Leta Blake & Alice Griffiths
Band 4-6
Aus dem Englischen von Mona Silberstein
© dead soft verlag, Mettingen 2017
http://www.deadsoft.de
© the authors
Titel der Originalveröffentlichung:
Will & Patrick
Wake up married, 4-6
Übersetzung: Mona Silberstein
Cover: Irene Repp
http://www.daylinart.webnode.com
Bildrechte:
© wavebreakmedia – shutterstock.com
1. Auflage
ISBN 978-3-96089-090-4
ISBN 978-3-96089-091-1 (epub)
Will und Patrick haben sich zu einer ‚Freundschaft plus Sex‘ entschieden und das genießen sie in vollen Zügen. Doch sie beide können die tieferen Gefühle nicht leugnen, die zwischen ihnen entstehen.
Wären da nicht die gefakte Hochzeit, der gefährliche Mafia-Schwiegervater und am Ende die Möglichkeit einer Scheidung. Doch ist das tatsächlich ein Ausweg?
Episode 4 bis 6 der Reihe „Wake up married“
Diese tropuslastige Serie ist den Girls Who Cried Havoc und ihren wunderbaren Gleichgesinnten gewidmet, um uns erkenntlich zu zeigen für den Laufstall dieser Community, in dem wir uns voller Vergnügen die Hörner abgestoßen und unsere Kreativität geschult haben.
Erschöpft von der letzten Nacht sitzt Patrick am Tisch und verschlingt die Eier und den Toast, die er sich beim Zimmerservice bestellt hat, während seine Gedanken gemächliche Kreise ziehen. Als die Dusche verstummt, enden sie jedoch abrupt. Sein Magen verkrampft sich nervös. Verdammt, Patrick könnte sich selbst dafür in den Hintern treten, dass sein Verstand jeden noch so schönen Moment ruiniert.
„Wegen letzter Nacht …“ Wills Stimme bricht zum Ende hin ab. Patricks Herz setzt einen Schlag aus. „Vielleicht sollte es nicht noch mal passieren?“
Ein scharfer Schmerz durchfährt ihn. Dieses schreckliche Gefühl kommt völlig unerwartet. Er weiß nicht, was er sagen soll. Aber dann mischen sich Lust und Hoffnung, als sich Will von der Tür abstößt, ihn packt und so verzehrend küsst, dass sich die Welt aus den Angeln hebt.
Ja, es war wieder passiert. Wie jedes Mal. Mein Gott, die zweite Nacht voller Sex war …
Patrick landet wieder in der Gegenwart, als die Badezimmertür aufgeht und ein vollständig bekleideter Will herauskommt. Die Eier in Patricks Magen rumoren. Will setzt sich an den Frühstückstisch und misst seinen Blutzucker, bevor er sich über seinen Toast mit Hüttenkäse hermacht und Patrick mit einem entschlossenen Blick ansieht.
Patrick weicht ihm aus und stochert mit seiner Gabel in seinem Essen herum. „Müssen wir darüber sprechen?“, fragt er. Will sieht ihn weiter an und kaut bedächtig. „Weil ich nämlich nicht darüber sprechen möchte.“
Wenn es um Sex mit Will geht, handelt Patrick lieber, statt zu reden. Das ist ihm tausendmal lieber, als erneut eine Abfuhr zu kassieren und den damit einhergehenden Schmerz heraufzubeschwören.
Will runzelt die Stirn, schweigt aber. Patricks Herzschlag hüpft wie verrückt, ganz erpicht darauf, dass Will endlich zu sprechen beginnt.
„Wirklich? Du glaubst also, dass es nichts zu bereden gibt?“
„Nein“, erwidert Patrick. „Ich sehe keinen Grund dafür.“
Aber natürlich sieht Will das anders. Als wäre das etwas Neues.
„Patrick, wir hatten gestern Nacht schon wieder Sex. Dreimal.“
„Ich weiß, was wir getan haben, Will.“
„Und?“
„Ich mochte es und ich bereue es auch nicht.“
„Dir hat es also gefallen?“, fragt Will und zieht seine Unterlippe zwischen die Zähne.
„Schnuckiputz, du warst doch dabei. Zweifelst du wirklich daran, dass du der beste Fick bist, den ich je hatte?“
„Der Beste?“
„Absolut.“
Es ist, als würde die Sonne aufgehen, während sich Will lächelnd einen weiteren Toast mit Hüttenkäse schmiert. „Du aber auch. Ich meine, du bist auch der Beste, den ich je hatte.“
Welch Überraschung. Patrick müsste eigentlich einen Preis dafür bekommen, dass er das nicht laut ausgesprochen hat. Er greift über den Tisch hinweg und legt seine Hand auf Wills Finger. „Ich bin gerne mit dir zusammen, liebe den Sex und will einfach nicht darüber reden.“
Will entzieht ihm seine Hand und kratzt sich hinter dem Ohr. „Warum?“
„Weil ich nicht möchte, dass wir aufhören.“ Patricks Hand ballt sich auf dem Tisch zur Faust. Er nimmt all seinen Mut zusammen, um die folgende Frage zu formulieren. „Außer du möchtest, dass wir es nicht mehr tun?“
Will schüttelt den Kopf und blickt angestrengt auf seinen Teller. Nachdem er sich eine Portion Rührei genommen und einen weiteren Toast mit Hüttenkäse bestrichen hat, räuspert er sich und erwidert zögernd Patricks Blick. „Du denkst also, es ist in Ordnung, wenn wir …“
„Vögeln, ohne uns zuerst unsere unsterbliche Liebe zu schwören?“
Will errötet, nickt aber.
„Wir haben Sex, wir begehen kein Verbrechen. Natürlich ist es in Ordnung. Warum sollte man aus einer Mücke einen Elefanten machen?“
Will meidet Patricks Blick und widmet sich seinem Toast. Genau deswegen möchte Patrick nicht über solche Dinge reden. „Was hab ich denn jetzt Falsches gesagt?“
Will zuckt mit den Schultern und beißt von seinem Toast ab. „Aus was würden wir denn einen Elefanten machen?“
„Genau deswegen will ich nicht darüber reden.“
„Weil du denkst, dass ich sagen werde, dass wir keinen Sex mehr haben können, wenn keine Hoffnung besteht, dass wir uns ineinander verlieben und zusammen eine Familie gründen.“
Jetzt bricht Patrick der Schweiß aus. „Wirst du das nicht?“ Er hat keine Ahnung, was Wills Verstand gerade ausbrütet. Er kann es förmlich rattern hören, während Will ihn schweigend betrachtet. Patrick wird schlecht.
„Nein“, sagt Will schließlich mit einem Lächeln, das nur leicht an seinem Mundwinkel zupft.
„Was?“ Patrick verschluckt sich an seinem Toast und trinkt einen Schluck.
„Nein, ich werde nicht sagen, dass wir aufhören müssen. Wir werden weiter … du weißt schon.“
„Sex haben.“
„Ja. Wir werden weiterhin miteinander schlafen.“ Wills Augen werden dunkel vor Lust.
„Ich wusste, dass es dir gefallen hat.“ Patrick lehnt sich vor und grinst Will lüstern an. „Jetzt erzähl mir mal, was dir am besten gefiel, und zwar im Detail.“
„Ich dachte, du willst nicht darüber reden“, erwidert Will und rückt die Serviette auf seinem Schoß zurecht.
