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DAS WELPEN-ABC

JUNGE HUNDE POSITIV FÖRDERN UND ERZIEHEN VON AUF-DEN-ARM-NEHMEN BIS ZERRSPIELE

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(Foto: Madeleine Franck)

Rolf C. Franck
Madeleine Franck

DAS WELPEN-ABC

JUNGE HUNDE POSITIV FÖRDERN UND ERZIEHEN VON AUF-DEN-ARM-NEHMEN BIS ZERRSPIELE

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Haftungsausschluss

Autoren und Verlag haben den Inhalt dieses Buches mit großer Sorgfalt und nach bestem Wissen und Gewissen zusammengestellt. Für eventuelle Schäden an Mensch und Tier, die als Folge von Handlungen und/oder gefassten Beschlüssen aufgrund der gegebenen Informationen entstehen, kann dennoch keine Haftung übernommen werden.

IMPRESSUM

INHALT

Einleitung

Herzlichen Glückwunsch – Sie sind Eltern!

Wie Lernen wirklich funktioniert

Vom Welpen zur coolen Socke

Tipps und Infos von A bis Z

Abrufen

Alleinbleiben

Anfassen und Festhalten

Angst

Auf-den-Arm-Nehmen

Aufreiten

Aus

Autofahren

Begrüßung und Nicht-Anspringen

Beißen und Schnappen

Bellen und Jaulen

Belohnung oder Bestechung?

Bindung

Brustgeschirr und Halsband

Bürsten und Frisieren

Click-für-Blick

Durchfall

Entspannung

Feuerwerk und Silvester

Freilauf

Frustration/Frustrationstoleranz

Futter/Fütterung

Grenzen setzen

Griff ins Geschirr oder Halsband

Hundebegegnungen

Hundebox

Ignorieren

Impfen

Jagen und Hetzen

Kauen/Kaubedürfnis

Kinder

Knurren

KONG®

Konsequenz

Koordination

Krallenschneiden

Kritische Phasen

Kuscheln

Langeweile

Leckerchen/Futtertube/Schleckerchen

Leinebeißen

Leinenführigkeit

Lob

Mantel

Medizinische Notfälle

Motivation

Nachahmungslernen

Name

Nein

Ohrenpflege

Organisation

Parasiten

Persönlichkeitsentwicklung

Platz und Sitz

Quietschspielzeug

Rangordnung

Rituale

Scheuheit/Schüchternheit

Schlaf

Schnauzengriff

Selbstkontrolle

Selbstwirksamkeit

Signale

Sozialisation

Spaziergang

Spielen/Spielzeug/Spielkontrolle

Strafe und Schimpfen

Stress

Stubenreinheit

Tierarztbesuch

Trainer und Hundeschule finden

Training

Traumatische Erlebnisse

Umweltgewöhnung

Unterlassungswort

Verallgemeinern

Welpenschutz

Welpenspielstunde

Wohlfühlbudget

Zähne

Zerrspiele

Zweithund

Über die Autoren

Videos zu diesem Buch

Literaturempfehlungen

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(Foto: shutterstock.com)

EINLEITUNG

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(Foto: shutterstock.com)

Die ersten Wochen mit einem Welpen sind voller schöner, aber auch herausfordernder Momente. Egal, ob es Ihr erster Hund ist oder Sie bereits Erfahrung haben, das Hundekind wird Ihren Alltag ordentlich durcheinanderbringen. Zeit zum Lesen bleibt da eher wenig und manche Fragen werden plötzlich dringend, daher haben wir dieses Buch als Nachschlagewerk angelegt. Aber obwohl wir damit zum Kreuz-und-Quer-Lesen einladen, liegen uns ein paar Themen vorweg sehr am Herzen. Sie bilden die Grundlage, damit wir als Autoren und Sie als Leser/innen gemeinsam in das Abenteuer Welpenzeit starten können. Viel Spaß dabei!

Herzlichen Glückwunsch – Sie sind Eltern!

