Joachim Letschert

Übersicht über die Krankheitsbilder der Psychiatrie

Prüfungsvorbereitung für Heilpraktiker, Heilpraktiker für Psychotherapie, Wissen für Berater und Coaches

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Titel

Hinweise zum Inhalt des Skriptes

Liebe Leserinnen und Leser!

Systematik

Diagnostik

Kurzbeschreibung der Elementarfunktionen

Elementarfunktionen

Organisch bedingte psychische Störungen

Schizophrenie

Affektive Störungen

Neurotische Störungen

Persönlichkeitsstörungen

Sexualstörungen

Schlafstörungen

Alkohol und Abhängigkeit von psychotropen Substanzen

Störungen bei Kindern und Jugendlichen

Suizid und Gesetze

Prüfungsfragen

Fragen zur Wiederholung

Antworten zu den Prüfungsfragen

Vielen Dank, dass Sie dieses Skript bestellt haben

Impressum neobooks

Hinweise zum Inhalt des Skriptes

Dieses Skript und die gesamte Skriptreihe stellt die „Krankheitsbilder in der Psychiatrie“ in detaillierter Weise dar. Ein Wissen über diese Krankheitsbilder ist nicht nur für die amtsärztliche Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie wichtig, sondern sie dient auch zur Weiterbildung für alle beratende Berufe, in denen es notwendig ist, Störungen frühzeitig zu erkennen, um sie einer entsprechenden Behandlung zuzuführen.


Alle Informationen in diesem Skript wurden sorgfältig recherchiert und werden, wenn nötig, aktualisiert. Trotzdem kann der Autor nicht ausschließen, dass Informationen in anderen Quellen anders dargestellt oder interpretiert werden. Dies betrifft besonders die Darstellung von statistischen Daten oder Behandlungsmöglichkeiten. Besonders der medizinische und psychiatrische Bereich ist Veränderungen und Meinungen unterworfen, die unter Umständen in verschiedenen Quellen anders dargestellt oder vertreten werden.


Hinweise zum Aufbau des Skripts


Zu Beginn finden Sie eine Zusammenfassung des Themas unter „kurz & bündig“. Sie dient dem ersten Überblick. Im weiteren Skript wird das Thema detailliert behandelt.


Die einzelnen Krankheitsbilder sind jeweils mit dem derzeit gültigen Code der ICD versehen. Sie sollten diese Codes kennen und einordnen können. In der späteren Berufspraxis sind sie zum Beispiel zur Kennzeichnung Ihrer Diagnose für die Abrechnung mit privaten Krankenkassen wichtig. Hierfür stehen Ihnen sowohl im Internet, als auch im Buchhandel Listen zur Verfügung, die Sie verwenden können.


Unter "Merke" finden Sie Zusammenfassungen und Hinweise im Hinblick auf die Überprüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie. Auch hier ist es, je nach Prüfungssituation, möglich, dass andere Schwerpunkte von Interesse sind.


Am Ende des Skripts finden Sie Prüfungsfragen mit den jeweiligen Antworten am Ende der Seite.


Bei Fragen, Wünschen oder Anregungen freuen wir uns über Ihre Rückmeldung an uns.

Die Erarbeitung und Herstellung eines Skriptes kostet Zeit und Geld. Bitte respektieren Sie deshalb die Urheberschaft an diesem Skript. Sie liegt beim Autor - Joachim Letschert - und dem PegasusZentrum.


Sollten Sie Interesse an der Vervielfältigung oder Veröffentlichung von Teilen des Skripts haben, sprechen Sie uns gerne persönlich an.


Viel Spaß und vor allem Erfolg mit diesem Skript


Ihr


Joachim Letschert - PegasusZentrum









Liebe Leserinnen und Leser!

Im Folgenden finden Sie eine Einführung in die Krankheitsbilder der Psychiatrie für Heilpraktiker in Form des Skriptes, mit dem ich auch ein Wochenende für Heilpraktiker-Anwärter bestreite.


Das Themengebiet Psychiatrie und Psychotherapie hat für die Vorbereitung auf den Heilpraktiker keine allzu große Bedeutung, obwohl die ein oder andere Frage zumindest in der schriftlichen Überprüfung gestellt werden kann und auch wird. Aus diesem Grunde habe ich in diesem Skript die Gratwanderung begangen, so viel wie nötig und so wenig wie möglich zu beschreiben – ich hoffe, es ist mir gelungen.


Genaso dient das Skript unentschlossenen, die das Themengebiet für den Heilpraktiker für Psychotherapie einmal ausloten möchten. Sie finden in Kurzform alles, was Sie dann in den Detailskripten ausführlich finden, um die Prüfung erfolgreich bestehen zu können.


Die Fragen wurden von Torsten Ludwig – selbst Heilpraktiker – zusammengestellt und kommentiert.


Unter „weiterführende Literatur“ finden Sie Bücher, die wir empfehlen, wenn Sie– und sei es für Ihre spätere Tätigkeit als Heilpraktiker – tiefer in die Materie einsteigen wollen.

Ihnen viel Spaß beim Lesen und natürlich viel Erfolg!


