Peter Ripota

Die Geburt des Wassermann-Zeitalters

Eine Vorausschau für die nächsten zweitausend Jahre

Dieses Buch ist eine vollkommen überarbeitete Ausgabe des gleichnamigen Buchs aus dem Jahr 1986.

Die Felder (Häuser) und ihre Bedeutung

1. Feld (Aszendent): Erscheinungsbild, Gesamtcharakter

Der Aszendent ist die Grenze zwischen Ich und Umwelt. Er repräsentiert das Erscheinungsbild eines Menschen, seine täglichen Verhaltensweisen und Masken, seine »Persona« im Sinne C. G. Jungs, das ist das Bild, das wir in die Umwelt projizieren. So scheinen wir, so sind wir aber nicht unbedingt. PERSONA war übrigens die Maske der griechischen Schauspieler, die sie sich je nach Stück und Rolle aufsetzten.

In der Astrologie kann man zwischen Innenwelt und Außenwelt schwer unterscheiden. Was die Umwelt also in mir sieht, das suche ich meinerseits in der Umwelt. Erscheine ich der Umwelt ruhig, friedlich und ernst, dann suche ich selbst solche Umgebungen, die mein Sternbild bestätigen oder fördern. Erscheine ich unruhig, aggressiv und intellektuell, dann suche ich solche Menschen und Situationen, die diesem Bild entgegenkommen.

Der Aszendent ist also nicht nur die Erscheinung des Ich in der Umwelt, sondern auch das von mir gewünschte Bild der Umwelt für mich. Auf die Theorie der Weltzeitalter übertragen: Der »Zeitgeist«, denn er wird hier charakterisiert, schafft sich eine Umwelt, die dem Sternzeichen des ersten Felds entspricht.

Der Aszendent kennzeichnet aber auch unseren Körper, denn er bildet die sichtbare Grenze zwischen Ich und Außen.

Das erste Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

2. Feld: Besitz

Das zweite Feld steht für unser Verhältnis zum Besitz. Dabei geht es in erster Linie um materiellen Besitz: Geld, Häuser, Grundstücke, Schmuck, Möbel, Sachwerte, aber auch unser aller Besitz und die Erde.

Das zweite Feld wird beantworten:

3. Feld: Kommunikation und Lernen

Das dritte Haus charakterisiert unsere alltäglichen und überschaubaren Beziehungen: zu Nachbarn und Kollegen, Kindern und Verwandten. Es zeigt uns auch unser Verhältnis zur Sprache, zu Information, zum Lernen, und es zeigt uns, wie wir Kontakte knüpfen, Wissen kurzfristig verarbeiten und zu Verträgen stehen.

Das dritte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

4. Feld: die Seele, das Zuhause

Das vierte Feld, der tiefste Punkt der Ekliptik, heißt auch IC (Immum Coeli = Himmelstiefe). Es ist die Tiefe unserer Existenz: die Kindheit, das Unterbewusste, die verborgenen Erinnerungen, vielleicht auch an frühere Leben. Wie sich das vierte Haus astrologisch präsentiert, so erleben wir unsere Kindheit.

Da das Elternhaus unser Wesen stark prägt, suchen wir unbewusst ein Zuhause, das dem der Kindheit entspricht. Mithin steht das vierte Haus auch für das Heim, wie wir es für uns gestalten. Diese unsere private Umwelt kann sich von der öffentlichen Umgebung (dem Aszendenten) erheblich unterscheiden.

Das vierte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

5. Feld: Kreativität, Sex und Kinder

Im fünften Feld finden wir alles Schöpferische, im künstlerischen und im wörtlichen Sinn. Schöpferisch kann man aber nur sein, wenn man einen spielerischen Zugang zur Welt und zu den Dingen findet. Zum Spiel gehören auch Erotik und Sexualität. Sie dienen keineswegs nur der Fortpflanzung. Vor der Erotik steht das Spiel, nach ihr – gelegentlich – die Kinder, denen wieder Spielen so wichtig ist.

Das fünfte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

6. Feld: Arbeit, Gesundheit und Krankheit

Im sechsten Feld sieht der Astrologe unser Verhältnis zu Arbeit, zu Gesundheit und Krankheit.