Ab dem Moment, in dem Ihr Hundebaby bei Ihnen einzieht, wird das Bindungshormon Oxytocin Ihnen dabei helfen, ganz schnell eine fürsorgliche Beziehung zu dem kleinen Lebewesen aufzubauen. Schon der Anblick eines süßen Hundewelpen sorgt dafür, dass dieses Hormon freigesetzt wird, gemeinsames Schmusen verstärkt den Effekt. Damit wirken zwischen Mensch und Hund biologisch betrachtet die gleichen Mechanismen, die bei Menschen wie Tieren die Eltern-Kind-Beziehung festigen.

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Eine der wichtigsten Aufgaben für den Menschen ist es, dem Welpen zu vermitteln, dass er bei ihm in Sicherheit ist. (Foto: Madeleine Franck)

Ihr Welpe hat gerade seine Familie verlassen und braucht jemanden, der ihm Schutz und Geborgenheit gibt, damit er von einer sicheren Basis aus die Welt erkunden kann. Noch als erwachsener Hund ist er darauf angewiesen, dass Sie für sein Wohlbefinden und die Befriedigung seiner Bedürfnisse sorgen. Auch seine gute Erziehung fällt in Ihren Verantwortungsbereich. In dieser Hinsicht gleicht unsere Beziehung zum Hund ebenfalls stark einer Eltern-Kind-Beziehung. Diese Vorstellung kann Ihnen dabei helfen, bei Entscheidungen mehr auf Ihr eigenes Gefühl als auf die vermeintlich guten Ratschläge anderer zu hören. Wenn zwei Welpen miteinander toben, stellen Sie sich einfach vor, es seien zwei Kleinkinder, die im Sandkasten spielen. Wie sieht das Spiel aus? Reißen sich die „Kinder“ gegenseitig an den Haaren und hauen sich im übertragenen Sinn die Schaufel um die Ohren? Dabei würden Sie als Eltern sicher nicht tatenlos zuschauen. Leider wird bei Hunden immer noch viel zu oft behauptet: „Die müssen das unter sich klären.“ Nein, das müssen sie nicht. Nehmen Sie Ihre Verantwortung als Eltern ernst und sorgen Sie dafür, dass Spielsituationen nicht eskalieren.

Sucht Ihr Welpe in für ihn schwierigen Situationen bei Ihnen Schutz, dann haben Sie eine gute Ausgangsbasis, um spätere Probleme zu vermeiden. Wenn Ihr Kind vor irgendetwas Angst hat, würden Sie es sicherlich nicht wegschicken und ignorieren, sondern in den Arm nehmen und trösten. Das Gleiche gilt für Welpen. Wenn Sie Ihrem Welpen ruhig und gelassen vermitteln, dass Sie jederzeit für ihn da sind und sich um ihn kümmern, brauchen Sie nicht zu befürchten, seine Angst zu verstärken. Im Gegenteil: Er wird immer mehr Sicherheit entwickeln, statt sich ungünstige Strategien zu suchen, um mit seiner Angst fertigzuwerden. Würden Sie ihn hingegen ignorieren, könnte er zum Beispiel sein Heil in der Flucht suchen, wenn er sich erschreckt, oder mit aggressiven Signalen reagieren, wenn er sich bedroht fühlt.

Was Sie übrigens getrost vergessen dürfen, sind Ratschläge, nach denen Sie für Ihren Hund den Rudelchef oder das Alphatier spielen sollen. Die Vorstellung einer Mensch-Hund-Beziehung als Rangordnung ist aus wissenschaftlicher Sicht längst nicht mehr zeitgemäß, auch wenn sich das noch nicht bis zu jedem Hundetrainer herumgesprochen hat. Verlassen Sie sich am besten auf Ihr Einfühlungsvermögen, wenn es darum geht, das Verhalten und Empfinden Ihres Welpen einzuschätzen. Lassen Sie sich nicht dadurch verunsichern, dass viele Hundetrainer ein Problem mit dem Wort „Vermenschlichung“ haben. Säugetiere verfügen über das gleiche Nervensystem wie wir, Hunde fühlen genau wie Menschen Angst, Freude, Überraschung, Wut, Trauer und so weiter. Ihr Verhalten ist sogar noch viel stärker von Gefühlen bestimmt; man könnte auch sagen, dass Emotionen der Motor hinter jedem Verhalten sind.

