Flora Macdonald
WHISKY
Der Schottland-Reiseführer
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
WHISKY – EIN LEBENSGEFÜHL
WIE WHISKY HERGESTELLT WIRD
SPEZIAL: UNABHÄNGIGE ABFÜLLER
TOP-WHISKYHOTELS
WHISKY PROBIEREN - ABER RICHTIG
DER SCHOTTISCHE PUB – TRINKEN MIT TRADITION
PLEITEWELLEN UND AUFSCHWUNG
TOP-SEHENSWÜRDIGKEITEN
TOP WHISKY-RESTAURANTS UND -BARS
SPEZIAL: DER BESONDERE PUB
TOP-WHISKYSHOPS
TOP-VERANSTALTUNGEN IN SCHOTTLAND
SPEZIAL: HIGHLAND GAMES
DIE FÜNF WHISKYREGIONEN
DIE SPEYSIDE
WHISKY-TOUR: WANDERUNG DURCH DIE SPEYSIDE
DIE HIGHLANDS
WHISKY-TOUR: MIT DEM OLDTIMER DURCH DIE HIGHLANDS
DIE LOWLANDS, EDINBURGH&GLASGOW
KURZ VORGESTELLT: ANNANDALE
WESTKÜSTE UND INSELN
WHISKY-TOUR: SKIPPER AHOI!
SPEZIAL: ÜBERNACHTEN IN DER DESTILLERIE
SCHOTTISCHE DESTILLERIEN
DIE DESTILLERIEN DER INSEL ISLAY
KURZ VORGESTELLT: LAPHROAIG
DIE NEWCOMER
SPEZIAL: DAS WHISKY-QUIZ
SPEZIAL: SCHOTTISCHER GIN
SERVICE-TEIL
Impressum neobooks
Mein erster Besuch in einer schottischen Whiskydestillerie führte mich auf die Orkney-Inseln. Das war im Spätherbst. Wegen ihrer geographischen Lage wird es im Herbst und Winter auf den Orkneys früh dunkel, und so standen wir im Dämmerlicht eines späten Nachmittags vor den Türen der Destillerie Highland Park.
Schottischer Whisky besteht aus Wasser, Gerste und Hefe und muss – so wollen es die örtlichen Gesetze – mindestens drei Jahre lang in einem Eichenfass in Schottland gereift sein. Die Schotten verwenden dafür spanische Sherry- oder amerikanische Bourbon-Fässer. Diese Fässer sorgen für die schöne goldene Farbe und bestimmen den Geschmack des Whiskys.
Ich muss gestehen, dass ich bei diesem ersten Besuch in einer schottischen Brennerei nicht viel von der Whisky-Produktion und den komplizierten chemischen Prozessen im Inneren des Fasses verstanden habe. Unvergesslich sind dagegen die sinnlichen Eindrücke: Draußen rüttelte der Wind an den Fenstern. Drinnen ließen wir uns die Gerstenkörner durch die Hand rieseln, die auf dem Boden ausgebreitet worden war, damit sie keimen. Dann die Hitze des gewaltigen Torffeuers. In vielen Regionen Schottland wird die Gerste geräuchert. Das verleiht dem Whisky einen typischen, rauchigen Geschmack.
Das Geschäft der Whiskyschmuggler
Das Wort Whisky stammt von dem gälischen „usquebaugh“, was so viel bedeutet wie „Wasser des Lebens“. Vermutlich waren es irische Mönche, die im 12. Jahrhundert mit dem Brennen von Alkohol begannen. Die erste urkundliche Erwähnung von Whisky stammt aus dem Jahr 1494.
Wir gingen weiter durch die Highland Park Brennerei, die einst von Whiskyschmugglern gegründet worden war. Im 17. und 18. Jahrhundert war der Whiskyschmuggel weit verbreitet. Das hatte mit den hohen Steuern zu tun, die auf Gerste und Whisky erhoben wurden. Der Gründer der Brennerei Glenlivet in der Whiskyregion Speyside, George Smith, war der erste Whiskyproduzent, der 1824 in der Whiskyregion Speyside auf dem schottischen Festland eine Lizenz beantragte.