Das sechste Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

7. Feld: Partner und öffentliche Helden

Das siebte Feld heißt auch »Deszendent«. Es liegt dem Aszendenten genau gegenüber. So wie wir beim ersten Feld (dem Aszendenten) unsere eigene Person in die Umwelt projizieren, so erscheinen uns umgekehrt im siebten Feld die Menschen der Umgebung. Wir finden also dort das Erscheinungsbild der anderen – nicht immer das reale, sondern oft ein Ideal. Dort zeigt sich, wie wir einen Partner erleben.

Ein »Partner« muss nicht unbedingt der Ehepartner sein. Es kann sich um jede Person handeln, mit der wir, und sei’s nur vorübergehend, in persönlichen Kontakt treten. Dazu gehören alle Berater: Psychiater, Rechtsanwälte, Ärzte, aber auch die Helden und Vorbilder der Zeit. Oder auch die Gegner vor Gericht, ein Interviewpartner und ähnliche Personen.

Das siebte Haus hat in der Theorie der Weltzeitalter noch eine andere wichtige Bedeutung. Es markiert eine Art Halbzeit oder Wende in der Entwicklung des kosmischen Zyklus. Die ersten tausend Jahre herrscht das Aszendentenzeichen vor, danach kommt das Gegenzeichen immer mehr zur Wirkung – teils als Ergänzung des Grundzeichens, teils als Gegenspieler.

Das siebte Feld wird folgende Fragen beantworten:

8. Feld: Grenzfragen des Lebens, der Tod

Im achten Feld finden wir unsere Einstellung zu Tod und Sterben, aber auch unser gesellschaftliches Erbe (im Gegensatz zum materiellen Besitz des zweiten Felds): Erbschaften, Aktien, der kollektive Kulturbesitz.

Das achte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

9. Feld: Internationale Beziehungen, Religion, Philosophie

Im Gegensatz zu den gutnachbarschaftlichen Beziehungen des dritten Felds wird im neunten Feld die ganze Welt zum Dorf. Es sind die großen Beziehungen und Gedanken, denen wir hier begegnen: Beziehungen und Reisen ins Ausland, Gedanken, die über den Alltag hinausgehen, weltanschauliche Systeme. Dazu gehören die Beschäftigung mit Philosophie und Religion ebenso wie Fragen des Umweltschutzes, der Weltpolitik, des Weltfriedens. Aber auch die Beschäftigung mit den Grundlagen der Wissenschaften, mit der Eroberung des Weltraums, mit den Ursprüngen des Lebens treffen wir hier.

Das neunte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

10. Feld: Öffentlichkeit, Sinn des Lebens

Das zehnte Feld, der höchste Punkt der Ekliptik, heißt auch MC (Medium Coeli = Himmelsmitte). Das ist der Punkt, den wir symbolisch anstreben, der am klarsten sichtbar ist, wo die Männer und Frauen der Öffentlichkeit stehen. Er symbolisiert unseren beruflichen Werdegang, die Karrieren, die wir anstreben, die Ziele, die wir haben.

Das zehnte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

11. Feld: Freundschaftliche Beziehungen

Neben den hierarchischen Beziehungen des siebten Felds und den persönlichen Beziehungen des fünften Felds gibt es auch solche der Gleichberechtigung und der kameradschaftlichen Zusammenarbeit.

Das elfte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

12. Feld: Verborgenes

Im zwölften Feld ist all das aufgehoben, was nicht zur Geltung kommt oder kommen kann, da es in irgendeiner Form eingesperrt oder behindert wird.

Gemäß der Theorie der kosmischen Zyklen geht ein Zeitalter immer aus dem zwölften Feld des vorigen Zeitalters hervor. Das macht den Übergang so stark, so abrupt, so katastrophal: Was über Jahrtausende unterdrückt und verborgen war, kommt nun mit aller Macht zum Vorschein, zerstört die bisherigen Strukturen, übernimmt die Welt und die Menschen.

Das zwölfte Feld wird unter anderem folgende Fragen beantworten:

Kleiner Ausflug in die Astronomie

Alle Jahre wieder kommt der Frühling, auch wenn es manchmal nicht so aussieht oder der ganze Winter sich frühlinghaft gibt. Für die Astronomen ist der Beginn der Frühlingszeit exakt festgelegt.

