HARALD G. HUBER


Pfingstbewegung und Katholische Kirche

Verwandtschaft und Unterschiede – Zukunftsentwicklung

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Harald G. Huber

Pfingstbewegung und Katholische Kirche

ISBN: 978-3-906180-52-6

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Vorwort

Das vergleichsweise rasante Wachstum der Pfingstbewegung seit anfangs zwanzigstes Jahrhundert lässt die Frage entstehen, ob diese Entwicklung der Geistausgiessung in der Bibel vorausgesagt worden ist. Obwohl heute die Mitgliederzahl der Pfingstbewegung noch kleiner ist als jene der Katholischen Kirche, ist zu vermuten, dass die effektiv gläubigen Mitglieder bei den Pfingstlern jene der Katholischen Kirche übersteigen.

Es gibt hierfür nach meiner Meinung vor allem zwei Gründe. Erstens: Pfingsten war der Vorabend des achten Tages der Einwirkung Gottes auf die Welt. Es folgte dann die Nacht und schließlich mit der Pfingstbewegung der helllichte Tag. Auch der alttestamentliche Prophet Joël hat dies vorausgesagt mit dem Hinweis auf den Frühregen und den Spätregen und der Trockenzeit dazwischen.

Zweitens: Die Katholische Kirche entsteht in dieser Trockenzeit. Dies wird in der Offenbarung vorausgesagt mit dem Hinweis auf die Frau in der Wüste, welche zwölf Lichter auf ihrem Haupte hat. Das sind die zwölf Apostel, welche ihr den Heiligen Geist vermitteln, so dass ihre Bischöfe und Priester, welche seit den Aposteln in ununterbrochener Reihe geweiht wurden, Geistwirkungen in Vollmacht ausführen. Für die Frau in der Wüste ist allerdings ein Ende der Geistvermittlung vorausgesagt, aber die betreffenden zeitlichen Angaben haben nur symbolischen Charakter, und es ist nicht klar, wie das Zusammensein von Katholischer Kirche und Pfingstbewegung weitergehen wird. Die charismatische Erneuerung ist eventuell nicht das Wesentliche der Zukunft.

Im Folgenden habe ich alle mir bekannte Elemente der angeführten Entwicklung mit Belegen dargestellt, und ich hoffe, dass dies auch ein Beitrag zur ökumenischen Sicht ist.

Literaturverzeichnis

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Bibelzitate wurden der deutschen ,Einheitsübersetzung‘ entnommen, sofern nicht etwas anderes angegeben ist: 1980 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart. (Für die Psalmen und das Neue Testament auch im Auftrag des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bibelgesellschaft.)

Im übrigen:

Genfer Studienbibel. Deutsche Ausgabe 2011 (mit Bibeltext Schlachter). SCM R. Brockhaus im SCM-Verlag GmbH+Co.KG D-58452 Witten. ISBN 978-3-417-25456-3

Stamps Studienbibel. Deutsche Ausgabe (mit Bibeltext Zürcher Bibel 2007) Springfield, Missouri USA 2013, ISBN 978-0-7361-0479-1 (Stamps Studienbibel)

Interlinearübersetzung: Dietzfelbinger, Ernst: Das Neue Testament, Interlinearübersetzung Griechisch-Deutsch Neuhausen-Stuttgart 1986 ISBN 3-7751-0998-6

