Diana Gabaldon
Die Welt von »Outlander«
Das ultimative Begleitbuch zur Serie
Aus dem Englischen von Barbara Schnell
Knaur e-books
Diana Gabaldon, geboren 1952 in Arizona, war Professorin der Meeresbiologie, bevor sie zu schreiben begann. Mit Feuer und Stein begründete sie die international gefeierte und millionenfach verkaufte »Highland-Saga«. Diana Gabaldon ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
www.DGabaldon.de
Die amerikanische Originalausgabe erschien 2015 unter dem Titel »The Outlandish Companion Volume Two« bei Delacorte Press, New York.
© 2017 der eBook-Ausgabe Knaur eBook
© 2015 Diana Gabaldon
© 2017 der deutschsprachigen Ausgabe Knaur Verlag
Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.
Redaktion: Petra Zimmermann
Covergestaltung: ZERO Werbeagentur, München
Coverabbildung: FinePic® / Shutterstock
AAbbildungen im Innenteil: Fotos von Barbara Schnell; Grundrisse und Pläne von »Lallybroch« und »Fraser’s Ridge« von Virginia Norey; Landkarten »Amerikanische Kolonien« und »Die britischen Inseln« von James Sinclair, Karten »Philadelphia« und die Pläne der »Schlacht von Culloden« sowie der »Schlachten von Saratoga« von Daniel R. Lynch
ISBN 978-3-426-43585-4
Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
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Nein, diese Szene hat es nie ins Buch geschafft. Es war gar keine vollständige Szene (keine Überraschung, da das Einzige, was ich zu diesem Zeitpunkt über das Buch wusste, war, dass ein Schotte im Kilt darin vorkam), nur vielleicht eine halbe Seite, auf der Jamie (seinen Vornamen wusste ich zumindest) heftig mit seiner Schwester diskutiert, die ihrerseits vehement Gemüse hackt. Es war nur mein erstes Experiment mit dem Verfassen fiktionaler Texte (abgesehen von Walt-Disney-Comics, die dann doch etwas ganz Anderes sind).
Trotzdem war die Szene von großer Bedeutung. Am Ende eines Absatzes hatte ich gerade die Zutaten des Gerichtes aufgezählt, das Jamies Schwester zubereitete, und fing – aus einem akademischen Reflex heraus – an, die leeren eckigen Klammern für die bibliographischen Anmerkungen einzufügen, die beweisen würden, dass es diese Gemüsesorten in dieser historischen Periode und zu dieser Jahreszeit tatsächlich in Schottland gab. Dann habe ich innegehalten und mit einem Glücksgefühl der Freiheit gedacht, ich brauche das nicht zu tun – es ist FIKTION!!! Auf diese Weise in meinem Glauben bestätigt, dass ich tatsächlich das Zeug zur Romanautorin hatte, habe ich fröhlich weitergeschrieben und nie mehr zurückgeblickt.
Es ist schlicht und ergreifend unmöglich. Ich meine, versuchen Sie es doch. Man kann eigentlich nicht sagen, dass es historische Romane sind, wegen der Zeitreise (obwohl die historischen Aspekte so akkurat sind wie die Geschichtsschreibung selbst – was natürlich die Mutter aller Warnhinweise ist …). Man kann nicht sagen, dass es Fantasy ist, weil die Leute dann automatisch an Elfen und Drachen denken (und wenn Sie mich fragen, zählt das Ungeheuer von Loch Ness in dieser Hinsicht nicht). Man kann nicht sagen, dass es Science-Fiction ist (obwohl es das am ehesten ist), weil die Leute dabei an Zeitmaschinen und Krieg der Welten und TARDIS denken, was alles überhaupt nicht passt. Und man kann es wirklich nicht als Liebesroman bezeichnen, weil ein großer Teil der lesenden Bevölkerung von dem Vorurteil besessen ist, die meisten Liebesromane wären Schnulzen (was natürlich nicht stimmt, aber es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, auch wenn es von Ignoranz zeugt) – und vor allem das erste Buch bricht nun einmal jede Regel, die es gerade in diesem Genre gibt.
Die Interviews mit mir, die bei der Lesereise für dieses Buch entstanden sind, waren ganz besonders bizarr.
Ich bin mir sicher, dass Ihnen das klar ist – aber es war so: Als das erste Begleitbuch in Amerika erschien, gab es eine Flut erboster Briefe von Lesern, die einfach nur danach gegriffen hatten, ohne es sich genauer anzusehen, und dann außer sich waren, als sich herausstellte, dass es nicht der nächste Roman war. Natürlich bin ich dankbar für diese Begeisterung, aber wenn möglich, erspare ich den Leuten derartige Verwirrung und Frustration lieber.
Und Fußnoten, glorreiche Fußnoten …
Das bedeutet »mit dem größten Respekt« – oder auch »mit den besten Wünschen«, je nachdem.
Und damit meine ich tatsächlich Science-Fiction, nicht Fantasy. Die Zeitreisen in der Highland-Saga haben eine (theoretische) wissenschaftliche Basis und folgen grundlegenden Prinzipien von Energie und Zeit; sie sind keine »Hexerei«, wie es schlecht informierte Rezensenten und PR-Autoren gern schreiben.
Ich bin mit ein paar riskanten Genen zur Welt gekommen: Eines davon löst ein automatisches »Sagt wer?« als Antwort auf fragwürdige persönliche Bemerkungen aus, das andere ein automatisches »Warum nicht?« als Reaktion auf jede Anfrage, die eine Herausforderung und/oder auf bizarre Weise komplex zu werden verspricht.
Es gibt noch einige weitere Kurzgeschichten – und weitere sind in Arbeit –, die sich mit Randereignissen, Nebenfiguren und/oder Lücken in den großen Romanen befassen. Einige davon sind in der Sammlung Zeit der Stürme veröffentlicht.
