Arthur Conan Doyle
Sherlock Holmes - Das Tal der Angst
Roman. Neu übersetzt von Henning Ahrens
Aus dem Englischen von Henning Ahrens
FISCHER E-Books
Arthur Conan Doyle, geboren am 22. Mai 1859 im schottischen Edinburgh, absolvierte dort ein Medizinstudium und unterhielt kurzlebige Praxen in Plymouth und Southsea. Aus Patientenmangel begann er zu schreiben, ab 1887 verfasste er Geschichten um die Detektivfigur Sherlock Holmes, die in den 1890er Jahren enorme Popularität erlangten. Außerdem verfasste er zahlreiche historische Romane und ab 1912 auch Science-Fiction. Doyle engagierte sich politisch und sozial, 1902 wurde er geadelt. Er starb am 7. Juli 1930 in Crowborough/Sussex.
Henning Ahrens lebt als Schriftsteller und Übersetzer in Frankfurt am Main. Er veröffentlichte die Lyrikbände ›Stoppelbrand‹, ›Lieblied was kommt‹ und ›Kein Schlaf in Sicht‹ sowie die Romane ›Lauf Jäger lauf‹, ›Langsamer Walzer‹ und ›Tiertage‹. Für S. Fischer übersetzte er Romane von Richard Powers, Kevin Powers, Khaled Hosseini. Zuletzt erschien ›Glantz und Gloria. Ein Trip‹, 2015, der mit dem Bremer Literaturpreis ausgezeichnet wurde.
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Alles beginnt mit einer verschlüsselten Nachricht und der alarmierenden Erkenntnis, dass Holmes’ Erzfeind Professor Moriarty, »der Organisator jeder nur denkbaren Untat«, zurück sein muss: Ein Schuss mitten ins Gesicht aus einer abgesägten Schrotflinte tötet Mr Douglas auf seinem Landsitz in Sussex. Das ungewöhnliche Brandzeichen am Unterarm der Leiche macht schnell klar, dass Douglas eine düstere Vergangenheit mit ins Grab nimmt. Der Tote erweist sich als Mitglied eines terroristischen Geheimbundes und der brutale Mord als ein Racheakt, der in einem amerikanischen Kohlerevier wurzelt. Hier, in der »feurigen Einöde« des Tals der Angst und in einer der Hölle ähnelnden Atmosphäre, wüten die Scowrers und versetzen mit ihren Mordanschlägen eine ganze Region in Angst und Schrecken ...
Erschienen bei FISCHER E-Books
Die englische Originalausgabe
erschien erstmals 1915 unter dem Titel
›The Valley of Fear‹.
Für die Übersetzung:
© 2017 Henning Ahrens
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2017 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: bürosüd, München
Coverabbildung: Richard Nixon/Arcangel Images
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-403619-9
»Ich würde sagen …«, begann ich.
Sherlock Holmes schnitt mir ungeduldig das Wort ab: »Was Sie nicht sagen!«
Ich halte mich für einen Menschen mit einer Engelsgeduld, muss aber gestehen, dass mich seine schnippische Art ärgerte. »Ehrlich, Holmes«, wies ich ihn zurecht, »manchmal sind Sie absolut unerträglich.«
Er überhörte meine Rüge, denn er betrachtete einen Brief, den er gerade aus einem Umschlag gezogen hatte, den Kopf auf eine Hand gestützt und tief in Gedanken versunken, vor sich das unberührte Frühstück. Dann griff er nach dem Umschlag selbst, hielt ihn ins Licht und untersuchte ihn von allen Seiten, nahm auch die Lasche genau in Augenschein.
»Das ist Porlocks Handschrift«, sagte er nachdenklich. »Ich bin mir fast hundertprozentig sicher, dass es Porlocks Handschrift ist, obwohl ich sie nur zweimal gesehen habe. Das griechische ɛ mit dem Schnörkel darüber ist typisch. Und wenn Porlock der Absender ist, muss der Inhalt hochbrisant sein.«
Er sprach eher mit sich selbst, aber seine Worte machten mich so neugierig, dass mein Ärger verflog.
»Und wer ist dieser Porlock?«, fragte ich.
»Porlock ist ein Pseudonym, Watson, nur eine Chiffre, hinter der sich eine ebenso nebulöse wie wandlungsfähige Person verbirgt. In einem früheren Brief hat er offen zugegeben, dass es nicht sein echter Name ist, und erklärt, ich würde ihn unter den zig Millionen Menschen dieser Großstadt niemals finden. Porlock ist wichtig, wenn auch nur im Hinblick auf die große Persönlichkeit, mit der er in Verbindung steht. Stellen Sie sich den Pilotfisch und den Hai vor, den Schakal und den Löwen – ein kleines Geschöpf als Begleiter eines großen Geschöpfes. Und nicht nur groß, Watson, sondern auch bedrohlich – extrem bedrohlich. In dieser Funktion ist er für mich von Bedeutung. Ich habe mal von Professor Moriarty erzählt, wissen Sie noch?«
»Der berüchtigte intellektuelle Kriminelle, unter Verbrechern so berühmt wie …«
»Mein Gott, Watson!«, murmelte Holmes abfällig.
