ICH NÄH MIR WAS!
Haben Sie Nähmaschine, Stoff und Faden schon griffbereit? Dann nichts wie los! 40 einfache bis mittelschwere Ideen rund um dekorative Wohnaccessoires, Mode, Taschen, kreative Geschenke sowie Kunterbuntes für Kinder warten auf Sie. Wie wäre es mit einer lustigen Türstopper-Figur, süßen Vogel-Anhängern, einem bequemen Loopschal oder einer farbenfrohen Stuhlhusse?
Sämtliche Projekte werden mit einer ausführlichen Schritt-für-Schritt-Anleitung mit Materialliste und einem großen Farbfoto vorgestellt. Der jeweils angegebene Schwierigkeitsgrad erleichtert Nähanfängern die Auswahl der Projekte, die Schnittmuster zum Download machen das Nachnähen noch einfacher.
Eine kleine, bebilderte Nähschule vermittelt die wichtigsten Grundlagen rund ums Nähen. Zusätzlich führen Internetlinks zu Videos, in denen einzelne Techniken nochmals anschaulich gezeigt werden. So geht bei den ersten Nähversuchen garantiert nichts schief!
Bildquellen
Illustrationen: Fotolia.com: © RoyStudio (Stoff-Hintergrund),
© sharpner (Illustrationen Nähutensilien), © iuhrlque (Punkteund
Streifenhintergrund, Zierschild und -band, Naht)
Fotos:
Ullrich Alber (S. 7, 23–43, 52–71, 75–79, 82–92, 109, 111)
Jochen Arndt (S. 10–19, 105, 107)
Ruth Laing (S. 46, 48/49, 51)
Fotostudio Inge Ofenstein (S. 81, 96–103)
© Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH
Emil-Hoffmann-Str. 1
D-50996 Köln
Texte und Realisation: Eva-Maria Heller (S. 8–19), Heidi Grund-Thorpe
(S. 26-37, 40-43, 57–65, 78-93, 96–103), Petra Hoffmann (S. 22–25, 38/39, 54–56,
66/67, 68–71), Ruth Laing (S. 46–51), Rabea Rauer und Yvonne Reidelbach
(S. 52/53, 74–77, 104–111)
Gesamtherstellung: Naumann & Göbel Verlagsgesellschaft mbH, Köln
ISBN: 978-3-625-17415-8
eISBN: 978-3-8155-6979-5
Materialangaben und Arbeitshinweise in diesem Buch wurden von den Autorinnen und den Mitarbeitern des Verlags sorgfältig geprüft. Eine Garantie wird jedoch nicht übernommen. Autorinnen und Verlag können für eventuell auftretende Fehler oder Schäden nicht haftbar gemacht werden. Das Werk und die darin gezeigten Modelle sind urheberrechtlich geschützt. Die Vervielfältigung und Verbreitung ist, außer für private, nicht kommerzielle Zwecke, untersagt und wird zivil- und strafrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für eine Verbreitung des Werkes durch Fotokopien, Film, Funk und Fernsehen, elektronische Medien und Internet sowie für eine gewerbliche Nutzung der gezeigten Modelle. Bei Verwendung im Unterricht und in Kursen ist auf dieses Buch hinzuweisen.
Arbeiten mit dem Schnittmusterbogen
Sämtliche Schnittmustervorlagen zu diesem eBook finden Sie als PDF-Dateien zum Download unter folgendem Link:
http://www.naumann-goebel.de/ichnaehmirwas
Alle weiteren Informationen zum Ausdrucken und zur Verwendung Ihres Schnittmusters erhalten Sie ebenfalls auf der oben genannten Seite.
Legen Sie Schnittpapier unter den Schnittbogen. Dazwischen platzieren Sie Schneiderkopierpapier, und zwar mit der beschichteten Seite nach unten. Fahren Sie nun mit dem Kopierrädchen oder einem Bleistift alle Konturen eines Schnittteiles in gleicher Farbe bzw. in Ihrer Größe nach. Übertragen Sie auch die Innenlinien wie Abnäher, Fadenlauf und Bruchkanten. Achten Sie darauf, dass Sie beim Kopieren der verschiedenen Teile das Schnittpapier immer so weit verschieben, dass die einzelnen Teile auf dem Schnittpapier neben- und nicht übereinanderliegen.
Schneiden Sie das Schnittteil entlang der Außenkonturen aus dem Schnittpapier aus. Anschließend schreiben Sie die Bezeichnung des Schnittteils und die Anzahl, wie oft das Teil aus Stoff zugeschnitten werden muss, auf das Papier. Markieren Sie gegebenenfalls Kanten, die am Stoffbruch angelegt werden müssen. Fertigen Sie auf diese Weise alle Schnittteile an.
Videos zu den wichtigsten Nähtechniken
Überall dort, wo ein Link auftaucht, gibt es zusätzlich zur Beschreibung der jeweiligen Nähtechnik ein kurzes Video, das die vorgestellte Technik veranschaulicht.
