9783990486443.jpg

Inhalt

Impressum

Prolog

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

11

12

13

14

15

16

17

18

19

20

21

22

23

24

25

26

27

28

29

30

31

32

33

34

35

36

37

38

39

40

41

42

43

44

45

46

Anhang

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fernsehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2016 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-99048-643-6

ISBN e-book: 978-3-99048-644-3

Lektorat: Volker Wieckhorst

Umschlagfoto: Horvath Zoltan | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum Verlag

www.novumverlag.com

Prolog

Der borstige Pinsel gleitet mit einem leisen Kratzen über die Leinwand. Strich um Strich nimmt der imponierende Tigerkopf Gestalt an, beobachtet den Betrachter, so als überlege er, ob er aus dem Zweidimensionalen herausbrechen und sich am Kunstliebhaber gütlich tun wolle. Silvia, die zusammen mit dem Hausmeister Marco Sutter damit beschäftigt ist, die Bilder optimal im Ausstellungsraum zu platzieren, kann nicht umhin, immer wieder zum Maler hinüberzuschielen und ihn bei seiner kreativen Tätigkeit zu bewundern. Sie gesteht es sich ein, bei dieser Arbeit, aber nur da, ist das angebracht.

„Was gaffen Sie da immer wieder?“, faucht er unvermutet.

Sie zuckt erschreckt zusammen. Wie kann er das nur bemerkt haben? Es befindet sich kein Spiegel im Raum und diejenigen seiner Bilder, die schon hängen, die sind auch nicht hinter Glas. Nur schon die Oberflächenstruktur seiner Ölgemälde verbietet das fallweise, ganz abgesehen davon, dass er ohnehin lauthals dagegen protestiert hätte. Seine Werke kämen nicht ins Gefängnis, brüllte er damals, als eine seiner Verwandten sich erkühnt hatte, Rahmen mit Glas mitzubringen.

Sie reagiert nicht weiter auf den Ausbruch, sondern widmet sich den restlichen Exponaten, hängt die wenigen noch verbleibenden auf, schreitet dann die Galerie ab, ja, sie kommen gut zur Geltung, aber dort, die zwei, die tauscht sie besser. Und jenes, hängt es nicht schief? Sie wechselt mehrfach die Position, es sind nur wenige Millimeter, um die eine Ecke die andere überragt, aber es stört sie. Sie staunt selbst immer wieder, wie genau das Auge schätzt. Nicht alle sehen solche Mängel, aber sicher nicht nur sie, sondern auch einige der Besucher, die zu erwarten sind.

Jetzt fehlt nur noch das Letzte, das der Künstler hier vollenden will. Er hat darauf bestanden, es müsse in Übereinstimmung mit den andern sein, er könne es nicht ohne die zwei malen, die er aufgestellt hat und die er, soweit sie das beurteilen kann, nie anschaut.

Darum sitzt er hier und versaut den Boden. Silvia betrachtet betrübt dieses Stillleben aus Abfällen und Dreck, beides ist ja rasch weg, nicht aber die Farbtropfen! Wird ein tüchtiges Schrubben brauchen, bis sie zur Unauffälligkeit reduziert sind. Mit halbem Hirn überlegt sie, wen Manuela wohl einteilen wird. Gertrud wohl nicht, die würde zu viel Stunk machen. Aber dann reißt sie sich von diesen Gedanken los und steuert auf die Staffelei zu.

Sie sieht das Bild, das Tigergesicht, und für einen Moment glaubt sie zu erkennen, was der Mann mit Übereinstimmen gemeint hat, doch schon reißt sie sein lautes Organ aus der Wahrnehmung heraus: „Verflucht, was haben Sie jetzt schon wieder zu glotzen?“

Sie nimmt den Ausbruch gelassen: „Ich muss wissen, bis wann Sie da fertig sind. Ich habe genug Arbeit und kann nicht einfach hier sitzen bleiben und warten, bis es so weit ist.“ Ihr antwortet ein Knurren, aus dem sie eine halbe Stunde heraushört. Somit fährt sie fort: „Also, dann mache ich einen Rundgang bei den Patienten und komme nachher zusammen mit der Putzkolonne, das muss ja auch noch sein.“

„Gestört, diese Putzerei, nie hat man Ruhe“, brummt er zur Antwort. Es klingt böse.

Sie lässt sich nicht darauf ein, sie weiß, dass das ihn dermaßen aufregen würde, dass er am Ende mit seiner Arbeit nicht fertig würde. Diese Reizbarkeit gehört ja zu seinem Defizit, sie nimmt sie nicht persönlich. Aber sie gesteht es sich ein: Er hat nicht gerade seine beste Zeit. Das ist seltsam, denn früher blühte er anlässlich seiner Ausstellungen jedes Mal auf!