Wie ein Blatt im Wind ist eine Kurzgeschichte, die im Zweiten Weltkrieg spielt und erzählt, was tatsächlich aus Roger MacKenzies Eltern Jerry und Dolly geworden ist.
Die Stille des Herzens spielt zum Großteil in Paris und handelt von Joan McKimmie (Marsalis jüngerer Tochter), Michael Murray (Ians älterem Bruder), dem Grafen St. Germain (nein, natürlich ist er nicht tot, seien Sie doch nicht albern) und Mutter Hildegarde.
(Die Tatsache, dass ein Mensch in einer bestimmten Situation nicht so handelt, wie SIE es tun würden, bedeutet nicht notwendigerweise, dass er im Irrtum ist.)
Haben Sie schon einmal Eltern gesehen, deren Kind fast überfahren worden wäre, weil es auf die Straße gelaufen ist? Meistens nehmen sie das kleine Monster nicht auf den Arm und herzen es zu Tode – sie packen den Übeltäter, geben ihm einen Klaps auf den Hintern und brüllen: »Sag mal, spinnst du?!?«
Ich würde einiges darauf verwetten, dass Tür drei die richtige Antwort ist, aber ich setze ja auch von Haus aus gern alles auf eine Karte.
Es gibt Autor(inn)en von Liebesromanen, die das Thema innerhalb ein und desselben Buches offen und wiederholt mit dem erklärten Ziel des sexuellen Kitzels benutzen. Ich möchte ja niemanden verleumden, und auch in der Literatur ändert sich die Mode, aber ich denke, ich kann guten Gewissens Bertrice Small als Beispiel für dieses Vorgehen zitieren.
Das ist keine rhetorische Frage. Die Antwort lautet ja.
Ich lasse mir den Slogan »Das Leben ist zu kurz, um es mit Menschen zu vergeuden, die mich für geisteskrank halten« auf ein T-Shirt drucken.
Der Raub der Sabinerinnen geht auf das lateinische Original »raptio« zurück; das englische Wort für Vergewaltigung ist »rape«.
Interessanterweise heiratete man in den Highlands nicht besonders jung. Das durchschnittliche Heiratsalter einer Frau im achtzehnten Jahrhundert war zweiundzwanzig, das eines Mannes sechsundzwanzig. Die Forschungsarbeit, die ich dazu gelesen habe, nennt als Grund dafür die Tatsache, dass es die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen in den Highlands jungen Männern erschwerten, zu genug Geld, Land oder Vieh zu kommen, um eine Frau und eine Familie ernähren zu können. Die meisten Männer mussten sich am Ende Werkzeuge, Tiere, Möbel etc. von Freunden und Verwandten erbetteln.
In manchen Gegenden der Highlands zogen die Frauen im Sommer mit den Herden auf die Hochweiden, wo sie einige Wochen lang blieben, während sich die Männer um Haus und Hof kümmerten. Das taten sie jedoch in Gesellschaft anderer Frauen, nicht allein.
Natürlich ist es ein Wort.
Warum? Weil beide Worte Begriffe sind, die emotional vorbelastet sind. Ich glaube nicht, dass es richtig ist, Menschen zusätzlich mit Assoziationen und Vorurteilen zu belasten, wenn sie ohnehin schon an den Folgen eines traumatischen Übergriffs leiden.
Um es wieder einmal statistisch zu sagen, läuft das auf eine Vergewaltigung pro ungefähr 1,3 Millionen Worte hinaus, was mir kaum exzessiv zu sein scheint, aber wie schon gesagt, ist die reine Mathematik hier vielleicht nicht das geeignete Messverfahren.
Falls Sie sich das gefragt haben, was Sie vermutlich getan haben, denn so sind Menschen nun einmal.
Auch Edward genannt.
Leider waren die Produzenten nicht meiner Meinung und haben Alex mit einem eigenen Schauspieler besetzt.
Ich bezweifle sehr, dass sie es je mit Sicherheit herausfinden werden.
Obwohl er noch wahrscheinlicher ein Opportunist ist, ähnlich wie Simon Fraser, der Alte Fuchs – allzeit bereit, beide Seiten gegeneinander auszuspielen und sich dann auf diejenige zu schlagen, deren Chancen besser stehen.
Mit herzlichem Dank an Kristin Matherly, die so freundlich war, diese Fragen und Kommentare für mich zusammenzustellen.
Unwiderstehliche Randnotiz von Kristin: Wohl eher Batman.
Formbrief Nr. 13: Nicht jedes Buch ist für jeden Leser geeignet. Ich wünsche Ihnen viel Spaß mit dem, was Sie als Nächstes lesen – was auch immer es ist.
Journalisten, die das nicht tun, haben echten Seltenheitswert.
Seltsamerweise war sie die einzige Journalistin, die sich deswegen je auch nur im Geringsten verlegen gezeigt hat.
Auf diese Weise halten meine Zähne länger.
Mir wurde bereits mehrfach vorgeschlagen, das jetzt schon zu tun. Offen gesagt warte ich, glaube ich, lieber, bis ich tot bin …
Als ich sie mir das letzte Mal angesehen habe, habe ich entdeckt, dass jemand meinen zweiten Vornamen hinzugefügt hatte – allerdings falsch; er oder sie hat »Jane« geschrieben (er lautet »Jean«) – und dass jemand anders den Namen meiner Mutter entfernt und durch den Namen meiner Stiefmutter ersetzt hatte.
»Eine Geburt in den Bergen«
Und ein Haufen nervtötender Ermahnungen von Menschen, die meinen, man sollte dazu verdammt sein, nur über den eigenen kulturellen Hintergrund zu schreiben, ich sollte also etwas schreiben, was in Mexiko spielt.
