Mit Liebe handgemacht!
Häkeln • Stricken
Sticken • Nadelfilzen
Knooking
Handgemachtes liegt voll im Trend, sei es eine coole Bommelmütze, ein farbenfroher Kapuzenschal, eine niedliche Häkelfigur oder ein kuschelweiches Filzherz. Und wer schon einmal etwas selbst gemacht hat, weiß nicht nur, wie viel Spaß das macht, sondern auch, was für einzigartige, schöne Dinge dabei herauskommen. Sie haben noch nie etwas selbst gemacht? Mit diesem Buch geben wir Ihnen alles mit, was Sie dafür wissen müssen. Egal, ob Accessoires, Home-Deko, kleine Geschenke oder süße Kindersachen — für jeden ist etwas dabei! Nur entscheiden, mit welchem schönen Modell Sie beginnen möchten, müssen Sie noch selbst. Viel Spaß beim Kreativsein!
• Über 50 kreative Modelle vom schicken Loop über niedliche Maschen für Babys bis zu hübsch bestickten Grußkarten und witzigen Smiley-Filzbällen
• Jedes Modell mit ausführlicher Schritt-für-Schritt-Anleitung und brillantem Farbfoto
• Mit kleiner Handarbeitsschule in jedem Kapitel — zum neu Lernen oder Nachschlagen
• Extra: tolle Specials zu Häkelfiguren, einem gemeinsamen Strickzirkel-Projekt und der kreativen Gestaltung von Stickrahmen
Impressum
© Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH · Emil-Hoffmann-Straße 1 · D–50996 Köln
Häkeln
Kleine Häkel-Schule: Ulrike Lowis
Modelle: Mara Engel (S. 20, 24, 32, 39, 48, 50), Angelika Schmidt (S. 22, 26, 30), Sam Lavender (S. 28, 42, 54–56), Annika Schlouck (S. 36, 44–47), Yvonne Markus (S. 44 [Männerbeine], 52)
Fotos: Jochen Arndt, Berlin (Häkel-Schule), Ullrich Alber (S. 21–35, 41, 42, 46–49, 51), André Köhl, St. Ingbert (S. 37, 38, 44, 45, 53–57)
Knooking
Kleine Knooking-Schule und alle Modelle: Daniela Herring
Fotos: Ullrich Alber (alle Modellfotos), Daniela und Daniel Herring (alle Arbeitsschrittfotos)
Stricken
Kleine Strick-Schule: Helene Weinold-Leipold
Modelle: Mara Engel (S. 88–96, 120, 122), Daniela Herring (S. 98), Sam Lavender (S. 100, 104), Angela Lehmbach (S. 108, 116), Ilka Buchholz (S. 112, 114), Roswitha Sanchez Ortega, Monika Hoppe und Elke Höfig (S. 107, 118, 124)
Fotos: Klaus Lipa, Diedorf-Hausen (Strick-Schule), Rüdiger Schleßelmann, Velbert (S. 108, 110, 111), Ullrich Alber (S. 89–107, 116, 119–124), Verena Mentzner (S. 113, 114)
Sticken
Kleine Stick-Schule: Patrizia Ziegler
Modelle: Annemarie Arzberger und Manuel Obriejetan (S. 148–155, 160, 162, 166), Patrizia Ziegler (S. 144, 146, 156, 158, 164)
Fotos: Ullrich Alber (alle Modellfotos), Annemarie Arzberger und Manuel Obriejetan (Arbeitsschrittfotos S. 132 [Perlstich], 133 [umschlungener Vorstich], Materialfoto S. 130 [Lochplatte], S. 154/155), Beeke Heller (S. 143 re.), Patrizia Ziegler (alle weiteren Arbeitsschritt- und Materialfotos)
Nadelfilzen
Kleine Nadelfilz-Schule und alle Modelle: creativetoday/C. Rückel
Fotos: Ullrich Alber (alle Modellfotos), creativetoday/C. Rückel (alle Arbeitsschrittfotos), Beeke Heller (S. 170, Filznadel ohne Halter)
Außerdem: Fotos und Illustrationen Fotolia.com: © Meliha Gojak (S. 3, 74 re. o., 75 li. u.), © Africa Studio (S. 4), © oksix (S. 9), © Anna-Mari West (S. 73), © georgimironi (S. 127), © javier brosch (Hund, S. 153), © Eugenio Marongiu (Freundinnen, S. 153), © zagorodn (Jungs, S. 153), © Belkin & Co (S. 169, 170), © Coprid (S. 170), © marinakutukova (S. 173), © RoyStudio (Leinenstruktur auf Hintergrund und Zierbordüren), © Wooster (Icon Schere), © Zerbor (Papierlabel Tipps), © moremari (Herz Cover, S. 1, 3, 8, 58, 72, 126, 168)
