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Neuseeland

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redArrow Eine Übersichtskarte mit den eingezeichneten Routenvorschlägen finden Sie in der vorderen Umschlagklappe.
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Inhalt

Neusee-Land in Sicht
Reise ans andere Ende der Welt

Jung, wild und hitzig
Erdgeschichtlich steckt Neuseeland noch in den Kinderschuhen

Maori
Die ersten Einwanderer

Chronik
Daten zur Landesgeschichte

REISEROUTE DURCH NEUSEELAND
25 TAGE ÜBER NORD- UND SÜDINSEL

1 Endlich am anderen Ende der Welt
Ankunft in Auckland

2 Subtropisch und sonnenverwöhnt
Im Norden lockt die Bay of Islands

3 Höllenloch im Südpazifik
Spannende Historie rund um Russell

Extratag: Spektakuläre Aussicht am Mega-Strand
Zum Cape Reinga im hohen Norden

4 Pioniergeist und Rodungswahn
Waitangi und der Waipoua Kauri Forest

5 City of Sails
Zurück in die Metropole Auckland

6 Sightseeing zwischen Vulkankegeln
Kreuz und quer durch Auckland

Extratag: Halbinsel mit goldiger Vergangenheit
Im Westen der Coromandel Peninsula

Extratag: Ferienküste mit Traumstränden
Im Osten der Coromandel Peninsula

7 Kiwis und Co im Überfluss
Durch die Bay of Plenty nach Rotorua

8 Im warmen Nest der Maori
Rotorua ist Kultur- und Thermalzentrum

9 Auf heißer Spur
Thermische Attraktionen bis Taupo

10 Drei Vulkane unter Naturschutz
Bergfahrt in den Tongariro National Park

Extratag: Alles stilecht – in Art déco
Auf der Gentle Annie Road nach Napier

Extratag: Tölpel in Sicht
Zur Vogelkolonie am Cape Kidnappers

11 Regiert wird (fast) in der Mitte …
In der Hauptstadt Wellington

12 Eine wackelige Verbindung
Mit der Fähre zur Südinsel

13 Küste mit prima Klima
Von Picton über Nelson nach Motueka

14 Wildnis zum Kuscheln
Durch den Abel Tasman National Park

15 Pfannkuchen-Felsen mit Meerblick
Von Motueka nach Greymouth

16 Greenstone, Gold und Gletschereis
Entlang der West Coast nach Franz Josef

17 Sonnenverwöhntes Binnenland
Über den Haast Pass nach Central Otago

18 Wildwasser zwischen großen Seen
Vom Lake Wanaka zum Lake Wakatipu

19 Spielplatz für Adrenalin-Junkies
Abenteuerliches Queenstown

20 Glühwürmchen-Idylle am Gletschersee
Zum stillen Ufer des Lake Te Anau

21 It sounds so good
Tagestrip zum malerischen Milford Sound

Extratage: Kleine Insel mit großartiger Natur
Zweitagesausflug nach Stewart Island

22 Echt schottisch
An die Ostküste, nach Dunedin

23 Tierisch gute Halbinsel
Tagestrip über die Otago Peninsula

24 Eine Stadt erfindet sich neu
Entlang der Ostküste nach Christchurch

25 Im französischen Séparée
Tagesausflug auf die Banks Peninsula

Retour-Tour: Mit dem Auto von Christchurch nach Auckland (1228 km)

Skiwis im Schnee
Wintersport im Sommerurlaub

Service von A bis Z

Orts- und Sachregister

Namenregister

Bildnachweis

Danksagung und Impressum

Zeichenerklärung

Neusee-Land in Sicht
Reise ans andere Ende der Welt

Auf der Nordhalbkugel zwischen der marokkanischen Stadt Casablanca und dem französischen Loire-Tal befindet sich das Stückchen Erdoberfläche, das genau »gegenüber« von Neuseeland liegt. Pädagogen, Geografielehrer zumal, greifen an dieser Stelle meist – theoretisch – zum Spaten und beginnen ein Loch zu graben, immer entlang dem Durchmesser der Erdkugel. Natürlich kommen sie nicht down under an. Aber wer im Mathematikunterricht aufgepasst hat, weiß, dass jeder Punkt auf der Oberfläche einer Kugel genau einen gegenüberliegenden Punkt hat, weiter entfernt ist keiner. Klar, dass für uns Neuseeland das andere Ende der Welt ist.

Nun sind Sie down under und bleiben vielleicht – wie die meisten Besucher – vier bis fünf Wochen in Neuseeland. Wie teilt man sich die Zeit ein? Bei unseren 25 Reisetagen sind wir von einem Verhältnis von 40 : 60 (Nordinsel : Südinsel) ausgegangen. Zählt man jedoch die sieben Extratage mit, ist das Verhältnis zwischen Nord- und Südinsel wieder ausgeglichen. Überall werden Sie liebenswerten, bodenständigen Menschen begegnen, die stolz auf ihr Land sind.

Neuseeland ist kein Paradies, aber ein Platz zum Leben und Lebenlassen, auch wenn die Kriminalitätsrate steigt (wo eigentlich nicht?). Immerhin gab es bis 1980 in Neuseeland keinen Fall von Kidnapping und Ende der 1980er Jahre war es der größeren Sonntagszeitung immer noch ein Bild auf Seite eins wert, wenn ein Mann am Freitagabend auf offener Straße zusammengeschlagen worden war. Anfang 1993 wurden die ersten Polizisten auf den internationalen Flughäfen mit Pistolen bewaffnet. Mit Beginn der Jahrtausendwende nahmen die Überfälle auf Touristen zu, die in Wohnmobilen außerhalb von Campingplätzen übernachteten.

Heutzutage sind Touristen in Neuseeland gut beraten, Diebstählen oder anderen Übergriffen vorzubeugen wie anderswo auch in der Welt. Zwar erholt sich nach dem Montreal-Protokoll inzwischen auch die Ozonschicht über Neuseeland (und Australien), doch die Gefahr, an Hautkrebs zu erkranken, bleibt bestehen.

Am 6. Februar 1840 wurde mit einem Vertrag zwischen Maori und Pakeha (so nennen die Maori die Weißen) der Staat Neuseeland gegründet. Derweil komponierte Richard Wagner, knapp 20 000 Kilometer entfernt, seine Oper »Der fliegende Holländer«, zum Beispiel. Nach und nach machten sich Europäer, darunter auch Deutsche, Schweizer und Österreicher, auf den Weg nach Neuseeland: der Länderforscher Ernst Dieffenbach beispielsweise, ein Deutscher, der 1835 aus politischen Gründen in die Schweiz und dann nach Neuseeland flüchtete, ebenso wie Julius von Haast, ein 1827 in Bonn geborener Geologe. Oder sein österreichischer Kollege Ferdinand von Hochstetter, der erste Geologe Neuseelands. Oder Dr. Karl Fischer, einer der medizinischen Pioniere.

Major Ferdinand von Tempsky ist wegen seiner Kämpfe gegen aufrührerische Maori Mitte des 19. Jahrhunderts ebenso in Erinnerung wie es die waghalsigen Fluchtversuche des »Seeteufels« Graf Felix von Luckner sind. Aber weil im Ersten und Zweiten Weltkrieg Neuseeland an der Seite Englands gegen Deutschland gekämpft hat, wurden Bezeichnungen wie German Bay oder deutsche Ortsnamen weitgehend getilgt.