Schließlich landeten wir auf dem Räucherboden direkt unter dem Dach. Irgendwo unter uns musste der große Ofen mit dem Torffeuer sein. Wir tasteten uns langsam vor, denn in der rauchgeschwängerten Dunkelheit war bis auf einige schemenhafte Konturen nichts zu erkennen. Der intensive Geruch erinnerte mich vage an eine Schinkenräucherei.
Rauchiger Geschmack
Whiskytrinker unterscheiden bei schottischem Whisky zwischen „peated“ und „non-peated“. Das englische Wort „Peat“ bedeutet in der Übersetzung Torf, und dieser Torf wurde in der Vergangenheit als Brennmaterial verwendet. Auf diese Weise entsteht der rauchige charakteristische Geschmack, der für die Whiskys an der Westküste und im Norden des Landes typisch ist.
Endlich ging es ans Verkosten. Den Anfang machte ein Highland Park 18 Years. Mir kam es vor, als finde sich in dem kleinen Glas alles wieder, was wir gerade erlebt und gesehen hatten: Die Geschichten von den Whiskyschmugglern, der stürmische Nachmittag und das Dunkel der Räucherkammer.
Ich würde behaupten, dass schottischer Whisky deshalb so erfolgreich ist, weil er ein Stück Kulturgeschichte verkörpert. Whisky wird in Liedern, Filmen und Gedichten besungen und gefeiert. Er gehört zu einer guten Mahlzeit dazu – und ist Teil des Lebensgefühls vieler Schotten. Die Schotten treffen sich nach Feierabend auf ein „dram“, ein Glas Whisky, in der Kneipe um die Ecke. Der „dram“ ist keine offizielle Maßeinheit und das ist auch nicht nötig, denn jeder Schotte weiß, was ein „dram“ ist: das Maß für Gastfreundschaft. Manchmal ist der Boden des Glases kaum mit Whisky bedeckt, manchmal ist das Glas zu mehr als der Hälfte gefüllt.
Schottland hat fünf Whiskyregionen
Insgesamt fünf Whiskyregionen gibt es in Schottland, und der Whisky hat jede dieser Regionen auf einzigartige Weise geprägt. Wer auf der Durchreise ist, dem werden die typischen, pagodenartigen Dächer der Schornsteine auffallen. Sie werden Kilns genannt und wurden von dem schottischen Architekten Doig entworfen. Doig wollte damit eigentlich nur einen optimalen Rauchabzug gewährleisten. Doch seine Schornsteine sind, nicht zuletzt, weil sie überall und von weithin zu sehen sind, selbst zum Markenzeichen geworden.
Die schottische Whiskyindustrie trägt jährlich rund 5 Mrd. Pfund zur Wirtschaftsleistung in Großbritannien bei. Damit hat die Whiskyproduktion ein größeres Volumen als die Stahlindustrie und der Schiffsbau in Großbritannien. Das ergab eine Untersuchung des Beratungsunternehmens 4-consultig im Auftrag der Scotch Whisky Association. Gerade in den ländlichen Gebieten in den Highlands sind die Destillerien auch wichtige Arbeitgeber. Rund 40.300 Arbeitsplätze hängen direkt oder indirekt an der Whiskyproduktion.
Hier wird gefeiert: In Schottland gibt es viele Whisky-Festivals
Die Schotten lassen außerdem keine Gelegenheit aus, mit Whisky anzustoßen. Bei bei der Burns Night beispielsweise feiern sie mit einem Whisky ihren Nationaldichter Robert Burns an. Im Frühjahr findet jedes Jahr das „Spirit of Speyside Whisky Festival“ mit jeder Menge Tastings und Musik an verschiedenen Orten der Speyside statt. Ein weiteres Festival für Whiskyfans ist das „Music and Malt”- Festival auf der Insel Islay an der schottischen Westküste. Es wird jedes Jahr im Mai gefeiert und verbindet Musik mit dem Spaß am Whisky (www.islayfestival.com).
