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Kryptofix

Damit ihr Geheimbotschaften ganz leicht ver- und entschlüsseln könnt, haben meine Spezialisten für euch einen Decoder entwickelt. Er heißt Kryptofix und enthält auch den Detektivausweis mit der Gripspunktetabelle zum Sammeln der Punkte aus der Kommissar Kugelblitz Krimi-Reihe.

Ihr findet ihn auf der Website www.kryptofix.de. Überlegt euch einen Decknamen, mit dem ihr euch als Detektiv anmeldet, und los geht‘s!

Wer ein iPad, Tablet oder Smartphone benutzen darf, kann den Kryptofix-Decoder auch als App herunterladen.

Diese App ist kostenlos im App Store oder im Android Play Store erhältlich. Einfach kryptofix in die Suchfunktion eingeben und schon könnt ihr euch diese App herunterladen.

Wer spielt mit?

KK und sein Team
Sonja Sandmann, Fritz Pommes, Peter Zwiebel

Comisario Xavier Primmirat
mit Assistent Paco Casilla und Sohn Pablo

Rui Pardillo,
Besitzer der Bar La Hierba

Guy Gayola,
der Koffermann

El Manco,
der einarmige „Bettlerkönig“

Lara Lay,
berühmte Opernsängerin

Pol Picaza,
Manager der Sängerin

Leo Lirón,
Direktor des Hotels Barcelona

Ronny Rana,
Gärtner im Park Güell

Dr. Enrico Gómez,
Kaufmann und Villenbesitzer

Hui Tai Lang, der „Große Graue Wolf“,
Mitglied der „Triaden“ (Mafia) von Hongkong

außerdem: Trickdiebe, Kleindarsteller, Schulkinder, Polizisten, Zollbeamte und die vielen Besucher der goldenen Gaudí-Stadt, dem Herzen Kataloniens.

Der Fall „Blüten 007“

„Das hier sind echte Blüten, Chef!“, betont Sonja Sandmann. Sie stellt eine Vase mit bunten Anemonen auf den Schreibtisch.

„Von den falschen ‚Blüten‘ hab ich jetzt auch die Nase voll!“, seufzt Kugelblitz und schiebt die Akte mit der Aufschrift „Blüten 007“ beiseite. Eine internationale Geldfälscherbande sorgt seit einiger Zeit für Aufregung: Immer wieder tauchen falsche Fünfzigeuroscheine auf, die von den echten Banknoten kaum zu unterscheiden sind!

Die Kriminalpolizei ermittelt europaweit. Bis jetzt vergeblich.

Auch Kugelblitz und seinen Ermittlern ist es bisher noch nicht gelungen, die Bande zu fassen.

Im Nebenzimmer klingelt das Telefon.

„Für Sie, Chef!“, ruft Polizeiobermeister Fritz Pommes durch die offene Tür. „Ihr Hausarzt Dr. Rüttelpuls. Ich verbinde!“

Kugelblitz nimmt das Gespräch an. Er kennt Jonathan Rüttelpuls schon seit vielen Jahren und sucht ihn in unregelmäßigen Abständen zu Kontrolluntersuchungen auf.

„Mit den Blutwerten ist alles in Ordnung“, sagt der Arzt. „Aber du brauchst dringend Urlaub, lieber Isidor. Und ein paar Pfunde weniger und ein bisschen mehr Bewegung könnten deiner Gesundheit nicht schaden!“

„Du hast ja recht“, seufzt Kugelblitz. „Zum Glück ist mein Urlaub für nächste Woche schon von Polizeichef Bingo genehmigt …“

Der Zufall will es, dass am Nachmittag eine Mail von Kommissar Xavier Primmirat aus Barcelona auf den Bildschirm flattert.

Hallo, lieber Isidor,

was hältst du davon, wenn wir ein paar Tage durch Katalonien wandern? Auf den alten Schmugglerpfaden, wie damals, als wir Studenten waren …

Dein alter Freund Xavier.

Im Anhang findet Kugelblitz ein eingescanntes vergilbtes Foto. Darauf sind zwei schlanke, unternehmungslustige Studenten zu sehen, die in einer gefährlichen Steilwand hängen. Kugelblitz muss schmunzeln. In Wahrheit haben sie sich damals für das gefährliche Foto nur auf den felsigen Boden gelegt und die Kamera um neunzig Grad gedreht.

Wer kann einem alten Freund so eine Bitte abschlagen? Noch dazu, wenn sie so verlockend ist, der Arzt Bewegung verschreibt und die Urlaubszeit vor der Tür steht?

Kurz entschlossen geht KK ins Nebenzimmer und verkündet seinen Assistenten: „Am Fall ‚Blüten 007‘ werdet ihr allein weiterarbeiten müssen, Freunde! Nächste Woche hab ich Urlaub.“

„Das wissen wir doch längst, Chef“, sagt Fritz Pommes.

„Wohin geht die Reise?“, erkundigt sich Peter Zwiebel.