„Ich will nicht darüber reden, dass es falsch war, dass du immer noch nicht über Ryan hinweg bist und dass wir uns so schnell wie möglich wieder scheiden lassen. Denn das weiß ich alles.“
„Okay, ich hab’s verstanden“, sagt Will und stopft sich den restlichen Toast in den Mund.
„Jetzt erzähl mir all die dreckigen Details. Ich will hören, wie sehr du es gemocht hast.“
Will lächelt milde. „Oh, ich habe es geliebt.“
„Und?“
„Wieso fängst du nicht an?“, fragt Will. Die Röte, die seine Wangen hinaufkriecht, leuchtet verheißungsvoll.
„Ich liebe die Laute, die du von dir gibst, wenn ich in dich eindringe.“ Patrick versucht, ihn aus der Ruhe zu bringen.
Wills Lächeln schwankt zwischen Faszination und Hilflosigkeit. „Wirklich?“
„Aber sowas von.“
„Tja, und mir gefallen die Laute, die du von dir gibst, wenn du meinen Körper eroberst“, sagt Will und keucht dabei atemlos, bringt Patrick fast um den Verstand.
„Was noch?“
Will bringt es fertig, tatsächlich noch weiter zu erörtern. „Dein Schwanz ist vielleicht nicht ungewöhnlich groß, dafür hast du aber einen extremen Umfang.“ Wills Stimme erklimmt neue Höhen. „Du triffst genau die richtigen Stellen, lässt mich Sterne sehen.“
Patricks Herz schlägt dumpf gegen sein Brustbein und pulsiert in seinem Schwanz. „Ich habe noch nie jemanden gesehen, der so in seinem Orgasmus aufgeht. Und das meine ich ganz ehrlich. Dein ganzer Körper bebt und ich habe Mühe, nicht abgeschüttelt zu werden.“
„Es überkommt mich einfach.“
„Die Art und Weise, wie du danach um mich herumzuckst … ist unglaublich heiß.“
Wills Atem kommt nur noch stoßweise. „Dir gefällt das, habe ich recht? Mich zum Orgasmus zu bringen? Mich fliegen zu lassen?“
„Willst du mich verarschen? Lass mich raten, er mochte es nicht?“
Will nickt beschämt. „Er sagte, es wäre pervers.“
Fahr doch zur Hölle, Ryan!
„Will, du bist mit Abstand die letzte Person auf der Welt, die ich als pervers bezeichnen würde. Ich mag es, dir einen zu blasen, dich zu lecken, dich zu ficken, und von dir gefickt zu werden. Ich würde vermutlich alles mögen, was du ausprobieren möchtest.“
Will lacht. „Du magst es, wenn ich dir einen blase?“
„Machst du Witze? Mein Schwanz würde am liebsten in deinem Mund sterben.“
„Wie romantisch.“
„Wann kapierst du endlich? Romantik und ich? Absolut inkompatibel.“
Wills Lächeln enthält eine selbstgefällige Note. „Es ist das einzige, indem ich richtig gut bin. Jack Lincoln und … Lass uns einfach sagen, dass ich viel Übung hatte.“
„Das zahlt sich aus.“
„Weißt du, was ich noch liebe?“, fragt Will mit glänzenden Augen.
„Sag es mir.“
„Ich liebe es, deinen Schwanz in meiner Hand zu halten und das Blut zu spüren, das ganz dicht unter der samtweichen Haut pulsiert.“
„Wirklich?“
„Ja“, bestätigt Will mit zitternder Stimme.
„Ich mag es, wenn du mich leckst. Ich sollte einen Tempel errichten, in dem du tagtäglich meinem Hintern huldigen kannst.“
Will lacht und klaut einen Streifen Speck von Patrick Teller. „Ich habe das noch nie zuvor getan.“
„Dann bist du ein Naturtalent, Schnuckiputz.“
Wills Stimme ist nur noch ein Hauch. „Wenn wir beide gekommen sind und du mich festhältst und nicht mehr loslässt? Das gefällt mir auch.“
„Hast du vor der Arbeit noch etwas Zeit?“, fragt Patrick, schiebt seinen Stuhl zurück und steht auf.
Will leckt Hüttenkäse von seinem Daumen und nickt heftig. „Ja, habe ich.“
Die Arbeit kann warten.
***
Als er das Brown Gargle verlässt, summt Will leise Baby, It’s Cold Outside vor sich her. Auf dem Marktplatz wird der große Weihnachtsbaum abgebaut. Haufenweise Schachteln stehen herum, in denen die großen Christbaumkugeln und Lichterketten verstaut werden, gleichzeitig sind Gemeindemitarbeiter fleißig dabei, die Laternenpfosten von den schweren Kränzen zu befreien. Auch das Ladenfenster vom Tate’s hat bereits seine festliche Beleuchtung verloren. Normalerweise betrübt Will das „Wegpacken“ der Weihnachtsdekoration. Es ist, als wäre die schönste Zeit des Winters vorbei und alles, was bleibt, ist die brutale Kälte. Aber nicht heute. Während er an seinem Kaffee nippt, tänzelt er grinsend den Gehweg entlang. Sein Kinn brennt von Patricks Bartstoppeln, gleichzeitig macht sich ein angenehmes Ziehen in seinem Hintern breit, den Patrick erst vor Kurzem erobert hat.
Als er an Ryans Wohnkomplex vorbeikommt, wartet Will auf das übliche unwohle Gefühl, das ihn überkommt, wenn er hier entlanggeht. Aber stattdessen taucht Patrick vor seinem inneren Auge auf, wie er auf dem Boden liegt, mit der Hand an seiner Schläfe, nachdem Ryan ihn auf der Silvesterparty niederschlug.
Hartleys Wagen steht vor der Tür. Auf der Ladefläche stapeln sich Ryans Sofa, seine Matratze und Umzugskartons. Will verlangsamt sein Tempo. Das irrationale Bedürfnis, die beiden zusammen zu sehen und auszutesten, ob es wehtut, überkommt ihn. Doch er schüttelt es ab. Das ist nicht mehr sein Leben. Er hat sich für etwas anderes entschieden.
Die Eingangstür der Stiftung ist bereits geöffnet, als Will ankommt. Starla sitzt hinter ihrem Schreibtisch und sieht ihre Emails durch. „Hallo Boss“, begrüßt sie ihn fröhlich und streicht sich ihren Pony aus der Stirn. „Gutes neues Jahr.“
„Guten Morgen“, erwidert Will lächelnd.
Sie tauschen sich kurz über die Feiertage aus. Starla ist an der Nasenspitze anzusehen, dass sie vor Neugier schier umkommt, aber sie hält sich zurück und fragt nicht nach dem Zwischenfall auf der Silvesterparty. Will gratulierte sich selbst dazu, sie eingestellt zu haben.
Auf dem Weg zu seinem Büro ruft ihm Starla hinterher: „Oh, checken Sie unbedingt Ihre Emails. Das müssen Sie sich ansehen.“
Neugier macht sich in Will breit. Er schält sich rasend schnell aus Mantel und Schal und startet seinen Laptop.