»Wie in der Öffentlichkeit unbekannt, wollte ich sagen.«
»Ein Unterton! Ein deutlicher Unterton!«, rief Holmes. »Sie entwickeln einen erstaunlich trockenen Humor, gegen den ich mich in Zukunft wappnen muss. Wenn Sie Moriarty als Kriminellen bezeichnen, ist das juristisch gesehen allerdings Verleumdung – das ist ja das Großartige und Phantastische! Das größte Planungsgenie aller Zeiten, der Organisator jeder nur denkbaren Untat, der führende Kopf der Unterwelt, ein Kopf, der über Wohl und Wehe von Nationen bestimmen könnte – so ist der Mann! Und zugleich über jeden Verdacht erhaben, immun gegen jede Beschuldigung, und so bewundernswert selbstbeherrscht und diszipliniert, dass er Sie wegen Ihrer Worte vor Gericht bringen und Ihnen ein Schmerzensgeld in der Höhe Ihrer Jahrespension abknöpfen könnte. Immerhin ist er der gefeierte Autor von Die Dynamiken eines Asteroiden, ein Werk, das sich in den höchsten Sphären reiner Mathematik bewegt, es fand sich in der Fachpresse angeblich niemand, der es rezensieren konnte. Glauben Sie, ein solcher Mann würde sich in Verruf bringen lassen? Gehässiger Doktor und verleumdeter Professor – so wären die Rollen verteilt! Das nenne ich genial, Watson. Doch unser Tag wird kommen, vorausgesetzt, ich bleibe von kleineren Fischen verschont.«
»Das würde ich gern miterleben!«, rief ich inbrünstig. »Aber Sie haben von diesem Porlock gesprochen.«
»Ah, ja – der sogenannte Porlock ist ein Glied in der Kette, dicht unterhalb der mächtigen Verankerung. Unter uns gesagt ist Porlock nicht gerade das stabilste Glied. Er ist der einzige Schwachpunkt der Kette, soweit ich diese überprüfen konnte.«
»Aber eine Kette ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied.«
»Richtig, mein lieber Watson! Daher die immense Bedeutung Porlocks. Motiviert durch ein rudimentäres Rechtsgefühl und stimuliert durch einen gelegentlichen, gut angelegten Zehn-Pfund-Schein, den er auf Umwegen von mir erhält, hat er mich ein- oder zweimal mit wertvollen Informationen versorgt – und das im Vorfeld, so dass ich die Tat vorhersehen und verhindern konnte, anstatt sie im Nachhinein mühsam aufklären zu müssen. Könnten wir diesen Code dechiffrieren, dann würden wir bestimmt feststellen, dass auch diese Botschaft eine Vorwarnung ist.«
Holmes strich den Zettel auf seinem unbenutzten Teller glatt. Ich stand auf, beugte mich über seine Schulter und starrte die rätselhafte Botschaft an. Sie lautete:
534 S2 13 127 36 31 4 17 21 41
DOUGLAS 109 293 5 37 BIRLSTONE
26 BIRLSTONE 9 47 171
»Und was soll das sein, Holmes?«
»Stellt offenbar den Versuch dar, uns geheime Informationen zu übermitteln.«
»Und was können wir mit einem Code anfangen, dessen Schlüssel wir nicht kennen?«
»In diesem Fall gar nichts.«
»Warum ›in diesem Fall‹?«
»Weil es viele Codes gibt, die ich so rasch entschlüsseln kann wie die Apokryphen privater Kleinanzeigen: plumpe Systeme, intellektuell amüsant, ohne zu überfordern. Nicht so dieser Code. Er bezieht sich eindeutig auf die Seite eines Buches. Aber solange ich weder Buch noch Seite kenne, sind mir die Hände gebunden.«
»Warum wurden ›Douglas‹ und ›Birlstone‹ ausgeschrieben?«
»Weil diese Wörter auf der betreffenden Seite nicht zu finden sind.«
»Und wieso hat er den Titel nicht genannt?«
»Ihre angeborene Gerissenheit, mein lieber Watson, jene natürliche Listigkeit, mit der Sie Ihre Freunde erfreuen, würde bestimmt auch Sie davon abhalten, eine kodierte Botschaft mitsamt dem Schlüssel in einem Umschlag zu verschicken. Würde der Brief in die falschen Hände geraten, dann wären Sie erledigt. Wenn Sie beides getrennt schicken, minimieren Sie das Risiko. Der zweite Brief müsste gleich eintreffen, und es sollte mich wundern, wenn er keine Erklärung enthalten oder nicht das Buch nennen würde, auf das sich die Zahlen beziehen.«
Holmes Vorhersage erfüllte sich schon wenige Minuten später, denn Billy, der Hausdiener, erschien mit dem erwarteten Brief.