„Nach Barcelona. Eine Woche Wandern in Katalonien mit Xavier Primmirat, einem alten Studienfreund“, antwortet Kugelblitz vergnügt und schnappt sich im Vorübergehen einen von Sonja Sandmanns selbstgebackenen Haferkeksen.

„Comisario Primmirat aus Barcelona? Mit dem haben wir doch im Fall Tigerbande zusammengearbeitet“, erinnert sich Pommes.

„Es gibt doch nicht etwa einen neuen Fall?“, ruft Kriminalobermeister Zwiebel, der gerade den Kaffee für die Mittagspause braut.

„Nicht die Bohne!“, protestiert Kugelblitz. „Es geht diesmal nur um Wandern, frische Luft und Bewegung!“

„Genau das, was Sie brauchen, Chef“, bestätigt Sonja Sandmann. „Und keine Sorge: Wir haben hier alles im Griff! Noch einen Keks?“

„Nein, danke! Ich muss an meine Figur denken“, seufzt Kugelblitz und zieht den Bauch ein. „Sonst kneifen meine Wanderhosen!“

Zu Hause prüft Kugelblitz mit kritischem Blick seine Wanderausrüstung. Die alten Stiefel passen noch. Die Bundhose leider nicht!

Sein Neffe Martin, der Supersportler, berät Kugelblitz am nächsten Tag bei der Auswahl der richtigen Hose im Outdoor-Fachgeschäft: Federleicht und wetterfest soll sie sein!

„Am liebsten möchte ich mitfahren“, sagt Martin. „Aber ich muss ja leider in die Schule!“

„Du brauchst dringend einen neuen Koffer, Isy!“, sagt Martins Mutter, als sie ihren Sohn später bei Kugelblitz abholt. Ein wenig mitleidig deutet sie auf das altgediente Stück, das ihr Bruder gerade vom Schrank angelt.

„Findest du?“ Wehmütig betrachtet Kugelblitz den braunen Lederkoffer, der ihn so viele Jahre begleitet hat. Es sind so viele Erinnerungen, die der Koffer in Form von Aufklebern, Schrammen und Beulen mit sich herumträgt …

„Komm, Isy! Wir kaufen schnell einen neuen Koffer!“, ruft Ulla kurz entschlossen. „Mein Auto steht vor der Tür!“

Fünf Minuten später sitzt Kugelblitz im Mini seiner Schwester. Sie steuert das nächste Einkaufszentrum an.

Martin erweist sich wieder als fachkundiger Berater. „Der hier ist federleicht und hat vier Kugelrollen. Den kannst du mit dem kleinen Finger schieben!“, sagt er und empfiehlt einen der neuesten Flugkoffer.

Seufzend entschließt sich sein Onkel zum Kauf.

Etwas widerstrebend packt Kugelblitz am Abend seine Sachen in das neue, silberglänzende Prachtstück. Der alte Koffer landet wieder auf dem Schrank.

Ulla und Martin lassen es sich nicht nehmen, Kugelblitz am nächsten Morgen zum Hamburger Flughafen zu bringen.

„Mach viele Fotos von Barcelona, Onkel Isidor! Und grüß Pablo von mir!“, ruft Martin beim Abschied.

Pablo ist der Sohn von Kommissar Primmirat. Er ist 15 Jahre alt und war in den letzten Sommerferien bei Martins Familie in Hamburg, um Deutsch zu lernen. Martin möchte im nächsten Jahr nach Barcelona reisen. Weil Pablo von seiner Heimatstadt so viel Spannendes erzählt hat. Und weil der FC Barcelona momentan sein Lieblingsverein ist.

Als Kugelblitz mit dem neuen Koffer zum Einchecken rollt, muss er Martin recht geben: Der Koffer bewegt sich auf seinen vier Kugelrollen fast von selbst, obwohl seine schweren Wanderschuhe und ein paar Bücher drin sind.

Am Abflugschalter drängen sich Geschäftsleute und Urlaubsreisende. Barcelona mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten ist ein begehrtes Reiseziel.

„Guten Flug!“, wünscht die Stewardess, als sie den kleinen Abschnitt des Gepäckscheins auf die Bordkarte von Kugelblitz klebt.

„Guten Rutsch“, murmelt Kugelblitz, als der neue Koffer auf dem Transportband in die geheimnisvollen Tiefen der Gepäckanlage hinuntergleitet. Er denkt: Bestimmt kriegt das schöne Stück jetzt gleich die ersten Schrammen!

Nach der Sicherheitskontrolle ersteht Kugelblitz im Duty-free-Shop eine große Packung Marzipan für Xavier und eine Basecap mit dem Hamburger Wappen für Pablo. Dann geht er zum Gate. Gerade rechtzeitig: Eine Stewardess verkündet über die Sprechanlage, dass das Flugzeug jetzt zum Einsteigen bereit ist.