Gesamtherstellung:
Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH, Köln
Alle Rechte vorbehalten
ISBN 978-3-625-17416-5
eISBN: 978-3-8155-6978-8
Schwierigkeitsgrade
einfach
mit Vorkenntnissen
Häkeln
Kettmasche
Luftmasche
feste Masche
einfaches Stäbchen
halbes Stäbchen
1 Doppelstäbchen
zusammen abgemaschte Stäbchen
3 Stäbchen, die in die gleiche Masche gearbeitet und zusammen abgemascht werden
mehrere einzelne Stäbchen, die in die gleiche Masche gearbeitet werden
Kreuzmaschen aus Stäbchen
Kreuzmaschen aus Doppelstäbchen
4 Stäbchen, die gemeinsam abgemascht werden
Stricken
Randmasche
1 linke Masche
1 rechte Masche
1 Umschlag
Umschläge 1x rechts, 1x links abstricken
2 Maschen rechts zusammenstricken
2 Maschen rechts überzogen zusammenstricken
3 Maschen rechts überzogen zusammenstricken (2 Maschen wie zum Rechtsstricken abheben, die folgende Masche rechts stricken, dann die abgehobene Masche über die gestrickte Masche ziehen)
3 Maschen rechts zusammenstricken
3 Maschen glatt rechts stricken
3 Maschen links zusammenstricken
aus 1 Masche 3 Maschen herausstricken (1 Masche rechts, 1 Umschlag, 1 M rechts)
3 Maschen auf einer Hilfsnadel vor die Arbeit legen, 3 Maschen rechts stricken, dann die Maschen der Hilfsnadel rechts stricken
3 Maschen auf einer Hilfsnadel hinter die Arbeit legen, 3 Maschen rechts stricken, dann die Maschen der Hilfsnadel rechts stricken
Handgemachtes ist heute nicht nur Hobby, sondern Lebensgefühl. Wer etwas selbst macht, sei es eine tolle Mütze, eine trendy Stickerei oder eine süße Häkelfigur, kann dabei zur Ruhe kommen, Freude erleben, wenn etwas fertig ist, mit anderen Handarbeitenden ins Gespräch kommen, falls man einmal Rat braucht, und schließlich mit Beschenkten oder einfach staunenden Freunden und Familienmitgliedern das tolle Ergebnis teilen. Es macht einfach Spaß, in einem Handarbeitsbuch zu blättern, sich Modelle herauszusuchen, die man machen möchte, im Wollgeschäft nach Garnen, Nadeln und Zubehör zu stöbern und sich dann gemütlich am Lieblingsplatz zu Hause einzurichten und mit einem neuen Projekt loszulegen. Auch gemeinsam mit Gleichgesinnten zu werkeln, vielleicht in einem gemütlichen Café oder bei einem Handarbeitstreff im Wollladen um die Ecke, gehört heute zum Handarbeiten dazu und macht das Arbeiten mit Nadel, Wolle, Garn und Faden nochmal so schön – do it yourself wird do it together.
In diesem Buch erwarten Sie über 50 kreative Ideen zum Häkeln, Knooken, Stricken, Sticken und Nadelfilzen. Außerdem drei Specials zu den Themen Amigurumi-Figuren häkeln und gestalten, Stricken im Strickzirkel und dem originellen Gestalten von Stickrahmen. Natürlich gibt es in jedem Kapitel auch eine kleine Grundanleitung, in der Sie die jeweilige Technik erlernen, auffrischen oder nachschlagen können. So können Sie direkt loslegen mit dem ersten Loop, Kissen oder bestickten Notizbuch, dann vielleicht ein niedliches Einhorn, eine Bommelmütze und bunte Filzherzen, und dann eine Babyjacke, ein paar Hüttenschuhe, …
Wir wünschen viel Freude bei allem, was Sie mit diesem Buch mit Liebe selber machen werden!