»Dieselbe Handschrift«, bemerkte Holmes, als er den Umschlag öffnete. »Und sogar unterschrieben«, ergänzte er hocherfreut, als er den Brief auseinanderfaltete. »Wir kommen voran, Watson.« Doch als er den Inhalt überflog, verdüsterte sich seine Miene.
»Oh, das ist übel! Ich fürchte, unsere Erwartungen lösen sich gerade in Luft auf, Watson. Ich kann nur hoffen, dass diesem Porlock nichts passiert. Er schreibt:
Lieber Mr Holmes,
ich kann mich in dieser Sache nicht weiter aus dem Fenster lehnen. Es ist zu gefährlich – er misstraut mir. Ich merke, dass er mir misstraut. Kurz nachdem ich den Umschlag adressiert hatte, der den Schlüssel für den Code enthalten sollte, schneite er herein. Ich konnte den Brief gerade noch verbergen. Wenn er ihn entdeckt hätte, wäre es mir schlimm ergangen, denn ich konnte das Misstrauen in seinem Blick sehen. Bitte verbrennen Sie die kodierte Botschaft, die keinen Nutzen mehr für Sie hat.
Fred Porlock.«
Holmes saß eine Weile da, wendete den Brief hin und her und starrte mit gerunzelter Stirn ins Feuer.
»Vielleicht ist alles halb so wild«, sagte er schließlich. »Vielleicht sind es nur Schuldgefühle. Er weiß, dass er ein Verräter ist, und könnte das Misstrauen in den Blick seines Besuchers projiziert haben.«
»Und sein Besucher war vermutlich Professor Moriarty.«
»Kein Geringerer! Wenn es bei diesen Leuten ›er‹ heißt, weiß man sofort, wer gemeint ist. Für sie gibt es ein beherrschendes ›Er‹.«
»Und was plant der Mann?«
»Hm! Das ist die große Frage. Wenn man es mit einem der klügsten Köpfe Europas zu tun hat, der alle dunklen Mächte in der Hand hat, gibt es zig Möglichkeiten. Unser Freund Porlock hat jedenfalls eine Heidenangst. Vergleichen Sie die Handschrift des Briefes mit der auf dem Umschlag – er hat die Adresse vor dem einschüchternden Besuch geschrieben, und die Schrift ist wie gestochen. Den Brief dagegen kann man nur mit Mühe entziffern.«
»Warum hat er ihn überhaupt geschrieben? Er hätte die Sache doch einfach abhaken können.«
»Er hat sicher befürchtet, ich würde ihn suchen und ihm dadurch Ärger einbrocken.«
»Stimmt«, sagte ich. »Natürlich.« Ich hatte die kodierte Botschaft zur Hand genommen und beugte mich darüber. »Schon verrückt, dass die Dechiffrierung dieser Zahlen, die uns vielleicht ein wichtiges Geheimnis mitteilen, die menschlichen Fähigkeiten übersteigt.«
Sherlock Holmes hatte das unangetastete Frühstück von sich fort geschoben und entfachte die versiffte Pfeife, die er nur ansteckte, wenn er besonders intensiv nachdachte. »Abwarten!«, sagte er, lehnte sich zurück und sah zur Decke auf. »Vielleicht gibt es Aspekte, die Ihrem machiavellistischen Geist entgangen sind. Betrachten wir das Problem doch mal im Licht der reinen Vernunft. Dieser Mann bezieht sich auf ein Buch. Das ist unser Ausgangspunkt.«
»Ja, aber ein sehr dürftiger.«
»Vielleicht können wir es weiter eingrenzen. Je stärker ich mich auf dieses Problem konzentriere, desto lösbarer kommt es mir vor. Gibt es Hinweise auf das Buch?«
»Nein, keine.«
»Na, ganz so dramatisch ist die Sache wohl nicht. Die kodierte Botschaft beginnt mit der Zahl 534, richtig? Wir können mit großer Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die 534 für die Seite steht, auf die sich der Code bezieht. Damit wissen wir, dass es ein sehr dickes Buch ist, und das ist ein Pluspunkt. Gibt es weitere Hinweise? Nach der Seitenzahl kommt das Kürzel S2. Was könnte das bedeuten, Watson?«
»Bestimmt Seite zwei.«
»Wohl kaum, Watson. Dann müsste 534 die Gesamtzahl der Seiten sein, und warum sollte er diese nennen?«
»Spalte!«, rief ich.