„Schön, dich mal wieder lächeln zu sehen“, sagt Owen und schließt die Tür hinter sich. „Ich war nicht sicher, ob du heute kommen würdest nach dem ganzen Trubel an Silvester und der Tatsache, dass Ryan die Stadt verlässt.“
Will sammelt sich einen Moment, bevor er Owen antwortet. Vor zwei Tagen sah die Welt noch ganz anders aus. „Mir geht es besser denn je. Ich sehe klarer. Ich kann nicht kontrollieren, was Ryan fühlt oder was er tut.“
„Das stimmt. Du hast nur die Kontrolle über dich selbst.“
„Setz dich doch, Owen.“ Will lehnt sich in seinem Stuhl zurück und überlegt sich seine nächsten Worte. „Als ich Ryan kennenlernte, war ich verdammt jung. Ich habe meine Highschooljahre damit verbracht, mich für mein Gewicht zu schämen und zu verstecken, wer ich wirklich war. Um den Schmerz zu lindern, habe ich angefangen zu trinken, und jedem Typen einen zu blasen, ohne mich zu outen.“
„Sich selbst zu verleugnen, bringt niemanden weiter“, erwidert Owen und macht es sich auf dem Stuhl vor dem Schreibtisch bequem, nimmt die Brille ab und beginnt, die Gläser zu säubern. „Das Gleiche gilt dafür, einem Kind zu sagen, dass es okay ist, schwul zu sein, aber nur, wenn man das ganze Leben mit einem einzigen Mann teilt und treu ist. Wenn nicht, dann wirst du krank und stirbst einen qualvollen Tod.“ Wills Hand streicht fahrig durch seine Haare, was Owen die Stirn runzeln lässt.
„Ich kann immer noch nicht glauben, dass deine Mutter und dein Onkel dir diesen Quatsch eingetrichtert haben und auch noch glauben, dass es richtig ist, das zu einem sensiblen Kind zu sagen.“
„Tja, genau das haben sie getan. Andere Leute experimentieren, testen aus, aber ich bekam nur diese eine Chance und wenn ich die versaut hätte, müsste ich den Rest meines Lebens alleine verbringen.“
„Will, darüber haben wir doch schon oft gesprochen.“
„Ja, aber erst jetzt verstehe ich es.“
„Wegen dem, was an Silvester passiert ist?“
Will winkt genervt ab. „Weißt du, wie beschissen es ist, wenn man erfährt, dass der Mann, den man liebt, mit dem man den Rest seines Lebens verbringen will, Sex verabscheut? Ihn richtiggehend hasst?“ Owen will zu einer Antwort ansetzen, aber Will lässt ihn nicht zu Wort kommen. „Nein, ehrlich gesagt, war es noch viel schlimmer: Er hasste nicht den Sex. Er hasste mich dafür, Sex zu mögen.“
„Bei allem was recht ist, ich glaube nicht, dass er Sex so sehr hasste, wie er es liebte, dich zu erniedrigen. Ich bin wirklich froh, dass du endlich erkannt hast, was er getan hat. Er hat dich misshandelt.“
„Ich dachte, ich könnte mich ändern. Ich dachte, es würde helfen, wenn ich mich selbst verleugne und nicht mehr ich bin. Dann würde er mich lieben. Dass ich eine eigenständige Person mit einer eigenen Meinung bin, rückte vollkommen in den Hintergrund. Es sagte mir auch niemand. Patrick ist der erste Mensch, der mir das klargemacht hat.“
„Um ehrlich zu sein, habe ich das auch schon getan, aber du wolltest mir nicht zuhören.“
Will nickt. „Tut mir leid. Du hast natürlich recht.“
„Es ist Ryan überlassen, ob er gerne Sex hat oder nicht. Es ist sein Leben. Aber er hatte nie das Recht, dich zu verurteilen und auf diese Weise zu misshandeln. Ganz sicher nicht dafür, dass du den Sex mit ihm genossen hast.“
„Aber ich habe den Sex mit ihm doch gar nicht genossen“, erwidert Will mit trotzig nach vorne gerecktem Kinn. „Ich dachte, dass ich das tat, aber da hatte ich auch noch keine Vergleichsmöglichkeit.“
Owen lächelt. „Oh. Ich verstehe.“
„Was?“
„Du und Patrick. Du schläfst mit ihm.“
Wills Herz setzt kurz aus und schlägt dann heftig weiter, fast so, als hätte Owen ihn bei einer Straftat ertappt. Aber das stimmt nicht. „Ja, das tue ich.“ Owen hebt kapitulierend die Hände, sagt aber nichts. Ein Prickeln überzieht Wills Nacken. „Ich finde ihn attraktiv und er mich auch. Wir sind verantwortungsbewusst, benutzen Kondome und wir haben beide Spaß dabei.“ Will sieht Owen angriffslustig an.
„Du musst deine Entscheidungen nicht vor mir rechtfertigen, Will. Aber bitte bedenke eines: Wie wird sich das auf dich auswirken? Vor allem darauf, nüchtern zu bleiben? Sich so früh wieder in eine Beziehung zu stürzen ist gegen …“
„Es ist keine Beziehung. Wir haben Sex und wollen nicht gleich heiraten.“ Will errötet. „Zumindest werden wir uns nicht ineinander verlieben.“
„Hmm.“
„Was?“
„Du nimmst ein großes Risiko auf dich. Du riskierst dein Leben, Will. Du bist trockener Alkoholiker. Und denk nur an dein Diabetes.“
„Wenn ich mit Patrick zusammen bin, geht es mir gut. Ich habe kein Verlangen nach einem Drink.“
Owen streicht seufzend mit einer Hand über seine Glatze. „Was ist, wenn es deiner Großmutter gelingt, einen Weg zu finden, damit ihr euch scheiden lassen könnt? Oder wenn Patrick entscheidet, nicht länger daran interessiert zu sein, heile Welt zu spielen, um Gute Taten zu retten?“
„Beides wird früher oder später geschehen, ganz egal, ob ich mit ihm schlafe oder nicht.“
„Ich kenne dich, Will. Sex ohne Gefühle ist weit außerhalb deines Wohlfühlbereichs. So bist du nicht.“
„Natürlich haben wir Gefühle füreinander. Wir sind Freunde und haben diesen ganzen Mist zusammen fabriziert.“ Will nestelt nervös an seinem Kragen. „Wir ziehen einfach nur ein bisschen Vergnügen aus einer Sache, die sonst einem Albtraum gleicht. Was ist so falsch daran?“
„Ich bitte dich nur, auf dich achtzugeben. Nicht mehr und nicht weniger.“
„Ich bin stärker als jemals zuvor und habe die Kontrolle über mein Leben zurück.“ Ein kalter Schauer läuft Wills Rücken hinab. Könnte er nicht wenigstens einmal Glück haben? Ein einziges Mal? „Patrick wird mir nicht wehtun. Ist es nicht auch besser, dass er es ist?“
„Du bist ein erwachsener Mann und ich habe dir schon mal gesagt, dass du nicht meine Einverständniserklärung brauchst. Ich hoffe, dass du rechtbehältst. Bitte achte nur darauf, eine Sucht nicht durch eine andere abzulösen.“
„Was meinst du damit?“, fragt Will, während sich ein ungutes Gefühl in seinem Magen einnistet.