Ich hasse diese stupiden ethnischen Doppelnamen. Was soll das? Entweder ist man Amerikaner, oder man ist es nicht, und jeder kommt irgendwoher, ohne dass es den geringsten Unterschied für seinen Alltag bedeuten würde. Die Familie meiner Mutter kommt aus Yorkshire, zum Kuckuck – mit einem deutschen Ableger (obwohl der Name dieser Familie »Switzer« und sie zu allem Überfluss irischen Ursprungs war …). Sollte ich also »Britisch-Amerikanerin« sein? Niemand ist Britisch-Amerikaner, weil das eine sinnlose Bezeichnung ist. Der Bindestrich wird entweder diskriminierend benutzt (also um darauf hinzuweisen, dass diese Person »anders« ist) oder um damit anzugeben (»Küss mich, ich bin Ire!«), und ich finde beides indiskutabel.
Los Gabaldones – die väterliche Seite meiner Familie – kommen ursprünglich aus einem Dorf in Spanien, das (wer hätte das gedacht?) »Gabaldon« heißt (ich habe einmal gelesen, dass es seinen Namen von einem keltischen Stamm namens »Gabaldi« hat, aber ich habe nicht den geringsten Beweis dafür, dass das stimmt). Der Erste meiner Gabaldon-Vorfahren in der Neuen Welt hat sich um 1591 in Santa Fé niedergelassen (zumindest dafür gibt es Dokumente). Da sie keine großen Abenteurer waren (lesen Sie allerdings bitte die nächste Fußnote), haben sie sich seitdem nicht mehr vom Fleck bewegt. Vielleicht hat sich hier und da ein Apache, Comanche oder Pueblo-Indianer zu der genetischen Mischung gesellt, aber sie sind bis 1810 spanische Bürger geblieben. Damals wurden sie durch den mexikanischen Unabhängigkeitskrieg Mexikaner, bis sie der Vertrag von Guadalupe Hidalgo 1848 zu Amerikanern machte – all das, ohne dass sie sich einen Meter auf der Landkarte bewegt hätten.
Es gibt allerdings eine Familienlegende, die besagt, dass wir einmal conversos waren – Juden, die durch die Inquisition gezwungen wurden, zum Katholizismus zu konvertieren. Wenn das stimmt, würde es vermutlich erklären, wie es Menschen mit einer derart ausgeprägten Allergie gegen das Reisen wie die Gabaldons überhaupt nach Santa Fé verschlagen konnte.
Ich habe die seltsamsten PR-Fotos aus Deutschland – unter anderem, weil die Fluggesellschaften regelmäßig mein Gepäck verlieren (British Airways bis jetzt viermal, Lufthansa nur zweimal. Allerdings bekommt man von der Lufthansa eine Tasche mit dem Nötigsten, darunter auch ein T-Shirt, das man zum Schlafen anziehen kann) und ich ständig in den Kleidern fotografiert werde, die ich in 15 Minuten im nächsten Laden im Flughafen finden konnte. (Sollten Sie sich einmal in dieser Lage wiederfinden, kaufen Sie Schwarz oder Dunkelblau und nehmen Sie ein loses Oberteil und einen gemusterten oder bunten Schal, den Sie sich umlegen können, um vom Rest der Kleider abzulenken.)
Ich verweise hier noch einmal auf das, was ich Ihnen über meine eigenen Spuren in der Berichterstattung erzählt habe.
Nein, ich bin nicht zynisch; ich lese nur viel.
Sie wissen doch, warum der Großteil der Berichte über die amerikanische Revolution die Schlachten und Ereignisse in den nördlichen Kolonien behandelt und der Feldzug im Süden nur relativ wenig Beachtung findet? Weil der Norden den Bürgerkrieg gewonnen hat und der Großteil der Abhandlungen über die Revolution daher von Autoren verfasst wurde, die eher dem Norden geneigt sind. (Zumindest ist es das, was ich glaube …)
Es gibt vermutlich viele Schriftsteller, die so arbeiten, angesichts der vielen Leute, die Scrivener für das Nonplusultra halten. Ich habe zwei- oder dreimal versucht, diese Software zu benutzen, weil Word für mich das Grauen ist, aber ich stelle fest, dass ich einfach anders denke als dieses Programm.
Die Leute fragen oft, welche »Spezialsoftware« ich zum Schreiben benutze. So etwas gibt es leider nicht. Ihr Gehirn ist die Spezialsoftware – der Computer benutzt einfach nur ein Textverarbeitungsprogramm, und diese Programme funktionieren ja im Grunde alle gleich. Mit welchen Sie persönlich am besten zurechtkommen, ist nur eine Frage Ihrer Vorlieben.
Manche Text-Editoren sind allerdings benutzerfreundlicher als andere. Ich habe jahrelang mit WordPerfect 5.1 gearbeitet und es geliebt. Es hat alles getan, was ein Textprogramm tun sollte: Ich konnte zwei Dokumente gleichzeitig sehen und die Text- und Hintergrundfarbe ändern; ansonsten ist es mir brav aus dem Weg gegangen. Dann haben sie es so »verbessert«, dass es wie Microsoft Word aussah und funktionierte. Murks. Wenn Sie ein Programm wollen, das Ihnen den Bildschirm mit zehn Milliarden Funktionen zumüllt, die Sie gar nicht brauchen, das unverständliche Dinge tut und bei jedem Abspeichern den Cursor von der Stelle wegreißt, an der Sie gerade noch geschrieben haben … dann können Sie Word benutzen, da es nun einmal in jedem Büro Standard ist. Wenn Sie Glück haben, müssen Sie ja eines Tages Dateien mit Agenten, Lektoren und Redakteuren austauschen, und dann hilft es natürlich, wenn alle dieselbe Software benutzen.
Ja, es gibt Alternativen; ich habe mir einige davon angesehen. Leider ist Word das einzige Programm, das mich unterschiedliche Hintergrundfarben benutzen lässt. Das hat zwar eigentlich nichts mit Organisation zu tun, aber ich habe normalerweise ein Dutzend Dokumente oder so gleichzeitig offen. Sie unterschiedlich zu färben hilft mir dabei, zwischen ihnen hin und her zu blättern. Außerdem mag ich Farben.
