IMPRESSUM
Bruno von Nünlist: Von 9/11 bis 11/9 – Und was danach? Die Pastmoderne und die Ereignisse mit Sprengkraft zwischen ,New World Order’ und ,New Global Age’?
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Gedruckte Ausgabe ISBN 978-3-03846-911-7
e-book-Ausgabe ISBN 978-3-03846-910-0
epub-Ausgabe ISBN 978-3-03846-909-4
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„Von 9/11 bis 11/9 – Und was danach?“ beinhaltet zwei Perioden: einerseits jene von den schrecklichen Anschlägen von 9/11 2001, welche dem kriegerischen Treiben der Amerikaner weltweit Tür und Tor geöffnet hat, aber auch Spionagemöglichkeiten innerhalb der eigenen Bevölkerung durch die Ausweitung der Befugnisse der NSA im ‚Patriot Act’, welcher ohne 9/11 nicht möglich gewesen wäre. Das Zahlenspiel beinhaltet aber auch die Periode nach dem Deutschen Mauerfall vom 9. November 1989, der gleichzeitig als Sieg über den Kommunismus galt, der aber den vollkommen zügellosen Kapitalismus durch die Privatisierung der Macht erst ermöglichte.
So schreibt auch die Deutsche ZEIT: „Der 9. November ist jetzt nicht mehr nur der Jahrestag des Mauerfalls in Berlin, sondern auch das Datum des Triumphes von Donald Trump. Auf den ersten Blick erscheint es wie ein tragischer Zufall, dass beide Ereignisse auf den gleichen Tag fallen. Doch bei genauerem Hinsehen lässt sich hier eine Geschichte erzählen, die vom Aufstieg und Fall der Ordnung von 1989 handelt und die uns hilft, das Wahlergebnis zu verstehen.“1
Und mit etwas Verspätung nach der Wahl konstatiert sogar das deutsche Magazin „Focus“, welches von weiten Teilen der Bevölkerung bisher eher in der Ecke der „Lügenpresse“ verortet wurde, am 30. November 2016: „Der Brexit und die Wahl Donald Trumps kamen nicht überraschend und sind offensichtlich der Beginn einer radikalen Zeitenwende, wenn bei den Eliten nicht sofort ein Umdenken stattfindet. Ein weiter so und immer mehr vom Gleichen ist nicht mehr möglich.“2
Ob sich Donald Trump wirklich bewusst ist, wie gross das Wespennest ist, in das er hineingestochen hat, kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Sicher ist: Unsere Demokratien, die Errungenschaft zur Überwindung der früher herrschenden Autokraten in Form von absolutistischen Monarchien im Nachklang der Aufklärung und der Französischen Revolution, wurde langsam ad absurdum geführt. Das neue absolutistische System hiess nämlich ‚Sociétées Anonymes’, wie die Aktiengesellschaften auf Französisch viel ehrlicher heissen. Bis zur Globalisierung hatten jedoch noch immer die Nationalstaaten die höhere Macht als die Firmen. Mit der Globalisierung begann sich dies zu ändern, da Firmen Staaten erpressen konnten, wenn sie diese und diese Bedingungen nicht erfüllen würden, würden die Arbeitsplätze in ein anderes Land verlegt. Die Staaten liessen sich erpressen!
Was jemand bisher noch niemand für möglich hielt, ist, dass dieses ganze Wirtschaftssystem des sogenannten Liberalismus Methode hatte und von einigen wenigen Drahtziehern beherrscht wurde und noch immer wird, welche durchaus benennbar sind, welche jedoch niemand zur Verantwortung zieht. Ein System, welches seit dem Ende des 18. Jahrhunderts von einigen wenigen Familien verfolgt wurde, ein System, welches selbst der Begründer unserer Nationalökonomie, Adam Smith, ab ca. 1776 begründete und von Amshel Meyer Rothschild so bezeichnet wurde: „Gebt mir die Macht über die Geldausgabe eines Landes und es spielt keine Rolle, welche Puppe auf dem Thron sitzt!“ Das Ziel war und ist die eine Weltregierung, „the New-World-Order“.
