SUSAN
ELIZABETH
PHILLIPS
Die Chicago-Stars Band 1–3
Aus dem Amerikanischen von Gertrud Wittich,
Inez Meyer und Uta Hege
SUSAN
ELIZABETH
PHILLIPS
Ausgerechnet den?
Roman
Aus dem Amerikanischen von Gertrud Wittich
SUSAN
ELIZABETH
PHILLIPS
Der und kein anderer
Roman
Aus dem Amerikanischen von Inez Meyer
SUSAN
ELIZABETH
PHILLIPS
Bleib nicht zum Frühstück
Roman
Aus dem Amerikanischen von Uta Hege
Ich hätte dieses Buch nie schreiben können ohne die großzügige Hilfe des Chicago Bears Footballvereins. Mein ganz besonderer Dank gilt Barbara Allen, die mir nicht nur Millionen von Fragen beantwortet, sondern obendrein zahllose Türen geöffnet hat. Go Bears!
Mein unendlicher Dank gebührt außerdem den folgenden Personen und Vereinen:
Der National Football League
Dem freundlichen Vereinspersonal der Dallas Cowboys und der Denver Broncos
Den Public-Relations-Abteilungen im Pontiac Silverdome und dem Houston Astrodome
Linda Barlow, Mary Lynn Baxter, Jayne Ann Krentz, Jimmie Morel, John Roscich und Katherine Stone, für die Beantwortung zahlloser Fragen, für Inspiration und Perspektive und überhaupt dafür, dass sie mir wieder und wieder aus der Patsche geholfen haben.
Den wundervoll hilfsbereiten und auskunftsfreudigen Angestellten der Nichols Library
Claire Zion, für ihre tatkräftige Anleitung und Unterstützung
Allen Leuten bei Avon Books und ganz besonders meiner hilfsbereiten Herausgeberin, Lisa Wager.
Ein ganz spezieller Dank gebührt meinem Mann, Bill Phillips, der seit Beginn meiner Schriftstellerkarriere nicht nur Golfturniere geplant und Computer entworfen, sondern im ganzen letzten Jahr überdies eine Footballmannschaft auf die Beine gestellt hat! Ohne ihn wäre dieses Buch ganz bestimmt nicht zustande gekommen.
Susan Elizabeth Phillips
c/o Avon Books
1350 Avenue of the Americas
New York, New York 10019
Dan schlenderte den stillen Feldweg entlang und atmete tief die würzige Luft dieses Frühsommerabends ein. Es war Ende Mai, und er konnte den satten, herben Duft feuchter Erde riechen, vermischt mit einem Hauch Flieder, der von den Büschen stammte, die er und Phoebe nicht lange nach ihrer Heirat gepflanzt hatten. Tiefe Zufriedenheit durchdrang jede Pore seines Körpers, obwohl seine holde Gattin stinksauer auf ihn war und er wusste, dass er ordentlich was zu hören bekommen würde, sobald sie allein waren.
Sie regte sich über die eigenartigsten Dinge auf. Bloß weil er Molly ein paar vollkommen unschuldige Fragen über das wandelnde Sexualhormon gestellt hatte, das sie zu ihrem Highschool-Abschlussball ausführen wollte, war noch lange kein Grund, ihn eines übertriebenen Beschützerinstinktes zu bezichtigen. Ein komisches Gefühl, eine Ehe gleichzeitig als Ersatzvater für einen Teenager zu beginnen, aber er wusste, dass er seine Sache weit besser machte, als Bert Somerville je den Ehrgeiz gehabt hatte. Er und Phoebe hatten insgeheim gejubelt, als Molly sich entschloss, auf die Northwestern zu gehen anstatt auf eine Elite-Uni. Sie wollten nicht, dass sie jetzt schon von zu Hause auszog.
So viel war in den letzten drei Jahren geschehen. Ray Hardesty hatte einen tödlichen Herzinfarkt erlitten, bevor er vor Gericht gestellt werden konnte. Reed Chandler hatte den dezenten Wink verstanden und die Stadt verlassen. Was sie so gehört hatten, lebte er nun in Florida und verkaufte billige Apartements auf einem runtergekommenen Golfplatz. Und es hatte Hochzeiten gegeben: Ron und Sharon, Darnell und Charmaine. Es würde ihn schwer überraschen, wenn Valerie und Jason Keane je heirateten, aber sie waren gewiss ein sehr interessantes Pärchen. Und dann hatten sie seinen lieben Freund Tully Archer begraben müssen, der ganz plötzlich an einer Lungenentzündung verstorben war. Die Stars hatten ihre ersten zwei Super-Bowl-Spiele verloren und sich im dritten Jahr gar nicht erst qualifiziert. Aber dieses Jahr hatten sie es endlich geschafft. Der Vince-Lombardi-Pokal stand zum Beweis in der Lobby des Stars-Zentrums. Und was am allerbesten war, er hatte nun eine richtige kleine Familie. Ja, er war ein Daddy.