Heute ist Neuseeland eine atomfreie Zone und stärkt – nicht nur mit Entwicklungshilfe – im Südpazifik sein politisches Gewicht. Und das wirtschaftliche: Zwei Drittel aller neuseeländischen Exporte werden in Länder der asiatischpazifischen Region geliefert, darunter überwiegend Agrarprodukte. Dennoch ist den Farmern das Lachen vergangen: Lamm- und Rindfleisch, mehr noch Wolle, haben in den letzten Jahren einen Preisverfall auf dem Weltmarkt erfahren. Kiwifrüchte und Äpfel (z. B. Braeburn) werden inzwischen auch von anderen Nationen in großen Mengen exportiert.

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30 Millionen Schafe auf 4,7 Millionen Einwohner. Noch Fragen zur Landschaft?

Im »Land der langen weißen Wolke« (Aotearoa) ist man sportlich: Jeder Siebte besitzt ein Boot, 19 Prozent der Neuseeländer angeln oder fischen. Als Sieger des America’s Cup geriet die segelverrückte Nation zuletzt Anfang 2000 ganz aus dem Häuschen, um noch im selben Jahr ambitioniert bei den Olympischen Spielen in Sydney anzutreten. Stark sind die Kiwis – wie sich die Neuseeländer nennen – im Rudern, Segeln, Kanufahren, Military-Reiten und sogar im Soccer. Die Fußballnationalmannschaft verlor bei der WM 2010 in Südafrika zwar kein Spiel in der Vorrunde, erreichte das Achtelfinale aber dennoch nicht.

Bestens spielt man Rugby (die Nationalmannschaft heißt All Caps), die zweitpopulärste Sportart ist Cricket (Mannschaft der Blackcaps) und man ist ganz groß im Laufen: Der Round the Bays Fun Run in Auckland lockt alljährlich Zehntausende an.

Für Golfprofis, aber auch Laien gibt es beste Voraussetzungen: Golf ist Volkssport und für wenig Geld kann man sich auf jedem 18-Loch-Platz eine Ausrüstung leihen. Die schönsten Plätze: Waitangi (Paihia), Airikikapakapa (Rotorua), Wairakei (bei Taupo) und Kelvin Heights (Queenstown).

Jung, wild und hitzig
Erdgeschichtlich steckt Neuseeland noch in den Kinderschuhen

Geologische Entstehung

Was sind schon 230 Millionen Jahre? Nicht allzu viel, wenn man bedenkt, dass die Erde vor ca. 4,7 Milliarden Jahren entstanden ist. Aber auch vor 230 Millionen Jahren gab es Neuseeland noch nicht. Damals machten sich zwei gewaltige Urkontinente auf der Erde breit. Der eine, Gondwanaland, umfasste in etwa die Landmassen der heutigen Antarktis, Afrikas, Indiens, Südamerikas, Australiens und Neuseelands im Süden der Erdkugel. Als später die Urkontinente in einzelne Kontinentalmassen auseinanderbrachen und Australien Form angenommen hatte, befand sich das heutige Neuseeland noch als Senke unter der Meeresoberfläche. Da waren andere Teile der Erde bereits von Dinosauriern belebt.

Erst vor etwa 100 Millionen Jahren soll sich die Landmasse Neuseelands über den Meeresspiegel gewagt haben. Und als in Europa erste menschliche Wesen Spuren hinterließen, war die Erdkrustenbewegung und Oberflächengestaltung des jungen Festlands noch richtig aktiv. Fjorde, Seen, Hügel und Ebenen, die heute die neuseeländische Landschaft prägen, sind nicht zuletzt auch das Resultat eiszeitlicher Gletscherformung. Die stellenweise sehr ausgeprägte Reliefenergie, Resultat der vorherrschenden Tiefenerosion, weist darauf hin, dass das erdgeschichtlich junge Land, das von der Nordspitze bis Bluff im Süden knapp 1700 Kilometer misst, seine Sturm-und-Drang-Zeit noch nicht hinter sich hat.

In Neuseeland sind die Flüsse wild. Das relativ große Gefälle von der Quelle bis zur Mündung liegt nicht zuletzt daran, dass das Meer immer nah ist. Selbst die großen Flüsse haben kaum Zeit, so gemächlich dahinzufließen, wie es beispielsweise der Rhein in seinem Unterlauf kann.

Richtig rege ist Neuseeland auch im Erdinnern. Mit seiner seismischen Aktivität gehört das Land zur Erdbebenzone rund um den Pazifik, die sich nordwestlich über Japan hinwegzieht. Tausende Erdstöße pro Jahr werden gezählt, doch nur wenige sind auch für Menschen wahrnehmbar – oder haben gar katastrophale Ausmaße, wie etwa 1855 in der Cook Strait, insbesondere für den Raum Wellington. 1914 erbebte fast das ganze Land, Murchison auf der Südinsel wurde dem Erdboden gleichgemacht. 1931 hatte in Napier und Hastings niemand mehr festen Boden unter den Füßen, über 250 Menschen kamen ums Leben. Anfang September 2010 erlebte Christchurch ein Beben der Stärke 7,1, doch katastrophale Folgen hatte ein zweites Beben am 22. Februar 2011, bei dem 85 Menschen den Tod fanden und weite Teile der Stadt zerstört wurden. Zwar wurde »nur« eine Stärke von 6,3 gemessen, doch die Nähe (10 km südöstlich) und geringe Tiefe (ca. 5 km) des Epizentrums wirkten sich verheerend aus.

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Der Vulkan Mount Taranaki im Egmont-Nationalpark (Nordinsel)

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Ein sehenswerter blubbernder Schlammtümpel: der Champagne Pool im Waiotapu Thermal Wonderland

Das geologisch junge Land erleichtert seinen Bewohnern die Energiegewinnung: Mit geothermischen oder Wasserkraftwerken und durch die Ausnutzung der Bodenschätze wie Kohle und Erdgas soll Neuseeland weitgehend autark von importierten und somit teuren Rohstoffen bleiben.

Fauna und Flora

Knapp fünf Prozent der Lebewesen, die Neuseeland bevölkern, sind Menschen, der Rest Tiere. Und die können dem Menschen kaum gefährlich werden – allenfalls umgekehrt. Große Raubtiere gibt es nicht und lediglich zwei Spinnentiere sind giftig: die mit einem roten Fleck geschmückte Katipo-Spinne und die aus Australien eingeschleppte White Tailed Spider. Doch beide Arten kommen ausgesprochen selten vor und sind sehr scheu.

Ansonsten dominieren in Neuseeland freundlichere tierische Naturen – von den blutrünstigen Sandflies abgesehen. Die Vogelwelt ist nicht nur für Ornithologen interessant. Dank der isolierten Lage haben Arten überlebt, die es sonst nirgends oder nur noch selten auf der Welt gibt. Zum Beispiel sind drei Kiwi-Arten verbreitet: Brown Kiwi, Great Spotted Kiwi und Little Spotted Kiwi. Das Tier wird gehegt und gepflegt als Wahrzeichen des Landes und ist ganz und gar nicht verwandt mit der gleichnamigen Frucht.

