QUERBEET
Kein Platz, trotzdem Garten
IMPRESSUM
avBUCH im Cadmos Verlag
Copyright © 2016 Cadmos Verlag, Schwarzenbek
Titelgestaltung, Layout und Satz:
Das Agenturhaus, München; www.agenturhaus.com
Projektleitung:
Christine Weidenweber; verbene.eu
Lektorat der Originalausgabe:
Ing. Barbara P. Meister MA; FachLektor.at
Umschlagfoto Vorderseite Lisa Hinder,
Rückseite Sabrina Nitsche;
Grafik Rückseite iralu/Shutterstock.com
Bilder im Inhalt von: Lisa Hinder, Tobias Bode,
Sabrina Nitsche, Barbara Meister, shutterstock.com, fotolia.com
Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services
Deutsche Nationalbibliothek – CIP-Einheitsaufnahme Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
Alle Rechte vorbehalten.
Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.
eISBN: 978-3-8404-6607-6
Inhalt
VORWORT
NÜTZLICHES FÜR DAS GÄRTNERN OHNE GARTEN
DIE RAHMENBEDINGUNGEN
PFLANZENKATEGORIEN UND –QUALITÄT
SCHÖN GESTALTEN
MATERIALIEN
WERKZEUG
ERDEN, SUBSTRATE, DRÄNAGE
NÄHRSTOFFE UND DÜNGER
PFLANZGEFÄSSE
ESSBALKON – EINFACH GENIAL
OBST – FÜR EINEN PLATZ AN DER SONNE
OBST, DAS AUCH DIE SCHATTENSEITEN LIEBT
SONNENANBETER: GEMÜSE FÜR FEINSCHMECKER
SCHATTENGEWÄCHSE: MIT BUNTEN BLÄTTERN PUNKTEN!
SONNENANBETER: DUFTENDE AROMATRÄGER – KRÄUTER UND GEWÜRZE
SCHATTENGEWÄCHSE FÜR EINE WÜRZIGE KRÄUTERKÜCHE
SONNENANBETER: BLÜTEN ZUM REINBEISSEN
SCHATTENGEWÄCHSE: BLÜTEN ZUM REINBEISSEN
ESSBARE ZWIEBELN UND KNOLLEN
ZIERBALKON
DUFTBALKON FÜR SONNE UND SCHATTEN
EIN STEINGARTEN IN DER SCHALE
PFLEGELEICHTE ZWERGE FÜR SCHATTIGE PLÄTZE
WILD BLÜHT’S IN DER SONNE
WILD BLÜHT’S IM SCHATTEN
FARBENSPIEL IN DER SONNE
BLÜTEN? DIE SPIELEN NUR DIE ZWEITE GEIGE!
SCHNELLSTARTER: EINJÄHRIGE
GEDULDSSPIEL MIT ZWEIJÄHRIGEN
STRÄUCHER FÜR EINEN PLATZ AN DER SONNE
STRÄUCHER FÜR EIN SCHATTENDASEIN
IN DIE VERTIKALE – OB SONNE ODER SCHATTEN
IMMERGRÜNER MINIWALD
BLICK INS GRÜNE – AUCH IM WINTER
NATURBALKON
WILDNIS IM ZWEITEN STOCK
GAR NICHT SO WILD: WILDBIENEN AUF DEM BALKON
EDLE FALTER UND KLEINE FLIEGEN
VÖGEL ZU BESUCH
GARTENPORTRÄTS
BAYERISCHE LANDESANSTALT FÜR WEINBAU UND GARTENBAU (LWG) VIELFALT VOM FEINSTEN
ÖKOLOGISCHER GEMÜSEBAUVERSUCHSBETRIEB, LWG BAMBERG GEMÜSE VON A BIS Z
HOCHSCHULE WEIHENSTEPHAN-TRIESDORF ELDORADO FÜR GARTENFREUNDE
ÖKOLOGISCHES BILDUNGSZENTRUM MÜNCHEN (ÖBZ) GÄRTNERN IN DER STADT
STADTGARTEN NÜRNBERG
Foto © Sabrina Nitsche
Vorwort
Foto © Lisa Hinder
Querbeet mal anders. Und zwar ohne Garten. Kein Platz – trotzdem Garten ist ein Buch für alle, die nur über wenige Quadratmeter „Freiraum“ verfügen, alle mit Balkon, Dachterrasse oder kleinem Innenhof. Bei begrenztem Platz muss man erfinderisch sein. Doch Apfelbäume, Tomaten oder Rhabarber auf zwei Quadratmetern? Das geht! Vieles haben wir selbst ausprobiert, waren häufig erfolgreich, sind aber auch mal gescheitert. Die Ergebnisse sind in diesem Buch zusammengefasst, mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Pflanzen- und Materiallisten und praktischen Tipps für den Gärtneralltag.