»Brillant, Watson. Sie sind heute Morgen in Topform. Ich müsste mich schon sehr irren, wenn es nicht Spalte zwei heißt. Wie Sie merken, handelt es sich um ein dickes Buch mit zwei Spalten auf jeder Seite, und diese sind sehr lang, denn eines der im Code genannten Wörter trägt die Zahl 293. Haben wir mit diesen Erkenntnissen schon die Grenze dessen erreicht, was der Verstand ergründen kann?«
»Ich fürchte, ja.«
»Sie unterschätzen sich. Noch ein Geistesblitz, mein lieber Watson, noch eine zündende Idee! Wäre es ein seltenes Buch, dann hätte er es mir geschickt. Stattdessen sollte dieser Brief den Schlüssel enthalten, nur wurde das leider vereitelt. Er muss also davon ausgegangen sein, dass ich das passende Buch zur Hand habe. Er besitzt es – und setzt voraus, dass ich es auch besitze. Kurz gesagt, Watson, muss es sich um ein sehr bekanntes Buch handeln.«
»Ja, klingt plausibel.«
»Damit haben wir die Suche auf ein dickes Buch eingegrenzt, zweispaltig gedruckt und weitverbreitet.«
»Die Bibel!«, rief ich triumphierend.
»Gut, Watson, gut! Aber nicht gut genug, wenn ich so sagen darf! Eine Bibel hat natürlich fast jeder im Haus, aber mir fällt kein Buch ein, das mit geringerer Wahrscheinlichkeit die Bettlektüre von Moriartys Komplizen wäre. Außerdem liegt die Heilige Schrift in zahllosen Ausgaben vor, die unterschiedliche Paginierungen haben. Nein, es muss sich um ein Buch handeln, das nur in einer Fassung erscheint. Er weiß genau, dass seine Seite 534 auch meine Seite 534 ist.«
»Das gilt aber nur für sehr wenige Bücher.«
»Genau. Und das ist unser Glück, denn es engt die Suche auf einmalige Ausgaben ein, die in fast jedem Haushalt zu finden sind.«
»Bradshaws Kursbuch!«
»Ich weiß nicht recht, Watson. Bradshaws Sprache ist nervös und spröde, und sein beschränkter Wortschatz eignet sich nicht für die Formulierung von Botschaften. Ich denke, wir können Bradshaw abhaken, und fürchte, das Wörterbuch fällt aus dem gleichen Grund flach. Was bleibt übrig?«
»Ein Almanach!«
»Ausgezeichnet, Watson! Sie haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Ein Almanach! Probieren wir es mal mit Whitakers Almanach. Er ist sehr beliebt. Er hat den passenden Umfang. Er ist zweispaltig gedruckt. Die Sprache ist anfangs etwas dürftig, wird dann aber immer reicher.« Er griff nach dem Buch, das auf seinem Schreibtisch lag. »Hier haben wir die zweite Spalte auf Seite 534. Ein durchgehender Absatz, der den Handel und die Produkte Britisch-Indiens thematisiert. Notieren Sie die Wörter, Watson! Nummer 13 ist ›Mahratta‹. Oh, oh! Kein besonders vielversprechender Anfang. Das 127. Wort lautet ›Regierung‹. Nicht ganz abwegig, im Hinblick auf uns und Professor Moriarty aber eher sinnlos. Schauen wir weiter. Was tut die Regierung von Mahratta? Oje! Das nächste Wort lautet ›Schweineborsten‹. Das war’s, alter Knabe! Wir sind auf die Nase gefallen!«
Er schien zu scherzen, doch das Zucken seiner buschigen Augenbrauen zeugte von Enttäuschung und Irritation. Ich starrte hilflos und unglücklich ins Feuer. Nach einem langen Schweigen schrie Holmes plötzlich auf, rannte zu einem Schrank und holte ein zweites Buch mit gelbem Einband heraus.
»Das ist der Nachteil daran, stets auf dem neuesten Stand zu sein, Watson!«, rief er. »Wir sind unserer Zeit voraus, und dafür muss man immer büßen. Wir haben den siebten Januar, und deshalb liegt schon der neue Almanach bereit. Porlock hat die Botschaft wahrscheinlich anhand des alten zusammengestellt, was er uns sicher mitgeteilt hätte, wenn er beim Schreiben des Briefes nicht gestört worden wäre. Mal schauen, was Seite 534 zu bieten hat. Das 13. Wort lautet ›es‹. Schon besser! Das 127. Wort lautet ›droht‹ – ›es droht‹.« Holmes’ Augen funkelten vor Aufregung, und seine langen, sensiblen Finger zuckten, während er die Wörter zählte. »›Gefahr‹. Ha! Ha! Großartig! Notieren Sie das, Watson. ›Es droht Gefahr-vielleicht-sehr-bald-schon‹. Dann folgt der Name ›Douglas‹ – ›reich-Land-jetzt-in-Birlstone-Haus-Birlstone-gewiss-es-eilt‹. Fertig, Watson! Was halten Sie von den Früchten der reinen Vernunft? Hätte der Gemüsehändler Lorbeerkränze im Angebot, dann würde ich Billy losschicken, um einen zu besorgen.«
Ich fixierte die Botschaft, die ich während der Entschlüsselung auf einem Blatt Papier notiert hatte.
