Geile Aussichten

Lisa Cohen

Ich sah ihn zum ersten Mal an dem Tag, als er in die Wohnung unter mir einzog. Unglücklicherweise kam ich gerade von meinem fast täglichen Fitness Programm zurück und sah, bescheiden ausgedrückt, fürchterlich aus. Ich war fast eine Stunde lang durch den Stadtwald getrabt und völlig durchgeschwitzt. Es hatte außerdem angefangen zu regnen und so hing mein Haar in nassen Strähnen an meinen Ohren herab, das T-Shirt klebte an meinem Oberkörper und vor lauter Anstrengung war ich rot angelaufen im Gesicht. Natürlich war ich ungeschminkt und trug meine ältesten Jogging Klamotten. Wahrlich der am wenigsten geeignete Moment, um in einen attraktiven Mann zu laufen. Wir stießen an der offenen Eingangstür zu meinem Apartmenthaus zusammen. Er bepackt mit riesigen Kisten unter den Armen und ganz offensichtlich umzugsgestresst. Ich starrte ihn an und schwitzte noch mehr. Es war das begehrlichste männliche Wesen, das mir seit Langem über den Weg gelaufen war! Er musterte mich nur kurz und eher desinteressiert, murmelte höflichkeitshalber so etwas wie ein „Hallo“ und eilte dann vor mir die Treppe herauf. Ich ging hinter ihm her und durfte seinen knackigen Hintern bewundern. Den hätte ich zu gerne in meinen Händen gehabt. Dann war ich an meiner Wohnung angekommen. Er zog in das Apartment über mir ein. Ich würde ihm wieder begegnen. Und dann würde ich entschieden besser aussehen! Was hatte mich so fasziniert an ihm, überlegte ich, während ich frisch geduscht eine große Portion Müsli vertilgte. Er sah gut aus, aber nicht umwerfend. Sein Körper schien durchtrainiert zu sein, aber durchtrainierte Körper sah ich mindestens zwei Mal in der Woche in meinem Fitnessstudio. Angezogen an den Geräten und danach nackt in der Sauna. Und es waren etliche perfekt gebaute Männer darunter. Seine Augen waren von einem hellen Blau gewesen, was mich magisch angezogen hatte. Die Augen mussten es gewesen sein, die ihn für mich so begehrenswert machen, beschloss ich. Ich traf ihn fast täglich im Treppenhaus. Meist ging er mit einem arroganten Blick an mir vorbei. Ich sprach ihn ein paar Mal an, er antwortete höflich. Außer dass er sich pflichtgemäß vorgestellt hatte, war nichts Persönliches von ihm ausgegangen. „Jan Steiner. Freut mich.“ Das war alles gewesen. Es war zu schade. Nichts passierte und ich wurde trotzdem das Blau seiner Augen nicht los. Ich himmelte es an mit offenen Augen tagsüber und nachts mit träumenden …Er schien keine Freundin zu haben. Zumindest sah ich niemanden bei ihm ein- oder ausgehen und er war oft genug abends zu Hause. Sogar an den Wochenenden. Es machte den Anschein, als wenn er eher ein zurückgezogenes Leben führte. Ich musste irgendwie an ihn herankommen. Aber wie? Unsere Wohnungen lagen direkt übereinander. Und hatten beide einen großen Balkon, der nach Süden hinausging. Ich liebte es, im Sommer auf meinem Balkon zu sitzen und mich von der Nachmittagssonne bräunen zu lassen. So wie auch an diesem Samstagnachmittag. Bis jetzt hatte ich meinen neuen Nachbarn noch nie auf seinem Balkon gesehen. Doch an diesem Samstagnachmittag hörte ich seine Tür aufgehen. Mein Herz schlug automatisch schneller. Ich beschloss mich schlafend zu stellen, für den Fall, er würde mal über seine Brüstung gucken. Schritte führten zum Rand des Balkons. Ich war mir sicher, er würde herübersehen, und war froh meinen neuen sehr knappen Bikini angezogen zu haben. Meine Figur konnte sich mehr als sehen lassen. Ich war top in Form. Ich hatte mich während der letzten Monate durch ein straffes Fitnessprogramm gestählt und konnte zufrieden in den Spiegel gucken. Offensichtlich verfügte ich über die genau richtigen Proportionen, wie man mir schon oft bescheinigt hatte. Ich räkelte mich also genüsslich auf meinem Liegestuhl und genoss seine Blicke auf mir.Nach einer Weile ging er wieder hinein und schloss die Tür geräuschvoll hinter sich. Aber er hatte mich betrachtet. Ich war mir sicher. Am nächsten Tag beschloss ich mutiger zu werden. Ich legte mich ab mittags in die Sonne. Dieses Mal ohne Bikinioberteil und wartete ab. Irgendwann hörte ich ihn herauskommen. Sehr leise. Auch seine Schritte waren kaum zu hören. Es schien, als schliche er sich zum Rand seines Balkons. Ich schloss die Augen und musste aufpassen das Atmen nicht zu vergessen. Seine geahnten Blicke kribbelten wie tausend kleine Stecknadeln auf meinen Brüsten. Meine Nippel richteten sich auf. Schweißperlen entstanden auf meiner Stirn. Zwischen meinen Schenkeln sammelte sich die Hitze. Minutenlang geschah nichts. Außer dass ich geil wurde. Ich wünschte, ich hätte keinen Slip an und er könnte mir in meinen Schritt gucken. Dann hörte ich ihn zurückschleichen und konnte wieder gleichmäßig atmen. Rasch ging ich hinein und holte mir etwas zu trinken. Ich brauchte dringend eine Abkühlung. Die eiskalte Cola brannte in meinem Hals. Die Sonne stand auf ihrem Höhepunkt. Es war heiß. Sehr heiß. Eigentlich hätte ich den Sonnenschirm als Schutz öffnen müssen. Aber dann würde er mich nicht mehr sehen können. Und ich war mir jetzt sicher, wie ich ihn kriegen konnte …