Ich schreibe Einkaufszettel. Manchmal. Es geht ja nicht anders, wenn ich jemand anders einkaufen schicke oder wenn ich für einen Anlass wie Ostern oder für ein Abendessen für sechzehn Personen einkaufe. Meistens schreibe ich so einen Zettel und vergesse dann, ihn mitzunehmen, oder ich stecke ihn mir auf dem Weg zum Auto in die Tasche und vergesse dann bis zum Supermarkt, dass ich ihn dabeihabe.
Oft erzählen mir Leser, dass sie sogar meine Einkaufszettel mit Begeisterung lesen würden. Einmal hat mir in der Weihnachtszeit der Ehemann einer solchen Leserin geschrieben und gefragt, ob ich ihm einen meiner Einkaufszettel signieren und als Geschenk für seine Frau schicken würde. Ich habe es getan, und offenbar hat es sie gefreut.
Das tue ich natürlich normalerweise nicht, aber es war eins dieser Interviews, bei denen mir der Journalist, der sich nicht vorbereitet hatte (wenn sie mich »Diane« nennen, ist das sofort ein schlechtes Zeichen), jede einzelne Frage aus dem Buch der Klischees gestellt hat. Ganz ehrlich, wenn jemand sagt: »Also … wie sind Sie auf die Idee gekommen, diese Bücher zu schreiben?«, dann ist das so, als würde man die Kordel an einer dieser sprechenden Puppen ziehen, die es in den Sechzigern gab. (Ich hatte nie eine – meine Eltern waren nicht so dumm, uns so etwas ins Haus zu holen –, aber ich habe die Werbung dafür gesehen. Ich glaube, sie hat albernes Zeug gesagt wie: »Willst du meine Freundin sein?«, oder: »Schön, dass du mir die Haare bürstest«, aber beschwören kann ich das nicht. Geistreiche Konversation war es jedenfalls nicht.) Er bekommt eine intelligente, kohärente, einigermaßen amüsante Antwort – es wird nur (Wort für Wort) dieselbe Antwort sein, wie sie im Lauf der Jahre schon in Hunderten von Artikeln und Blog-Einträgen erschienen ist.
Am besten ein wirklich packendes Buch, Schreiben oder Sex.
Die Universität, an der ich damals gearbeitet habe, hatte eine mehr oder weniger großzügige Mutterschutz-Regelung, die da lautete: »Sie können so lange Urlaub nehmen, wie Sie wollen, aber wir werden nicht dafür bezahlen.« – »Schön«, habe ich gesagt. »Mein Vertrag läuft über ein akademisches Jahr von neun Monaten; im Sommer bezahlen Sie mich ja sowieso nicht.« Weshalb meine Kinder alle im Mai zur Welt gekommen sind.
Mozart ist mit sechsunddreißig Jahren gestorben, und ich war fünfunddreißig. Ich habe gedacht, besser, wenn ich anfange.
Ich nenne es den täglichen Ansturm. Ich bekomme so gut wie jeden Tag etwa ein halbes Dutzend E-Mails von Menschen, die einen berechtigten Anspruch auf meine Zeit und meine Arbeitskraft haben: Verleger, Lektoren, PR-Leute vom Verlag, von Sony oder Starz, Journalisten, Hörbuch-Produzenten und so weiter. All diese E-Mails verlangen von mir (natürlich höflich als Bitte verkleidet …), dass ich etwas schreibe. Eine Einleitung für das DVD-Begleitheft, ein Dutzend hochauflösende Fotos von mir mit Bildunterschriften, meine Meinung (und mögliche Änderungsvorschläge) zum jüngsten Klappentext für ein neues Buch, einen ungefähren Überblick darüber, wo ich mich in den nächsten drei Monaten aufhalten werde, und so weiter.
Ja, ich finde das tatsächlich unhöflich. Ich gehe zwar wohlwollend davon aus, dass es nicht so gemeint ist, denn wenn ich sie (höflich) darauf hinweise, dass es sie nichts angeht, wie oder wann ich was schreibe, beschuldigt man mich, »schroff« zu sein, gefolgt von verschnupften Kommentaren darüber, was ein Schriftsteller seinen Lesern »schuldig ist«. Meiner Meinung nach schulde ich ihnen die beste Geschichte, die ich schreiben kann, und das ist es. Meine ehrlichen Antworten sind Bonusmaterial.
Disk Operating System. Es ist eins der Ur-Betriebssysteme für Personalcomputer, vergleichbar mit iOS von Apple, Linux, CP/M.
Wenn ich – was manchmal, wenn auch selten, passiert – eine alternative Version einer Szene habe, füge ich ein A, B oder X zum Hauptteil des Namens hinzu. Normalerweise kommt das nur vor, weil der verflixte Mac die Datei zerstört hat und sich die aktuelle Version nicht auf den PC übertragen lässt, oder weil der verflixte Mac eine Datei nicht findet, obwohl ich genau weiß, dass sie da ist. Ich muss dann noch einmal da anfangen, wo ich weiß, dass ich aufgehört habe, und die Teile später zusammenkleben, wenn ich wieder am PC arbeiten kann und den Anfang wiederfinden kann.
Ich kann mit Macs nichts anfangen, vermutlich, weil ich Autokrat bin, genau wie ein Mac. Er glaubt, er hat das Kommando, und ich glaube, dass ich es habe. Sie wissen doch, dass »Finder« theoretisch alles findet, was Sie auf einem Mac suchen? Tut es nicht. Die PC-Version dieser Funktion hat weder ein niedliches Icon noch einen Namen – aber sie findet tatsächlich meistens, was man sucht.
