Cover

Liebesfacetten

Ben Bertram

Kurzgeschichten

Verlagshaus el Gato

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1. Ausgabe August 2016

Alle Rechte vorbehalten.

Bildnachweis:
Herzen: 123rf.com 11895107
Cover: © iJeab/ Shutterstock.de

Lektorat:
Andrea el Gato, Sophie Bamler

Cover-Gestaltung:
Catrin Sommer, rauschgold – www.rausch-gold.com

eBook-Produktion:
Cumedio Publishing Services – www.cumedio.de

ISBN (Taschenbuch): 978-3-946049-00-5
ISBN (ePub): 978-3-946049-10-42

v.1.0

Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar

Inhalt

Die Liebe!

Jeder von uns durfte sie in seinem Leben ganz sicher bereits erleben.

Wenn wir sie erkennen und mit ihr umgehen können, ist die Liebe das größte Geschenk überhaupt. Allerdings kann sie, wenn wir nicht behutsam mit ihr umgehen, auch Schmerzen verursachen.

 

Das erste Buch über die Liebe war die Bibel. Bereits in ihr wurde darüber berichtet.

1.Korinther 13: Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht, sie prahlt nicht und ist nicht überheblich. Liebe ist weder verletzend noch auf sich selbst bedacht, weder reizbar noch nachtragend. Sie freut sich nicht am Unrecht, sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles und hält allem stand.

 

Habt Freude mit den unendlich vielen Facetten, die die Liebe bietet.

***

Herz

Steht die Liebe niemals unter Druck?

Liebe und Druck?

Passen nicht!

Deshalb glaube ich, dass die Liebe niemals unter Druck stehen kann. Die Liebe ist etwas Wertvolles. Etwas, um das man auch gerne kämpfen darf und muss. Es nicht zu machen, wäre eine Dummheit, da die Liebe das größte Geschenk ist, das wir erfahren dürfen.

 

Was kann so stark sein, dass es die Liebe unter Druck setzen könnte? Tatsächlich gibt es nur eine Antwort. Obwohl ich eben geschrieben habe, dass es nichts geben kann, fällt meine Antwort anders aus. Ein großes Gefühl kann es schaffen, die Liebe unter Druck zu setzen. Obwohl es sich merkwürdig anhören mag und man es sich im ersten Moment auch nicht vorstellen kann. Nur die Liebe selbst ist manchmal so mächtig und setzt sich dadurch, ganz von selbst, unter einen enormen Druck.

 

Kennen wir sie nicht alle, diese Momente, in denen wir mehr Liebe haben möchten? Oder die Augenblicke, in denen wir so viel Liebe geben möchten, dass wir den anderen Menschen damit unter Druck setzen? Es gibt Situationen, da fühlt man sich unsicher und will diese Unsicherheit mit Liebesschwüren beseitigt haben. Man erwartet Dinge, die der andere nicht geben kann und eventuell in diesem Augenblick auch gar nicht geben möchte.

 

Nur wir können uns und somit auch die Person, die wir lieben, unter Druck setzen. Wenn es wirklich Liebe ist, wird es niemand sonst schaffen, Druck auf die Liebe auszuüben.

 

Wenn das WIR stark ist, können andere sagen, was sie wollen: Sie werden keinen Keil zwischen zwei Liebende schlagen können.

Wenn eine Situation auch manchmal schier ausweglos erscheinen mag. Wenn noch Brücken aufgebaut und Steine aus dem Weg geräumt werden müssen. Egal was auch immer es sein mag, die wirkliche Liebe wird dadurch niemals Druck verspüren. Ganz im Gegenteil, sie wird stärker und tiefer, sie wird wachsen und beide Menschen werden erfahren, wie schön es ist, für die Liebe zu kämpfen. Das Gefühl von Liebe ist jedem Druck gewachsen und das Schöne daran ist, dass es sich niemals ändern wird.

 

Die Gefühle für das Miteinander können schwinden. Man kann Freiheitsdrang verspüren und Sehnsüchte entdecken, von denen man vorher nichts geahnt hat. Doch wenn es so weit gekommen ist, steht die Liebe trotzdem nicht unter Druck. Die Liebe ist einfach nicht mehr da, ist verschwunden, hat sich reduziert und verflüchtigt.