„Du hast dich seit dem Desaster in Las Vegas so gut gehalten, dir gesündere Wege gesucht, deine Emotionen zu kanalisieren. Es wäre wirklich traurig, wenn du jetzt einen Rausch durch einen Orgasmus ersetzen würdest.“
Will schluckt schwer und senkt den Blick auf seine Finger. Er hatte Owen nichts von dem Zwischenfall an Weihnachten erzählt, als er fast der Versuchung erlegen wäre, sich in der Hotelbar zu betrinken. Ein Mentor sollte über solche Beinah-Rückfälle informiert werden, aber Will behält es für sich. Sein Barbesuch war ein allerletzter, verzweifelter – aber erfolgloser – Versuch gewesen, seinen Selbsthass in Alkohol und Verdrängung zu ertränken. Aber letztendlich hat er die Stärke besessen, sich gegen die Versuchung zu wehren. Natürlich hat ihm Patricks Anwesenheit geholfen, andererseits hätte er auch gut Patricks Sticheleien als Einladung sehen können, um sich einen Schnaps nach dem anderen hinter die Binde zu kippen. Aber egal, wie verführerisch ein Drink auch sein kann, er wird dich nie mögen, geschweige denn lieben. Von Zeit zu Zeit hatte die Trinkerei Will in die Knie gezwungen und nichts als Schmerz übriggelassen. Alkohol und Ryan. Ryan und Alkohol. Diese zwei Dinge gingen immer Hand in Hand. Ryan hat sich nicht um Will gekümmert, er hat ihn in den Alkohol getrieben und nachgetreten, als er schon am Boden lag. Owen kennt schon lange die Wahrheit über Ryan, Will wiederum ist gerade erst dabei, sie zu entdecken.
„Denk bitte daran, dass Süchtige alles tun und sich alles schönreden, um an ihren Stoff zu kommen“, gibt Owen leise zu bedenken.
„Du hörst dich wie Ryan an.“ Will schüttelt den Kopf. „Hör zu, ich schade niemandem und ich trinke nicht. Ich werde meine eigenen Entscheidungen treffen, ohne mich dabei jedes Mal schuldig zu fühlen. Davon hatte ich schon genug und langsam reicht es.“
„Wenn du meinst.“ Will wendet sich seinem Laptop zu. Eine nonverbale Aufforderung, das Zimmer zu verlassen, aber Owen bleibt, wo er ist. „Ich will einfach nur, dass du dich selbst einmal fragst, ob du ehrlich zu dir bist.“ Seine Stimme klingt zögerlich.
Will atmet tief ein und nimmt sich Zeit, bevor er noch etwas sagt, das er später bereut. „Bin ich. Patrick und ich stehen auf Augenhöhe.“
Owen steht auf und lächelt Will gezwungen an. „Das hört sich gut an. Ich hab einen langen Tag vor mir, ich sollte mich langsam an die Arbeit machen.“ An der Tür dreht er sich noch mal um. „Ach so, sieh bitte in dein Postfach. Herzlichen Glückwunsch.“
Will wartet, bis die Tür hinter Owen ins Schloss gefallen ist, bevor er die weiße Münze aus der Schreibtischschublade nimmt, die Owen ihm vorigen Monat überreicht hat. Er schließt seine Finger darum und wirft sie dann zurück. Er weiß, dass er gerade auf wackligen Beinen steht. Ein Fohlen, das die ersten Gehversuche unternimmt. Aber er ist bereit auszutesten, wie weit er damit rennen kann. Das Gespräch mit Owen hat die Freude geschmälert, die er zuvor noch empfunden hat, deshalb startet er sein Emailprogramm und öffnet die E-Mail mit dem Betreff: „Herzlichen Glückwunsch“.
„Patrick!“ Patrick beendet das Gespräch mit der Krankenschwester, die ihm Bericht über einen Patienten erstattet hat, und dreht sich zu Don um. „Gute Neuigkeiten! Ich habe gerade mit Dr. Claiborne gesprochen. Sie ist der Meinung, dass Shane Hammond stabil genug ist, damit Sie herausfinden können, ob er für Ihre Operationsmethode infrage kommt.“
„Perfektes Timing. Wenn Topol und Lerma auch dabei sind, räume ich meinen Terminplan frei.“
„Umso besser. Die Geräte, die Sie angefordert haben, sind letzte Woche geliefert worden. Ich habe mir die Freiheit herausgenommen und die wichtigsten Mitglieder Ihres Chirurgenteams aus Atlanta angefragt. Überraschenderweise hat Ihr alter Chef Dr. Schaeffer zugestimmt.“
„Er will doch nur etwas von dem Ruhm abhaben, wenn ich diesem Darwin-Award-Kandidaten das Leben rette. Und da ich seine Hilfe brauche, kann er ihn auch ruhig haben.“
„In Ihrem Team zu sein, bringt den Chirurgen aus Atlanta einiges Ansehen ein. Es lässt sie fast so gut aussehen, wie Sie wirklich sind.“
„Ich kann keine Versprechungen geben, aber diese Babys hier …“, Patrick wackelt mit seinen Fingern, „werden dem Idioten vermutlich das Leben retten.“
Don lehnt sich vor. „Hoffen wir mal, dass er das nicht damit feiert, eine weitere Rakete auf seinem Kopf zu starten“, flüstert er.
„Beschwören Sie es nicht.“, erwidert Patrick und schnappt der heraneilenden Schwester eine Patientenmappe aus der Hand. Sie muss neu sein, denn Patrick kann sie nicht zuordnen. „Wie heißen Sie?“ Nicht dass es von Bedeutung wäre, da er ihren Namen in fünf Minuten sowieso wieder vergessen hat.
„Kenzie?“
„Sind Sie sich sicher? Sie hören sich nämlich nicht so an.“
„Ja, das bin ich. Ich heiße Kenzie.“
Patrick ist stolz darauf, nicht damit herauszuplatzen, dass das eigentlich ein Katzenname ist. Will scheint sich auf seine sozialen Kompetenzen auszuwirken. Er überfliegt rasch die Patientendaten. „Tja, Kenzie, eigentlich sagte ich, man solle Mr. Brooks dehydrieren, nicht seine Nieren zerstören.“
„Ich … tut mir leid?“
Patrick nickt Don kurz zu und eilt den Flur entlang, Kenzie folgt dicht hinter ihm.
Gefühle. Überall. Widerlich.
„Dr. McCloud! Vergessen Sie nicht, dass wir Hammonds Frau noch von der Operation überzeugen müssen“, ruft Don ihm nach.
Patrick verdreht die Augen. „Das werde ich Ihnen überlassen. Außer Sie wollen, dass sie unser Anliegen abweist.“
Dons Gelächter folgt ihm um die Ecke. Shane Hammonds schwangere Frau ist streng religiös und ein trauerndes Häufchen Elend. Er sah sie schon beten, neben Shanes Bett und im Wartezimmer. Und wenn sie nicht betet, heult sie. Patricks Meinung nach ist sie weit davon entfernt, eine Entscheidung treffen zu können. Aber Gesetz ist nun mal Gesetz. Daran kann man nichts ändern.