Whiskyfans haben die Wahl zwischen Single Malt und Blended. Der teure Single Malt stammt aus einer einzigen Destillerie. Blended Whisky dagegen wird aus einer Vielzahl von Whiskys aus verschiedenen Brennereien produziert. Bekannte Blended-Marken sind beispielsweise die Marke „Bell´s“ oder „Famous Grouse“.
Die Whiskyindustrie spielt auch für den Tourismus eine große Rolle. Viele Destillerien sind für Besucher geöffnet. Berühmt ist der Malt Whisky Trail entlang des River Spey. Auf dieser Auto-Rundstrecke sind verschiedene ausgewählte Destillieren sowie eine Fassmacherei zu sehen. Um ihm zu folgen, achten Sie einfach auf die speziellen braunen Straßenschilder mit der stilisierten Destillerie.
Mit Wasser, auf Eis oder pur?
Auf die Frage, wie die Schotten ihren Whisky am liebsten trinken, gibt es nur eine Antwort: So, wie es ihnen am besten schmeckt. In den Whiskyregionen wird oft geraten, den Whisky zum Vergleich für einen Schluck „pur“ zu genießen und dann ein wenig Wasser nachzugießen. Auf diese Weise werden unterschiedliche Geschmackskomponenten freigesetzt. Es spricht aus Sicht der Schotten zwar nichts gegen Whisky auf Eis, doch das ist in Schottland weniger üblich.
Das Whiskymachen hat sich in den vergangenen 200 Jahren nicht wesentlich verändert. Nur vier Zutaten sind erforderlich: Wasser, Gerste und Hefe – und Zeit. Viele Destillerien haben Besucherzentren, wo die wichtigsten Arbeitsschritte erläutert werden.
Mälzen („Malting“): Die Gerste enthält Stärke, die sich in Zucker verwandeln muss, damit daraus Alkohol entstehen kann. Daher wird die Gerste zunächst mit Hilfe von Wasser zum Keimen gebracht. Früher wurde sie auf dem Boden ausgebreitet. Wenn sie zu kalt war, keimte sie nicht, wenn sie zu warm war, vermoderte sie. Also wurde die Gerste regelmäßig gewendet mit Holzschaufeln, so breit wie Schneeschieber. Dieser Prozess ist noch immer bei Führungen in einigen Destillerien wie etwas Highland Park auf den Orkney-Inseln oder in der Museums-Brennerei Dallas Dhu in der Region Moray Speyside zu sehen.
Wenn die Gerste begonnen hat zu keimen, wird dieser Prozess unterbrochen und die Gerste getrocknet. Dazu wurde früher traditionell ein Torffeuer entfacht. Je nachdem, welcher Torf verwendet wurde und wie lange das Trocknen dauerte, zog Rauch in die Gerste und verlieh dem Whisky später seinen typisch rauchigen Geschmack. Am Ende des Mälzens wird die Gerste nun „Malt“ genannt.
Mahlen: Nach dem Keimen wird die Gerste gemahlen. Dabei fallen verschiedene Bestandteile an; feines Mehl ebenso wie Gerstenschrot.
Maischen („Mashing“): Das Mahlgut wird mit heißem Wasser ausgewaschen. Diese Mischung heißt „mash“. Das Wasser für das „Mashing“ stammt meist aus einer lokalen Quelle. Daher befinden sich die meisten Destillerien nahe an einem Fluss oder haben eine eigene Quelle. Das Wasser ist eine der Zutaten, die später den Geschmack des Whiskys beeinflussen. Üblicherweise wird der Gerstenschrot drei Mal ausgewaschen, wobei die Wassertemperatur jedes Mal erhöht wird. Das Ergebnis aus diesem Produktionsabschnitt heißt „wort“. Nur der „wort“ aus den ersten beiden „Mashings“ wird für die weitere Produktion verwendet. Der dritte Durchlauf wird der nächsten Ladung beigefügt, und der Prozess startet erneut.