Inhalt

Vorwort

Literaturverzeichnis

I. Die Zeit bis Joachim von Fiore

A. Katholiken und evangelische Pentekostale

B. Die Entwicklung der kirchlichen Situation vor der heutigen Zeit

C. Das Problem der Taufe

D. Die Dauer der Frau in der Wüste

E. Was kommt auf die Kirche zu nach Ihrer Situation in der Wüste?

F. Joachim von Fiore

II. Die Zeit nach Joachim von Fiore

A. Nach Joachim von Fiore – das Franziskanertum

B. Die Hussiten

C. Meister Eckehart und die andern mittelalterlichen Mystiker

III. Elemente des Protestantismus

A. Thomas Müntzer und sein ,Chiliasmus‘

B. Die Täuferbewegung

IV. Der Pietismus

A. Grundlagen

B. Der radikale Pietismus

C. Beurteilung des Pietismus

V. Vorgänge innerhalb der katholischen Kirche

A. Papst Leo XIII. weiht die Welt an den Heiligen Geist am 1. Jan. 1901

B. Weiteres über Papst Leo XIII.

C. Die Geschichte der Herz-Jesu-Verehrung

VI. Das Pfingstlertum

A. Entstehung

B. Biblische Hinweise

C. Vorgeschichte

VII. Die Entwicklung der Pfingstbewegung

A. Die Spiritualität

B. Die fünf Probleme des Pfingstlertums

VIII. Glaubenslehre – Positives Bekenntnis

IX. Die Charismatische Erneuerung

A. Allgemeines

B. Die Charismatische Erneuerung in der Katholischen Kirche

X. Das 20. Jahrhundert

A. Die Zeit der Trinität

B. Die schlimme Zeit (Tribulation)

C. Das Eigengoal des Satans

D. Die Geheimnisse von Fatima

E. Gebetserhörung unabhängig von Fatima

XI. Die Zukunft

A. Die Katholische Kirche

B. Das dritte Geheimnis von Fatima

C. Nach dem Ende der Katholischen Kirche kommt der Herr zurück

D. Der heutige Glaubensweg

E. Schwester Faustyna Kowalska

F. Papst Franziskus I. und seine Beziehung zur Pfingstbewegung

Auch von Harald Huber erschienen

I.
Die Zeit bis Joachim von Fiore

A. Katholiken und evangelische Pentekostale

Es ist eine Tatsache, dass es heute hauptsächlich zwei sehr große christliche Denominationsgruppen bzw. christliche Gruppierungen gibt: Auf der einen Seite die Römisch-Katholische Kirche zusammen mit den unierten oder nicht unierten Orthodoxen Kirchen und eventuell den Anglikanern sowie auf der andern Seite die neu entstandenen pfingstlichen Gruppierungen, welche abgesehen von wenigen Vorläufern erst ab 1901 aufgetaucht und nach dem 2. Weltkrieg rasant gewachsen sind, wobei noch die charismatischen Modifikationen der bisherigen Denominationen dazukamen und schließlich die ,Neopentekostalen‘, welche nicht unbedingt gewissen Denominationen zuzurechnen sind. Zum Beleg stütze ich mich auf das Standardwerk ,World Christian Encyclopedia, 2nd Ed. von David B. Barrett etc.‘1 , welches auch auf der Statistik des Vatikans beruht, sowie auf ,The New International Dictionary of Pentecostal and Charismatic Movements von Stanley M. Burgess und Eduard M. Van der Maas‘2.

Es ergeben sich folgende Zahlen (in Millionen Personen):3

Alle

Charismatisch

Nicht Charismatisch

Jahr

1900

2000

2025

1900

2000

2025

1900

2000

2025

Weltbevölkerung

1619

6055

7823

Christen total

558

1999

2616

Römisch Katholisch

266

1057

1361

0

119

194

266

938

1167

Orthodoxe

115

215

252

0

3

4

115

212

248

(Anglikaner)

(30)

(79)

(113)

(0)

(17)

(25)

(30)

(62)

(88)

Übrige inkl. Prot. + Angl.

177

727

1003

0

52

75

177

675

928

Übr. inkl. Prot. ohne Angl.

(147)

(648)

(890)

(0)

(35)

(50)

(147)

(613)

(840)

Pfingstlich Klassisch

0

65

97

0

65

97

0

0

0

Pfingstlich Neo

1

295

460

1

295

460

0

0

0

Total Pfingstlich ohne Ch.