So können Sie die Videos abspielen:
Einfach am PC den angegebenen Link in die Adresszeile des Browsers eingeben, und schon kann das jeweilige Video gestartet werden!
Zu einer Übersicht aller Einzelvideos gelangen Sie hier:
www.naumann-goebel.de/ichnaehmirwas
Neben einer Nähmaschine, einigen Stecknadeln, einem Maßband sowie einer Auswahl an verschiedenfarbigen Nähgarnen sollten Sie auch die nachfolgend aufgeführten Utensilien bereithalten, damit Sie direkt mit Ihrem Wunschmodell loslegen können.
Stoffschere
Das wichtigste Werkzeug zum Zuschneiden von Stoffen. Mit der Stoffschere bitte niemals Karton oder Papier schneiden, da sie sonst stumpf wird.
Zackenschere
Mit ihr lassen sich Stoffkanten ganz unkompliziert versäubern, durch das Zackenmuster kann der Stoff nicht ausfransen.
Kleine Nähschere
Um Fadenenden sauber abzuschneiden, Nahtzugaben einzuschneiden oder Webbänder und -borten auf die richtige Länge zu kürzen, eignet sich am besten eine kleine Nähschere.
Webbänder und -borten
Mit ihren farbenfrohen Dessins machen sie Taschen, Kleidung, Kissen, Accessoires und vieles mehr zu echten Hinguckern und sind noch dazu ganz einfach aufgenäht.
Nahttrenner
Damit ist eine unschöne oder falsche Naht schnell wieder aufgetrennt.
Schmuckknöpfe
Ob als Verschluss oder einfach nur zu Dekorationszwecken: Schmuckknöpfe peppen mancherlei Nähgut auf.
Stoff-Kreidestifte
Ideal für Markierungen auf hellen und dunklen Stoffen, die Farbe ist auswaschbar.
Gemusterte Stoffe
Für die Nähprojekte in diesem Buch eignen sich griffige Baumwollstoffe am besten. Sie sind in vielen schönen Farben und mit bunten Drucken erhältlich.
Nähkästchen
Darin sind all Ihre Nähutensilien ordentlich verstaut und immer sofort griffbereit.
SCHNITTMUSTER UND ZUSCHNITT
Eines der Modelle in unserem Buch hat es Ihnen angetan, und Sie möchten es möglichst gleich in die Tat umsetzen? Bei der Stoffauswahl dürfen Sie kreativ werden, den Schnitt sollten Sie aber sehr sorgfältig übertragen und ausschneiden.
Papierschnitt anfertigen
www.naumann-goebel.de/ichnaehmirwas01...
Alle Schnittmuster finden Sie als Download Dateien auf der Seite www.naumann-goebel.de/ichnaehmirwas. Dort können Sie sich auch über den Ausdruck und die Verwendung der Schnittmuster informieren.
Stoffzuschnitt und Fadenlauf
www.naumann-goebel.de/ichnaehmirwas02...
Legen Sie die Schnittteile auf dem Stoff aus. Achten Sie darauf, dass der Fadenlauf – er verläuft immer parallel zu den Webkanten – bei Schnittteilen, bei denen Angaben dazu gemacht wurden, eingehalten wird. Denken Sie daran, dass Sie bei einfacher Stofflage viele Teile zweimal, davon einmal spiegelverkehrt zuschneiden müssen. Bei doppelter Stofflage passiert dies automatisch. Haben Sie die optimale Positionierung der Schnittteile mit genügend Abstand für die in der Anleitung angegebenen Naht- und Saumzugaben (Achtung: Bei einigen Modellen ist die Naht- und Saumzugabe bereits inklusive!) gefunden, stecken Sie sie jeweils rundherum mit Stecknadeln auf dem Stoff fest. Nun zeichnen Sie mit Schneiderkreide und einem Handmaß oder kleinen Lineal die Nahtzugaben rund um die Schnittteile auf den Stoff. Sie können die Nahtzugaben aber auch mithilfe eines zweirädrigen Kopierrädchens und Kopierpapier auf den Stoff übertragen, indem Sie das Kopierpapier unter den Stoff legen und dann mit dem Kopierrädchen außen am Papierschnitt entlangfahren. Damit haben Sie gleichzeitig auch die Nahtlinien mit übertragen und können den Stoff jetzt einfach entlang der Naht- oder Saumzugaben ausschneiden.
Den schrägen Fadenlauf finden Sie so: Ziehen Sie die Ecke einer Stoffbahn so nach unten zur Webkante, dass Schnittkante und Webkante aufeinanderliegen. Die dadurch entstandene Diagonale bügeln oder mit Kreide markieren.
Bei Stoffen mit „Strich“ wie Samt oder Nicki sollten Sie alle Teile mit gleicher Richtung zuschneiden, z. B. alle Säume zeigen in eine Richtung. Bei auffälligen Mustern wie Karos oder Streifen unbedingt auf den Rapport achten.