Überhaupt, als sie draußen stehenbleibt, um mit ein paar tiefen Atemzügen ihre Batterien wieder aufzuladen, realisiert sie, dass er nicht der Einzige ist, der hin und wieder merkwürdig reagiert. Verschiedene tun das in letzter Zeit. Auch ihre Elfe, die Eva, die ebenfalls ihren Tiger hat, nur – der ist unsichtbar.

Ist irgendetwas im Gange? Das fragt sie sich! Nicht zum ersten Mal, aber diesmal drängt die Idee sich ihr stärker auf. Sie wird sie kaum mehr los.

1

Ihre Hand zittert. Sie versteht nicht. Sie packt ihren Kugelschreiber fester, setzt das Datum hin und beginnt:

Niemand mag mich, ganz plötzlich. Ich weiß nicht warum. Ich war doch immer anständig und habe mit allen gesprochen, sie auch mit mir, doch dann immer weniger. Und jetzt sagen sie nur das Nötige. Ich habe auch immer gegrüßt, tue es immer noch, sie grüßen auch, aber nur manchmal, wenn es sonst auffällt. Denn das wollen sie nicht, dass es auffällt. Und sie reden miteinander, doch wenn sie mich sehen, dann verstummen sie. Es ist dann Stille, eine hässliche Stille, die mich anschreit.

Seit Tagen geht das so. Gut, sie weiß, sie ist klein, rundlich, fast wie diese Gertrud, aber nicht sexy wie diese. Sie schaut aus dem Fenster, sie hat ein nettes Zimmer, alle haben das, es wäre eigentlich ein guter Ort hier. Sie sollte zu Claudia gehen, sie hätte das schon lange machen müssen. Aber zuerst kam ihr die Vorstellung lächerlich vor. Sie nimmt den Stift und schreibt weiter in ihr Tagebuch:

Ich hätte zu Claudia gehen müssen. Wir sollen ja zu ihr gehen, wenn wir ein Problem haben. Das hat man uns gesagt. Aber das ist nicht leicht. Zuerst waren ja nur so kleine, ja, Unhöflichkeiten. Das wäre lächerlich gewesen. Sie hätte mich nur ausgelacht, heruntergemacht. Dann passierte es häufiger, und immer mehr wandten sich von mir ab. Doch ich wollte nicht petzen. Das hätte doch alles nur noch schlimmer gemacht. Dann hätten sie mich noch mehr gehasst.

Plötzlich zittert ihre Hand wieder. Sie atmet hastig, um sich zu beruhigen. Sie schaut auf die halb volle Seite, die Schrift ist unregelmäßig. Sie beugt sich erneut über den Text.

Auch die Patienten sehen mich angstvoll an, einige zumindest. Ich muss zu ihr gehen. Aber …

Ruth wirft den Kugelschreiber auf ihren kleinen Schreibtisch und taumelt zu ihrem Bett. Sie kniet davor nieder und presst ihr Gesicht in das Kissen, sie will nicht, dass man ihr Schluchzen hört. Sie kann nicht einmal mehr schreiben: „Aber ich kann nicht!“ Denn niemand wird ihr helfen.

2

Eva hat sich für ein Märchen entschieden, eine schöne Ausgabe von Rapunzel, aus der Hausbibliothek, bebildert, aber nicht so üppig, dass der Text durch die Illustrationen erdrückt wird. Schließlich kann sie gut lesen, nur, mit dem Konzentrieren, da hat sie manchmal Mühe. Und Bilder, hat sie herausgefunden, die helfen ihr dabei. Es kommt eben vor bei ihr, dass sie sich wie vom Text löst, wie müde wird, vielleicht gar einen Moment die Augen schließt, aber nötig ist das nicht, und dann rollt wie ein Traum oder wie ein Film ein Geschehen ab, das vom Text weg in eine andere Wirklichkeit führt. Manchmal ist das angenehm, spannend, selten lustig sogar, aber fast immer schlägt ein solches Erlebnis zuletzt in Angst um, oft dominiert diese gar von Beginn weg. Und einmal dort, sie blättert mit fahriger Geste die halb gelesene Seite um, kommt sie kaum mehr weg. Dann braucht sie eine Behandlung.

Diese Spritzen! Manchmal tun ihr die ja schon gut, manchmal aber auch schlecht. Meist ist es zwar nicht besonders schlimm, aber sie liegt doch für Stunden da, mag sich nicht rühren, ist wie völlig erschöpft. Sie sieht auf die neue Seite und merkt, dass sie die vorher schon wieder vergessen hat. Jetzt schon, wo sie doch noch gar nichts bekommen hat! Sicher wird es schlimm werden!

