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Ebook-Ausgabe 2016

Umschlaggestaltung: Silke Bunda Watermeier, www.watermeier.net

Copyright© 2003 Innenwelt Verlag GmbH, Köln

Alle Rechte vorbehalten

Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe, auch auszugsweise,

nur mit Genehmigung des Verlages

www.innenwelt-verlag.de

ISBN 978-3-942502-78-8

Sitara Mittag

UND DIESMAL
IST ES ANDERS!

Past Lives + Mondknoten
im Horoskop

Alle Haus- und Zeichenkombinationen

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INHALT

Vorwort

Widder 1 Kampf

Widder 2 Wenn es ums Überleben geht …

Widder 3 Schlagfertigkeit ist alles …

Widder 4 Komm mir nicht zu nahe …

Widder 5 Wer es wagt, mich zu übersehen …

Widder 6 Keine Zeit …

Widder 7 Für dich, gegen dich …

Widder 8 Ich kämpfe im Verborgenen …

Widder 9 Ich kämpfe für die Wahrheit …

Widder 10 Ich schaff das alleine …

Widder 11 Alle mir nach!

Widder 12 Angriffslust und Angriffsleid …

Stier 1 Wenn ich nicht will …

Stier 2 Beständigkeit

Stier 3 Eine Hand wäscht die andere …

Stier 4 Heim und Herd …

Stier 5 Ich bin mir selbst genug …

Stier 6 Arbeit ist das ganze Leben …

Stier 7 Ein sicherer Ehestand …

Stier 8 Nichts auf die Goldwaage legen…

Stier 9 Ein behagliches Eckchen im Himmel

Stier 10 Unermüdlich im Einsatz …

Stier 11 Einer für alle, alle für einen …

Stier 12 Lasst mich in Frieden …

Zwillinge 1 Ich komm schon dahinter …

Zwillinge 2 Wissen ist Geld …

Zwillinge 3 Wissbegier

Zwillinge 4 Solange der Redefluss plätschert …

Zwillinge 5 Ich weiß Bescheid …

Zwillinge 6 Dienstbare Geister …

Zwillinge 7 Darüber müssen wir unbedingt reden

Zwillinge 8 Die Welt der Schatten entschlüsseln …

Zwillinge 9 Über Wahrheit hab ich promoviert …

Zwillinge 10 Weißt du was, bist du was …

Zwillinge 11 Ich krieg das für uns raus …

Zwillinge 12 Ich darf nichts sagen …

Krebs 1 Da muss man mir doch helfen …

Krebs 2 Gemütlich im Bunker …

Krebs 3 Was weiß denn ich …

Krebs 4 Verzagtheit

Krebs 5 Warum entdeckt mich keiner …

Krebs 6 Ich bin noch nicht so weit …

Krebs 7 Verlass mich nicht!

Krebs 8 Ich habe keine Chance …

Krebs 9 Von guten Mächten geschützt …

Krebs 10 Ich schaff das nicht …

Krebs 11 Ohne meine Freunde geht gar nichts

Krebs 12 Leben ist gefährlich …

Löwe 1 Ich gewinne immer …

Löwe 2 Im Mittelpunkt bin ich sicher…

Löwe 3 Jetzt rede ich …

Löwe 4 Wieso sieht mich keiner …

Löwe 5 Stolz

Löwe 6 Lass mich mal machen …

Löwe 7 Die ganz große Liebe …

Löwe 8 Wer die Gefahr liebt …

Löwe 9 Ich habe Recht …

Löwe 10 Das steht mir doch zu …

Löwe 11 Die Auserwählten …

Löwe 12 Eigentlich bin ich ja …

Jungfrau 1 Hauptsache, ich hab alles im Griff …

Jungfrau 2 Man weiß nie, wozu es noch gut ist …

Jungfrau 3 Du, ich würd das so machen …

Jungfrau 4 Das Leben ist schwer …

Jungfrau 5 Hart verdienter Applaus …

Jungfrau 6 Besorgnis

Jungfrau 7 Ich bin es dir doch schuldig …

Jungfrau 8 Kontrolle ist alles …

Jungfrau 9 Mit blütenweißer Weste …

Jungfrau 10 Schaffe, schaffe …

Jungfrau 11 Kritik und Selbstkritik …

Jungfrau 12 Wenn ich alles richtig mache …

Waage 1 Mein Lächeln ist meine Waffe …

Waage 2 Mein Charme ist mein Kapital …

Waage 3 Diplomatie ist alles …

Waage 4 Die Welt ist so hässlich …

Waage 5 Der Preis des Ruhms …

Waage 6 Ich bin immer für euch da …

Waage 7 Anpassung

Waage 8 Leidenschaft ist tödlich …

Waage 9 Im Dienste der Nächstenliebe …

Waage 10 Eine schöne Rolle …

Waage 11 Damit wir’s alle nett haben …

Waage 12 Die ultimative Idylle …

Skorpion 1 Ich behalte die Oberhand …

Skorpion 2 Geld stinkt oder doch nicht?

Skorpion 3 Hast du schon gehört …

Skorpion 4 Gefährlicher Schutzraum …

Skorpion 5 Ich will alles …

Skorpion 6 Ich räume gründlich auf …

Skorpion 7 Abgründige Beziehungen …

Skorpion 8 Intensität

Skorpion 9 Meine Überzeugung ist meine Sache …

Skorpion 10 Ich verlange das Äußerste …

Skorpion 11 Der gemeinsame Feind …

Skorpion 12 Die innere Hölle …

Schütze 1 Ich weiß es besser …

Schütze 2 Mir passiert schon nichts …

Schütze 3 Ich kann überall mitreden …

Schütze 4 Die Wahlfamilie finden …

Schütze 5 Gigantische Visionen …

Schütze 6 Das ist doch ganz einfach …

Schütze 7 Bist du mein Seelengefährte?