Bekanntlich ist die Erdachse gegenüber der Sonnenbahn leicht geneigt. Die Sonnenbahn – auch Ekliptik genannt – schneidet daher die Verlängerung des Äquators auf den Himmel – Himmelsäquator genannt – in zwei Punkten. Der eine heißt Frühlingsknotenpunkt oder kurz Frühlingspunkt, und in ihm steht die Sonne zur Zeit der Frühlings-Tagundnachtgleiche. Der andere heißt Herbstknotenpunkt, und in ihm steht die Sonne zur Zeit der Herbst-Tagundnachtgleiche.

Hält sich die Sonne also in diesem – mathematisch errechneten – Schnittpunkt auf, dann steht sie auch an einer bestimmten Stelle des Sternenhimmels. Diese kann man zwar nicht direkt beobachten – wenn die Sonne scheint, sieht man bekanntlich keine Sterne -, aber man kann sie berechnen.

Weil aber die Erde als Kreisel im Weltraum eine Art Schlingerbewegung durchführt, zeigt die Erdachse nicht immer in die gleiche Richtung. Als Folge davon liegt auch der Frühlingsknotenpunkt nicht immer an der gleichen Stelle des Sternenhimmels. Konkret gesagt: Er wandert ganz langsam durch die Sternbilder in Ekliptiknähe, das sind die bekannten Tierkreis-Sternbilder Widder bis Fische.

Diese Erscheinung war vermutlich schon den Babyloniern bekannt. Erstmals wiesen die Griechen darauf hin. Der Frühlingspunkt hält sich ungefähr 2100 Jahre in einem Sternbild auf, er braucht etwa 26000 Jahre für eine volle Umrundung des Sternbilder-Tierkreises. Derzeit verlässt der Frühlingspunkt das Sternbild »Fische« und wandert langsam ins Sternbild »Wassermann«. Die Wanderung ist, wie man sagt, »rückläufig«, also gegen den normalen Umlaufsinn der Sonne um die Ekliptik. Das ist durch die Art der Kreiselbewegung der Erdachse bedingt. Es handelt sich dabei um einen kosmischen Zufall – genauso gut könnte es umgekehrt sein.

Sternzeichen

Wer kennt sie nicht aus den populären Büchern und Illustrierten, die Charakterisierung der Sternzeichen. Das meiste davon trifft auch zu, obwohl viele Vorurteile das Urteil trüben.

Zunächst: Was sind Sternzeichen? Vom Standpunkt der Astrologie üben Sternzeichen einen Einfluss aus auf das, was sich in ihnen aufhält. Das können Planeten sein, z. B. die Sonne, dann spricht man vom Sonnenzeichen. Es kann sich aber auch um Felder handeln, und von der Kombination Sternzeichen – Feld lebt dieses Buch.

Jedes Sternzeichen wird einem der vier Elemente zugeordnet. Manchmal erleichtert es das Verständnis eines Zeichens, wenn man diese Zugehörigkeit kennt. Die Elemente bedeuten Folgendes:

Feuer: Bewegung, Kraft, Einsatz des Körpers, Intuition

Erde: Sinn für Reales, Materie, Verdauung

Luft: Verstand, Intellekt, Denken, Nerven

Wasser: Gefühle, Intuition, Seelisches

Wundern Sie sich bei der folgenden Kurzcharakterisierung nicht über die Formulierungen. Was tausendmal gesagt wurde, kann man beim tausendundersten Mal auch ein bisschen anders ausdrücken!

Widder: Die Hörner gespitzt und drauf los

Das aktive Feuerzeichen Widder ist unbekümmert und naiv, originell und kämpferisch, kameradschaftlich und egoistisch.

Stier: Das Ritual des Wiederkäuens

Das stetige Erdzeichen Stier ist beharrlich und ausdauernd. Es liebt Rituale und schöne Dinge, die Natur und Musik.

Zwillinge: Kuriose Kausalketten der Sprache

Das bewegliche Luftzeichen Zwillinge denkt logisch und knüpft gern Kontakte. Es ist gesprächig und neugierig, gesellig und zwiespältig.

Krebs: Frischer Wein und Muttermilch

Das aktive Wasserzeichen Krebs liebt die Häuslichkeit, Flüssigkeiten und tiefe Gefühle. Es ist naturverbunden und mütterlich.

Löwe: Kräftiger Körper und strahlende Menschen

Das stetige Feuerzeichen Löwe hat Autorität und verlangt Respekt. Es besitzt Humor, ungeheure Vitalität und Organisationstalent.