 

Nur wenn die Liebe weniger wird, was ja viele behaupten, kann sie auch unter Druck stehen.

Meine Meinung ist allerdings eine andere. Regen kann schwächer werden, Wolken können sich verziehen und die Wärme kann abnehmen.

Doch Liebe gibt es nur ganz oder gar nicht!

Ich kann nicht jemanden EIN WENIG lieben, ich kann die Liebe nicht in Abstufungen oder Schubladen einteilen. Zumindest nicht die Liebe zu meinem Partner.

Entweder liebe ich ihn, oder nicht.

Für mich gibt es kein Dazwischen.

 

Wenn ich von Liebe spreche, dann ist es Liebe! Stellt euch doch mal folgendes vor:

Ihr liegt mit eurem Kuschelkeks im Bett, nehmt ihn zärtlich in den Arm und haucht ihm ins Ohr: „Ich liebe dich ein wenig.“

Schön wäre dazu auch folgende Alternative: „Ich liebe dich fast noch so wie letzten Monat.“

Mal ehrlich, wer möchte diese Worte hören?

 

Da ich weiß, dass diese Frage nun kommen wird:

Es gibt einen großen Unterschied zwischen einem „Ich habe dich lieb“ und einem „Ich liebe Dich“!

Selbstverständlich darf man, wenn man jemanden liebt, auch „Ich habe dich lieb“ sagen.

 

Andersherum sollte man es allerdings tunlichst vermeiden!

***

Herz

Die Liebe siegt immer!

Wenn du sie zulässt und an sie glaubst, dann geht es gar nicht anders. Dann ist es tatsächlich egal, wie verzwickt und kompliziert eine Situation auch sein mag.

Nur die Liebe schafft es, scheinbar unüberwindbare Berge zu überschreiten. Nur durch die Liebe werden wir es schaffen, einen riesigen Ozean zu durchqueren.

Warum es so ist, weiß ich nicht.

Aber ich weiß, dass es so ist!

 

Dieses Wissen kann uns durch das tiefe Wasser der Ozeane begleiten. Es führt uns und lässt das eisige Meer erscheinen wie eine warme Badewanne. Tatsächlich werden wir Strecken schwimmen und überwinden können, die uns noch vor kurzer Zeit als mächtige Hindernisse vorgekommen sind. Wir lernen täglich, dass wir alles erreichen können. Niemals wird es eine Macht geben, die die Liebe besiegen kann.

Schon gar nicht die Macht der Vergangenheit.

 

Nur weil etwas schon immer so gewesen ist, muss es nicht immer so bleiben. Nur weil der Mensch angeblich ein Gewohnheitstier ist (wer hat sich diesen Blödsinn eigentlich ausgedacht?), darf er doch seine Träume und Wünsche niemals aufgeben.

Die Angst ist ein gemeiner Begleiter. Doch die Liebe kann uns die Angst nehmen. Und wenn zwei Herzen gleich fühlen, können alle anderen Gefühle sowieso einpacken.

 

Wenn eine Situation so scheint, als wäre sie schier unmöglich, wird uns die Liebe führen. Sie wird uns dorthin leiten, wo wir hingehören. Ein unsichtbares Band wird die sich liebenden Herzen verbinden. Es wird dafür sorgen, dass irgendwann der gemeinsame Weg gestartet wird. Warum es ein unsichtbares Band ist? Warum man die Liebe nicht laut herausschreit? Weil der Moment vielleicht noch nicht reif für einen lauten Schrei ist.

Aber dieser Augenblick wird kommen und wenn er da ist, wird dieser Schrei noch um einiges lauter werden, als andere ihn erwartet haben.

 

Um die Liebe zu kämpfen, ist schön und schwierig zugleich!

Wenn du am Abend deine Gedanken nicht von einer Person abbringen kannst, wenn du diese Dauerschleife im Kopf hast, wenn du weißt, dass die schönste Zeit noch kommen wird, dann bist du ein reicher Mensch.

Ja, du bist es, obwohl das zweite Herz gerade einige Kilometer entfernt ist.

 

Du erlebst etwas Besonderes und solltest glücklich darüber sein.

