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Johannes Krüger

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Heinrich Zille

 

Hurengespräche

Klassiker der Erotik Nr. 65

 

gehört, geschrieben und gezeichnet von W. Pfeifer*

 

Neu bearbeitet und mit einer Einleitung versehen, die Originalschreibweise wurde beibehalten

 

 

Impressum


Illustration: Heinrich Zille



2016 darkbook edition

ISBN: 9783961180677


Digitalisierung: Erhard Koch


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Einleitung

 

*Der Zyklus Hurengespräche von Heinrich Zille erschien 1921 (mit der falschen Jahresangabe „1913“) als Privatdruck des Verlags Fritz Gurlitt unter dem Pseudonym W. Pfeifer und wurde von der preußischen Zensur auf der Stelle verboten.

 

Der Zyklus handelt von acht Frauen, die, an einem imaginären Stammtisch in einer Suppenküche versammelt, ihre Erlebnisse im Berliner „Milljöh“ Anfang des letzten Jahrhunderts miteinander austauschen. Die Namen der Frauen sind nur in Spitz- oder Vornamen wiedergegeben, so nennen sich die Frauen: Olga, Pauline, Rosa, Alma, Pinselfrieda, Bollenguste, Lutschliese und Minna. Die Berichte handeln allesamt von stark sexuell-pornografisch gezeichneten Geschichten, beeinflusst durch die damaligen katastrophalen Wohn- und Lebensbedingungen im Arbeitermilieu dieser Zeit. Die im Originalton gehaltenen und im Berliner Dialekt gesprochenen Dialoge sind vermutlich authentisch wiedergegeben. Die dazu gezeichneten Illustrationen sind es nicht, allerdings stark von der damals herrschenden Realität beeinflusst, in welcher sich Zille bewegte. So zeichnet Zille mit gnadenloser Detailgenauigkeit die Schwängerung eines kleinen Mädchens durch den eigenen Vater, während im Nebenbett die Mutter im Sterben liegt, oder die Vergewaltigung eines anderen durch einen Landstreicher.

 

Die Frauen bezeichnen sich selbst als „Huren“, gehen allesamt aber noch anderen Beschäftigungen wie Blumenfrau oder Fabrikarbeiterin nach. Sie schildern ihre Erlebnisse von frühem sexuellen Missbrauch bis zu geduldetem Inzest, in sehr unsentimentaler Sprache. Allen ist gemein, dass sie im Grunde nach einem anderen Leben streben, aber in diesem durch die sozialen Umstände und auch wegen der mangelnden Aufstiegs- bzw. Bildungsmöglichkeiten als Frauen in ihrem Dasein, als Hure, Ehefrau und (vielfache) Mutter mehr oder weniger „festgekettet“ sind.

 

… „Hätt’n wir nich so dreckig jewohnt un’ wär’n nicht so arm gewesen, dann wär woll manches anders jeworden.“

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Berlin O, nachts in einem Bouillonkeller. Versammelt sind Olga, Pauline, Rosa, Alma, Pinselfrieda, Bollenguste, Lutschliese und Minna.

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Olga, Pauline, Rosa, Alma, Pinselfrieda, Bollenguste, Lutschliese, Minna