„Das Finanzsystem hat die modernen politischen Strukturen wie ein Krebsgeschwür durchsetzt: Der ‚freie Bürger’ besitzt heute noch die ‚Freiheit’, sich zu entscheiden, durch welche politische Partei er sich der strukturellen Tyrannei des Finanzsystems unterwirft.“3
In meinem bereits 2007 veröffentlichten Buch: „pAstmoderne – Weg zum New-Global-Abe?“ (nach 9/11 war die Postmoderne mit dem Slogan: „anything goes“ definitiv vorüber!) beschrieb ich im Kapitel ‚power structure research“4 das Deskriptionsmodell herrschender Klassen oder Machteliten aus vier Gruppen, welche in einem Funktionszusammenhang stehen, den man aus den vier Subsystemen des Systems der Produktionsverhältnisse abgleiten könne; Nämlich die Eigentums- oder Geldmacht, die Verwertungs-, die Verteilungs- und die Wissens- und Kommunikationsmacht. Die ‚Geldmacht’, so beschrieb ich es, über Mikro-Netzwerke, über Philantropie und über die Machtmaschine des Stiftungswesens auf alle (auch die abseitigen) Bereiche des gesellschaftlichen und weltgesellschaftlichen Lebens einen enormen Einfluss aus. Diese neue Form des ‚Gottesgnadentums’ stehe, was seine gesellschaftliche Funktionsweise angehe, oberhalb der üblichen Kapitalverwertungsprozesse, könne nicht bestimmten ‚Kapitalfraktionen’ zugeordnet werden und sei vornehmlich mit „Kapitalvernichtung zur Verhinderung von Machtkonkurrenz beschäftigt“. Die sogenannte Finanzkrise folgte 2008 auf dem Fuss! – „Die Verteilungsmacht“, so beschrieb ich es, „im Allgemeinen gesprochen, die politische Klasse, eine echte Dienstklasse“, sei in diesem System einer Ringburg um die Geldmacht herum bloss noch zuständig „für die Aufrechterhaltung eines Anscheins von Verteilungsgerechtigkeit“. Im Kern jener politischen Klasse würden nach dieser Beschreibung ‚Oligarchen’ oder ‚politische Direktorate’ agieren und Wahlkämpfe drehten sich im allgemeinen nur um die Besetzung jener Positionen! Dabei habe die Verteilungspolitik unter Globalisierungsbedingungen eine Stufe erreicht, in welcher universelle Werte wie Gerechtigkeit überhaupt keine Rolle spiele mehr könne und ‚Regierungskunst’ darin bestehe, die Konflikte nicht zu integrieren, indem man sie einem kohärenten sozialen Dispositiv unterwerfe, sondern indem man die Differenzen kontrolliere. Insgesamt veranschauliche dieses System heute weltweit stattfindende Versuche einer Reorganisation von herrschenden Klasse OHNE einen starken Staat. Dies wiederum bedeute eine ‚Privatisierung der Macht’, welche eine Usurpierung der staatlichen Machtinstrumente der Moderne durch einige wenige Geldmächtige darstelle. Geldmächtige seien Einzelne oder Gruppen, welche in informellen Netzwerken mit den Chancen zu spielen verstehen, welche ihnen das relative Chaos einer sich auflösenden Moderne biete. Ihr Spielmittel sei das Geld. Ihr Gewinn bestehe in ‚fiktivem Kapital’, nämlich in zu Macht geronnenem Geld. Korruption ist dabei die reine Ausübung des Kommandos, ohne jeglichen Bezug zur Lebenswelt!
David Rockefeller sagte schon 1995: „We are on the verge of a global transformation! All, it needs, is a major global crisis and the world will accept the New World Order.“ Wir sind am Scheidepunkt einer globalen Transformation; alles, was es braucht, ist eine grosse globale Krise, damit die Welt die neue Weltordnung (WNO) akzeptiert.
Es brauchte also eine ‚Krise’, wie 9/11 sie der Welt bescherte. Damit war die Postmoderne zu Ende. Das neue Zeitalter bezeichne ich als die pAstmoderne, eine kurze Periode, während der die Völker das Ruder noch würden herumreissen können, um nicht in der geplanten absolutistischen ‚Neue Welt Ordnung-Diktatur’ versinken zu müssen. Zu jener Diktatur gehört selbstverständlich die Kontrolle der öffentlichen Meinung durch die Medien, welche mittlerweile durch dieselben Kreise kontrolliert wurden, wie die Kapitalströme.
Da keine ‚Demokratie’ einen neuen Absolutismus akzeptieren würde, musste alles im Geheimen vorbereitet werden, alles sollte nur in verträglichen Dosen in die Bevölkerung einfliessen. Bücher, wie jene von Franz Kafka oder George Orwell sorgten dafür, die Menschen im Glauben zu lassen, alles sei ja bloss Fiktion, ähnlich des Romans ‚1984’, in dem Winston Smith im ‚Ministerium für Wahrheit’ in London dafür sorgen musste, unbequeme Fakten und Daten zu manipulieren oder zu löschen und so die historische Wahrheit für die Öffentlichkeit und die Nachwelt zu verfälschen. Kein Wunder, dass ausgerechnet Winston Churchill für seine „Geschichte des 2. Weltkriegs“ den Literaturnobelpreis erhalten hatte. Die Sieger schreiben die Geschichte! – damals wie heute!