Don ist die bessere Wahl, um sie von einer Operation zu überzeugen, denn Patrick würde sie nur beleidigen und zum Heulen bringen. Dann würde sie sich weigern, Patrick operieren zu lassen, damit er ihrem Mann das Leben rettet. Möglicherweise würde sie auch das Krankenhaus wegen seelischer Grausamkeit verklagen. Am besten hält er sich fern von ihr.
Nachdem Patrick Kenzie ordentlich zusammengefaltet hat, da sie beinahe für den Tod von Mr. Brooks verantwortlich war, gibt er ihr neue Anweisungen und macht sich auf den Weg in sein neues Büro. Es ist kleiner als sein altes in Atlanta, aber er hat alles, was er braucht. Er setzt sich hinter seinen Schreibtisch und schaut sich die Scans eines neuen Patienten an. Ein Teenager namens Addison Rowe. Sie hat ein ventrales exophytisches Gliom im Hirnstamm mit dichten Kalzifikationen, das beständig an Größe zunimmt und zu Atembeschwerden führt. Patrick weiß, dass ihr nur noch eine Operation helfen kann. Er muss vielleicht spontan eingreifen, aber im Moment darf er nichts überstürzen. Der Tumor liegt an einer sehr gefährlichen Stelle. Die Gefahr, dass es zu einer Lähmung oder gar zum Tod kommt, ist sehr hoch. Sobald sich ihre Atmung stabilisieren lässt, wird Patrick sicher etwas auf ihren Scans entdecken, dass seine Gewissheit untermauert, ihr Leben retten zu können. Er muss sich sicher sein, bevor er ihren Schädel öffnet.
Als er sich seiner nächsten Schritte bewusst ist – noch mehr Scans von ihrem Schädel – tritt Patrick ans Fenster und beobachtet den verschneiten Parkplatz. Dieser Januar in South Dakota ist seine persönliche Vorstellung von der Hölle. Natürlich ausgenommen von Will, der ihm superintensive Orgasmen verschafft. Und dann gibt es noch die brandneue neurologische Abteilung. Es wird noch einige Zeit dauern, bevor sie endgültig fertiggestellt ist, aber auch das entwickelt sich prächtig. Im Großen und Ganzen hat South Dakota doch ein paar wenige Schätze zu bieten.
Der Morgen ist bereits fortgeschritten und Will ist vermutlich gerade dabei, seinen Zucker zu messen und einen kleinen Snack zu sich zu nehmen. Als Patrick sein Handy aus der Tasche holt, ist zwar keine Nachricht von Will drauf, aber eine von Dinah. Ein Foto von Eric, der gerade seine neue Nähmaschine benutzt. Seine roten Haare stehen in alle Richtungen ab, während sich seine Zungenspitze neckisch hervorgestohlen hat. Er macht einen konzentrierten, aber glücklichen Eindruck. Patrick seufzt und streicht mit seinen Händen über seinen Schreibtisch. Es kann es nicht länger aufschieben. Er muss anrufen.
„Pat? Ich bin so froh, dass du anrufst. Hattest du schöne Feiertage?“ Dinahs zärtliche Stimme kriecht in seinen Körper und füllt ihn von den Zehen bis in die Haarspitzen mit Wärme. Das ist so viel besser als heißer Kaffee an einem scheißkalten Morgen in South Dakota.
„Sie waren besser als erwartet.“
„Das freut mich.“
„Wie waren eure?“
„Wundervoll natürlich. Dankeschön.“ Im Hintergrund kreischt es. „Jane, schau kurz in Masons Windel, Liebes. Wenn sie voll ist, sei ein braves Mädchen und wechsele sie bitte.“
„Mason?“
„Er ist erst gestern zu uns gekommen. Ich weiß nicht, wie lange er bei uns bleiben wird, aber wir sind sehr glücklich, dass er hier ist. Er ist fast zwei Jahre alt und ein echter Sonnenschein.“
„Also hast du wieder drei Kinder im Haus.“
„Alles darunter ist einsam. Du weißt doch, dass ich immer mindestens fünf um mich herumhätte, wenn ich könnte.“
„Du brauchst ein größeres Haus.“
„Das sagt Phil auch“, erwidert Dinah und klingt dabei ziemlich genervt. „Aber er sagt auch, dass Häuser nicht einfach auf den Bäumen wachsen. Trägst du noch ein bisschen von der Wundsalbe auf, Jane? So ist es gut.“
„Dann lass mich dir eines kaufen.“ Ein muskulöser Krankenpfleger geht am Gangfenster des Büros vorbei. Patrick blickt seinem Hintern hinterher. Knackig. Und – dem tuntigen Gang nach zu urteilen – schwul. Ganz nett, aber Will ist definitiv heißer. „Ein größeres Haus ist kein Problem.“
Dinah schnalzt mit der Zunge. „Du hast schon genug für uns getan.“
„Zwei Kinder leben gerade in suboptimalen Verhältnissen, weil du kein Geld von mir annehmen willst.“
„Pat, versuchst du gerade, mir ein schlechtes Gewissen einzureden?“
„Hauptsache es hilft.“
Dinah lacht. „Okay, du darfst uns ein Haus kaufen, aber nur, wenn du uns mal wieder besuchst und dabei hilfst, es auszusuchen. Ich hatte dich schon so lange nicht mehr im Arm.“
„Wer redet jetzt wem ein schlechtes Gewissen ein?“
„Hauptsache es hilft“, erwidert sie zuckersüß. Patrick lacht. Diese Frau hat einen großen Platz in seinem Herzen. Er ist wirklich ein Idiot, nicht öfters bei ihr vorbeizuschauen. Aber Dinah wäre nicht Dinah, wenn sie ihm nicht direkt auf die Schliche kommen würde. „Du weißt, dass ich immer gern mit dir telefoniere, und ich weiß auch, dass es eher selten vorkommt. Wem oder was hab ich also die Ehre zu verdanken.“ Geschirrklappern dringt durch den Hörer.
„Ich bin umgezogen.“
„Was? Wann?“
„Im November.“
„Reden wir von einer neuen Wohnung oder …“
„Nein, eher von einem neuen Bundesstaat.“
„Was? Oh mein Gott. Ich hab dein Weihnachtsgeschenk an deine alte Adresse geschickt.“
„Es wurde nachgesandt und ist angekommen. Danke übrigens.“ Die selbstgemachten Kekse und das Karamell haben nicht mal einen Tag überlebt.
