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Bereits ein Bestseller mit über 50’000 verkauften Exemplaren
Das
neue
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Das neue
Das neue Hoi ZämeSchweizerdeutsch leicht gemacht© 2006 und 2011 Bergli Books in deutscher Übersetzung© 2015 Schwabe AG, Bergli Books, BaselTitel der OriginalausgabeHoi – your Swiss German survival guide© 2005 Bergli Books, Basel Text von Nicole Egger und Sergio J. LievanoIllustrationen © 2006, 2011, 2014, 2015 Sergio J.LievanoAuch erhältlich als:Hoi – your Swiss German survival guide (Englisch-Schweizerdeutsch)Hoi! Et après… Manuel de survie en suisse allemand (Französisch-Schweizerdeutsch)Sali zämme – your Baseldütsch survival guide (Englisch-Baseldeutsch)Herausgegeben vonBergli Books Tel.: +41 61 278 95 65Imprint of Schwabe AG Fax: +41 61 278 98 12info@bergli.ch www.bergli.chDieses Werkist urheberrechtlich geschützt. Das Werk einschliesslich seiner Teile darf ohne schriftliche Genehmigung des Verlags in keiner Form reproduziertoder elektronisch verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.ISBN 978-3-905252-81-1eISBN (ePUB) 978-3-03869-013-9eISBN (mobi) 978-3-03869-012-2
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Text vonNicole Egger & Sergio J. Lievano Illustrationen und Design vonSergio J. LievanoDas neue Sergio J. Lievano
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vHHoioiZZäämemeSSScchhhhhwwieiizzzerdededdedutsch leicleiutsch leicthsch leicutshlecuthhhhhht gemactgemactget gemacmact gemact ghhhhhhttttInhaltsverzeichnisVorwortvii Teil I: Über das Schweizerdeutsche3 Einführung ins Schweizerdeutsche 4 Geschichte der Dialekte 6Der Gebrauch des Hochdeutschen in der Schweiz 8 Der Unterschied zwischen Schweizerdeutsch und Hochdeutsch 9Gebrauch des Schweizerdeutschen 12 Warum sprechen Schweizer nicht gerne Hochdeutsch? 15Teil II: Grundausstattung17 Phonetik18 Konsonanten 18Konsonanten Vokale 19 Begrüssungen & Kontakte20Begrüssu Einführung 20Begrü Verständigung 22 Fragen 24 Geplauder 25 Einladungen 28 Liebe 29Schlüsselsätze Die richtigen Worte für spezielle Momente 33genhe Arbeit34 Kommunikation38 Telefon und Handy 38Am Computer World 40Social Networking 42-mailsätze Postamt 46 Medien 48 Essen & Trinken50 Gesundheit & Sicherheit58 Gesundheit 58 Der Körper 62 Gefühle 65Weitere Notfall 68 Polizei 69 Einkaufen72 Kleidung 74 Geld und Banken 76
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viHHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSSccchhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrddeededutschleicutsch leicutschutschcleichhhtgt gemacghhhtt Reisen 78 Transport 78 Richtungen 82 Hotel 85Im Freien87 Unterhaltung 90 Leute94 Familie 94Babys 96Alter 97 Wohnen98Heim 98Nachbarn und Wohnungsvermittler 102 Verschiedenes106 Zahlen 106Toiletten 108Bildung 109Allgemeine Bezeichnungen 110Farben 111Tiere 112Zeit 114Wetter & Temperatur 118Teil III: Schweizer Umgangssprache121Schweizer Slang 122Schweizer Redensarten 126Häuge Verwechslungen 130Anhang135 Pronomen und Artikel 136Verben 138 Das Wörterbuch141 Hochdeutsch – Schweizerdeutsch 142 Schweizerdeutsch – Hochdeutsch 152Index 163Über die Autorin und den Autor166Danksagungen168