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Die Brutkolonien der Gelbaugen-Pinguine finden sich ausschließlich an der Ostküste der neuseeländischen Südinsel (Region Otago)

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Farbenprächtige Lupinenblüte am Lake Tekapo auf Neuseelands Südinsel

Dass die Neuseeländer sich selbst als Kiwis bezeichnen, zeugt von wenig Narzissmus: Der Vogel ist so gut wie blind, hat ein unscheinbares, leicht struppiges Gefieder, ist etwa 30 Zentimeter groß bei wenig harmonischen Proportionen. Außerdem kann er nicht fliegen, wie andere neuseeländische Vogelarten auch. Geschützt ist er, aber nicht mehr vom Aussterben bedroht, ganz im Gegensatz zu einigen anderen Spezies, beispielsweise dem Kakapo-Papagei oder dem blaugrünen Takahe.

Um den Erhalt unter anderem der Kiwi-Vögel kümmern sich heute spezielle Aufzuchtstationen. Einen Kiwi in freier Wildbahn zu beobachten ist möglich, aber in der Regel ein Glücksfall, der viel Ausdauer voraussetzt (siehe S. 203, Bravo Adventures, Stewart Island).

Für einen Bissen aus menschlicher Hand ist der Kea immer zu haben. Der grüne Bergpapagei treibt in den Südalpen sein Unwesen. Er knabbert dort gerne an abgestellten Wanderschuhen herum und soll schon so manchen Schnürsenkel stibitzt haben. Die Neuseeländer finden das wahnsinnig komisch, der betroffene Wandersmann weniger. Was bei uns die Nachtigall, ist in Neuseeland der Bellbird, der nicht zwitschert, sondern singt, glockenhell und laut.

Die neuseeländischen Vögel haben viele natürliche Feinde wie Ratten, Frettchen oder Katzen – und unnatürliche wie heranbrausende Autos. An derlei neuzeitliche Gefahren mussten sich die Moas erst gar nicht gewöhnen. Der große urzeitliche Laufvogel ist seit etwa 500 Jahren ausgestorben. Nicht zuletzt auch durch die Jagdlust der Maori, die zum Beispiel die voluminösen Eier der Moas raubten, um diese als Gefäße, u. a. für Wasser, zu nutzen.

Über 400 Vogelarten gibt es heute. Der größte Teil wurde mit der Besiedlung des Landes eingeführt. Darunter auch der Kotuku, ein weißer Reiher, der sich gerne in Feuchtgebieten, vor allem an Lagunen aufhält. Der Vogel ist, wie die Menschen, eingewandert. Ebenso wie 40 Fisch- und 50 Säugetierarten, darunter eine Känguru-Miniausgabe, Wallaby genannt.

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Tuataras können bis zu 24 Zentimeter lang werden

Alle Haustiere wie Schafe, Rinder, Hunde und Katzen sind Immigranten. Leider auch die Ratten, die, schon von den Maori mitgebracht, sich als Plagegeister rasch im Land vermehrten. Genau wie das Opossum, das ursprünglich aus Australien eingeführt wurde, um dem Menschen nützlich zu sein. Eine lukrative Pelzzucht wollten die weißen Neuseeländer mit den großäugigen Beuteltieren aufbauen. Als sich zeigte, dass mit Opossum-Fellen das große Geld nicht zu verdienen war, entließ man die Tiere in die Freiheit. Ein Fehler, den man bis heute tief bereut. Denn ohne größeren Raubtieren ausgesetzt zu sein, konnten sich die nachtaktiven Vielfraße in Windeseile ungehemmt vermehren.

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Toetoe-Gras an der Tapu Bay bei Kaiteriteri

Auch Rotwild, 1851 mitgebracht, gibt es inzwischen mehr, als den Neuseeländern lieb ist. Schonzeiten sind ein Fremdwort und somit dürfen Trophäenjäger aus aller Welt ganzjährig den Abzug ihrer Flinten betätigen. Fast schon paradox, dass in dem jungen Land eine der ältesten Tierarten der Welt heimisch ist: Die Brückenechse, Tuatara genannt, fristet seit immerhin 200 Millionen Jahren ihr Reptiliendasein. Das bis zu 60 Zentimeter lange lebende Fossil ist heute in Freiheit allerdings nur noch in Schutzgebieten auf kleinen Inseln heimisch.

Wo es viel Wasser gibt, ist auch die Vegetation üppig. Fast schon zu üppig, wie im neuseeländischen Busch, dem Urwalddickicht – und das in gemäßigtem Klima. Ähnlich dem tropischen Regenwald macht sich die Vegetation im neuseeländischen Busch auf verschiedenen Stockwerken breit. Unten Moose und Gräser, ganz oben Baumriesen wie der Totara oder der Rimu. Dazwischen Sträucher, 60 verschiedene Orchideen- und annähernd 200 verschiedene Farnarten. Einheimische Baumarten, sogenannte native trees, sind rar geworden. Bevor die europäischen Siedler ins Land kamen, waren zwei Drittel des Landes von Wald bedeckt. Heute sind es noch um die 25 Prozent. Schuld ist der Rodungswahn der Pioniertage, der ganze Waldregionen in Kahlschläge verwandelte, aber auch die Jagdlust der Maori, die bei der Hatz nach Moas Wälder in Brand setzten.

Hauptopfer war der Kauri, der uralte Gigant unter den neuseeländischen Bäumen, der einst den Holzreichtum der nördlichen Hälfte der Nordinsel ausmachte. Heute versucht die Regierung mit Abholzungsverboten und Nationalparks die heimische Flora zu schützen. Bereits 1898 wurde die Aufforstung in Angriff genommen, allerdings nicht mit native trees, sondern mit einer schnell wachsenden kalifornischen Kiefernart. Die farbigsten unter Neuseelands Bäumen sind zweifellos der Rata und der Pohutukawa, beide mit leuchtend roten Blüten. Letzterer entfaltet seine Pracht vor allem an den Küsten im Norden der Nordinsel zur sommerlichen Weihnachtszeit, was ihm den schmucken Beinamen »Neuseelands Weihnachtsbaum« einbrachte.

Wo alles noch scheinbar paradiesisch grünt und blüht, ist konsequenter Umweltschutz so eine Sache. Einerseits haben Grüne, Umwelt- und Naturschützer eine starke Lobby, andererseits werden an den Kassen der meisten Supermärkte nach wie vor kostenfreie Plastiktüten in rauen Mengen ausgegeben. Immerhin fordern mehr und mehr Kommunen eine Mülltrennung ein.

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Sie sind gefährdet auf Neuseelands nächtlichen Straßen: die possierlichen Opossums

Ungewohnt temperamentvoll waren die Proteste gegen Atomversuche der Franzosen auf dem Mururoa-Atoll, weniger Protest gibt es gegen den Schadstoffausstoß der vielen älteren Fahrzeuge, die auf den Straßen unterwegs sind. Das Durchschnittsalter der Autos beträgt über zehn Jahre. Immerhin ist jeder verpflichtet, bleifrei (unleaded) zu tanken.