Wie Lernen wirklich funktioniert

Lerntheoretiker versuchen uns mit einfachen Regeln zu erklären, wie Lernen funktioniert. Lange Zeit ging man davon aus, dass Hunde nur aus Erfahrung lernen. Die entscheidende Rolle spielt dabei der Erfolg. Lohnt sich ein Verhalten in der jeweiligen Situation, wird es wiederholt gezeigt. Auf diesem Prinzip basiert normalerweise auch Hundetraining: Mittels klassischer oder operanter Konditionierung wird ein bestimmtes Verhalten an einen auslösenden Reiz gekoppelt. Wir versuchen, Verhaltensweisen wie Herkommen, Sitzen, An-lockerer-Leine-Laufen und so weiter mit Reizen, nämlich meist mit den passenden Signalen wie „Hier“, „Sitz“ oder „Bei Fuß“, zu verknüpfen.

Inzwischen weiß man, dass Hunde auch durch Beobachtung und durch Einsicht lernen. Sie sind in der Lage, sich das Verhalten eines Artgenossen oder eines Menschen abzuschauen und mehr noch, aus den Konsequenzen, die das Verhalten für den anderen hatte, gleich die richtigen Schlüsse für sich selbst zu ziehen.Was jedoch bei der Welpenerziehung (und im gesamten Hundeleben) noch immer kaum beachtet wird, ist die emotionale Komponente des Lernens. Hundebesitzer gehen meist davon aus, dass sich ein Verhalten für den Hund lohnt, wenn er dafür belohnt wird. Dabei verstehen sie unter einer „Belohnung“ etwas, was sie dem Hund von außen geben, zum Beispiel ein Leckerchen, ein Lob oder eine Spielbelohnung. (Auf der anderen Seite steht statt der Belohnung die Bestrafung, das heißt, ein Verhalten kann sich für den Hund auch dadurch lohnen, dass er damit eine Strafe vermeidet.) Seit einiger Zeit ist es außerdem modern, mit funktionalen Verstärkern zu trainieren und ein beim Hund beliebtes Verhalten als Belohnung für ein anderes, brav gezeigtes Verhalten einzusetzen. Voraussetzung dafür ist aber, dass man verschiedene Lieblingsaktivitäten des Hundes unter Signalkontrolle hat und er diese im Alltag nicht nach Belieben ausüben darf.

Unter „Lernen“ versteht man also in der Regel, dass der Welpe sich merkt, wie eine Übung funktioniert. Er soll den Zusammenhang zwischen Zielverhalten (Hinsetzen) und dem Hör- und/oder Sichtzeichen („Sitz“ und/oder einer bestimmten Handbewegung) verinnerlichen. Das ist soweit nichts Neues – was das Hundekind jedoch gleichzeitig mit diesem Kommando verbindet, ist ein bestimmtes Gefühl. Und dieses Gefühl wird im weiteren Verlauf eine entscheidende Rolle dabei spielen, mit welcher Einstellung beziehungsweise wie zuverlässig der Hund auf das Signal reagieren wird – vor allem dann, wenn die Belohnung irgendwann auch mal wegfällt.

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Positives Training verstärkt die Bindung zwischen Mensch und Hund und macht beiden Spaß. (Foto: shutterstock.com)

Lernen ist unweigerlich an Emotionen gekoppelt: Der Hund fühlt sich in jedem Moment, in jeder neuen Situation, bei jeder Übung in unterschiedlicher Intensität entweder gut, schlecht oder neutral, wobei man neutral auch mit gelangweilt umschreiben könnte. Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass Lernen dann am effektivsten stattfindet, wenn die damit verbundene Emotion besonders stark empfunden wird – egal ob positiv oder negativ. Außerdem beinhaltet Lernen emotionstheoretisch betrachtet immer die Veränderung des emotionalen Zustands: War der Hund zuvor frustriert, weil er vergeblich versucht hat, an sein Futter zu kommen, und findet er dann ein Verhalten, das zum Erfolg führt, fühlt er sich anschließend erleichtert, zufrieden oder glücklich. Diese „Gefühlsverschiebung“ ist beim Lernen der wichtigere Verstärker und rangiert vor dem Futter oder irgendeiner anderen Belohnung. Verantwortlich für das Lernen im Rahmen des Wechselspiels aus Frustration und Erleichterung ist die Ausschüttung bestimmter Botenstoffe im Hundekörper, die das jeweilige Verhalten sozusagen von innen heraus belohnen.