Häkelnadeln
Häkelnadeln gibt es in den verschiedensten Ausführungen und Designs. Entscheidendes Kriterium für die Auswahl ist, dass die Nadel gut in der Hand liegt und Ihnen beim Häkeln nicht aus den Fingern rutscht. Es empfiehlt sich zum Häkeln mit glatten Materialien eher eine Holznadel, während Flauschiges besser über eine Nadel aus Aluminium rutscht. Dass die Nadelstärke zur Stärke des Garns passen sollte, versteht sich von selbst.
Die Nadelstärke
Im Normalfall ist eine Zahl auf die Nadel gedruckt oder geprägt. Sie gibt Auskunft über die Stärke des Hakens und den Durchmesser des Schafts unterhalb des Hakens (in mm). Die erhältlichen Nadelstärken reichen von 0,6 für die Verarbeitung feinster Garne bis zu Jumbonadeln der Stärke 20.
Häkelgarne
Prinzipiell kann man beim Häkeln fast jedes Garn verarbeiten, und Garne gibt es wie Sand am Meer. Für welche Stärke, Farbe, Struktur und Materialzusammensetzung Sie sich letztlich entscheiden, hängt davon ab, welche besonderen Eigenschaften das fertige Werk haben soll.
Die Grundmaterialien für die Garnherstellung sind natürliche Fasern – wie zum Beispiel Baumwolle und Leinen sowie Wolle und Seide – und synthetische Fasern wie Polyacryl, Polyester und Polyamid. Diese Fasern werden entweder zu reinen oder zu Mischgarnen versponnen. Sie haben ganz unterschiedliche Eigenschaften, die Sie bei Ihrer Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Garn bedenken sollten.
Für einige Modelle in diesem Buch sind Garnreste ausreichend. Als Rest wird eine Garnmenge von max. 20 g bezeichnet.
Nadel- und Fadenhaltung
Rechtshänder halten den Faden in der linken und die Nadel in der rechten Hand. Sie können die Häkelnadel entweder wie einen Stift oder wie ein Messer halten. Hier hat jeder Häkler seine Präferenz, wie die Nadel am leichtesten in der Hand liegt. Probieren Sie einfach aus, was für Sie am besten ist.
Auch hinsichtlich der Fadenhaltung gibt es verschiedene Techniken. Bei allen ist die letzte Station vor der Nadel der Zeigefinger. Man kann den Faden zum Beispiel durch die Innenhand laufen lassen und ein oder zweimal um den Zeigefinger wickeln (siehe Abb. 1) oder beginnend beim kleinen Finger zwischen den Fingern der linken Hand hindurch zum Zeigefinger führen (wer mag, wickelt ihn bei dieser Technik zuerst noch einmal um den kleinen Finger, siehe Abb. 2).
Entscheidend ist, dass der Faden gleichmäßig gespannt bleibt, denn nur so können Sie ein sauberes Maschenbild erzielen. Am besten experimentieren Sie ein bisschen herum, um herauszufinden, mit welcher Haltung Sie die beste Fadenspannung erreichen.
Die Luftmaschenkette
Eine Kette aus mindestens zwei Luftmaschen steht am Anfang einer jeden Häkelarbeit. Die Luftmasche ist zugleich auch die einfachste und kleinste Masche beim Häkeln.
Die Anfangsschlinge:
1 Legen Sie das Garn ca. 10 cm nach dem Fadenende zu einer Schlinge. Dabei liegt der Arbeitsfaden – das ist der vom Garnknäuel kommende Faden – unter der Schlinge.
2 Nun in die Schlinge stechen, den oberen Faden mit der Nadel holen und durch die Schlinge ziehen und am Arbeitsfaden ziehen, sodass sich die Schlaufe nicht allzu fest um die Nadel legt.
