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1. Reiseziel Maritimes Canada

1. Nova Scotia

ANHANG: Wissen Maritimes Canada

2. Vor der Reise

2. New Brunswick

3. Unterwegs in Atlantic Canada

3. Prince Edward Island mit Îles de la Madeleine

4. Québec Maritime

5. Newfoundland mit Labrador

Titelfoto: Peggy’s Cove Lighthouse, Nova Scotia, siehe Seite 140

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Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Verlagsgruppe REISE KNOW-HOW

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Kanada

der maritime

Osten

Mechtild Opel

Hans-R. Grundmann

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Impressum

Mechtild Opel, Hans-R. Grundmann

KANADA - DER MARITIME OSTEN

Reise Know-How Verlag

Dr. Hans-R. Grundmann GmbH

Sartoriusgang 8

26122 Oldenburg

ISBN 978-3-89662-754-4

eISBN 978-3-89662-740-7

mobiISBN 978-3-89662-741-4

Gestaltung

Fotos image Fotonachweis auf Seite 467

Druck

Media Print GmbH, Paderborn

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Alle in diesem Buch enthaltenen Informationen und Daten wurden mit großer Sorgfalt recherchiert, zusammengestellt und vom Verlag gewissenhaft bearbeitet. Inhaltliche und sachliche Fehler sind dennoch nicht auszuschließen. Alle Angaben erfolgen daher ohne Gewähr für die Richtigkeit im Sinne einer Produkthaftung; Verlag und Autor übernehmen keine Verantwortung und Haftung für inhaltliche wie sachliche Fehler.

Vorwort

Zu diesem Reiseführer

Kanadas atlantische Provinzen sind schon lange ein Geheimtipp, aber erst seit wenigen Jahren als eigenständige Reiseregion bekannt. Sie sind, was die Besiedelung durch Europäer betrifft, der geschichtlich älteste Teil Kanadas und sogar ganz Nordamerikas, wenn man die zeitweilige Anwesenheit der Wikinger auf Neufundland um das Jahr 1000 herum mit einbezieht. Ebenso wie bei Reisen in den populären Westen des Landes oder nach Ontario stehen auch im äußersten Osten Kanadas Landschafts- und Naturerlebnis im Vordergrund der Motive für den Besuch.

Viele typische Merkmale Kanadas gelten auch für die Maritimes, die raue Insel Neufundland und für Labrador. Außer kaum von der Zivilsation berührten Wäldern, glasklaren Gewässern und einer in Europa so nicht mehr vorhandenen ungestörten Tierwelt gibt es viele spezifische Attraktionen wie das ganz besondere maritime Flair entlang der unendlichen Küsten mit seinen zahlreichen Fischerdörfern zwischen Grün, Felsen und Strand und den oft eindrucksvollen kleinen und großen rot-weißen Leuchttürmen. Die schönsten und längsten Strände des Landes finden sich in Atlantic Canada. Manche könnten es mit der Karibik aufnehmen, wäre nur der Hochsommer etwas länger. Hinzu kommen Besonderheiten wie Walbeobachtung im Golf von St. Lorenz und im Atlantik, auch in der Bay of Fundy, wo man überdies bis zu 16 m Tidenhub erleben kann – mit äußerst interessanten Auswirkungen.

Auch bei Reise Know-How waren die östlichsten Provinzen als Reiseführer-Thema zunächst ausschließlich der Großregion »Kanada Osten« untergeordnet. Dieser Titel geht intensiver auf die Maritimes ein. Tatsächlich füllt ein schöne Reise durch die drei klassischen maritimen Provinzen Nova Scotia, New Brunswick und Prince Edward Island locker einen drei- bis vierwöchigen Urlaub, ganz zu schweigen von einer möglichen Einbeziehung von Neufundland. Nordlandfans können allein dort eine längere Reise abwechslungsreich gestalten. Das gilt ebenso für Labrador.

Apropos Neufundland und Labrador: Autorin Mechtild Opel hat beide Gebiete mehrfach wochenlang bereist und ihre Erfahrungen kenntnisreich aufbereitet, so dass Kanadas östlichste Provinz nach Wissen des Verlages in einem deutschsprachigen Reiseführer erstmals derart ausführlich und kompetent behandelt wird.

Ideal für alle, die via Montreal anreisen bzw. abfliegen wollen, wird in dieser erweiterten Auflage auch das maritime Quebec behandelt: die Anreise zur Saguenay-Region, das Nordufer des St. Lorenz-Stroms, die Gaspé-Halbinsel und die Îles de la Madeleine (letzteren drei auch als Abstecher von Süden her machbar).

Das Buch wendet sich in erster Linie an Leser, die Kanadas atlantische Provinzen und das maritime Québec in eigener Regie entdecken und erleben möchten. Speziell dafür liefert es alle aktuellen und wichtigen Informationen. Die folgende Inhaltsübersicht lässt bereits dessen Detailfülle erkennen, die sich auch in der Kartographie fortsetzt (image Seite 468). Die Karten sind auf den dazugehörigen Text abgestimmt und geographisch so exakt, wie dies im Rahmen der hier relativ kleinen Darstellung möglich ist.