1

360

557

1

360

557

0

0

0

Total Pfingstlich + Charis.

1

534

830

1

534

830

0

0

0

Es ist nicht klar, ob die Anglikaner zu den Katholiken und Orthodoxen oder zu den Protestanten gezählt werden sollen, weshalb zwei Varianten der Berechnung aufgeführt werden. (Anglikaner in Klammern – ebenso Übrige inkl. Prot. aber ohne Angl.) Interessant ist die Verteilung der verschiedenen pentekostalen Erneuerungsbewegungen im Jahr 2000.4 Es sind insgesamt 26,7% der Christen weltweit (534 von 1999) und davon 12% klassische Pfingstler (65), 33% Charismatiker in traditionellen Denominationen (174) und 55% Neopentekostale (295). Am meisten Neopentekostale gibt es in Asien (79%) nach Nordamerika (65%) und Afrika (63%). Bedeutend ist vor allem das Wachstum der Christenheit in China, wo auch nach dem Ableben von Mao hauptsächlich neopentekostale Hauskirchen sich der staatlichen Verfolgung entziehen. Im Jahr 2000 rechnete man mit 99% Neopentekostalen von allen Erneuerungsbewegungen mit total 54 Millionen Christen.5 Bis 2025 werden 90 Millionen solcher Christen vorausgesagt manche sprechen von 150 Millionen.6 Man liegt also im Rahmen von 10% der Bevölkerung. Im Alten Rom soll die konstantinische Wende bei einem Anteil von 5% der Bevölkerung gekommen sein!

Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass man die Zahl von nicht charismatischen Katholiken, Orthodoxen und ev. Anglikanern nicht vergleichen kann mit der Zahl der pentekostalen Erneuerungsbewegungen, bestehend aus klassischen Pfingstlern, charismatischen Mitgliedern traditioneller Denominationen und Neopentekostalen. Im katholischen Bereich etc. werden vielerorts Personen mitgezählt, welche einfach in diese Kirche geboren wurden, bald nach der Geburt getauft worden sind und als Erwachsene ihre Beiträge zahlen, aber im Übrigen nicht gläubig sein müssen und sich mit der grundsätzlich auch mystischen Ausrichtung der Kirchenleitung nicht identifizieren. Auch (getaufte) Kinder werden als Mitglieder gezählt. Demgegenüber bestehen klassische Pfingstler und insbesondere die stark wachsenden und häufig auch verfolgten Neopentekostalen weitgehend aus Erwachsenen, welche sich um ihres Glaubens willen entschieden haben, hier beizutreten, und Kinder werden ohnehin erst als Erwachsene getauft und in die Gemeinschaft aufgenommen. Es darf hier auch darauf verwiesen werden, dass gerade die Verfolgung und das Blutzeugnis (Martyrium) als Gegenwärtigsetzung des Kreuzes Christi immer wieder zu einem unerwarteten Wachstum führt, was heute statistisch belegt ist.7

B. Die Entwicklung der kirchlichen Situation vor der heutigen Zeit

Die heutige kirchliche Situation hat eine rein katholische bzw. orthodoxe Vorgeschichte und dann insbesondere seit dem Mittelalter eine ca. 700jährige Vorgeschichte, worauf noch zurückzukommen sein wird. Dass heute aber der Katholizismus und der Pentekostalismus so zahlreich nebeneinander bestehen, muss eine theologische Grundlage haben und aus den Prophetien der Bibel ersichtlich sein. Tatsächlich kann man verschiedenes in dieser Hinsicht aufführen:

a) Zunächst kann man die Zeit des Hl. Geistes, welche an Pfingsten nach der Himmelfahrt Christi anbricht, als neuen Tag auffassen. Nach der im Alten Testament dargelegten israelitischen Auffassung von einem Tag beginnt dieser am Vorabend. Dies wird in der katholischen Kirche heute noch so gehalten: Am Samstagabend feiert man bereits eine Sonntagsmesse. Man spricht ja auch auf Deutsch vom ,Sonnabend‘. So ist es nun auch mit dem Tag des Hl. Geistes. Pfingsten und die apostolische Zeit ist der Vorabend und geht in eine Nacht über.