Gären („Fermentation“): Die Gärung findet traditionell in großen Holzbottichen statt. Mittlerweile werden dazu auch oft Stahlbehälter verwendet. Der Gärprozess dauert mehrere Tage. In dieser Zeit wird der Zucker von der Hefe in Alkohol umgewandelt. Auch an diesem Produktionsabschnitt haben die Brennereien Einflussmöglichkeiten auf den Geschmack des künftigen Whiskys, beispielsweise indem sie den Gärprozess in die Länge ziehen. Am Ende dieses Prozesses entsteht eine Flüssigkeit, die „wash“ heißt. Sie hat rund 5-9% Alkohol und schmeckt ähnlich wie Bier. Der Unterschied zum Bier ist, dass Whisky nicht gebraut, sondern gebrannt wird.
Brennen („Distillation“): Es folgt eine zweifache Destillation in den kupfernen Brennblasen. Die Brennblasen sehen im Prinzip alle ähnlich aus: Sie haben eine Birnenform mit einem breiten Boden und einem schmaleren Hals. Wenn man sich die Brennblasen genau ansieht, so stellt man fest, dass die Form der Brennblase in jeder Brennerei variiert. Der Grund ist, dass die Form der Brennblasen den Geschmack des Whiskys beeinflusst. Brennblasen mit langen Hälsen produzieren einen leichteren Whisky, Brennblasen mit kurzen Hälsen dagegen sorgen für einen Whisky mit einem schwereren Charakter.
Der „wash“ wird in der Brennblase erhitzt. Die Flüssigkeit verdampft, steigt nach oben und kondensiert dort. Dieses Kondensat wird nun ein zweites Mal gebrannt. Das Ergebnis ist der so genannte „spirit still“ mit rund 65-70 Promille. Der „spirit“ wird nun abgelassen, wobei der Brennmeister darauf achtet, nur den „sprit“ aus dem mittleren Brennprozess für das Abfüllen in die Fässer verwendet wird. Der gebrannte Alkohol vom Anfang, der so genannte „foreshot“, sowie vom Ende des Brennens („feints“), wird wieder in den Produktionsablauf zurückgeführt.
Lagerung („Maturation“): Die goldene Farbe, für die der Whisky so bekannt ist, entsteht erst durch die Lagerung in den Eichenfässern, wenn Farbpigmente vom Holz in den Alkohol übergehen. Die Mindestlagerzeit beträgt drei Jahre. Während des Reifungsprozesses verflüchtigt sich ein Teil des Whiskys durch die porösen Außenwände der Fässer. Dieses Phänomen wird „Angle´s Share genannt.“ Je älter ein Whisky ist, desto mehr Whisky hat sich verflüchtigt. Das ist ein Grund dafür, warum älterer Whisky teurer ist: Es ist schlicht nicht so viel davon vorhanden.
Einige der spannendsten schottischen Whiskys stammen von unabhängigen Abfüllern. Um die Arbeit der so genannten Independent Bottler zu verstehen, lohnt ein Blick auf die Fässer, in denen der Whisky reift.
Schottischer Whisky muss mindestens drei Jahre in einem Eichenfass reifen, bevor er verkauft werden kann. Obwohl die Brenn- und Lagermeister in den Destillerien ihr Bestes geben, können sie die natürlichen Abläufe bei der Reifung in den Fässern nicht vollständig kontrollieren. Der natürliche Reifungsprozess hat zur Folge, dass der Whisky in jedem Fass etwas unterschiedlich ist. Da aber die Kunden im Geschäft einen Whisky mit dem Namen Macallan oder Glenrothes mit dem jeweils typischen Geschmack kaufen wollen, müssen die Blender den Inhalt der Fässer so kombinieren, dass dieser typische Geschmack entsteht.