Wahrscheinlich können viele Menschen diese Gedanken, Gefühle, Träume und Wünsche gar nicht nachvollziehen. Was aber nicht dein Problem sein sollte, da du nichts dafür kannst, dass diese Menschen die Liebe nicht kennen oder sie zumindest so noch nicht erfahren durften.

 

Wenn du weißt, dass unsere Liebe siegen wird, kannst du auch komplizierte Situationen überwinden. Dann lachst du sie einfach weg, obwohl dir vielleicht gar nicht zum Lachen zumute ist. Doch mit einem besonderen Menschen an deiner Seite, in deinen Gedanken, in deinem Herzen, kannst du alles überwinden.

 

Falsch!

Du kannst nicht alles überwinden. Niemand kann die Liebe überwinden. Die Liebe wird siegen, auch wenn du an ihr zweifelst und manchmal vielleicht sogar alles wegwerfen möchtest. Doch die Liebe wird das nicht zulassen. Sie wird auf dich aufpassen und dir den Weg zeigen.

Tatsächlich ist es doch so, dass kompliziert erscheinende Momente und Situationen dich nach einem kleinen Schock nur noch stärker werden lassen.

Jeder noch so blöde Moment lässt dich wachsen und der Drang zum WIR lässt uns einige Schritte weitergehen.

Wenn du irgendwann mit deinem oder deiner Liebsten in einem Strandkorb sitzt, auf das Meer schaust und glücklich bist, weißt du, dass sich dein Bemühen um das Besondere, um die Liebe, gelohnt hat.

Du wusstest ganz genau, dass es irgendwann so kommen würde. Ja, du wusstest es, da es gar nicht anders kommen konnte.

 

Und dann ist es soweit!

Aus dem Du und Ich ist ein WIR geworden.

Aus Mir und Dir ein UNS!

 

Etwas Schöneres kann nicht passieren, man wusste es die ganze Zeit, doch wenn der Moment gekommen ist, ist alles perfekt.

 

Genießt die Liebe und denkt daran: Die Liebe siegt immer.

 

Ihr braucht euch also nicht gegen sie zu wehren!

***

Herz

Die Liebe

… liebt mich nicht.

 

Und küssen tut sie mich schon gar nicht!

 

Kennst du Menschen, die solche Sätze von sich geben? Oder machst du es vielleicht sogar selbst?

Und nun? Ist wirklich alles blöd? Liegt es ausschließlich an anderen Menschen? Liegt es an der Liebe?

Oder liegt es doch tatsächlich an einem Menschen?

An uns selbst?

 

Wenn ich Ziele oder Wünsche, vielleicht sogar Träume habe, dann muss ich auch etwas für sie tun. Wenn ich immer nur am Warten bin, kann mir eventuell der Zufall helfen - manche nennen es auch Schicksal -, doch die Chance auf ein Erfolgserlebnis ist nicht wirklich groß.

 

Vielleicht sollten wir einfach damit beginnen, die Initiative zu ergreifen. Es machen und bereit sein zu starten. Den Mut haben, neue Türen zu öffnen und die Wege, die hinter diesen Türen liegen, zu gehen.

 

Ob es einfach ist, kann ich nicht wirklich beurteilen. Warum ich es nicht kann, möchte ich mit einem Satz erklären: „Ich sage solche Sätze nicht!“

 

Du musst etwas tun. Etwas für dich!

Und zwar im doppelten Sinne.

 

Dieses ‚etwas für sich selbst machen’, beginnt jeden Morgen und es sollte in Sachen Liebe schon beginnen, bevor eine neue Liebe in unser Leben getreten ist.

Wenn wir nichts für uns tun, wird die Liebe uns niemals küssen.

 

Soll ich mal mit dem ersten Teil, dieses - etwas für sich selbst machen - beginnen?

Häufig sehe ich Menschen, die ungepflegt und schmierig durch die Gegend laufen. Mir persönlich ist es egal, wie sich andere darstellen (zumindest wenn sie nicht wie ein Iltis muffeln!). Doch wenn diese Menschen darüber jammern, dass sie alleine sind, dass sie sich eine Beziehung wünschen, dass ein Leben mit einem Partner sehr viel schöner wäre, dann kann ich nur den Kopf schütteln.

