Danksagung
Bei diesem Buch haben mich viele liebe Menschen auf unterschiedliche Weise unterstützt. Besonders danke ich meiner Oma, die mir gezeigt hat, wie glücklich es macht, zu backen. Ich danke unseren Freunden, die mein cleanes Gebäck getestet und ehrlich bewertet haben. Und ich danke Katharina Kraatz, dass sie so köstliche Rezepte für dieses Buch beigesteuert hat.
Vor allem aber danke ich meinem Mann: für seine Neugier und Offenheit, meine Backexperimente immer als Erster zu probieren, und für seine Unterstützung bei allem, was ich tue. Du und unser Sohn, Ihr seid die besten Testesser und meine große Liebe!
Inhalt
Vorwort
Gesund und natürlich backen
Das Clean-Eating-Konzept
Clean Baking
Die Herausforderungen beim Backen
Die 7 Grundregeln des Clean Bakings
Die wichtigsten Backzutaten
Hilfreiches Küchen- und Backzubehör
Allgemeine Hinweise zu den Rezepten
Grundrezepte
Kleine Köstlichkeiten
Cookies, Muffins und Tartelettes
Weniger und natürlich süßen
Großer Genuss
Kuchen und Tartes
Vielfältiges Vollkorn
Süße Energiespender
Frühstück, Süßes und Snacks
Vegan genießen
Herzhaftes Backvergnügen
Brot, Knabbereien und pikante Kuchen
Nüsse, Kerne und Saaten
Für besondere Anlässe
Torten, Plätzchen, festliches Gebäck
Glutenfreie Alternativen
Register
Vorwort
Ich liebe es, Backrezepte zu entwickeln, Kekse auszustechen, Hefeteig beim Gehen zu bestaunen und Kuchen zu verzieren. Backen macht glücklich! Gesundes und genussvolles Backen ganz besonders – denn es tut Körper und Seele gut.
Das Backen habe ich von meiner Oma gelernt. Ohne den Begriff zu kennen, hat sie auf ihre Weise schon immer „clean“ gebacken. Fertige Backmischungen landeten noch nie in ihrem Einkaufskorb, ihr Brot macht sie gerne selbst. In Omas Kuchen kommen seit jeher Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten; zugegebenermaßen aber auch Weißmehl und -zucker.
Clean Baking heißt vor allem Backen mit frischen und möglichst unverarbeiteten Lebensmitteln. In der heutigen Flut von Ernährungsempfehlungen, die sich teilweise auch noch widersprechen, hat mich Clean Eating von Anfang an begeistert. Obwohl diese Ernährungsform gerade sehr angesagt ist, handelt es sich nicht um einen kurzlebigen Trend, sondern vielmehr um eine Rückbesinnung auf natürliches Essen. Für mich ist es eine bereichernde Erfahrung, wieder achtsamer mit mir und unserer Umwelt umzugehen, auf den eigenen Körper statt auf allgemeine Ratschläge zu hören. Meine Familie, Freunde und mich selbst mit „echtem“ Essen zu verwöhnen, kommt allen zugute – auch und gerade weil unser Sohn und ich einige Nahrungsmittelallergien haben.
Als Journalistin interessieren mich die Themen Gesundheit, Ernährung und Genuss auch beruflich. 2012 habe ich mit meinem Mann das Onlinemagazin www.backenmachtgluecklich.de gegründet, inzwischen einer der beliebtesten Foodblogs im deutschsprachigen Raum. Die Webseite und dieses Buch sind aus dem Wunsch heraus entstanden, möglichst vielen Menschen zu zeigen, wie glücklich (gesundes) Backen macht. Zusammen mit meiner Bloggerfreundin Katharina Kraatz habe ich für Sie über 60 süße und pikante Rezepte entwickelt, bei denen Sie geschmacklich nichts vermissen werden – trotz und gerade wegen der natürlichen Zutaten! An einigen Rezepten mussten wir etwas tüfteln, andere überzeugten uns sofort. Das schönste Lob war, wenn unsere Testesser kaum glauben konnten, dass es sich hier um Backwerk ohne Weißmehl und raffinierten Zucker handelt. Lassen auch Sie sich auf das Experiment „Clean Baking“ ein: Sie werden bald merken, wie viel besser selbst gemachtes, natürliches Gebäck schmeckt. Wenn Sie weitere leckere Rezepte und Tipps suchen, Erfahrungen austauschen wollen oder Fragen haben, heiße ich Sie auf meinem Blog willkommen – ich freue mich!