„Wird sich also das Leitmotiv der heutigen ‚anglo-amerikanischen Kultur’ durchsetzen: das Prinzip der Vergeltung – Auge um Auge, Zahn um Zahn -, das uns in alttestamentarisch-gruppale Strukturen zwingt? Oder wird (zumindest) Mitteleuropa imstande sein, sein eigenes Wesen wieder zu erringen und diese schwerwiegende Fehlentwicklung mit der notwendigen Gegenkraft zum Guten zu wenden?“5
Nun bestand in der pAstmoderne durch die rasende Ausbreitung des Internets die Chance, dass sich die ‚Wissens- und Kommunikationsmacht’, welche zuvor durch Fernsehen und die Presselandschaft durch einzelne Kreise hatte kontrollieren und steuern lassen, sozusagen ‚demokratisieren’ würde. Dies hatte ich im Kapitel: „YouTube und Co. – die Direktdemokratisierung der Medien“ ebenfalls bereits 2007 als Chance beschrieben, welche die mediale Revolution uns in den nächsten Jahren bringen könne. Die Zensur versuchte, einzuschreiten, jedoch waren und sind die Datenmengen so extrem gross, dass sie unmöglich in Echtzeit zensuriert werden können. Ebenso kann die Überwachung nicht nur, wie ursprünglich in orwell‘schem Sinne geplant, von „oben nach unten“ durchgeführt werden, sondern funktioniert mittlerweile u.a. wegen WikiLeaks eben umgekehrt. Ohne WikiLeaks und ‚Big Data’ wäre Donald Trump wohl heute nicht der 45. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Darauf werden wir noch zu sprechen kommen.
Dadurch, dass es heute Dank dem Internet fast jedem Bürger möglich ist, verschiedene Informationen quasi aus erster Hand zu sichten und so auch möglichst zu einer eigenen Meinung zu gelangen, konnten Dinge, wie der „Arabische Frühling“ entstehen, obwohl es durch Historiker noch zu untersuchen wäre, ob jene Revolutionen wirklich „von unten“ – Dank YouTube & Co. – kamen oder ob nicht die CIA eben diese Kanäle nutzte, um die Revolutionen überhaupt erst einzufädeln! Nichtsdestotrotz: Der Arabische Frühling wäre ohne die modernen Medien nicht möglich gewesen. So kommt es, dass die vereinigte Presse immer öfter als „Lügenpresse“ tituliert wird, denn tatsächlich beginnt ein Teil der Bevölkerung Dank den modernen Medien „politisch zu erwachen“. Prompt beklagt sich einer der Drahtzieher hinter der New-World-Order, Zbignew Brzezinski, Pole im amerikanischen Exil, Präsidentenberater unter Jimmy Carter und auch unter Barack Obama, über das politische Erwachen der Weltbevölkerung, welches eine Gefahr für die USA darstelle.
Auf YouTube kursiert aber seit 2011 auch ein Video mit einer Rede von Wesley Clark, dem ehemaligen Oberbefehlshaber der NATO in Europa, welcher im Nachgang von 9/11 von einem „policy coup“, einem eigentlichen Staatsstreich in den USA durch Kräfte im Pentagon und die CIA spricht. Ungefähr 10 Tage nach 9/11 sei er durchs Pentagon gegangen und habe Minister Rumsfeld und dessen Stellvertreter Wolfowitz getroffen. Einer der Generäle habe ihn zu sich gerufen und gesagt, er solle zu ihm ins Büro kommen, um kurz etwas zu besprechen. Als Clark meinte, er hätte keine Zeit, weil er zu beschäftigt sei, meinte der General: „Wir haben eine Entscheidung getroffen, Krieg im Irak zu führen!“ Das sei um den 20. September 2001 herum gewesen, also nur kurz nach den Anschlägen. Clark sagte: „Wir führen Krieg gegen den Irak? Warum?“ Der General antwortete: „Ich weiss es selbst nicht! Ich schätze, sie wissen einfach nicht, was sie sonst tun sollen!“ Clark fragte: „Haben Sie den Informationen gesammelt, die Al Quaida mit Saddam Hussein in Verbindung bringen?“ Der General: „Nein, nein! Da ist nichts Neues in der Richtung! Sie haben einfach die Entscheidung getroffen, Krieg mit dem Irak zu führen! Ich schätze mal, es ist so, dass wir nicht wissen, was wir wegen der Terroristen machen sollen, aber wir haben gutes Militär und wir können Regierungen morgen platt machen. Ich schätze, wenn das einzige Werkzeug, welches man hat, ein Hammer ist, jedes Problem aussehen muss, wie ein Nagel!“ Wesley Clark sei einige Wochen später wieder ins Pentagon zurückgekommen, um den General wiederzusehen, da wir USA bereits in Afghanistan am Bombardieren war. Clark fragte den General: „Werden wir noch immer Krieg gegen den Irak führen?“ Der General meinte, es sei noch schlimmer als das und griff in seinen Schreibtisch, nahm ein Papier hervor und sagte: „Ich habe das gerade von unten, vom Verteidigungsministerium bekommen. Es ist ein Memorandum, welches beschreibt, wie wir sieben Länder innerhalb von fünf Jahren ausschalten; angefangen mit dem Irak, Somalia, Sudan und schlussendlich den Iran!“ Dies alles hätte vor dem Wiedererstarken von Russland geschehen sollen, womit man offenbar rechnete.
