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Ich REDE. mit einem Mann

Als Chefin, als Mutter und als Verführerin

Isabel García

2014

Fragen und Anregungen: info@isabelgarcia.de

1. Auflage 2014

© 2014 Isabel García, Postfach 730326, 22123 Hamburg
Telefon +49 40 67 50 31 28

Dieses E-Book darf nur gegen schriftliche Genehmigung durch Isabel García oder Sessel Records & Books vervielfältigt, verbreitet, übersetzt oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Logo und Umschlaggestaltung: Monika Griebel-Steinhoff, Steinhoff Design
Umschlagfoto: Sandra Dürkop, Fotografin

ISBN 978-3-9812849-9-7

ebook by ePubMATIC.com

www.sesselbooks.de

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Direkt schlägt indirekt

Das Geheimnis der Liebe

Persönliche Angriffe

Die Nichts-Box

Warum Sex so wichtig ist

Die Flirterei

Konkrete Hilfestellungen

Das Wesentliche in Kurzform

Ich danke

Einleitung

Für Männer ist es leicht. Nicht wahr? Ich meine, die spielen die ganze Zeit den Coolen und Überzeugenden. Die müssen sich nur auf die eine Regel konzentrieren, dass sie immer der Rudelführer sind. Und wenn sie so – alle zwei Jahre – mal ganz kurz durchblicken lassen, dass sie auch einen weichen Kern haben, dann ist alles gut in der Beziehung. Dann sagt die Frau: „Ja, er ist schon ein Macho. Das liebe ich ja auch an ihm. Und … er hat auch einen weichen Kern. Den hat er mir einmal kurz gezeigt.“ – Wenn ein Mann also – ab und an – Schwäche zeigt, dann reicht das aus.

Bei einer Frau ist das schon ein bisschen schwieriger. Denn wenn Sie immer stark sind, dann ist die Frage: Welcher Mann will Sie denn? Welcher Mann möchte sich immer schwach neben Ihnen fühlen? Das will keiner! Kein Chef, kein Angestellter, kein Kollege … und Ihr Ehemann erst recht nicht.

Da geht es schon mehr um Strategie. Wie kann ich dafür sorgen, dass sich der Mann großartig fühlt. Wie kann ich dafür sorgen, dass ich bei einem Flirt wie eine glatte ZEHN rüberkomme. Ganz gleich, wie ich aussehe. Wie kann ich selbstbewusst auftreten und meine Ideen durchsetzen, ohne als Oberzicke oder eben als Mannsweib zu gelten? Wie kann ich mir das Weibliche bewahren und mich trotzdem durchsetzen?

Und genau da wird dieses E-Book helfen. Sie haben sich einen Leitfaden gekauft, wie Sie optimal kommunizieren können. Mit Ihrem Chef oder aber als Chefin mit Ihren Angestellten oder mit Kollegen, mit Kunden, mit Ihrem Lebenspartner, mit Ihrem Ehemann, mit Ihrem Sohnemann oder aber wenn Sie einen Mann verführen möchten.

Ein Jahr lang habe ich Männer gefragt, wie FRAU mit MANN reden sollte. Darunter waren Verführungskünstler, Rhetorik- und Verkaufsprofis und Millionäre, die sich selbst hochgearbeitet haben. Ich werde nur einige namentlich nennen, weil mir Dinge gesagt wurden, die öffentlich niemand zugeben würde. Das bedeutet, dass ich Ihnen hier in meinem E-Book Geheimwissen über die Männer verraten werde.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und noch viel mehr Spaß beim Ausprobieren.

Direkt schlägt indirekt

Wenn ich die Herrenwelt frage, wie sie von einer Frau angesprochen werden möchte, dann kommt meistens die Antwort: klar und deutlich! Eine direkte Ansprache nur mit Hauptsätzen und ohne Subtext.

Das Schöne ist, dass die Herren wirklich denken, alle Männer könnten so direkt sprechen. Wenn dem allerdings so wäre …, warum arbeite ich dann mit so vielen männlichen Führungskräften daran, dass sie sich klarer ausdrücken und auf den Punkt kommen? Wieso dauern dann Powerpoint-Präsentationen und Meetings so unglaublich lange, wenn doch alle Männer nur in Hauptsätzen reden, ohne Subtext, und sich immer klar und deutlich ausdrücken?

Halten wir hier mal eindeutig fest, dass dies nicht der Fall ist. Die Männer möchten somit etwas von uns, was sie selbst häufig nicht bieten können. Und das liegt daran, dass es nicht DEN Mann und DIE Frau gibt. Im Endeffekt müsste ich die ganze Zeit davon reden, dass es männliche Anteile gibt und weibliche Anteile und wir die alle unterschiedlich ausleben. Es gibt Frauen, die sehr stark ihre männlichen Anteile zeigen und somit viel klarer reden als ein Mann, der stark seine weiblichen Anteile auslebt. Und dann gibt es eine sehr große Grauzone dazwischen.