Um die Bedeutung dieses Effekts besser zu verstehen, hilft ein Beispiel, das der englische Verhaltensexperte Professor Peter Neville gerne heranzieht: Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem fremden Haus zu Gast und kommen morgens als Erster in die Küche. Sie wurden aufgefordert, sich Ihr Frühstück ruhig selbst zu machen, und begeben sich auf die Suche nach einer Schachtel Cornflakes. Sie öffnen also den ersten Küchenschrank, dann den zweiten, nur um festzustellen, dass darin keine Cornflakes sind. Sie öffnen den dritten, vierten, fünften Schrank und innerhalb dieser kurzen Zeit werden Sie zwar nicht hungriger, aber frustrierter. Wenn Sie dann endlich die Tür geöffnet haben, hinter der sich die Cornflakes verbergen, fühlen Sie sich erleichtert. Natürlich können Sie nun auch endlich etwas essen, aber in welchem Moment haben Sie wohl gelernt, welche Tür Sie am nächsten Morgen gleich auf Anhieb öffnen sollten? Richtig, es war nicht der, in dem Sie sich den ersten Löffel Cornflakes in den Mund geschoben haben, sondern der, in dem sich Ihr Gefühl verändert hat. Und genauso funktioniert Lernen beim Hund.

Biologisch gesehen ist das sehr sinnvoll, denn durch dieses interne Belohnungssystem wird ein Tier erst überlebensfähig und lernt, sich seiner Umwelt anzupassen. Nehmen wir als Beispiel das von uns unerwünschte Jagen und Hetzen: Dieses Verhaltensmuster ist ein Erbe des Wolfs, an dem sich besonders gut nachvollziehen lässt, was mit „selbstbelohnend“ gemeint ist. Um zu überleben, muss der Wolf hinreichend motiviert sein, sein Glück bei der Jagd wieder und wieder zu versuchen, auch wenn er dabei nicht erfolgreich ist. Wäre die Belohnung am Ende, also das gefangene Kaninchen (die Schüssel Cornflakes) der entscheidende Verstärker, wäre der Wolf längst ausgestorben. Der positive Gefühlsrausch setzt jedoch bereits ein, wenn das Kaninchen aufspringt und der Wolf die Verfolgung aufnimmt (das Öffnen der richtigen Tür des Küchenschranks). Leider gilt das auch für den Hund, und so wird der Anblick eines flüchtenden Kaninchens oft schon beim ersten Versuch hinterherzurennen als Auslöser für den ganz großen Spaß im Hundegehirn abgespeichert. Umso wichtiger ist es, diese Erfahrung zu verhindern und vorbeugend mit dem Welpen zu üben, wie er sich stattdessen verhalten soll!

Mit einem Blick auf die körperinternen Vorgänge sind Gefühle messbar und auch für Skeptiker nachweisbar. Ist der Hund gestresst, lässt sich in seinem Körper eine erhöhte Menge Cortisol finden, drückt man auf den Clicker, wird das Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Und damit sind wir bei einem der wichtigsten Hilfsmittel im Alltag mit dem Welpen: dem Clicker.

LERNEN MIT DEM CLICKER

Vor 15 Jahren wusste in Deutschland noch kaum jemand etwas mit dem Begriff Clicker-training anzufangen. Heute ist das Training mit dem Knackfrosch fast jedem Hundebesitzer bekannt. Was darunter verstanden wird, ist aber sehr unterschiedlich.