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viiHHoioiZZäämemeSSScchhhhhwwieiizzzerdededdedutsch leicleiutsch leicthsch leicutshlecuthhhhhht gemactgemactget gemacmact gemact ghhhhhhttttDas Schweizerdeutsche ist die Basis für alle Ausländer, die sich in der Deutschschweiz zu Hause fühlen wollen. Dieses Buch bietet die nötige Grundlage für Einsteiger, aber auch für all jene, die sich schon länger mit dem Schweizerdeutschen befassen. Als Erstes ist es wichtig, einen weit verbreiteten Irrtum aufzuklären. Das helvetisch geprägte Deutsch, welches Schweizer sprechen, wenn sie nach Deutschland oder nach Österreich reisen, ist nicht Schweizerdeutsch. Schweizer nennen diese Sprache Hochdeutsch. Hochdeutsch wird in der Schule gelernt und ist eine Nationalsprache – neben Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Das Schweizerdeutsche, in der Schweiz auch Dialekt oder Mundartgenannt, ist diejenige Sprache, die Schweizer unter sich sprechen und die für einen Norddeutschen fast unverständlich ist. Beim Schweizerdeutschen handelt es sich nicht um eine einheitliche Sprache, sondern um eine Ansammlung von alemannischen Dialekten, die innerhalb der deutschen Schweiz gesprochen werden. Diese Dialekte(ihr Vokabular, ihre Intonation und Aussprache) unterscheiden sich ziemlich stark voneinander. Die frappanten sprachlichen Unterschiede auf kleinem Raum lassen sich durch die geographische Isolation vieler kleiner Dörfer erklären, die dazu führte,dass der linguistische Austausch begrenzt Vorwort
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PFANNENSTIELRundfahrtwar,was sich in vielen Eigentümlichkeiten im Vokabular ausprägte. Das Schweizerdeutsche ist eine gesprochene Sprache und die meisten Leute kennen die Orthographie kaum, d.h. Schweizer benutzen abweichende Rechtschreibsysteme, wenn sie schriftlich auf Schweizerdeutsch kommunizieren. Hoi Zäme basiert hauptsächlich auf dem Dialekt, der im Raum Zürich gesprochen wird. Dieser Sprachraum ist grösser als die anderen Dialektgruppen um die Städte Bern, Basel,Luzern und in der Ostschweiz. Trotz der beträchtlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Dialekten verstehen sich die Schweizer meistens untereinander. Dieses Buch wird Ihnen eine Hilfesein, auch andere Dialekte zu verstehen. Obwohl das Schweizerdeutsche keine ozielle Sprache ist – als Sprache weder standardisiertnoch in formellen Dokumenten geschrieben – sind die Schweizer aller verschiedenen Bildungs- und sozialen Schichten sehr stolz auf ihre Sprache.Das Schweizerdeutsche ist einer der wichtigen Grundpfeiler des schweizerischen Nationalbewusstseins.
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3Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzeda
Über das
Schweizerdeutsche
Teil I
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4HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhttEinführung ins SchweizerdeutscheInnerhalb des Schweizerdeutschen (der Sprache, die in der Deutschschweiz gesprochen wird) gibt es keinen Dialekt, der den anderen vorgezogen wird.Dialekt zu sprechen ist nicht stigmatisiertund niemand gilt als ungebildet, bloss weil er oder sie Schweizerdeutsch spricht. Ein Deutschschweizer kann die Herkunft eines anderen sofortanhand seines Dialektes identizieren. IdentitätFür einen Schweizer ist seine Sprache mehr als nur ein Kommunikationsmittel, sie ist ein integraler Teil seiner nationalen, regionalen und sogar persönlichen Identität.
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5Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzeda Eine Redensartsagt, dass jedes Talin der Schweiz seinen eigenen Dialekt hat. Dies ist nicht ganz unwahr. Berge und geographische Barrieren haben die Isolation der einzelnen Dialekte begünstigt und ihre Eigentümlichkeit gefördert. DialäktgmischIn weniger isolierten Gegenden haben sich die Dialekte vermischt und Kuriositäten im Wortschatz sind weniger stark ausgeprägt. Die zunehmende Mobilität der Schweizer beschleunigt diesen Prozess und führt zueinem neutralen Dialäktgmisch – einer Mischung verschiedenster Dialekte und einer Abschwächung der Eigenheiten der individuellen Dialekte.