Doch auch Gärtner mit Garten werden fündig: Blüten zum Essen, Pflanzen für Insekten oder Listen mit Obstsorten – alle Tipps funktionieren selbstverständlich auch im Großen.
Ob zum Essen, zum Anschauen oder zum Tiere anlocken – jedes Projekt kann auf die eigene Balkonsituation übertragen werden. So kann jeder nach Lust und Laune umsetzen, was gefällt und machbar ist.
Grundlagen zu richtigem Standort der Pflanzen, Materialien und Werkzeuge, Pflanzgefäße und zum Thema Gestaltung gibt’s natürlich auch. Und weil in der Querbeet-Sendung die Gartenporträts beliebt sind, werden außerdem besonders sehenswerte Gärten vorgestellt, die viel von dem zeigen, was wir im Buch beschrieben haben.
Doch wer ist eigentlich WIR?
Sabrina Nitsche, Julia Schade, Tobias Bode – gemeinsam sind wir das Autorenteam, das hinter der Sendung Querbeet steht. Zusammen haben wir über 50 Jahre Erfahrung beim Gärtnern. Während Sabrina vielen schon aus der Sendung bekannt ist – seit 2016 auch als Moderatorin – sind Julia und Tobias in der Sendung selten zu sehen. Im Buch ist das anders. Jeder hat seine Lieblingsthemen untergebracht, unter vollem Einsatz auch beim Fotoshooting. Fotografin Lisa Hinder hat das alles in aussagekräftigen Bildern festgehalten.
Viel Spaß beim Ausprobieren und bis zur nächsten Sendung!
Die Querbeetler
Querbeet läuft jeden zweiten Montag um 19.00 Uhr im BR Fernsehen. Zudem gibt’s Querbeet auch hier:
www.br.de/querbeet
www.facebook.com/querbeet.br
www.instagram.com/querbeet.br
www.youtube.com/c/querbeet
Foto © Lisa Hinder
Foto © Lisa Hinder
NA KLAR, SIE KÖNNEN AUCH AUF BALKON UND TERRASSE GÄRTNERN, SOGAR AUF DER FENSTERBANK. KRÄUTER, GEMÜSE, BLUMEN, ALLES GEHT. DAMIT DIE PFLANZEN WACHSEN UND GEDEIHEN, BRAUCHEN SIE DIE RICHTIGE ERDE, PASSENDE TÖPFE, WASSER, NÄHRSTOFFE UND EINEN PLATZ, DER IHNEN ZUSAGT.
Foto © Lisa Hinder
Rahmenbedingungen
Die Statik auf Balkonen ist eine ganz andere als auf gewachsenen Böden, daher sollten Balkongärtner die Traglasten und deren Grenzen kennen und einhalten! Außerdem verfügt längst nicht jeder Balkon über einen Wasseranschluss. Doch mittlerweile gibt es gute Adapter, mit denen man Gartenschläuche an herkömmliche Haushaltswasserhähne anschließen kann. Und gleich noch was zum Thema Gießen: Arbeiten Sie immer vorsichtig, damit der Balkon nicht verdreckt und seine Abflussrinnen nicht verstopfen. Ein ganz anderes Problem ist dann noch das des Materialtransports, denn das ist gerade bei Balkonen von Wohnungen ohne Aufzug nicht zu unterschätzen!
DER STANDORT
Ist das alles geklärt, kann es an die Pflanzenauswahl gehen. Die steht und fällt mit dem Standort, denn nicht alles wächst überall. Nur wer seinen Standort kennt, kann gezielt Pflanzen auswählen.
Die Ausrichtung eines Balkons oder einer Terrasse nach Norden, Süden, Westen oder Osten beeinflusst in erster Linie das Lichtangebot und damit gleichzeitig auch die vorherrschenden Temperaturen und das Zeitfenster, in dem Pflanzen dort stehen können. So ist eine nach Norden ausgerichtete Terrasse nicht nur „dunkler“ als eine nach Süden, sie erwärmt sich auch deutlich später am Tag bzw. im Jahr und kühlt viel früher wieder aus.
