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INHALTSVERZEICHNIS

VORSPEISEN

Hummus

Tarama

Zaziki

Auberginenpüree

Paprikapüree

Salat mit grünen Äpfeln und Rotkohl

Topinambur-Salat

Piroggen mit Kartoffel-Zwiebel-Füllung

Piroschki

Spinatquiche

Salzheringe

Zucchini-Strudel

Kürbis-Haselnuss-Strudel

Pastrami-Sandwich

HAUPTGERICHTE

Borschtsch-Suppe

Borschtsch-Suppe mit Kohl

Hühnerbouillon mit Kreplach (gefüllte Teigtaschen)

Spezial-Eintopf

Gewürzgurkensuppe

Matzeknödel

Die Matzeknödel von Sandrine Moss-Pissaro

Hering im Pelzmantel (Russischer Schichtsalat)

Haluskahn

Die Buletten von meiner Mame

Lauchbratlinge

Kohlrouladen

FEIERTAGSGERICHTE

Matzen-Gemüse-Lasagne für das Pessach-Fest

Matzen-Spinat-Lasagne für das Pessach-Fest

Hamantaschen

BAGELS & ANDERES HERZHAFTES GEBÄCK

Bagels

Blini (Kleine russische Pfannkuchen)

Zwiebel-Pletzl (Zwiebelbrötchen)

SÜSSE LECKEREIEN

Mini-Schoko-Ki’hele’h

Mandelmakronen

Mandelhörnchen

Pistazienhörnchen

Maselnuss-Plätzchen

Cheesecake mit Pistazien

Cheesecake mit Sauerkirschen

Cheesecake mit Heidelbeeren

Cheesecake mit Himbeeren

Cheesecake mit Mohn

Aprikosenstrudel mit Mandeln und Pistazien

Strudel mit roten Früchten

Wardas Honek-Leke‘h-Kuchen (Honigkuchen)

Glutenfreie Schokoschnitten mit Pistazien

Glutenfreie Schokoschnitten (die schlichte Variante)

Apfelkuchen

Herzhafter oder süßer Strudelteig

Süßer, glutenfreier Tarteteig

Mein größtes Glück ist es, dass ich dieses Abenteuer zusammen mit meiner Familie erleben darf: meinen Eltern, meinem Bruder, meinen Schwestern, meinem Mann und meinen Kindern.

Sie sind die Säulen, der Anker in meinem Leben und das Kostbarste, das ich besitze. Ihnen verdanke ich den Elan, mit dem ich jeden Tag aufs Neue dieses schöne, aber auch anstrengende Metier ausübe.

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DIE KÜCHE UND IHRE UNGLAUBLICHE WIRKUNGSMACHT ÜBER DIE GENERATIONEN

SEIEN SIE HERZLICH WILLKOMMEN AN DER ECKE RUE DES ÉCOUFFES/RUE DES ROSIERS, IM MARAIS, DEM JÜDISCHEN VIERTEL VON PARIS. UND HERZLICH WILLKOMMEN IN MEINEM GESCHÄFT!

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Mein Geschäft ist mehr als nur ein Feinkostladen mit integrierter Bäckerei. Es versteht sich als Botschafter einer Gastronomie, die langsam aber sicher zu verschwinden droht. Umso glücklicher bin ich daher, in diesem Viertel eine Anlaufstelle für all diejenigen sein zu können, die sich weiterhin auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben möchten. Heutzutage scheint die Poesie kaum noch einen Platz in unserer Gesellschaft zu haben. Daher hoffe ich, dass mein Geschäft für einige von Ihnen auch in Zukunft ein Ort der Inspiration bleiben wird.

Wir alle haben das Bedürfnis nach einem Anker im Leben. Dasselbe gilt für unsere Wurzeln, die tief in der Erde verankert sind. Sie sind es auch, die uns ernähren. Unsere Identität, unsere Kultur, das Judentum werden nicht allein durch die Religion vermittelt. Auch über die Küche wird Vieles transportiert und weitergegeben. Und natürlich setzt sich meine Kundschaft nicht nur aus religiösen Menschen zusammen. Ich mag die Vorstellung, dass wir unsere Wurzeln mithilfe von Aromen und Gerüchen wiederfinden können. Letztere sind auch imstande, uns die Geschichte unserer Vorfahren in Erinnerung zu rufen – die schönen wie die schmerzvollen Momente. Ich bin aus Liebe zu diesem Metier gekommen, und aus Liebe zum Metier bin ich auch dabei geblieben. Dass ich dieses Geschäft übernommen habe, hat meine Eltern tief berührt. In ihren Augen habe ich auf diese Weise die Verbindung zwischen den Generationen, zwischen der Religion und der Familie hergestellt. Im Marais gibt es immer weniger Geschäfte, die noch von jüdischen Familien betrieben werden. Ich halte es aber für sehr wichtig, dass eine gewisse Authentizität, ein Stück Seele zwischen Tradition und Moderne bewahrt wird. Daher bin ich auch sehr froh, dass unsere wunderschöne Mosaikfassade zum Glück nicht zerstört werden kann, denn das Gebäude steht unter Denkmalschutz!

DIE RUE DES ROSIERS UND DAS MARAISVIERTEL

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Mit diesem Viertel verbinden sich für mich zahlreiche Erinnerungen. Mein Ururgroßvater, der Rabbiner war, wohnte in der Rue des Rosiers 24, wo er im Erdgeschoss einen Laden betrieb; er bot dort sowohl Devotionalien als auch Kurzwaren feil.