Die Luftmaschen:
1 Achten Sie beim Häkeln der Luftmaschenkette darauf, das Fadenende mit Daumen und Mittelfinger der linken Hand zu spannen. Dann die Häkelnadel an den Arbeitsfaden legen und so drehen, dass der Faden sich um den Haken legt.
2 Den Faden durch die Arbeitsschlinge ziehen. Diesen Vorgang wiederholen Sie so lange, bis Sie die gewünschte Maschenzahl gehäkelt haben. Halten Sie dabei die Luftmaschenkette zwischen Daumen und Mittelfinger, um die Spannung zu halten, und achten Sie darauf, dass alle Luftmaschen dieselbe Größe haben und weder zu fest noch zu locker geraten. Sind sie zu fest, wird die erste Reihe Ihrer Arbeit nach außen fächern, sind sie zu lose, ziehen sich die Maschen in der folgenden Reihe zusammen.
Wende(luft)maschen
Luftmaschen mit Sonderfunktion sind die sogenannten Wendeluftmaschen (Wende-Lfm). Sie werden beim Arbeiten in Reihen am Ende jeder Reihe gehäkelt, um die passende Höhe für die in der nächsten Reihe folgenden Maschen zu erreichen. Wenn man auf die Wendeluftmasche(n) verzichtet, verjüngt sich die Häkelarbeit unweigerlich – es zieht an den Rändern. Wendeluftmaschen sorgen also für gerade Kanten. In vielen Häkelanleitungen ist angegeben, wie viele Wendemaschen für das beschriebene Muster gearbeitet werden müssen. Grundsätzlich hängt die Anzahl der Wendeluftmaschen davon ab, welche Maschenart für die Folgereihe vorgesehen ist: So sind z.B. feste Maschen weniger hoch als Dreifachstäbchen. Die Wendeluftmaschen zählt man meist als erste Masche der Folgereihe (bei der Arbeit in festen Maschen allerdings nie).
Die Tabelle oben gibt Auskunft darüber, wie viele Wendemaschen man für welche Maschenart benötigt und in welche Masche man nach dem Wenden einsticht. Am Ende einer Reihe wird die letzte Masche in die letzte Wendeluftmasche der Vorreihe gearbeitet.
1 Beim Häkeln von Stäbchen benötigt man 3 Wendeluftmaschen. Wenn die Wendeluftmasche als erste Masche zählt, sticht man nach dem Wenden in die fünfte Masche nach der Nadel ein.
2 Am Ende der Reihe wird das letzte Stäbchen in die oberste Wen deluftmasche, also die dritte Luftmasche von unten, gearbeitet.
Bei der Arbeit in Runden nennt man die Wendeluftmaschen Anfangsluftmaschen. Arbeitet man sie nicht, entwickelt sich das Häkelstück spiralig, und es sind keine abgeschlossenen Reihen mehr zu erkennen. Die Anfangsluftmaschen zählen als vollwertige Masche, und die Runde wird am Ende mit einer Kettmasche in die letzte Luftmasche der Anfangsluftmaschenkette geschlossen.
Kettmaschen
Kettmaschen (Km) sind die niedrigste Maschenart. Man ver wendet sie nicht nur als Anschlussmaschen bei rund gehäkelten Arbeiten, sondern auch zur Stabilisierung von Kanten. Außerdem benutzt man sie wegen ihrer geringen Höhe, um Häkel nadel und Faden über eine Gruppe bereits bestehender Maschen in eine neue Position zu bringen. Eine Kettmasche arbeitet man wie folgt:
1 + 2 In eine Masche der Vorreihe oder wie hier bei einer Luftmaschenkette in das oben liegende Maschenglied einstechen (1), dann den Faden holen und durch die beiden auf der Nadel liegenden Schlaufen ziehen (2).
Feste Maschen
Feste Maschen (fM) sind sehr robust und ergeben ein festes, gleichmäßiges Maschenbild. Beim Häkeln wird keine andere Maschenart so häufig verwendet wie die feste Masche.
1 Mit der Nadel in eine Masche der Vorreihe einstechen.
2 + 3 Faden holen und durch die erste auf der Nadel liegende Schlaufe ziehen. Damit liegen 2 Schlaufen auf der Nadel.