Inhaltsübersicht

TEIL 1 Planung, Vorbereitung und Durchführung einer Reise durch Atlantic Canada

1 Reiseziel Maritimes

1.1 Charakteristik der Atlantikprovinzen

1.2 Geographie und Klima

1.2.1 Allgemeine Daten

1.2.2 Geologie und Landschaft

ThemaGesteine und geologische Formationen

1.2.3 Klima

KastenKlimatabelle

1.3 Ziele und Attraktionen

1.3.1 National & Provincial Parks und Schutzgebiete

1.3.2 Aktivitäten in der Natur

ThemaDas Kanu - ein kanadisches Symbol

1.3.3 Städte und Dörfer, Lebensweise, Kultur, Kunst

1.3.4 Heritage und Historic Sites, Museen

2 Vor der Reise

2.1 Reiseplanung

2.1.1 Organisiertes oder individuelles Reisen?

2.1.2 Anreise

2.1.3 Öffentliche Verkehrsmittel, Mietwagen oder -camper

·Öffentliche Verkehrsmittel

·Mietfahrzeuge

Campmobil oder Pkw/Minivan und Zelt

Pkw und feste Quartiere

Pkw und Inlandsflüge

·Sonstige

2.1.4 Routenplanung

KastenEntfernungstabelle

2.1.5 Saisonale Abgrenzungen, Feiertage und Schulferien

Thema»Closed for Season«

2.1.6 Karten und Informationsmaterial

2.1.7 Reisekosten

KastenGesamtkosten verschiedener Reiseformen

2.1.8 Hinweise für Reisende mit speziellen Bedürfnissen

·Reisen mit Kindern

·Alleinreisende Frauen

·Senioren

·Behinderte

Bedeutung der Piktogramme image Seite 119

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2.2 Reiseorganisation und -vorbereitung

2.2.1 Flugbuchung

KastenHinweise zur Gepäckkontrolle bei Flügen über die USA

2.2.2 Buchung des Transportmittels

·Pkw-Miete: Typen, Kosten, Konditionen

Zur Haftpflicht- und Vollkaskoversicherung

·Die Miete eines Campmobils

Campertypen

Die Wahl des »richtigen« Campmobils

Tarife und Konditionen

Campermiete im voraus oder vor Ort

·Bus

·Eisenbahn

·Flugzeug

2.2.3 Vorbuchung von Unterkünften

2.2.4 Einreise- und Einfuhrbestimmungen - Dokumente

2.2.5 Finanzen

KastenBankkarte (nur mit dem Maestro-Logo!)

2.2.6 Kranken- und Reiseversicherung

2.2.7 Was soll mit? Empfehlungen fürs Reisegepäck

3 Unterwegs in Atlantic Canada

3.1 Reisen in Kanada

3.1.1 Ankunft

3.1.2 Mietwagenübernahme und -rückgabe

·Pkw und Minivans

·Campmobile

3.1.3 Pkw-Miete vor Ort

3.1.4 Tanken, Service, Reparaturen

ThemaBaumstachler

3.1.5 Straßenverkehr

KastenAutofähren

3.2 Übernachten

3.2.1 Zur Situation

3.2.2 Hotels, Motels, Motor Inns und andere Unterkünfte

ThemaVon unterwegs Motels und Hotels reservieren

3.2.3 Camping

·Allgemeine Hinweise

·Staatliche Plätze - Public Campgrounds

·Kommerziell betriebene Plätze

·Reservierung von Campingplätzen

·Abschließende Hinweise zum Camping

3.3 Essen und Trinken

3.3.1 Selbstverpflegung

·Allgemeine Hinweise

·Zu Lebensmitteln und Getränken

3.3.2 Gastronomie

·Fast Food

·Bistros, Cafés, Tearooms & Family Restaurants

·»Richtige« Restaurants

·Kneipen, Bars und Pubs

3.4 Alles Weitere von A-Z

KastenTelefonieren in Kanada

Apotheke

Ärzte & Zahnärzte

Banken

Botschaften und Konsulate

Datum

Elektrizität

Feiertage

Fernsehen

Gesundheit unterwegs

Information

Internetzugang

Maße & Gewichte

Navigeräte

Notfälle

Post

Radio

Rauchen

Senioren

Trinkgeld

Telefon

Trinkgeld

Umsatzsteuern

Uhrzeit

Waschsalons

Zeitzonen/Sommerzeit

Zoll

3.5 Bedeutung der Piktos

TEIL 2 Reiseziele und Routen

1 Nova Scotia

1.1 Nova Scotia selbst erkunden

1.1.1 Zum Reiseziel

KastenSteckbrief Nova Scotia

1.1.2 Geschichte und Entwicklung

ThemaDie Mi’kmaq gestern und heute

1.1.3 Klima

1.1.4 Überblick über Routen und Regionen

1.2 Halifax und Umgebung

1.2.1 Einführung

ThemaDie Halifax Explosion

1.2.2 Transport, Verkehr und praktische Tipps

1.2.3 Stadtbesichtigung

ThemaHalifax und die Titanic

ThemaVom Landeplatz Chebucto zur Zitadelle von Halifax

1.3 South Shore – Lighthouse Route

1.3.1 Über Peggy’s Cove nach Mahone Bay

ThemaDie Schatzinsel Oak Island

ThemaScarecrow Festival

1.3.2 Lunenburg und Umgebung

ThemaBluenose II

ThemaDie Kunst der Inuit

1.3.3 Zwischen La Have und Sable River

ThemaPrivateers - »Piraten« im Auftrag des Königs

1.3.4 Kejimkujik National Park

1.3.5 Über Shelburne nach Yarmouth

ThemaSchwarze Loyalisten

1.4 Der Evangeline Trail

1.4.1 Yarmouth

Fähre Yarmouth - Maine/USA

1.4.2 Acadian Shore, Digby und Digby Neck

KastenFähre Digby - Saint John/New Brunswick

ThemaGezeiten in der Bay of Fundy

ThemaWhale Watching in der Bay of Fundy

1.4.3 Von Annapolis Royal zum Minas Basin

ThemaEvangeline

ThemaGlooscap

1.5 Glooscap Trail

1.5.1 Rund um das Minas Basin

1.5.2 Cape Chignecto und Chignecto Bay

1.6 Das östliche Mainland: Sunrise Trail und Marine Drive

1.6.1 Sunrise Trail – Northumberland Shore

ThemaDie Pugwash Bewegung

1.6.2 Marine Drive – Eastern Shore

1.7 Cape Breton Island

1.7.1 Die Anfahrt zum Cabot Trail

·Auf dem TCH (Straße #105)