Ihre Kathrin Runge
Clean Baking ist Backen für Körper und Seele. Der Genuss geht nicht zulasten der Gesundheit und umgekehrt: Die vollwertigen Zutaten schränken die Gaumenfreude nicht ein. Die Basis des Clean-Baking-Konzepts sind möglichst naturbelassene und unverarbeitete Lebensmittel – angefangen von kräftigem Vollkornmehl über frische Früchte und native Öle bis hin zu aromatischen Nüssen und mildem Reissirup. Clean Baking bietet als Teil des Clean-Eating-Konzepts keine einseitige Spezialkost: Es ist eine langfristige Alternative, um sich ausgewogen zu ernähren – und zwar gerade dann, wenn es um die süßen „Sünden“ geht. In diesem Kapitel erfahren Sie, was genau hinter „sauberem“ Backen steckt und welche Zutaten für Kuchen, Kekse und Brote besonders gut geeignet sind. Ausgestattet mit meinen Grundregeln zum Clean Baking und vielen weiteren hilfreichen Informationen zu Einkauf und Zubereitung können Sie direkt loslegen!
Das Clean-Eating-Konzept
Was wir essen, spielt eine große Rolle dabei, wie wir uns fühlen – fit oder schlapp, voller Energie oder erschöpft. Obwohl bekannt ist, dass industriell verarbeitete Lebensmittel oft ungesund sind, greifen viele Menschen täglich zu Fast Food und Co. Unsere Mahlzeiten sollen schnell, billig und überall verfügbar sein. Doch die Bequemlichkeit hat spürbare Folgen: Unmittelbar nach dem Essen kommt das Tief, wir werden müde und antriebsschwach – dennoch hält die Sättigung nicht lange an, und schon bald stellt sich der nächste Heißhunger ein. Langfristig können Fertigprodukte mit ihrem Übermaß an ungesunden Fetten, Zucker und künstlichen Zusätzen zu körperlichen Beeinträchtigungen und ernährungsbedingten Zivilisationskrankheiten führen. Dazu zählen Karies, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Industrielle Zusätze wie Konservierungs-, Aroma-, Farb- und künstliche Süßstoffe, Säuerungsmittel und Geschmacksverstärker können zudem sogenannte Pseudoallergien auslösen. Dabei sind die körperlichen Symptome dieselben wie bei einer „echten“ Allergie.
Clean Eating kann dabei helfen, gesund zu essen und ein besseres Lebensgefühl zu erlangen. Das Tolle dabei: Das Konzept ist einfach und unkompliziert, es gibt keine strikten Regeln, aber natürlich einige Grundprinzipien. Wie streng Sie diese für sich auslegen, ist Ihre persönliche Entscheidung. Die Basis beim Clean Eating sind möglichst naturbelassene Lebensmittel wie saisonales Obst und Gemüse, komplexe Kohlenhydrate in Form von Vollkorngetreide, Nüssen und Hülsenfrüchten sowie hochwertige Fette. Meiden sollten Sie dagegen Fertigprodukte, Weißmehl, raffinierten Zucker, minderwertige Öle, Transfette, Konservierungs- und Aromastoffe.
Clean Eating ist keine Diät, sondern eine umfassende und ausgewogene Ernährungsweise. Es geht darum, Lebensmittel wieder wertzuschätzen und sich mehr mit dem zu beschäftigen, was auf dem Teller landet. Ein achtsamer Lebens- und Ernährungsstil ist nicht nur gesünder für uns selbst, sondern auch für unsere Umwelt. Dazu gehört, gerade tierische Erzeugnisse wie Fleisch, Milchprodukte und Eier bevorzugt aus biologischer und nachhaltiger Herstellung zu beziehen. Wenn Sie zudem vor allem das essen, was gerade Saison hat, schonen Sie nicht nur Klima und Geldbeutel, sondern genießen auch deutlich aromatischere Lebensmittel. Wahrscheinlich brauchen Sie anfangs etwas länger, um Ihr Essen zu planen, einzukaufen und frisch zuzubereiten. Auch sind Zutaten wie native Öle oder Nussmehle oft etwas teurer als konventionelle Produkte – dafür sind sie deutlich nahrhafter, was uns besser und langfristiger versorgt.