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Am Matukituki River im Mount Aspiring National Park: Bekanntschaft mit Neuseelands Flora und Fauna macht man am besten bei Wildniswanderungen

Staat und Gesellschaft

Am anderen Ende der Welt ist man ausgesprochen kinderlieb. Vielleicht liegt auch deshalb die Geburtenrate höher als in vielen anderen westlich geprägten Nationen. Das jährliche Bevölkerungswachstum beträgt ein Prozent. Neuseeland zählt inzwischen 4,7 Millionen Einwohner. Davon leben etwa drei Viertel auf der Nordinsel, fast 85 Prozent verteilen sich auf ein halbes Dutzend Großstädte. 74 Prozent der Bevölkerung sind Weiße, die meisten britischer Abstammung. Unter den europäischen Minderheiten überwiegen Serbokroaten, Niederländer und Griechen. Knapp 16 Prozent der Bevölkerung sind Maori, deren Anteil wegen der höheren Geburtenrate schnell zunimmt. Hinzu kommen etwa 300 000 (ca. acht Prozent) eingewanderte Polynesier (nicht zu verwechseln mit den Maori) der umliegenden Südpazifik-Inseln, deren Integration in die westlich geprägte Gesellschaftsform nicht konfliktfrei verläuft. Reglementierungen des Staates bewirken, dass die Zahl der Einwanderer mal zu-, mal abnimmt.

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Naturschützer im Pureora Forest Park südwestlich von Rotorua

Die Amtssprachen sind Englisch, Maori und die neuseeländische Gebärdensprache. Entwickelt haben sich ein typischer Akzent, Änderungen im Satzbau und eigene Vokabeln: der Kiwi-Slang (siehe S. 255 ff.). In der Maori-Bevölkerung gibt es Bestrebungen, die Kinder zweisprachig zu erziehen. Ein Viertel der Bevölkerung gehört der anglikanischen Kirche (Church of England) an, die mit Penelope Jamieson in Dunedin die erste Diözesanbischöfin der Weltchristenheit ernannt hat. Nur 16 Prozent sind römisch-katholischer Konfession. Ratana und Ringatu sind die bedeutendsten christlichen Gemeinschaften, zu denen sich Maori zusammengeschlossen haben. Ein 1971 erlassener »Race Relations Act« sieht eine Diskriminierung von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder Rasse als strafbare Handlung an.

Neuseeland ist als unabhängiger Staat Mitglied im Commonwealth: einer konstitutionellen Monarchie, die parlamentarisch regiert wird, mit Queen Elizabeth II. als Oberhaupt. Jeder Bereich ist von der britischen Tradition geprägt. Doch die Bande haben sich gelockert. Spätestens seit England seinem treuen Verbündeten im Südpazifik wirtschaftlich den Rücken kehrte und sich zur Europäischen Gemeinschaft hin orientierte, betrachten die Neuseeländer die Beziehung realistischer und diskutieren die Möglichkeit, den Union Jack aus der Nationalflagge zu verbannen (während sich Australien bereits auf dem politischen Weg zur unabhängigen Republik befindet).

Im Parlament in Wellington – der Sitzungssaal ist gestaltet wie der in Westminster – wird die englische Königin durch den Generalgouverneur vertreten. Im Unterschied zum britischen Vorbild hat das neuseeländische Parlament nur eine Kammer, das Abgeordnetenhaus. Neuseeland hat praktisch ein Vierparteiensystem, obwohl sich bei jeder Wahl mehr als ein Dutzend Parteien um die Gunst der Wähler bemühen. Neben den zwei mächtigsten, der sozialdemokratischen Labour und der konservativen National Party, gibt es noch die eher linksgerichtete und grün angehauchte Alliance Party sowie die konservative New Zealand First mit ihrem populistischen Führer Winston Peters, der sich, wie die meisten neuseeländischen Politiker, gerne im Freizeitlook präsentiert. Seit dem 19. November 2008 stellt die National Party mit John Key den Premierminister.

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Ernte in der Hawke’s Bay, Neuseelands größtem Apfelanbaugebiet

Die 127 Volksvertreter im Parlament werden alle drei Jahre nach dem in Deutschland ebenfalls üblichen Verfahren mit Erst- und Zweitstimme gewählt – und zwar auch von denen, die in Neuseeland einen Wohnsitz haben, ohne Staatsbürger zu sein. Fünf Sitze im Parlament sind für die Vertreter der Maori reserviert. In wichtigen Fragen werden Volksabstimmungen abgehalten.

Ende 1997 übernahm Jenny Shipley als erste Frau Neuseelands das Amt des Premierministers von Jim Bolger (beide National Party). Die beiden Politiker können noch für sich in Anspruch nehmen, die Endphase der tiefgreifendsten wirtschaftlichen und sozialen Reformen, denen sich Neuseeland jemals unterziehen musste, mitgestaltet zu haben. Alle Welt staunte damals über das Kiwi-Wunder, auch Bundeskanzler Helmut Kohl bei seinem Besuch 1997.

Das »Experiment Neuseeland« räumte brachial auf: Jeder dritte Neuseeländer kassierte noch 1991 eine staatliche Unterstützung – vorbei. Subventionen für Landwirtschaft und Industrie – gestrichen. Die Macht der Gewerkschaften – beendet. Mit dem »Employment Contracts Act« verschwand 1991 auch das Streikrecht, Arbeitsverträge wurden individuell zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ausgehandelt, die Zwangsmitgliedschaft in einer der etwa 200 Gewerkschaften wurde aufgehoben. Welche Wahl hat ein bankrottes Land? Böse Folge: Alle Banken, bis auf eine, sind in ausländischer Hand, Staatsunternehmen wurden verkauft.

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Sir Paul Reeves, ehemaliger Generalgouverneur Neuseelands, wird mit dem »Hongi« begrüßt. Die Nasen werden zweimal vorsichtig aneinandergedrückt, während man sich die Hand hält

Am Gesundheitssystem muss sich nun jeder finanziell stark beteiligen, auch das Bildungssystem ist nicht umsonst. Wer einen akademischen Grad anstrebt, braucht eine gefüllte Geldbörse. Neuseeland wurde zu einem Staat der Doppel- und Mehrfachverdiener. Angesichts eines durchschnittlichen Jahresverdienstes von etwa 33 000 NZ-Dollar (Spitzensteuersatz: 33 Prozent) ist es in der Durchschnittsfamilie üblich, dass die Ehefrau mitverdient.

Nach diesem Befreiungsschlag, mangels Alternativen von der Bevölkerung schweren Herzens getragen, ging es mit der liberalisierten Wirtschaft tatsächlich steil bergauf. Die verkrustete Wirtschaft musste auf die Aufhebung von Importzöllen und Devisenbestimmungen wirkungsvoll reagieren. Zunächst mit Erfolg: Die Arbeitslosenquote pendelt seit 1998 zwischen fünf und sechs Prozent. Doch dann folgte erneut eine tiefe Rezession: Der wichtigste Handelspartner, Japan, geriet in Schwierigkeiten, die einsetzende Asienkrise drückte den Wert des Dollars, die Zahl der Touristen sank spürbar. Aber es rettet sich, wer kann – und viele können: Die erstaunlichen Do-it-yourself-Fähigkeiten der Neuseeländer helfen über so manche Schwierigkeit hinweg. Allerdings versperren die seit Anfang des Jahrtausends stark steigenden Hauspreise der nachwachsenden Generation den Weg zum eigenen sweet home. Die weltweite Wirtschaftskrise 2008 hinterließ in Neuseeland, ebenso wie im Nachbarland Australien, erstaunlich geringe Spuren.