Als die Maschine zweieinhalb Stunden später am Flughafen von Barcelona aufsetzt, denkt Kugelblitz: „Hamburg-Barcelona: Das ist eigentlich nur ein Katzensprung, äh, viel mehr ein Luftsprung! Und jetzt freu ich mich auf den Urlaub!“

Im Strom der Ferienreisenden rudert er zum Gepäckband. Es dauert eine ganze Weile, ehe die Koffer anrollen. Sie sehen fast alle gleich aus. Kugelblitz denkt an seinen geliebten alten Koffer, den er immer schon von Weitem entdeckte. Aber da kommt ja seine neue silberfarbene Schönheit. Er zieht den Koffer vom Band.

Am Ausgang stehen viele Zollbeamte. Das hängt mit den Sicherheitsmaßnahmen zusammen, die in den letzten Tagen verstärkt worden sind. Die Drogenfahndung ist offenbar auch im Einsatz. Alle Fluggäste müssen die Koffer zur Kontrolle abstellen. Es gibt einen Stau.

„Zeitverschwendung! Wir sind doch keine Terroristen!“, schimpft ein junger Mann und stellt sich und seinen silbernen Koffer direkt neben Kugelblitz.

„Sicherheit geht vor“, sagt Kugelblitz und sieht lächelnd auf den ungeduldigen jungen Mann neben ihm, der einen blauen Sommerschal mit weißen Tupfen umgebunden hat.

Polizeihunde schnüffeln an den Gepäckstücken der Passagiere. Kugelblitz bewundert die klugen Hunde. Er weiß, dass sie mit erstaunlicher Sicherheit Sprengstoff, Geld und Drogen aufspüren können. Dafür haben sie – gemeinsam mit ihren Hundeführern – eine lange Spezialausbildung hinter sich.

Plötzlich bleibt ein Schäferhund vor Kugelblitz stehen und schnuppert aufgeregt an dem Koffer zu seinen Füßen.

„Venga conmigo, por favor“, sagt der Beamte zu Kugelblitz. „Kommen Sie bitte mit!“ Er winkt energisch mit dem Zeigefinger.

Ehe sich Kugelblitz von seiner Überraschung erholen kann, steht er schon im Zollbüro.

„¡Abra la maleta!“, befiehlt der Beamte. „Öffnen Sie den Koffer!“

Kugelblitz bemüht sich vergeblich, das Schloss zu öffnen.

„Der Zahlencode stimmt nicht. Das ist nicht mein Koffer!“, versichert er nervös. „¡Esta no es mi maleta!“

Die Zollbeamten werfen sich einen vielsagenden Blick zu. Ha! Da ist ihnen offenbar ein dicker Fisch ins Netz gegangen! Dass es nicht ihr Koffer ist, behaupten viele, wenn sie beim Schmuggeln erwischt werden.

„¿No es su maleta? Ahora lo vamos a ver“, sagt der Zollbeamte. „Das werden wir gleich sehen!“

So viel Spanisch versteht Kugelblitz, dass er weiß, dass er jetzt ein Problem hat.

„¡Tenemos una llave maestra!“, sagt der Zollbeamte und zückt den Generalschlüssel, mit dem sich alle modernen Koffer öffnen lassen.

„Dann öffnen Sie das Ding doch mit Ihrem llave maestra“, seufzt Kugelblitz. Jetzt kommt ein Kollege dazu, der Deutsch versteht. „In meinem Koffer sind Badesachen, Wanderschuhe, ein Wanderführer von Katalonien und ein Kunstband über Gaudí. Was hier drin ist, weiß ich nicht“, versichert Kugelblitz. „Es ist nicht mein Koffer.“

Der Zollbeamte steckt den Generalschlüssel in die dafür vorgesehene Öffnung am Kofferschloss. Der Deckel klappt auf. Und dann wird Kugelblitz kreidebleich: Der silberne Koffer ist vollgepackt mit sauber gebündelten Päckchen von Fünfzigeuronoten! Kugelblitz zückt seine Taschenlupe und studiert das Hologramm.

„Falschgeld!“, murmelt er und holt tief Luft. „Ausgerechnet Blüten!“

Da jagt er nun schon seit Wochen hinter einer Geldfälscherbande her, und jetzt wird er selbst mit einem Koffer voller Falschgeld geschnappt! Komischer geht´s nicht. Er muss schmunzeln, ob er will oder nicht.

„Enseguida se le va a borrar la sonrisa de la cara“, knurrt der Kollege vom Zoll mit finsterer Miene. „Das Lachen wird Ihnen schnell vergehen!“

„Ich kann ganz einfach beweisen, dass das nicht mein Koffer ist!“, sagt Kugelblitz gefasst. „Und außerdem kann Kommissar Primmirat, der mich draußen erwartet, bestätigen, dass ich Polizeibeamter bin und kein Geldschmuggler.“

Fragen an alle Detektive, die sich auch dann nicht täuschen lassen, wenn der Geld-Schein trügt:

1. Wie kann Kugelblitz ganz schnell beweisen, dass es sich nicht um seinen Koffer handelt?

2. Wem gehört der Koffer mit dem Falschgeld vermutlich?

Hier geht‘s zur Lösung