Einmal, sie erinnert sich noch genau, da fühlte sie sich, als packe eine große Kraft sie und drücke sie sanft, aber unerbittlich zusammen, ganz langsam. Sie erinnert sich noch, sie hat unaufhörlich geplappert, als müsse alles heraus, damit der Druck auf sie abnähme. Was sie gesagt hat, davon weiß sie nur noch Bruchstücke, muss wohl fast alles Unsinn gewesen sein. Sie überlegt, ob sie ihr Buch mit den Tigergeschichten hervornehmen soll. Aber sie hat Angst, man könnte es ihr wegnehmen, wenn man sie zu oft damit erwischt. Manchmal kniet sie vor dem Schrank, nimmt die Bände heraus, blättert kurz in verschiedenen, so als suche sie eine Lektüre. Sehr oft greift sie dabei nach ihrem Calvin und Hobbes, ja, fast immer. Meist genügen ihr ein oder zwei Blicke, das reicht schon. Sie fühlt sich ruhiger, wählt dann etwas anderes und liest darin.

Heute hat sie gerade mit Rapunzel angefangen, und das ist falsch gewesen. Sie hätte kurz Hobbes anschauen müssen. Dann ginge es ihr jetzt besser. Doch jetzt zögert sie. Bald kommt Ruth. Und die hat sie letzte Woche zweimal mit ihrem Lieblingsbuch gesehen. Freundlich hat sie gelächelt und gemeint, der sei doch süß, der Calvin. Aber sie lässt sich nicht so einfach täuschen. Sie merkt genau, dass sie überwacht wird. Und die sind böse, die sie belauern. Wenn die merken, was sie am meisten liebt, dann nehmen sie ihr das weg. Sagen, es sei schädlich.

Sie blättert eine Seite weiter, was stand da bloß wieder? Nun zwingt sie sich zu den Buchstaben hin. Schließlich kann sie lesen, gut sogar. Ganz genau spricht sie innerlich nach, was da steht, so konzentriert, dass die Lippen sich mitbewegen. Und merkt sich Stichworte, um auf eine Frage zum Text antworten zu können. Die sollen nicht herausfinden, was für Mühen sie hat. Nicht sie ist schließlich schuld daran, sondern die anderen.

Die Türe öffnet sich, und sie spürt, wie ihr Magen härter wird. Sie tut, als höre sie nichts und stellt sich den Tiger vor, groß, das Gesicht ihr zugewandt, so wie der Kummer ihn malt. Obwohl: Der bildet sich ja alles nur ein. Sie fühlt sich besser.

Die Ruth kommt in ihr Gesichtsfeld und ist nervös, sie kann das ganz deutlich sehen. Lustig, das hilft ihr. Fast herablassend gibt sie den Gruß zurück und antwortet mit „ganz gut“ auf die Frage nach dem Befinden. Es ist lächerlich, aber die Pflegerin scheint zu zögern, ihr die Spritze zu geben. Nur, das nützt alles nichts, sie wird sie am Schluss doch bekommen. Also streckt sie plötzlich und ruckartig den Arm vor und zieht den Ärmel der Bluse zurück. Der Tiger wird ihr helfen. Für einen Moment sieht sie wieder sein Gesicht, wie halb durchsichtig zwischen ihr und der anderen.

Ruth fühlt, wie ihre Hand leicht zittert, gar nicht gut, wenn man eine Injektion zu machen hat. Doch dann reißt sie sich zusammen, atmet einmal tief durch, tauscht freundliche Worte aus und hat sich damit so gut unter Kontrolle, dass sie keine Schmerzen verursachen wird. Die Patientin, die Eva, weckt in ihr Beschützerinstinkte, sie ist so zierlich und zerbrechlich. Und sie streckt ihr erst noch den dünnen Arm tapfer entgegen. Bevor sie geht, zwingt sie sich zu einem freundlichen Lächeln, die Spannung schwindet ein wenig, sie findet ein paar aufmunternde Floskeln.

Draußen bleibt sie kurz stehen. Die Unterwäsche klebt an ihrem Leib, sie schilt sich, sie weiß doch, wie genau sie alles kontrolliert hat. Nochmals geht sie in Gedanken kurz durch, was sie getan hat, und findet keinen Fehler. Verbissen prüft sie die nächsten Medikamente. Auch da ist alles genau wie vorgeschrieben. Aber dennoch ist es wahr, es hat Fälle gegeben, in der Vergangenheit, Patienten, die plötzlich Probleme hatten. Nicht nur bei ihr, aber bei ihr häufiger als bei anderen, das trifft schon zu. Nur: Sie kann nicht glauben, dass die Schuld bei ihr liegt. Aber wie kann so etwas geschehen? Es ist ja alles abgefüllt und angeschrieben. Vielleicht muss sie die Ampullen ganz genau kontrollieren. Vielleicht stimmen die nicht. Es gibt ja schon welche, die sie nie mochten, die ihr nur zu gerne schaden würden – die Gertrud vor allem.