Schütze 8 Alles oder nichts …

Schütze 9 Gerechtigkeit

Schütze 10 Ich weiß, wo’s langgeht …

Schütze 11 Die Wahrheit ist auf unserer Seite …

Schütze 12 Meine Weisheit ist mein Geheimnis …

Steinbock 1 Ich gebe niemals auf …

Steinbock 2 Von nichts kommt nichts …

Steinbock 3 Hauptsache kompetent …

Steinbock 4 Ich sorg schon für euch …

Steinbock 5 Ich habs geschafft, yeah …

Steinbock 6 Arbeiten bis zum Umfallen …

Steinbock 7 Bis dass der Tod uns scheidet …

Steinbock 8 Ich schaff das schon …

Steinbock 9 Anständig bis in die Knochen …

Steinbock 10 Ehrgeiz

Steinbock 11 Gemeinsam sind wir stark …

Steinbock 12 Die graue Eminenz …

Wassermann 1 Mein Schwert ist aus Eis …

Wassermann 2 Die Sicherheit des Vogelfreien …

Wassermann 3 Ich sag es so, wie es mir passt …

Wassermann 4 Ich bin hier fremd …

Wassermann 5 Was hab ich für tolle Ideen …

Wassermann 6 Sozial engagiert …

Wassermann 7 Etwas andere Beziehungen …

Wassermann 8 Schnell ein paar scharfe Sachen …

Wassermann 9 Ich habe das Wissen …

Wassermann 10 Karriere in der Cyberwelt …

Wassermann 11 Distanz

Wassermann 12 Freiheiten im Verborgenen …

Fische 1 Schattenboxen …

Fische 2 Das Universum sorgt schon für mich …

Fische 3 Vielleicht ja, vielleicht nein …

Fische 4 Wo ist meine Nische ? …

Fische 5 Meine Traumrolle …

Fische 6 Ich gehe auf in meiner Pflicht …

Fische 7 Ich bin doch du …

Fische 8 Ich bin verloren …

Fische 9 Das Irdische transzendieren …

Fische 10 Mysteriöser Erfolg …

Fische 11 Geteiltes Leid …

Fische 12 Entgrenzung

Über die Autorin

Wer sich mit den Mondknoten beschäftigt …

… erkennt oft überrascht, dass sie eine weit größere und vor allem tiefer greifende Aussagekraft haben, als irgendein anderer Faktor im Horoskop! Der Erfolg meines Buches „Wo kommst du her, wo gehst du hin – Die Mondknoten im Horoskop“ zeigt, dass die Frage nach dem Woher und Wohin unseres individuellen Lebensweges viele Menschen bewegt. Die Antwort der Mondknoten ist so frappierend zutreffend, dass ich immer wieder darum gebeten wurde, mehr darüber zu schreiben. Vor allem scheint es den meisten schwer zu fallen, Haus- und Zeichenstellung einer Mondknotenposition als Einheit zu deuten. Ich hoffe, dass das vorliegende Handbuch Ihnen wertvolle Anregungen gibt!

Was sind Mondknoten?

Die Mondknoten sind die Schnittpunkte der Mondbahn mit der scheinbaren Umlaufbahn der Sonne um die Erde. Es gibt einen südlichen, so genannten absteigenden, Mondknoten mit dem Symbol Image und einen nördlichen, so genannten aufsteigenden mit dem Symbol Image. Beide stehen sich immer genau gegenüber. Ist also nur der nördliche in einem Horoskop eingezeichnet, dann befindet sich der südliche in Opposition dazu.

Wieso Past Lives?

Die meisten Astrologen gehen mittlerweile davon aus, dass der südliche Mondknoten für Verhaltens- und Denkmuster steht, die sich in vergangenen Inkarnationen entwickelt haben. Auch das vorliegende Buch basiert auf dieser Annahme. Um die Mondknoten erfolgreich in Ihre Deutung einzubeziehen, müssen Sie jedoch nicht an Reinkarnation glauben. Jedes „vergangene Leben“ kann als lebendiges symbolkräftiges Bild betrachtet werden. Ob Waisenkind oder Feldherr, Dienstmagd oder Zigeuner, Spion oder Nonne – jede dieser Figuren ruft andere Assoziationen hervor. Auf diese Assoziationen kommt es an, nicht darauf, ob wir tatsächlich einmal als die betreffende Person gelebt haben. Auch wenn Sie also Reinkarnation für unwahrscheinlich halten: Arbeiten Sie mit den Bildern! Sie werden feststellen, dass Sie und Ihre Klienten erstaunlich stark darauf ansprechen.

Grundsätzlich zu beachten ist zum einen, dass die Auswahl der für eine Mondknoten-Position getroffenen Bilder immer unvollständig bleiben muss. Lassen Sie sich von ihnen inspirieren und folgen Sie Ihrer eigenen Intuition! Zum Zweiten sind die hier beschriebenen Muster nur die für unseren Entwicklungsweg in diesem Leben relevanten; es handelt sich nicht um die Gesamtheit aller hinter uns liegenden Inkarnationen! Im Laufe des Lebens entwickeln wir uns vom Muster unseres Südmondknotens hin zum Potenzial unseres Nordmondknotens. Die meisten Menschen befinden sich auf ihrem Weg irgendwo zwischen beiden Positionen. Ich erlebe jedoch immer wieder ein „erkennendes Aufleuchten“ bei meinen Klienten, sobald ich ihr Südmondknoten-Muster beschreibe. Deswegen gehe ich hier von der Position des südlichen Mondknotens aus.

Beide Mondknoten bilden eine Einheit. Dennoch gilt es zunächst, sich von den Mustern des Südmondknotens zu verabschieden – nicht weil sie per se „schlecht“ wären, sondern weil sie ein Missverständnis bergen. Dieses Missverständnis liegt in unserer Fixierung auf sie. Sie haben sich unter ganz bestimmten Umständen in vergangenen Leben gebildet. Damals waren sie angemessen, auch wenn wir vielleicht mit ihnen auf Abwege gerieten oder in Extreme verfielen. Hier und jetzt befinden wir uns jedenfalls in einem neuen Kontext, der neue Antworten erfordert. Wir bekommen eine neue Aufgabe und wenn wir das letzte Mal auf Irrwege gerieten, dann bekommen wir diesmal eine neue Chance. Für diese neue Chance steht der nördliche Mondknoten; er liefert uns den Schlüssel, um unser Leben im heutigen Kontext erfolgreich zu bewältigen. Unter dem Vorzeichen des nördlichen Mondknotens erweisen sich auch die Qualitäten des südlichen als wertvolle Ressourcen und nicht mehr als Stolpersteine auf unserem Weg.

Nur Männer?