Die Geschichte kennen wir unterdessen: In Libyen wurde Gaddhafi von der Macht entfernt. Wir wissen auch, dass Hillary Clinton als Aussenministerin die treibende Kraft war. Präsident Obama bekannte inzwischen persönlich, dass er das nicht gewollt hatte. Wir wissen, dass Clinton ihren Botschafter in Benghazi ‚geopfert’ hatte, denn jener hatte ein Jahr vor der eigenen Ermordung Clinton um Rücktritt gebeten, was jene abgelehnt hatte. Es gibt sogar Quellen, die behaupten, das Libysche Giftgas sei nach Syrien transportiert worden, um dort einen Giftgas-Anschlag Präsident Assad in die Schuhe zu schieben, womit jener die von Obama gesetzte „rote Linie“ überschritten hatte und die USA beinahe dazu gebracht hätte, in Syrien einzumarschieren. Wir wissen nicht, was Präsident Obama letztlich davon abgehalten hatte, dies auszuführen. Wir wissen jedoch, dass Assad seine Schutzmacht Russland um Hilfe bat, worauf nun Russland völkerrechts-konform in Syrien hilft zu intervenieren. Damit kam an die Öffentlichkeit, dass Saudi-Arabien und Quatar – also dieselben Staaten, die Hillary Clintons Wahlkampf finanzieren halfen, – die Organisation „Islamischer Staat“ finanziell und logistisch unterstützen, und dass das NATO-Mitglied Türkei mithalf, die aus aller Welt kommenden Dshihadisten, die für den IS kämpfen wollten, über dessen Grenze nach Syrien einreisen zu lassen. Wir wissen, dass der Verkauf von Erdöl, das der Islamische Staat förderte und veräusserte, ebenfalls mit türkischer Hilfe verkauft wurde. Es gäbe an dieser Stelle noch weitere Beispiele.
Viele dieser Informationen wurden bis zum Wistleblower Edward Snowden und Julian Assange von WikiLeaks ins Reich der Verschwörungstheorien verbannt oder unter dem Deckmantel einer ‚political correctness’ sofort der öffentlichen Zensur ausgeliefert und somit nicht weiter ernsthaft diskutiert.
Assange selbst wird mit einem Prozess wegen ‚Vergewaltigung’ immer noch in Schweden bedroht. Selbst den Chef des Internationalen Währungsfonds, der in Frankreich die Präsidentschaft anstrebte, wurde durch einen Sex-Prozess erfolgreich aus dem Verkehr gezogen. Assange gelang es bloss, sich dessen zu entziehen, indem er in London Exil in der equadorianischen Botschaft erhielt.
Solche öffentliche Zensur ist nicht neu und wurde spätestens seit dem Zweiten Weltkrieg mit Akribie verfolgt, weil die Bevölkerung mit der kleinsten Kritik am System, respektive an den Urhebern des Systems, dem Rassismus-Artikel unterworfen waren. Weil dies so gut funktionierte, wurde das System ausgeweitet und als ‚political correctness’. Seither wurde sofort schubladisiert. Wer mit dem System nicht zufrieden war, wurde entweder als ‚linksextrem’ oder, wie in letzter Zeit vermehrt, als ‚Rechtspopulist’ verschrien. Daraufhin folgte die Diskreditierung und damit der Ausschluss im privaten und im öffentlichen Raum von jeglicher ernst zu nehmendern Diskussion. Wer über diese Ereignisse etwa mit Hilfe von facebook & Co. berichtete, wurde und wird stets als ‚Verschwörungstheoretiker’ abgetan und ausgeblendet.
Ich stellte in den letzten Jahren fest, dass sich immer mehr ‚facebook-Freunde’ für meine Veröffentlichungen zu interessieren begannen und mich, als ich einmal damit aufhören wollte, baten, weiterzumachen.
Vielleicht bemerken Sie, dass ich den obigen Absatz bewusst in der Vergangenheitsform geschrieben habe, denn ab 11/9 gehören Schimpfwörter, wie ‚Rechtspopulist’, und überhaupt die Einteilung in ‚links’ und ‚rechts’ auf den Misthaufen der Geschichte, weil durch jene Zensur eine echte Diskussion über die Zukunft unserer Gesellschaft stets in seinen Ansätzen verunmöglicht wurde. Wieso soll es eine Schande sein, sich national-konservativ für’s eigene Vaterland einzusetzen? Was hat das mit ‚rechts’ oder ‚links’ zu tun? Haben Sie sich einmal gefragt, wieso die Aussagen der ‚linken’ Deutschen Sarah Wagenknecht praktisch dasselbe beinhalten wie die der ‚rechten’ Französin Marine Le Pen?
Es geht nun darum, endlich offen und ehrlich einzusehen, dass die Globalisierung nur für ein paar globale Unternehmen und damit für wenige Superreiche etwas gebracht hat, jedoch nicht für den einzelnen Arbeitnehmer aus dem Land X. Sich für eine Kurskorrektur einzusetzen ist seit der Wahl Donald Trumps am 9.11.2016 keine Schande mehr, sondern wird sich als ehrenwert erweisen.