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6HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhttAlemannisch Geschichte der DialekteObwohl die Schweiz heute als multilinguales Land gilt, war das historisch nicht immer der Fall. Im Jahre 1291, als die Schweiz gegründet wurde, sprachen ihre Urväter Alemannisch, eine Sprachgruppe des Hochgermanischen, welche in der heutigen Gegend von Süddeutschland, Österreich und eben der Deutschschweiz gesprochen wird. Die alemannischen Stämme liessen sich in der Schweiz nach dem Zerfall des Römischen Reichs im 5. Jahrhundert nieder. Sie siedelten hauptsächlich entlang des Rheins und in der Zentral- und Nordostschweiz. Ausdem Alemannischen gingen drei sprachliche Hauptgruppen hervor: das Nieder-, das Hoch- und das Höchstalemannisch. Dies sind keine qualitativ wertenden, sondern rein geographische Bezeichnungen. Das ‘Nieder’bezeichnet den Dialekt, der in der Region von Basel gesprochen wird, das ‘Hoch’ist der am weitesten verbreitete Dialekt der Schweiz und das ‘Höchstalemannisch’wird in der geographisch etwas abgeschiedenen Region Wallis gesprochen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts waren die Linguisten überzeugt, dass das Schweizerdeutsche bis zum Jahrtausendende verschwunden sein würde und dass sich das Standarddeutsche Deutschlands in der Schweiz durchsetzen würde.
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7ber das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzedaDie radikalen politischen Ereignisse während der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sowie der zunehmende Nationalismus trugen dazu bei, dass die Schweizer ihren Dialekt als Ausdruck der nationalen Identität bewahrten. Während der Dreissigerjahre wollten sich die Schweizer von Nazi-Deutschland abgrenzen und das Schweizerdeutsche war eine Form, den Schweizer Patriotismus auszudrücken. Das Schweizerdeutsche hat durch die zunehmende Einwanderung von Ausländern und die folgende Auseinandersetzung mit der eigenen Identität eine stärkere Akzeptanz erreicht. Diese Tendenz hält an, vor allem auch unter Jugendlichen, die gerne Schweizer Popmusik und Rap hören und auch ihre E-Mails und SMS hauptsächlich auf Schweizerdeutsch schreiben. Versuche, das Schweizerdeutschein eine einheitliche schriftliche Form zu bringen, wurden von verschiedenen Organen unternommen. Regeln wurden erstellt, dennoch bedeutet die Diversität den Schweizern zu viel, als dass sie sich auf einen Standarddialekt hätten einigen können. An die festgesetzte Orthographie halten sich die wenigsten Leute, auch Hoi Zäme hat sich dagegen entschieden. Trotzdem hat diese Uneinigkeit der hohen Popularität des Schweizerdeutschen nicht geschadet. 7Obwohl es nicht klar dokumentiertist, stützen sich verschiedene Quellen darauf,dass das Schweizerdeutsche in politischen Angelegenheiten während unterschiedlicher Geschichtsperioden von Leuten und Institutionen als Geheimsprache benutzt wurde.h
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8HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhttDer Sprachzustand der Deutschschweiz wird mit dem BegriDiglossie umschrieben: Zwei Sprachen koexistieren in einer Gesellschaft. Die beiden Sprachen haben unterschiedliche Rollen und ergänzen sich gegenseitig im Gebrauch. Im Falle der Schweiz entspricht das Schweizerdeutsche der gesprochenen Sprache, das Schriftdeutsche(die Hochsprache) wird – wie es der Begribereits ausdrückt – für (fast) alles Schriftliche benutzt und erfüllt die Rolle der oziellen Sprache. Das Hochdeutsche wird fastausschliesslich in den Medien, im Schulunterricht, an oziellen, sozialen, politischen und religiösen Anlässen benutzt, besonders dann, wenn Tessiner (italienischsprachige Schweizer) und Romands (französischsprachige Schweizer) anwesend sind. Das Schweizerdeutsche hingegen wird in alltäglichen informellen Situationen benutzt, z.B. beim Einkaufen, im Gespräch mit Freunden und Bekannten, in regionalen Radio- und Fernsehsendungen, an lokalen Anlässen und manchmal im Kindergarten.Der Gebrauch des Hochdeutschen in der Schweiz