Als ich in den 1980er-Jahren ins Viertel kam, gab es dort sogar noch lebende Hühner auf der Straße zu kaufen! An Jom Kippur reihte sich ein Hühnerkäfig an den anderen und bei dem diensthabenden Schächter (hebräisch Schochet) bildeten sich lange Schlangen. Die Rinnsteine waren rot getränkt vom Blut des Federviehs ...

Es war ein sehr lebendiges Viertel. Da gab es beispielsweise Bella, die einem jede Frage beantworten konnte und deren Laden man niemals verließ, ohne zuvor etwas erstanden zu haben. Und da war die Fischhändlerin mit ihren großen Brillengläsern, in deren klitzekleinem Geschäft man lebende Karpfen kaufen konnte, sowie der jüdische Zeitungshändler, der zahlreiche Raritäten aus der Welt der Musik und der jiddischen Literatur auf Lager hatte … Als sie ins Viertel zogen, erwarben die Juden eine Reihe kleiner Lebensmittelläden gleich mit. Auf diese Weise wurde gewährleistet, dass sie koschere Produkte und Speisen bekommen konnten. In ein und derselben Straße vier Bäckereien anzutreffen, das gibt es nicht überall auf der Welt! Und noch dazu betrieben von einer einzigen Familie: Cousins und Brüder und Schwestern, die als Teilhaber fungierten.

Ursprünglich war es ein rein aschkenasisches Viertel. In den 1960er-Jahren sind dann nordafrikanische Juden hinzugekommen, haben begonnen, hier zu arbeiten und sind ebenfalls unter die Ladenbesitzer gegangen.

Als die aschkenasischen Juden nach Frankreich kamen, hatten sie sehr hohe Erwartungen an ihre Kinder. In Polen war es ihnen verwehrt gewesen, ein eigenes Geschäft zu betreiben oder einen intellektuellen Beruf auszuüben. Ihre Kinder hingegen konnten nun (in den 1970er-- und 1980er-Jahren) studieren und eine bessere Zukunft anstreben. Die Kehrseite war allerdings, dass nun keiner mehr den Familienbetrieb übernehmen wollte: Die Ladenlokale wurden verkauft. An die Stelle der Lebensmittelgeschäfte sind die Modeschöpfer getreten. Die Präsenz der Fashionwelt hat das Prestige des Viertels gesteigert.

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Im Laufe der 1980er-Jahre ist das Marais dann so richtig in Mode gekommen. Auch viele Homosexuelle sind nach und nach dorthin gezogen. Die Mode- und die Schwulenszene existieren wunderbar nebeneinander und respektieren die unsichtbaren Grenzen zwischen den Communitys. So lässt es sich prima leben.

Der Sittenwandel sorgt für ein friedliches Miteinander, und das ist auch gut so! Das Marais hat sich zwar verändert, bleibt aber nach wie vor ein buntes Viertel, das gerade aus diesem Grund zu bestechen weiß. Insbesondere seit ein Teil davon zur Fußgängerzone umfunktioniert worden ist, herrscht hier eine fast dörfliche Atmosphäre. Die Menschen treffen sich auf der Straße, um zusammen zu essen oder durch das Marais zu bummeln. Es ist ein unglaubliches Viertel, das von besonderen Orten nur so strotzt. Hinter zahlreichen Toren verbergen sich wunderschöne baumbestandene Hinterhöfe. Hier reicht es oft, einfach eine Tür zu öffnen, um auf ein kleines Wunder zu stoßen.

Und immer wieder gibt es Neues zu entdecken. Eine derart außergewöhnliche, familiäre, freundliche und kulturelle Atmosphäre findet sich nirgends sonst auf der Welt! Die zahllosen Besucher, die aus aller Welt hierher kommen, können nicht irren: Das jüdische Viertel von Paris ist, wie in vielen anderen Großstädten auch, ein Muss für jeden Touristen.

ICH MÖCHTE SIE GANZ HERZLICH EINLADEN, NACH LUST UND LAUNE IN DIESEM BUCH ZU BLÄTTERN UND AUF DIESE WEISE DIE RUE DES ROSIERS, IHRE ATMOSPHÄRE, UNSER GESCHÄFT UND VOR ALLEM DIE KULINARISCHEN KÖSTLICHKEITEN DER JÜDISCHEN KÜCHE KENNENZULERNEN!

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HUMMUS

FÜR 6 Personen

ZUBEREITUNGSZEIT: 20 Minuten

500 g Kichererbsen, gekocht

½ Knoblauchzehe

250 g Tahin (Sesammus)

50 ml Olivenöl

10 ml Zitronensaft

5 g Quatre-Épices-Gewürzmischung

5 g Paprikapulver plus 1 Prise zum Garnieren

5 g Salz

3 g Pfeffer

3 frische Petersilie zum Garnieren

image Die Kichererbsen im Mixer sehr fein pürieren.

image Die ½ Knoblauchzehe schälen und mit der flachen Seite eines Messers oder einem Stößel zerdrücken.

image In einer Schüssel das Sesammus mit Olivenöl, Zitronensaft, Quatre-Épices-Gewürzmischung, Paprikapulver, Knoblauch, Salz und Pfeffer vermischen. 100 ml sehr kaltes Wasser zugießen. Abwarten, bis die Sesammasse das Wasser vollständig aufgenommen hat.

image Dann die fein pürierten Kichererbsen zugeben. Mithilfe einer Gabel gründlich untermengen.

image Die Petersilienblättchen abzupfen und klein hacken. Zusammen mit einer Messerspitze Paprikapulver über das Hummus streuen.

Hummus, eine Speise, die ursprünglich aus dem Libanon stammt, ist im Laufe der Zeit zu einer Spezialität der israelischen Küche geworden. Und auch die aschkenasische Küche ist offen für kulinarische Einflüsse aus anderen Kulturen.

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