So schreibt selbst die renommierte Deutsche Zeitung Die Zeit am 11.11.2016: „Die illiberale Wende der Gegenwart lässt sich nur verstehen, wenn wir sie als Teil eines politischen Prozesses analysieren, der Amerika und Europa gemeinsam erfasst hat.“ Und: „Die hegelianische Illusion von der Unumkehrbarkeit der Liberalisierung versperrte uns den Blick.“
Wichtige Komponenten waren dabei „die Betonung von Einheit anstelle von Pluralismus sowie Kontrolle und Mobilisierung mithilfe von Massenmedien. Herrschaft beruhte auf Repression, aber darüber hinaus konnte das Regime emotionale Bindungen anbieten, Stabilität versprechen und einfache Erklärungen für die Probleme einer komplexen modernen Welt präsentieren.“ Empörung über andere und die Ermächtigung zur Vergeltung von vermeintlichem Unrecht gehörte zur political correctness.
Mit Donald Trumps epochalen Wahlkampfrede war ich mir sicher dass er gewählt werden würde, und ich hoffe, dass sie auch die Zeitenwende darstellt, welche die Völker verdient hätten: Ein „faires New-Global-Abe“ anstelle der diktatorischen New-World-Order, in welche man uns über geheime Machenschaften, Kriege und Verträge, wie den eben ausgebremsten TTIP Vertrag hineinzwingen wollte. Der Plan hiess „Ordo ab Chaos“ – Ordnung aus dem Chaos, wie schon nach dem 2. Weltkrieg, als die Amerikaner Europa und insbesondere Deutschland, „befreit“ hatten. Eine interne US-Regierungsanweisung lautete jedoch: „Deutschland wird nicht mit dem Ziel der Befreiung, sondern zur Durchsetzung von Alliierten Interessen besetzt!“ Aufgeklärt wurde das Deutsche Volk nie darüber; nicht einmal, dass Deutschland selbst heute, 2016, noch ein besetztes Land sei!
Nun aber zu Trumps epochaler Rede im Wortlaut:
„Unserer Bewegung geht es darum, ein gescheitertes und korruptes politisches Establishment mit einer Regierung zu ersetzen, die von euch, dem Amerikanischen Volk kontrolliert wird. Das Washingtoner Establishment sowie die Finanz- und Medienunternehmen, die es kontrollieren, existieren nur aus einem Grund: um sich selbst zu schützen und zu bereichern! Bei dieser Wahl stehen Billionen von Dollars für das Establishment auf dem Spiel. Die, die in Washington Macht haben und die Lobbyisten verbünden sich mit Menschen, die nicht euer Glück im Blick haben.
Unsere Kampagne steht für eine echte, existenzielle Bedrohung wie sie sie noch nie zuvor gesehen haben! Hier geht es nicht nur um eine Wahl für vier Jahre. Dies ist ein Scheideweg in der Geschichte unserer Zivilisation, wo wir, das Volk, entscheiden, ob wir die Kontrolle über unsere Regierung zurück erlangen.
Das politische Establishment, welches versucht, uns zu stoppen, ist dieselbe Gruppe, die verantwortlich ist für desaströse Handelsabkommen, massive, illegale Einwanderung, sowie für eine Wirtschafts- und Aussenpolitik, die unser Land ausbluten liess. Das politische Establishment brachte uns die Zerschlagung unserer Fabriken und unserer Jobs, da sie nach Mexico, China und die ganze Welt ausgelagert werden. Dies ist eine globale Machtstruktur, die für wirtschaftliche Entscheidungen verantwortlich ist, die unsere Arbeiter ausgeraubt haben, die unser Land seines Reichtums beraubt haben und die das Geld in die Taschen einer Handvoll von grossen Unternehmen und Politiker gesteckt haben.
Dies ist ein Kampf um das Überleben unserer Nation. Das wird unsere letzte Chance sein, sie zu retten. Diese Wahl wird zeigen, ob wir eine freie Nation sind, oder ob wir nur die Illusion einer Demokratie haben, in Wirklichkeit aber von einer handvoll globaler Lobbyisten kontrolliert werden, die unser System manipulieren, und unser System wird manipuliert! Das ist die Realität! Du weißt es, sie wissen es, ich weiss es und so ziemlich die ganze Welt weiss es!
Die Clinton-Maschinerie (Clinton Stiftung) steht am Zentrum dieser Machtstruktur. Wir haben dies in den WikiLeaks-Dokumenten aus erster Hand gesehen, die beweisen, dass sich Hillary Clinton im Geheimen mit internationalen Banken trifft, um die Zerstörung der Souveränität der USA zu planen, damit diese globalen Finanzmächte, ihre Lobbyisten-Freunde und ihre Spender noch reicher werden. Ehrlich gesagt: Sie sollte weggesperrt werden!