b) Man kann sich ferner auch auf die Prophetie von Joël beziehen, der geschrieben hat:8 „Jubelt, ihr Söhne Zions, und freut euch über den Herrn, euren Gott! Denn Er gibt euch Nahrung, wie es recht ist, Er schickt euch den Regen, Herbstregen und Frühjahrsregen wie in früherer Zeit.“ Joël fährt daraufhin fort:9 „Danach aber wird es geschehen, dass ich meinen Geist ausgiesse über alles Fleisch. Eure Söhne und Töchter werden Propheten sein, eure Alten werden Träume haben und eure jungen Männer haben Visionen. Auch über Knechte und Mägde werde ich meinen Geist ausgiessen in jenen Tagen. Ich werde wunderbare Zeichen wirken am Himmel und auf der Erde: Blut und Feuer und Rauchsäulen. Die Sonne wird sich in Finsternis verwandeln und der Mond in Blut, ehe der Tag des Herrn kommt, der große und schreckliche Tag. Und es wird geschehen: Wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet.“ Auf diese Prophetie hat sich wohl auch Jakobus in folgendem Text bezogen:10 „Seid geduldig also, Brüder, bis zu der Ankunft des Herrn! Siehe, der Bauer erwartet die kostbare Frucht der Erde, geduldig wartend auf sie, bis sie empfängt (die Erde) (den) frühen (Regen) und (den) späten (Regen).“ Bei dieser Prophetie werden ,Knechte‘ und ,Mägde‘ genannt sowie ,Bauern‘, also nicht nur geweihte Priester. Nach diesen Texten haben die ersten Pfingstler ab 1901 argumentiert. Sie haben vom ,latter rain‘ gesprochen.11 Und z.B. auch der zum Katholizismus konvertierte Charismatiker Bruder Ephraim in Frankreich hat sich ähnlich ausgedrückt.12 Wegen der dunklen Zeit, welche bereits Pfingsten folgte, lehren gewisse Protestanten, dass die Zeit des Hl. Geistes vorbei sei. Manche haben aber bis jetzt noch nicht gesehen, dass nach der Nacht ein noch viel intensiverer Tag anbricht, bzw. dass nach der Trockenzeit der Spätregen folgt. Ihre Lehre ist mit der heutigen Zeit eindeutig nicht mehr vereinbar.

c) Eine weitere, etwas konkretere Grundlage für die Entwicklung des Geistes in der Kirche ist das 12. Kapitel der Offenbarung. Dort ist die Rede vom ,Drachen‘, die alte Schlange, die Teufel oder Satan heißt und die ganze Welt verführt. Der Erzengel Michael hat mit seinen Engeln im Himmel mit ihm und seinen gefallenen Engeln gekämpft und ihn mit seinen Engeln auf die Erde heruntergestürzt. Damit ist kein Ankläger der ,Brüder‘ mehr vor Gott im Himmel. Aber wehe Land und Meer, denn der Teufel ist dorthin herabgekommen.

Des Weiteren ist die Rede von einem ,Zeichen am Himmel‘, von einer Frau – mit der Sonne bekleidet, dem Mond unter den Füssen und einem Kranz von 12 Sternen auf ihrem Haupt – die schwanger war und schrie in ihren Geburtswehen. Sie gebar ein Kind, das der Drache verschlingen wollte. Sie floh in die Wüste, wo Gott ihr einen Zufluchtsort geschaffen hatte; dort wird man sie mit Nahrung versorgen, und sie ist vor der Schlange sicher.

