denken
überdenken
offenbleiben
erkennen, verantworten, entscheiden
Gewidmet
dem Zeitgenossen, ohne den viele vermutlich
seit dem 26. September 1983 nicht mehr wären, und zwar
Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow,
Oberstleutnant der sowjetischen Luftverteidigungskräfte,
geboren 1939, heute Rentner, wohnt in Frjasino, Moskau.
Sein Erkennen, Verantworten und Entscheiden
hielt ihn davon ab, befehlsgemäß Atomalarm auszulösen,
was Nuklearkrieg bedeutet hätte. Im Nachhinein stellte
sich heraus, dass der ihm über die sowjetische Satelliten-
Überwachung gemeldete Start einer Atomrakete der USA
auf die UDSSR lediglich auf Spiegelungen
des Sonnenlichts an Wolken beruhte.
Aus Angst
waren Frühwarnsysteme
in Ost und West so ausgelegt, dass
im Falle eines atomaren Erstschlags
die totale Vernichtung des Angreifers
ausgelöst werden sollte!
GEDANKEN
GEFÜHLE
GEMÜT UND SEELE
Tief in Gedanken versunken sein,
sich so seine Gedanken machen,
mit seinen Gedanken mal ganz allein,
dann das Bedürfnis, Gedanken mitzuteilen,
auszutauschen, mit anderen zu teilen.
Das bringt Überdenken, Anregen, Annehmen,
Gemeinsamkeiten, Bestätigen und Ablehnen.
Zuspruch wie Widerspruch bleiben nicht aus,
helfen, in einer Wertegemeinschaft und Gedankenwelt
sich einzureihen mit Gedanken im Tausch.
Hilfreich dürfte sein, einen Standpunkt zu finden.
Nützlich ist zu wissen:
Woher komme ich? Wohin möchte ich?
In der Zeit jederzeit kann es rechtzeitig sein,
gewissenhaft zu bezweifeln, in Frage zu stellen.
Gedanken sind frei, aber nicht unbeeinflusst
von Wünschen, Eitelkeiten, eigenen Schwächen,
von Gefühlen, Trieben, Zwängen und Bedenken.
Nie wird um richtige Gedanken sich bemühen
unbedingt zum Vermeiden von Fehlern führen.
Werte Leserinnen und Leser,
weil ich dachte, ich hätte genug geschrieben, und ich hätte
keine Zeit, wollte ich eigentlich nicht mehr schreiben. Dann
kamen mir erneut Gedanken, mit dem Bedürfnis, diese zu
ordnen, auszudrücken und von mir zu geben.
»Schreiben heißt, sich selber lesen.«
Max Frisch
Mein Gefühl sagt mir, dass ich von mir gebe, aber mir wird
dabei deutlich, dass ich mir selbst mit diesem Geben gebe.
Ich hoffe, dass es so ist und dass dies uns gut tut und jeder
von uns davon etwas hat.
Keinen Glauben, keine Überzeugung, keine Haltung
möchte ich bevorzugen oder benachteiligen.
Ich bemühe mich um logisches Denken und Werte.
Vorab möchte ich mich bei allen Leserinnen und Lesern
bedanken und allen alles Gute wünschen.
Herzliche Grüße
Dieter Gilsbach
Blüten erstrahlen
in herrlichen Farben,
unverblümt sie leuchten,
stille Freuden zu bezeugen.
Unbefangen die Liebe der Kinder,
fürsorgliche Liebe für Kinder,
einander achten und lieben,
die Liebe zur Weisheit finden,
Erkennen, Erleben, Liebe erfahren,
vollkommene Göttliche Liebe erahnen.
Ob eine Quelle oder was davor war,
beides für uns nicht vorstellbar.
Aus Nichts kann nichts entstehen,
für Sein kann es weder Anfang noch Ende geben.
Diese Fragen uns gehen nicht aus dem Sinn,
gern möchten wir wissen: Wo geht die Reise hin?
Erstaunlich, wie unentwegt deswegen
unermüdlich sich Gedanken regen.
Gefühle, Empfinden, bewusstes Sein,
Liebe, Hoffnung, Erkenntnis, wir nicht allein.
Werte, Wissen, Freude, Vergnügen,
für den Anfang könnte das mehr als genügen.
Erst einmal dankbar sein. –
»Warum weißt du nicht zu dieser Stund’,
wie bald ich wieder kerngesund?«
»Geduld! – Was morgen kommen mag,
wir erfahren’s erst am selbigen Tag.
Bald zu genesen, wünsch’ ich dir,
ja, vieles spricht schon heut’ dafür.
Wird Erwartungen nicht sogleich entsprochen,
geht’s leichter mit Zuversicht und Hoffen.«
»Mama, sag mir, warum
sind die Bananen krumm?«
»Banal ist sie nicht, deine Bananenfrage. –
Du lachst, – lass mich nachdenken, damit ich Richtiges sage.
Bananen sind leicht gebogen, aber nicht krumm.
Sie wachsen in Lagen um einen Stiel’ herum.
Weil eine Außenseite mehr Wachstum zeigt,
krümmt sich jede Banane nach oben gleich.
Würden Beeren und Blätter um Plätze streiten,
die ganze Staude würde drunter leiden.