Die mächtigste Waffe, welche die Clintons einsetzen, sind die Medien, die Presse. Lasst es mich ganz klar sagen: die vereinten Medien in unserem Land haben nichts mehr mit Journalismus zu tun. Sie sind politische Interessenvertretungen und nicht anders als irgendein Lobbyist oder ein Finanzgebilde mit einer politischen Agenda, und diese Agenda ist nicht für euch, sondern für sie selbst! Jeder, der sich ihnen entgegensetzt, wird als Sexist gebrandmarkt, als Rassist, als xenophob. Sie werden lügen, lügen, lügen und danach noch Schlimmeres tun. Sie werden tun, was auch immer nötig ist. Die Clintons sind Kriminelle. Das ist gut dokumentiert. Das Establishment, welches sie beschützt, nimmt teil an einer grossen Vertuschung von kriminellen Aktivitäten im Aussenministerium und der Clinton Stiftung, um die Clintons an der Macht zu halten. Sie wussten, dass sie jede Lüge gegen mich, meine Familie und meine Angehörigen anbringen würden. Sie wussten, dass sie niemals aufhören würden, um mich zu stoppen. Nichtsdestotrotz fange ich freudig diese Schlingen und Pfeile für euch ab. Ich fange sie für unsere Bewegung ab, damit wir unser Land zurück bekommen können. Ich wusste, dass dieser Tag kommen würde. Es war nur eine Frage der Zeit. Und ich wusste, dass sich das amerikanische Volk erheben würde und für die Zukunft stimmen würde, welche es verdient.
Die einzigen, die diese korrupte Maschinerie aufhalten können, seid ihr! Die einzige Kraft, die stark genug ist, unser Land zu retten, sind wir. Das einzige Volk, welches Mutig genug ist, dieses korrupte Establishment abzuwählen, seid ihr, amerikanisches Volk! Unsere grosse Zivilisation ist an dem Punkt der Abrechnung angelangt.
Ich müsste das nicht tun, Leute! Glaubt mir: Ich habe ein grosses Unternehmen aufgebaut, und ich hatte ein wundervolles Leben. Ich könnte die Früchte von jahrelangen erfolgreichen Geschäfts-Deals und Unternehmen geniessen, anstatt durch diese Horror-Show aus Lügen, Täuschungen und Attacken zu gehen. Wer hätte sich das so vorgestellt?
Ich mache das, weil mir dieses Land so viel gegeben hat und ich spüre, dass ich nun an der Reihe bin, dem Land, welches ich liebe, etwas zurück zu geben. Ich mache dies für das Volk, für die Bewegung, und wir werden dieses Land für euch zurückgewinnen, und wir werden Amerika wieder grossartig machen!“
Nun frage ich Sie: Ist Donald Trump also ein ‚Verschwörungstheoretiker’?
Und: Haben wirklich die „Truthers“, also die „Wahrheitssucher“, und die „Verschwörungstheoretiker“ diese Wahl gewonnen?6
„Der Feind war historisch gesehen noch nie so mächtig, weil er vollkommen unsichtbar ist und so unsere natürliche Disposition zu einem Widerstand unterläuft. Deshalb müssen wir sie intensiv studieren.“ 7
Diese Aussage von John F. Kennedy kurz vor seiner Ermordung, deckte auf, was seither die amerikanische Politik beinhaltete: „Wir haben es mit einer monolithischen und ruchlosen Verschwörung zu tun, die ihren Einfluss mit verdeckten Mitteln ausbreitet: mit Infiltration statt Invasion, mit Umsturz statt Wahlen, mit Einschüchterung statt Selbstbestimmung, mit Guerillakämpfern bei Nacht statt Armeen am Tag.“
Nach Kennedy's Tod getraute sich wohl kein Präsident mehr, sich dieser Verschwörung entgegenzusetzen, bis nun Donald Trump auf der Politbühne erschien.
Dies ist die Rede im Wortlaut8:
„Geheimhaltung ist abstossend in einer freien und offenen Gesellschaft. Als Volk haben wir eine natürliche und historische Abneigung gegen Geheimgesellschaften und Geheimbünde.
Die Nachteile einer übermässigen Geheimhaltung übersteigen die Gefahren, mit denen diese Geheimhaltung gerechtfertigt wird. Es macht keinen Sinn, einer unfreien Gesellschaft zu begegnen, indem man ihre Beschränkungen imitiert. Das Überleben unserer Nation hat keinen Wert, wenn unsere (freiheitlichen) Traditionen nicht ebenfalls fortbestehen. Es gibt eine sehr ernste Gefahr, dass der Vorwand der Sicherheit missbraucht wird, um Zensur und Geheimhaltung auszudehnen. Ich habe nicht die Absicht, so etwas zu dulden, sofern dies in meiner Kontrolle liegt, und kein Beamter meiner Administration, egal in welchem Rang, zivil oder militärisch, sollte meine Worte hier und heute Abend als eine Entschuldigung interpretieren, Nachrichten zu zensieren oder dezent zu unterdrücken, unsere Fehler zuzudecken oder der Presse und der Öffentlichkeit Tatsachen vorzuenthalten, die sie erfahren sollten. Wir haben es mit einer monolithischen und ruchlosen weltweiten Verschwörung zu tun, die ihren Einfluss mit verdeckten Mitteln ausbreitet: mit Infiltration statt Invasion, mit Umsturz statt Wahlen, mit Einschüchterung statt Selbstbestimmung, mit Guerillakämpfern bei Nacht statt Armeen am Tag. Es ist ein System, das mit gewaltigen menschlichen und materiellen Ressourcen eine komplexe und effiziente Maschinerie aufgebaut hat, die militärische, diplomatische, geheimdienstliche, wirtschaftliche und politische Operationen verbindet. Ihre Pläne werden nicht veröffentlicht, sondern verborgen, ihre Fehlschläge werden begraben, nicht publiziert, Andersdenkende werden nicht gelobt, sondern zum Schweigen gebracht, keine Ausgabe wird in Frage gestellt, kein Gerücht wird gedruckt, kein Geheimnis wird enthüllt.