Der Einfachheit halber habe ich, wie auch im letzten Buch, die männliche Form gewählt, um die Mondknoten zu beschreiben. Das soll niemanden diskriminieren – schließlich bin ich selbst eine Frau – es ist einfach praktischer so. Auch hinsichtlich der Past Life-Bilder fällt Ihnen vielleicht auf, dass das Leben von Frauen unterrepräsentiert ist. Wie wir alle wissen, beschränkte sich ihr Dasein in der Vergangenheit oft auf die Rolle als Mutter und Hausfrau. Berufe geben differenziertere Bilder ab; die angeführten, meist männlichen Berufe sollen das Wesentliche der jeweiligen Kombination hervorheben – welches sich auch auf ein Frauenleben übertragen lässt. So kann eine Frau durchaus wie ein General die eigene Familie im Griff (Widder 10) oder wie ein Superstar hauptsächlich das eigene Ego im Blick gehabt (Löwe 10) haben.

Das Deutungsprinzip

Selbstverständlich erhebe ich mit der vorliegenden Auflistung der Ausdrucksformen einer Mondknoten-Kombination keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Allein aus Platzgründen musste ich z. B. beim Krebs- Südmondknoten den Aspekt der Mutterschaft oder beim Skorpion-Südmondknoten seinen Umgang mit Finanzen begrenzen. Die vorliegenden Texte sollen ein Anstoß sein. Jeder Astrologe, der einmal das Prinzip verstanden hat, kann die gemachten Aussagen sinnvoll erweitern. Dazu vergegenwärtigen Sie sich folgende Formel, nach dem die Mondknoten zu betrachten sind: Wir kommen mit der Energie des Südmondknoten-Zeichens und aus dem Bereich des Südmondknoten-Hauses in diesem Leben an den Start. Das Zeichen zeigt die Eigenart an, die wir mitbringen, das Haus, wo und wie diese Eigenart Ausdruck fand. Es ist hilfreich, aus den beiden Faktoren „Haus“ und „Zeichen“, ein Bild entstehen zu lassen. Dieses Bild erklärt bestimmte Verhaltensund Denkmuster – die der seelischen Erfüllung in diesem Leben allerdings eher im Wege stehen. Wie bereits erwähnt, verspricht der Nordmondknoten hier und jetzt mehr Glück.

Zunächst sollten wir uns hin zum Bereich des Nordmondknoten-Hauses orientieren, welches ein Lernfeld für das Neue ist; hier haben wir die beste Chance uns weiterzuentwickeln. So aktivieren wir die Energie des Nordmondknoten-Zeichens, die uns dann ein Gefühl der Erfüllung in allen Bereichen unseres gegenwärtigen Lebens ermöglicht. Erst jetzt können wir auch die Energien des Südmondknoten-Zeichens Frucht bringend einsetzen. Sie werden uns nun nicht mehr zurückwerfen, sondern als wertvolles Erbe der Vergangenheit unterstützen.

Viele Menschen versuchen sich von ihrem Südmondknoten-Zeichen direkt zu ihrem Nordmondknoten-Zeichen zu bewegen, bleiben dann aber irgendwann in ihrer Entwicklung stecken. Nur der Weg über das Nordmondknoten-Haus ermöglicht eine vollständige Wandlung. Hierzu ein Beispiel: Eine Klientin mit einer Zwillinge-6-Südmondknoten-Position befand sich seit vielen Jahren auf einem spirituellen Weg, der sie auch häufig ins Ausland führte. Es sah so aus, als lebte sie ihren Schütze-Nordmondknoten bereits. Sie war im Zusammenhang mit ihrem spirituellen Weg jedoch stets eingebunden in Arbeitszwänge, die ihr wenig Bewegungsfreiheit ließen. Freizeit und Leerlauf kannte sie seit vielen Jahren nicht. Tatsächlich war die Spiritualität jetzt zu ihrer Arbeit geworden und konnte sich nur in diesem Rahmen entfalten. Das sechste Haus hatte sie also noch ganz im Griff. Erst als sie begann sich mehr Auszeiten zu gönnen und sich aus ihrem intensiven Arbeitsleben zurückzuziehen – was auch bedeutete, mehr Alleinsein und weniger Anbindung an ihre spirituelle Gruppe in Kauf zu nehmen – kam ihre spirituelle Entwicklung tatsächlich zum Erblühen.

Die Bestimmung der Mondknoten-Position für Astrologen

Wer seinen Mondknoten zwischen 2° und 28° eines Zeichens hat, ist eindeutig diesem Zeichen zuzuordnen. Leider sind die Übergänge nicht immer so klar. Ich hatte bereits Klienten mit einem Mondknoten auf 29°, die eindeutig dem Folgezeichen zuzuordnen waren, andererseits auch Klienten mit einem Mondknoten auf 0°, die dem vorherigen Zeichen zuzuordnen waren. Man sollte also bei Zeichenübergängen immer ein eingehenderes Gespräch mit dem Klienten darüber führen, wo er sich selbst „angesiedelt fühlt“. Etwas anders verhält es sich mit der Haus-Position. Ich arbeite mit Koch-Häusern. Dabei gehe ich davon aus, dass der Mondknoten an einer Häusergrenze aufgrund seiner generellen Rückläufigkeit immer dem vorhergehenden Haus zuzuordnen ist – er wirkt also nicht wie ein Planet ins nächste Haus hinein. Da Geburtszeiten jedoch häufig nicht exakt sind, kann es nötig sein, auch bei den Mondknoten die Deutung entsprechend zu variieren.

Planeten und Mondknoten

Um das entstehende Past Life-Bild zu spezifizieren, sollte man die Regenten der Mondknoten und ihre Aspekte hinzuziehen. Ein Löwe-Südmondknoten mit einer Fische-Sonne ist bei spielsweise anders zu deuten als einer mit einer Zwillinge-Sonne. Planeten am Südmondknoten können seine Deutung beträchtlich verändern! Sie weisen meist darauf hin, dass in diesem Leben noch einige Nacharbeit notwendig ist, bevor man in die neue Richtung gehen kann.

Dies ist besonders bei Jupiter der Fall, der oft anzeigt, dass das betreffende Muster in vergangenen Leben erfolgreich angewandt wurde. Chiron dagegen weist eher darauf hin, dass man schmerzliche Erfahrungen gemacht hat, und erhöht die Motivation etwas Neues zu probieren. Auch bei Saturn gibt es schmerzhafte Erfahrungen, allerdings oft verbunden mit einem angstvollen Festhalten am alten Muster. Pluto ist immer ein Hinweis auf eine schwer wiegende Machtproblematik. War man dabei in der Täterrolle, steht einem der eigene Stolz (Pluto im Löwen) oder Anspruch (Pluto in der Jungfrau) im Wege, in der Opferrolle dagegen ist es eher das erlittene Trauma, das einen hindern kann voranzuschreiten und neue Erfahrungen zu machen.