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9Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzeda Der Unterschied zwischen Schweizerdeutsch und HochdeutschDas auälligste Merkmal des Schweizerdeutschen sind die ‘kehligen’oder gutturalen ch und k. Das überall bekannte Wort Chuchichäschtli (kleiner Küchenschrank) zeugt davon. Ein weiterer oensichtlicher phonetischer Unterschied ist die Intonation, denn das Schweizerdeutsche betont normalerweise die erste Silbe eines Wortes und ist melodischer als das Hochdeutsche. Ebenfalls bekannt ist die Schweizer Vorliebe für Diminutive: Schweizer hängen das Sux–li (entspricht dem deutschen –lein oder –chen) an alle erdenklichen Substantive: Gipfeli (Hörnchen), Brötli (Brötchen), Schäzzli (Schätzchen), Chäzzli (Kätzchen) etc.Das Schweizerdeutsche übernimmt sehr leicht Fremdwörter von ausländischen Sprachen. Der Hauptgrund für diese Tendenz liegt in der geographischen Lage des Landes – ein multilingualer Kleinstaat –, aber auch in der Tatsache, dass das Schweizerdeutsche kaum geschrieben wird. Durch die geographische und kulturelle Nähe zu Frankreich absorbierte das Schweizerdeutsche sehr viele französische Wörter. Z.B.:9Schweizerdeutsch Hochdeutsch Merci (Märsi)Dankes Velo (Welo)das Fahrraddä Coieur (Guaör)der Frisörs Poulet (Pule)das Hähnchens Cheminée (Schmine)der Kamins Spital (Schpital)das Krankenhausdä Kondukteur (Kondiktör)der Schaners Lavabo (Lawabo)das Waschbeckendä Dessert (Dessär)der Nachtischd’Saison (Säson)die Jahreszeit
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10HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhttDie vier grammatischen Fälle des Hochdeutschen (Nominativ,Akkusativ,Genitiv und Dativ) sind im Schweizerdeutschen praktisch auf zwei reduziert: Erstens gibt es den Allgemeinfall, d.h. den deutschen Nominativ und Akkusativ, die im Schweizerdeutschen praktisch verschmelzen. Die Ausnahme bilden die Personalpronomen. Hier nden wir auch im Schweizerdeutschen einen Akkusativ. Zweitens gibt es den Dativ,der dem deutschen Dativ und Genitiv entspricht. Ein Schweizer sagt z.B.: Wär häsch gsee? (Wen hast du gesehen?) oder Wär isch da?(Wer ist da?) (Nominativ-Fragepronomen in beiden Fällen). Interessant ist auch die Schweizer Artden Genitiv ‘zu umgehen’: Am Chind sis Velo d.h. wörtlich ‘dem Kind sein Fahrrad’, also: das Fahrrad des Kindes. Ein weiterer bedeutender Unterschied ist die Konstruktion der Relativsätze, die imSchweizerdeutschen normalerweise mit ‘wo’ gebildet werden. Ein Schweizer sagt: Dä Maa, wo ich känn(der Mann, wo ich kenne). Also: der Mann, den ich kenne.Es gibt verschiedene Vorurteile über das Schweizerdeutsche, wie z.B. die weit verbreitete Ansicht, das Schweizerdeutsche verfüge über keine Grammatik’,‘keine Zeitenund keine Artikel’,was Unsinn ist. Zwar nden wir kein eigentliches Futur,kein Präteritum und kein Plusquamperfekt, aber Tempus existiertim Schweizerdeutschen genauso sehr wie Genus (Geschlecht). Z.B. dä Maa(der Mann), d’Frau (die Frau) s Chind (das Kind). Normalerweise entspricht das Geschlecht der Artikel dem Hochdeutschen, es gibt allerdings einige Ausnahmen: s Joghurt (vs. der Joghurt), dä Fax (vs. das Fax), s Mail (vs. die E-Mail) etc. aufakkusativeDativeNominativeGenitive
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11Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzedaDie Hauptunterschiede zwischen dem Hoch- und Schweizerdeutschen sind sicherlich das Vokabular und die Aussprache. Schweizer verfügen über ihren eigenen Wortschatz, der oft auch im helvetischen Hochdeutschen auftaucht und im Schweizerdeutschen aber noch viel ausgeprägter benutzt wird.