 

Warum sollte sich jemand für dich, für mich, für uns interessieren, wenn wir wie Nachbars Lumpi durch die Welt ziehen?

Aber mal abgesehen von den anderen: Ich muss mir doch auch selbst gefallen. Ich muss mich mögen und wohlfühlen. Ich muss mich - im wahrsten Sinne - selbst riechen können.

 

Ich kann einfach nicht verstehen, warum sich einige Menschen so gehenlassen.

Okay, es ist nicht meine Angelegenheit und zum Glück bin ich da etwas anders gestrickt.

Was ich aber wirklich lächerlich finde, ist, wenn diese Gattung Mensch darüber jammert, dass die Liebe sie nicht liebt und auch nicht küsst.

 

Doch es gibt noch einen Punkt: das Warten.

Dieses Warten auf die Liebe kann dich nicht nur zermürben, es ist auch in den meisten Fällen relativ erfolglos.

 

Wie überall im Leben, musst du auch in der Liebe etwas dafür machen.

Manchmal genügt ein Lächeln, häufig reichen wenige Worte, ganz selten sogar ein einziger Blick.

Versucht es doch mal.

Geht nicht, gibt`s nicht. Alles kann funktionieren, wenn wir es wirklich wollen.

Ein kurzes Kompliment, ein liebes Wort, eine Geste, manchmal auch nur ein kleines Zwinkern. All diese Dinge sind nicht schwierig und wenn die Person, für die diese Geste gedacht ist, darauf eingeht, dann ist das Eis gebrochen. Dann kann ein gemeinsamer Weg beginnen. Vielleicht nur ein kurzer. Aber es gibt auch die Möglichkeit, dass dieser Weg der Start in eine lange und schöne gemeinsame Zeit ist.

 

Was soll euch dabei passieren?

Im schlechtesten Fall bekommt ihr kein Zeichen zurück. Wenn es so sein sollte, dann ist euch nichts geschehen.

Dann habt ihr lediglich ein Lächeln oder ein Zwinkern verschenkt. Vielleicht auch ein Wort.

Aber ihr habt es gegeben, weil euch in diesem Augenblick danach war.

Es wäre nicht schlimm, weil ihr es gerne gemacht habt.

 

Ich glaube daran, dass die Liebe jeden von uns liebt, und auch, dass sie irgendwann jeden von uns küssen wird.

 

Wir müssen lediglich bereit sein, etwas dafür zu tun!

***

Herz

Neue Zeiten

… mit den gleichen Menschen!

 

Geht so etwas?

Kannst du in einen neuen Zeitabschnitt eintauchen, wenn du noch immer die gleichen Menschen um dich hast?

Wenn du dein Leben überdenken möchtest, wenn du weißt, dass etwas passieren muss, dass es so nicht mehr weitergehen kann?

 

Musst du dann nicht auch Abschied nehmen, Abschied von Personen, die dich schon lange auf deinem Weg begleitet haben?

Kannst du in eine neue Zeit mit den gleichen Personen starten, wenn du schon länger unglücklich bist?

 

Ich behaupte: Du kannst es nicht!

 

Ich sage aber ebenfalls, dass du diese Menschen nicht aus deinem Leben verbannen solltest. Nein, sie dürfen bleiben. Immerhin waren es mal gute Freunde.

Freunde, aus denen Bekannte geworden sind.

 

Nur weil du schon immer bestimmte Dinge mit bestimmten Menschen gemacht hast, musst du es ja nicht weiterhin machen.

Wenn du weißt, dass du über einen langen Zeitraum der seelische Abfalleimer für diese Menschen gewesen bist. Wenn du immer ein offenes Ohr für sie hattest. Wenn du für sie da warst, egal zu welcher Zeit und egal, wie es dir ging.

Dann hast du gerne etwas gegeben!

 

Wenn du aber wenig bis nichts zurückbekommst. Wenn du nicht angehört wirst, selbst wenn es dir schlecht geht.

Wenn du dir selbst in diesen Momenten die angeblichen Probleme der anderen Personen anhören musst, dann solltest du beginnen, diese Freundschaft zu überdenken.

 

Wenn du schon lange mit Menschen Kontakt hast, die sich Freunde schimpfen, dir aber nicht wirklich helfen, könntest du überlegen, ob es noch Freunde sind, oder ob sie es überhaupt je waren.