„Sollen wir Heiß oder kalt spielen? Soll ich raten, wo zur Hölle du hingezogen bist?“
„Es ist ehrlich gesagt ziemlich kalt. Sehr viel kälter“, erklärt Patrick schnaubend. „Ich bin in Healing, South Dakota.“
„South Dakota?“, fragt Dinah verdattert. „Warum?“
Patrick klopft mit den Fingern gegen seinen Schenkel. Jetzt wird es schwierig. Wenn ihm die Molinaro-Familie jemals Probleme bereiten sollte, will er sichergehen, dass Dinah und Phil außen vor sind. „Ich baue gerade eine neue neurologische Abteilung auf. Sie ist auf meine Spezialisierungen ausgerichtet und es werden keine Kosten gescheut.“
„Wow, herzlichen Glückwunsch!“ Dinahs fröhliche Stimme kann den misstrauischen Unterton nicht ganz überdecken. „Aber warum hast du so lange gewartet, uns das zu erzählen? Wenn ich das früher gewusst hätte, hätte ich dir eine Flasche Jack Daniels zum Feiern geschickt.“
„Oh, Dinah. Du und dein JD.“
„Wenn dir Kinder in dein Leben und auf den Schoß krabbeln, nur um dich dann doch zu verlassen, musst du dich hin und wieder trösten. Dafür werde ich mich auch nicht entschuldigen.“
„Habe ich auch nicht vor dir verlangt.“
„Du hast meine Frage noch nicht beantwortet.“ Ihre Stimme klingt nun streng und erinnert ihn an Will. Keiner von beiden lässt lange locker. „Warum hast du mir nicht früher Bescheid gesagt?“
Patrick tritt von einem Fuß auf den anderen und atmet tief durch. „Ich habe geheiratet.“
„Du hast was?“
„Er ist ein netter Kerl. Ich bin nur nicht sicher, ob es lange hält. Aber einige Ehen tun das ja heutzutage noch.“
Patrick hält den Atem an. Am anderen Ende der Leitung bleibt es still. So still, dass ihm nach einigen Augenblicken schwindlig wird.
„Patrick McCloud, du hast geheiratet und mich nicht dazu eingeladen?“ Da ist so viel Schmerz in ihrer Stimme. So hat er sie noch nie erlebt. „Ich wusste nicht mal, dass du dich mit jemandem triffst.“
„So war es auch nicht! Wir …“ Er will Dinah nicht erzählen, dass ihr geliebter Jack Daniels eine tragende Rolle bei seiner Eheschließung gespielt hat. „Wir sind durchgebrannt.“
„Durchgebrannt? Du – mein Patrick McCloud – bist durchgebrannt?“
„Ja.“
„Du redest jetzt besser Klartext, junger Mann.“ Oho, wenn Dinah ihre du bist in großen Schwierigkeiten-Stimme nutzt, wird es ernst. Patrick muss trotzdem lächeln. Dinah in ihrer Mutterrolle ist einer seiner beiden wunden Punkte. Der andere ist Will, das muss er zu seiner Schande gestehen. „Er heißt Will Patterson und leitete eine Wohltätigkeitsstiftung.“ Patrick streicht sich durch die Haare. „Er ist ein toller Mensch.“
„Das hoffe ich doch.“
„Ich habe ihn in Las Vegas kennengelernt.“
„Vegas!“
„Du weißt schon, Vegas. Blinkende Lichter, Glücksspiel.“
„Warst du betrunken?“
„Ja. Es ist faszinierend. Die Wissenschaft bestätigt, dass Liebe auf den ersten Blick mit einem Schuss Alkohol in Las Vegas zur Ehe führt.“ Die Stille, die darauf folgt, ist unheilverkündend. „Hurra?“ Der Versuch, das Ganze aufzulockern, scheitert kläglich.
„Du hast einen Mann in Vegas geheiratet und bist wegen einem neuen Job nach South Dakota gezogen?“
„Brauchst du ein Hörgerät? Ich kann dir eines besorgen.“
„Und du hast das alles gemacht, ohne mir davon zu erzählen?“
„Richtig.“ Patrick wird übel. Er hätte ihr etwas sagen sollen.
„Oh mein Gott, geht’s dir gut? Was geht da vor sich? Erzähl es mir. Sag mir bitte die Wahrheit.“
Ein ungutes Gefühl breitet sich in Patrick aus. Er würde gerne ehrlich sein, schließlich hat er Dinah noch nie angelogen. „Alles in Ordnung. Ich hätte es dir nur früher sagen sollen.“
„Offensichtlich! Oh Gott. Oh, Pat.“ Das tiefe Seufzen lässt Patricks Kehle eng werden. Er will nicht, dass sich Dinah Sorgen um ihn macht. Darum hatte er ihr bislang auch noch nichts erzählt. Er kann sie umherwandern hören. „Ich wusste, ich hätte dich früher öfter zu dem Therapeuten schicken sollen, aber du warst so stur. Du saßt ruhig da und ich dachte mir einfach Was er nicht erzählen will, geht auch niemanden was an, deshalb habe ich mich nicht weiter dahintergeklemmt und nun schau dich an.“
„Ja, schau mich an. Ich bin ein brillanter Neurochirurg und leite derzeit eine Abteilung, die möglicherweise eines Tages die beste der Welt sein wird. Dazu bin ich mit einem attraktiven Mann verheiratet, der nicht nur reich ist, sondern den ich auch sehr mag. Ich fühle zum ersten Mal in meinem Leben Glück. Ja, du hättest wirklich auf diese Therapiesitzungen bestehen sollen. Vielleicht wäre ich dann Mechaniker geworden.“
„Glaub ja nicht, ich hätte nicht gehört, dass du nicht von Liebe gesprochen hast.“
„Es ist kompliziert.“
„Wie kann ich dir helfen?“
„Lass mich dir ein Haus kaufen.“
Das darauffolgende Seufzen enthält unzählige Stadien der Irritation.
Patrick reibt über seinen Nasenrücken. „Ich muss los. Ich bin im Krankenhaus.“
„Okay. Wie kann ich dich erreichen?“
„Mein Handy funktioniert noch.“ Er kann sich gerade noch davon abhalten, ein offensichtlich dranzuhängen. „Du kannst mich aber auch über das Krankenhaus in Healing erreichen. Meine Adresse werde ich dir nachher schicken. Mir geht’s gut. Alles ist in Ordnung, Dinah.“ Jetzt klingt er wie Will, der jedem versichert – inklusive sich selbst –, dass alles gut ist. Einfach klasse.
„Okay, damit muss ich leben. Ich kann nur hoffen, dass du auf dich achtgibst. Aber eines kann ich dir sagen, Mr. Ich reagiere auf einmal impulsiv: Wenn du hierher kommst, will ich, dass du Will mitbringst. Ich will den Menschen kennenlernen, der meinen Patrick dazu gebracht hat, zu handeln, bevor er denkt.“
„Wenn wir bis dahin nicht schon wieder geschieden sind, werde ich es in Betracht ziehen.“ Seine Klamotten fühlen sich urplötzlich viel zu eng an. Nervös nestelt er an seinem Kragen.
„Soll das ein Scherz sein oder meinst du das ernst?“
„Beides. Aber es ist alles in Ordnung. Ich bin glücklich. Du musst dir also keine Sorgen machen.“
„Oh doch, das werde ich.“
Patrick lässt seine Finger wieder über die Ecke seines Schreibtisches wandern. „Ich muss jetzt wirklich los. Es warten noch Patienten auf mich.“
„Dann geh. Und, Schatz? Ich bin stolz auf dich. Vielleicht hab ich das anfangs nicht klar genug gesagt. Aber ich meine das wirklich ehrlich. Herzlichen Glückwunsch zum neuen Job und zur Heirat. Ich will nur, dass du glücklich bist. Das ist alles, was ich mir jemals für dich gewünscht habe.“
„Ich weiß.“
„Ich liebe dich, Pat. Das habe ich immer und das werde ich auch immer.“
Patrick legt auf, steckt sein Handy wieder in seine Tasche und streckt sich. Er fühlt sich wie der letzte Arsch, Dinah nicht die ganze Wahrheit gesagt zu haben. Er hasst es, sie anzulügen. Es macht ihn ruhelos und zittrig, als hätte er gerade eine Wagenladung Benzin heruntergeschluckt und ein Sechserpack Red Bull hinterhergeschüttet. Er braucht dringend was zu essen. Etwas, das tröstet und seine Kohlenhydratspeicher auffüllt. Patrick verlässt sein Büro und steuert den nächsten Snackautomaten an. Eine Packung Maischips sollte seinen Magen wieder beruhigen.