Doch auch auf ein und demselben Balkon oder einer größeren Terrasse können die Bedingungen unterschiedlich sein. Pflanzen vor Fenstern auf einem Südbalkon bekommen deutlich mehr Hitze ab als solche, die entfernter von den Fenstern stehen. Der Standort hat somit auch maßgeblichen Einfluss auf die erforderliche Wassermenge beim Gießen.
BALKON = EXTREMER STANDORT
Je höher ein Balkon gelegen, desto windiger und heißer ist es auf ihm. Deshalb sollten alle Pflanzen und Pflanzgefäße ausreichend festen Stand haben. Auch die Wasserversorgung muss hier sorgfältiger im Auge behalten werden als in herkömmlichen Blumenbeeten und -rabatten.
Grafik © iralu/Shutterstock.com
Hell oder dunkel?
In Gartenbüchern und -zeitschriften liest man immer wieder von vollsonnigen, absonnigen oder halbschattigen Standorten. Was das bedeutet? Hier gibt’s die Definitionen:
vollsonnig = Licht von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang
sonnig = mindestens Licht von Sonnenaufgang bis Mittag bzw. von Mittag bis Sonnenuntergang
absonnig = unbeschattete Nordhänge oder Innenhöfe und Nordseiten mit hellen Wänden
halbschattig = etwa 2,5 Stunden Licht pro Tag, egal zu welcher Tageszeit
schattig = etwa 1 Stunde Licht pro Tag, egal zu welcher Tageszeit
TIPP
Mit Blumenzwiebeln und -knollen, die in Pflanzgefäßen zwischen Immergrünen und Gehölzen gesetzt werden, gestalten Sie bereits im Herbst Ihren bunt blühenden Balkonfrühling.
Foto © Lisa Hinder
Foto © sanddebeautheil/Shutterstock.com
Foto © Lisa Hinder
Pflanzenkategorien und –qualität
GEHÖLZE, STAUDEN, EIN- UND ZWEIJÄHRIGE, KNOLLEN-, ZWIEBEL- UND RHIZOMPFLANZEN, OBST UND GEMÜSE – ALL DAS KÖNNEN SIE IN TÖPFEN KULTIVIEREN. ACHTEN SIE BEIM KAUF AUF GUTE QUALITÄT.
DAS SOLLTEN SIE WISSEN
Zu den Gehölzen zählen alle Pflanzen, die eine sichtbare Rinde aufweisen, also verholzen, und deren Zweiggerüst dauerhaft erhalten bleibt und somit auch im Winter sichtbar ist. Ansonsten gilt hier: Alles, was es in groß gibt, gibt es so oder so ähnlich meist auch in klein bzw. kleiner bleibend. Hier findet man Rat in gut sortierten Baumschulen.
Die meisten Stauden sind nicht winter- oder immergrün, sie ziehen ihr Laub im Herbst ein und verbringen den Winter schlummernd und geschützt unter der Erde. Kauft man junge Stauden beim Gärtner, sehen sie meist klein aus, aber auch auf Balkonen und Terrassen erreichen sie das Drei- bis Vierfache ihrer ursprünglichen Größe. Behalten Sie die Endhöhe im Auge!
Einjährige schaffen in einer Saison das, wozu andere oft Jahre brauchen: keimen, wachsen, blühen, fruchten und versamen. Zweijährige brauchen dazu ein Jahr länger. Das heißt aber nicht, dass Ein- und Zweijährige nur ein oder zwei Jahre zu sehen sind. Durch Selbstaussaat wandern sie meist von Kübel zu Kübel.
Grafiken © Elina Li/Shutterstock.com
Knollen, Zwiebeln und Rhizome dienen als Speicherorgane, mit deren Hilfe Pflanzen ungemütliche Zeiten überdauern, z. B. Trockenheit oder Frost. Ihre oberirdischen Teile bilden die Pflanzen jedes Jahr neu. Nach dem Einziehen des Laubs kann man sie auch ohne Erde lagern. Für Balkongärtner heißt das Abwechslung pur, da Zwiebeln, Knollen und Rhizome jedes Jahr neu kombiniert werden können.
Auch wenn viele Gemüse langlebig sind, werden sie bei uns meist einjährig kultiviert. Je nachdem, was man von ihnen erntet, teilt man sie in unterschiedliche Gruppen ein. Und zwar in Blatt-, Frucht-, Wurzel- und Sprossgemüse.