Wenn ich besondere Schwierigkeiten mit einem Mac habe, der nicht findet, was ich will, gebe ich der Datei am Ende (wenn ich sie denn den Klauen der Maschine entreißen kann) meistens einen obszönen Namen, in Großbuchstaben (zum Beispiel NIMM DOCH DIE HIER, DU WIDERLICHES MISTDING!!!). Seltsamerweise lässt sich der Mac offenbar von meiner Wut einschüchtern und findet die Datei gehorsamst wieder, wenn ich das mache.
Diese Gruppe gibt es heute noch, obwohl sie inzwischen CompuServe Books and Writers Community heißt. Es ist weniger eine Gruppe von Schriftstellern als vielmehr eine Gruppe von Menschen, die Bücher lieben und die sich gern über Bücher und das Schreiben unterhalten. Es gibt allerdings auch Untergruppen (Workshops) für Menschen, die schreiben. Ich selbst bin nie Mitglied einer solchen Gruppe gewesen – mich einem Kritikzirkel anzuschließen ist das Letzte, was ich je tun würde (was aber eher etwas über meinen Charakter als über solche Gruppen sagt; offenbar sind sie für viele Leute eine große Hilfe, und wenn das so ist, ist das doch prima).
Nachdem ich das Osprey-Buch komplett gelesen hatte, war mir klar, dass bei der Schlacht von Monmouth ein derartiges Chaos geherrscht hat, dass sie unmöglich ordentlich dokumentiert sein konnte; so war bekannt, dass einige Milizkompanien aus New Jersey und Pennsylvania an der Schlacht teilgenommen hatten, ohne dass sie irgendwo namentlich erwähnt waren. Es war keine typische Schlacht des achtzehnten Jahrhunderts, sondern eine Reihe von Scharmützeln unter Beteiligung dreier separater Teile der abziehenden britischen Armee sowie unzähliger Milizen und regulärer Einheiten der Kontinentalarmee unter mehrfach wechselndem Kommando. Mit anderen Worten, reichlich Bewegungsfreiheit für den Romanautor.
General Clinton stellte die Britische Legion im Juni 1778 in New York auf, und sie wurde erst einen Monat nach der Schlacht von Monmouth kommissioniert. Allerdings … bestand die Legion aus zwei separaten Einheiten, der Artillerie und der Kavallerie. Nun lässt sich eine Kavalleriekompanie natürlich viel schneller und problemloser organisieren als eine Artilleriekompanie. Wenn Clinton also beim Abzug aus Philadelphia Schwierigkeiten erwartete (und wir wissen, dass er das tat), warum sollte er dann nicht seinem Protegé Tarleton einen Boten schicken und ihn bitten, auf der Stelle mit der neuen Kavallerieeinheit (die von Tarleton befehligt wurde) anzurücken und bei der gefahrvollen Evakuierung der Soldaten und Zivilisten zu helfen? Ich an General Clintons Stelle hätte das getan – und ich glaube kaum, dass Sir Henry Clinton weniger umsichtig war.
Was er zum Großteil dem grauenvollen Mel-Gibson-Film Der Patriot verdankt, der uns Tarleton als abscheuliche Karikatur präsentiert, dargestellt von Jason Isaacs (was dazu geführt hat, dass meine Leser jahrelang darauf beharrt haben, Black Jack Randall müsste von Isaacs gespielt werden – einem guten Schauspieler, dessen einziges Verbrechen darin besteht, dass er auffallend helle Augen hat; mit braunen Kontaktlinsen sieht er völlig normal aus).
Zum Zeitpunkt der Schlacht von Monmouth war Banastre Tarleton vierundzwanzig; zu der Zeit, in der Der Patriot handeln soll, wäre er ungefähr einundzwanzig gewesen. Auch hat er nie eine Kirche voller Menschen niedergebrannt. Nicht dass Fakten Filmemachern im Allgemeinen besonders wichtig sind, den Verfassern historischer Romane allerdings meistens schon.
Das Problem bei dieser Einstellung ist, dass man sich ja niemals sicher sein kann, wann man genug recherchiert hat, da es immer noch mehr herauszufinden gibt. Woraus sich logischerweise die Schwierigkeit ergibt, dass Sie sich zu dem Gefühl verleiten lassen, dass Sie unmöglich etwas schreiben können, ohne vorher noch mehr zu recherchieren – und dass Sie daher niemals irgendetwas schreiben werden. (Ich kenne Leute, die seit zehn Jahren historische Romane »schreiben«, ohne tatsächlich ein einziges Wort zu Papier gebracht zu haben. Und das werden sie auch nie tun – aber sie werden sich bestens im Byzanz des dritten Jahrhunderts auskennen …)
Ich hatte das Privileg, eine Einleitung zu dieser Schrift verfassen zu dürfen, als sie 2004 als Modern Library Edition neu aufgelegt wurde. Toller Text! (Paines meine ich, nicht meinen.)
Ich kann zwar kein Französisch sprechen, aber ich kann es lesen, da ich es an der Hochschule gelernt habe. Als ich (damals) meinen Doktor gemacht habe, war Englisch noch nicht die Lingua Franca der akademischen Welt, und man musste eine oder zwei Fremdsprachen lesen können, um auf dem aktuellen Stand der Fachliteratur zu bleiben.
Ich recherchiere auch häufig in psychologischer Richtung und suche nach Berichten von Soldaten, Offizieren, Menschen, die Misshandlungen erlebt haben (körperlich und/oder sexuell), die verlassen wurden oder Waisen sind und so weiter. Recherche hat nicht nur mit Fakten zu tun.
Writer_DG bei Twitter; Facebook.com/AuthorDianaGabaldon; dianagabaldon.com bzw. dgabaldon.de
Otis, der Mops, gehört meinem Sohn, nicht mir. Ich habe zwei Dackel namens Homer und JJ.
Mein Gerechtigkeitssinn und ein Rest akademischen Verantwortungsgefühls haben mich bewogen, den Namen des Autors nachzusehen. Es ist Benson Bobrick.