·Alternativ: der Ceilidh Trail (Straße #19)

1.7.2 Der Cabot Trail

ThemaAlexander Graham Bell

1.7.3 Von Sydney nach Louisbourg

·»Industrial« Cape Breton

·Fortress de Louisbourg National Historic Site

ThemaZum historischen Hintergrund von Louisbourg

1.7.4 Von Louisbourg zurück zum Canso Causeway

·Fleur-de-Lis-Trail

·Entlang der Ufer des Bras d’Or Lake

2 New Brunswick

2.1 New Brunswick selbst erkunden

2.1.1 Zum Reiseziel

2.1.2 Geschichte und Entwicklung

KastenSteckbrief New Brunswick

2.1.3 Klima

2.1.4 Regionen und Routen

2.2 Fundy Coastal Drive

2.2.1 Von Nova Scotia bis Moncton

·Bereich Sackville

·Moncton

2.2.2 Hopewell Rocks und Fundy National Park

·Straße #114

·Fundy National Park

2.2.3 Saint John

2.2.4 Von Saint John nach St. Stephen

·Grand Manan Island

·Deer und Campobello Islands

·St. George und St. Andrews

·Ile St. Croix und St. Stephen

ThemaDie erste Überwinterung - Ile St. Croix

ThemaFrieden im Krieg 1812 - St. Stephen und Calais

2.3 River Valley Scenic Drive und Appalachian Range Route

2.3.1 Über Fredericton nach Grand Falls

·Am Unterlauf des Saint John River

·Fredericton

ThemaDie Beaverbrooks

ThemaCovered Bridges

·Weiter bis Grand Falls

ThemaDer International Appalachian Trail

2.3.2 Auf der Appalachian Range Route nach Campbellton

2.4 Der Acadian Coastal Drive

2.4.1 Über die Acadia Peninsula nach Miramichi

KastenDie Miramichi River Route

2.4.2 Kouchibouguac National Park und Südostküste

3 Prince Edward Island (PEI)

3.1 PEI selbst erkunden

3.1.1 Zum Reiseziel - Besonderheiten

KastenSteckbrief PEI

3.1.2 Zur Geschichte

3.1.3 Klimatische Besonderheiten

3.1.4 An- und Weiterreise

ThemaDer Confederation Trail

3.1.5 Routenvorschlag für PEI

3.2 Nach Charlottetown

3.2.1 Anfahrt ab Confederation Bridge

3.2.2 Charlottetown

3.3 Ab Wood Island rund um PEI

3.3.1 Die Südostküste

3.3.2 Der Nordosten

3.3.3 Zum Ostareal de Nationalparks

ThemaBedrohung der Natur im PEI National Park

3.3.4 Der PEI National Park

ThemaLobster Supper

3.3.5 Cavendisch und Anne of Green Gables

3.3.6 Abstecher nach Summerside

3.3.7 Über Lennox Island zum North Cape

3.3.8 West Point und Cape Egmont

3.4 Îles de la Madeleine

3.4.1 Charakteristik, Geschichte und Klima

3.4.2 Erkundung des Archipels

4 »Québec Maritime«

4.1 Rund um die Gaspé-Halbinsel

4.1.1 Entlang der Baie des Chaleurs nach Percé

4.1.2 Percé und der Parc National du Canada Forillon

4.1.3 An der Nordküste der Gaspesie

4.1.4 Von Matane nach Campbellton

KastenFähren über den St. Lawrence ab Gaspesie-Nordufer

4.2 Côte-Nord – Am Nordufer des St. Lawrence River

ThemaRund um den Saguenay-Fjord

4.2.1 Anreise

4.2.2 Die Straße der Wale

ThemaL’Archipel de Mingan

4.3 Von Montréal nach Atlantic Canada

4.3.1 Montréal

ThemaVille Souterraine/Underground City

4.3.2 Von Montréal nach Québec City

4.3.3 Québec City

ThemaHotel Chateau Frontenac

4.3.4 Von Québec City nach Tadoussac

5 Newfoundland mit Labrador

5.1 Die östlichste Provinz Kanadas selbst entdecken

5.1.1 Zum Reiseziel - Besonderheiten

KastenSteckbrief Newfoundland

KastenAngeln und Jagen in Newfoundland

5.1.2 Geschichte, Wirtschaft, Lebensweise und Kultur

Thema»In Cod We Trust« - Meer ohne Fisch

5.1.3 Klimatische Besonderheiten

ThemaNeufundlands Flagge

5.1.4 An- und Weiterreise

5.1.5 Regionen und Routen Newfoundland

5.2 Westliches Newfoundland

5.2.1 Von Port-aux-Basques bis Deer Lake

5.2.2 Gros Morne National Park

ThemaUNESCO Welterbe Gros Morne Park

ThemaWestern Brook Pond: Sauber - pur - ultraoligotroph

ThemaRoadside Gardens

5.2.3 Der Viking Trail

ThemaWikinger: Sagas und Archäologie

ThemaCharakteristische, seltene und endemische Pflanzen

5.3 Zentralregion

5.3.1 Dorset und Beothuk Trail

5.3.2 Über Conne River zur Coast of Bays

5.3.3 Nach Lewisporte und Twillingate

ThemaDas Ende eines Volkes

5.3.4 Gander, Terra Nova Nat’l Park, Burnside und Salvage

5.4 Neufundlands Osten

5.4.1 Discovery Trail – die Bonavista Peninsula

ThemaRandom Passage – verfilmte Literatur

ThemaJohn Cabot und die »Matthew«

5.4.2 Die Burin Peninsula

5.5 Die Avalon Halbinsel

5.5.1 Von Argentia zum Cape Race

5.5.2 Die Ostküste der Avalon Peninsula

ThemaAvalonia, die »Colony of Avalon«

ThemaProjekt East Coast Trail

5.5.3 St. John’s und Umgebung

·Lage und Geschichte

·Information, Transport, Internet und mehr

·Übernachten in St. John’s

·Stadtbesichtigung

5.5.4 Conception Bay und Baccalieu Trail

ThemaKapitän Bartletts Polarexpeditionen

5.6 Labrador

5.6.1 Labrador Coastal Drive

