Marie Force
ENDLICH ZU DIR
Lost in Love
Die Green-Mountain-Serie/Story 1
Aus dem Amerikanischen
von Tatjana Kruse
FISCHER digiBook
Als Marie Force Urlaub in Vermont, USA, machte, spürte sie sofort, dass diese wunderschöne, unberührte Landschaft die perfekte Kulisse für unwiderstehlichen Lesestoff bietet. Auf der Suche nach Souvenirs entdeckte sie in einer idyllischen Kleinstadt den Green Mountain Country Store und lernte dessen Besitzer kennen: eine moderne und sympathische Familie, die mit großer Freude heimische Produkte verkauft. Und schon sah Marie Force das Setting für die Romane vor sich. Fehlt nur noch die Liebe … aber die findet sich in Butler, dem fiktiven Städtchen in dieser Serie, zum Glück an jeder Ecke.
Marie Force lebt mit ihrer Familie in Rhode Island, USA, sie ist New-York-Times-Bestsellerautorin, und allein in den USA verkauften sich ihre Bücher über 4 Millionen Mal.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
›Endlich zu dir‹ von Bestseller-Autorin Marie Force ist die erste Kurzgeschichte aus der ›Lost in Love – Die Green-Mountain-Serie‹. Eine romantische E-Novella, in der Leserinnen Cameron und Will aus Band 1, ›Alles, was du suchst‹, noch besser kennenlernen und auf ihrem gemeinsamen Weg in die Zukunft begleiten können!
Cameron ist seit einem Monat zurück in New York – aber nur, um Lebewohl zu sagen. Ihr Traum wird wahr: Sie wird zu Will und seiner großen, liebevollen Familie nach Vermont zu ziehen. Vorher möchte sie Will jedoch unbedingt die große Stadt und ihre liebsten Plätze zeigen. Vor allem aber wünscht sie sich, dass Will ihre liebsten Freunde und ihren Vater kennenlernt. Will erfüllt ihr diesen Wunsch und kommt nach New York, er will Cameron endlich wieder nahe sein – denn so leidenschaftlich hat er noch nie für eine Frau empfunden. Aber trotzdem ist er unsicher: Wird Cameron all ihre Lieben wirklich verlassen wollen, um mit ihm nach Vermont zu ziehen? Und auch Cameron macht sich Gedanken: Liebt Will sie wirklich so sehr, dass er sie nach solch kurzer Zeit einfach in sein Leben lässt?
Die ›Lost in Love – Die Green-Mountain-Serie‹:
Band 1: Alles, was du suchst
Kurzgeschichte 1: Endlich zu dir
Band 2: Kein Tag ohne dich
Kurzgeschichte 2: Ein Picknick zu zweit
Band 3: Mein Herz gehört dir
Kurzgeschichte 3: Ein Ausflug ins Glück
Band 4: Schenk mir deine Träume
Kurzgeschichte 4: Der Takt unserer Herzen
Band 5: Sehnsucht nach dir
Kurzgeschichte 5: Ein Fest für alle
Erschienen bei FISCHER E-Books
Die Originalausgabe erschien 2014 unter dem Titel ›To know her is to love her‹ in ›All you need is love‹ bei The Berkley Publishing Group, New York.
© 2014 by HTJB, Inc.
All rights reserved including the right of reproduction in whole or in part in any form.
This edition published by arrangement with The Berkley Publishing Group, an imprint of Penguin Publishing Group, a division of Penguin Random House LLC.
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2016 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Favoritbüro, München
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-490320-0
Die idyllische Küste von Connecticut rauschte am Fenster des Amtrak-Regionalzuges von Boston nach New York vorbei. Will Abbott sah die Welt an sich vorüberziehen. Die Reise zu seiner Freundin Cameron, die er seit über einem Monat nicht gesehen hatte, schien sich endlos auszudehnen.
Er hatte mit dem Auto nach New York fahren wollen, um all ihre Sachen in den Truck zu laden und dann mit ihr nach Vermont zu fahren. Aber Cameron hatte ihn davon überzeugt, dass es für jemanden, der New York noch nicht kannte, keine so gute Idee war, mit dem Auto anzureisen. Außerdem fand man in der Nähe ihres Apartments in SoHo nicht so leicht einen Parkplatz.
»Nein«, hatte sie entschieden, »ich beauftrage eine Spedition. Sollen die sich mit der Logistik herumschlagen. Du hältst mir während dieser Marterqualen einfach nur die Hand.« Also fuhr Will mit dem Zug von Boston, wo er seinen Truck vor dem Haus seines Vetters Grayson, einem Anwalt, abgestellt hatte.