„Die Schlange spie einen Strom von Wasser aus ihrem Rachen hinter der Frau her, damit sie von den Fluten fortgerissen werde. Aber die Erde kam der Frau zu Hilfe; sie öffnete sich und verschlang den Strom“.

Die Geschichte der Auslegung dieses Bildes wird in der Schrift ,Apocalypse 12, Histoire de l’exégèse‘ von Pierre Prigent13 ausführlich wie folgt dargestellt: Die ersten Hinweise stammen von Hippolyt,14 der anfangs 3. Jahrhundert in Rom gelebt hat und ein geachteter Kirchenlehrer war. Leider sind manche seiner Schriften untergegangen und wir kennen sie nur aus Zitaten. Dies gilt insbesondere für die Auslegung von Off 12. Indessen findet sich in seinem Werk über den Antichristen eine partielle Interpretation von Off 12. Dann gibt es noch einen arabischen Kommentar der Offenbarung, worin oft Hippolyt zitiert wird, u.a. auch Kp.12. Ferner kennt man einen koptischen Text, welcher Kp. 12, Vers 1–6 wiedergibt. Das scheinen die einzigen einigermassen zuverlässigen erhaltenen Ausführungen zu sein.

Hippolyt zu Vers 1: „Die Frau ist die Kirche, bekleidet vom Logos (Wort Gottes), geschmückt durch einen Glanz des Himmels15 , denn der Mond ist unter ihren Füssen. Die Krone von 12 Sternen = die 12 Apostel, durch welche die Kirche gegründet ist.“

Zu Vers 2: „Die Schmerzen und die Schreie: die Kirche gebiert dauernd das Wort und das inmitten der Verfolgung.“

Zu Vers 5: „Der Sohn ist Christus, Gott und Mensch, den die Kirche unablässig gebiert, indem sie die Heiden lehrt. Er wird erhört, denn es ist ein himmlischer und nicht ein irdischer König.“

Der arabische Kommentar sieht in der Frau ebenfalls die Kirche mit Christus als Sonne. Er konkretisiert, dass der Mond Johannes der Täufer sei. Die 12 Apostel der Krone sind auf dem Haupte, d.h. zu Beginn der Kirche.

Das koptische Fragment: Zu Vers 1: „Die Frau ist die Kirche der Heiligen zur Zeit des Antichrists. Die Sonne = Christus, Sonne der Gerechtigkeit, neuer Bund. Der Mond ist der alte Bund.“ Zu Vers 2: „Die Schwangerschaft und die Schmerzen bezeichnen den Heiligen Geist ( … ), welchen die Heiligen erhalten haben. Sie bedeuten die Schmerzen der Furcht des Herrn. … Es handelt sich offensichtlich um die Kirche der Heiligen.“

Es gab eine Reihe von Autoren, welche Off 12 nicht als historische Voraussage, sondern rein als spirituellen Hinweis interpretierten. Dazu gehört z.B. Methodius (312 als Märtyrer gestorben). Auch er hält fest, dass das von der Frau geborene Kind nicht Jesus von Nazareth sein könne, da sich die Offenbarung nicht auf Ereignisse der Vergangenheit beziehe.16 Damit hat er vielleicht auch bewusst die Interpretation verworfen, dass die Frau Maria sei. Das geborene Kind ist indessen Christus, der in jedem Gläubigen geistlich erzeugt wird, das Kind, nach dessen Bild jeder Christ gestaltet werden muss, sei es auch durch große Schmerzen. Dieses Kind bezeichnet auch die Heiligen. Diese werden beim Angriff des Teufels zum Thron Gottes erhoben, ihr Geist erhebt sich zum Himmelreich. Tychonius sieht im Mond unter den Füssen der Frau (Kirche) die Kirche der Häretiker.17 Nun ist es so, dass einige spirituelle Interpreten die Frau in Off 12 zwar wohl als Kirche sehen, aber auch als Jungfrau Maria, welche das Bild bzw. der Typ der Kirche ist.18