Sie schaut auf die Uhr, sie ist verspätet. Sie trabt los. Sie muss sich beeilen. Aber wie soll sie all das schaffen können, wenn sie so genau arbeiten muss? Und wenn alle sie hassen!

Eva aber sitzt inzwischen in ihrem Sessel und liest, irrt diesmal kaum ab, ja, lächelt sogar leicht. Denn sie spürt: Der Tiger ist bei ihr und schützt sie.

3

„Hat Silvia wirklich einen neuen Liebhaber?“ Die klein gewachsene Fragerin hat graue Haare und leicht vortretende Augen, die im Moment interessiert glitzern.

„Meinst du, Maria? Müsste frosttauglich sein, der Typ“, wirft Ralf ein.

„Ach, so übel ist die nicht!“ Die stämmige Ursula beißt genüsslich in ein Erdbeertörtchen.

„Nein, aber sie meint, sie sei was Besseres“, mault er.

Sie zuckt die Achseln: „Mich hat sie auf jeden Fall immer anständig behandelt, hat gegrüßt.“

„Ich meine, neuerdings wirkt sie abwesend, mich hat sie nämlich glatt übersehen.“

„Kann ja jeder mal passieren.“

„Sie war wohl in Gedanken verloren.“

„Also wenn schon“, plustert Ralf sich auf, „dann wäre es eine unglückliche Liebe. Doch das glaube ich nicht, es hat eher mit den Fällen zu tun.“

„Fälle?“, erkundigt sich die Giubbini neugierig.

Berta schnalzt mit der Zunge: „Einige Patientinnen reklamierten, sie fühlten sich plötzlich nicht mehr wohl, haben sie gesagt. Sogar von Krämpfen und Schmerzen haben sie gesprochen!“

„Solche der Silvia?“, will die Köchin wissen.

„Die hat ja nicht Patienten, die hat eher die Oberaufsicht“, kommentiert Ralf. „Typisch das, zur Leiterin des Pflegepersonals haben sie sie nicht befördert.“ Und er lästert weiter: „Dazu ist sie nicht gut genug.“ Dann lenkt er etwas ein: „Okay, in gewissem Sinne hat sie auch Patienten, solche, um die sie sich besonders kümmert, weil sie schwierig sind. Und es sind nicht diese, also ist es auch nicht sie. Leider!“ Er stopft den umfangreichen Rest seines Thonbrötchens in den Mund und wischt sich dann die Finger an der Serviette ab. „Ich denke da an eine andere.“ Das brummelt er durch den Speisebrei hindurch.

„Vielleicht eine, die sich immer so gewissenhaft gibt“, tastet Bertha sich vor.

„Also, wenn das Ruth sein soll“, protestiert Manuela, „dann meine ich … ich meine doch, die ist doch schon nett.“

„So gebärdet sie sich. Ich sage ja nichts, hat ja vielleicht nichts zu bedeuten. Aber sie hat doch die Eva betreut, und nicht nur die. Ich bin nicht der Einzige, dem das auffällt, andere haben das schon vor mir gesagt.“

„Du magst sie einfach nicht.“

„Ach was, sie macht mich einfach nicht an, aber das ist es nicht. Sondern ich traue ihr nicht. Sie spielt die Bessere, und wer weiß, was dahintersteckt.“

Das kleine, spitze Gesicht der Bertha Denoth zieht sich zusammen: „Und ist es nun wirklich wahr, dass es deswegen eine Untersuchung gibt?“

„Keine Ahnung“, entgegnet er, „ist möglicherweise nur Geschwätz. Aber wenn, dann haben wir es dieser Sache und ihr zu verdanken. Die macht immer Scherereien, und verkniffen ist sie, hat mich nicht gegrüßt, latschte einfach an mir vorbei!“

Er sieht sich um, niemand wagt, Stellung zu beziehen, also fährt er fort und senkt die Stimme: „Es sind übrigens Patienten von ihr, die behaupten, sie würden gefilmt.“ Dann lehnt er sich zurück und betrachtet genießerisch die Gesichter der Runde.

4

Kaum hat sie die Kellerbar verlassen und ist draußen, überkommt der Drang Gertrud. Sie greift in ihre große Handtasche und streichelt lustvoll den Schlauch, nur um dann nochmals rasch zu schauen, ob sie wirklich allein ist. Er ist von der richtigen Sorte, groß genug im Durchmesser, elastisch und doch weich. Er klatscht schön und hinterlässt kaum Spuren. Sie schiebt ihn tiefer in die Handtasche, die sich leicht ausbeult.