Der Schwierigkeitsgrad
Zu jedem Modell ist ein Schwierigkeitsgrad angegeben, dargestellt durch kleine Knöpfe. Ein Knopf bedeutet „einfach“, diese Modelle sind relativ schnell umzusetzen, auch für Nähanfänger. Die Modelle, die mit zwei Knöpfen gekennzeichnet sind, haben einen mittleren Schwierigkeitsgrad, sie sind etwas aufwändiger und brauchen mehr Zeit.
einfach | |
etwas aufwändiger |
HAND- UND MASCHINENSTICHE Trotz Nähmaschine gibt es Arbeiten, für die sich Handstiche empfehlen. Handstiche können sehr dekorativ wirken. Sie lassen sich an kniffligen Stellen schneller und leichter ausführen. Eine Zeitersparnis haben Sie in der Regel mit von der Maschine genähten Stichen.
Handstiche
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Der Heft- oder Vorstich
Diesen Stich brauchen Sie zum vorläufigen Zusammenheften von Stoffteilen, aber auch Reihnähte können damit genäht werden. Der Faden wird später wieder entfernt. Gearbeitet wird dabei von rechts nach links. Die Stichlänge und die Abstände der Stiche sind etwa 6 mm lang. Stechen Sie die Nadel mehrmals auf und ab, dann ziehen Sie den Faden in einem Arbeitsgang durch.
Der Hohlsaumstich
Diesen Stich benötigen Sie zum Festnähen von Säumen, dabei sind die Stiche auf der rechten Seite so gut wie nicht zu sehen. Gearbeitet wird von rechts nach links. Schlagen Sie die mit Zickzackstich (s. S. 11) oder Zackenschere versäuberte Saumkante einmal nach innen um und fixieren Sie den
Faden an der Innenseite mit einigen Stichen. Stechen Sie einen sehr kleinen Stich über wenige Gewebefäden etwa 6 mm nach links versetzt wenig oberhalb des Umschlags in die linke Stoffseite; der Stich darf dabei nicht durch den Stoff gehen. Dann setzen Sie den nächsten Stich etwa 6 mm nach links versetzt in den Umschlag, dabei stechen Sie von unten nach oben durch die versäuberte Kante. Die Stiche über die gesamte Saumlänge wiederholen.
Der Stepp- oder Rückstich (ohne Video)
Damit können Sie Nähte haltbar arbeiten. Beginnen Sie mit dem Knoten und einem kurzen Rückstich. Nähen Sie von rechts nach links und arbeiten Sie jeweils einen etwa 3 mm langen Stich auf der Vorder- und im Anschluss auf der Rückseite. Den Faden durchziehen und die Nadel zur Einstichstelle am Ende des ersten, oben liegenden Stichs zurückführen, dort einstechen und auf der Rückseite mit doppelter Stichlänge (6 mm) wieder ausstechen. Diesen Stich über die ganze Nahtlänge wiederholen.
Der Staffierstich (ohne Video)
Er ist für unversäuberte Säume gut geeignet, die doppelt umgeschlagen werden. Gearbeitet wird wieder von rechts nach links. Stechen Sie mit der Nadel von unten nach oben durch die Bruchkante des Saumumschlages. Die Nadel etwa 2 mm nach links versetzt über dem Bruch in den Stoff einstechen. Nehmen Sie wenige Gewebefäden auf und achten Sie auch hier darauf, dass Sie die Nadel nicht ganz durch den Stoff stecken, sodass der Nähfaden nicht von außen sichtbar ist. Dann führen Sie die Nadel wieder zurück, indem Sie 2 mm nach links darunter in die Bruchkante einstechen. Schieben Sie die Nadel ca. 6 mm im Bruch nach links, stechen Sie sie dort aus und ziehen Sie den Faden durch. Diese Abläufe immer wiederholen.
Maschinenstiche
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Der Geradstich
Mit diesem Stich werden alle festen Nähte gesteppt, er kann in der Länge von 0–5 mm eingestellt werden. Die Stichlänge für normale Nähte liegt zwischen 2 und 3 mm.
Der Zickzackstich
Damit versäubern Sie die Schnittkanten am Stoff, sodass sie nicht mehr ausfransen können. Der Zickzackstich ist in Länge und Breite variabel einstellbar. Mit weiter Sticheinstellung ist er zum Aufsteppen von Gummilitze geeignet. Mit flacher Einstellung (Stichbreite 0,3–0,5 mm) ist der Zickzackstich der Ersatz bei fehlendem Elastik- oder Stretchstich. Probieren Sie das Aussehen dieser Ersatznaht aber immer auf einem Probestück aus. Arbeiten Sie ein Knopfloch, wird die Stichlänge 0,25 mm und die Breite zwischen 1,5–2 mm eingestellt.
Der Heftstich
S. 10