ThemaWalfänger an Labradors Küsten

5.6.2 Ins Inland: von Cartwright nach Labrador City

·Happy Valley-Goose Bay und North West River

·Churchill Falls und und Labrador City

ThemaLabradors Küstengemeinden und die Moravian Church

5.6.3 Der Norden: von Cartwright nach Nain

ThemaDer Torngat Mountains National Park

TEIL 3 Anhang: Wissen – Atlantic Canada

1 Geschichte - Bevölkerung - Wirtschaft

1.1 Zur Geschichte

ThemaAcadians

1.2 Bevölkerung

KastenDie Ureinwohner in den Atlantikprovinzen

ThemaAmerikanischer Unabhängigkeitskrieg und Loyalisten

1.3 Zur Wirtschaft

2 Natur und Umwelt

2.1 Kleiner Naturführer

2.1.1 Pflanzen

·Bäume

·Sträucher und Bodenpflanzen

·Wildblumen

2.1.2 Tierwelt

·Säugetiere, häufig oder gelegentlich zu sehen

·Säugetiere - seltenere Begegnungen

ThemaSchwarzbären

·Im Wasser lebende Säugetiere

·Vögel der Küstengebiete

·Lurche und Kriechtiere

ThemaMeerespflanzen und Strandgut

·Fische - Muscheln - Krustentiere

·Insekten

2.2 Umweltaspekte

Index - Stichwortverzeichnis

Fotonachweis

Kartenverzeichnis

Planung und Vorbereitung

einer Reise durch Atlantic Canada

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1.REISEZIEL MARITIMES KANADA

1.1Charakteristik der Atlantikprovinzen

Assoziationen

Mit Kanada verbunden sind Begriffe wie »Wildnis«, »Rocky Mountains«, »unendliche Weite«, »Blockhütten«, »Abenteuer« und »Einsamkeit«. Außer Hochgebirge gibt es all das auch in den Atlantikprovinzen. Typisch für sie sind außerdem Leuchttürme, Hummer, Robben, Wale und sogar – sieht man von Neufundland und Labrador ab – Badestrände.

Küsten

Die von der Gewalt der Elemente – Stürme und Gezeiten, Erosion und Ablagerungen – geformte Landschaft entlang der Küsten der maritimen Provinzen ist äußerst abwechslungsreich. Nah beieinander findet man Steilküsten und Sandstrände, tief ins Land reichende Buchten, Felsinseln, schmale Landzungen, Meerengen, Lagunen, Dünen und Marschwiesen.

Binnenland

Das hügelige bis gebirgige Binnenland ist überwiegend von Wald bedeckt, soweit es nicht landwirtschaftlich genutzt oder wegen seiner Bodenschätze ausgebeutet wird. Dort gibt es riesige kaum erschlossene Flächen; viele davon sind Naturschutzgebiete.

Wie Europa

Tatsächlich ähnelt die Geographie des kanadischen Ostens in weiten Teilen Landschaften Europas. Sogar erdgeschichtlich besteht ein Zusammenhang (image unter »Appalachen«, Seite 18).

Kultur

Auch starke kulturelle Parallelen mit Europa sind in den Ostprovinzen unübersehbar. Ab dem 16. Jahrhundert siedelten sich dort Engländer, Spanier (Basken), Franzosen, Iren, Schotten, Schweizer und Deutsche an. Ihre Lebensweisen und Traditionen hinterließen deutliche Spuren. Der Charakter der zwischenmenschlichen Beziehungen in den Atlantikprovinzen und die Art und Weise, wie man dort lebt, arbeitet, baut, kommuniziert, Politik und Geschäfte betreibt oder sich künstlerisch äußert, verweist oft auf europäische Wurzeln.

Wirtschaft und Umwelt

Innerhalb Kanadas gelten die Atlantikprovinzen als »strukturschwach«. Der wirtschaftliche Rückstand gegenüber zentralen Ballungsgebieten macht die Region aber reicher in anderer Hinsicht. Die schon erwähnten unberührten Landschaften bieten Schutz- und Rückzugsgebiete für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Natur, geringe Besiedelungsdichte und eine vergleichsweise intakte Umwelt sorgen für eine höhere Lebensqualität. Mehr Einzelheiten zu Umwelt und Wirtschaft finden sich im Kapitel »Maritimes - Wissen« ab Seite 433 bzw. Seite 435.

Menschen

Die Uhren gehen etwas langsamer, und häufiger als bei uns trifft man auf gelassene, ausgeglichene Menschen. Ihr Leben, ihre Geschichte, ihre Traditionen, ihre Lebensweise und Kultur sind nicht zuletzt durch die Nähe zum Meer geprägt. Mehr noch als weiter westlich in Kanada sind Gespräche durch Freundlichkeit, Aufgeschlossenheit und Toleranz charakterisiert.

1.2Geographie und Klima

1.2.1Allgemeine Daten

Lage

Die drei »Maritimes« liegen ungefähr zwischen dem 43. und 46. Breitengrad – d.h. auf derselben geographischen Breite wie Südfrankreich und Norditalien. Neufundland reicht weiter nördlich bis zum 52. Breitengrad. Das entspricht in etwa Mitteldeutschland – und Labrador überschreitet im Norden sogar den 60. Breitengrad und liegt damit auf der Höhe von Südskandinavien.

Fläche

Die Gesamtfläche aller vier Provinzen beträgt ca. 540.000 km2. Sie sind damit etwas größer als Deutschland, Österreich, Schweiz und Dänemark zusammengenommen.

Küstenlinie

Die dazugehörige Küstenlinie ist ca. 40.000 km lang.