Sie ist pünktlich, keine Minute zu früh, und muss nicht warten. Das schätzt sie an Sepp, wie er sich gerne genannt hört. Sie braucht nicht verdächtig herumzustehen. Das muss sie nicht haben. Sie folgt der schattenhaften Gestalt, wie sie ins Dorf hineinmarschiert.

Die Blinklichter seines Autos leuchten kurz auf, als er die Türen entriegelt. Sie stellt sich hin, während er aus dem Parkplatz manövriert und dann auf sie zurollt. Rasch steigt sie ein. Diesmal will sie oben sein, sich mit ihm vereinigen. Wieder tastet sie nach dem Schlauch. Sie braucht das einfach, den kräftigen Reiz auszutauschen. Es macht sie so richtig heiß.

Nur schon die Vorstellung weckt soghafte Süße in ihrem Geschlecht.

5

Die Elfe, manchmal nennt Herbert Edelmann die blonde Eva in Gedanken so, weil sie so dünn und lieblich ist, wirkt angespannt. Sie presst die Zähne zusammen, offensichtlich weiß sie nicht, ob sie sprechen will oder nicht. Er wartet einen kurzen Moment, dann steht er auf und sieht aus dem Augenwinkel, dass sie erschreckt leicht zusammenzuckt. Er entnimmt dem Schrank zwei Gläser. „Ein Mineralwasser?“, erkundigt er sich höflich.

Sie nickt, er schenkt ein und schiebt ihr eines zu, aus dem anderen trinkt er. Indem er die aufsteigenden Blasen mustert, kann er die Patientin unauffällig beobachten und registriert, wie sie sich langsam entspannt.

„Also“, beginnt sie und muss sich sichtlich einen Ruck geben, „ich habe aufgepasst, dreimal war es mir nicht gut, nachdem ich von dieser Ruth eine Spritze bekommen habe.“

„Können Sie sich erinnern, ob sie die Ampulle bei Ihnen geöffnet oder mit schon abgebrochener Spitze gebracht hat?“

„Mein Tiger …“, die Patientin unterbricht sich, schüttelt mehrfach den Kopf und beantwortet dann die Frage: „Sie hat sie bei mir geöffnet. Aber ich habe geträumt …“ Wieder verstummt sie.

„Ja!“, ermuntert er.

„Im Traum war sie schon offen.“

„Und Ruth hat Sie Ihnen gegeben?“

„Nein, ich weiß nicht, wer es war, vielleicht … Nein, ich glaube, es war nicht Ruth.“

„War es immer sie, die Sie behandelt hat, bevor Sie jeweils diese Beschwerden hatten?“

„Nein, nicht nur, aber fast immer, es gab auch Ausnahmen.“

„War es jedes Mal gleich?“

„Oh nein, mal war es schlimm, mal kaum, mal ging es mir sogar besser, nach der Spritze, meine ich.“

„Auch bei Ruth ging es Ihnen sowohl besser als auch schlechter?“

„Auch das, aber wenn es mir schlimmer ging, dann meist bei ihr. Aber der Tiger …“

„Ja, was ist mit dem Tiger?“

„Äh, nichts, äh, ich meine, wenn ich dieses Buch anschaue, dann geht es mir wieder besser.“

Er lehnt sich zurück, nimmt einen weiteren Schluck, um Zeit zum Nachdenken zu gewinnen. Dann entschließt er sich: „Wenn Sie wollen, kann ich veranlassen, dass Frau Urech Sie nicht mehr behandelt.“

Sie wirkt, als hätte sie nicht verstanden, oder auch, als dächte sie an etwas völlig anderes. Halb erwartet er schon wieder den Tiger, doch dann antwortet sie und spricht sehr schnell: „Ja, tun Sie das, ja, das ist sehr gut!“

Dann sinkt sie in sich zusammen und schweigt. Er widersteht der Versuchung, in ihrer Akte zu blättern, denn er weiß ja, was darin steht. Aber er überlegt, ob nicht die Dosis zu groß ist. Sie drückt sich leider unklar aus, aber es könnten Nebenwirkungen im Spiel sein, besonders bei ihrem geringen Körpergewicht und wenn man den höheren Anteil der Knochen daran in Betracht zieht. Sie ist ja so mager. Nur, wenn man zwei Parameter ändert, bleibt unklar, welcher was bewirkt. Er entscheidet sich dagegen. Zuerst muss er die Unterlagen genauer studieren und beobachten, wie sie sich entwickelt.

Er schaut wieder zu ihr hin, es umgibt sie ein Hauch Verlorenheit, der ihn rührt. „Er ist süß, der Hobbes“, bemerkt er ganz spontan.