50 Prozent der neuseeländischen Exporte entfallen auf Fleisch, Wolle und Molkereiprodukte, aber mehr und mehr gewinnen Industrieerzeugnisse an Bedeutung. Neue Absatzmärkte erschließt Neuseeland jetzt konsequent im polynesischen und asiatischen Raum, besonders in China, Korea und Taiwan.

Maori
Die ersten Einwanderer

Es gibt keine Ureinwohner Neuseelands, es gibt lediglich die allerersten Einwanderer: die Maori. Als tangata maori stellten sie sich bei der Ankunft der »Weißen« vor – als »das gewöhnliche Volk«. Die Weißen wurden pakeha genannt, »Nicht-Maori«. Als in westlichen Kulturkreisen das Mittelalter angebrochen war, sollen sie ihre heimatlichen Inseln im ostpolynesischen Raum verlassen und das neu entdeckte Land besiedelt haben.

Zu einer Zeit, als europäische Seefahrer schon beim Verlassen des Mittelmeers kalte Füße bekamen, war die Ozean-Überquerung der Maori eine Meisterleistung, aber wohl auch durch einige navigatorische Zufälle begünstigt. In ihren mit steinzeitlichen Werkzeugen gefertigten Booten konnten sie Tausende von Kilometern zurücklegen, Stürme und hohe Wellen überstehen.

Den Grund für den abenteuerlichen Exodus kennt keiner genau. Schriftliche Aufzeichnungen hat es nie gegeben, alles wurde mündlich überliefert. Vermutlich zwangen Überbevölkerung und Nahrungsmittelknappheit zur Auswanderung. Aber laut Maori-Mythologie gab es ein klares Ziel: »Aotearoa«, zuvor entdeckt von dem legendären Seefahrer Kupe. Seine Frau Hine-te-aparangi soll beim Erblicken der neuseeländischen Landmasse am Horizont ausgerufen haben: »He ao!« – eine Wolke! Daraus wurde Aotearoa, das Land der langen weißen Wolke.

Während Wissenschaftler die Urheimat der Polynesier in Asien vermuten, sich aber noch immer die Köpfe zerbrechen, wo genau das Herkunftsland der Maori liegt (verwirrend ist beispielsweise, dass ihre traditionelle Kulturpflanze, die Kumara (Süßkartoffel), eigentlich in Südamerika beheimatet, andererseits aber die Maori-Sprache ein polynesischer Dialekt ist, ähnlich dem auf Hawaii oder Rarotonga), hat die Überlieferung für alles eine – sagenhafte – Erklärung: Hawaiki ist demnach die Urheimat, wo alles begann. Am liebsten im heutigen Französisch-Polynesien, wo das Eiland Raiatea gut in die Maori-Mythologie passen würde.

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Haka, der Kriegstanz der Maori, am Waitangi Day in Paihia

Zuvor wurde natürlich die Welt erschaffen. Und zwar in weniger als sieben Tagen: Einst lagen der Himmelsvater Rangi und die Erdmutter Papatuanuku glücklich beisammen, zwischen sich die vier göttlichen Kinder. Doch der älteste Sohn, Tanemahuta, überredete seine Geschwister, sich aus der Umarmung der Eltern zu lösen und diese zu trennen. Himmel und Erde wurden auseinandergeschoben. Nebel, Tau und Regen blieben Tränen der getrennten Ureltern.

Zu keiner Zeit gab es das Maori-Volk. Über 40 verschiedene Stämme verteilten sich über das Land und die hegten nicht immer freundschaftliche Gefühle füreinander. Blutige Schlachten waren an der Tagesordnung. Die ersten »Pa« wurden errichtet, durch Palisadenreihen geschützte Festungsanlagen, in die sich die Stammesmitglieder bei Angriffen zurückzogen. Regelrechte Feldzüge zielten auf die benachbarten Chatham-Inseln, wo die friedliebenden Moriori versklavt und schließlich ausgerottet wurden.

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Maori Chief Heki mit seiner Frau von der Bay of Islands (um 1885)

Waren die nachbarlichen Beziehungen gut, trafen sich die Stämme auch zu gemeinschaftlichen Festen. Allerdings nicht, ohne dem Besucher auf den Zahn zu fühlen: Ein Speer wird vor die Füße der ankommenden Gäste geworfen. Heben diese die Waffe auf, ist alles in Ordnung, die Besucher kommen in friedlicher Absicht. Streitigkeiten konnten allerdings übel enden: Besiegte Feinde fielen auch dem Kannibalismus zum Opfer, die tätowierten Köpfe wurden ausgestellt. Wer dem Tod entging, war in der Regel zu einem Sklavendasein verdammt.

Jahrhundertelang jagten die Maori den Moas nach, heimischen Riesen-Laufvögeln, die den mit Süßkartoffeln angefüllten Speiseplan bereicherten. Dass die letzen Moas vor etwa 500 Jahren ausstarben, geht nicht nur auf das Konto der treffsicheren Maori-Speere. Die Zeit der großen Urvögel war vermutlich einfach vorbei. Mit dem Eindringen weißer Siedler schien den Maori zunächst ein ähnliches Schicksal bestimmt. Kriegerische Auseinandersetzungen, aber auch eingeschleppte Infektionskrankheiten dezimierten das Naturvolk auf weniger als ein Drittel der ehemaligen Bevölkerungszahl.

Die zunehmende Übermacht der Europäer drängte auch Kultur und Traditionen der Maori in den Hintergrund. Die Zivilisation lockte. Immer weniger machten sich die Mühe, althergebrachte Kunsthandwerke wie das Schleifen von jadeähnlichem greenstone und Tierknochen zu erlernen. Oder das Tätowieren, wobei unterschiedliche Ornamente (moko) in der Haut ursprünglich Stammeszugehörigkeit und Status einer Person erkennbar machten. Die Motive wurden mit spitzen Vogelknochen ins Fleisch eingeritzt und mittels Kauri-Harz blauschwarz koloriert.

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Ein unbekannter Künstler hielt die Unterzeichnung des Vertrags von Waitangi auf Papier fest

Je mehr Pakeha ins Land drangen, desto spürbarer prägte westliche Lebensart das Zusammenleben. Eine um die andere Maori-Siedlung wurde aufgegeben. Schließlich kamen nur noch die Alten im »Marae« zusammen, wo seit je das Versammlungshaus als gesellschaftliches Zentrum fungiert. Hier wird gemeinsam gefeiert, getrauert und Besuch empfangen. So will es die Tradition. Und neuerdings auch ein erwachtes Selbstverständnis vieler Maori, die sich ihrer Wurzeln besinnen. Jedes Versammlungshaus ist dem menschlichen Körper nachempfunden und repräsentiert einen bedeutenden Vorfahren: Der langgezogene Firstbalken formt das Rückgrat, die seitlichen Dachverstrebungen sind die Rippen, vorn umrahmen die Giebelbalken wie mächtige Arme die Türöffnung, das Innere füllen Brust und Bauch. Schnitzereien und Ornamente symbolisieren den jeweiligen Stamm. Das Versammlungshaus mit Schuhen zu betreten ist tabu – ein herber Verstoß gegen die Etikette. Das gilt bis heute, auch für Touristen, wenn sie zu einer der beliebten Folkloredarbietungen ins Innere gelassen werden.