Clickertraining

Zunächst sollte man den Clicker hinter dem Rücken verstecken, damit der Welpe nicht erschrickt. Bei besonders geräuschempfindlichen Welpen lieber die ersten Male in der Hosentasche clicken. Sogenannte Buttonclicker sind deutlich leiser als Boxclicker, man kann aber auch leichter „dane-benclicken“, wenn man aus Versehen den Knopf berührt. Im Konditionierungsprozess lernt der Welpe die Bedeutung des Geräuschs kennen: Jeder Click bedeutet ein Leckerchen. Dazu macht man ihn mit einer Handvoll Futter ein wenig „heiß“, um Frust zu erzeugen. Dann schiebt man ihm jeweils ein Leckerchen ins Maul, während man clickt. Der Welpe verknüpft „Click = Futter“ und durch das vorherige leichte Frustrieren auch „Click = Erleichterung“. Nach ein paar Wiederholungen wird die Zeitspanne zwischen Click und Futter verlängert und variiert.

Zur Überprüfung, ob die Botschaft „Click = Belohnung folgt“ abgespeichert ist, sollte man einmal testen, wie der Welpe auf den Click reagiert, während er gerade abgelenkt ist. Dreht er sich sofort um?

Wenn das nicht so ist, war wohl die Ablenkung zu groß. Sorgen Sie in einer solchen Situation dafür, dass der Welpe trotzdem sofort sein Leckerchen bekommt und auch annimmt. Es bedeutet aber auch, dass die Konditionierung noch einmal wiederholt werden sollte.

Im Alltag kann der Clicker nun immer dort eingesetzt werden, wo wir das Verhalten des Welpen verstärken oder seine Wahrnehmung einer bestimmten Situation beeinflussen möchten. Je mehr Clicks und Belohnungen, desto besser. Geclickt wird immer genau dann, wenn der Welpe das „richtige“ Verhalten zeigt. Für jeden Click gibt es eine echte Belohnung — auch, wenn man nur aus Versehen geclickt hat. Dabei sollte man nie vergessen, den Hund zusätzlich zum Clicken und Belohnen verbal zu loben. Clickertraining und Lob ergänzen sich wunderbar. Hat der Welpe das Prinzip verstanden, kann er auf die gleiche Art ein Clickwort wie „Click“, „Yes“, „Top“ oder Ähnliches lernen.

In vielen Alltagssituationen ist es einfacher, ein Clickwort statt des echten Clickers zu benutzen. Außerdem ist es sinnvoll, Spielbelohnung mit dem Clicker zu verknüpfen.

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Clickertraining wird oft mit Tricktraining in Verbindung gebracht, bietet aber so viel mehr Möglichkeiten. (Foto: Madeleine Franck)

Zuerst wird dabei das Geräusch des Clickers mit Leckerchen gekoppelt, der Hund wird „auf den Clicker konditioniert“. Er lernt, bei jedem Click eine Belohnung zu erwarten, die er zukünftig immer erst nach dem Click erhält.

Warum ist es nun sinnvoll, den Umweg über den Click zu gehen? Die hohe Effektivität des Clickertrainings ist unumstritten, es bringt schnelle und zuverlässige Erfolge. Als Hauptargument dafür wird meist die Tatsache genannt, dass man mit dem Clicker sehr präzise das gewünschte Verhalten des Hundes verstärken kann, weil das Timing mit einem Click einfach besser ist als mit einem Leckerchen. So kann man zum Beispiel bei einer Bleib-Übung dem Hund aus zwei Metern Entfernung mit dem Click sagen, dass er sich genau in diesem Moment eine Belohnung verdient hat. Ohne den Clicker würde man mit der Futterbelohnung in erster Linie das Liegenbleiben in direkter Nähe des Menschen verstärken, denn man muss ja zum Hund zurückgehen, um ihm sein Leckerchen zu bringen.

Für uns ist Clickertraining nicht nur wegen der Verbesserung des Timings im Training das Mittel der Wahl. Als viel entscheidender betrachten wir den Zusammenhang zwischen dem Click und den Vorgängen, die er im Hundegehirn in Gang setzt. Das klassische Beispiel, um das Prinzip des Clickers zu erklären, ist das Spielen an einem Glücksspielautomaten. In dem Moment, in dem er anfängt zu blinken und Lärm zu machen, weiß man, dass man gerade gewonnen hat. Und gewinnen fühlt sich gut an!