Jungfrau: Forschung und Geschäft

Das bewegliche Erdzeichen Jungfrau hat Sinn fürs Detail, ist nüchtern, sprachbegabt und geschäftstüchtig.

Waage: Küss die Hand, gnä’ Frau

Das aktive Luftzeichen Waage liebt feine Formen, schöne Menschen und künstlerische bzw. künstliche Umgebungen.

Skorpion: Gründlich und bohrend

Das stetige Wasserzeichen Skorpion geht in die Tiefe, macht vor nichts halt und kostet alles bis zur Neige. Es ist fasziniert von den Letzten Dingen.

Schütze: Mit Schwung aufs Pferd

Das bewegliche Feuerzeichen Schütze ist optimistisch, unternehmungslustig und zielgerichtet. Es liebt den Sport, die weite Welt und philosophische Systeme.

Steinbock: Zähe Ordnung im Schützenverein

Das aktive Erdzeichen Steinbock ist langsam, aber ausdauernd, liebt hierarchische Ordnung und die Architektur. Es ist sparsam und langlebig.

Wassermann: Nüchterne Magie mit exzentrischen Kumpeln

Das stetige Luftzeichen Wassermann ist seiner Zeit voraus, liebt Freundschaften und hat feste Meinungen. Oft erscheint es gespalten.

Fische: Überall und nirgendwo

Das bewegliche Wasserzeichen Fische ist schwer zu fassen. Es ist künstlerisch, fantasievoll und sensibel, leidet aber oft an der Welt (und an sich selbst).

Geschichtsbetrachtungen

Man kann geschichtliche Zusammenhänge auf zwei Arten betrachten: synchron und diachron.

Bei der synchronen Betrachtungsweise vergleichen wir verschiedene Schichten, Bereiche, Länder oder Völker zur gleichen Zeit. So können wir synchron das Fische- oder das Wassermann-Zeitalter beschreiben, mit allen Eigenheiten und Auswirkungen. Auf diese Weise erhalten wir einen umfassenden Überblick über eine Zeit, sehen aber keine geschichtlichen Zusammenhänge.

Bei der diachronen Betrachtungsweise nehmen wir einen Teilaspekt der Welt, z. B. den Baustil, und betrachten seine Wandlungen durch die Zeiten. Das hat den Vorteil, die geschichtliche Entwicklung sehr genau verfolgen zu können. Dafür fehlt uns der Überblick.

In diesem Buch gehen wir im Allgemeinen synchron vor, versuchen aber durch diachrone Einlagen Wandlungen darzustellen. Der Leser kann das selbst machen, indem er die einzelnen Kapitel (Felder) des Fische-Zeitalters mit den gleichen Feldern des Wassermann-Zeitalters vergleicht. Eine Tabelle wird Ihnen helfen, zwischen den Betrachtungsweisen zu wechseln.

Einleitung

Was hat es mit dem »Wassermann-Zeitalter« auf sich? Oft genug tauchte der Begriff auf, als die Esoterik-Szene noch lebendig war. Hier einige Beispiele.

Beispiel 1: » This is the dawning of the Age of Aquarius « – Das Wassermann-Zeitalter dämmert herauf – das war einer der populären Schlager aus dem Musical Hair , welches in den sechziger Jahren Furore machte.

Beispiel 2: » The Aquarian Conspiracy« – Die Verschwörung im Zeichen des Wassermanns – hieß der Originaltitel eines Buchs der amerikanischen Wissenschafts-Journalistin Marilyn Ferguson . Die deutschsprachigen Übersetzer wagten es nicht, etwas Astrologisches in den Titel zu bringen, und so wurde daraus »Die sanfte Verschwörung«, ein Titel, der geradezu zu einer Parodie einlud, die prompt erschien (»Die sanfte Verblödung« von Hans A. Pestalozzi).

Beispiel 3: »Das Wassermann-Evangelium« hieß ein Buch über ein noch nicht entdecktes Evangelium, in dem die Lehre der universellen brüderlichen Liebe unbefleckt vom Ballast theologisch-autoritärer Tradition dargestellt wird.