Egal, ob Arten und Sorten oder Erziehungsformen, das Obstsortiment ist groß. Arten und Sorten sind Geschmackssache, die Erziehungsform hängt vom Platzangebot ab. Auf Balkonen greift man meist auf Zwergformen, Säulenobst oder Spaliergehölze zurück.
Qualitätskriterien
Für alle Pflanzen gelten darüber hinaus folgende Qualitätskriterien:
• Das Laub ist gleichmäßig gefärbt
• Keine abgestorbenen (nekrotischen) Stellen
• Keine Rindenschäden
• Topf nicht vermoost und ohne Unkraut
• Gleichmäßiger Pflanzenaufbau/gleichmäßige Verzweigung
• Blühpflanzen lieber knospig kaufen, so hat man länger was von den Blüten
Foto © Dani Vincek/Shutterstock.com
Schön gestalten
REGELN GIBT ES FÜR ALLES. AUCH FÜRS GESTALTEN VON BALKONEN. UND DAS FÜR BALKONE IN ALLEN GRÖSSEN. MANCHE REGELN GELTEN NUR FÜR GROSSE, ANDERE NUR FÜR KLEINE FREIFLÄCHEN.
WOZU ÜBERHAUPT?
Als Erstes sollten Sie sich überlegen, wie der Balkon genutzt werden soll: zum Chillen, zum Grillen, zum Experimentieren mit seltenen Pflanzen, als Outdoor-Speisekammer oder als blumiger Rückzugsort. Auch sollte man sich vorher auf einen Stil festlegen: mediterran, Landhaus, doch lieber urban und klar oder vielleicht auch ein bunter Mix aus allem.
Große Balkone kann man mit Möbeln, Pflanzen oder Sichtschutzelementen in einzelne Räume unterteilen. Setzen Sie hier lieber auf große Pflanzgefäße, da man bei kleinen mit dem Gießen oft nicht hinterherkommt. Auf kleinen Balkonen ist jeder Quadratzentimeter wertvoll. Deshalb werden sie so gestaltet, dass der wenige Platz optimal genutzt werden kann. Etwa indem man nichts mitten auf die Fläche stellt, sondern sich eher mit den Rändern begnügt und alles eben einfach eine Dimension kleiner plant.
Auch für Balkone gilt: jede Dimension ausnutzen. Pflanzungen, bei denen alle Partner die gleiche Höhe haben, sehen langweilig aus. Genauso wie im Garten wirken auch auf Balkonen höhengestaffelte Pflanzungen viel lockerer, einladender und nicht zuletzt attraktiver als langweiliger „Einheitsbrei“. Gestaffelt werden können nicht nur die Pflanzen, auch wer auf unterschiedlich hohe Gefäße setzt, schafft spannende Szenarien.
Grafik © iralu/Shutterstock.com
Bodenbelag
Bevor es ans Bestücken mit Pflanzen geht, sollten Sie sich um den Bodenbelag kümmern.
Hier gibt es viel Auswahl: Holzfliesen, Kunstrasen, Outdoor-Teppich. Witterungsbeständig und funktional sollte der Belag auf jeden Fall sein. Es darf nicht schaden, wenn er mal nass wird, und man muss ihn gut abkehren bzw. reinigen können.
Kontrastreich
Ist ein Balkon eher schattig, kommen helle Blütenfarben wie Weiß, Creme, Hellblau oder andere Pastelltöne gut zur Geltung. Sie bringen Licht ins Dunkel. Pflanzen mit dunklem Laub oder dunklen Blütenfarben „fressen“ Licht und lassen den Balkon düster wirken. Außerdem eher auf filigranes Laub setzen und nicht zu viele großlaubige Stauden und Gehölze verwenden, sie brauchen Platz … zumindest optisch.
Foto © Lisa Hinder
Materialien
AUF DEM BALKON KANN MAN FAST ALLES MACHEN, WAS AUCH IM GARTEN FUNKTIONIERT. VORAUSSETZUNG DAFÜR IST DIE RICHTIGE GRUNDAUSSTATTUNG VON MINIGEWÄCHSHÄUSERN ÜBER VLIES BIS HIN ZUM GARN.
GUTE HILFSMITTEL
Vlies ist super für kalte Tage, Abende und Nächte. Es hilft uns, beispielsweise schon ab Februar, Salat im Freiland anzubauen, schützt Jungpflanzen vor zu viel Kälte und ermöglicht eine frühere Ernte.