Na gut, na gut. So ein Gewissen ist etwas Fürchterliches … Dave Richard Palmer
Einen guten, einfachen, interaktiven Stadtplan von Philadelphia im achtzehnten Jahrhundert habe ich hier gefunden: teachingamericanhistory.org/convention/map
Elektromagnetischer Puls.
Oder auch gar nicht so viel früher, noch Muret-Sanders encyklopädisches Englisch-Deutsches und Deutsch-Englisches Wörterbuch listet in der Ausgabe aus dem Jahr 1900 unter romance Folgendes: I. 1. Geschichtlicher Roman (Synonym f. Novel); ~ in real life Roman m aus dem wirklichen Leben. – 2. (auch musikalisch) Romanze f. – 3. fig. Erdichtung f., Märchen n.- 4. das Romantische, Romantik f. … III. 7. Romanzen dichten, romanhaft schreiben. – 8. erdichtete Geschichten erzählen; lügen, aufschneiden. – 9. romantische Ideen haben.
Als Romanze bezeichnet das Wörterbuch ein »modernes Epos«.
Heute Books and Writers Community.
»Kreuzstich«, mein ursprünglicher Titel, unter dem das Buch in Großbritannien auch erschienen ist.
Mein Lieblingsversuch stammt von Salon-Kritiker Gavin McNett: »… die klügste historische Sci-Fi-Abenteuer-Romanze, die je von einer Trägerin eines wissenschaftlichen Doktortitels geschrieben wurde, die vorher Donald-Duck-Comics verfasst hat.«
Sie hatten todesmutig einen Vertrag über drei Bücher mit mir abgeschlossen.
Das Buch ist 1991 erschienen. Damals gab es noch massenhaft Buchläden, und Amazon war noch nicht erfunden.
Liebesromane, in den USA eine eigene Kategorie mit hohen Verkaufszahlen, wurden damals nicht als gebundene Ausgaben veröffentlicht, sondern erschienen grundsätzlich gleich als Taschenbuch.
Absolut richtig; die New York Times hat mich nie besprochen. Da ich aber inzwischen eine Menge Besprechungen gelesen habe (und auch selbst geschrieben habe – ich habe eine Zeitlang Buchbesprechungen für die Book World der Washington Post geschrieben), denke ich, vielleicht auch besser so …
Und sie haben tapfer Wort gehalten. Das dritte Buch hat es auf die Liste geschafft, und sie haben sofort einen dicken Balken aus Folie über die Blumen auf dem Titel gelegt und »Roman« statt »Romanze« auf den Buchrücken gedruckt. Das hatte zwar keinerlei Auswirkung auf das Geschäftsgebaren von Barnes & Noble, aber das ist eine Geschichte für später …
Das war noch vor der Erfindung des Superstores.
Wie man das so macht …
Was jeder macht …
Die meisten Genres haben ihren eigenen Insider-Jargon. H/H sind der Held und die Heldin in einem Liebesroman, und es gibt noch mehr verpflichtend notwendige Elemente, z.B. den »schwarzen Moment« usw.
Siehe Teil vier, »Sex und Gewalt«.
Jawohl, genau.
Worauf ich höflich geantwortet habe: »Ganz einfach. Ich habe mich hingesetzt und ›ich‹ getippt.«
Ich habe das zwar normalerweise nicht gesagt, aber nachdem ich den ersten Roman ohne jeden Gedanken daran geschrieben hatte, ob er jemandem gefallen würde, hatte ich auch nicht vor, mir in der Folge diesbezüglich Sorgen zu machen.
Ein Buch ohne Genre zu schreiben, hat zwar Nachteile, was die Vermarktung betrifft, aber es hat andere Vorteile.
Von allem anderen einmal abgesehen können meine Bücher keine Romanzen sein, weil das immer Einzeltitel sind. Liebesromane haben keine Fortsetzungen; sobald sie sich gekriegt haben, ist die Geschichte vorbei.
Romantic Times, ein Magazin, das seine eigene Konferenz veranstaltet und seine eigenen Awards vergibt, war zweifellos so verblüfft über meine Verwegenheit, dass sie mir und DgZ einen dreißig Zentimeter hohen Preis aus lila Aluminium verliehen haben, den »Preis für das Lebenswerk in zeitgenössischer Fantasy«.
Nein, ich habe ihn nicht erwürgt – aber nur, weil meine Arme zu kurz waren und nicht über den Tisch hinweg bis zu ihm reichten.
Das Meer der Lügen. Ich dachte beim Schreiben, es wäre eine Kurzgeschichte, wurde aber von meinen beiden Agenten anderweitig informiert. Beide sagten (wie aus einem Munde): »Das ist der Umfang, den ein normales Buch hat.«
Was, wie Ihnen jeder Revolutionär erzählen kann, der Moment ist, an dem Bewegung in die Dinge kommt.
Bei Borders hat man mir das auch versprochen, aber sie haben es nie getan. Und Sie sehen ja, was aus dem Unternehmen geworden ist … (Anm. d. Ü.: Es ging 2011 in die Insolvenz.)
Meinen Dank an das Personal und die Ladenbetreiber von Barnes & Noble für ihre jahrelange leidenschaftliche, phantasievolle Unterstützung!
Nein, es war weder die anglizistische noch die historische Fakultät. In meiner akademischen Inkarnation war ich Biologin (obwohl ich dann quasi auf Abwege geraten bin und »Expertin« für wissenschaftliche Computer-Nutzung wurde – es ist ja nicht schwer, Experte für etwas zu sein, was auf der ganzen Welt nur sechs andere Leute können …) und habe an der Arizona State University im Center for Environmental Studies gearbeitet.
Name geändert.