Ansprüche sollten sich nur so ausdehnen,
dass auch anderen bleibt ihr Platz zu leben.«
»Warum sind Menschen überhaupt verschieden,
warum sind nicht alle gleich geblieben?«
»Meinst du wie die Ameisen, mein Kind? –
Erfreulich für uns, dass wir verschieden sind.
Wieso sollten Ameisen vielfältig sein,
ihr Wahrnehmen dafür begrenzt, zu klein.
In Fülle und Vielfalt Göttliches ist zu erleben,
da kommen Fragen, um Antworten zu geben.«
»Warum Krankheit, Krieg und Friede? –
Warum Gut und Böse,
Neid, Hass und Liebe? –
Warum Freude und Leid,
Not, Hilfe und Streit? –
Wo man hinhört, hinschaut, Leben,
warum lauter Fragen gleich daneben?« –
»Schau hin und überlege doch mal,
daneben Leben gibt Antworten überall.«
»Wir haben die Freiheit, uns zu entscheiden,
Verstand und Verantwortung, uns zu leiten,
Wille und Kraft, uns einzusetzen,
uns zu bemühen, Werte nicht zu verletzen,
um statt in Schuld und Schande zu vergehen,
getrost in Unerschöpflichem aufzugehen.«
»Und warum sind gerade wir jetzt hier?
Und wo geht es hin, erzähle mir!«
»Wer uns hat gewollt, alles erdacht,
der hat wohl alles für uns gemacht.
Alles weist auf einen Schöpfer hin,
wie sonst ergäbe Schöpfung Sinn.
Mag sein, unser Weg führt zu der Stelle
unseres Ursprungs, unserer Lebensquelle.
Mag sein, alles wie ein Traum,
durch Zeit und Raum zu Ewigem schauen.«
»Was du nicht alles weißt!«
»Ich weiß, dass ich nur wenig weiß.
Dieses Wenige macht uns wirklich reich,
Grund zur Freude und zur Dankbarkeit.«
»Deine Erläuterungen habe ich vernommen,
sie sind mir anscheinend gut bekommen.
Mein Kranksein habe ich ganz vergessen,
du hast mich abgelenkt mit schönem Wissen.«
»Wenn Papa gleich wieder ist zu Haus,
kommt aus dem Staunen er nicht mehr raus.
Bestimmt hat er mir etwas mitgebracht,
zu lachen und was Freude macht,
etwas, das Langeweile verjagt,
bloß nicht Arznei, die ich nicht mag.«
»Morgen geht’s nach draußen, gesund und fit,
die andern rufen, komm, spiel wieder mit!
Ich schlafe mich noch mal richtig gut aus,
und dann geht’s wieder raus aus dem Haus.«
Was Annahme, Achtsamkeit, Werte betrifft,
die Welt im Kleinen zumeist gut und heile ist.
Geborgensein und Sicherheit gedeihen,
wo Kindern vorgelebt, wo Vorbilder leiten.
Gutes Wirken, gute Spuren bleiben vorhanden,
von guten Gedanken und guten Taten.
Rückhalt, Grundwerte, Grundlagen
durchs Leben führen und tragen.
Gutes ist und wird in der Welt,
Schlechtes ist, wo Gutes fehlt.
Mit Fürsorge, Vergewissern, Erinnern
sorgen, sich besinnen, sich kümmern.
Nehmen, Wertschätzen und Weitergeben
erfüllt, verbindet, schenkt Werte fürs Leben.
Wie aus nichts tauchen sie auf,
nehmen wachsend ihren Lauf.
Mal, wie von Sinnen,
Irren, Suchen und Finden.
Gedanken, Gefühle geistern durch Raum,
streifen übern Zaun,
sich tummeln ums Haus,
wollen und drängen hinaus,
bald zu anderen gesellt,
rastlos weit durch die Welt.
Unvermutet kein Weg ohne Verdruss,
aufkommend Gedanken über Ende, an Schluss.
Wurde verfehlt Sinn und Ziel,
etwa ein wiederkehrendes Spiel?
Hoffen, verlieren, gewinnen,
sinnloses Zeitverrinnen?
Leben, wie im Traum,
Hasten, Stolpern und Schauen?
Ein so vielfältiges Geschehen,
allein mit Verstand kaum zu verstehen? –
Für Unzählige wäre leichter und schön,
unbeeinträchtigt ihres Weges zu gehen.
Gäbe nicht selbstherrlich Sich-besser-wähnen,
Andersdenkende mit Zwang und Leid zu quälen,
dem, was allen ein Schöpfer schenkte,
frevelnd zu bereiten ein vorzeitiges Ende.
Wenn Denkvermögen so weit reicht,
Zugang, Erahnen von Unbegreiflichem zeigt,
Leben und Werte achten wäre geboten,
in Demut mit Freude Gott zu loben.
Ob schwarz, ob weiß,
ob arm oder reich,
so sehr wir verschieden,
so sehr auch gleich.
Aus Göttlichem Gedanken,
nach Gottes Wille,
frei geboren, frei zu denken,
zu leben mit eigenem Ziele.
Mitverantwortung ist zu tragen;
niemand darf richten in SEINEM NAMEN.
Wer meint, einzig richtig zu haben erwählt,