Wenn du nicht motiviert bist, du dich vor dem Sport oder anderen Aktivitäten drückst, muss ein Freund auch mal Klartext mit dir reden.

Da hilft ein Arschtritt mehr, als nebeneinander auf dem Sofa zu hocken.

Freunde sind auch dafür da, die negativen Dinge anzusprechen und aufzuzählen.

Menschen, die das nicht tun, sind keine Freunde.

Du kannst sie keine Freunde nennen, da sie für sich lieber einen netten Abend haben wollen, anstatt über unangenehme Dinge zu reden.

 

Um jetzt nochmals auf den Anfang einzugehen: Wie soll ich in eine neue Zeit starten, wenn ich sie mit den gleichen Menschen verbringe?

Es kann nicht möglich sein!

Ich muss etwas ändern und diese Änderung gehört leider dazu.

Leider?

Nein, leider ist das falsche Wort!

 

Sehr viel einfacher, als diese Änderung vorzunehmen, ist es umzudrehen. Warum? Wie wäre es mit einem kurzen Beispiel:

Ich habe eine neue Zeit betreten, habe in dieser Zeit die ersten Schritte unternommen und habe mich gut dabei gefühlt. Vielleicht hatte ich sogar neue Menschen an meiner Seite.

Doch dann kann folgendes passieren: Ich bekomme Angst!

Angst ist in solchen Momenten etwas ganz Normales. Häufig hat der Mensch Angst vor Neuerungen.

Angst ist eine menschliche Eigenschaft!

UND SCHON GIBT MAN AUF.

Man gibt auf und begibt sich wieder auf die gewohnten Pfade.

 

Warum das so ist?

Weil deine Ängste von deinen angeblichen Freunden unterstützt werden.

Richtige Freunde würden zu deiner Entscheidung stehen. Richtige Freunde unterstützen dich.

Ja, richtige Freunde sprechen dir jetzt Mut zu, anstatt dich in deinen Ängsten zu bestätigen.

 

Häufig passiert folgendes: Viele Menschen entscheiden sich für den einfachen Weg. Lieber die neue Zeit abbrechen, lieber die neuen Menschen aus seinem Leben verabschieden, lieber in den alten, gewohnten Zeiten bleiben.

Die Angst ist ein fieser Begleiter!

 

Um nochmal auf die Angst zurück zu kommen:

Es ist leider irgendwie logisch und absolut nachzuvollziehen, dass du deine angeblichen Freunde weiterhin behältst. Es ist verständlich, dass du deine neue Zeit nicht konsequent in Angriff nimmst.

 

Warum?

Weil du Angst hast.

Angst davor, den Schritt in die neue Zeit nicht zu schaffen, selbst wenn du es dir noch so sehr wünschst und du dabei deine alten Freunde verlierst.

Wobei diese Gedanken selbstverständlich Blödsinn sind.

Erstens würden dich richtige Freunde unterstützen. Zweitens zerbrechen wirkliche Freundschaften nicht daran, dass du dich veränderst. Drittens musst du ein Leben führen, das dich glücklich macht.

 

Eigentlich bin ich jetzt fertig.

Doch ein Satz sei mir noch erlaubt.

Selbst wenn du dich gegen die neue Zeit und gegen neue Menschen entscheiden solltest: Eine Verabschiedung mit Anstand sollte es immer geben.

 

Warum? Weil das die Menschen, die kurz zu deiner neuen Zeiten gehörten, verdient haben!

***

Herz

Kann Liebe

… ohne Freundschaft existieren?

 

Was für eine Frage.

Schuld an diesem Text sind genau drei Menschen.

 

Zunächst Lucius Annaeus Seneca, der diesen Satz gesagt hat: Wer unser Freund ist, liebt uns; aber wer uns liebt, ist deshalb noch nicht unser Freund.

Dann meine Lieblings-Bloggerin Daniela Buchholz, die diese Weisheit in ihrem Blog zitiert hat.

Tja, und nun kam ich ins Spiel, weil ich dieses Thema gerne näher beleuchten wollte und es jetzt auch machen werde.

 

Kann Liebe ohne Freundschaft existieren?