In vielen anderen Schriften ist ebenfalls vom »Wassermann-Zeitalter« die Rede. Und selbst ohne den Bezug auf ein astrologisches Zeichen – oder Weltalter – dringen Vorstellungen in unser Bewusstsein, die sich radikal von der (immer noch gegebenen) gesellschaftlichen, kulturellen, politischen und psychischen Wirklichkeit abgrenzen:

Stimmt es, dass wir in ein neues Zeitalter der universellen brüderlichen Liebe eintreten? Oder sind das Wunschvorstellungen, ähnlich wie am Ende der Römer-Ägide, als die entwurzelten Sklaven einen neuen Sinn im Leben suchten und in der Religion des Märtyrers Jesus fanden? Steht uns eine Zeit der unbegrenzten Möglichkeiten bevor, ohne Fesseln, ohne Unterdrückung, ohne Grausamkeit und Not? Oder werden die Computer im Verein mit einer skrupellosen Geheimpolizei unser Leben bis in die intimsten Einzelheiten erfassen und Orwells »1984« noch übertreffen? Beides ist ja wohl schon eingetreten, auch wenn das Negative in den Medien überwiegt.

Wie Sie sehen, lautet die Antwort auf alle Fragen »ja«. Aber wie kann das sein? Und wie kann jemand so etwas behaupten, wo doch die Zukunft unbekannt ist und das Tempo der Veränderungen immer noch zunimmt?

Dieses Buch beschäftigt sich mit den kommenden 2000 Jahren. Es stützt sich dabei auf eine These, die man als die Theorie der kosmischen Zyklen oder der Weltzeitalter bezeichnet. Die astronomischen und astrologischen Grundlagen der Theorie werde ich in den nächsten Kapiteln kurz erklären. Sie sind sehr einfach; so einfach, dass sie jeder nachvollziehen und auf andere Zeitalter anwenden kann (was wir auch für den geschichtlich überschaubaren Bereich machen werden).

Unsere These besagt: Wir befinden uns derzeit tatsächlich an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter, ähnlich wie das Römische Reich um Christi Geburt, als die »Widder-Zeit« der Assyrer und Juden, der Griechen und Römer langsam zu Ende ging und von der » Fische-Zeit« der christlichen Lebensauffassung abgelöst wurde. Auch die Symbole stimmen: Griechenlands mythisches »Goldenes Vlies« ist das Fell eines Widders. Das frühe Christentum hatte als Geheim- und Erkennungszeichen den Fisch. Und heute finden wir überall das Zeichen des Wassermanns, und zwar meist auf technischen Gebrauchsgütern: , das Zeichen für »Wechselstrom« oder »Strahlung« oder »Vorsicht Elektrizität«.

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Symbol für den Wassermann, der eigentlich ein Luftzeichen ist.

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Noch einmal Wassermann: Welche Schätze enthält sein Krug?

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Eine Darstellung des Zeichens am Himmel

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... und hier das Sternbild für Astronomen!

Doch bevor wir ins Detail gehen, möchte ich – sozusagen als Leitbild – den Menschen des kommenden Zeitalters kurz charakterisieren. Stellen Sie sich vor, Ihr Arbeitskollege oder Nachbar – ein ganz normaler Mensch, ruhig, fleißig, mit den üblichen Hobbys, Freuden und Problemen, erwähnt eines Tages, er könne das, was Jesus auch konnte, nämlich Hellen durch Handauflegen. Sie halten ihn für übergeschnappt oder zumindest reichlich arrogant. Aber er bietet Ihnen eine Demonstration seiner Fähigkeiten an. Vorher entspinnt sich ein Dialog, etwa folgender Art:

»Muss ich dran glauben?«, fragen Sie ihn. »Nein.« »Aber du glaubst dran?« »Eigentlich nein, ich bin noch immer skeptisch.« »Musst du dich dabei konzentrieren?« »Nein, das läuft von alleine.« »Muss ich dabei schweigen oder sonst was tun?« »Nein, wir können uns ganz normal weiter unterhalten.«

Er legt seine Hände über Ihren Kopf (ohne Sie zu berühren!), und Sie spüren deutlich eine starke Wärme, die von ihnen ausgeht. Doch seltsamerweise bleiben seine Hände dabei kühl! Und nach kurzer Zeit fühlen Sie, wie der Druck in Ihrem Kopf verschwindet. Sie fühlen sich frisch und wie neugeboren. Erstaunt fragen Sie ihn, wie er das mache und woher er das könne.