Sie antwortet nicht, aber für einen Moment erhellt ein leises Lächeln ihr Gesicht. Offensichtlich findet sie zumindest zeitweise aus dem Wahn heraus. Natürlich helfen ihr die Medikamente dabei, aber, nochmals denkt er, eine Reduktion ist wohl vertretbar. Die Chefärztin! Mit ihr muss er den Fall unbedingt zuerst besprechen. Schizophrene nehmen doch oft eine starre Haltung ein. Sieht man aber vom Tigerwahn ab, sie klammert sich offensichtlich an diese Vorstellung, so wirkt sie jetzt beinahe labil. Die Überdosierung könnte sogar bedenklich sein.

6

Ein höhnisches Lächeln verzieht das Gesicht, während die Finger über das Gerät huschen. Entspannt lehnt sie sich zurück und wartet, bis der Anruf angenommen wird: „Hallo, ich brauche viertausend!“

„Wieso viel? Angemessen, würde ich sagen.“

„Die Leistung sei nicht gesteigert worden. Also du weißt genau, dass das nicht möglich ist. Im Gegenteil, ich muss immer mehr aufpassen, damit kein Verdacht entsteht.“

Sie streckt die Beine aus, ihre Stimme klingt plötzlich flötensüß: „Du willst doch nicht, dass man uns auf die Schliche kommt. Das wäre doch für uns beide sehr unangenehm.“

„Nein, es geht nicht mit weniger.“

„Nein, auch warten will ich nicht.“

„Hör mal, gerade weil ich zusätzliche Vorsorge treffen muss, steigen meine Kosten an. Zudem hast du den Hauptnutzen davon, auch bist du der, der wesentlich mehr zu verlieren hat.“

„Meinst du? Glaube ich nicht, wir hängen beide drin, sind aufeinander angewiesen, also will ich meinen Teil, du ziehst sicher weit mehr Profit aus der Sache als ich.“

„Nun ja, legst du etwa die Zahlen auf den Tisch?“

„Eben, ich auch nicht.“

„Also, wenn du weniger zahlst, dann muss ich bei der Sicherheit sparen, vielleicht gehen wir dann beide hops. Will ich ja nicht, aber sicher lege nicht ich darauf!“

„Na endlich! Deponiere die Summe wie üblich. Und Sex gibt’s auch noch als Zugabe, auch wie üblich, es sei denn, du willst nicht. Aber so war es ja noch nie.“

Sie klappt das Mobiltelefon zu und schaut sich nochmals um. Sie ist allein, und niemand ist in der Nähe. Sie lächelt und überlegt, wann und wie viel sie das nächste Mal verlangen will. Vielleicht etwas weniger, die Stimme hat schon gepresst geklungen, beinahe hätte sie nachgegeben und den Betrag reduziert. Sie ist schlau und dosiert ihre Forderungen. Schwäche zeigen, das verbietet sich natürlich, aber den Bogen darf sie nicht übermäßig überspannen. Hat sich bisher gelohnt. Schließlich geht man mit einer Milchkuh auch pfleglich um.

Er atmet langsam mehrmals durch, um sich unter Kontrolle zu bekommen. Einen Moment sitzt er bewegungslos da, dann fasst er sich und überlegt. Er muss das stoppen. Irgendwie muss er der Erpressung ein Ende bereiten. Schwach zeigt sich ihm plötzlich ein Umriss, der Anfang eines Planes nur. Er lächelt.

7

Eva hält den Blick so starr auf Silvia gerichtet, dass diese den Augenkontakt abbricht. Stattdessen streichelt sie ihr leicht die Hand, nimmt sich einfach ein wenig Zeit und spürt, wie der Körper der Patientin sich langsam entspannt. Es ist also ein Angstanfall. Sie überlegt schon, ob sie eine Notiz ins Krankendossier schreiben soll, als ihr Handy Musikfetzen produziert. Die Elfe zuckt leicht zusammen.

„Ja, da ist Silvia!“

„Ah, du bist es, was ist los?“

„Was? Anna hat schwere Krämpfe.“

„Ihr fehlt der Tiger“, mischt Eva sich plötzlich ein.

Die Pflegerin wendet sich ihr zu: „Sorry, ich muss abdampfen, diese Hilfskraft ist anscheinend überfordert.“

Die Patientin nickt nur. Am liebsten hätte sie den Tiger noch einmal erwähnt, denkt aber plötzlich, das könnte ihr als Rückfall ausgelegt werden. Doch Silvia lächelt nur, sie weiß, was für eine Stütze sie ihr mit Calvin und Hobbes geschenkt hat. Auch wenn nicht alle das gerade gerne gesehen haben, der Comic gibt ihr letztlich ein wichtiges Stück Selbstvertrauen.