Die folgende Übersicht mit gerundeten Zahlen zeigt – zur Relativierung – auch Fläche und Bevölkerung für ganz Kanada.

Provinz

Fläche (km2)

Bevölkerung

New Brunswick

73.400

755.000

Newfoundland

404.000

510.000

(davon Labrador

295.000

30.000)

Nova Scotia

52.900

960.000

Prince Edward Island

5.700

143.000

Zusammen:

536.000

2.368.000

Kanada gesamt:

9.984.670

37.000.000

Bevölkerung

Mit nicht einmal als 2,4 Mio. Einwohnern (zum Vergleich: in den vier oben genannten Staaten leben ca. 105 Mio. Menschen) ist die Bevölkerungsdichte in den Atlantikprovinzen rechnerisch mit 4,4 Einwohnern/km2 sehr niedrig (Deutschland: rund 230 E/km2). Aber selbst ohne Neufundland und das menschenleere Labrador ergeben sich für die Maritimes gerade mal 14 E/km2. Mehr Details zur Bevölkerung und ihrer Zusammensetzung finden sich im Kapitel »Wissen« ab Seite 426.

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Fischerhafen Peggy’s Cove/Nova Scotia

1.2.2Geologie und Landschaft

Charakteristisch für die Atlantischen Provinzen sind bewaldete Hügel- bis Gebirgslandschaften, Hochebenen und Flusstäler. Flachland findet man vor allem in Küstennähe und auf Prince Edward Island. Bestimmende geologische Formationen sind in den südlichen Provinzen die Ausläufer der Appalachen und in Labrador der sog. Canadian Shield.

Kanadischer Schild

Der Canadian Shield ist eine rund vier Milliarden Jahre alte zusammenhängende Felsfläche, ein »Schild«, der fast die Hälfte der Fläche Kanadas bedeckt. Während der Eiszeiten war er von Gletschern bedeckt. Die verschiedenen Eisvorstöße und -rückzüge bewirkten, dass die Felsrücken abgeschliffen und dazwischen liegende Täler mit Verwitterungsschutt aufgefüllt wurden. So entstand eine relativ ausgeglichene Oberfläche mit durchschnittlichen Höhen zwischen 200 und 600 m mit zahllosen felsigen Erhebungen, Seen und einem weitverzweigten Flussnetz voller Wasserfälle und Stromschnellen. Die östlichen Ränder des Schildes in Labrador sind bis auf fast 2.000 m Höhe aufgewölbt und fallen steil zu den Fjorden des Atlantischen Ozeans ab.

Da sich für eine landwirtschaftliche Nutzung kaum geeignete Böden gebildet hatten, blieb der Canadian Shield zunächst Naturlandschaft. Aber als ab Mitte des 19. Jahrhunderts Erzlager – u.a. Eisen, Nickel, Kupfer und Zink – entdeckt wurden, begann seine Ausbeutung. Das Flussnetz ermöglichte die Anlage von Stauseen und den Bau zahlreicher Wasserkraftwerke.

Appalachen

Südöstlich des Canadian Shield ragt das nördliche Teilstück des Appalachengebirges in den atlantischen Raum. Vor Jahrmillionen zur Zeit des Superkontinents Pangäa führte eine zusammenhängende Gebirgskette über Ostkanada nach Nordspanien, in die Bretagne, nach Süd-Irland, Großbritannien und schließlich nach Mitteldeutschland und Böhmen. Nach der Trennung der Kontinente und Öffnung des Atlantiks bildeten die abgerissenen Reste dieser Kette die Gebirgszüge im Bereich der heutigen Atlantikprovinzen. Durch Erosion erhielten sie ihre jetzige Oberflächengestalt. Sie ähneln den europäischen Mittelgebirgen und sind wie diese meist dicht bewaldet. In breiteren Flusstälern und Ebenen, in denen sich auf den eiszeitlichen Sedimenten fruchtbare Böden bildeten, wurde das Land zum großen Teil kultiviert und seither landwirtschaftlich genutzt.

Der nördlichste Ausläufer der Appalachen sind die Long Range Mountains im Westteil Neufundlands. Die meisten Gipfel liegen unterhalb von 1.000 m, die höchsten erreichen über 1.200 m (image auch Essay Appalachian Trail, Teil II, Kapitel 2.3.2, Seite 251).

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Gesteine und geologische Formationen

Labrador besteht aus Felsen, deren Alter auf bis zu 3,8 Mrd. Jahre geschätzt wird. Ein graues, fleckiges Feldspatgestein, das bei Lichteinfall Mineralflächen mit einem stahl- bis kobaltblauen Schimmer zeigt, heißt nach seinem typischen Fundort Labradorit. Etwa auf der Breite von Davis Inlet füllt nahe der Grenze zu Québec der Mistastin Lake einen Krater, der durch Meteoriteneinschlag vor ca. 38 Mio. Jahren entstand.

Auf Newfoundland findet man Granite, Gneise und andere harte magmatische und metamorphe Felsen sowie Kalksteine. Im Westen der Insel liegt in den »Tablelands« offenes Gestein aus dem Erdmantel, das vor etwa 500 Mio. Jahren an die Oberfläche kam, eine sehr seltene Erscheinung (image Seite 365).

In den Atlantikprovinzen haben Eiszeiten viele Spuren hinterlassen. Besonders im Gros Morne National Park in Newfoundland erkennt man die Spuren der Gletscher. Erst vor etwa 15.000 Jahren zog sich dort das Eis zurück. Durch den Anstieg des Meeresspiegels wurde Prince Edward Island vom Festland getrennt. Das Land ist geologisch gesehen recht jung. Der rote, stark eisenoxidhaltige Sandstein der Insel entstand vor 250 bis 300 Mio. Jahren durch Sedimentation.