Allerdings gibt es immer wieder Fässer, die geschmacklich so sehr abweichen, dass sie sich nicht zu dem Single Malt hinzufügen lassen, den die Kunden gewohnt sind. Das ist kein Zeichen minderer Qualität, sondern schlicht das Ergebnis der natürlichen Reifeprozesse.
Die Fässer bestimmen den Geschmack
Manche Experten schätzen den Anteil, den das Holz am Geschmack hat, auf rund 80 Prozent. Ein Blick auf die Fässer erklärt auch, wie Vanille-, Zimt- und Fruchtaromen in die Flasche kommen: In den Fässern wurden zuvor Bourbon oder Sherry gelagert. Dieser Geschmack wird nun an den Holz der Fässer abgegeben und wandert von dort in den Whiskyausgangsstoff, den spirit. „Whisky, der in einem neuen Sherry-Faß reift, hat beispielsweise eine dunklere Farbe als in einem Fass, das schon einmal verwendet wurde“, sagt Rosemary Gallagher von der Scotch Whisky Association (SWA) in Edinburgh.
Der Whisky, der zu sehr von dem Standard einer Marke abweicht, wird nun unabhängig abgefüllt („independent bottling“). Einige Firmen in Schottland haben sich auf diesen Markt spezialisiert. Die Whiskys, die auf diese Weise entstehen, sind oft besonders interessant.
Die Bedeutung der Eichenfässer wurde übrigens eher durch Zufall entdeckt. Denn zunächst war das Fass nur ein Transportmittel, mit dem Schnaps von den Brennereien in die Pubs gebracht wurde. Im späten 18. Jahrhundert entdeckten die Briten dann ihre Vorliebe für spanischen Sherry. Auf einmal waren Sherry-Fässer einfach und billig zu bekommen. In diese füllte man nun den Whisky. Als die Sherry-Mode vorüber war, behalfen sich die Destillerien mit Eichenfässern, in denen zuvor amerikanischer Bourbon gelagert hatte.
Für eine Rundreise durch Schottland findet man in freundlichen B&Bs, Guesthouses oder gemütlichen Hotels Quartier. Auch einige Destillerien bieten Übernachtungsmöglichkeiten auf dem Gelände der Brennerei oder in unmittelbarer Nähe an.
Port Charlotte Hotel / http://www.portcharlottehotel.co.uk / Tel : 01496 850360 / Port Charlotte, Insel Islay
In der niedlichen Ortschaft Port Charlotte liegt das gleichnamige Hotel. Die Anfänge des Hotels reichen bis ins Jahr 1829 zurück. Eine Unterkunft zum Wohlfühlen, wenn der Sturm mal wieder an Islay rüttelt. Die Zimmer sind in dem warmen Farbtönen der Insel gehalten. Jeden Mittwoch und Sonntag gibt es Lifemusik in der gemütlichen Hotelbar. Sie zählt zu den besten Whisky-Bars Schottlands. 10 Zimmer.
Tigh-Na-Sgiath Country Hotel / www.tigh-na-sgiath.co.uk/ / Tel.: 01479 851345 / Skye of Curr, Dulnain Bridge, Grantown-On-Spey PH26 3PA
In dem Gebäude des Tigh-Na-Sgiath Country Hotels lebte früher die Familie des Lipton Tee-Eigentümers. Nahe der Stadt Aviemore und des Speyside Malt Whisky Trails. Rd. 40 Min. von der Fassmacherei Speyside Cooperage.
Lochside Hotel / www.lochsidehotel.co.uk / Tel.: 01496 810244 / Bowmore, Islay
Die Bowmore-Brennerei befindet sich gleich nebenan, und die anderen Islay-Destillerien sind auch nicht weit. 300 Single Malts gibt es zum Probieren in der hoteleigenen Bar. 10 einfach eingerichtete Zimmer.