Das Gesicht der Anna Probst zeigt einen schon ins Violette spielenden Farbton, die Augen sind so weit nach oben gedreht, dass die Pupillen beinahe verschwinden. Zum Glück ist der Mund leicht offen, Silvia greift nach einem Löffel und drückt die Zunge hinunter. Mit einem würgenden Geräusch schnappt das Opfer nach Luft. „Halte das Ding in dieser Position!“, befiehlt die erfahrene Pflegerin der hilflos dastehenden Bertha.

Die stellt sich denkbar ungeschickt an, die ältere Frau packt ihre Hand und zeigt ihr den Griff: „So! So musst du ihn halten.“ Dann fühlt sie den Puls, er beträgt mindestens hundertzwanzig, das schätzt sie nach wenigen Sekunden, der Muskeltonus ist viel zu hoch, doch die Haut ist nicht übermäßig heiß. Merkwürdige Symptome, sie kann sie nicht einordnen. Eine neue Welle von Krämpfen krümmt das Opfer zusammen, der Löffel gleitet ihm aus dem Mund, die Atmung setzt wieder aus. Sie gibt der Frau einen Klaps auf die Wange, dabei öffnen sich die Lippen wieder, und sie beginnt mit künstlicher Beatmung.

Zum Glück betritt in diesem Augenblick Frau Dr. Kricka das Zimmer, mustert für Sekunden die Szene und rennt wieder hinaus. Wenig später kommt sie mit Spritze und Ampulle zurück. Hastig bricht sie die Glasspitze ab und zieht das Medikament auf. Dann jagt sie der Patientin die Flüssigkeit in die Vene. Es vergeht keine Minute, da flauen die Krämpfe ab, und als Silvia ihre Anstrengungen einstellt, setzt auch die natürliche Atmung wieder ein.

Die drei Frauen zittern und schwitzen, dann wendet sich die Ärztin an die beiden: „Ihr gehört unter die Dusche, dann genehmigt ihr euch eine Ruhepause oder einen Kaffee, aber zuerst will ich hören, was da passiert ist.“

Nach dem Bericht nickt sie: „Gut gemacht. Und zudem haben wir Glück gehabt. Was ich ihr gegeben habe, ist zwar naheliegend, hätte aber auch verheerend wirken können. Du hast superschnell reagiert, ihr zumindest eine temporäre Unterversorgung des Hirns mit Sauerstoff erspart. Irgendetwas stimmt aber nicht, es sieht fast wie eine schwere Nervenvergiftung aus. Was hat man ihr gegeben?“, fragt sie die Pflegerin.

„Was ich bei der Ausgabe bekommen habe, ich habe nichts getan, sicher nichts!“, jammert die Denoth los.

„Behauptet ja auch niemand! Wann?“

„Vor drei Stunden!“

„Tabletten oder Injektion?“

„Nach dem Morgenessen Tabletten, um elf Uhr eine Spritze.“

„Wo ist die Ampulle? Es könnte eine Verwechslung passiert sein, die zu einer gefährlichen Kombination geführt hat.“

„Schon entsorgt.“

„Entspricht ja der Vorschrift, ist aber in diesem Fall Pech. Und alle Medikamente waren richtig?“

„Ich hab’ sie doch angesehen, sie sahen wie immer aus! Ich habe den Behälter für Frau Probst genommen und sicher nicht mit dem einer anderen verwechselt. Zudem war da alles drin und es sah so aus, wie es sollte.“

Dr. Kricka zuckt mit den Achseln und denkt laut: „Vielleicht ein allergischer Schock? Aber so sah es wirklich nicht aus.“ Sie überlegt einen Moment: „Silvia, ich weiß, dass du fix und fertig sein musst, aber kannst du noch durchhalten? Da stört mich was an der Sache.“

Die Angesprochene nickt und die Ärztin befiehlt der Jungen: „Du kommst mit. Wir gehen zur Ausgabe und schauen die Ampullen durch, das hilft dir, dich verlässlich zu erinnern, ob es nicht doch eine falsche war. Es muss so ein Fehler gewesen sein – oder aber eine sehr seltsame körperliche Reaktion.“

Dann, sie ist schon am Gehen, kehrt sie noch mal um und überprüft den halb leeren Behälter. Alles ist wie vorgeschrieben, Name der Patientin, Kurzbezeichnung der Medikamente, die Nummer und die Zeit der Verabreichung. Sie sieht kein Anzeichen einer Fälschung, keine Handkorrekturen, keine vom Radieren aufgeraute Stellen.

Mit viel Verve hackt Natascha Kricka das Meldeformular voll. Es stört sie, dass sie die Reaktion nicht versteht. Und, zugegeben, sie ärgert sich auch, mit dieser internen Sache konfrontiert zu werden. Denn sie führt mit einem Kollegen und einer Kollegin eine Gemeinschaftspraxis. Hier arbeitet sie nur als Stellvertreterin, mit entsprechend wenig Kompetenz. Gerade darum füllt sie das Formular peinlich genau aus und sieht es zweimal durch, bevor sie es abschickt, an zwei Orte, und dann noch ausdruckt.