Während meiner Zeit als Assistenzprofessorin habe ich gleichzeitig mehr oder minder in Vollzeit als freie Computerjournalistin gearbeitet und irgendwann ein eigenes Magazin für den Computereinsatz in der Wissenschaft gegründet. Außerdem habe ich internationale Seminare über Automatisierungsverfahren im Labor, Datengewinnung und -analyse und die ganze heiße Technologie der frühen Achtziger gegeben. Habe tonnenweise Dokumentationen, Handbücher und anderes geschrieben.
Was rückblickend eindeutig Irrsinn war. Aber von solchen Überlegungen darf man sich nicht aufhalten lassen.
Ich schreibe immer noch meistens nachts, normalerweise zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens.
Und ich hasse es bis heute, solche Konzepte zu schreiben.
Aufzugeben, ehe Sie überhaupt anfangen, zählt nicht. Das können Sie gleich vergessen.
Andererseits vielleicht auch nicht …
National Public Radio, der Sender mit den besten Moderatoren. Jedes Mal ein Vergnügen, mit einem von ihnen über Bücher und das Schreiben zu sprechen.
Ja, es gibt im Frühjahr Hurrikane an der Küste von Georgia. Aus Gründen, die sie selbst am besten kennt, unterhält die amerikanische Regierung eine Sammlung von Obskuritäten, und unter diesen befindet sich auch ein schmales Bändchen, welches sämtliche Hurrikane auflistet, die seit 1795 oder so auf die Küsten der Staaten getroffen sind. Werfen Sie einmal einen Blick auf das Angebot der Regierungsdruckerei; es wird Sie entweder entsetzen (als Steuerzahler) oder faszinieren (wenn Sie irgendeine Art von Forscher sind).
Einige aufmerksame Leser haben die große Anzahl von Waisen in den Büchern bemerkt: Claire, Roger, Fergus, Jane und Fanny … Zum Teil ist dies nur eine Frage der emotionalen und logistischen Vereinfachung. Wenn man seine Figuren in Raum und Zeit hin und her schiebt und sie körperlichem und seelischem Aufruhr unterwirft und sie dann auch noch Eltern, Geschwister, Großeltern, Vettern und Cousinen und so weiter haben und man möchte, dass sie normale, mitfühlende, hingebungsvolle Menschen sind – wird es viel schwieriger, sie aus ihrer Umgebung zu reißen, wenn sie sich zu allem Überfluss darum sorgen müssen, welche Wirkung ihr Verschwinden auf ihre Eltern oder Geschwister haben wird oder was in aller Welt Großtante Maude denken wird, wenn sie nicht zu ihrem monatlichen Besuch im Seniorenheim auftauchen werden …
Die Römer haben übergroße Krähenfüße benutzt, um angreifende Elefanten außer Gefecht zu setzen, während die Polizei sie heute verwendet, um flüchtende Autos aufzuhalten. Es ist eine vielseitige Waffe.
Ich habe meinen gesammelten Verlegern schon ein Jahr vor dem Erscheinen dieses Buches gesagt, dass ich mir einen Oktopus auf dem Titel wünsche (ich habe eine Schwäche für Tintenfische, und es gibt acht Erzählperspektiven/Handlungsfäden in diesem Buch). Die Reaktion auf meine Titelvorschläge ist gewöhnlich höfliches Schweigen, offenbar in der Hoffnung, dass ich zu Verstand kommen werde, ehe es tatsächlich Zeit für Entwürfe ist. In diesem Fall jedoch habe ich ein sehr elegantes Doppelkreuz gefunden – und nachdem ich mehrere Versuche der Grafikabteilung, das Zeichen in einer Brosche oder einem anderen Schmuckstück zu verstecken, im Keim erstickt habe (wie ich zu meiner neuen Lektorin in England gesagt habe: »Männliche Autoren bekommen Burgen und Schwerter, bei den Frauen werden es immer Schmuckstücke. Sie könnten genauso gut NUR FÜR FRAUEN auf das Cover drucken, und ich schreibe keine Frauenbücher. Das kommt nicht in Frage.« Und ich muss ihnen zugestehen, dass sie auf mich gehört haben. Ich habe eine Burg bekommen, ein Schwert und eine Reihe anderer interessanter Gegenstände, von denen zwar zwei Ähnlichkeit mit Broschen haben, aber zumindest sehen sie so aus, als könnte man einen Armeeumhang damit befestigen. Mädchenkram ist einfach nicht meins), haben wir uns auf den Kompromiss mit dem Wachssiegel geeinigt, in den das Doppelkreuz eingedrückt ist. Es ist zwar nicht so kontrastreich wie das einfache schwarze Doppelkreuz auf weißem Grund, das mir ursprünglich vorschwebte, aber es hat mehr mit der Handlung zu tun.
Die Wurst ist nicht übel. Bacon dagegen … ist in England schlaffer, zäher, ultra-salziger, dünn geschnittener fetter Speck. Servieren Sie ihn mit Ketchup in einem weichen, weißen Brötchen … lecker! Natürlich könnte es auch sein, dass die bloße Vorstellung Sie schon von Ihrem Kater ablenkt …
Stellen Sie sich Maissirup mit Sprudelwasser vor, das Ganze leuchtend orange gefärbt. Dann stellen Sie sich vor, wie Ihre Innereien aussehen, nachdem Sie das getrunken haben.
Dieses Buch widme ich
Ronald D. Moore
Maril Davis
Terry Dresbach
Sam Heughan
Caitriona Balfe
Tobias Menzies
Ira Steven Behr
Anne Kenney
Matthew B. Roberts
Toni Graphia
sowie den anderen Schauspielern und dem Produktionsteam der TV-Serie Outlander, die mich auf dem jüngsten Abschnitt meiner Reise durch die Outlanderwelt begleiten.