Kein Präsident sollte die öffentliche Untersuchung seines Regierungs-Programms fürchten, weil aus der genauen Kenntnis sowohl Unterstützung wie auch Opposition kommt; und beides ist notwendig. Ich bitte Ihre Zeitungen nicht, meine Regierung zu unterstützen, aber ich bitte Sie um Ihre Mithilfe bei der enormen Aufgabe, das amerikanische Volk zu informieren und zu alarmieren, weil ich vollstes Vertrauen in die Reaktion und das Engagement unserer Bürger habe, wenn sie über alles uneingeschränkt informiert werden. Ich will die Kontroversen unter Ihren Lesern nicht ersticken, ich begrüsse sie sogar. Meine Regierung wird auch offen zu ihren Fehlern stehen, weil ein kluger Mann einst sagte, Irrtümer werden erst zu Fehlern, wenn man sich weigert, sie zu korrigieren. Wir haben die Absicht, volle Verantwortung für unsere Fehler zu übernehmen, und wir erwarten von Ihnen, dass Sie uns darauf hinweisen, wenn wir das versäumen. Ohne Debatte und Kritik kann keine Regierung und kein Land erfolgreich sein und keine Republik kann überleben. Deshalb verfügte der athenische (altgriechische) Gesetzgeber Solan, dass es ein Verbrechen für jeden Bürger sei, vor Meinungsverschiedenheiten zurückzuweichen, und genau deshalb wurde unsere Presse durch den ersten Verfassungszusatz besonders geschützt (und durch George W. Bush's Ermächtigungsgesetze = ‚Patriot Act’ im Nachgang zu 9/11 längst ausgehöhlt! – Anm. d. A.). Die Pressefreiheit in Amerika wurde nicht durch einen speziellen Verfassungszusatz geschützt, um zu amüsieren und Leser zu gewinnen, nicht um das Triviale und Sentimentale zu fördern, nicht um dem Publikum immer das zu geben, was es gerade will, sondern um über Gefahren und Möglichkeiten zu informieren, um aufzurütteln und zu reflektieren, um unsere Krisen festzustellen und unsere Chancen anzuzeigen, manchmal sogar die öffentliche Meinung zu führen, zu formen, zu bilden und herauszufordern. Das bedeutet mehr Berichte und Analysen von internationalen Ereignissen, denn das alles ist heute nicht mehr weit weg, sondern ganz in der Nähe und zuhause. Das bedeutet mehr Aufmerksamkeit und besseres Verständnis der Nachrichten, sowie verbesserte Berichterstattung. Und es bedeutet schliesslich, dass die Regierung auf allen Ebenen ihre Verpflichtung erfüllen muss, Sie mit unzensierten Informationen ausserhalb der engen Grenzen der Staatssicherheit zu versorgen. Es liegt in der Verantwortung der Printmedien, die Taten des Menschen aufzuzeichnen, sein Gewissen zu bewahren, der Bote seiner Nachrichten zu sein, damit wir die Kraft und den Beistand finden, auf dass mit Ihrer Hilfe der Mensch zu dem werde, wozu er geboren wurde: frei und unabhängig.“
Die Eliten erkannten nach der Abschaffung der Monarchien ziemlich schnell, dass allein das Wort ‚Demokratie’ Opium fürs Volk sei. Es hatte sofort eine Faszination entfaltet, ähnlich wie auch das Wort ‚Freiheit’. Sie lösen in uns automatisch etwas aus, was sich verselbständigt. So hat man alsbald das Wort Demokratie behalten, weil das Wort begeistert, hat aber durch die Hintertür wieder Balken eingezogen mit den Leitgedanken: Wie konnte man die Demokratie entschärfen? Wie konnte man verhindern, dass der Status der Eliten durch die Demokratie gefährdet wird?
Und der Trick war von Anfang an die repräsentative Demokratie, denn die repräsentative Demokratie heisst, dass wir Vertreter haben, die nicht jederzeit rechenschaftsverpflichtet dem Volk gegenüber sind, die auch nicht jederzeit abgewählt werden können, sondern sozusagen dafür dienen, eine Art Pufferzone zwischen dem Volk und den Eliten einzuziehen.
