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Anja Mannhard

 

Sigmatismus (Lispeln)

Ein Ratgeber für Eltern,
erwachsene Betroffene,
pädagogische Fachkräfte in Kita und
Schule, Kinderärzte, Zahnärzte und
Kieferorthopäden

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Informationen in diesem Ratgeber sind von den Verfasserinnen und dem Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung der Verfasserinnen bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

 

 

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1. Auflage 2012

Auch als Buch erhältlich unter der ISBN 978-3-8248-0880-9

| Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur Reihe

Geleitwort

Voraussetzungen für korrekte Lautbildung

Orofaziale Sensomotorik

Auditive Wahrnehmung

Lauterwerb

Ursachen von Aussprachestörungen

Organische Faktoren

Erbliche und soziokulturelle Faktoren

Funktionelle Faktoren

Auditive Wahrnehmung und Lautunterscheidung

Psychogene Faktoren

Sigmatismus

Voraussetzungen für die korrekte Bildung des /s/-Lautes

Störungen der Bildung des /s/-Lautes

    Sigmatismus interdentalis

    Sigmatismus addentalis

    Sigmatismus lateralis

    Sigmatismus stridor

    Sigmatismus lateroflexus

Schetismus

Chitismus

Theoretischer Exkurs: Zischlautstörungen bei Redeflussstörungen

Förderideen für auditive Wahrnehmung, Mundmotorik und S-Bildung

Allgemeine Förderideen zum Training der auditiven Wahrnehmung

Praktischer Exkurs mit Fledermaus LAUSCHI

    Spaziergang mit LAUSCHIS Ohren – Spiel zur auditiven Aufmerksamkeit

    Klangspiel mit LAUSCHI – Spiel zum auditiven Gedächtnis

    In der Höhle mit LAUSCHI – Spiel zur auditiven Differenzierung

    Silbenwörter für LAUSCHI – Spiel zur auditiven Ergänzung

    Sprechzeichnen mit Lauschi – Spiel zur phonologischen Bewusstheit im weiteren Sinn

    Bienenflug und Schlangentanz – Spiel zur phonologischen Bewusstheit im engeren Sinn

Förderung der Mundmotorik

    Ein Tag mit Katze MUMO – Spielgeschichte zum Training der Mundmuskulatur

    Mit MUMO auf Spurensuche – Übungsspiel zur orofazialen Wahrnehmung

Vorbereitung der /s/-Lautbildung

Diagnose und Therapie

Wie werden Aussprachestörungen festgestellt und behandelt?

Die logopädische/sprachtherapeutische Erstabklärung

Die logopädische/sprachtherapeutische Behandlung

Warum nicht Gruppentherapie?

Weiterführende Literatur, Kontaktstellen und Adressen

Weiterführende Literatur

Fachartikel

Berufsverbände

Kontakt zur Autorin

| Vorwort zur Reihe

Die „Ratgeber für Angehörige, Betroffene und Fachleute“ vermitteln kurz und prägnant grundlegende Kenntnisse (auf wissenschaftlicher Basis) und Hilfestellungen zu ausgewählten Themen aus den Bereichen Sprachtherapie, Ergotherapie und Medizin. Die Autor(inn)en der Reihe sind ausgewiesene Fachleute, die seit vielen Jahren in der Therapie, in der Beratung und in der Aus- und Weiterbildung tätig sind.

Sigmatismen sind die häufigste Form der Aussprachestörungen, sowohl bei Kindern als auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. In diesem Ratgeber erläutert die Autorin mit vielen Praxisbeispielen, wie die korrekte s-, sch- und ch-Bildung funktioniert, wie es zu Aussprachestörungen kommen kann und welche Arten von Sigmatismus es gibt. Darüber hinaus stellt sie vielfältige Übungen zur Förderung der eigenen Sprechwahrnehmung, der Hörwahrnehmung, der Mundmotorik und der /s/-Lautbildung vor. Ein Überblick über das Vorgehen in der Sigmatismus-Therapie und Möglichkeiten der Therapeutensuche bildet den Abschluss.

Der Ratgeber möchte Eltern, aber auch selbst betroffenen Personen einen Informationsleitfaden geben, mit dem sie das Störungsbild besser verstehen und sich angemessene therapeutische Unterstützung holen können. Auch pädagogisches und medizinisches Fachpersonal findet hier grundlegende Informationen zur Einschätzung der Sprechproblematik und konkrete Förder-Vorschläge, sodass eine breite Zielgruppe von diesem Ratgeber profitieren kann.

Dr. Claudia Iven
Herausgeberin

| Geleitwort

Aus Sicht der Kieferorthopädie

Logopädie/Sprachtherapie und KOST (Körper-Orientierte-Sprach-Therapie) ziehen Grenzen meiner kieferorthopädischen Arbeitserfolge.

Von der Embryonalentwicklung ausgehend besteht eine enge Verbindung von Augen, Ohren, Gleichgewichtssinn und Aufrichtung mit der Entwicklung des Kiefers. Von diesen gegenseitigen Beeinflussungen im Rahmen der gesamten Entwicklung ist auch die Sprache betroffen. Kreuzbiss, Zwangsbiss, offener oder progener Biss, Tiefbiss, Deckbiss, fehlender Mundschluss, falsche Zungenlage, Parafunktionen oder Sprachstörungen, Atemstörungen, schwerwiegende Habits oder Zungenfehlfunktionen bewirken Fehlentwicklungen mit Folgeschäden. So wirkt z. B. die Frontzahnführung auf die Ausformung des Kiefergelenkes insbesondere der Eminentia, ebenso bewirken die Zwangsbissführung und der Kreuzbiss asymmetrische Verformungen im Gesicht und am Kopf.

Myofunktionelle Übungen und Geräte verbessern die Situation erheblich gegen Störungen und Ungleichgewicht und unterstützen die Entwicklung ungestörter physiologischer Verhältnisse im frühen Alter. Die Funktion bestimmt die Form, der muskuläre Funktionskreis formt den Zahnbogen. Die Zahnbogenform entsteht auf der Balancelinie im Muskelspiel von Zunge zu Lippen und Wangen. Die Balancelinie zwischen den Muskelgruppen zeigt den Muskeldruck.