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12HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhtt Gebrauch des SchweizerdeutschenDas Deutsche ist die grösste Sprachgruppe innerhalb der Schweiz. Gemäss dem Schweizerischen Bundesamt für Statistik (vgl. Fussnote Seite 13) benutzen es 64,9% der Schweizer Bevölkerung im täglichen Leben, gefolgt von Französisch mit 22,6%, Italienisch mit 8,3% und dem Rätoromanischen mit 0,5%, was ca. 35’000 Leuten entspricht. Das Rätoromanische ist eine Sprache aus der romanischen Sprachgruppe (d.h. eng mit dem Italienischen und Französischen verwandt), die aus vier Dialekten besteht und seit 1938 als nationale Sprache anerkannt ist. Rätoromanisch wirdin Graubünden, d.h. in der Ostschweiz gesprochen, wobei aber die meisten Rätoromanen iessend Schweizerdeutsch sprechen. Die Unterschiedlichkeit der Sprachen und ihre ungleiche Verteilung haben Anlass zu regen Diskussionen gegeben. Der Röschtigrabe bezeichnet symbolisch die ideologische und linguistische Grenze zwischen der Deutschschweiz und der Romandie. Dabei handelt es sich aber keineswegs um eine feindliche Grenze, sondern vielmehr um eine unterschiedliche politische Auassung und vielleicht Lebenseinstellung. Französisch22,6%Deutsch64,9%Italienisch8,3%Rätoromanisch0,5%Deutsch
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13Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzedaDie Schweiz nimmt die Ausgeglichenheit zwischen den lateinischen und germanischen Sprachgruppen sehr ernst. Das föderalistische politische System der Schweiz hilft den Schweizern, einander mit Respekt und Toleranz zu begegnen.Die Tabelle rechts zeigt das mehrsprachige Umfeld des Schweizerdeutschen. Sie zeigt die Muttersprachen der Einwanderer,die einen Fünftel der Schweizer Bevölkerung ausmachen, auf. Diese wachsende Gruppe wird in der Schweiz ‘Secondos’ genannt. Viele Secondos behaupten von sich, sich weder als Zugehörige des Landes ihrer Eltern noch als Schweizer zu fühlen. * Quelle:Swiss Federal Statistical Oce - Structural Survey(SS) 2012.Andere Sprachen sind*:Englisch 4,6 %Portugiesisch 3,4 %Albanisch 2,6 %Serbisch und Kroatisch 2,5 %Spanisch 2,2 %Türkisch 1,2 %Arabisch 0,5 %Weitere Sprachen 4,6 %
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14HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleeichhhgtgt gemacghhhttSecondos– die zweite Generation – bilden die Kommunikationsbrücke zwischen den älteren Verwandten und den Schweizern und tragen dadurch auch zur Entwicklung und zum Reichtum des Schweizerdeutschen bei, sei es durch den Wortschatz oder denSatzbau.Junge Schweizer sind beeinusst von ausländischer Musik, fremder Mode, Reisen und den Medien, die immer neue Ausdrücke ins Schweizerdeutsche bringen. Wie in anderen Ländern auch scha en sie sich ein eigenes Kommunikationsmittel, eine von Slang und Provokationen geprägte Sprache, um sich von der Elterngeneration abzuheben. ...Einen Kaffee für Vater, einen Cappuccino für Mutter, einen Tee für Grossvater...Schon Komisch,Ich bin doch die Klassenbeste. Wie kommt es, dass mich alle “Seconda” nennen ?