»Er drückt sich ziemlich wirr aus«, meinte ich.
»Nein, er hat es sehr gut gemacht«, erwiderte Holmes. »Wenn man einen Absatz nach Wörtern für eine bestimmte Botschaft abgrast, kann man nicht erwarten, immer das passende Wort zu finden, und muss auf die Intelligenz des Empfängers vertrauen. Der Inhalt ist sonnenklar. Einem gewissen Douglas, offenbar ein reicher, auf dem Land lebender Gentleman, droht eine teuflische Gefahr. Porlock ist sich sicher – das Wörtchen ›gewiss‹ kam ›überzeugt‹ wohl am nächsten –, dass die Sache eilt. So lautet das Ergebnis unserer kleinen, handwerklich perfekten Analyse!«
Wenn ihm eine Arbeit gelang, konnte Holmes die ungetrübte Freude des echten Künstlers entwickeln, aber wenn er hinter seinen hohen Ansprüchen zurückblieb, war er oft tiefbetrübt. Er freute sich noch über seinen Erfolg, als Billy die Tür öffnete und Inspektor MacDonald von Scotland Yard eintreten ließ.
All dies trug sich gegen Ende der 1880er Jahre zu. Damals war Alec MacDonald noch kein landesweit bekannter Ermittler, sondern ein junger Inspektor, dem man allerdings einiges zutraute, weil er sich in mehreren Fällen hervorgetan hatte. Seine große, knochige Gestalt deutete auf außergewöhnliche Körperkraft hin, sein massiger Schädel und die tiefliegenden, unter buschigen Augenbrauen funkelnden Augen zeugten von hoher Intelligenz. Er war ein stiller, korrekter Mensch mit eigensinnigem Wesen und einem starken Aberdeenakzent.
Holmes hatte ihm schon zweimal zum Erfolg verholfen und sich als Belohnung mit dem Vergnügen der Problemlösung begnügt. Aus diesem Grund brachte der Schotte seinem Amateurkollegen großen Respekt und tiefe Verbundenheit entgegen, was sich daran zeigte, dass er Holmes jedes Mal konsultierte, wenn er nicht weiterwusste. Mittelmäßigkeit kennt nichts Höheres als sich selbst, Begabung dagegen erkennt das Genie vorbehaltlos an, und MacDonald war beruflich bewandert genug, um zu wissen, dass es keine Schande war, jemanden um Rat zu bitten, der in ganz Europa für seine Kompetenz und Erfahrung gerühmt wurde. Holmes legte keinen besonderen Wert auf Freundschaft, fand den großen Schotten aber sympathisch und lächelte ihn freundlich an.
»Sie sind heute sehr früh auf der Pirsch, Mr Mac«, sagte er. »Waidmannsheil! Ich fürchte, Ihr Besuch verheißt nichts Gutes.«
»Hätten Sie ›ich hoffe‹ gesagt, dann wäre das wohl näher an der Wahrheit«, erwiderte der Inspektor mit einem wissenden Grinsen. »Tja, ein kleiner Schluck wäre nicht übel, denn es ist saukalt draußen. Nein, ich will nicht rauchen, danke. Ich muss gleich weiter, denn die ersten Stunden eines neuen Falls sind immer entscheidend, das weiß niemand besser als Sie selbst. Aber … aber …«
Der Inspektor kam plötzlich ins Stocken und starrte einen auf dem Tisch liegenden Zettel mit ungläubigem Staunen an. Es war jener, auf dem ich die rätselhafte Botschaft notiert hatte.