Genetisch sind wir alle bis zur achten Schwangerschaftswoche gleich. Und zwar nur weiblich. Nur X-Chromosomen. Und erst danach wird durch einen Testosteron-Schub dafür gesorgt, dass es ein Junge wird. Wenn er wenig Testosteron bekommt, dann wird er ein eher weiblicher Mann, der auch der „neue“ Mann genannt wird, der zuhören kann und über seine Gefühle redet. Je mehr Testosteron der Junge bekommt, desto stärker wird der Teil vom Gehirn zurückgebildet, der für die Kommunikation zuständig ist. Das ist dann eher der typische Macho. Wenn diese Männer dann nicht über ihre Gefühle reden, spricht man von der genetischen Unschuld. Er macht es nicht mit Absicht, um die Frauenwelt zu ärgern. Er kann nicht anders.

Und wenn ich sage, dass bei Männern jenes Gehirnareal weniger ausgeprägt ist, das für die Kommunikation zuständig ist, dann meine ich damit nur den Bereich, der für das Reden über Gefühle reserviert ist. Denn Männer können super reden und mit Worten umgehen. Denken Sie an all die Dichter und Denker und Philosophen. Nur je mehr Testosteron sie haben, desto schwerer fällt es ihnen, über Gefühle zu reden. Sie empfinden Gefühle genauso stark wie eine Frau, nur können Sie die nicht in Worte fassen. Sie merken also, da gibt es viele Wenns und viele Abers und viele Ausnahmen. Und somit eine große Grauzone.

Es ist allerdings einfacher, eine These aufzustellen und ein Denkmodell zu erklären, wenn ich schwarz-weiß formuliere. Ich werde also von DEM Mann und DER Frau schreiben und Sie übertragen dies bitte in Ihr Leben.

Okay … dann legen wir mal los.

Die Männer möchten also, dass Frauen klar und deutlich reden. Der Speaker, Trainer und Schauspieler Lutz Herkenrath hat ein schönes Wort dafür: Nettobotschaft. Konzentrieren Sie sich auf die Nettobotschaft und sprechen Sie auch nur die aus. Falls Sie als Mitarbeiterin zu Ihrem Chef gehen, dann sagen Sie nur, dass das Projekt gelungen ist und welche nächsten Entscheidungen er nun treffen muss. Sie erklären nicht jeden einzelnen Schritt in dem Projekt und welche Herausforderungen Sie gemeistert haben und wer alles nicht an das Projekt geglaubt habe und wie viele Nachtschichten Sie brauchten, um es fertigzustellen. Sie sagen nur: „Es hat geklappt. Es funktioniert nun. Wie sollen wir weiter verfahren?“ Falls es Ihren Chef interessiert, was für Pannen es gab und wo Sie Extrameilen gegangen sind, dann wird er Sie dies fragen. Falls er nicht fragt, dann interessiert es ihn nicht. Bei einem Mitarbeitergespräch würde ich die Extrameilen zumindest einmal im Jahr ansprechen, damit er sieht, was Sie geleistet haben. Aber eben nicht bei jedem einzelnen Gespräch, wenn es rein um die Zielerreichung geht. In solchen Fällen ist das Drum-herum-Gerede Tara. Das ist die Verpackung. Die ist hübsch und nett, aber eben nicht klar und deutlich.

Vor einigen Jahren habe ich in einem Wohnmobil gelebt. Das war komplettes Neuland für mich und ich musste ständig Männer fragen, wie dies und jenes nun funktioniert. Einmal funktionierte dann die Gasversorgung nicht mehr, was bedeutete, dass ich nicht heizen und nicht kochen konnte. Ich fuhr in die Werkstatt und dachte nun, dass es für den Kfz-Mechaniker bestimmt wichtig wäre, genau zu erfahren, wann das Problem auftauchte und was ich vorher genau gemacht habe usw. Ich holte also aus und erzählte ihm die ganze imposante Geschichte, bis er mich irgendwann unterbrach mit der Frage: „Das Gas funktioniert nicht?“ – „Ja!“ – „Gut. Dann schaue ich mal.“ Er fand den Fehler sofort und erklärte mir, wie ich beim nächsten Mal diese Panne vermeiden könne. Das Ganze dauerte fünf Minuten. Mein Storytelling vorher gefühlte zehn Minuten.

Bei den nächsten Pannen mit dem Wohnmobil habe ich dann immer erst gesagt, was nicht funktionierte, und dann auf Fragen gewartet. Ohne Frage, kein Tara.

Tara ist übrigens Storytelling. Wir Frauen sind sehr gut im Geschichtenerzählen. Und das ist klasse. Denn Storytelling ist ganz wichtig, damit wir uns Inhalte leichter merken. Deswegen wird bei Vorträgen ja auch gerne mit Storytelling gearbeitet. Während die Männer dies häufig üben müssen, fliegt es den Frauen förmlich zu. Ein großer Vorteil für Sie bei einer Präsentation. Sei es vorm Kunden oder bei einem internen Meeting. Achten Sie allerdings darauf, dass auch diese Geschichten nicht ausufern. Es sollte mehr netto vorkommen als Tara. Also: mehr Inhalt als Storytelling. Die Geschichte soll den Inhalt verdeutlichen und nicht verwässern.