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15Über das SchweizerdeutscheutscheÜber das SchweizerdeutscheerdeShhweizerdeutscheheizercdSdÜber bdetcheheÜbzedaWarum sprechen Schweizer nicht gerne Hochdeutsch?Viele Ausländer, die Hochdeutsch lernen, beklagen sich, dass die Schweizer ihnen sehr widerwillig in derselben Sprache antworten. Generell scheint es,dass die meisten Deutschschweizer nicht gerne Hochdeutsch sprechen. Woher kommt das?Hochdeutsch ist für Schweizer eine Fremdsprache. Obwohl Hochdeutsch die ozielle Sprache der Schweiz ist, sprechen die Schweizer in erster Linie Schweizerdeutsch. Hochdeutsch ist die Sprache der Schule, die Sprache der Verpichtungen, aber sie wird selten mit Spass und Freizeit assoziiert. Hinzu kommt, dass das Hochdeutsche auch für Primarlehrer eine Fremdsprache ist und sie ein helvetisches Hochdeutsch sprechen. Viele Eidgenossen sind unsicher mit ihrem Hochdeutsch. Sie sind überzeugt, die Sprache fehlerhaft und ungeschickt anzuwenden. Ein zweiter Grund ist die gefühlte sprachliche Unterlegenheit gegenüber dem grossen Nachbarn Deutschland.Obwohl es Ressentiments gegenüber den Deutschen gibt – geschichtlich bedingt –, ist wohl nicht so sehr Abneigung gegenüber Deutschland die Ursache für die Widerwilligkeit der Schweizer,Hochdeutsch zu sprechen, als vielmehr ein leichter Minderwertigkeitskomplex. Dieser ist in erster Linie sprachlich begründet, aber auch durch die Grösse und wirtschaftliche Macht des Nachbarn. Schweizernist es besonders unangenehm, in der Gesellschaft anderer Schweizer Hochdeutsch zu sprechen. Erstens empnden sie es als künstlich und zweitens fühlen sie sich unsicher, da sie Angst haben, sich in der Anwesenheit eines Landesgenossen zu blamieren. ich habe bloss gefragt, ob er Hochdeutsch sprechen könnte...
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GrundausstattungGrundausstattungattungundauusstattungstattdunGGngar17
Teil II
Grundausstattung
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HHHHHoioioiZZZZZääääämemememe–––SSSSScchhhhhwwwwweieieiieizzzzzzeeeerrrrdedeededutsch leicutsch leicutschutschcleichhhgtgt gemg18macchhhhtttDas Schweizerdeutsche ist vor allem eine gesprochene Sprache. Deshalb haben wir uns entschieden, die Orthographie möglichst einfach zu halten. Die üblichen deutschen Rechtschreibkonventionen wurden simpliziert: Z.B. verzichten wir auf tz und schreiben stattdessen zz, statt ck schreiben wir kk, statt ie(h) ii, statt ah aa etc. Im Hochdeutschen halten wir uns an die Schweizer Konvention der Rechtschreibung und verzichten auf das β.Konsonantenb wie in blauch stimmlos, immer wie im Deutschen nach a/o/u (Nacht)d wie in doofdt t wie in Stadtf wie in Fingerg wie in gelbgg starkes g, wie Jacques im Französischenh wie in Hausj wie in Jägerk wie in Karl, kehligl wie in Löwem wie in Markusn wie in Nadineng singennk wie in sinken, aber das k ist sehr kehligp wie in Pizzaqu wie in Qualitätr stark gerollt, wie Spanisch ‘Burrito’s immer stimmlos, wie Saut nie aspiriert, wie Französisch tu’ v wie Vaterw wie in Wellex wie Xylophonz wie ZooDen Doppelkonsonanten geht ein kurzer Vokal voran.Phonetik: KonsonantenPhonetikLesen Sie die schweizerdeutschen Wörter und Sätze laut für sich. Schweizer tun dies auch, weil geschriebenes Schweizerdeutsch ungewöhnlich ist. AUFGEPASST!TIPP...
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GrundausstattungGrundausstattungattungundauusstattungstattdunGGngar19Vokalea wie Ameiseä wie zählenai wie Maiau wie kauene wie Ehreei wie English heyi wie bringeno wie Ohrö wie schönu wie Zungeü wie Pfützey wie PsychiaterEin doppelter Vokal entspricht einer Verlängerung des Vokals.Phonetik: VokaleSchweizerdeutsche Phonetik ist ein komplexes Thema. Hier nden Sie einen Überblick, um die wichtigsten Laute zu erkennen. Die Aussprache variiert und je nach Region gibt es Nuancen in der Aussprache.Hoi Zäme basiertauf der Zürcher Aussprache. PhonetikBei fremdsprachigen Wörtern nden Sie die Aussprache in kursiver Schrift in Klammern, um Ihnen die Aussprache zu erleichtern. Beachten Sie, dass Schweizer englische und französische ter of‘ern’ d.h. r Lautsystem anpassen. AMMAGEPledele ?lädäle ?