Persönliche Planeten zeigen an, dass man dazu tendiert, den Gefühlen (Mond), dem Denken und Austausch (Merkur), den Liebesbeziehungen (Venus) oder dem eigenen Energieausdruck (Mars) eine allzu hohe Bedeutung einzuräumen.

Alle Planeten können nach ihrer Regentschaft einer entsprechenden Zeichenposition zugeordnet werden und dadurch die Deutung erweitern. In diesem Sinne entspricht ein am Südmondknoten stehender

Pluto – einem Skorpion-Südmondknoten,

Neptun – einem Fische-Südmondknoten,

Uranus – einem Wassermann-Südmondknoten,

Chiron – einem Jungfrau-Südmondknoten,

Saturn – einem Steinbock-Südmondknoten,

Jupiter – einem Schütze-Südmondknoten,

Mars – einem Widder-Südmondknoten,

Venus – einem Waage- oder Stier-Südmondknoten,

Merkur – einem Zwillinge-Südmondknoten,

Mond – einem Krebs-Südmondknoten,

Sonne – einem Löwe-Südmondknoten.

Ein mögliches Past Life-Bild für einen Krebs-Südmondknoten im neunten Haus verbunden mit Uranus wäre beispielsweise jemand, der auf sich gestellt in den Wäldern Geborgenheit fand. Wohingegen jemand, der im Schutz einer Klostergemeinschaft aufwuchs, eher den Mond am Krebs-Südmondknoten im neunten Haus stehen hätte. Am Nordmondknoten stehend sind alle Planeten mächtige Verbündete auf unserem Weg.

Und wann passiert’s?

Es gibt Menschen, die sich bereits früh in ihrem Leben am Nordmondknoten ausrichten, andere sind bis ins hohe Alter hauptsächlich mit dem Südmondknoten befasst – eine Regel gibt es hier nicht. Bei einigen der aufgeführten Prominenten wird recht deutlich, ob sie eher ihr Südmondknoten-Muster wiederbelebt oder sich zum Nordmondknoten hin bewegt haben. Beispiele für Ersteres wären John Wayne (Steinbock 5) oder Slobodan Milosevic (Fische 11), Beispiele für Letzteres der ehemalige Chef des Bundesnachrichtendienstes Reinhard Gehlen (Stier 2) oder Martin Luther (Waage 3). Optimal ist eine gelungene Einheit der besten Eigenschaften beider, wie sie Peter Ustinov (Widder 10) verkörpert.

Normalerweise manifestiert sich das Südmondknoten-Muster bereits deutlich in der Kindheit bzw. wird durch Kindheitserlebnisse untermauert. Wer katastrophale Leben hinter sich hat, wie häufig bei Skorpion- oder Achte-Haus-Südmondknoten, dessen Kindheit ist oft auch in diesem Leben belastet von Dramen. Waren die vergangenen Inkarnationen dagegen angenehm, erfährt man in diesem Leben oft genau das Gegenteil. Typisch für Krebs-Südmondknoten, die in vergangenen Leben umsorgt oder zumindest gut versorgt waren, sind zum Beispiel „unterkühlte bis kalte“ Verhältnisse in der heutigen Herkunftsfamilie.

Kinder, die aus positiven Vorleben kommen, brauchen in diesem Leben meist noch einmal einen Anschluss an das alte Muster, um sich in Richtung ihres Nordmondknotens orientieren zu können. Zwei meiner Klientinnen – die sich nicht kennen – berichteten mir von ihren Kindern mit einer Krebs-12-Südmondknoten-Stellung, dass diese sich nach dem vierten Schuljahr für eine weiterführende Klosterschule entschieden. Beide Familien sind nicht religiös orientiert, ja, die eine ist nicht einmal katholisch, sodass die Eltern der Kirche beitreten mussten! Ich nehme an, dass diese Kinder durch ihre Entscheidung eine mehrjährige Realitätsprüfung vollziehen werden und erst so in die Lage kommen, sich aus der alten Fixierung zu lösen.

Manchmal wird die Südmondknoten-Energie vehement abgelehnt. Dies kann zwei Ursachen haben: Entweder das Ende des jeweiligen Vorlebens war ein solcher Schock, dass man mit einem „Nie wieder!“ in dieses Leben eintritt. Oder der Ausdruck der betreffenden Energie wurde durch die frühkindlichen Umstände im jetzigen Leben vollständig blockiert. In beiden Fällen gibt es also einen Bruch zwischen Alt und Neu, der dem eigenen Wachstum zugute kommt.

Dennoch muss das Südmondknoten-Muster bewusst gemacht werden! Ansonsten handelt es sich bei dem scheinbar gereiften Verhalten um eine reine Reaktion, die irgendwann wieder zusammenbricht. Ein Klient mit einer Krebs-7-Südmondknoten-Stellung beispielsweise wurde noch im Babyalter von den Eltern bei Verwandten zurückgelassen und wuchs als „ungeliebtes Anhängsel“ dort auf. Er entwickelte als reine Überlebensstrategie seine Nordmondknoten-Qualitäten bereits in früher Kindheit und verließ diese Familie mit vierzehn Jahren, um sich fortan selbstständig durchs Leben zu schlagen. In seinen frustrierenden Liebesbeziehungen allerdings spiegelte sich die ganze ungelebte und schmerzvolle Gefühlswelt des Südmondknoten-Musters. Erst nach der Saturnrückkehr Anfang dreißig, begann er in einer Therapie sich die zum Südmondknoten gehörenden Fixierungen bewusst zu machen. Ein solches Szenario ist jedoch recht selten. Meist wird das Südmondknoten-Muster eindeutig zuerst erlebt, bis man zu dem Punkt gelangt, an dem die Notwendigkeit der Nordmondknoten-Energien unübersehbar wird und man beginnt, diese zu entwickeln.

Die Frage der Moral

Dieses Buch steht außerhalb gängiger moralischer Grundsätze. Dazu ist das Konzept der Reinkarnationslehre recht nützlich. Denn wir alle haben bereits unendlich viele Inkarnationen hinter uns und die ganze Bandbreite – vom gänzlich uninteressanten zum abenteuerlichen, vom entsetzlichen bis zum idyllischen Leben – durchlebt. Wir alle haben geliebt, getötet, gelitten und betrogen. Tatsächlich möchte ich jeden ermutigen, das Buch von Anfang bis Ende durchzulesen. Auf diese Weise wird uns das ganze Spektrum menschlichen Erlebens noch einmal bewusst und viele unserer begrenzenden Vorstellungen können sich relativieren und auflösen – ohnehin ein äußerst wünschenswerter Nebeneffekt, wenn man sich mit Astrologie beschäftigt!