Eine geologische Besonderheit der Region ist die Bay of Fundy. In der engen trichterförmigen Bucht zwischen der Halbinsel Nova Scotia und dem Festland entfalten die Gezeiten einen gewaltigen Tidenhub, der zu bestimmten Zeiten über 16 m betragen kann und eine besonders starke Erosion bewirkt. Dadurch wurden an den Küsten der Bay of Fundy fossilienreiche Aufschlüsse freigelegt.

Zeolithe, Amethyste und Achate findet man z.B. an der Küste der North Mountains in alten vulkanischen Gesteinen.

In Nova Scotia, New Brunswick und auf PEI gibt es eine besonders große Vielfalt an unterschiedlich alten Gesteinen (bis zu mehrere 100 Mio. Jahre) verschiedener Entstehung: von diversen Sedimenten (Sand-, Ton- und Kalkstein, Kohle) über metamorphe Ablagerungen wie Schiefer oder Gneis bis hin zu magmatischen wie Granit. Im 19. Jahrhundert entdeckte man in Nova Scotia sogar Gold, das nach Unterbrechungen auch heute wieder abgebaut wird.

Die Atlantikküste zeigt mit ihren felsigen Inseln, steinigen Landzungen, engen fjordartigen Buchten, Nehrungen und Lagunen die Spuren der jahrtausendelangen Bearbeitung durch Gletscher, Wind und Wellen.

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Erodierte Felsnase am Cape Egmont/Prince Edward Island

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1.2.3Klima

Generell

Die Lage von Nova Scotia, PEI und New Brunswick zwischen dem 43. und dem 46. Breitengrad bedeutet nicht, dass auch das Klima mit dem im Süden Frankreichs oder im Norden Italiens gleichzusetzen wäre. Verschiedene Faktoren, wie z.B. die Ablenkung des Golfstroms und der gegenläufige Labradorstrom sowie dominante Winde sorgen für ein ausgeglichenes, mildes Seeklima mit gemäßigten Temperaturen und relativ starken und häufigen Niederschlägen. Typisch sind Nebel vor der Küste, die durch das Zusammentreffen der kalten Labradorströmung aus dem Norden mit wärmerem Wasser ausgelöst werden.

Jahreszeiten

Der Hochsommer bringt nichtsdestoweniger zahlreiche warme Tage und intensive Sonneneinstrahlung mit sich. Die Temperaturen liegen dann zwischen 20° und 30°C. Die Strände laden im Juli und August bei Wassertemperaturen wie in Nord- und Ostsee durchaus zum Baden ein. Auch der Herbst zeigt sich im allgemeinen recht lange freundlich und sonnenreich. Der Winter bringt zahlreiche Niederschläge, auch ziemlich viel Schnee, doch ist er gemäßigter als im zentralen Kanada und mit Mitteleuropa zu vergleichen. Am Meer bleibt der Winter mild. Der Frühling kommt mit etwas Verspätung, geht aber spätestens im Juni ziemlich schnell in den freundlichen Sommer über.

Neufundlands Klima ist kühler und feuchter, der Winter dauert dort länger. In Labrador herrschen bereits subarktische Verhältnisse, ähnlich wie in Nordskandinavien.

In den drei »Maritimes« ermöglichen die Klimaverhältnisse eine intensive landwirtschaftliche Bodennutzung, ebenso wie in wenigen Teilen Neufundlands; dort verkürzen späte Frühjahrs- und frühe Herbstfröste die Vegetationsperiode.

Im Norden Labradors behindert Permafrost die Bodenkultivierung, auch Siedlungen und Transportwege werden damit vor Probleme gestellt.

1.3Ziele und Attraktionen

1.3.1National & Provincial Parks und Schutzgebiete

In den atlantischen Provinzen gibt es zahlreiche unter Naturschutz stehende Gebiete.

Nationalparks

Schon vor über 100 Jahren wurden in Kanada die ersten National Parks geschaffen, um außergewöhnliche Landschaften, Naturwunder und Stätten des kulturellen Erbes der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, zu schützen und für zukünftige Generationen zu erhalten. Der erste entstand in den Rocky Mountains. In den Atlantikprovinzen gibt es zur Zeit zehn Nationalparks:

• in Nova Scotia Cape Breton Highlands und Kejimkujik sowie die nur eingeschränkt zugängliche Sable Island National Park Reserve, eine 42 km lange Düneninsel etwa 300 km östlich von Nova Scotia im Atlantik.

• auf Prince Edward Island (PEI) den PEI National Park

• in New Brunswick die Parks Fundy und Kouchibouguac

• auf Newfoundland Gros Morne und Terra Nova

• in Labrador Torngat Mountains und die Akami–Uapishku-KakKasuak-Mealy Mountains National Park Reserve

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Strand an der Südküste des Forillon National Park auf Québecs Gaspesie, image Seite 306

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• in Québec liegen nur zwei »echte« (image rechts) kanadische NationalparksForillon und Mingan Archipelago am Gulf of St. Lawrence – im Bereich der in diesem Buch beschrieben Routen

In Nationalparks ist generell alles verboten, was natürliche Ressourcen verbraucht, also z.B. Bergbau, Forst- und Landwirtschaft und Jagd. Dabei gibt es begrenzte Ausnahmen, z.B. Angeln. Aktivitäten wie Wandern, Kanu fahren und Skilanglauf sind gestattet. Die Benutzung von Drohnen ist streng verboten; dies gilt auch für National Historic Sites (Ausnahmen sind professionelle Einsätze mit Sondergenehmigung). Verstöße werden mit bis zu 25.000$ geahndet und sind zudem strafbare Handlungen; https://www.pc.gc.ca/en/voyage-travel/securite-safety/drones.

Ausstattung

Die Nationalparks verfügen zumeist über informative Visitor Centres, gekennzeichnete Wanderwege, Kanurouten und einfache Campingplätze. Manchmal gibt es auch Kanu- und/oder Fahrradverleih. Einkaufsmöglichkeiten und Unterkünfte sind hingegen nicht immer vorhanden, oft aber in der näheren Umgebung zu finden, außer in abgelegenen Regionen (Labrador, Cape Sable).

