Gereimtes und Ungereimtes
AlltagsPoesie
Gelegentlich
schreibe ich
ein Gedicht.
Vielleicht hat
irgendjemand
irgendwo
irgendwann
Freude daran.
Ein Blick, der sich erhellt,
wenn er dich trifft
Ein Lächeln das sich vertieft,
wenn es dir begegnet
Eine Stimme, die sich erwärmt,
wenn sie dir rät
Vertrauen, das sich dir öffnet
und preisgibt
Geduld, die dir teilnehmend
zuhört
Gedanken, die dir folgen,
wenn du fern bist
Ein Brief, der dich grüßt,
wenn du heimkehrst
Ein Wort, das dir zeigt,
du bist wichtig
Ein Blick, der sich erhellt,
wenn er dich trifft …
Freundschaft ist ein starkes Band,
windet sich durch die Gezeiten,
meistens ist es straff gespannt,
lässt den andern nicht entgleiten.
Manchmal lockert sich der Faden,
löst die Enge, schafft Distanz,
ohne dem Verbund zu schaden –
niemals reißt der Faden ganz.
Bunt und fröhlich sind die Farben,
die das Band um Feste schlingt,
dunkel deckt es manche Narben,
die das Schicksal mit sich bringt.
Es verbindet Unterschiede,
hält zusammen, was sich gleicht –
ist der eine matt und müde,
wird ihm eine Hand gereicht.
Nennt man solch ein Band sein eigen,
unsichtbar und fest zugleich,
haltbar durch des Lebens Reigen,
fühlt man sich unschätzbar reich.
Danke, dass ich hier geboren,
nicht in einem dunklen Land,
wo das Recht ging längst verloren,
wo der Hass lähmt den Verstand.
Danke, dass ich heut geboren,
nicht in einer finstren Zeit,
als man sich zum Kampf verschworen,
schwankend zwischen Neid und Leid.
Danke, dass ich hier und heute
leben kann als eine Frau,
keines Mannes leichte Beute,
keine Maus im Alltagsgrau.
Danke, dass wir noch in Frieden
leben können unsren Tag,
dass ein Krieg bisher vermieden
und vermeidbar bleiben mag.
Ich will hoffen, dass recht lange
Grund zum Dankbarsein mir bleibt
und, wenn Sorgen noch so bange,
dass das Danke sie vertreibt.
Der Schlaf höhnt in flimmernder Ferne
und lässt mein Begehr unbelohnt.
Ich wünsche mir tröstende Sterne,
nur kalt und blass scheint der Mond.
Zerrissen fliehn wirre Gedanken
ins Nichts – doch sie kehren zurück,
verfangen in wehrenden Schranken,
verletzt auf der Suche nach Glück.
Alleine mit tiefschwarzen Sorgen,