Ich bin davon überzeugt, dass das Leben an sich nicht moralisch ist. So kann jemand sein Nordmondknoten-Muster zunächst moralisch gesehen negativ ausdrücken – zum Beispiel durch eine sehr egoistische (5. Haus), erfolgsbesessene (10. Haus) oder materialistische (2. Haus) Haltung. Ein weiteres Beispiel wäre Clara Schuhmann (Waage 4), die ihre Kinder zugunsten ihres beruflichen Ehrgeizes sträflich vernachlässigt und damit tief verletzt hat. So jemand befindet sich dennoch auf dem richtigen Weg; eine höhere seelische Reifestufe – in diesem Fall mehr Mitgefühl – wird sich jedoch erst über weitere Inkarnationen hinweg entwickeln.

Ein verwirklichter Nordmondknoten hat also nichts mit Reife zu tun! Er zeigt lediglich an, dass die Hauptaufgabe für dieses Leben gelöst wurde. Durch diese Lösung macht die Seele einen Entwicklungsschritt, der sie reifen lässt, doch um aus meinem bereits erwähnten Buch zu zitieren: „Während man sich im Verlauf seiner vielen Inkarnationen immer wieder von einem Pol zu seinem Gegenpol bewegt, reift die eigene Persönlichkeit allmählich zu dem Stadium heran, wo sie das große Ganze in seiner unendlichen Vielfalt widerspiegelt.“

Es gibt keinen Faktor in der Astrologie, der Hinweise geben könnte, auf welcher Stufe geistig-seelischer Reife sich jemand befindet. Die Mondknoten sind hier keine Ausnahme. Auch der südliche Mondknoten kann bereits auf einer hohen Reifestufe gelebt worden sein.*

Die gelungene Bewältigung der durch die Mondknoten gestellten Aufgabe stellt jedoch in jedem Fall einen großen individuellen Wachstumsschritt dar. Sicher ist: Wer das Potenzial seines Nordmondknotens in sein Leben integriert hat, wird immer mit einem Gefühl der Erfüllung und des inneren Reichtums belohnt!

* Eine hervorragende Anregung zur Betrachtung der verschiedenen Daseinsebenen gibt das Buch „Glück und Selbstverwirklichung im Horoskop“ von Nicolaus Klein.

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 1. HAUS

Kampf

Die Position des Widder-Südmondknotens im ersten Haus entspricht einem besonders reinen Widder-Südmondknoten. Daher wird er sich mehr oder weniger in allen hier beschriebenen Widder-Südmondknoten-Konstellationen wiederfinden. Lesen Sie mehr zu den reinen Mondknoten-Positionen in meinem Büchlein „Wo kommst du her, wo gehst du hin? Die Mondknoten im Horoskop“.

Elke Sommer, Wolfgang Borchert, Michael Jackson

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 2. HAUS

Wenn es um’s Überleben geht …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im zweiten Haus in dieses Leben tritt, lässt sich etwa so beschreiben: „Wenn es um mein Überleben geht, werde ich rabiat!“ Er meint, sein Leben sei nur sicher, wenn er kontinuierlich darum kämpft. Und damit er sich wirklich sicher fühlt, besteht er vehement darauf, dass sich sein Status quo nicht verändert. Auch wird er eine Menge Energie aufwenden, um einen abgesicherten Zustand zu erreichen.

In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, war diese Haltung durchaus angemessen – etwa in Situationen, wo wir ums Überleben kämpften oder mit Klauen und Zähnen das eigene Hab und Gut, Frauen und Kinder verteidigen mussten. Mit diesem Südmondknoten-Muster sind wir vielleicht durch Krieg und Kampf zu Reichtum gelangt oder wir gehörten zu denen, die es mit großem Kraftaufwand zu Wohlstand gebracht haben. In diesem Fall hätte sich unsere Strategie also bewährt. Doch ob man mit der Haltung des Widder-Südmondknotens im zweiten Haus erfolgreich war oder nicht: In diesem Leben hat sie ausgedient – ganz einfach, weil unsere Lebensumstände jetzt andere sind und eine neue Grundeinstellung erfordern. Wer anderen nämlich mit der Haltung „Man kriegt nichts geschenkt!“ begegnet, der hat gute Chancen, tatsächlich nichts geschenkt zu bekommen. In diesem Leben behindert die altbewährte Strategie also genau die Sicherheit, die uns so wichtig ist.

Wir schreiten energiegeladen durchs Leben und schaffen eine Menge, wovon andere nur träumen können. Probleme gibt es hauptsächlich im Beziehungsbereich, denn wir neigen dazu, nahe stehende Menschen als unseren Besitz zu betrachten und ferner stehende Menschen aus unserem Bewusstsein komplett auszuklammern, weil wir ihre Existenz tendenziell als störend erleben. Von den Menschen, mit denen wir zu tun haben, verlangen wir vor allem Anpassungsbereitschaft und dass sie wie wir ein sicheres Leben schätzen. Wir haben wenig Verständnis für allzu komplexe oder gar schwierige Gefühlslagen. Überhaupt mögen wir es nicht, wenn allzu viel Staub aufgewirbelt wird, und unbequeme Wahrheiten, egal ob im privaten oder im öffentlichen Bereich, wischen wir am liebsten schnellstens vom Tisch.

Der zu diesem Mondknoten gehörende Waage-Nordmondknoten im achten Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg: Die Antwort auf unser offensives Sicherheitsbedürfnis ist nämlich nicht Raffen und Festhalten, sondern Teilen und Loslassen. Zuallererst müssen wir uns auf den Gefühlsbereich einlassen. Selbsterfahrungsprozesse, insbesondere wenn sie uns körperlich fordern, können uns auf unserem Weg unterstützen, zum Beispiel Bioenergetik oder Biodynamik. Sexualiät sollte einen hohen Stellenwert in unserem Leben einnehmen, denn sie ist geeignet uns über die eigenen allzu egoistischen Begrenzungen hinauszuheben. Und vielleicht bringen wir es fertig, uns rückhaltlos einer Beziehung zu einem Menschen hinzugeben – mit dem Risiko, dass wir draufzahlen oder alte Wunden dabei aufbrechen. So eine Beziehung ist unser bestes Lernfeld!