In jedem Pflanzgefäß sollte ganz unten eine – je nach Gefäßgröße – 5–15 cm dicke Dränageschicht sein. Damit sie lange sauber bleibt und sich nicht mit Erde vermischt, kommt auf die Dränage eine Lage Vlies. Doch Vorsicht, ist das Vlies zu dick, kann überschüssiges Wasser nicht mehr abfließen und die Erde verschlämmt.
TIPP
Wer kein Geld ausgeben möchte, kann anstelle von Minigewächshäusern für die Pflanzung durchsichtige Obstschalen aus dem Supermarkt recyceln: eine unten für die Erde und eine oben als Deckel. Fixiert werden sie mit Gummis.
Minigewächshäuser dienen zur Anzucht oder zum Vermehren von Pflanzen. Durch die aufsetzbaren Deckel herrscht in solchen Minigewächshäusern ein besonders günstiges Mikroklima mit sehr hoher Luftfeuchte. Das ist vor allem bei der Stecklingsbewurzelung wichtig. Die Pflanzen haben noch keine Wurzeln, aber immerhin noch ansatzweise vorhandene Blätter. Die verdunsten natürlich Wasser. Wegen der fehlenden Wurzeln kann das Wasser von unten aber nicht nachgeliefert werden. Zumindest bei Aussaaten kann der Effekt allerdings auch schnell ins Negative umschlagen und die Sämlinge könnten faulen. Deshalb: Lüften nicht vergessen.
Viele Pflanzen brauchen vor allem auf windexponierten Standorten wie Balkonen Kletterhilfen, da sie sonst umfallen. Hier ist erlaubt, was gefällt. Manch einer baut sich ein Gerüst aus Draht, an dem die Pflanzen aufgeleitet werden, ein anderer bevorzugt Bambusstecken, wieder ein anderer Holzpfähle oder sogar Baustahlgitter. Alles eine Stilfrage. Beim Anbringen bitte aufpassen, dass keine Wurzeln verletzt werden.
Manche Pflanzen will man unbedingt haben, auch wenn sie vielleicht nicht zu 100 Prozent winterhart sind. Spricht ja eigentlich auch nichts dagegen, man muss sie nur entsprechend einwintern, je nach Ansprüchen innen oder außen. Pflanzen, die draußen bleiben, schützt man oberirdisch mit Schilfmatten und füllt diese mit etwas Laub auf. Auf jeden Fall darauf achten, dass es schön luftig zugeht, sonst fangen die Pflanzen an zu faulen. Das ist auch der Grund, warum Noppenfolie an Pflanzenteilen nichts verloren hat, sie amtet nicht! Zum Einpacken von Töpfen und Kübeln ist sie aber sehr empfehlenswert.
Draht, Garn oder Strick?
Mit Rebdraht kann man fast alles Pflanzliche befestigen. Außerdem ist er in verschiedenen Farben erhältlich. Man kann sich also für die am wenigsten auffällige entscheiden. Wo der Draht an seine Grenzen kommt, ersetzt man ihn durch Hanfgarn oder Kokosstrick.
Foto © Lisa Hinder
Foto © Lisa Hinder
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Werkzeug
BALKONGÄRTNER BRAUCHEN ZWAR KEIN GANZ SO UMFANGREICHES WERKZEUGSORTIMENT WIE GARTENBESITZER, EINIGE GERÄTE SOLLTEN DENNOCH VORHANDEN SEIN UND KOMMEN IMMER WIEDER ZUM EINSATZ.
GUTE HILFSMITTEL
Abgeknickte Triebe, Verblühtes, alljährlicher Rückschnitt von Stauden im Frühjahr etc. pp. – dabei hilft die Gartenschere. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Varianten, von groß bis klein, von billig bis teuer. Wichtig ist, dass die Schere gut in der Hand liegt und sich leicht ver- bzw. entriegeln lässt, eben einfach ein gutes Handling hat. Scheren sollten eine variable Öffnungsweite haben, einen Stoßdämpfer, am besten noch eine Möglichkeit zum Drahtschneiden, präzise arbeiten und nicht zu schwer sein.
Achten Sie beim Kauf darauf, dass einzelne Bauteile wie Schneideblätter, Federn, Schrauben und anderes einzeln nachkaufbar sind, wenn mal was kaputt gehen sollte. Gut ist es außerdem, wenn die Schere sich in Einzelteile zerlegen lässt, das erleichtert das Schleifen und Fetten.
Zwei Schaufeln