„Wie kann man die aufkommende Empörung managen? Wie kann man die Ziele umlenken in eine Richtung? Die Selbstzersetzungsstrategien der Linken sind tatsächlich so, dass man auf die Idee kommen könnte, das sei ein wunderbar erfolgreiches CIA Programm. Plutokratie. Die Medien haben mittlerweile in Deutschland die Funktion, die Meinung in US-Bahnen zu halten.“9
Unsere Demokratie, die Errungenschaft zur Überwindung der früher herrschenden Autokratie in Form von absolutistischen Monarchien im Nachklang der Aufklärung und der Französischen Revolution, wird immer mehr ‚ad absurdum’ geführt, indem innerhalb unserer Demokratie ein Wirtschaftssystem herrscht, welches grösstenteils vollkommen autokratisch, von selbstherrlichen Menschen, gelenkt wird. 10 Symbolisiert wird dies für mich in der Figur Napoleons, der nach der Forderung des Französischen Volkes: „liberté, égalité, fraternité“ kam und sich selber wieder eine Kaiserkrone aufsetzte; Die Französische Revolution erlitt damit sozusagen einen ‚coitus interruptus’ und endete in der präsidentiellen Demokratie, anstatt in einem direktdemokratischen System. Hinzu kommt heute noch die Tatsache eines „Systems im System“, nämlich „die absolutistisch funktionierende Wirtschaft als Gessler von heute!“ 11 Ein absolutistisches System also, welches dem Sinn der Demokratie diametral gegenübersteht.
Da sowohl die Schweizer Verfassung, als auch diejenige der USA direkt auf jene Zeit des oben beschriebenen Übergangs vom Absolutismus auf die Demokratie zurückgeht, möchte ich hier noch ein paar Worte zum Absolutismus verlieren:
Nach dem Tod seines Prinzipalministers, Jules Mazarin, einem Schüler Kardinal Richeulieu's im Jahre 1661, übernahm König Louis XIV die Regierung und vollendete das System des Französischen Absolutismus. Er schuf ein prunkvolles Hofleben, das den (Hoch-)Adel anlockte und ihn an die Person des Königs band. Denn das Leben am Hof von Versailles sehr kostspielig war und der Adel verschuldete sich, um standesgemäss leben zu können. Diese finanziellen Schwierigkeiten nutzte der König aus, indem er nur denjenigen Zuwendungen zukommen liess, die sich in seiner Nähe aufhielten.
Vergleichen wir das mit heute, so leihen Banken den Staaten Geld zum Bau von Infrastruktur, aber auch den Menschen und zum Bau ihrer Häuser, zum Leasen ihrer Autos. Sie geben noch einen Cash-Kredit für den Fernseher und die Ferien. Die Menschen werden abhängig von der Macht der Banken, welche nach einer genügenden Streuung der Kredite alsbald die Zinsen erhöhen und damit in der Lage sind den Druck auf die Arbeitnehmer zu erhöhen. Hat in der Schweiz jemand sein Haus zu viel abbezahlt, erhöht sich die Steuer des ‚Eigenmietwertes’ und jene fiktiven Einnahmen in der Höhe eines fiktiven Wertes, den der Eigentümer bei der Vermietung seines Hauses erzielen könnte, werden dem realen Einkommen zugerechnet, so dass sich oft ältere Personen das Wohneigentum nicht mehr leisten können. Ihre reale Rente wird dadurch ja nicht höher. Eine Abhängigkeit von den Hypotheken der Banken bleibt so gewährleistet! Die Banken wiederum sind, wie wir alle wissen, keine demokratischen Einrichtungen, worauf der Souverän (in der Schweiz bekanntlicherweise: das Volk) Einfluss nehmen kann. Dies ist nur ein kleines Beispiel dafür, dass sich das heutige Wirtschaftssystem der genau gleichen Mittel bedient, wie es damals die absolutistischen Herrscher begründet hatten.12
In meiner Arbeit über die pAstmoderne im Jahr 2007 hatte ich den US-Soziologen Richard Sennett vorgestellt: Im dritten Kapitel seines Buches „Die Kultur des neuen Kapitalismus“ zeigt Richard Sennett denn auch auf, wie Politik sowohl auf Angebotsseite als auch auf Nachfrageseite zu einem Geschäft, zu einer Ware wird. Das Politik-Geschäft und seine Produkte (Wahlprogramme, Gesetze, Entscheidungen etc.) sind demzufolge von der Kultur des Neuen Kapitalismus durchdrungen. Auch hier geht es mehr um schnelle Entscheidungen als um Information und ausführliche Debatten. Die Bürger werden zu Politik-Konsumenten. Wie Markenartikel geben sich Parteien ein Image und machen Marketing, um die prinzipielle Austauschbarkeit untereinander zu verschleiern.13
Wie war das doch gleich mit der Politik der Republikaner unter Bush und jener der Demokraten unter Obama? Bush hatte zwar die Kriege angefangen, aber Obama, – Friedensnobelpreisträger! – ist der erste Präsident, welcher der seiner gesamten 8-jährigen Amtszeit ununterbrochen Krieg geführt hat!
Und so konstatieren zwei Ökonomen im deutschen Magazin „Focus“ mit einiger Verspätung, weil die Märkte seit der Wahl in den USA und dem Brexit in Grossbritannien eben nicht zusammengebrochen sind, wie versprochen: „Die Wahlen sind eine Abrechnung mit den Eliten. Trump wurde nicht zum Präsident gewählt, weil er so ein toller Hecht ist, sondern weil die Menschen es satt haben, dass sich das oberste Prozent der Bevölkerung ausschliesslich um sich selbst kümmert und sich bereichert, während der Rest auf der Strecke bleibt und obendrein für dumm verkauft wird.“14