Eintritt

Während der Saison kosten die Parks Eintritt. Die Tarife liegen zwischen 5,80$ und 9,80$ pro Person (außer Labrador/Cape Sable). Für Senioren und in der Vor- und Nachsaison gibt es Ermäßigungen. Für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre ist der Eintritt frei. In den Wintermonaten entfällt oft der Eintritt. Für einige Parks und andere Einrichtungen des National Park Service (z.B. National Historic Sites) gibt es kombinierte Tickets; außerdem sind Jahrespässe für alle Nationalparks für $68/Person verfügbar.

Aktuelle Informationen zu Gebühren (fees) und Öffnungszeiten findet man unter www.pc.gc.ca.

Visitor Centres

In den Visitor Information Centres der Parks erfährt man in Ausstellungen und Videovorführungen Wissenswertes zu deren natürlichen und kulturellen Besonderheiten. Mitarbeiter (Park Ranger) stehen für Auskünfte zur Verfügung. Oft bieten sie parkspezifische Programme an wie geführte Wanderungen, Vorträge, Diashows u.a. am abendlichen Feuer (Campfire Programmes). An Lehrpfaden, sog. Interpretive oder Nature Trails, erläutern Tafeln Details der Flora, Fauna, Geologie oder Geschichte des Parks.

Provinzparks

Sehenswerte oder einfach nur schöne Landschaften, in denen die Aspekte Erholung und Freizeit stärker im Vordergrund stehen, findet man auch in den von den jeweiligen Provinzen eingerichteten Provincial Parks. Ihre Ausrichtung kann sehr unterschiedlich sein: das Spektrum reicht vom kleinflächigen Picknickpark bis zum riesigen Naturschutzgebiet (z.B. Mount Carleton Provincial Park in New Brunswick). Die größeren Provinzparks verfügen durchweg über Wanderwege, oft auch Badestrände und mehrheitlich über schön angelegte Campingplätze. Manche Provinzparks kosten in der Saison Eintritt (bis 10$ plus ggf. Gebühren fürs Camping), die meisten Provinzparks sind aber eintrittsfrei.

Parks in Québec

In der Provinz Québec heißen die Provinzparks etwas verwirrend »Parc National« und die von der Bundesregierung verwalteten Nationalparks »Parc National du Canada«.

Naturschutzgebiete

Gebiete, in denen öffentliches Land (Crown Land) aus ökologischen Gründen geschützt wird, tragen die Bezeichnung Ecological Reserve. Dazu gehören Habitate bedrohter Tiere, Standorte seltener Pflanzen oder geologische Formationen, beispielhafte Ökosysteme oder für wissenschaftliche Forschung oder Bildungszwecke geeignete Naturflächen. Weitere Schutzgebiete, in denen Eingriffe in die Natur geregelt oder untersagt oder in denen Pflanzen und Tiere vor der Jagd und anderen Störungen geschützt sind, tragen Bezeichnungen wie Reserve, Wilderness und Sanctuary. Diese Regionen sind in etwa mit den Naturschutzgebieten oder Biosphärenreservaten in Europa vergleichbar.

Geschützte Küsten

Mit National Marine Conservation Areas sind Meeresareale und Küsten bezeichnet, die nur eingeschränkt genutzt werden dürfen.

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Wasserfälle im Cape Breton Highlands Nat’l Park/Nova Scotia

1.3.2Aktivitäten in der Natur

Picknick

Ein Picknickplatz, d.h. eine gepflegte Außenanlage mit Tischen, Müllbehältern und Toiletten (meist nur einfache sog. pit toilets »Plumpsklos«), gehört im Normalfall zur Mindestausstattung der Provincial Parks. Picknickplätze gibt es oft auch in kommunaler Verantwortung, entweder an zentraler Stelle im Ort, oft am lokalen Visitor Information Centre oder an Plätzen mit schöner Aussicht (Viewpoints). Manchmal findet man sie auch abgelegen in der Natur, z.B. als sog. Pocket Wilderness. Selten hingegen sind die in Europa üblichen Rastplätze an Fernstraßen.

Wandern

Die Atlantikprovinzen haben Wanderern einiges zu bieten:

Viele Küstenabschnitte eignen sich wunderbar für Strandspaziergänge. Man muss jedoch die Gezeiten beachten, um nasse Füße zu vermeiden. Das gilt insbesondere an der gesamten Bay of Fundy, wo einem die Flut im Nu den Rückweg abschneiden kann.

Trails

In allen National und Provincial Parks gibt es, wie oben erwähnt, gekennzeichnete Wanderwege (Hiking Trails) für kurze Spaziergänge bis zu ausgedehnten Trips. Zunehmend sind die Pfade komfortabel angelegt – mit Splittbelag, ausgebauten Boardwalks und Treppen – und bisweilen als Lehrpfad beschildert. Zahlreiche naturbelassenere Wege führen aber auch über Stock und Stein und stellen durchaus Anforderungen an Kondition und Ausdauer.

An ausgeschilderten Wanderwegen findet man häufig Kilometer- und Zeitangaben, die einander zu widersprechen scheinen. Die Kilometerangaben stimmen in der Regel, aber der Zeitbedarf ist oft zu hoch angesetzt bzw. berücksichtigt längere Pausen.

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Zweisprachige Wanderwegerläuterung im Kejimkujik Nat’l Park (Seaside Adjunct) an der Atlantikküste von Nova Scotia

Karten

Bei fast jeder Parkeinfahrt, sonst aber im Visitor Centre erhält man kostenlose Karten mit den Wanderwegen und ggf. Fahrrad- wie Kanurouten. Am jeweiligen Startpunkt, dem Trailhead, steht oft eine Tafel mit dem Wegverlauf oder ein Kasten mit Faltblättern, die zur (groben) Orientierung meist gute Dienste leisten. Topographische Wanderkarten sind selten erhältlich.