Joachim Letschert


Heilpraktiker für Psychotherapie



Systematik

Es liegt in der Natur der Menschen und vor allem der Wissenschaft, Wissen zu strukturieren. Dazu ist die Systematik da. Früher wurden die psychischen Krankheitsbilder im triadischen System strukturiert. Hier wurden die Störungen nach ihren Ursachen beurteilt, nämlich



Letztere nannte man „endogen“. Endogen bedeutet „im Körper selbst gebildet; aus anlagebedingten Gegebenheiten entstehend“. Das bedeutet, dass man eine körperliche Komponente bei der Entstehung vermutet, allerdings nicht schlüssig nachweisen kann.



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Seit einigen Jahren hat man sich von dieser Strukturierung verabschiedet, vermutlich eben auch aufgrund der wenig genauen Beschreibung, besonders der endogenen Ursachen. Das derzeit gültige System, nach dem psychische Erkrankungen eingeteilt werden ist die ICD-10. Sie wurde von der Weltgesundheitsorganisation ausgegeben und hat den Blick nach den Ursachen von psychischen Störungen ersetzt durch die objektive Beschreibung selbiger. Sie hat für jedes Krankheitsbild eine äußere Beschreibung, die mit Nummern gekennzeichnet ist und bei der Diagnosestellung verwendet werden kann.


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Diagnostik

Bevor eine endgültige Diagnose abgegeben wird, erfolgt eine Anamneseerhebung. Sie beginnt mit dem ersten Kontakt mit dem Patienten und wird gefolgt von einer Befragung. Hier erzählt zunächst der Patient, danach stellt der Therapeut Fragen und schließlich kann der Patient eventuell fehlende Punkte ergänzen.


Die Befragung durch den Therapeuten erfolgt unter anderem nach den Richtlinien der ICD-10. Aus der Befragung ergibt sich der Befund, der dann schließlich zur Stellung der Diagnose und der Differentialdiagnose führt. Außerdem können Testverfahren (bspw. ein Intelligenztest) durchgeführt werden, die einen Befund sichern.


Die Differentialdiagnose beschreibt mögliche andere Ursachen für den Zustand des Patienten, also mögliche andere Krankheitsbilder. Die Differentialdiagnostik wird dann herangezogen, wenn keine eindeutige Zuordnung zu einem Krankheitsbild besteht bzw. wenn andere, komorbide, Krankheitsbilder in Frage kommen.


Zur Diagnose werden die Elementarfunktionen abgefragt. Dies sind die beobachtbaren grundlegenden psychischen Funktionen, deren Störung auf bestimmte Krankheitsbilder hinweisen.


Auf der folgenden Seite finden Sie eine Zusammenfassung der Elementarfunktionen:

































Kurzbeschreibung der Elementarfunktionen

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Tab. 1: Elementarfunktionen



Die Störung der verschiedenen Grundfunktionen geben uns wichtige Hinweise auf die Art der Störung und auf die Prognose und Therapie. Besonders Störungen des Bewusstseins, der Orientierung und der Merkfähigkeit lassen an eine organische Störung denken. Sie gehört grundsätzlich medizinisch (z.B. durch einen Arzt) abgeklärt.

Elementarfunktionen

Die Störung der verschiedenen Grundfunktionen geben uns wichtige Hinweise auf die Art der Störung und auf die Prognose und Therapie. Besonders Störungen des Bewusstseins, der Orientierung und der Merkfähigkeit lassen an eine organische Störung denken. Sie gehört grundsätzlich medizinisch abgeklärt, bspw. durch bildgebende (z.B. Computertomographie) aber auch andere z.B. labordiagnostische Verfahren.


Im Folgenden schauen wir uns die einzelnen Störungen genauer an:


Bewusstseinsstörung
Bewusstsein kann mit den Begriffen Wachheit, Bewusstseinsklarheit und Selbst-Bewusstsein beschrieben werden.


Quantitative Bewusstseinsstörung treten bei verschiedensten Hirnfunktions-störungen auf. In der Reihenfolge der Klarheit und Wachheit gibt es Benommenheit, Somnolenz, Sopor, Präkoma und Koma und das Coma vigile (auch appalisches Syndrom oder Wachkoma)


Qualitative Bewusstseinstörungen weichen von ihrer Art nach vom normalen Bewusstseinszustand ab. Hierzu gehören wahnhafte oder halluzinatorische Symptome. Zu ihnen gehören das Delir und der Dämmerzustand.


Orientierungsstörungen

Man unterscheidet die Desorientiertheit zur Zeit, zur Situation, zum Ort und/oder zur eigenen Person. Meistens sind zunächst die Orientierung zur Zeit und zur Situation betroffen, dann die Orientierung zum Ort und zur eigenen Situation.


Aufmerksamkeits- und Gedächtnisstörungen

Bei einem bewusstseinsgestörten Menschen ist die Aufmerksamkeit zwangsläufig auch gestört. Dies sind allerdings keine spezifischen Symptome einer psychischen Störung.


Für die Diagnose bei Gedächtnisstörungen genügt es, zwischen Frisch- und Altgedächtnis zu unterscheiden. Bei Demenz-Erkrankungen gehen zunächst neue Inhalte verloren, erst bei fortgeschrittener Demenz auch alte Erinnerungen.


Korsakow-Syndrom: Bei diesem Syndrom liegt eine Trias vor, bestehend aus Desorientiertheit, Merkfähigkeitsstörung und Konfabulation: Hier ersetzt der Patient nicht mehr vorhandene Inhalte durch erfundene. Das KS entsteht z.B. nach schweren Alkoholdelirien oder Schä