4 Nun den Faden erneut um die Nadel legen und durch beide Schlaufen ziehen. Damit ist die Masche fertig. Auf diese Weise eine feste Masche in jede Masche der Vorreihe häkeln bzw. wie in der jeweiligen Anleitung angegeben häkeln.
5 Am Ende der Reihe eine Wendemasche häkeln und die nächste Reihe arbeiten. Achtung: Beim Arbeiten in festen Maschen zählt die Wendemasche nicht als erste Masche. Sie müssen also am Reihenanfang in die erste Masche am Fuß der Wendeluftmasche einstechen.
Wenn Sie die festen Maschen als erste Reihe in eine Luftmaschenkette arbeiten, müssen Sie die Basiskette eine Masche länger häkeln als für den Anschlag vorgesehen. Diese Masche übergehen Sie dann am Reihenanfang, d.h., Sie stechen von der Nadel aus gesehen in die zweite Luftmasche ein. Die zusätzliche Masche dient als Wendeluftmasche.
Reliefmaschen
Reliefmaschen verleihen einer Häkelarbeit eine interessante Struktur. Nachfolgend wird gezeigt, wie Reliefmaschen auf feste Maschen auf der Vorderseite einer Arbeit gehäkelt werden. Reliefmaschen können jedoch sowohl auf festen Maschen als auch auf Stäbchen gehäkelt werden, und zwar sowohl auf der Vorderseite als auch auf der Rückseite oder abwechselnd vorn und hinten.
1 Eine feste Masche der Vorreihe von vorn nach hinten durchstechen und um die Masche herum wieder nach vorn durchstechen.
2 Einen Umschlag machen und den Faden hindurchziehen, sodass nun zwei Maschen auf der Häkelnadel liegen. Zum Schluss wieder einen Umschlag machen und den Faden durch beide Maschen ziehen. Die feste Reliefmasche ist fertig.
Halbe Stäbchen
Halbe Stäbchen (hStb) ähneln in ihrem Musterbild den festen Maschen, sind jedoch lockerer und außerdem etwas höher. Sie werden mit einem zusätzlichen Umschlag gearbeitet:
1 Um ein halbes Stäbchen zu häkeln, legt man den Faden zunächst einmal um die Nadel, d.h., man macht einen sogenannten Umschlag.
2 Dann sticht man in die oberen beiden Maschenglieder der Vorreihe ein. Nun hat man drei Schlaufen auf der Nadel.
3 Im nächsten Schritt den Faden holen und durch die erste auf der Nadel liegende Schlaufe ziehen. Auf der Nadel sind immer noch drei Schlaufen.
4 Faden erneut holen und in einem Rutsch durch die drei auf der Nadel liegenden Schlaufen ziehen. Wenn Sie in Reihen häkeln, am Ende der Reihe zwei Wendemaschen arbeiten und in die vorletzte Masche der Vorreihe einstechen: Die Wendemaschen zählen als erste Masche.
Stäbchen
Stäbchen (Stb) sind eine sehr beliebte Maschenart. Sie werden in Häkelmustern häufig in Kombination mit anderen Maschen verwendet und bringen Höhe in die Häkelarbeit.
1 Legen Sie den Faden zunächst einmal um die Nadel, um einen Umschlag zu machen, und stechen Sie dann in die oberen beiden Maschenglieder der Vorreihe ein. Nun sind drei Schlaufen auf der Nadel.
2 Im nächsten Schritt wird der Faden geholt und durch die erste auf der Nadel liegende Schlaufe gezogen. Damit hat man weiterhin drei Schlaufen auf der Nadel.
3 Dann holt man den Faden erneut und zieht ihn durch die ersten beiden Schlaufen auf der Nadel. So verbleiben noch zwei Schlaufen.
4 Holen Sie den Faden jetzt noch ein letztes Mal und ziehen Sie ihn durch diese beiden Schlaufen. Beim Häkeln in Reihen wird das erste Stäbchen durch drei Wendemaschen ersetzt. Eingestochen wird wie bei den halben Stäbchen in die vorletzte Masche der Vorreihe.