»Douglas!«, stieß er hervor. »Birlstone! Was ist denn das, Mr Holmes? Mensch, das ist ja Zauberei! Woher haben Sie diese Namen, verflixt und zugenäht?«
»Es war eine kodierte Botschaft, die ich gemeinsam mit Dr. Watson entschlüsseln konnte. Aber warum Ihre Frage? Was stimmt nicht mit diesen Namen?«
Der Inspektor schaute uns nacheinander wie vor den Kopf gestoßen an. »Ganz einfach«, antwortete er. »Mr Douglas aus Birlstone Manor wurde letzte Nacht brutal ermordet!«
Das war einer jener dramatischen Momente, für die mein Freund lebte. Es wäre eine Übertreibung zu sagen, dass ihn diese Neuigkeit in Aufregung versetzt oder gar schockiert hätte. Seine einzigartige Persönlichkeit enthielt keinen Hauch Grausamkeit, aber seine reiche Erfahrung mit solchen Fällen hatte für ein dickes Fell gesorgt. Trotz seiner verhaltenen Empfindungen war sein Auffassungsvermögen jedoch sehr rege, und so zeigte er keine Spur des Entsetzens, das mich erfasst hatte, sondern die stille, interessierte Gelassenheit eines Chemikers, der beobachtet, wie die Kristalle seiner übersättigten Lösung an ihren Platz fallen.
»Bemerkenswert!«, sagte er. »Bemerkenswert!«
»Sie wirken nicht überrascht.«
»Nein, Mr Mac, nicht unbedingt. Warum auch? Ich erhalte eine anonyme Botschaft aus einer wichtigen Quelle, die besagt, dass eine bestimmte Person in Gefahr ist. Keine Stunde später erfahre ich, dass sich diese Warnung bewahrheitet hat und die Person tot ist. Ich bin interessiert, aber nicht überrascht, wie Sie merken.«
Er klärte den Inspektor in aller Kürze über Brief und Code auf. MacDonald, das Kinn auf beide Hände gestützt, zog seine buschigen Augenbrauen zu einem dunkelblonden Dickicht zusammen.
»Ich will noch heute Vormittag nach Birlstone«, sagte er, »und bin hier, um Sie zu fragen, ob Sie mich begleiten möchten – Sie und Ihr Freund. Aber wie ich Ihren Worten entnehme, können Sie hier in London vielleicht mehr erreichen.«
»Nein, das denke ich nicht«, erwiderte Holmes.
»Verdammt nochmal, Mr Holmes!«, rief der Inspektor. »In ein oder zwei Tagen wird jede Zeitung ausführlich über das Rätsel von Birlstone berichten, aber wie kann es ein Rätsel sein, wenn es in London jemanden gibt, der das Verbrechen vorhergesagt hat, bevor es überhaupt begangen wurde? Wenn wir Ihren Spitzel schnappen, klärt sich alles von selbst.«
»Sicher, Mr Mac. Fragt sich nur, wie Sie diesen sogenannten Porlock fassen wollen.«
MacDonald drehte den Brief, den ihm Holmes gereicht hatte, hin und her. »Poststempel Camberwell – das hilft uns nicht weiter. Ein falscher Name, wie Sie sagen. Kaum Hinweise, so viel steht fest. Sie haben ihm doch Geld geschickt, oder?«
»Zweimal.«
»Und in welcher Form?«
»In Scheinen an die Post in Camberwell.«
»Haben Sie ihm beim Abholen aufgelauert?«
»Nein.«
Der Inspektor wirkte sowohl überrascht als auch entsetzt. »Und wieso nicht?«
»Weil ich immer Wort halte. Ich habe nach seinem ersten Brief versprochen, nicht zu versuchen, ihn aufzuspüren.«
»Glauben Sie, dass er ein Handlanger ist?«
»Das weiß ich sogar.«
»Etwa von diesem Professor, von dem Sie mal erzählt haben?«
»Korrekt!«
Inspektor MacDonald lächelte, und seine Augenlider zuckten, als er mir einen Blick zuwarf. »Um ehrlich zu sein, Mr Holmes, glauben wir bei Scotland Yard, dass Sie eine kleine Meise haben, was diesen Professor betrifft. Ich habe ein paar Nachforschungen angestellt. Er scheint ein sehr ehrbarer, gelehrter und begabter Mann zu sein.«
»Schön, dass Sie sein Talent zu würdigen wissen.«
»Mensch, das ist nicht zu übersehen! Nachdem Sie Ihre Meinung dargelegt hatten, hielt ich es für meine Pflicht, ihn aufzusuchen. Wir haben über Sonnenfinsternisse geredet. Keine Ahnung, wie wir darauf kamen, aber er holte einen Globus und eine Reflektorlampe und erklärte mir das Phänomen im Handumdrehen. Er lieh mir auch ein Buch. Ich gebe gern zu, dass es meinen Horizont übersteigt, obwohl ich in Aberdeen eine gute Schulbildung erhalten habe. Mit dem schmalen Gesicht, den grauen Haaren und der gemessenen Redeweise wäre er auch ein guter Pfarrer geworden. Als er mir zum Abschied eine Hand auf die Schulter legte, war das, als würde ein Vater seinen Sohn segnen, der in die kalte, grausame Welt hinauszieht.«
Holmes lachte leise und rieb seine Hände. »Famos!«, sagte er. »Famos! Verraten Sie mir, Freund MacDonald, ob dieses nette und rührende Gespräch im Studierzimmer des Professors stattgefunden hat?«
»Ja, hat es.«
»Ein schönes Zimmer, richtig?«
»Sehr schön – sogar erlesen, Mr Holmes.«
»Sie haben vor seinem Schreibtisch gesessen?«
»Jawohl.«
»Die Sonne schien Ihnen ins Gesicht, und seines lag im Schatten?«
»Tja, es war schon Abend, aber ich weiß noch, dass die Lampe auf mein Gesicht gerichtet war.«
»Natürlich. Sie haben nicht zufällig ein Gemälde bemerkt, dass über dem Professor an der Wand hing?«
»Mir entgeht kaum etwas, Mr Holmes. Habe ich wohl von Ihnen gelernt. Ja, da hing ein Gemälde – eine junge Frau, die ihr Gesicht auf die Hände stützt und den Betrachter von der Seite anschaut.«
»Das Gemälde stammt von Jean Baptiste Greuze.«
Der Inspektor versuchte, interessiert zu wirken.