Pures, „sauberes“ Essen unter dem Begriff Clean Eating ist nicht neu, wurde aber erst 2007 durch das kanadische Fitnessmodel Tosca Reno populär. Verbreitet hat sich das Konzept seitdem – oft in Kombination mit Bewegung und Yoga als ganzheitlichem Lebensstil – vor allem über das Internet. Vielleicht denken Sie bei Clean Eating an die deutsche Vollwertkost. Clean Eating wird tatsächlich als die aktuelle Form der vollwertigen Ernährung bezeichnet – nur, dass der Name gerade auf jüngere Menschen deutlich attraktiver wirkt und nicht mit Verzicht oder Körnerkost in Verbindung gebracht wird. Die Kombination von klassischen und modernen Zutaten sowie eine genussvolle Zubereitung „verjüngen“ das alte Vollwertkonzept. Letztlich zeigt die Analogie, dass Clean Eating kein kurzlebiger Hype ist, sondern ein Prinzip, das es schon sehr lange gibt. Sogar in der Ernährung nach Ayurveda, dem ältesten Gesundheitssystem der Welt, stellen natürliche Lebensmittel und eine typgerechte Ernährung wichtige Hauptpfeiler dar.
Clean Eating schenkt Ihnen neue Energie, macht nachhaltig satt und zufrieden, fördert Gesundheit und Wohlbefinden. Echte „Lebens-Mittel“ versorgen Sie mit wertvollen Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Ballaststoffen und Antioxidantien. Vielleicht bekommen Sie eine reinere Haut, schlafen besser, verlieren überflüssige Kilos oder lästige Verdauungsprobleme. Seien Sie bei der Umsetzung aber nicht zu streng mit sich! Ausnahmen gehören dazu. Clean Eating soll kein gleichförmiges Dogma sein: Genießen Sie ab und zu auch einfach nach Lust und Laune – ohne schlechtes Gewissen!
Clean Baking
Knuspriges Brot, süßes Gebäck und cremige Torten sind für viele Menschen der Inbegriff von Genuss. Was wäre eine Geburtstagsfeier ohne Kuchen, die Adventszeit ohne Plätzchen? Beim Clean Baking müssen Sie nicht auf solche Köstlichkeiten verzichten. Zwar können sich Konsistenz und Geschmack des cleanen Gebäcks von dem unterscheiden, was Sie bisher gewohnt sind. Wer clean backt, stellt jedoch fest, dass das Ergebnis auch deutlich vielfältiger und aromatischer ist. Anders als beim Clean-Eating-Konzept, das durch die Vorreiterin Tosca Reno, die Internetcommunity und zahlreiche deutsche Autoren beschrieben wurde, gibt es für Clean Baking bislang keine Definition. Dies ist das erste deutsche Backbuch zum Thema. Für mich persönlich ist Clean Baking die goldene Mitte zwischen übermäßig gesüßten, bunt gefärbten und üppigen Backwerken – und langweiligen Vollkornkeksen, die so fade und trocken schmecken, wie sie aussehen.
Zwar gibt es immer mehr gesundheitsorientierte Bücher zum veganen oder glutenfreien Backen, die natürlich ihre Berechtigung haben. Doch auch in diesen Rezepten können große Mengen an „leeren Kalorien“ aus raffiniertem Zucker und Weißmehl stecken. Auch industriell gefertigte Ersatzprodukte wie Margarine oder Backaromen finden sich darin. Für mich ist Clean Baking ein umfassendes Konzept, das nicht nur Teilaspekte beachtet. Selbst zu backen statt Fertigbackwaren zu kaufen, ist der erste und wichtigste Schritt. Clean Baking heißt, wieder mehr im Einklang mit Natur und Umwelt zu backen – und zwar mit einem gesunden und leckeren Ergebnis. Wie das genau geht, erfahren Sie in den folgenden Kapiteln.