Als der Long Island Sund in Sicht kam, wurde Will bewusst, dass er ganz vergessen hatte, wie schön dieser Teil von Connecticut war. Ein College-Freund von ihm stammte aus Old Saybrook, und Will hatte ihn mehrmals zu Hause besucht. Aber jetzt wohnte sein Freund in Kalifornien, und Will hatte seit Jahren keinen Grund mehr gehabt, das südliche New England zu besuchen.
Wie er überhaupt seit Jahren keinen guten Grund gehabt hatte, Vermont zu verlassen. Erst als Cameron Murphy in sein Leben platzte, hatte er wieder darüber nachgedacht, was jenseits des Green Mountain Staates vor sich ging. Und jetzt war er auf dem Weg in eine Stadt, die ihn nie interessiert hatte, bis die Liebe seines Lebens ihn gebeten hatte, zu ihr zu kommen. Er würde bis ans Ende der Erde eilen, wenn sie dort auf ihn wartete.
Nach sechzehn herrlichen gemeinsamen Tagen, die seine Welt auf jede nur erdenkliche Weise verändert hatten, war sie nach New York zurückgekehrt, ohne zu wissen, dass er sie mit jeder Faser seines Herzens liebte. Er hatte einen ganzen Monat gewartet, bis er ihr das sagte. Sie und ihre Geschäftspartnerin Lucy waren nach Vermont gekommen, um den ersten Entwurf der Website vorzustellen, die sie für das Geschäft seiner Familie gestaltet hatten. Will hatte nach einem einzigen Blick auf Cameron gespürt, wie all die Qualen der unendlich langen vier Wochen von ihm abfielen. Das war sie, die einzige Frau, die er jemals lieben würde.
Gott sei Dank liebte sie ihn ebenso, wie er sie liebte. Fast noch besser war, dass sie auch seine Heimatstadt Butler in Vermont und die gesamte Abbott-Familie liebte und sie nun zu ihm ziehen würde. Wie oft war Will morgens aufgewacht und hatte sich gefragt, ob er die ganze Sache nur geträumt hatte. Es war fast zu schön, um wahr zu sein.
Aber die Sache war real, sie waren real, und sie würden den Rest ihres Lebens miteinander verbringen. Wenn sich dieser verdammte Zug doch nur etwas schneller bewegen würde. Rückblickend hätte er den Expresszug oder sogar einen der entsetzlich überteuerten Pendlerflüge nehmen sollen.
»Nächster Halt New York«, verkündete der Schaffner.
»Endlich!«, murmelte Will. Er war begeistert, nach einem extrem langen Vormittag endlich angekommen zu sein.
Er würde eine Woche in der Stadt bleiben, bevor Cameron und er eine Woche Urlaub in Boston machten und dann weiter nach Vermont fuhren. Cameron würde offiziell in seine winzige Hütte in den Wäldern ziehen. Die nagende Sorge, ob ihr seine Lebensweise nach all dem Trubel in der Weltmetropole ausreichen würde, lastete schwer auf ihm. Was, wenn nach dem ersten Reiz ihrer noch jungen Liebe der Alltag einsetzte, und sie zu dem Schluss kam, dass Vermont ihr doch nicht lag? Was, wenn sie zu der Auffassung gelangte, dass er nicht zu ihr passte?
»Das wird nicht passieren«, erklärte er laut, als ob das helfen könnte, es zu verhindern. Glücklicherweise saß niemand in seiner Nähe, darum hörte auch niemand, dass er mit sich selbst sprach. »Das ist völlig unmöglich.«
Nach der herrlichen Woche, die sie miteinander verbrachten, nachdem sie sich ihre Gefühle gestanden hatten, wusste Will bereits, dass ihn nichts anderes glücklich machen konnte, als den Rest seines Lebens mit ihr zusammen zu sein. Er vermutete, dass es ihr ähnlich ging, und konnte nur hoffen, dass es so blieb, wenn sie in ihrem neuen Zuhause ankam.
Je mehr sich der Zug New York näherte, desto weniger pittoresk erschien die Landschaft, und desto nervöser wurde Will. Die Vororte waren ziemlich hässlich und deprimierend, alles wirkte schmutzig, und er fragte sich, warum jemand an einem solchen Ort wohnen wollte, wo man genauso gut in dem Paradies namens Vermont leben konnte.