»Wie das genau geht, weiß ich selber nicht. Jedenfalls habe ich das an einem Wochenendkurs gelernt. Und«, fügt er hinzu (und das ist die wichtigste Aussage für unsere Thesen), »das kann jeder.«

Was ich hier geschildert habe, ist eine wahre Begebenheit. Jeder, der diese Methode des Energiespendens kennt, wird es mir bestätigen. Und dieser Mensch wird, so in etwa, der Mensch des Wassermann-Zeitalters sein:

Und dies ist einer der positivsten Aspekte des aufkommenden neuen Zeitalters: Die Geheimniskrämerei und Arroganz früherer Zeiten bezüglich der geheimen Kräfte (und der Geheimnisse) des Menschen ist vorbei. Jeder kann an allem teilhaben und alles wissen, nicht nur der amerikanische Geheimdienst. Jede Fähigkeit und Erkenntnis, und sei sie noch so ungeheuerlich, kommt allen Menschen zugute – über Seminare an der Volkshochschule. Oder zum Selbststudium als computerunterstützter Fernkurs.

Randbemerkung: Als ich die erste Version dieses Buchs vor 30 Jahren schrieb, gab es noch kein Internet und keine NSA-Affäre. Da ich aber einiges dann doch schon prophezeit habe, werde ich in aller Bescheidenheit auch gelegentlich darauf hinweisen!

Astrologische Zyklen

Was die Menschen unter »Astrologie« verstehen, ist recht unterschiedlich. Für die einen liegt der Kern astrologischer Aussagen in Prognosen. Für die anderen ist Astrologie ein gutes Mittel, die angeborenen Fähigkeiten und Potenziale der Menschen festzustellen. Für die dritte Gruppe liegt die Aufgabe der Astrologie in praktischer Lebenshilfe. Und die vielen Skeptiker, die Astrologie mit Scharlatanerie gleichsetzen, haben oft nicht ganz unrecht. Für die Erkenntnisse dieses Buchs kann die Astrologie als die Lehre von den kosmischen Zyklen aufgefasst werden. Ein Zyklus ist ein gesetzmäßiger und zeitlich berechenbarer Ablauf. Die Wanderung des Frühlingspunkts ist ein solcher Zyklus. Seine Position zu berechnen ist recht einfach; diese auch zu deuten, eine ganz andere Sache.

Doch so schwierig ist die Sache nicht. Alfons Rosenberg hat die Theorie der Weltzeitalter in seinem 1971 erschienen Buch »Durchbruch zur Zukunft. Der Mensch im Wassermannzeitalter« ausführlich dargelegt. Dabei machen die Astrologen mehrere Annahmen zur Deutung eines Weltzeitalters, aber für unsere Zwecke genügen zwei davon:

1. Das Sternbild, in dem der Frühlingsknotenpunkt liegt, bestimmt den Charakter des Zeitalters. Daher der Name »Fische-Zeitalter«, »Wassermann-Zeitalter«, usw.

2. Die Welt ist eine Art Horoskop, und das Sternbild des Frühlingspunktes repräsentiert den »Aszendenten« oder das erste Feld des Zeitalters.

Aus der ersten Annahme sind nur allgemeine Aussagen ableitbar. Interessant wird es erst mit der Annahme (2). Jetzt kann man nämlich das Horoskop in 12 Felder (auch »Häuser« genannt) einteilen. Jedes Haus hat eine spezifische Bedeutung und steht in einem eigenen Sternbild. Im Wassermann-Zeitalter beispielsweise steht das erste Feld (der Aszendent) im Sternbild »Wassermann«, daher der Name. Das zweite Feld steht im Sternbild »Fische«, das Dritte im Sternbild »Widder«, usw. bis zum 12. Feld im Sternbild »Steinbock«. Und weil die Sternbilder ganz unterschiedlich groß sind, kann man nicht genau angeben, wann ein solcher Wechsel stattfindet. Hier gibt es also noch Lücken der Erkenntnis. Soweit zur Astronomie. Jetzt sind die Astrologen dran!

Beim Übergang von einem Zeitalter ins nächste ändern sich alle Zuweisungen »Feld – Sternbild«. Das Feldersystem verschiebt sich jeweils um genau ein Sternbild. Da nun benachbarte Sternzeichen sich charakterlich sehr stark unterscheiden, ist der Übergang der Weltzeitalter auch so deutlich zu spüren. Denn die Änderungen sind wirklich radikal – und das merken wir.

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Zuordnung Tierkreiszeichen – Felder im Wassermann-Zeitalter. Es beginnt mit Feld 1 = Wassermann.