Diese Worte waren die ersten, die mir in meinen Kopf gekommen sind, nachdem ich den Satz von Lucius Annaeus Seneca gelesen hatte. Bereits wenige Sekunden später habe ich eine Antwort - meine Antwort- darauf gefunden!

 

Doch bevor ich diese verrate, möchte ich noch ein paar Worte zum Besten geben. Worte, die wichtig sind, und die für mich eine Erklärung zu meiner Antwort geben.

 

Franky ist einer meiner drei besten Freunde.

Die Antwort auf die Frage, ob man seinen besten Freund liebt, würde jeder Mann wahrscheinlich mit NEIN beantworten.

Doch was ist es dann, das diese Beziehung - diese Männerfreundschaft - zueinander so innig macht?

 

Leidenschaft? Vielleicht, schließlich trinken wir leidenschaftlich gerne zusammen Bier.

Intensität? Kann sein, immerhin führen wir sehr viele intensive Gespräche.

Vertrauen? Wahrscheinlich, immerhin vertrauen wir uns die größten Geheimnisse an.

Genuss? Ja, wir genießen unsere gemeinsame Zeit.

Nähe? Logisch, wir freuen uns immer, wenn wir zusammen im Doppelbett auf Sylt schlafen. Wohnungen mit zwei Zimmern, sind dort nämlich sehr teuer.

Gemeinsamkeiten? Auf jeden Fall! So unterschiedlich wir auch sind, so sehr sind wir uns ähnlich.

 

Leidenschaft, Intensität, Vertrauen, Genuss, Nähe, Gemeinsamkeiten - sechs große Worte!

Ich wage zu behaupten, dass es Liebe ohne diese sechs Essenzen nicht geben kann!

 

Aber wenn ich es mal drehe.

Wenn die Liebe ohne diese Essenzen nicht möglich ist, dann kommt als Ergebnis dabei heraus, dass ich meine besten Freunde liebe. Um welche Art Liebe - falls es unterschiedliche Arten geben sollte - es sich auch handeln mag.

 

Gehören diese Punkte also zur Liebe?

Zur Freundschaft gehören sie auf jeden Fall!

Was wäre eine Freundschaft ohne diese sechs Punkte? Nichts!

Es wäre nur oberflächliche Kinderkacke! Es wäre nichts, das mit wahrer Freundschaft zu tun hätte.

Ich hoffe, dass ihr mir hierbei Recht gebt.

 

Wenn ich eine Beziehung habe und wir gerade festgestellt haben, dass mindestens diese sechs Punkte für eine Partnerschaft, also für die Liebe, notwendig sind, dann haben wir die Frage doch beantwortet: Liebe kann es weder ohne Vertrauen, noch ohne Leidenschaft, Nähe, Gemeinsamkeiten, Genuss oder Intensität geben.

 

Daher muss ich Seneca leider widersprechen.

Ob ich richtig liege?

Sagt ihr es mir.

Ich kann mir weder eine Freundschaft, noch eine Liebe ohne diese sechs Punkte vorstellen.

 

Meine Meinung ist, dass man richtige Freunde auch liebt!

Somit kann ich mit der Aussage: Wer unser Freund ist, liebt uns; aber wer uns liebt, ist deshalb noch nicht unser Freund, nicht konform gehen.

 

Wenn mich jemand wirklich liebt, wenn ich jemanden liebe, dann ist diese Person auch mein Freund.

Wenn es nicht so wäre, könnte man sich alles sparen!

 

Dann müsste ich mir keinen Partner suchen. Schließlich soll leidenschaftlicher SEX - so habe ich gehört - auch ohne Liebe möglich sein.

Ob es schön ist, ohne diese Nähe, ohne tiefe Vertrautheit, darüber wird man sicherlich diskutieren können!

 

So, ich bin dann mal fertig.

 

Und meine Antwort auf die Eingangsfrage ist: NEIN!

***

Herz

Trauer ist

... Liebe, die heimatlos geworden ist!

 

Wow!

Eigentlich hätte ich nach dem Wow aufhören können zu schreiben. Ich habe selten einen solch prägenden Satz gehört.

 

Kennt ihr dieses Gefühl der Trauer? Diese Momente, in denen man nicht weiß, wohin mit seinen Gedanken. Wenn man nichts mit seinen Gefühlen anzufangen weiß. Wenn man sich vollkommen leer fühlt und nicht einmal zum Schreien in der Lage ist.