Mehrtägiges Wandern

In den Nationalparks und in manchen großen Provinzparks gibt es auch für mehrtägige Wanderungen geeignete Trails. Für ihre Über-Nacht-Nutzung muss man sich ein » Backcountry-Permit« besorgen (im Visitor Centre), meist gegen Gebühr. Entlang solcher Wanderrouten sind Backcountry oder Wilderness Campgrounds ausgewiesen, die meist für nur wenige Zelte Platz bieten.

Langstreckenwandern

Auch außerhalb von National- oder Provinzparks kann man Wanderungen unternehmen. Einige Kommunen haben für ihre Umgebung ein Netz von Spazier- und Wanderwegen entwickelt. Manche davon sind an überregionale Langstreckentrails angebunden, die von Wandervereinen oder -organisationen betreut werden. Beispiele für letztere sind der East Coast Trail (image Seite 396) auf Neufundland oder der International Appalachian Trail (image Seite 251).

Vielerorts sind unter dem Schlagwort »Rails to Trails« nicht mehr benutzte Eisenbahntrassen zu Wanderwegen umfunktioniert worden, manchmal nur regional auf kurzen Abschnitten – sogenannte Trailways –, manchmal auch als Langstrecke (z.B. der Confederation Trail auf PEI, image Seite 266), allerdings fast nie als Rundwanderweg.

Radtouren

Für das Kennenlernen vieler Städte bietet sich auch das Fahrrad an, und in vielen findet man Fahrradverleiher (Bike Rental). Indessen sind Radwege ziemlich selten (Ausnahme: Québec), die oben erwähnten Trailways können aber auch Radfahrer nutzen.

Für die Erkundung von National und Provincial Parks ist ein Fahrrad ebenfalls gut geeignet. Dort gibt es meist auch Radwanderwege. Häufig kann man in den Parks selbst Fahrräder mieten. In New Brunswick, Nova Scotia, auf PEI und in Newfoundland/Labrador müssen Radfahrer einen Helm tragen. In Québec hingegen besteht für Erwachsene keine Helmpflicht, mit Ausnahme von Elektro-Bikes.

Informationen zu Radtouren: www.atlanticcanadacycling.com.

Mehr über Mountain Biking und Radwandern in Kanada steht im USA/CANADA Bikebuch von Reise Know-How.

Kanu & Kajak

Bereits die Indianer benutzten Kanadas Flüsse und Seen als Verkehrsadern durch das ansonsten unwegsame Land. Vom lautlos zu bewegenden Kanu aus lassen sich Tiere in der Wildnis beobachten, die man sonst nur selten zu sehen bekommt.

Vielerorts kann man Kanus und/oder Kajaks mit kompletter Ausrüstung bei sog. Canoe Outfitters leihen. Bei Bedarf erhält man eine Einweisung in die Handhabung des Bootes und Tipps zu den bestgeeigneten Routen und Zielen. Nicht jede Strecke und jedes Wetter sind für Anfänger geeignet. Für erste Versuche empfiehlt sich ein Binnensee an einem möglichst windstillen Tag. Auf allen Gewässern sind angelegte Schwimmwesten Vorschrift. Wer sich auf das Meer hinaus begibt, muss über zusätzliche Ausrüstungsgegenstände wie Signalpfeife, Schleppleine, Lampe verfügen.

Das Kanu – ein kanadisches Symbol

Die Ureinwohner der Waldgebiete im Norden waren berühmt für ihre eleganten, höchst praktischen und schnellen Wasserfahrzeuge. Ein aus Birkenrinde hergestelltes Kanu ist extrem leicht, aber dennoch in der Lage, vergleichsweise schwere Lasten zu transportieren. Zudem ist es einfach zu reparieren.

Für die Indianer waren Kanus, die in Größen bis zu 8 m Länge und 2 m Breite gebaut wurden, das wichtigste Transportmittel. Per Kanu waren Reisen und Handel über große Entfernungen möglich. Auch den ersten europäischen Forschungsreisenden und Pelzhändlern ebneten Kanus den Weg in die sonst unzugängliche kanadische Wildnis.

Der Werkstoff Birkenrinde ist inzwischen weitgehend durch Kunststoff und Aluminium ersetzt, aber für Puristen und viel Geld gibt es durchaus noch die Kanus aus reiner Natur.

Mehrtägige Touren

Für ausgiebige, auch mehrtägige Kanutouren eignet sich besonders der Kejimkujik National Park in Nova Scotia einschließlich angrenzender Wasserwege außerhalb des Parks zwischen Annapolis Royal und Liverpool wie auch das Seen- und Flussgebiet in Richtung Shelburne/Yarmouth, die Bay du Nord Wilderness Reserve in Newfoundland und der Unterlauf des St. John River mit seinen breiten Mündungen und seeartigen Erweiterungen in New Brunswick. Der Kouchibouguac Nat’l Park an der Ostküste von Neu Braunschweig (Gulf of St. Lawrence) ist mit seinen Lagunen ein ideales Revier für Kanu- und Kajak-Kurztrips.

Transport

Längere Kanurouten sind oft mit Portages verbunden, d.h. Kanu und Gepäck müssen zwischen zwei Gewässern eine Strecke über Land getragen werden. Manche Kanuten haben für Portagen eine abnehmbare Radachse dabei.

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Die »Flowerpots« der Hopewell Rocks in New Brunswick bei Niedrigwasser. Ansonsten kann man auch mit Kajaks durchpaddeln

Kajak

Sowohl auf Binnengewässern als auch an den Meeresküsten tritt immer mehr das Kajak in Erscheinung. Es gibt zahlreiche Verleiher, die geführte Touren in kleinen Gruppen anbieten. Beliebte Reviere für das Seakayaking sind geschützte Meeresbuchten mit kleinen Inseln, die man in jeder der Atlantikprovinzen findet.

Segeln