Interessant ist die Interpretation des Ambrosius Autpert (geschrieben 758–67).19 Der Kampf, wovon die Rede ist, hat mit dem Beginn des Christentums begonnen und dauert seither weiter. Aber er wird sich am Ende der Zeiten mit neuem Eifer entwickeln. Und dann zu Vers 12: Die Erde und das Meer bezeichnen das Herz der Sünder und auf spezielle Weise den Antichrist am Ende der Zeit.20

Schließlich sei noch die Interpretation der Jesuiten erwähnt.21 Sie beginnt mit Franziskus Ribeira, der die Frau als Kirche der letzten Tage interpretiert. Er verzichtet darauf, die Frau mit der Mutter Christi zu identifizieren.

Wir verweisen auch auf das Werk von Wilhelm Kamlah:22 ,Apokalypse und Geschichtstheologie‘ das von Prigent wiederholt zitiert wird und in einem Anhang ,Mulier amicta sole – Die Auslegungstradition zu Off 12‘ die Situation wie folgt darstellt:23

„Die uns geläufige mariologische Deutung von Ap 12 kommt in den Kommentaren des frühen MA nur ausnahmsweise vor. Allgemeingut war die Auslegung: das Weib ist die Kirche, sie hat den Mond (die Welt) unter ihren Füssen, ist von der Sonne (Christus) umkleidet und trägt die Zwölfsternenkrone (die 12 Apostel). Die Gleichung: das Weib = Ecclesia findet sich schon bei Hippolyt. Das Weib gebiert: die Ecclesia ist die Mutter der Gläubigen, sie gebiert Söhne für Gott in der Taufe. Nun lag es von jeher nahe, bei der Geburt des Kindes an die Geburt Christi zu denken. Wie soll die Kirche die Mutter Christi sein? Diese Schwierigkeit hat eine Fülle von Lösungsversuchen, von eigentümlichen Gleichsetzungen hervorgerufen. Zunächst ist eine Verbindung mit Bruno von Segni‘s Deutung möglich, indem man sagt: die Kirche gebiert Christus in den Herzen der Gläubigen. Man konnte auch sagen: die Gläubigen sind der Leib Christi, insofern gebiert die Kirche Christus in den Gläubigen, und da die Kirche selbst Leib Christi ist, lässt sich das dahin zuspitzen: ,Ecclesia quotidie gignit Ecclesiam‘. Hier wird nirgends von der leiblichen Geburt Christi geredet, die spiritualen Deutungen schätzte man höher. Usw.

Auch Hugo Rahner beginnt in seinem Werk ,Symbole der Kirche‘ beim Kapitel ,Die Gottesgeburt / Die Lehre der Kirchenväter von der Geburt Christi aus dem Herzen der Kirche und der Gläubigen‘24 die Einführung mit einer kurzen Darstellung dieser Lehre: ,Aber die Lehre von der Geburt Christi aus der Kirche und aus dem Herzen der Gläubigen fasst den Beginn der gnadenvollen Einheit in Christus nicht so sehr von dem einzelnen begnadeten Menschen und seiner Gliedschaft am Leibe Christi her, sondern von dem einen Christus aus, der in allen der gleiche ist und alle zusammenfasst in die Einheit seines Leibes, der da ist die Kirche. So wird uns in dieser Abhandlung Methodius von Philippi in seiner Deutung des apokalyptischen Weibes sagen: „Die Gebärerin, die den männlichen Logos in den Herzen der Gläubigen gebiert, ist unsere Mutter, die Kirche.“ Diese Theologie von der Geburt Christi aus der Kirche gipfelt in der fast dialektischen Aussage, dass die Kirche, eben weil sie den Leib des mystischen Christus gebiert, sich selber gebiert!‘