***
„Es kann doch nicht so lange dauern, zu pinkeln?“, fragt Patrick Dylan, der in seinem Kinderwagen sitzt und mit einem grün- und lilafarbenen Ball spielt, während sie darauf warten, dass Jenny von der Toilette des Brown Gargle zurückkehrt.
„Bah-bah-bah!“, ruft Dylan und wirft den Ball so weit er es mit seinen kurzen Ärmchen schafft.
Patrick fängt ihn auf, bevor er auf dem Boden landet. „Okay, Sportsfreund. Ich kenne dieses Spiel und finde es doof.“ Er wedelt mit dem Ball vor Dylans Gesicht herum, der sich bemüht, ihn wiederzubekommen. Lange kann er aber dem freudigen Quietschen, das an seinem Herzen zupft, nicht widerstehen. Resigniert reicht er den kleinen Ball an Dylan weiter. Der schmust begeistert mit dem Bällchen und wirft es erneut. Dieses Mal neckt ihn Patrick deutlich länger. Keine Sekunde später fliegt der Ball im hohen Bogen, untermalt mit einem lauten Freudenschrei. Damit sich dieses Spiel nicht ewig wiederholt, blockt Patrick den nächsten Wurf gekonnt ab, sodass der Ball zurückspringt und im Kinderwagen landet.
„Oh nein, nicht das schon wieder“, sagt Jenny, setzt sich ihm gegenüber an den Tisch und trocknet ihre nassen Hände mit einer Serviette ab. „Jax, Liebling, die Papierhandtücher in der Damentoilette sind leer“, ruft sie Richtung Theke. Jax zwinkert ihr zu. Das Lächeln auf seinem Gesicht dürfte für feuchte Höschen sorgen. Nicht dass Patrick wüsste, wie sich das anfühlt, schließlich trägt er keine. Aber sollte Will jemals auf die Idee kommen, ihn in einem sehen zu wollen, würde er so ein kleines Höschen anziehen. Er ist für alles offen, im Schlafzimmer sowieso. Jenny schaut Jax hinterher, der gerade mit einer Packung Papierhandtücher in der Damentoilette verschwindet. Ihre Wangen färben sich in eine zarte Röte. Sie räuspert sich und spricht weiter. „Also, was gibt’s Neues im Krankenhaus? Ist einer der Neurologen, die sich zuletzt beworben haben, zu gebrauchen?“
„Pff. Falsches Thema.“ Patrick lehnt sich neugierig nach vorne. „Wann hast du mit ihm geschlafen?“
„Ich weiß nicht, wovon du redest“, erwidert Jenny pikiert und ist sich anscheinend nicht bewusst, dass sich die Röte in ihrem Gesicht noch weiter verstärkt, während sie nervös an ihrem Pferdeschwanz herumnestelt. Patrick hebt lediglich eine Braue und wartet. Jennys Augen leuchten, als sie zu grinsen beginnt. Nach einem kurzen Blick über ihre Schulter beugt sie sich zu Patrick. „Silvester“, flüstert sie.
„Das war anscheinend eine bedeutungsvolle Nacht für viele von uns.“ Er kann sich gerade noch davon abhalten, ihr zu sagen, dass auch er in dieser Nacht flachgelegt wurde.
„Ich will alles wissen. Erzähl mir, was zwischen dir und Ryan passiert ist. Warum hat er dir eine reingehauen?“
„Wow, das klingt wie eine dieser trashigen Realityshows.“
„Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Ich hab mir Sorgen gemacht.“
„Das hatten wir doch schon, als du dich über den blauen Fleck ausgelassen hast. Jetzt komm zur Sache.“
Als Dylan seinen Ball erneut aus dem Kinderwagen schleudert, fängt ihn Jenny auf und packt ihn in die Wickeltasche. Stattdessen bekommt Dylan ein Stoffbuch in die Hände gedrückt. Es ertönt ein erfreutes „Ya-ya-da“ und schon verschwindet eine knisternde Ecke in Dylans Mund.
„Komm schon, ich will Details!“ Patrick stupst sie mit seiner Gabel an.
„Oh Mann. Schon gut. Die komplette Partygesellschaft hat über den Showdown zwischen dir und Ryan spekuliert, aber eigentlich war die Party zu Ende, also sind wir hier gelandet. Ich habe Jax auf den neusten Stand gebracht und …“
„Freut mich zu hören, dass der Angriff auf mich zum Stadtthema geworden ist.“ Das weiß Patrick natürlich längst. Die ganze Stadt lässt sich im Hurting Times-Forum dazu aus, und schiebt dieses Mal Ryan den schwarzen Peter zu. Zum allerersten Mal – auch wenn die wenigsten in Patrick ein Opfer sehen. Die meisten sind der Meinung, er hätte es zumindest teilweise verdient.
„Jax war genauso schockiert über die Sache! Wir waren fast anderthalb Stunden hier, bevor Andys Frau Kopfschmerzen vom Champagner bekam und alle aufbrachen, Aber ich war noch nicht ganz mit meinem Donut fertig. Also …“ Jetzt fängt sie an zu quietschen. Ist das zu glauben? „Jax hat mir angeboten, mich nach Hause zu bringen, aber schließlich haben wir uns entschieden, noch etwas hier zu bleiben.“ Jenny wackelt bedeutungsvoll mit ihren Augenbrauen.
„Du kleines Luder. Ihr habt es hier getrieben?“
Sie nickt. „Verstößt das nicht gegen die Hygieneverordnung?“ Jenny kichert und nickt erneut.
„Ich will mehr Details“, sagt Patrick und steckt sich die kleine Rose seines Cupcakes in den Mund. Mal wieder hat ihm Jenny den letzten marmeladegefüllten Donut vor der Nase weggeschnappt. „Habt ihr euch geschützt?“
„Er hatte ein Kondom in seiner Brieftasche. Wir haben auf der Bank da hinter miteinander geschlafen.“ Jenny deutet in die Richtung und rutscht auf ihrem Stuhl herum. „Dann hat er mich nach Hause gebracht, ich hab den Babysitter bezahlt, nach Dylan gesehen und er hat die ganze Zeit gewartet. Daraufhin hatten wir noch drei weitere Male Sex. Und ja, wir haben Kondome benutzt. Ich hatte noch welche aus meiner Zeit mit Tom übrig.“
Patrick hebt seinen Kaffeebecher und stößt mit Jenny an. „Glückwunsch.“
Derweil kommen knisternde Geräusche aus dem Kinderwagen. Dylan ist immer noch mit seinem Stoffbuch beschäftigt.