Diese Augenblicke, die mürbe machen, die uns dazu veranlassen, keinen Spaß mehr am Leben zu haben.

 

Seit ich obigen Satz gehört hatte, habe ich nach einer Erklärung für diese Situationen gesucht. Die ganze Zeit über rätselte ich, welche Art von Gefühlen ich in diesem Moment erleben würde. Doch eine Antwort habe ich nicht gefunden.

 

Wie hätte ich sie auch finden können?

Ich war auf einem völlig falschen Weg! Meine Gedankenwelt war nicht in der Lage, meine Gefühle zu sortieren. Aber selbst wenn ich den Versuch unternommen hätte, meine Gedanken zu sortieren, wenn ich in der Lage dazu gewesen wäre: Ich hätte die Lösung nicht gefunden!

 

Niemals wäre ich - wären meine Gedanken - auf die Idee gekommen, in diesem Moment die Gefühls-Schublade Liebe zu öffnen.

 

Nein, meine Gedanken hatten eine Gefühls-Schubladen geöffnet. Um die Schublade der Liebe hatten sie jedoch konsequent einen Bogen gemacht.

 

Trauer ist also Liebe ohne Heimat!

Seit dem Moment, als dieser Satz in mein Leben getreten ist, habe ich es verstanden. Also, nicht nur akustisch verstanden, sondern sogar tatsächlich begriffen!

Endlich habe ich eine Erklärung gefunden. Eine Erklärung, die zwar nichts an der Situation ändert, die mir allerdings zeigt, warum Trauer Liebe ohne Heimat ist.

 

Ihr meint, dass es nichts ändert?

Für mich schon! Jetzt, wo ich weiß, warum ich mich so fühle, was der Grund für meine Gefühle ist, weshalb meine Gedanken mir nicht helfen konnten, kann ich besser damit umgehen!

 

Es ist für mich sehr viel angenehmer, zu wissen, weshalb es mir beschissen geht. Ich fühle mich anders, wenn ich weiß, welches Gefühl der Auslöser für meine Trauer ist.

 

Ändern kann ich nichts. Aber wenn ich weiß, dass die Schublade der Liebe Schuld ist, kann ich mit meiner Trauer sehr viel besser umgehen. Es ist ein weitaus angenehmeres Gefühl, zu wissen, dass ich aus Liebe trauere. Dass ich trauere, weil meine Liebe heimatlos geworden ist.

 

Haltet mich für bekloppt.

Aber ich lasse mir meine Meinung nicht nehmen!

 

Danke, lieber Satz: Trauer ist Liebe, die heimatlos geworden ist.

Du hast mir sehr geholfen!

 

Wer weiß, vielleicht hilft er euch auch ein wenig.

***

Herz

In Hamburg

... sagt man Tschüss!

 

Und nicht ‚Auf Wiedersehen‘.

Was möchte ich mit dieser Überschrift sagen?

Dass es einen riesigen Unterschied zwischen diesen beiden Formen der Verabschiedung gibt.

 

Für alle, die nicht aus Norddeutschland kommen, erkläre ich diesen Unterschied mal kurz, anschließend kümmere ich mich um das eigentliche Thema.

Das Auf Wiedersehen bedeutet, dass man sich hoffentlich irgendwann und irgendwo wiedersehen wird.

Und unser Tschüss besagt, dass man sich für immer verabschiedet.

Manchmal ist es einfach besser, Tschüss zu sagen. Auch dann, wenn man es gar nicht möchte.

 

Du musst auch auf dich selbst achten. Wenn du merkst, dass es dir nicht guttut, weiter an etwas zu denken, auf etwas zu hoffen, oder an etwas zu glauben, dann ist dieser Moment gekommen, in dem aus Glaube, Liebe und Hoffnung ein Tschüss werden muss.

 

Du bist es dir selbst schuldig, so zu handeln. Du darfst dich nicht weiterhin quälen und musst versuchen, mit diesem Thema abzuschließen.

Leider haben wir keinen Knopf, den wir ausschalten können. Was wir aber haben, ist Vernunft und Einsicht.

Und wir haben unseren Stolz!