Knockinaam Lodge / www.knockinaamlodge.com/ Tel.: 01776 810 471 / Portpatrick, Dumfries and Galloway DG9 9 AD
Ein komfortables Hotel im Country-House-Stil. Gut bestückte Whiskybar mit 120 unterschiedlichen Single Malt. Vor allem Whisky der lokalen Bladnoch-Brennerei ist gut vertreten. 10 Zimmer.
Ardbeg Café / www.ardbeg.com / Tel.: 01496 302244 / 5 Km östl. von Port Ellen
Wie viele andere Destillerien hat auch Ardbeg ein Besucherzentrum, das einen Einblick in die Arbeit der Whiskymacher gibt. Doch wenn es Abend wird, fahren die meisten Gäste zurück in ihre Hotels und B&Bs. Aber nicht alle. Denn Ardbeg bietet auch drei Gästezimmer für Übernachtungsgäste an – sehr stilecht im ehemaligen Haus des Destillerie-Managers.
Culdearn House / www.culdearn.com/ Tel.: 01479 872106 / Woodlands Terrace, Grantown-on-Spey, Morayshire PH26 3JU
Rund 50 Destillerien befinden sich im 40 km-Umkreis von Culdearn House. Das Hotel organisiert auf Anfrage Destilleriebesuche und Tastings. 6 Zimmer.
Cairngorm Hotel / www.cairngorm.com / Tel.: 01649 810 233 / Grampian Road Aviemore PH22 1PE
Gute Ausgangslage für Whiskytouren.
The Winnock Hotel / www.winnockhotel.com / Tel.: 01360 660245 / The Square / Drymen / Loch Lomond G63 0BL
Die Besucher des Winnock Hotels schlagen zwei Fliegen mit einer Klappe: Sie befinden sich in einer der reizvollsten schottischen Landschaften und haben nur kurze Entfernungen zu den umliegenden Destillerien zurückzulegen. Dazu zählen beispielsweise Glengoyne, Auchentoshan und The Famous Grouse Experience in Crieff. 73 Zimmer.
Cardhu Country House / www.cardhucountryhouse.co.uk / Tel.: 01340 810895 / Knockando Aberlour AB38 7RY
Gemütliches B&B in rund 2 km Entfernung vom River Spey und der Destillerie Cardhu. Schöner Garten. 6 Zimmer.
Malt Embassy-Bar / The Cuillin Hills Hotel / www.cuillinhills-hotel-skye.co.uk / Tel.: 01478 612 003 / IV51 9QU Portree, Skye
130 Single Malt Whiskys zur Auswahl, so dass jede der bekannten schottischen Whiskyregionen repräsentiert wird. Einige bekannte Single Malts ebenso wie Raritäten. Gemütliche, gehobene Atmosphäre mit Kaminfeuer und mit Blick auf die bunte Häuserzeile von Portree.
Laichmoray Hotel / www.laichmorayhotel.co.uk / Tel.: 01343 540045 / Maisondieu Road /
130 Sorten Whisky. Das Laichmoray Hotel befindet sich in der Whiskyegion Speyside und dem entsprechend gut bestückt ist die Bar. Das Hotel geht zurück auf das Jahr 1853 und hat eine schöne viktorianische Fassade. Angenehmes Mittelklasse-Hotel mit hauseigenem Restaurant. 34 Zimmer.
The Lovat / www.thelovat.com / Tel.: 01456 490000 / Fort Augustus, Inverness-shire PH32 4DU
Das Lovat Hotel liegt bei Loch Ness. Zahlreiche Freizeitmöglichkeiten in der Umgebung wie Golf, Angeln und Wandern. Hoteleigene Bar mit über 100 Whiskys. Tastings und Whisky-Quiz auf Anfrage. Die Brennereien Glen Ord, Ben Nevis und Tomatin befinden sich in der Nähe.