Maschen ab- und zunehmen
Maschen werden ab- und zugenommen, um der Häkelarbeit die gewünschte Form zu verleihen. Zum Erhöhen und Verringern der Maschenzahl haben Sie beim Arbeiten in Reihen zwei Möglichkeiten: Entweder, Sie nehmen innerhalb einer Reihe ab bzw. zu, oder Sie erledigen das am Reihenanfang oder -ende.
Zunahmen innerhalb einer Reihe
Um eine Masche innerhalb einer Reihe zuzunehmen, häkeln Sie einfach zwei Maschen der gewünschten Maschenart in eine Einstichstelle. Dies ist am Rand der Arbeit, aber auch mitten in der Reihe möglich. Sie können auch über eine Reihe verteilt mehrere Maschen zunehmen. Wenn Sie nach Häkelanleitung arbeiten, ist meist ganz genau angegeben, an welchen Stellen zugenommen werden soll.
Zunahmen am rechten Rand
1 Die Vorbereitungen für die Zunahme am rechten Rand (von der Vorderseite aus gesehen) beginnen bereits in der Vorreihe, an deren Ende Sie so viele Luftmaschen zusätzlich arbeiten, wie Sie für die Zunahme benötigen, und außerdem die für die jeweilige Maschenart notwendigen Wendemaschen.
2 Dann wenden Sie die Arbeit und behäkeln die neuen Luftmaschen in der gewünschten Maschenart.
Zunahmen am linken Rand
Wenn Sie – von der Vorderseite Ihres Werkes aus betrachtet – am linken Rand Maschen zunehmen wollen, und das gegengleich zur rechten Seite, müssen Sie die dazu notwendige Luftmaschenkette separat anketten, da sich die Zunahmen sonst nicht auf gleicher Höhe befinden würden.
1 Legen Sie die Arbeitsschlaufe am Beginn der Reihe, in der Sie zunehmen wollen, mit einem Maschenmarkierer oder einer Sicherheitsnadel still.
2 Schlingen Sie dann ein Stück Häkelgarn an die letzte Masche der Reihe an. Häkeln Sie so viele Luftmaschen, wie Sie benötigen, schneiden Sie den Faden ab und ziehen Sie ihn durch die letzte Masche.
3 Nun nehmen Sie die stillgelegte Arbeitsschlaufe wieder auf und häkeln die Reihe bis zum Ende der Luftmaschenkette. Dann wie gewohnt weiterarbeiten.
Abnahmen innerhalb einer Reihe
Um Maschen innerhalb einer Reihe abzunehmen, können Sie einfach eine Masche der Vorreihe überspringen. Allerdings entsteht dann an dieser Stelle ein Loch. Das können Sie verhindern, indem Sie in einer Reihe mehrere Maschen zusammen abmaschen. Dazu arbeiten Sie die Maschen, die gemeinsam abgemascht werden sollen, zunächst alle bis auf den letzten Arbeitsschritt zu Ende, um dann zum Schluss den Faden in einem Rutsch durch alle auf der Nadel liegenden Schlingen zu ziehen. Das folgende Beispiel illustriert, wie man zwei Stäbchen zusammen abmascht:
1 Das erste Stäbchen arbeiten, bis nur noch zwei Schlingen auf der Nadel liegen: Dazu den Faden einmal um die Nadel legen, in die Masche der Vorreihe einstechen, Faden holen. Nun liegen drei Schlaufen auf der Nadel. Faden nochmals holen und durch die ersten beiden Schlaufen auf der Nadel ziehen, sodass nur noch zwei Schlaufen auf der Nadel liegen.
2 Dann das zweite Stäbchen ebenso in die nächste Masche der Vorreihe arbeiten. Nun liegen drei Schlaufen auf der Nadel. Den Faden holen und durch alle drei Schlaufen ziehen.
Abnahmen am Rand
Das Abnehmen von Maschen an Reihenanfang und -ende ist sehr unkompliziert. Für die Abnahme am rechten Rand, also am Reihenanfang, häkeln Sie in jede Masche, die abgenommen werden soll, eine Kettmasche, um dann – gewissermaßen am neuen Reihenanfang – zunächst die erforderliche Anzahl an Wendemaschen zu häkeln und die Arbeit in der gewünschten Maschenart fortzusetzen.