Er musste lächeln, als er an den Blick dachte, den Phoebe ihm über den Esstisch geschickt hatte, als er Molly über ihr Liebesleben aushorchte. Er versuchte zwar, es geheim zu halten, aber für ihn gab es nichts Schöneres, als wenn eine Frau so richtig sauer auf ihn war. Als geborener Wettkämpfer liebte er die schiere Herausforderung, die sich ihm bot, sie in Momenten wie diesen, wenn sie Gift und Galle spuckte, ins Bett zu kriegen. Für ihn hatte das was mit Sportsgeist zu tun, und sein bisheriger Rekord lag bei acht Minuten – und das nach einem Krach, der sich gewaschen hatte. Das war an demselben Abend gewesen, als er und Ron sie dazu brachten, Bobby Toms neuen 10-Millionen-Dollar-Vertrag abzusegnen.
Phoebe mochte Bobby Tom sehr – er und Viktor waren die Taufpaten der Zwillinge –, aber sie war ein richtiger Geizhals, wenn’s um die großen Geldverträge ging. Seine bis dato klügste Entscheidung war gewesen, ihr gleich nach der Heirat seine Anwälte auf den Hals zu hetzen. Mann, was für eine Schlacht! Verflucht, aber er liebte es, mit Phoebe verheiratet zu sein.
Nicht lange nach der Geburt ihrer beiden Zwillingsmädchen hatten Phoebe und Ron eine schriftliche Vereinbarung zur Reorganisierung der Stars getroffen. Leider war damit auch eine von Dans liebsten Konfliktquellen versiegt. Ron war nun der Präsident der Stars und für das tägliche Drum und Dran verantwortlich, während Phoebe nur mehr für Finanzen und Budget zuständig war.
Laut diesem Vertrag hatte nun Ron das alleinige Sagen in Personalfragen. Diese Verantwortung abzutreten war eine weise Entscheidung von Phoebe gewesen, da ihr ohnehin die Härte fehlte, Spieler aus der Mannschaft zu werfen oder an andere Teams zu verkaufen. Sie war ein ausgesprochener Zahlenfreak, und die Finanzverwaltung war genau ihr Ding. Trotzdem konnte sie es nicht lassen, ab und zu ihre hübsche Nase in Dans Angelegenheiten zu stecken, besonders wenn mal wieder ein Spieler heulend zu ihr kam, nur weil er ihn auf die Ersatzbank gesetzt hatte. Bei diesen Gelegenheiten wies er sie mit großer Genugtuung darauf hin, dass er nur mehr und ausschließlich Ron Rechenschaft schuldig war.
Phoebe war eine solche Frohnatur, dass, bis auf die Sportleragenten, alle gern mit ihr zusammenarbeiteten. Nur wenn’s um die Neuverhandlung von Gehältern ging, wurde sie ausgesprochen stachelig. Inzwischen wusste die ganze Welt, wie klug sie war, und ihre Bimbo-Masche hatte sich sozusagen totgelaufen. Ja, zu Dans größter Verlegenheit war sie drauf und dran, sich den Ruf als eine der cleversten Budget-Direktoren in der NFL zu erwerben, was nicht heißen wollte, dass er ihr nicht die Pistole auf die Brust setzen würde, wenn im kommenden Herbst sein Vertrag auslief. Mrs. Phoebe Somerville-Calebow würde blechen, dass die Schwarte krachte, für das Diamantkollier, das er ihr zur Geburt ihres neuen Kindes um den schlanken Schwanenhals zu legen gedachte.
Sie wusste und er wusste, ohne dass sie viel darüber geredet hatten, dass dies sein letzter Vertrag bei den Stars sein würde. Die Mädchen wurden allmählich älter, und er begann den brutalen Stress in der Spielzeit mehr und mehr zu verabscheuen. Schon jetzt hatte er ein Auge auf ein hübsches kleines Division-III-College gleich hier um die Ecke im DuPage County geworfen.
Er lächelte, als er daran dachte, wie Phoebe ausgesehen hatte, als er ihr einen Kuss gab und zu seinem täglichen Abendspaziergang aufbrach. Sie hatte im Schneidersitz auf dem Wohnzimmerfußboden gesessen, eins seiner alten Sweatshirts spannte sich über ihren prallen Babybauch, und sie spielte Patsche-Patsche-Händchen mit den Mädchen, die andauernd versuchten, ihr Armreifgeklunker zu erwischen oder an ihren Haaren zu ziehen. Heute Abend würde er ihr dieses Sweatshirt bis zum Kinn hochziehen und ihrem Bauch jede Menge Mädchenkram zuflüstern. Sollte sie ihn ruhig frotzeln, das war ihm egal. Er mochte Mädchen und hoffte auf ein drittes.
Er blieb stehen und blickte das Farmhaus an. Die Mädchen waren jetzt zweieinhalb, freche kleine blonde Engelchen, die fast ebenso leicht in Schwierigkeiten gerieten wie ihre Mutter. Beim Gedanken an sie bekam er unversehens einen Kloß im Hals. Er war froh, dass niemand sehen konnte, wie ihm die Augen feucht wurden. Dieses Haus hatte ihm schon immer gefallen, doch bis Phoebe mit ihrer Katzenaugen-Strassbrille und ihren Klunkerohrringen einzog, hatte einfach etwas gefehlt.
Abermals atmete er tief und zufrieden ein. Er hatte alles, wovon er immer geträumt hatte. Eine Frau, die er von ganzem Herzen liebte. Wunderhübsche Kinder. Ein Haus auf dem Lande. Und einen Hund.
Er stieß einen leisen Pfiff aus. »Komm, Pooh. Lass uns reingehen.«