Doch auch wenn wir allein sind, gibt es kreative Wege. Wir sollten unsere Energie für sozial benachteiligte Menschen einsetzen, damit sich unsere allzu engen Vorstellungen erweitern und damit wir lernen, anderen auf der Gefühlsebene zu begegnen und Verständnis für sie zu entwickeln.

Mit diesem Nordmondknoten müssen wir uns nicht mehr stark machen, um dem Leben das zu entreißen, worauf wir Anspruch erheben. Vielmehr können wir uns der Liebe öffnen, mit anderen teilen und im Teilen die Geschenke entgegennehmen, die das Leben tatsächlich für uns bereithält.

H.-J. Kulenkampf, Iwan der Schreckliche

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 3. HAUS

Schlagfertigkeit ist alles …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im dritten Haus in dieses Leben tritt, lässt sich etwa so fassen: „Schlagfertigkeit ist alles, Hauptsache eine scharfe Zunge, ich werde es dir beweisen!“ In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, haben wir unsere ganze Energie in den Bereich der intellektuellen Auseinandersetzung eingebracht, wir haben argumentiert, diskutiert, kritisiert, kurz: mit Worten gekämpft, was das Zeug hielt. Unser Wissen war breit gefächert und uns fiel in jeder Lage der passende Spruch ein, um als Sieger aus einem Gespräch hervorzugehen. Vielleicht waren wir der Kritiker, der andere mit Worten zur Schnecke machen konnte, vielleicht waren wir Strafverteidiger, vielleicht ein besonders vehementer Verfechter einer bestimmten Theorie, ein Wissenschaftler oder Politiker. Möglich ist auch, dass wir unsere Talente als Verkäufer spielen ließen. Der Wettkampf mit Worten und Wissen war unsere ganze Leidenschaft, wir waren schnell, gewitzt und nie um eine freche Bemerkung verlegen. Die Inhalte dessen, was wir besprachen, rückten dabei immer mehr in den Hintergrund.

In diesem Leben ist Schlagfertigkeit oder Wortgewalt wahrscheinlich immer noch unser Markenzeichen, doch gefällt uns immer weniger, wenn unsere impulsiven Worte andere Menschen erschrecken und in die Flucht jagen. Wir wünschen uns Begegnung und merken, wie wir uns durch unsere Streitbarkeit und unser Auftrumpfen mit dem, was wir wissen – und der andere nicht! – selbst den Weg zu anderen verbauen. Das geht oft so schnell, dass wir erst hinterher erkennen, wenn wir anscheinend wieder einmal jemanden verletzt haben. Obwohl wir es keineswegs persönlich meinen, zeigt es doch seine Wirkung, und andere begegnen uns mit Vorsicht.

Der zu diesem Mondknoten gehörende Waage-Nordmondknoten im neunten Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg und weckt in uns nicht nur die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit und Harmonie, er zeigt uns auch den Weg dorthin – und lockt uns mit einem Abenteuer. Im neunten Haus geht es um ein Wissen, das man nicht durch Lesen und Studieren erwirbt, sondern nur persönlich entdecken kann – entweder durch Erfahrungen mit fremden Ländern und Kulturen oder durch die Reise ins eigene Innere. Hier begreifen wir, dass wir in unserem Leben einen Entwicklungsprozess durchlaufen, und beginnen unser Erleben in ein größeres Bezugssystem einzuordnen. Die Dinge stehen nicht mehr einfach nebeneinander, sondern bekommen eine Richtung und eine Gewichtung. Wir erkennen, dass wir selbst (und andere) auf einem Weg oder einer Suche sind, hin zu einem Ziel, welches wir als wertvoll erleben. Nur was uns diesem Wert näher bringt, zählt.

Diese Suche ist äußerst individuell. Es liegt in der Natur einer Entwicklungsreise, dass jeder seine eigenen Entdeckungen machen muss, um zu den Erkenntnissen zu kommen, die ihn persönlich weiterbringen. Das isoliert uns jedoch nicht von anderen, sondern erleichtert uns die Verbindung mit ihnen, denn wir stehen weniger in Konkurrenz. Dies und der Fokus auf unsere eigene Suche bewirkt, dass wir Streitereien mehr und mehr als störende Zeitverschwendung empfinden. Je eindeutiger wir uns auf unseren Weg einlassen, desto weniger bedrohlich wirken wir auf andere Menschen – ja, wir werden sogar in der Lage sein, ihnen Mut zu machen, denn an Mut fehlt es uns nicht. Durch den Umgang mit anderen im Kontext eines übergeordneten Rahmens, den wir als sinnvoll erleben, lösen sich viele Probleme von selbst. Wir entwickeln die Fähigkeit uns auf die Bedürfnisse der anderen einzustellen, weil wir sie jetzt nicht mehr als Gegner sehen, sondern als Weggefährten, mit denen wir unsere Forschungs-Abenteuer teilen können.

Konrad Lorenz, Petra Schürmann, Sophie Scholl, Gudrun Ensslin

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 4. HAUS

Komm mir nicht zu nahe …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im vierten Haus in dieses Leben tritt, ist die eines Einzelkämpfers im Streit mit sich und vor allem mit denen, die ihm am nächsten sind, nach dem Motto: „Komm mir nicht zu nahe!“

In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, lebten wir in einem kämpferischen Umfeld. Vielleicht gab es in unserer Familie viel Streit, vielleicht wohnten wir in einem Kriegsgebiet oder in einer sportlichen Gemeinschaft. Es ging um Gewinnen oder Verlieren, und um mithalten zu können, mussten wir natürlich gewinnen! Das Leben war rauh und für Sentimentalitäten oder Empfindsamkeiten gab es keinen Platz. Vielleicht lebten wir in einer reinen Männergesellschaft, jedenfalls war unser Leben etwas für harte Kerle oder sollte einen echten Mann aus uns machen. Jeder stand für sich und musste allein für sein Überleben sorgen, auch wenn wir nach außen eine geschlossene Front bildeten.