Sligachan Hotel / www.sligachan.co.uk/ Tel.: 01478 650 204 Sligachan, Isle of Skye IV47 8SW
Gut 10 km südl. von Portee liegt das Sligachan Hotel. Es stammt von 1830 und war zunächst nur eine Übernachtungsmöglichkeit für „Gentlemen Climbers“ – Wanderer und Kletterer der gehobenen Schichten. In der Seumas Bar gibt es über 300 verschiedene Whiskys. Auch gutes Ale-Angebot, darunter das hauseigene Ale. Kleines Mountaineer-Museum. 21 modern eingerichtete und gemütliche Zimmer.
Old Course Hotel / www.oldcoursehotel.co.uk / Tel.: 01334 474371 / St. Andrews
Das Fünf-Sterne-Luxushotel gehört zu den führenden Golf-Hotels der Welt. Die „Road Hole“ Bar bietet 250 Whiskys und einen freien Blick auf den Golfplatz Old Course. 144 Zimmer und 35 Suiten.
Mit Wasser, Eis oder pur – wie trinken die Schotten ihren Whisky am liebsten? Auf diese Frage gibt es nur eine Antwort: Wie es ihnen am besten schmeckt.
In den Whiskyregionen wird oft geraten, den Whisky zum Vergleich für einen Schluck „pur“ zu genießen und dann ein wenig Wasser nachzugießen. Auf diese Weise werden unterschiedliche Geschmacksnoten freigesetzt. Whisky auf Eis ist in Schottland dagegen weniger üblich.
Ein tasting kann unter verschiedenen Vorzeichen stattfinden: So lassen sich Whiskys aus einer Region verkosten. Oder man nimmt sich verschiedene Whiskys aus einem einzigen Jahrgang vor. Denkbar ist auch, dass man Whiskys aus verschiedenen Sorten von Fässern probiert und auf diese Weise herausfindet, ob der persönliche Favorit ein Whisky aus einem amerikanischen Bourbon-Fass ist. Oder ob man Whiskys bevorzugt, die in spanischen Sherry-Fässern gereift sind.
Das richtige Glas
Gläser in Tulpenform sorgen dafür, dass sich die Aromen im Glas bilden und sammeln und über die schmalere Öffnung nach außen gelangen. Viele Fans bevorzugen Tumbler-Gläser – vor allem, wenn der Whisky mit Wasser getrunken wird.
Sehen Sie genau hin
Allein die Farbe sagt schon viel über den Whisky in Ihrem Glas aus. Der Whisky-Ausgangsstoff, der so genannte spirit, ist farblos. Erst durch die Reifung im Fass nimmt der Spirit Farbe an und verwandelt sich in Whisky. Eine helle Farbe spricht, pauschal gesprochen, für eine Reifung in einem amerikanischen Bourbon-Fass. Eine dunkle, goldene Farbe weist auf die Verwendung von Sherry-Fässern hin.
Check the legs
Wenn Sie den Whisky im Glas herumschwenken, rinnt die Flüssigkeit in Ihrem Glas an den Wänden herunter. Schauen Sie sich diese so genannten legs genau an: Sind sie dünn und laufen schnell am Glas herab, handelt es sich vermutlich eher um einen jungen oder leichteren Whisky. Denn die legs dick sind und langsam herunter rinnen, dann spricht das für einen älteren und schwereren Whisky.
Als nächstes ist die Nase dran
Für die schottischen Master Blender gehört das Nosing zu den wichtigsten Methoden, um einen Whisky zu analysieren. Halten Sie die Nase tief ins Glas hinein. Am Anfang ist es gar nicht leicht, den Geruch und das Aroma zu benennen. Wissenschaftler haben eine Vielzahl von Aromen ausgemacht. Aber jeder Whiskytrinker wird den Whiskyduft anders wahrnehmen und andere Bestandteile heraus riechen.