„Er war fantastisch.“ Jennys Augen nehmen einen verträumten Ausdruck an. „Viel besser als erwartet. Er ist ja noch so jung.“
„Ich bin sicher, dass er jede Menge Erfahrung hat. Sieh ihn dir an. Er ist Sex auf zwei Beinen.“
„Pah! Was du nicht sagst!“
„Wann wirst du seinen Zauberstab wieder beglücken“, fragt Patrick grinsend.
Jenny wirft einen Blick über ihre Schulter, als Jax wieder aus der Damentoilette kommt und sie anlächelt. Er verschwindet im Hinterzimmer und taucht nur Sekunden später mit Klopapierrollen und Putzmittel auf, um im Herrenklo nach dem Rechten zu sehen.
Sie wendet sich Patrick zu und zuckt mit den Schultern. „Das wird sich zeigen. Es gibt zwei Schwierigkeiten: den Altersunterschied und Dylan. Wir stehen an unterschiedlichen Stellen im Leben.“
„Altersunterschied, so ein Blödsinn.“
„Sagt der Fünfunddreißigjährige, der einen Sechsundzwanzigjährigen geheiratet hat.“
„Sechsundzwanzig, hm?“ Er überlegt kurz und schiebt seine Unterlippe nachdenklich nach vorne. „Also ist er neun Jahre jünger. Ich war ziemlich nah dran, hab mit zehn Jahren gerechnet.“
Jenny schüttelt ungläubig ihren Kopf. „Patrick, willst du mir gerade wirklich weismachen, dass du nicht wusstest, wie alt dein Ehemann ist?“
Patrick hebt entschuldigend die Schultern. „Er sah volljährig aus und sie haben mich ihn heiraten lassen. Das reicht doch.“
„Oh mein Gott, du bist wirklich unglaublich!“
Patrick nippt an seiner Latte und wirft einen Blick zu Jax, der seine ganze Aufmerksamkeit der Türklinke des Herrenklos widmet, die er gerade putzt. „Was hat er für ein Sternzeichen?“
„Keine Ahnung.“
„Wann wurde er geboren?“
„Weiß ich nicht.“
Die Tatsache, dass Patrick nicht weiß, in welchem Sternkreiszeichen Jax geboren ist, behagt ihm nicht, aber es gibt da noch etwas anderes, das ihn brennend interessiert. „Hattest du einen Orgasmus?“
„Ja“, gibt Jenny lachend zu und wird prompt wieder rot.
„Jedes Mal?“
„Nein, nur zweimal bei mir in der Wohnung“, erwidert sie schulterzuckend.
„Ya-ya-ya-da-da!“
„Dylan scheint beeindruckt zu sein.“
„Ihhh!“, ruft Jenny und schlägt ihm gegen den Unterarm. „Du bist so ein Arschloch.“
„Ja und genau deswegen liebst du mich.“
„Das tue ich.“ Jenny streichelt sanft über die malträtierte Stelle.
„Tja, ich hatte noch nie das Vergnügen, eine Frau zu befriedigen, hab aber schon gehört, dass es ziemlich kompliziert sein soll. Also wenn Jax nicht gerade ein Schütze ist, solltest du ihn dir schnappen und einen Dreck auf den Altersunterschied geben.“
„Deine Liebe zu Will hat dich in einen Romantiker verwandelt. Aber das ist nicht immer angebracht.“
Patrick rümpft seine Nase. „Ich habe dir gesagt, du sollst dich flachlegen lassen, nicht heiraten.“
„Wer’s glaubt. Mich kannst du nicht täuschen.“
Das lässt er jetzt einfach mal so stehen. „Wie sieht es eigentlich mit der Nierenspende aus? Wann wirst du deine kaum gebrauchte Niere endlich Dylans Onkel Radar zukommen lassen?“
„Sie testen noch. Es liegt wohl an Radars Werten. Die medizinischen Begriffe verstehe ich nicht“, sagt Jenny und wird tatsächlich eine Spur blasser.
„Leider Gottes tun das viele nicht.“
„Wie dem auch sei, du Idiot, ich freue mich nicht gerade drauf. Ich hab also nichts dagegen, zu warten.“ Sie streicht sich eine blonde Strähne aus der Stirn. „Nach der OP wird mir Mom einen Monat lang mit Dylan helfen. Allerdings will sie während der fünf Tage, die ich in der Klinik bleiben soll, nicht von meiner Seite weichen, also wird Dylan vier Tage bei Andy und seiner Frau verbringen. In der Nacht vor meiner OP haben sie allerdings keine Zeit. Da muss ich mir noch etwas einfallen lassen.“
„Will und ich können ihn doch nehmen.“ Sein hilfsbereiter, wohltätiger Ehemann dürfte damit keine Probleme haben. Schließlich würden sie einer Freundin in einer Notsituation helfen.
„Wirklich?“
„Klar. Ich habe schon ein, zwei Mal auf Babys aufgepasst.“ Als er das zweite Jahr bei Dinah war, hatte sie ein Zwillingspärchen für ein paar Monate bei sich aufgenommen. Sie waren gerade mal sechs Monate alt. Er hatte Dinah beim Füttern und Wickeln geholfen und die Kinder in den Schlaf geschaukelt.
„Na ja, Dylan liebt dich heiß und innig, und Will geht ebenfalls toll mit Kindern um.“ Nach einer kurzen Bedenkzeit stimmt sie zu. „Okay, abgemacht.“
„Problem gelöst.“ Patrick wendet sich Dylan zu, der immer noch auf seinem Stoffbuch herumkaut und einzudösen scheint. Seine kleinen Wimpern berühren fast schon die vollen Pausbäckchen. „Das Sabbermonster und ich können eine Runde Ball spielen. Wir werden viel Spaß haben.“
Jenny legt den Kopf schief und mustert ihn interessiert. „Was ist denn heute mit dir los? Du wirkst so entspannt.“
Der Geschmack von Wills Haut kommt Patrick in den Sinn. „Tja, wie sagte Don doch so schön: Der Anfang ist die reinste Hochzeitsreise.“
„Ha, jetzt drehen wir den Spieß mal um. Ich will Details.“
„Im Bett. Noch mal im Bett. An der Wand und dann wieder im Bett. Und wir beide sind jedes Mal gekommen.“
Das empörte „Bastard!“ lässt Patrick auflachen. Als die Klingel über der Tür ertönt, erblüht in seiner Brust die Hoffnung, dass Will den Laden betritt. Aber es ist bloß Don, der sich gleich darauf einen Kaffee bestellt. Patrick sieht auf sein Handy, das auf dem Tisch liegt. Den ganzen Tag hat er noch keine einzige Nachricht von Will bekommen. Vielleicht hätte er ihn einladen sollen?
„Du runzelst die Stirn.“ Jennys Stimme reißt ihn aus seinen Gedanken.
„Es ist nichts.“
„Oh, du kannst mich nicht täuschen. Du vermisst deinen Liebling. Hast du gestern nicht genug von ihm bekommen?“
Es ist schwer, sich vorzustellen, jemals genug von Will zu bekommen. Er ist stark und fit. Und die Art und Weise, wie er Patrick manchmal anschaut, lässt ihn innerlich schwach werden. „Bei ihm gibt’s die besten Blowjobs der Welt, davon kann man nicht genug kriegen.“