Dazu ist auszuführen: Die 12 Sterne, welche die 12 Apostel darstellen zeigen, wie der Hl. Geist nun von diesen Aposteln kommt und grundsätzlich nicht mehr durch sein freies Wehen über das Meer und durch das Meer, wo er durch den Ungeist des Teufels verschmutzt wird. Die Weiterleitung des Geistes von den Aposteln geschieht durch die Ordination bzw. Weihe, welche in der Weihung des Timotheus ein Vorbild hat:25 „Darum rufe ich dir ins Gedächtnis: Entfalte die Gnade Gottes wieder, die dir durch die Auflegung meiner Hände zuteil geworden ist.“ Ferner:26 „Halte dich an die gesunde Lehre, die du von mir gehört hast; nimm sie dir zum Vorbild und bleibe beim Glauben und bei der Liebe, die uns in Christus Jesus geschenkt ist. Bewahre das dir anvertraute kostbare Gut durch die Kraft des Heiligen Geistes, der in uns wohnt.“27 Das ist die Grundlage der Ordination der Ältesten (Presbyter) in der Orthodoxen und Katholischen Kirche. Gestützt darauf können die Sakramente Eucharistie (Abendmahl), Firmung (evtl. Geisttaufe), Krankensalbung und Absolution nach der Beichte mit Sicherheit erteilt werden. Es ist noch hinzuzufügen, dass die Weitergabe der Ordination den Bischöfen vorbehalten ist. Dort kommt dazu, dass jeder Bischof auf dem Stuhl eines Vorgängers sitzt. Heute wird den Weihbischöfen, welche nicht einem Bistum vorstehen, der Stuhl eines Bischofs zugewiesen, dessen Bistum gar nicht mehr existiert. Dieser Aspekt der bischöflichen Ordination wird kaum je hervorgehoben. Es ist indessen darauf hinzuweisen, dass der Bischof von Rom als Papst zwar als Bischof geweiht ist, aber seine besondere Stellung als Papst nur dadurch erhält, dass er sich auf den Stuhl des Bischofs von Rom setzt, weil dies einmal der Stuhl des Apostels Petrus war. Im Übrigen ist die Frage offen, ob nur ein Bischof einen Priester weihen kann oder auch ein anderer Priester. Gewisse Päpste haben bestimmten Priestern das Recht verliehen, Priester zu weihen.28 Die Vorrechte der Bischöfe haben eventuell nur mit dem Kirchenrecht zu tun, aber vielleicht auch mit ihrem besonderen Sitz. Auch für die Firmung ist nur ein Bischof zuständig oder eventuell ein vom Bischof ernannter Vertreter des Bischofs im Rang eines Priesters. Dies hat damit zu tun, dass die Firmung auf das entsprechende Bistum bezogen ist. Was ein Ordinierter kann ist im Prinzip deshalb nicht klar, weil zwischen der ,successio materialis‘ (Geistweihe) und der ,successio formalis‘ (Kirchenrecht) zu unterscheiden ist29 und die ,successio formalis‘ beschränkend wirken kann. Meine persönliche Überzeugung ist, dass jeder das, was er vom Hl. Geist erhalten hat, auch weitergeben könnte, so dass sich im Rahmen der ,successio materialis‘ (abgesehen vom Sitz) kein Unterschied zwischen Bischof und Priester ergäbe.30

Die Kirche ist also gesichert durch die Abschottung der Ungeister und vermischten Geister einerseits und die Vermittlung des Hl. Geistes durch die Ordination andererseits. Es ist allerdings darauf hinzuweisen, dass bei der Taufe und bei der Ehe dogmatisch gesehen keine Ordination nötig ist.

Die Angriffe von Ungeistern im Laufe der Kirchengeschichte lassen sich verfolgen:

Eusebius (260/64–339/40), der Vater der Kirchengeschichte, stellte bereits fest, dass im 2. Jahrhundert die innere Bedrohung des Christentums durch Häresien und Spaltungen weit grösser gewesen sei als die äussere durch Verfolgung31lässt32333435