Michael Hochgeschwender
Die
Amerikanische
Revolution
Geburt einer Nation
1763–1815
C.H.Beck
Wer die USA verstehen will, muss zu ihrem Ursprungsmythos zurückgehen: zur Amerikanischen Revolution. Mit der Boston Tea Party begann 1763 der Aufstand gegen die britische Kolonialherrschaft. Die Geburt der amerikanischen Nation erfolgte in zähen Schlachten. Sie sah menschliche Abgründe an Verrat und Grausamkeit, aber auch selbstlose Heldentaten und die hehren Ideale der Unabhängigkeitserklärung vom 4. Juli 1776. Erst im britisch-amerikanischen Krieg von 1812 bis 1815 fand sie ihren Abschluss. Michael Hochgeschwender erzählt diese dramatische Geschichte und zeichnet ein neues Bild der Revolution, das auch die Perspektive der Briten berücksichtigt.
Geschichte wird meist aus der Perspektive der Sieger geschrieben. Wer etwa Mel Gibson in dem Monumentalepos „The Patriot“ britische Soldaten hinschlachten sieht, für den ist klar, dass freiheitsliebende Helden despotischen Besatzern gegenüberstanden. Doch tatsächlich war die Geschichte komplizierter. Nicht wenige der späteren Amerikaner hielten zu den Briten. Auch für die schwarzen Sklaven waren sie nicht selten die bessere Wahl. Und den Aufständischen ging es nicht nur um universalistische Ideale, sondern auch um ganz handfeste wirtschaftliche Interessen, wie etwa den Schmuggel oder den Raub von Indianerland. Doch die Amerikanische Revolution weckte auch Hoffnungen, die bis heute nichts von ihrer Strahlkraft verloren haben. Schon bei ihrer Geburt hat die amerikanische Nation der Welt ein Janusgesicht gezeigt, das ihre Politik bis heute prägt.
Michael Hochgeschwender ist Professor für Nordamerikanische Kulturgeschichte, Empirische Kulturforschung und Kulturanthropologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Bei C.H.Beck ist von ihm erschienen: Der Amerikanische Bürgerkrieg (2. Aufl. 2013).
Einleitung
Welche Revolution? Wessen Revolution?
I. 1763: Am Vorabend der Revolution
1. Die britischen Kolonien in Nordamerika
2. Der Siebenjährige Krieg und seine Folgen
3. Transatlantische Diskurslandschaften
4. Keine Verfassung ist auch eine Verfassung: Souveränität und Partizipation
II. Der Sturm zieht auf
1. Das Ende des wise and salutory neglect: Die Stamp-Act-Krise
2. Gezeitenwechsel: Von den Townshend Duties zum Boston Massacre
3. Der Weg in die Gewalt: Von der Boston Tea Party nach Lexington und Concord
4. Der Sturm bricht los: Das erste Kriegsjahr
III. Der Orkan: Unabhängigkeit und Weltkrieg
1. Der Weg in die Unabhängigkeit
2. Die Streitkräfte im Unabhängigkeitskrieg
3. A World Turned Upside Down: Der Kriegsverlauf von 1776 bis 1781
4. Frieden und Unabhängigkeit
IV. Jenseits der Schlachtfelder: Eine Kulturgeschichte des Unabhängigkeitskrieges
1. Tross und Lagerleben
2. An der Schwelle zum Jenseits: Verwundung, Krankheit und Tod
3. Die Ökonomie des Krieges
4. Die Mütter der Revolution: Frauen im Krieg
5. Eine Gesellschaft zerfällt: Tories, Verräter und Neutrale
6. Die Revolution in der Revolution: Die schwarzen Amerikaner
7. Der längste Krieg: Die Revolution bei den Indianern
V. Aufräumen und Aufbauen: Die Nachwirkungen der Revolution
1. Die Geburtskrise: Institutionen und Identitäten
2. Der menschliche Makel: Politische Kultur, Parteien und Parteipolitik
3. Das Imperium im Wartestand: Expansion und Krieg gegen Großbritannien
4. Mythische Erinnerungen: Die Ära der Amerikanischen Revolution in der modernen Populärkultur
Schluss
Tragik und Größe einer unvollendeten Nation
Anhang
Danksagung
Anmerkungen
Einleitung
I. 1763: Am Vorabend der Revolution
II. Der Sturm zieht auf
III. Der Orkan: Unabhängigkeit und Weltkrieg
IV. Jenseits der Schlachtfelder: Eine Kulturgeschichte des Unabhängigkeitskriegs
V. Aufräumen und Aufbauen: Die Nachwirkungen der Revolution
Schluss
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Karten
Register