In diesem Leben haben wir immer noch etwas von einem einsamen Kämpfer an uns, gerade im privaten Bereich. Wir stehen innerlich mit unseren nächsten Angehörigen in Konkurrenz und sind entschlossen, uns nicht die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Wir fühlen uns leicht angegriffen und glauben, alles ginge darum, wer sich am besten durchsetzen kann. Sobald ein Mensch uns nahe kommt, beginnen wir automatisch zu kämpfen. Zwar verteidigen wir unseren Privatbereich und jeden, der dazu gehört, mit Vehemenz und lassen uns auch durch die schwierigsten Umstände nicht entmutigen, doch glauben wir nicht, dass wir uns dort auch entspannen oder gar liebevoll umsorgen lassen könnten. Wir organisieren alles straff und effektiv und verlangen von anderen, sich nahtlos in unser System einzupassen; wenn sie das nicht können oder wollen, wackeln die Wände! Die Disziplin, die wir von anderen fordern, legen wir allerdings auch uns selbst auf. Doch mehr und mehr fragen wir uns, wieso wir ausgerechnet dort, wo wir uns doch erholen könnten, immer die heftigsten und aufreibendsten Auseinandersetzungen haben, und beginnen uns nach einem freundlicheren intimen Miteinander zu sehnen.

Der zu diesem Mondknoten gehörende Waage-Nordmondknoten im zehnten Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg und bietet uns ein Spielfeld für unsere ungestüme Widder-Energie. Wir sollten uns im beruflichen Bereich einsetzen und unser privates Leben weniger wichtig nehmen. Wenn wir hier zu viel Aufmerksamkeit hineingeben, dann fühlen wir uns immer wieder gezwungen, uns auf eine Weise zu behaupten, die den heutigen Verhältnissen unangemessen, weil überzogen ist.

Wir sollten beruflich etwas auf die Beine stellen, uns dabei an praktischen Notwendigkeiten orientieren und erkennen, dass wir tatsächlich jetzt unser eigener Herr sind und die Dinge auf die Weise anpacken können, die uns gefällt. Wir meinen immer noch in einer Gemeinschaft zu leben und uns den dort herrschenden Gegebenheiten anpassen zu müssen – und diese waren in unserem Fall nun einmal geprägt durch Selbstbezogenheit, Kampf und Streit. Eigentlich genießen wir jedoch gerade im beruflichen Bereich Kooperation und Team-Work und wir sollten unsere Arbeit so gestalten, dass hierfür viel Platz ist. Wir erkennen unsere Verantwortung unseren Mitarbeitern gegenüber und nehmen die Zügel so in die Hand, dass sie sich geachtet und unterstützt fühlen. Jetzt geht es um etwas völlig Neues: Vernetzung und Harmonie. Unser Übungsfeld ist der öffentliche Bereich, später werden wir auch in anderen Bereichen erkennen, dass es um uns herum Menschen gibt und dass es sich lohnt, mit ihnen zusammen zu wirken. Sobald wir unsere eigenen Ziele kraftvoll verfolgen, werden sich unsere musischen und mitmenschlichen Qualitäten entfalten. Statt isoliert und aus der Defensive, gehen wir Probleme jetzt konstruktiv an und finden Lösungen, die für alle Beteiligten ein Gewinn sind.

Wassily Kandinsky, Raquel Welch, Thomas A. Edison

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 5. HAUS

Wer es wagt, mich zu übersehen …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im fünften Haus in dieses Leben tritt, heißt: „Wer es wagt, mich zu übersehen, der kann was erleben!“.

In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, konnten wir unsere eigene Energie ungebremst einsetzen, um unserer Kreativität Ausdruck zu geben. Wir waren die absolute Nummer Eins, vielleicht im Sport, vielleicht als Künstler, vielleicht in einem Hobby. Immer setzten wir alles auf eine Karte und agierten spontan und voller Dynamik.

In unserem Leben gab es nichts Kleines, Leises, Vorsichtiges. Wir liebten es, aus dem Vollen zu schöpfen und uns mit anderen zu messen. Angst kannten wir nicht, einfach weil wir es für ausgeschlossen hielten, dass jemand uns etwas antun könnte. Unsere überschäumende Vitalität riss andere mit und wir standen automatisch im Mittelpunkt des Geschehens, wo immer wir auftauchten. Deshalb zeichnet uns in diesem Leben ein besonders starkes Selbstwertgefühl aus und wir erwarten weiterhin, dass sich Dinge und Menschen hauptsächlich um uns drehen. Wenn das nicht passiert, setzen wir eine Menge Energie ein, um es zu erreichen.

Wir wollen das Leben zwingen sich unserem Willen zu fügen und solange es irgend geht, rauschen wir mit dem Elan der Vergangenheit auch durch dieses Leben und überschreiten immer wieder unsere eigenen körperlichen und psychischen Grenzen. Andere Menschen, von unserem Schwung platt an die Wand gedrückt, schauen uns vielleicht bewundernd zu, finden jedoch keinen Zugang zu uns. Beziehungen gestalten sich also schwierig, besonders wenn mehrere Menschen zusammen sind und wir nicht im Mittelpunkt stehen. Wenn unser Leben nicht zu unserer Zufriedenheit verläuft, meinen wir anfänglich, unser Einsatz sei einfach nicht stark genug – je mehr wir uns jedoch verausgaben, desto größer wird der Abstand zu anderen. Die Gewohnheit uns immer das Äußerste abzufordern lässt einfach keinen Raum für entspanntes Miteinander, für Zwischentöne oder gar für Leerlauf, in dem sich neue Dinge entfalten könnten.

Der zu diesem Mondknoten gehörende Waage-Nordmondknoten im elften Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg und weckt in uns die Sehnsucht nach Freunden. Wir beginnen uns umzuschauen und erkennen, dass andere Menschen anders sind als wir: Sie haben vielleicht weniger Energie, sie betrachten die Dinge ein bisschen komplizierter, aber viele haben uns eines voraus: Sie können das Zusammensein mit anderen in Ruhe und um Harmonie bemüht genießen.

Im Laufe unseres Lebens wird uns immer klarer, dass wir uns umstellen müssen, denn jetzt geht es um Kooperation und Gemeinsamkeit. Wir sollten uns Gruppen anschließen, in denen wir keine Hauptrolle spielen. Das könnte zunächst eine kämpfende Sportmannschaft sein, letztlich geht es aber um ein Bündnis, das sich um Einklang und Frieden in der Gesellschaft bemüht, etwa eine Bürgerinitiative, Amnesty International oder auch eine Gemeinschaft, die das Schöne im Leben fördern will, ein künstlerisch inspirierter Zusammenschluss. Das könnte ein Tanzclub sein, ein Chor oder ein Kunstverein. Hier entspannen wir uns allmählich und unser Herz kann sich öffnen: Auf einmal erkennen wir den Wert anderer Menschen, auch wenn sie sich noch so sehr von uns unterscheiden. Wir hören ihnen gerne zu und freuen uns darüber, wenn wir Gemeinsamkeiten entdecken.