»Jean Baptiste Greuze«, fuhr Holmes fort, legte die Fingerspitzen aneinander und lehnte sich auf dem Stuhl zurück, »war ein französischer Maler, dessen Blütezeit zwischen siebzehnhundertfünfzig und achtzehnhundert lag. Natürlich in künstlerischer Hinsicht. Heutige Kritiker haben die hohe Wertschätzung, die er zu Lebzeiten genossen hat, noch einmal bestätigt.«
Der Blick des Inspektors wurde glasig. »Sollten wir nicht besser …«, begann er.
»Tun wir doch«, unterbrach ihn Holmes. »Alles, was ich sage, steht in einem direkten und entscheidenden Zusammenhang mit dem Rätsel von Birlstone, wie Sie es nennen. Ja, man könnte sogar behaupten, dass es den Kern bildet.«
MacDonald lächelte schwach und sah mich hilfesuchend an. »Sie denken etwas zu schnell, Mr Holmes. Sie haben ein oder zwei Bindeglieder ausgelassen, und ich kann die Lücken nicht füllen. Welcher Zusammenhang sollte zwischen einem verstorbenen Maler und dem Mord in Birlstone bestehen, Himmel nochmal?«
»Für einen Detektiv ist jeder Wissensfetzen nützlich«, bemerkte Holmes. »Die banale Tatsache, dass ein Gemälde von Greuze mit dem Titel ›La Jeune Fille à l’Agneau‹ im Jahr 1865 in der Galerie Pourtalès einen Preis von 1200000 Francs erzielt hat – also über vierzigtausend Pfund –, sollte Ihnen zu denken geben.«
So war es offenbar auch. Der Inspektor wirkte jetzt ernsthaft interessiert.
»Und ich erinnere Sie daran«, fuhr Holmes fort, »dass man das Gehalt des Professors in diversen zuverlässigen Handbüchern nachschlagen kann. Er erhält siebenhundert Pfund pro Jahr.«
»Wie konnte er dann ein solches Gemälde …«
»Sehr richtig! Wie kann das sein?«
»Ja, das ist bemerkenswert«, sagte der Inspektor nachdenklich. »Fahren Sie fort, Mr Holmes. Ich finde Ihre Gedanken äußerst spannend. Wunderbar!«
Holmes lächelte. Aufrichtige Bewunderung wärmte ihm stets das Herz – das Kennzeichen eines echten Künstlers. »Was ist mit Birlstone?«, fragte er.