Die Herausforderungen beim Backen
Die Zielsetzung – natürlich, gesund und lecker – ist die besondere Herausforderung beim Clean Baking und deutlich schwieriger umzusetzen als beim cleanen Kochen. Gebäck soll ja meist süß sein; dennoch gilt es, die passenden alternativen Süßungsmittel sparsam zu verwenden. Zudem ist ein gelungener Teig saftig, locker und leicht. Wenn Sie aber beispielsweise anstelle von Getreidemehl einfach glutenfreies Amaranth- oder Kokosmehl verwenden, werden Teige, Kuchen und Brote trocken, fallen auseinander oder zerbröseln ganz (mehr dazu hier). Ebenso lässt sich (körniger) Zucker in Teigen oft nicht ohne Weiteres durch (flüssigen) Honig oder Reissirup austauschen. Auch tierische Zutaten wie Eier oder Butter erfüllen wichtige Funktionen im Teig, für die es oft keinen gleichwertigen natürlichen Ersatz gibt, ohne geschmacklich Abstriche zu machen. Für mich persönlich hat jedoch der Genuss Vorrang, sodass für die Rezepte in diesem Buch gilt: so gesund wie möglich – aber nicht auf Kosten des guten Geschmacks.
Beim Kochen ist es zudem meist kein Problem, „Pi mal Daumen“ vorzugehen und Rezepte etwas abzuändern. Beim Backen ist dagegen Genauigkeit gefragt, damit Konsistenz und Geschmack stimmen. Zutaten auszutauschen und Mengen nach Belieben zu verändern, ist deshalb oft nicht ratsam. Setzen Sie anfangs auf erprobte cleane Rezepte. Mit der Zeit und etwas Übung macht es Ihnen dann vielleicht genauso viel Spaß wie mir, selbst zu experimentieren.
Die 7 Grundregeln des Clean Bakings
Im Grunde genommen kann man die meisten Gebäckarten auch in einer cleanen Variante zubereiten. Gerade Teigarten wie Hefe- oder Rührteige sind dafür gut geeignet. Der richtige Umgang mit alternativen Backzutaten ist, wie im vorigen Abschnitt beschrieben, Erfahrungssache. Die folgenden Grundregeln bieten Ihnen wichtige Anhaltspunkte, wie Sie clean backen können – ausführliche Erklärungen dazu finden Sie auf den folgenden Seiten.
1. Verwenden Sie möglichst naturbelassene und unverarbeitete Backzutaten. Dazu gehören vor allem Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Frischmilch, Naturjoghurt und Nüsse.
2. Backen Sie mit Vollkornmehlen und Getreide-Alternativen in Form von Nussmehlen oder Pseudogetreide. Um weißes Auszugsmehl sollten Sie einen möglichst großen Bogen machen.
3. Süßen Sie Ihr Gebäck bewusst und zurückhaltend. Anstelle von raffiniertem Zucker kommen alternative Süßungsmittel zum Einsatz, beispielsweise Ahornsirup, Kokosblüten-, Vollrohr- bzw. Muscovadozucker oder (Trocken-)Früchte.
4. Verzichten Sie beim Backen auf künstliche Produkte wie Farbstoffe, Süßstoffe oder Fondant. Statt raffinierter Öle oder Margarine verwenden Sie native Öle oder Butter.
5. Lesen Sie die Zutatenliste auf den Verpackungen der Backzutaten und vermeiden Sie auch hier Zusatzstoffe wie Konservierungs-, Aroma-, Farb- und künstliche Süßstoffe, Säuerungsmittel und Geschmacksverstärker. Eine Faustregel lautet: je kürzer die Zutatenliste, desto besser.
6. Backen Sie möglichst mit regionalen Zutaten aus biologischer Herstellung. Obst und Gemüse ist vor allem dann gesund und lecker, wenn es gerade Saison hat.
7. Genießen Sie Ihr Gebäck. Achten Sie dabei dennoch auf passende Portionsgrößen und versuchen Sie, Ihr natürliches Sättigungsgefühl wieder zu erspüren.