Das traditionelle Liedgut wird unterschieden in maori chant, als rein musikalische Ausdrucksform, und action song, bei dem Gesang einhergeht mit rhythmischen Körperbewegungen. Die Tänze sind verspielt, manchmal geradezu träge. Eine Ausnahme bildet der haka, der temperament- und kraftvolle Kriegstanz. Geradezu bedrohlich erscheint es, wenn die Zungen der Tänzer schlangenartig vorschnellen und die aufgerissenen Augäpfel sich diabolisch verdrehen. Spätestens dann zweifelt kein Zuschauer mehr an der kannibalischen Vergangenheit der Maori.

Seit dem 19. Jahrhundert gehören auch christliche Lieder zum Repertoire. Missionare aus Europa mit jeder Menge Sendungsbewusstsein scheuten die weite und beschwerliche Seereise nicht, um das neu entdeckte Naturvolk zu bekehren. Allzu schwer war es nicht, den Maori begreiflich zu machen, dass die Überlegenheit der weißen Einwanderer nur auf den übermächtigen Gott der Pakeha zurückzuführen sei.

Auf die eigenen Naturgötter, den Gott der Winde, den Meeresgott oder den Gott des Erdbebens und des Feuers, war ohnehin wenig Verlass, wie die Erfahrung zeigte. War es da nicht attraktiver, bei guter Führung auf Erden nach dem Tod ins himmlische Paradies aufgenommen zu werden, als sich von den Steilklippen am Cape Reinga, im äußersten Norden Neuseelands, aufzumachen ins legendäre Ursprungsland Hawaiki, von dem keiner weiß, wo es eigentlich liegt?

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Giebelschmuck am Te Āwhina Marae in Motueka – dem Maori-Versammlungshaus im Nordwesten der Südinsel

Heute bemühen sich nicht nur die Maori selbst, sondern auch staatliche Initiativen, das einzigartige polynesische Kulturgut zu erhalten. Unerlässlich ist dabei die Pflege der eigenen Sprache. Spezielle Fernseh- und Radioprogramme kümmern sich darum wie auch separate Maori-Schulen. Mehr als 800 »Sprachnester« (kohanga reo) wurden seit 1982 gegründet. Dort werden Kinder im Vorschulalter unterrichtet. Etwas 25 Prozent der Maori beherrschen heute noch ihre Sprache.

Gestritten wird in der neuseeländischen Gesellschaft nach wie vor um die Landrechte der Maori, um die Frage, welche Landverkäufe zum Zeitpunkt des Vertrags von Waitangi 1840 rechtens waren und welche nicht. Zuständig ist das »Waitangi Tribunal« und es entscheidet immer häufiger zugunsten der Maori, was viele Pakeha verunsichert, ebenso wie die steigende Gewaltbereitschaft unter jugendlichen, oftmals arbeitslosen Maori. Besonders gefürchtet sind in den Großstädten brutale Straßenbanden wie der Mongrel Mob. All das fördert nicht das friedliche Zusammenleben in dem noch jungen Staat Neuseeland. Die Nation ist nach wie vor ein »Volk mit zwei Paddeln«, wie ein weiser Maori erkannt hat. Daran hat auch die Entschuldigung der Queen für koloniales Unrecht nichts ändern können.

Maoritanga heißt das neue Selbstbewusstsein der Nachfahren der ersten Einwanderer. Und es meint auch den Stolz, Maori zu sein. Um sich so nennen zu dürfen, muss ein Neuseeländer Maori-Blut in seinen Adern haben. Beweisen muss er dies nicht, nur behaupten. Auch wenn er blaue Augen und rote Haare hat.

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Maori-Folklore für Touristen kann auch das Fürchten lehren

Chronik
Daten zur Landesgeschichte

Um 1000

Nach Überlieferung der Maori entdeckt der legendäre polynesische Navigator Kupe Neuseeland. An der Ostküste der Nordinsel, auf der Höhe von Castle Point, geht er an Land. Andere Polynesier folgen ihm. Aotea, Arawa, Tainui, Mataatia, Kurahaupo, Takitimu und Tokumaru heißen die ersten Kanus, die ihre sagenhafte Heimat Hawaiki verlassen, um die weite, gefährliche Reise ins Unbekannte anzutreten. Die späteren Maori-Stämme leiten ihre Abstammung von den einzelnen Kanus ab, mit denen die ersten Vorfahren Neuseeland erreichten.

Um 1300

Ost-Polynesier besiedeln nachweislich das bis dahin menschenleere Neuseeland und bringen Tiere und Pflanzen (z. B. Kumara, die Süßkartoffel) mit. Sie entdecken Neuseeland als letzte große Insel in Polynesien nach Samoa und Tonga.

Um 1560

Spanische Seefahrer erforschen den Pazifik. Sie finden einige Südseeinseln, nicht aber die terra australis, das gesuchte Südland.

1642

Abel Tasman entdeckt als erster Europäer Neuseeland, nennt es »Staten Land« und annektiert es für Holland, setzt aber niemals einen Fuß an Land. Maori greifen die ihnen unbekannten Weißen an. Von holländischen Geografen wird das Land später »Nieuw Zeeland« genannt.

1769

James Cook landet am 9. Oktober an der Ostküste der Nordinsel (wo heute Gisborne liegt) und nimmt schließlich in der Mercury Bay das Land für den englischen König George III. in Besitz.

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Der Hafen von Wellington im Jahre 1877

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Mühsame Suche nach Gold in Kumara an der Westküste der Südinsel

1792

Das erste Walfangschiff erreicht Neuseeland.

1806

Als erster europäischer Siedler wird George Bruce in Aufzeichnungen erfasst, ein entlassener Gefangener aus der australischen Sträflingskolonie New South Wales.

1814

Die ersten Missionare kommen ins Land (Samuel Marsden, Thomas Kendall, John King, William Hall). Zwei Jahre später wird die erste Schule für Maori-Kinder von ihnen eröffnet.

1820

Der Maori-Häuptling Hongi Hika besucht in London König George IV. Die Geschenke, die er dort erhält, tauscht er nach seiner Rückkehr gegen Waffen ein und führt Kriegszüge gegen Europäer, aber auch gegen andere Maori-Stämme. Es gibt mehrere Tausend Tote.

1827

Die ersten britischen Soldaten – von den Maori wegen ihrer Uniformen red tribe genannt – werden in Neuseeland eingesetzt.

1833

Der britische Gesandte James Busby erreicht Neuseeland. Er soll die Interessen der Engländer vertreten.

1835

35 Maori-Häuptlinge in der Bay of Islands unterschreiben mit Busby einen Unabhängigkeitsvertrag und schließen sich zu den »United Tribes of New Zealand« zusammen.

1837

William Hobson, der spätere Generalgouverneur, kommt in Neuseeland an, um die dort lebenden Europäer vor den aufständischen Maori zu schützen.

1838

Die »New Zealand Company« wird gegründet. Sie will britischen Bürgern Grund und Boden verkaufen und die Besiedlung des Landes vorantreiben – eine Idee von Edward Gibbon Wakefield. 1844, nachdem Wellington, Nelson, New Plymouth, Christchurch und Dunedin gegründet und fast 20 000 Auswanderer nach Neuseeland gebracht sind, löst sich die Gesellschaft wegen finanzieller Schwierigkeiten auf.