Die Zeitalter

Erst ab dem Zeitalter des Stieres kommen wir in geschichtlich erfasste Zeitabschnitte. Alles, was davor liegt, sind Spekulationen. Doch warum soll man nicht auch Prognosen in die Vergangenheit machen? Es ist ja nicht auszuschließen, dass künftige Geschichtsforscher auch diese Zeitabschnitte erhellen werden. Zeitangaben vor unserer Zeitrechnung habe ich durch ein vorgesetztes Minuszeichen (-) gekennzeichnet.

Das Zeitalter des Löwen (-10700 bis -8600): Atlantis

Löwe ist das Gegenzeichen zu Wassermann. Deshalb wird diese Zeit für die nächsten zweitausend Jahre sehr bedeutungsvoll. Geschichtliche Überlieferungen über den sagenumwobenen Kontinent Atlantis gibt es nicht. Doch nicht von ungefähr ist das Interesse an der Atlantissage gerade in unserer Zeit so groß.

Nach den Thesen der Astrologie muss dieses Zeitalter vom sonnigen, leuchtenden, autoritären Zeichen Löwe beherrscht worden sein. Großartige, energiegeladene, strahlende, göttergleiche Menschen haben danach die Erde bevölkert. Sie nutzten die Energie der Sonne aus und erreichten alle Winkel der Erde mit ihren Energien.

Das jedenfalls ist die sonnige Seite. Auf der Schattenseite finden wir eine ungeheure Arroganz der Macht, die andere, »mindere« Wesen unterdrückt, perfekt verwaltet und ausbeutet. Edgar Cayce hat in seinen Trance-Sitzungen die Welt von Atlantis ganz in diesem Sinne geschildert. So gibt es bei ihm einen zentralen, Strahlen sammelnden Stein, dessen Energie für vielfältige Zwecke genutzt wurde:

»Durch die richtig dosierte Anwendung der Strahlen aus den Kristallen konnte der menschliche Körper sogar verjüngt werden; und der Mensch wandte dieses Mittel der Verjüngung oft an sich selbst an. Allerdings konnte die Kraft des Feuersteins auch missbraucht werden, und man setzte sie tatsächlich häufig für zerstörerische Zwecke ein.«

Cayce schildert die Unterdrückungsmechanismen der Atlanter und zeigt den Bezug zu unserer Zeit:

»Gerade jetzt inkarnieren sich wieder in großer Anzahl Atlanter auf der Erde, und wenn der Kreislauf der Menschheit durch die Gesetze des Karma wieder seinen Gang nimmt, werden die Menschen wieder einmal konfrontiert mit einer Welt, die sie selbst geschaffen haben.«

Das Zeichen Löwe steht im Wassermann-Zeitalter im siebten Feld, und das bedeutet: Löwe-Menschen werden unser Ideal, und sie werden die zweite Hälfte des Zeitalters beherrschen. In diesem Sinne also knüpfen wir jetzt an die Errungenschaften und schweren Fehler dieser fantastischen Zeit an. Wir werden sie erforschen und zum Vorbild nehmen.

Das Zeitalter des Krebses (-8600 bis -6500): Sintflut und Matriarchat

Wir befinden uns in der Jungsteinzeit. Der Name »Steinzeit« impliziert primitive Menschen, vorn übergebeugt, mit Lendenschurz und wilden Bärten, ihre Bräute an den Haaren in die häusliche Höhle schleppend. Vermutlich ist unser Bild von den Frühmenschen völlig falsch. Es entstand aus der Anschauung: Was zeitlich früher ist, muss primitiver sein. Was zeitlich sehr viel früher liegt, muss reichlich primitiv sein.

Die Astrologie sagt für das Ende der Löwe-Zeit, nach dem Missbrauch der Sonnenkräfte und der Desorganisation des Staatsgefüges (vermutlich auch infolge von zahlreichen Naturkatastrophen) eine große Überschwemmung voraus – die bekannte Sintflut, die bei allen frühen Völkern als Sage vorhanden ist, und die wahrscheinlich durch das Schmelzen der großen Eisblöcke oder den Bruch natürlicher Dämme verursacht wurde. Nach diesen gewaltigen Überschwemmungen – auch durch Vulkanausbrüche, Springfluten, das Auseinanderbrechen von Inseln und das Absinken ganzer Küstenstriche – kam eine Zeit der Rückbesinnung auf die Kräfte der Natur.