Dieser Nordmondknoten ist erfüllt, wenn wir uns harmonisch in einem Team bewegen können, persönliche Kontakte genießen und mit Freunden in Frieden leben.

Sarah Ferguson, Rainer Langhans

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 6. HAUS

Keine Zeit …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im sechsten Haus in dieses Leben tritt, lässt sich in die Worte fassen: „Was immer passiert, ich erfülle meine Pflicht!“ In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, war Kampf und Krieg unser Geschäft. Vielleicht waren wir Berufssoldat oder Waffenschmied, vielleicht Jäger, bei Feuerwehr oder Polizei, oder wir setzten uns mit einem Robin Hood für die Entrechteten und Armen ein. Vielleicht waren wir auch ein Arzt, damit beschäftigt, das zu bekämpfen, was den Organismus angreift und ihm schadet.

Selbst wenn wir nicht direkt für das eine oder gegen das andere zu Felde zogen, gab es doch einen enormen Krafteinsatz bei dem was wir taten und Gewinnen oder Verlieren spielte eine große Rolle. Vielleicht waren wir auch Profisportler oder Rennfahrer. Unser beruflicher Einsatz verlangte uns alles ab und wir waren bereit, alles zu geben. Wir waren so sehr auf’s Erobern, Wettstreiten, Abwehren, Befehden, Angreifen und Jagen fixiert, dass wir andere Menschen, unseren Körper und ähnlich begrenzende Realitäten einfach übergingen. Wir waren ehrgeizig, hart im Nehmen und entschlossen, uns um jeden Preis durchzubeißen.

In diesem Leben verfügen wir weiterhin über ein enormes Energiereservoir, mit dem wir eine Menge auf die Beine stellen, und die Arbeit spielt eine wichtige Rolle. Unsere Disziplin und unsere Entschlossenheit macht es uns leicht, Dinge kraftvoll in Angriff zu nehmen. Andere Menschen kommen in unserem intensiven Arbeitsalltag nur am Rande vor; wenn wir zwischendurch einmal zu Atem kommen, merken wir allerdings, dass Arbeitskontakte bald unsere einzigen Begegnungen sind und dass uns die Gemeinschaft mit Menschen fehlt, die mit uns auf einer Wellenlänge sind. Unser Ehrgeiz sorgt dafür, dass wir uns mehr und mehr zu Sklaven unserer jeweiligen Pflichten entwickeln und unsere Arbeit zum Selbstzweck wird. Dann fühlen wir uns ausgelaugt, vielleicht werden wir sogar krank und empfinden unseren ganzen angestrengten Einsatz als sinnlos. Wir haben das Gefühl, dass unserer Arbeit das Herzblut fehlt, und suchen nach einer Freude, die nicht durch die Bewältigung von Kraftakten entsteht, sondern durch ein Engagement vom Herzen her.

Der zu diesem Mondknoten gehörende Waage-Nordmondknoten im zwölften Haus weist hin auf den uns gemäßen kreativen Weg. Zuallererst geht es darum, uns immer wieder aus der Hektik unseres intensiven Alltags herauszuziehen; wir müssen uns Ruhepausen gönnen und Zeit zum Nichts-Tun nehmen. Vielleicht sollten wir übers Wochenende aufs Land fahren, ohne Handy, ohne Laptop, ohne Programm. Wir brauchen Zeit auszuspannen, vielleicht irgendwo, wo man einem langsameren Rhythmus folgt als in den Industriegesellschaften – zum Beispiel in einem asiatischen Land oder auf einer Insel, vielleicht in einem Kloster oder einem Ashram. Der Kontakt mit Wasser unterstützt uns dabei, wieder in einen natürlichen Fluss zu kommen, der ganz von selbst seinen Lauf nimmt.

Auf diese Weise erfahren wir, dass das Leben auch ohne uns weitergeht und wir beginnen uns und unsere Leistungen weniger wichtig zu nehmen. Jetzt entsteht überhaupt erst die Chance umherzuschauen und zu erkennen, dass wir verbunden sind mit den Menschen und Dingen um uns herum. Weil wir uns Muße und Selbstbesinnung gönnen, beginnt unser Herz einen langsameren Takt anzuschlagen und wir entdecken, dass das Leben einem größeren Rhythmus folgt als dem der Zeit, die uns immer wieder knapp zu werden drohte. Wenn wir uns in Meditation und Stille auf diesen größeren Rhythmus einstimmen, wird uns vielleicht irgendwann bewusst, dass er dem Pulsschlag der Liebe folgt, die alles durchzieht.

Joachim Gauck, Michael Jackson, Pierre Cardin, Otto Klemperer

SÜDMONDKNOTEN IM WIDDER IM 7. HAUS

Für dich, gegen dich …

Die Mentalität, mit der ein Widder-Südmondknoten im siebten Haus in dieses Leben tritt, ist widersprüchlich. Man könnte es etwa so ausdrücken: „Ich kämpfe für dich!“ und „Ich kämpfe gegen dich!“ Wir brauchen hier Streit und Reibung genauso notwendig wie Frieden und Einklang.

In den früheren Leben, die für unseren derzeitigen Lernprozess eine Rolle spielen, war die Ehe für uns in erster Linie eine Kampfarena; wir erlebten eine Ehe voller Streit und Konflikt, in der wir uns verteidigen mussten. Trotz allem standen wir streitbar an der Seite des anderen und haben ihn gegen die ganze Welt verteidigt. Aus irgendeinem Grunde fühlten wir uns im Energiefeld des Partners stärker, selbst wenn sich seine Energie gegen uns richtete. Vielleicht waren wir in einer Überlebensgemeinschaft auf Gedeih und Verderb miteinander verschweißt, wir konnten nicht miteinander, aber wir konnten auch nicht ohne einander. Eine Trennung wäre für beide lebensbedrohlich gewesen, also hielt man es miteinander aus – zumal man gemeinsame Feinde hatte, gegen die man zusammenstand. Ansonsten gab es jedoch wenig Gemeinsames in der Beziehung und einig war man sich hauptsächlich darin, dass die Ehe ihren Zweck erfüllt hatte, wenn sie das Überleben beider sicherte.