Ohne Slip legte ich mich wieder auf den Liegestuhl und fing an den „Lichtschutzfaktor 15“ großzügig auf meinem Körper zu verteilen. Meine Hände glitten zärtlich über mich hinweg. Ich bekam Lust auf mich. Ich wurde geil und am liebsten hätte ich einen Mann gehabt. Nicht irgendeinen natürlich. Einen ganz bestimmten. Und irgendjemand erhörte mein Hoffen. Es dauerte nicht lange, bis ich seine Schritte wieder hören konnte. Ich griff nach der Sunlotion und bespritzte meine Brüste und meinen Bauch damit. Allein dieses Gefühl hätte schon ausgereicht, um mich geil zu machen. Ich cremte und cremte wohl jeden Zentimeter meines Körpers ein. Mein Atem ging zu schnell, meine Finger zitterten. Schweiß mischte sich mit der Creme, die sich mittlerweile mehr wie eine Gleitcreme anfühlte. Umso besser, schmunzelte ich innerlich. Genau danach war mir jetzt. Nach etwas Glitschig-Gleitendem zwischen den Schenkeln! Ich seufzte ein wenig zu laut und ließ meine Hände ein wenig zu lange auf meinen Brüsten liegen. Kein Laut war von dem Balkon über mir zu hören. Aber er war dort und beobachtete mich. Es gab keinen Zweifel für mich.Ich würde ihm etwas bieten, dem er nicht widerstehen konnte. Langsam öffnete ich meine Beine ein wenig und ließ meine Finger langsam nach unten wandern. Noch nie hatte ich etwas für meine Begriffe so Schamloses gemacht. Ich fing an, mich vor den Augen meines Nachbarn zu befriedigen. Eigentlich kaum zu glauben, aber wahr, was ich da tat. Ich war froh, ihm dabei nicht in seine so hellblauen Augen schauen zu müssen. Ich konnte mir einreden, dass ich mich unbeobachtet fühlte. Das gab mir ein wenig das Gefühl nicht etwas ganz so Obszönes zu tun …Mein Kitzler kannte meine Finger gut und reagierte wie immer heftig. Ich war schnell zu erregen und jeder meiner Liebhaber hatte sich über die üppigen Mengen an Feuchtigkeit gefreut, die meine Weiblichkeit produzierte. Meine Nippel wurden hart unter meinem Griff. Ich ließ meine Schenkel ganz weit auseinanderfallen und vergaß fast, dass ich nicht alleine war. Ich hatte mich schon öfters auf meinem Balkon befriedigt. Bevor der neue Nachbar eingezogen war, hatte die Wohnung als Feriensitz für eine ältere Dame gedient, die fast nie da gewesen war.Ich hatte also ungestört tun können, was ich wollte. Mein Unterleib fing an zu vibrieren. Erst ganz sachte, dann stärker. Ich war wie immer schnell auf dem Weg zum Höhepunkt. Mein Seufzen ging in obszönes Keuchen über. Ich bäumte mich auf und stieß meine Vulva gegen meine Finger. Immer schneller, immer härter. Kurz bevor ich die orgiastischen Wellen herannahen fühlte, klingelte es an meiner Tür. Energisch und dringend.Erschreckt öffnete ich die Augen. Ertappt und beschämt starrte ich nach oben. Niemand war zu sehen. Ich sprang auf und griff nach meinem kurzen Baumwollkleid, zog es über und vergaß sogar den Slip überzustreifen. Ich öffnete meine Wohnungstür und hoffte und starrte in diese hellblauen Augen. „Darf ich hereinkommen?