Dann eilt sie zur Bodmer, der Chefärztin, drängt sich trotz eines Abwinkens vor und kürzt damit ein Telefonat ab, von dem sie weder heraushört, mit wem es geführt wird noch was es bedeutet.

„Das war eine recht ernsthafte Sache, hätte katastrophal enden können“, beginnt sie.

„Na, dann schießen Sie mal los!“

Sie schildert den Fall knapp, aber mit deutlichen Worten und fasst zusammen: „Ich schließe zwar eine allergische Reaktion nicht aus, doch die Symptome passen schlecht.“

„Jeder Mensch reagiert anders, Abweichungen können durchaus vorkommen.“

„Ich habe bloß Mühe, daran zu glauben. Möglich ist vieles, und ich kenne den Fall zu wenig. Aber ich musste improvisieren, denn die Situation war bedrohlich. Die Anna Probst starb beinahe, ich musste ein ziemliches Risiko auf mich nehmen. Ich finde, Sie sollten interne Abklärungen treffen, das habe ich auf dem Formular als dringliche Empfehlung festgehalten und wollte Sie auch persönlich informieren, ich spiele nun einmal mit offenen Karten. Gut möglich, dass Sie einen Grund in der ganzen Krankheitsgeschichte finden, keineswegs unwahrscheinlich würde ich meinen, nur bin ich nicht sicher. Und falls nicht, könnte was faul sein.“

„Sie handeln da völlig richtig, und ich danke Ihnen. Ich werde mich darum kümmern.“

„Persönlich meine ich sogar, das sollte polizeilich untersucht werden.“

Der gerade eingetretene CEO (Kumli hat als eine der ersten Amtshandlungen die ehrwürdige Anrede Direktor modernisiert) schüttelt energisch den Kopf: „Unmöglich, wir können die doch nicht wegen jedem simplen Krampfanfall beiziehen.“

„Die medizinische Abklärung hat sicher Priorität“, urteilt Ingrid Bodmer. „Von ihr hängt ab, ob weitergehende Maßnahmen nötig sind. Auch wegen der Qualitätssicherung brauche ich Laborergebnisse. Nur auf Basis von Mutmaßungen kann ich nichts Konkretes veranlassen. Oder haben Sie weitere Anhaltspunkte?“

„Ich habe die Pflegerin ausgefragt. Der Krampfanfall war sehr heftig und auch einigermaßen atypisch, kam mir bedenklich vor, also wollte ich mehr wissen. Sie meinte, die Patientin hätte Angstzustände und sich vor Medikamenten gefürchtet.“

„Das besagt wenig. Gerade seelisch kranke Menschen verdächtigen Personal und Menschen manchmal grundlos.“

„Das verstehe ich. Aber nach diesem Anfall scheint mir grundlos nicht mehr das richtige Wort zu sein. Ich tippe auf eine medikamentöse Vergiftung. Das alles steht im Rapport, den Sie von mir haben. Eine Kopie nehme ich mit zu meinen Akten.“

„Sie sind nur als Vertretung hier“, mischt Kumli sich ein. „Die Unterlagen müssen wir als die verantwortliche Klinik haben.“

„Haben Sie ja alles. Aber für Behandlungen, die ich mache, bin ich verantwortlich. Daher brauche ich das entsprechende Doppel. Mehr als dieses nehme ich nicht zu meinen Akten, und zu sehen bekommt es niemand, falls Sie diese Befürchtung andeuten wollen.“

„Oh! Das meine ich nicht. Das steht mir fern.“

„Na! Dann ist ja alles in Ordnung.“

Allein in ihrem Büro starrt Ingrid Bodmer zur Decke. Dann klickt sie das Meldeformular an und studiert es, anschließend die Daten der Anna. Was sie sieht, beruhigt sie nicht. Die Kricka hat den richtigen Riecher gehabt, die heftige Reaktion ist unverständlich und hätte nicht passieren dürfen. Zudem, sie fühlt plötzliche Beklemmung, gibt es Parallelen.

Eva legt sich entspannt in ihrem Bett zurück. Sie lächelt. Etwas ist geschehen, das hastige Hin und Her zeigt ihr das. Aber sie ist vom Schlag verschont geblieben. Die Angst, die sich manchmal an sie heranschleicht, ist plötzlich fern. Sie dringt nicht zu ihr vor. Ihr Tiger schützt sie. Sie horcht, er schnurrt ihr zufrieden ins Ohr. Der Silvia, der kann sie vertrauen. Gertrud und Ruth nicht, bei denen muss sie aufpassen. Aber der Tiger wird sie warnen.