1840

Der »Treaty of Waitangi« wird unterzeichnet, als Erstes von Hone Heke, einem Neffen des Maori-Kriegers Hongi Hika. In Petone (Wellington) weigert sich der Zimmermann Samuel Parnell, just eingewandert, mehr als acht Stunden am Tag zu arbeiten – das war Neuseelands erster Streik. Zu dieser Zeit leben etwa 100 000 Maori und über 1000 europäische Siedler in Neuseeland, das jetzt englische Kronkolonie und unabhängig vom australischen New South Wales wird. Generalgouverneur ist William Hobson, der zwei Jahre später stirbt.

1845

Generalgouverneur von Neuseeland wird Captain George Grey.

1852

Die neuseeländische Verfassung tritt in Kraft, der Status der Kronkolonie wird aufgehoben, sechs Provinzen werden gegründet und nach 24 Jahren wieder zugunsten einer zentralen Regierung abgeschafft. Vier Jahre später ist Henry Sewell Neuseelands erster Ministerpräsident.

1858

Erstmals leben mehr weiße Einwanderer als Maori in Neuseeland. Ein Maori-König wird proklamiert (Potatau I.). Das »Maori King Movement« soll die Maori-Stämme bei der gerechten Abwicklung von Landverkäufen unterstützen.

1861

Gabriel Read findet Gold in Otago. In den nächsten Jahren werden immer mehr Goldfelder überall in Neuseeland entdeckt.

1865

Wellington wird Hauptstadt.

1867

Im Repräsentantenhaus werden vier Sitze (von 92) für Vertreter der Maori geschaffen, nahezu revolutionär für einen Kolonialstaat und zu dieser Zeit einmalig auf der Welt.

1870

Sir Julius Vogel, neuseeländischer Finanz- und späterer Premierminister, nimmt in England eine Anleihe von zehn Millionen Pfund auf und kurbelt damit erfolgreich die Wirtschaft an, indem er Straßen bauen lässt und in andere öffentliche Einrichtungen investiert.

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Fähre über den Bill River (bei Westport), Ende des 19. Jahrhunderts

1872

Das »Public Trust Office« wird gegründet. Die noch heute bestehende staatliche Institution übernimmt notarielle Aufgaben, hilft Menschen in Not oder bei geschäftlichen Problemen.

1873

Die neuseeländische Regierung bezahlt Einwanderern die Schiffsreise, um sie ins Land zu locken.

1874

Die ersten Chinesen beginnen mit ihrer Arbeit auf den Goldfeldern an der Westküste. Von den Neuseeländern werden sie nicht geachtet. Sie sind anspruchslos, emsig und letztendlich auch noch erfolgreich.

1884

Zum ersten Mal demonstrieren Arbeitslose in Auckland während einer langen wirtschaftlichen Depressionsphase zwischen 1879 und 1896.

1886

Bei Taranaki wird Öl gefunden.

1887

Reefton, ein Goldgräber- und Holzfällerstädtchen im Norden der West Coast, nimmt ein Jahr vor Auckland und Wellington die erste öffentliche Stromversorgung der südlichen Hemisphäre in Betrieb.

1890

Die erste Wahl: Jeder Mann über 21 Jahre darf abstimmen.

1891

Neuseeland übernimmt die Kontrolle über die Cook-Inseln (1965 werden die Inseln unabhängig).

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Farmhaus in Nelson um 1890

1893

Weltweit als Erste erhalten neuseeländische Frauen das Wahlrecht. Richard Seddon (»King Dick«) wird Premierminister und stellt mit seiner Liberal Party die Regierung. Er sorgt für kräftigen sozialen Fortschritt in den nächsten 13 Jahren.

1896

703 360 Neuseeländer werden bei einer Volkszählung registriert.

1898

Erstmalig auf der Welt gibt es in Neuseeland eine Altersrente für Frauen und Männer über 65 Jahre.

1899

Der erste Einsatz von neuseeländischen Soldaten außerhalb ihres Landes erfolgt während des Burenkriegs in Südafrika.

1901

202 Gewerkschaften vertreten knapp 24 000 Mitglieder. 27 Jahre später sind es 403 Gewerkschaften mit 103 000 Mitgliedern. Das »Tourist and Publicity Department« wird gegründet, das als Erstes in der Welt um die Aufmerksamkeit der Touristen buhlt. Neuseeland zählt 815 000 Einwohner.

1903

Angeblich der Welt erster motorbetriebener Flug durch Richard W. Pearse bei Timaru (Südinsel). Er selbst lässt jedoch später den Wright Brothers den Vortritt: Sie hätten es (1904) besser als er gemacht …

1906

Die Zahl der Maori wird mit knapp 50 000 angegeben.

1907

Neuseeland erhält von England den Titel »Dominion«.

1908

Ernest Rutherford aus Nelson (Südinsel), »Vater der Nuklearwissenschaft«, der als Erster das Atom spaltete, erhält den Chemie-Nobelpreis.

1911

In diesem Jahr hat Neuseeland mehr als eine Million Einwohner. Die Neuseeländer schenken den Briten ein komplettes Schlachtschiff. Drei Jahre später ziehen sie mit den Engländern in den Ersten Weltkrieg.

1917

Wegen des Krieges in Europa werden die Pubs um 18 Uhr geschlossen. Diese Regelung wird erst 50 Jahre später wieder aufgehoben.

1918

Die Bilanz des Ersten Weltkriegs: Mehr als die Hälfte der knapp über 100 000 am Krieg beteiligten Neuseeländer wird getötet oder verwundet. Eine Grippeepidemie im Land fordert fast 7000 Tote.

1919

Frauen dürfen nun auch ins Parlament gewählt werden.

1923

Die britische Regierung unterstellt 400 000 Quadratkilometer des antarktischen Gebiets dem neuseeländischen Generalgouverneur und nennt es (nach dem britischen Entdecker James Ross) »Ross Dependency«.

1925

Erstes Radioprogramm in Neuseeland.

1933

Neuseeland ist das höchstverschuldete Land (pro Kopf der Bevölkerung) der Welt.

1935

Die Labour Party gewinnt erstmals die Wahlen. Erster Labour-Premier ist Michael J. Savage. Vier Jahre später wird er England mit Truppen (wieder über 100 000 Männer) im Zweiten Weltkrieg unterstützen und dies so begründen: »Where she goes, we go. Where she stands, we stand.«

1936

Die 40-Stunden-Woche wird festgeschrieben.

1942

Während die neuseeländische Armee an der Seite der Briten (hauptsächlich in Nordafrika) kämpft, geben die Amerikaner dem Land militärischen Schutz vor den Japanern.

1947

Am 25. November wird Neuseeland vollständig unabhängig von England – immerhin 16 Jahre nach dem Westminster-Statut, das allen Dominions volle Souveränität gewährte.

1951

Der ANZUS-Pakt, der militärische Sicherheitspakt zwischen Australia (A), New Zealand (NZ) und den United States (US), wird unterzeichnet und tritt ein Jahr später in Kraft.

1952

Nun gibt es knapp über zwei Millionen Neuseeländer europäischer Abstammung und knapp 140 000 Maori.