»Wir haben noch Zeit«, sagte der Inspektor mit einem Blick auf die Uhr. »Draußen wartet eine Droschke, und bis zur Victoria Station sind es keine zwanzig Minuten. Aber zurück zum Gemälde: Haben Sie nicht erzählt, Sie seien Professor Moriarty nie begegnet, Mr Holmes?«
»Nein, nie.«
»Woher kennen Sie dann sein Studierzimmer?«
»Ah, das ist ein anderes Thema. Ich war dreimal dort, habe zweimal unter einem Vorwand auf ihn gewartet und bin vor seiner Rückkehr verschwunden. Einmal … Tja, das darf ich Ihnen wohl gar nicht erzählen. Jedenfalls habe ich diese letzte Gelegenheit genutzt, um mir seine Unterlagen anzuschauen – mit sehr überraschenden Resultaten.«
»Haben Sie etwas Belastendes entdeckt?«
»Rein gar nichts. Das war ja so erstaunlich. Trotzdem beweist das Gemälde, dass er schwerreich ist. Woher dieser Reichtum? Er ist ledig. Sein jüngerer Bruder lebt als Bahnhofsvorsteher im Westen Englands. Seine Professur ist mit einem Jahresgehalt von siebenhundert Pfund dotiert. Und er besitzt einen Greuze.«
»Und?«
»Die Schlussfolgerung liegt doch auf der Hand.«
»Sie meinen, er hat ein großes Einkommen, das er auf unrechtmäßige Art verdient?«
»Sicher. Ich habe natürlich auch andere Gründe für diesen Verdacht – Dutzende von hauchdünnen Fäden, die sich vage bis zum Zentrum des Netzes verfolgen lassen, in dem das giftige Geschöpf auf der Lauer liegt. Ich habe den Greuze erwähnt, weil Sie das Gemälde mit eigenen Augen gesehen haben. So wird die Sache für Sie konkreter.«
»Ihre Ausführungen sind interessant, Mr Holmes, das gebe ich gern zu. Sogar mehr als das – sie sind großartig. Aber können Sie die Sache weiter erhellen? Wie macht er das Geld? Durch Fälschungen oder Einbrüche?«
»Haben Sie jemals über Jonathan Wild gelesen?«
»Kommt mir irgendwie bekannt vor. Ein Romanheld, oder? Ich halte nicht viel von Romandetektiven – Leuten, die Fälle lösen, ohne dass erklärt wird, wie sie vorgehen. Das mag spannend sein, zeigt aber keine echte Ermittlungsarbeit.«
»Jonathan Wild war weder Detektiv, noch ist er ein Romanheld. Vielmehr war er ein meisterhafter Verbrecher – um Siebzehnhundertfünfzig.«
»Dann hilft er mir auch nicht weiter. Ich halte mich an das Nützlichkeitsprinzip.«
»Mr Mac – wenn Sie etwas wirklich Nützliches tun wollen, sollten Sie sich drei Monate zu Hause einschließen und zwölf Stunden täglich in den Annalen des Verbrechens lesen. Alles wiederholt sich – sogar ein Professor Moriarty. Jonathan Wild war der heimliche Doyen der Londoner Verbrecher, denen er seine Intelligenz und sein Organisationstalent gegen eine Beteiligung von fünfzehn Prozent verkaufte. Das alte Rad dreht sich, die gleiche Speiche ragt wieder auf. Wurde alles schon mal gemacht und wird wieder gemacht werden. Ich nenne Ihnen jetzt ein paar Details über Moriarty, die Sie vielleicht interessieren.«
»Was Sie erzählen, interessiert mich schon jetzt.«
»Zufälligerweise kenne ich das erste Glied seiner Kette – das eine Ende ist dieser pervertierte Napoleon selbst, das andere besteht aus hundert geldgierigen Schlägern, Taschendieben, Erpressern und allen möglichen anderen Verbrechern. Sein Generalstabschef ist Colonel Sebastian Moran, der ebenso ungreifbar, unantastbar und immun gegen die Justiz ist wie er selbst. Was bezahlt er ihm wohl?«
»Das wüsste ich auch gern.«
»Sechstausend pro Jahr. So viel sind kluge Köpfe wert – das ist das amerikanische Geschäftsprinzip. Das bekommt nicht mal unser Premierminister. Auf dieses Detail, aus dem Sie sowohl auf Moriartys Gewinne als auch auf die Größenordnung seiner kriminellen Projekte schließen können, bin ich eher zufällig gestoßen. Und noch eines: In letzter Zeit habe ich mich darauf konzentriert, einige von Moriartys Schecks aufzustöbern – ganz einfache Schecks, mit denen er Rechnungen für den Haushalt begleicht. Sie stammen von sechs unterschiedlichen Banken. Finden Sie das nicht auch auffällig?«
»Eindeutig sonderbar, ja! Aber was folgt daraus?«
»Dass er Gerede über seinen Reichtum vermeiden will. Niemand soll wissen, wie hoch sein Vermögen ist. Ich gehe davon aus, dass er ungefähr zwanzig Konten hat. Der größte Teil seines Vermögens liegt wahrscheinlich bei der Deutschen Bank oder der Crédit Lyonnais. Sollten Sie mal ein oder zwei Jahre erübrigen können, dann empfehle ich Ihnen, Professor Moriarty zu durchleuchten.«
Der Inspektor wirkte im Verlauf des Gesprächs immer beeindruckter. Er ging ganz in seinem Interesse auf. Aber jetzt brachte ihn sein praktischer schottischer Verstand schlagartig auf den aktuellen Fall zurück.
»Das kann warten«, sagte er. »Ihre interessanten Anekdoten haben uns auf Abwege geführt, Mr Holmes. Wichtig ist vor allem Ihr Hinweis darauf, dass zwischen Moriarty und dem Mord eine Verbindung besteht. Das haben Sie der Warnung dieses Porlocks entnommen. Können wir daraus ableiten, was jetzt zu tun ist?«