“ Er brauchte keine Antwort. Er hatte sie schon gewusst, bevor er geklingelt hatte. Und ich hatte gewusst, dass er es war, bevor ich die Tür aufgemacht hatte. Stumm ließ ich ihn in meine Wohnung.Er packte mich und presste mich an sich. Unsere Lippen schlugen aufeinander. Ich schmeckte Blut und ließ mich gegen die kühle Zimmerwand pressen. Jan schob mein Kleid nach oben. „Du geiles Stück!“, murmelte er, als er meine Feuchtigkeit spürte. Er kniete nieder vor mir, um davon zu kosten. Seine Zunge erhitzte meine Klitoris und öffnete meinen Schritt. Ich glaubte vor Verlangen ohnmächtig zu werden, als er jeden Millimeter meiner Weiblichkeit erforschte. Entzückt presste ich mich in seine Lippen. Seine Hände griffen meine Pobacken und stimulierten meinen Anus. Mein erster Orgasmus rollte über mich hinweg wie ein Erdbeben. Ich zitterte am ganzen Körper vor Lust und wollte mehr. Jan schob seine Hose herunter. Er trug keinen Slip. Mir war klar, dass er sich befriedigt hatte, bevor er an meiner Tür geklingelt hatte. Hoffentlich hatte er genug Lust für mich übrig gelassen, dachte ich nur.Darüber musste ich mir in den nächsten Stunden keine Gedanken machen. Es war wie ein Feuerwerk, das unsere Körper entzündete. Er war offensichtlich genauso ausgehungert wie ich. Wir ließen an uns aus, was sich – warum auch immer – aufgestaut hatte. Jan schob mich auf meinen Esstisch. Eine Vase fiel herunter, ging zu Bruch. Er fiel trotzdem über mich her. Öffnete meine Schenkel. Weit. Ich ließ mich nach hinten sinken. Er hob meinen Unterleib an, stieß in mich hinein. Heftig, unbarmherzig und endlos. Ich zerkratzte vermutlich seinen Rücken. Meine Fingernägel krallten sich in seine angespannten Muskeln. Jan stöhnte laut. Nicht nur aus purer Lust, glaube ich. Aber er ließ es zu, was ich aus Lust nicht verhindern konnte. Meine wochen-, nein monatelang aufgestaute Gier musste raus. Ich wollte von diesem Mann genommen werden, bis er seine Gier für mich aufgebraucht hatte.Er nahm mich von vorne, von hinten sowieso, auf dem Esstisch, darunter, auf der Lehne meiner Couch, an die Wand gelehnt und auf dem Kühlschrank sitzend, bevor wir in meinem Bett landeten. Dort schob Jan sich ein letztes Mal in mich hinein, bevor seine Potenz ihn im Stich ließ.Schweißgebadet blieben wir ineinander verkeilt liegen. Unser beider Atem war schwer und unkontrolliert. Es dauerte lange, bis wir unsere Sprache wieder gefunden hatten. „Ich wusste sofort, als ich dich das erste Mal sah, was für eine scharfe Braut du bist …“ Jan lächelte mich an. „Ich sah schrecklich aus, als du mich das erste Mal gesehen hast!“ Seine Finger griffen nach meinen wunden Brustwarzen. „Ich fand dich gleich aufregend genug …“ Seine Augen durchdrangen mich. „Ich hatte nur gerade einen ziemlichen Trennungsstress hinter mir und mir geschworen, erst mal keine Frau mehr anzugucken.“ Eine heftige Welle des Glücks durchflutete mich. „Doch deine Show auf dem Balkon war einfach zu verführerisch …“ Er hatte gewusst, dass ich gewusst hatte, dass er mich beobachtete.