1953

Der Neuseeländer Edmund Percival Hillary (1919–2008), ein ehemaliger Bienenzüchter, bezwingt als Erster mit dem Nepalesen Tenzing Norgay den Mount Everest.

1954

Das neuseeländische Parlament wird von Queen Elizabeth II. eröffnet.

1957

Landwirtschaftliche Produkte aus Neuseeland können in den nächsten zehn Jahren ohne Handelsbeschränkungen nach England ausgeführt werden. Das Urteil »Tod durch den Strang« wird zum letzten Mal vollstreckt.

1960

Gleichen Lohn für gleiche Arbeit für Mann und Frau garantiert der Staat seinen Bediensteten. Zwölf Jahre später ist dies auch verbindlich in der privaten Wirtschaft.

1964

Zum letzten Mal wird ein Wal in neuseeländischen Gewässern getötet.

1965

Premierminister Holyoake schickt als Unterstützung der amerikanischen Truppen im Vietnamkrieg einige Hundert Soldaten an die Front – trotz heftiger Proteste und Demonstrationen im Land.

1971

Ein Umweltministerium wird eingerichtet.

1972

Erster offizieller Protest der neuseeländischen Regierung gegen die französischen Atomtests auf Mururoa.

1973

Durch den Beitritt Englands zur Europäischen Gemeinschaft geht die enge Bindung an das einstige Mutterland verloren und die neuseeländische Wirtschaft gerät in Schwierigkeiten. Bis zum Jahr 2000 sollen Neuseelands Exporte nach England um 70 Prozent abnehmen.

1974

Das Wahlalter wird auf 18 Jahre gesenkt.

1976

Proteste gegen den Neuseelandbesuch eines nuklearbetriebenen amerikanischen Schiffs.

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Jagdausflug um 1900 in Nelson

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Als es noch erlaubt war: Zerlegen eines 30 Meter langen Blauwals

1977

Arbeitslosigkeit und Inflation machen den Neuseeländern nun am meisten zu schaffen. Die Auslandsverschuldung wird immer größer. Ein Jahr später sind 25 000 Neuseeländer als arbeitslos registriert.

1981

Erste Maori-Proteste am »Waitangi Day«. In diesem Jahr werden knapp 3,2 Millionen Neuseeländer bei einer Volkszählung registriert. Einige Geschäfte haben jetzt auch samstagvormittags geöffnet.

1982

Neuseeland unterstützt England im Falkland-Krieg und sendet ein Patrouillenschiff in den Indischen Ozean, um einem englischen Kriegsschiff die Fahrt zu den Falklands zu ermöglichen.

1984

Die Labour Party mit David Lange gewinnt die Wahlen und löst nach neun Jahren die National Party von Sir Robert Muldoon ab. Lange ist der 49. Premierminister Neuseelands. Er erklärt das Land zur ersten atomwaffenfreien Zone der Welt. Das entsprechende Gesetz wird 1986 erlassen.

Erstmals übertrifft die Einwohnerzahl der Region Auckland die der gesamten Südinsel. Japan wird der wichtigste Außenhandelspartner.

1985

Einem amerikanischen nuklearbetriebenen Kriegsschiff wird der Besuch verboten. Als Folge dieser Anti-Atompolitik wollen die Amerikaner innerhalb des ANZUS-Pakts nur noch den Australiern im Verteidigungsfall beistehen.

Das Greenpeace-Schiff »Rainbow Warrior« wird – bevor es zu einer Protestaktion gegen die französischen Atomtests am Mururoa-Atoll auslaufen kann – von französischen Geheimdienstlern im Hafen von Auckland versenkt. Ein Mann kommt ums Leben. Die Täter werden gefasst und zu zehn Jahren Haft verurteilt. Nach einer Entschuldigung Frankreichs und einer Zahlung von sieben Millionen US-Dollar werden 1986 die beiden Täter den Franzosen übergeben.

Mit Sir Paul Reeves, dem anglikanischen Primas in Neuseeland, wird zum ersten Mal ein Mann mit Maori-Blut Generalgouverneur. Eine Legalisierung der Homosexualität wird von scharfen Protesten aus der Bevölkerung begleitet, tritt aber ein Jahr später in Kraft. Im Herbst wird über den ersten Aidsfall in Neuseeland berichtet.

1987

Der Börsenzusammenbruch trifft Neuseeland schwer. 84 000 Arbeitslose sind registriert. Das Lottospiel wird eingeführt. Ein Sondergericht (Waitangi Tribunal) prüft, ob sämtliche strittigen Käufe von Maori-Land durch den Staat in der Vergangenheit rechtens waren.

1988

Im Februar sind zum ersten Mal seit der Depression in den 1930er Jahren 100 000 Arbeitslose gemeldet. Sieben Monate später sind bereits jeder siebte Maori und jeder 20. Pakeha arbeitslos.

1989

Das Waitangi Tribunal spricht Ländereien auf Waiheke Island (bei Auckland) wieder dem Ngati-Paoa-Stamm zu. Gleichzeitig versichert das Tribunal, dass nur Land in Staats- und nicht in Privatbesitz an die Maori-Stämme zurückgegeben werden könne. Zum ersten Mal bringt der Tourismus mehr Devisen ein als die Fleisch- oder Wollindustrie. Premierminister David Lange tritt im August aus persönlichen Gründen zurück.

1990

Die National Party gewinnt die Wahl. Der Farmer Jim Bolger wird Premierminister. Neuseeland begeht den 150. Jahrestag des Vertrags von Waitangi.

1995

Neuseeland gewinnt mit großem Vorsprung die 29., international besetzte Segelregatta America’s Cup in San Diego mit der Yacht »Black Magic«.

1997

Jenny Shipley (National Party) übernimmt als erste Frau Neuseelands das Amt des Premierministers von Jim Bolger.

1998

Die Asienkrise sorgt für eine kräftige Rezession in Neuseeland. Ein Stromausfall legt wochenlang Auckland City lahm.

1999

Labour übernimmt die Regierung. Prime Minister wird Helen Clark.

2000

Die Kiwis begrüßen als Erste das neue Jahrtausend und können im März erfolgreich den America’s Cup in Auckland verteidigen, den sie allerdings 2003 an das Schweizer Team verlieren.

2007

Die Sommerzeit wird verlängert und dauert erstmals von Ende September bis Anfang April.

2008

Die National Party mit John Key übernimmt die Regierung.

2010/11

Zwischen September 2010 und März 2011 wird die Region Christchurch von schweren Erdbeben heimgesucht. Katastrophale Folgen hat das Beben am 22. Februar, bei dem 85 Menschen den Tod finden und weite Teile der Stadt zerstört werden.

2015

Im Oktober besiegt das neuseeländische Rugby-Team den Erzrivalen Australien und wird zum dritten Mal Weltmeister.

2016

Eine neue Nationalflagge nimmt Gestalt an: Aus 40 Entwürfen wählt eine Regierungskommission vier Favoriten aus. Im März 2016 findet eine Volksabstimmung dazu statt.

REISEROUTE DURCH NEUSEELAND
25 TAGE ÜBER NORD- UND SÜDINSEL

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Der Leuchtturm vom Nugget Point an der Otago-Küste (Südinsel) warnt vor gefährlichen Klippen

Image Endlich am anderen Ende der Welt
Ankunft in Auckland