Nun geht es ans Probieren
Nippen Sie an Ihrem Whisky und behalten Sie ihn für einen Moment im Mund, so dass der Whisky mit allen Geschmacksknospen in Berührung kommt. Der Geschmack und der Geruch, den Sie zuvor wahrgenommen haben, stimmen möglicherweise nicht überein. Bleibt der Geschmack lange im Mund, oder verschwindet er schnell? Das wird Finish genannt.
Ein Schuss Wasser
Sie können bereits nach dem Nosing ein wenig Wasser zugeben oder Sie warten damit, bis Sie den unverdünnten Whisky probiert haben. Das Wasser senkt den Alkoholgehalt im Glas. Die Temperatur der Flüssigkeit steigt durch das Wasser leicht ein und setzt andere Geschmacks- und Geruchskomponenten frei.
Trinken Sie viel Wasser während des Tastings. So neutralisieren Sie am besten den Geschmack in Ihrem Mund.
Livemusik, Bier aus einer lokalen Brauerei und ein wenig Tuchfühlung mit den Einheimischen: Der Besuch in einem urigen Pub ist ein besonderes Erlebnis. Das gilt vor allem für Schottland. Eine große Untersuchung zeigt, warum die schottischen Pubs so einzigartig sind.
Wer in Edinburgh oder Glasgow unterwegs ist, der wird vielleicht Pubs wie die „Central Bar“ oder „The Horseshoe“ entdecken. Diese Pubs sind bekannt für ihren ungewöhnlichen Tresen, Fenster aus buntem Glas, edle Fliesen, Chrom und Stuck an den Decken. Die Besucher, die hier ein Bier bestellen, merken schnell, dass sich in den vergangenen hundert Jahren an den Vorlieben der Kneipenbesucher nicht viel geändert hat. Denn damals wie heute hatte das schöne Interieur vor allem einen Zweck: Es sollte die vorbei schlendernden Gäste zum Einkehren animieren.
Jeder Pub ist anders: Manche der Kneipenwirte oder pub lords haben ihren Laden nach dem neuesten Trend durchgestylt. Andere bevorzugen schrammelige Gemütlichkeit: An den Wänden hängen nostalgische Plakate und Fotos der örtlichen Rugbymannschaft. Die Holzvertäfelung und die Schnitzereien haben Patina angesetzt.
Auf ein Feierabendbier
Stimmengewirr und Gläserklirren ist zu hören, dazu Popmusik aus dem Lautsprecher. Da Publikum ist gemischt. Büroangestellte im Anzug kommen auf eine Feierabendbier vorbei, Studenten machen Pläne für eine ausgedehnte Kneipentour, ein paar Freundinnen begutachten bei einem Pint ihre Shopping-Ausbeute.
Die meisten schottischen Pubs entstanden zwischen den Jahren 1880 und 1910. Ihre Vorläufer waren „taverns“ und „gin shops“. Die Tavernen sahen eher aus wie ein privates Wohnzimmer als eine Kneipe. Sie befanden sich meist in kleinen Seitenstraßen, den so genannten „Closes“, die beispielsweise von der breiten Royal Mile in der Altstadt von Edinburgh abzweigen. In der Wohnzimmeratmosphäre der „taverns“ trafen sich Gäste aller Schichten und Ränge zum gehobenen Gedankenaustausch.
Viele Pubs sind in Originalausstattung zu sehen
Bier wird in Schottland seit 5000 Jahren gebraut, doch mit Anstand getrunken wird es erst seit 130 Jahren. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden genau jene Pubs, von denen Kneipengänger selbst heutzutage dann noch schwärmen, wenn sie schon lange wieder zu Hause sind. Von außen sind die schottischen Pubs oft unscheinbar, doch umso schöner ist die Innenausstattung. Damit dieses Erbe nicht verloren geht, waren Denkmalschützer ü