Die wichtigsten Backzutaten
„Wer will guten Kuchen backen, der muss haben 7 Sachen“: Die meisten Backrezepte bestehen aus Weißmehl, Haushaltszucker, Eiern, Butter oder Margarine und Milch. Dazu kommen vielleicht noch Zuckerstreusel für die Dekoration, Lebensmittelfarben, künstliches Zitronen- oder Vanillearoma für den Geschmack und so weiter. Natürlich und clean sind davon – im strengsten Sinne – nur (Bio-)Eier und Rohmilch (mehr dazu hier). Jetzt könnte man denken, dass gesundes Backen eine Wissenschaft für sich ist. Clean Baking ist aber gar nicht so kompliziert. Es gibt sehr viele leckere Zutaten, die man verwenden kann: Alle Lebensmittel, die unverarbeitet sind, gehören dazu. Eine Vielfalt an unterschiedlichen Mehlen, Süßungsmitteln und Fetten sorgt für Abwechslung auf dem Kuchenteller. Es gibt zahlreiche bekannte Basiszutaten, die Sie zum Nachbacken brauchen, und solche, die etwas spezieller sind. Aber meine Mitautorin Katharina Kraatz und ich haben die „Spezialitäten“ bewusst in Grenzen gehalten, damit Sie keine Exoten wie Maniokmehl oder Vollreismalz kaufen müssen, die Sie sonst womöglich nie wieder gebrauchen können.
Im Folgenden stelle ich Ihnen die wichtigsten Basiszutaten vor. Darüber hinaus finden Sie viele praxisorientierte Tipps und Tricks in den Texten zur „Backpraxis“ im Buch.
Mehle
Wer mit Vollkorngetreide backt, gewinnt gleich doppelt: Das Gebäck schmeckt nicht nur vielfältiger und intensiver, es wird auch deutlich gesünder. Beim Clean Baking nutze ich vor allem Dinkel-, Roggen-, Kamut- und Emmermehl. Vollkorn bedeutet, dass das komplette, volle Korn zu Mehl vermahlen wird, also neben dem Inneren des Korns auch der Keimling und die Randschichten. Darin stecken unter anderem Eiweiß, Antioxidantien, Ballaststoffe, Kalzium, Eisen, Magnesium, Zink, B-Vitamine und Vitamin E. Beim Weißmehl werden diese wertvollen Inhaltsstoffe zu großen Teilen ausgemahlen, sodass vor allem „leere Kalorien“ übrig bleiben.
Geeignet sind Dinkel- und Weizenmehl ab Type 1050 und Roggenmehl ab Type 1150. In erster Linie sind es aber die reinen Vollkornmehle, die keine Typenzahl besitzen. Die darin reichlich enthaltenen Ballaststoffe fördern die Verdauung und die Darmgesundheit. Das gilt auch für die komplexen Kohlenhydrate, die zusätzlich einen stabilen Blutzuckerspiegel bewirken – was uns langfristig sättigt. Das hilft dabei, ein gesundes Körpergewicht zu erreichen und zu halten. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) kann ein regelmäßiger Verzehr von Vollkorngetreide aber noch mehr: Das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs und Diabetes zu erkranken, wird deutlich verringert.
Die Typenzahl eines Mehls verrät sehr genau, wie stark verarbeitet es ist. Sie steht auf der Verpackung und gibt die Mineralstoffmenge in mg pro 100 g Mehl an. Das helle Weizenmehl mit der Type 405 ist am stärksten industriell behandelt und besitzt entsprechend ca. 405 mg Mineralstoffe auf 100 g Mehl. Je höher also die Typenzahl, desto höher ist auch der Anteil an Keimlingen und Randschichten (Kleie) und damit der Vitalstoffgehalt des Mehls. Im Allgemeinen geht eine höhere Type auch mit einer dunkleren Farbe von Mehl und Gebäck einher. Es gibt aber auch Ausnahmen wie das helle Kamutmehl.
Eine Abwechslung zu Getreidemehlen bieten glutenfreie Alternativen. Dazu gehören unter anderem Nussmehle, Mandel- und Kokosmehl, Pseudogetreide wie Amaranth, Quinoa und Buchweizen, außerdem Maisstärke und Reismehl, Hirse und Haferflocken.
Süßungsmittel