Ausgeschlossen

Maggy Dor

Sabine betrachtet sich in dem großen Spiegel. Sie ist mit sich zufrieden. Ihre Figur hat nicht mehr die Straffheit von früher, sie ist etwas runder und weicher geworden, aber sie ist immer noch schön. Ihre großen Brüste neigen sich ein wenig durch ihr Gewicht, aber die dunklen erbsengroßen Brustwarzen stehen noch stolz nach vorne und wenn sie etwas darüberreibt wie eben, dann-vergrößern sie sich und bilden eine schöne Spitze. Sie streichelt mit den Händen über ihren Bauch und weiter zum dunklen Schamhaardreieck, dessen Ränder fein säuberlich rasiert sind. Sie spreizt etwas die Beine, um ihre blank rasierten Schamlippen sehen zu können. Ja, auch hier gefällt sie sich. Während ihre Hand auf den Schamlippen ruht, betrachtet sie eingehend ihr Gesicht.Ihre Haut ist immer noch glatt und ohne Falten. Nur wenn sie lacht, kann man ein paar Fältchen um die Augen sehen. Die Augen sind noch immer ausdrucksvoll, groß und dominierend in ihrem Gesicht. Sie weiß, dass Männer ihr gerne in die Augen sehen. Ihr Mund ist weich, sinnlich und gut gezeichnet. Das braun-graumelierte Haar schmiegt sich in weichen Wellen an ihren Wangen entlang bis zu den Schultern. Sie schüttelt es locker auf und lächelt sich an. Sie ist mit sich zufrieden. Ihre Hand zwischen den Beinen übt einen leichten Druck aus, der ein Ziehen im Unterleib verursacht. Sie beginnt mit dem Zeigefinger über ihre Klitoris zu reiben und beobachtet, wie sich ihr Busen vor Erregung anhebt. In diesem Moment klingelt es an der Wohnungstür. Ausgerechnet jetzt – sie ärgert sich über die Störung. Auch nervt sie, dass in dieser Wohnanlage noch immer die Sprechanlage defekt ist und es keinen Türspion gibt.

Auf dem Weg zur Tür wirft sie sich schnell ihren Satin-Morgenmantel über und knotet ihn eilig zu – etwas gereizt öffnet sie die Wohnungstür nur einen Spalt und erschrickt, als ein ungepflegter Hüne vor ihrer Tür steht. Ihre bis noch eben vorhandene Lust und Sinnlichkeit ist mit einem Mal wie weggeblasen. Jeans, Turnschuhe und ein verschwitztes T-Shirt, halb in der Hose steckend, lässt ein unbehagliches Gefühl, ja fast Angst aufkommen. Nur das Lächeln des Riesen und der freundliche Blick verhindern, dass sie sofort die Tür wieder zuschlägt.

„Entschuldigen Sie bitte diesen Überfall“, dringt an ihr Ohr. „Ich bin Ihr neuer Nachbar und gerade beim Einziehen, nun hat mir eine Windböe die Tür zugeschlagen und dummerweise habe ich alle meine Sachen, Schlüssel, Geld, Handy, in der Wohnung. Könnten Sie mir bitte einen Schlüsseldienst anrufen, der mir wieder öffnet?“