Und was für ein langer, merkwürdiger Weg es bis jetzt gewesen ist …
Am 6. März 1988 habe ich angefangen, das zu schreiben, was am Ende Feuer und Stein geworden ist. (Das weiß ich, weil bei mir der Name jeder Datei das Datum enthält, an dem ich sie angelegt habe, und JAMIE.36 die älteste Datei ist, die ich habe.)[*]
Im Jahr 2000 erschien The Outlandish Companion (auf Deutsch unter dem Titel Der magische Steinkreis bei Blanvalet erschienen). Mein amerikanischer Verlag war äußerst skeptisch, ob es überhaupt einen Markt – geschweige denn die Notwendigkeit – für ein solches Buch gäbe, obwohl ich darauf beharrt habe, dass sich die Leser wirklich so sehr für die Welt der Highland-Saga interessieren, dass sie gern mehr über ihre Entstehung lesen würden und dass sie gern mehr über die Figuren und Schauplätze lesen würden, über Geschichte im Allgemeinen, über Schottland, die keltische Kultur und sogar über die Bibliographie der Referenzen, die ich für die ersten vier Romane benutzt hatte.
Am Ende habe ich die Veröffentlichung dieses Buches nur deshalb durchgesetzt, weil ich den Vertrag für Das flammende Kreuz allein unter der Bedingung unterschrieben habe, dass ich auch das Begleitbuch bekomme. So geschah es, ta-da, und alles war Friede, Freude, Eierkuchen – obwohl ich sagen muss, wenn Sie es schwierig finden, Feuer und Stein mit höchstens fünfundzwanzig Wörtern zu beschreiben[*], versuchen Sie einmal zu erklären, was in einem Sachbuch über eine unbeschreibliche Romanserie steht.[*]
Sei’s drum, die Leute mochten das Buch, und das war alles, worauf es ankam. Aber … ich habe ja auch weiter Romane geschrieben. Und nach Buch fünf haben die Leute angefangen zu fragen, ob es auch dazu eine Art »Sonderheft« mit Hintergrundinformationen wie zu den ersten vier Romanen geben würde. Diese spontane Nachfrage nahm mit jedem weiteren Buch zu, und so habe ich vor einigen Jahren angefangen, die Fortsetzung des Begleitbuchs zu schreiben. Gleichzeitig wurde mir klar, dass einige Teile des ersten Bandes eine Überarbeitung bzw. Aktualisierung vertragen könnten – schließlich gibt es dieses Buch seit über anderthalb Jahrzehnten, und seitdem hat sich vieles (besonders das Internet) verändert.
Das Buch, das Sie in der Hand haben, ist nun eine Kombination aus beidem: Es enthält die Inhaltsangaben und eine Chronologie der Outlander-Bücher und all ihrer Ableger, vier neue Essays zu Themen, die nicht an Wichtigkeit eingebüßt haben, und einen brandneuen Teil über die TV-Verfilmung und wie es dazu gekommen ist.[*] Ich habe zwar den Großteil selbst geschrieben, konnte aber auf die Hilfe mehrerer anderer talentierter Menschen zurückgreifen, die Artikel über ihre Spezialgebiete beigesteuert haben (Terry Dresbach, Kostümdesignerin der TV-Serie; Theresa Carle-Sanders, Autorin des Outlander-Kochbuchs; Bear McCreary, Soundtrack-Komponist, und Dr. Claire MacKay, die der Produktion als Kräuter-Expertin zur Seite gestanden hat) bzw. sich mit der Zusammenstellung diverser Listen abgeplagt haben (meine unersetzliche Assistentin Susan Pittman-Butler, die die Liste der Charaktere zusammengetragen und die monströse Bibliographie bei LibraryThing erstellt hat), ganz zu schweigen von unserer wunderbaren U. S.-Layouterin Virginia Norey, die den Großteil der Illustrationen tatsächlich irgendwie im Buch untergebracht hat (ich hatte wirklich viele …), von Barbara Schnell, die mir ihre großartigen Fotos aus Schottland und Deutschland zur Verfügung gestellt hat, und den Kartenzeichnern James Sinclair und Daniel Lynch.
Die allgemeine Struktur dieses Buches ähnelt der des ersten Bandes mit detaillierten Inhaltsangaben, einer Liste der Figuren, Essays und jeder Menge hochgradig rechthaberischer Texte aus der Feder meiner Wenigkeit.[*] Allerdings gibt es keine Anhänge mehr, da sie im ersten Buch anscheinend kaum Beachtung gefunden haben und ich (dank des Wunders der sozialen Medien) die Leser gefragt habe, was sie in diesem Buch besonders gern sehen würden. Daher die Landkarten und Grundrisse und einige andere interessante Kleinigkeiten.
Mein Mann hat einmal über das erste Begleitbuch gesagt, es wäre »super Lektüre fürs stille Örtchen – man kann es einfach irgendwo aufschlagen«, und ich hoffe, dass Sie diesen zweiten Band ähnlich praktisch finden werden.
Le meas agus[*]
Diana Gabaldon
Chronologie
Die Outlander-Bücher umfassen drei Arten von Erzählungen:
Die enormen Wälzer, die in kein erkennbares (oder jedes bekannte) Genre passen.
Die kürzeren, nicht ganz so unbeschreiblichen Romane, die mehr oder weniger historische Krimis sind (auch wenn es darin außerdem um Schlachten, Aale und nicht ganz konventionelle Sexpraktiken geht).
Und:
Die Beulen, kurze (oder kürzere) Texte, die irgendwo in die Handlung der Romane gehören, ähnlich wie ein sich windendes Beutetier, das von einer Schlange verschluckt wurde. Diese befassen sich häufig – aber nicht ausschließlich – mit Nebenfiguren, sind Vorgeschichte oder Fortsetzung und/ oder füllen eine Lücke in der ursprünglichen Handlung.
Also. Die meisten der kürzeren Romane haben ihren Platz in einer großen Lücke, die in der Mitte von Ferne Ufer geblieben ist, in der Zeit von 1756 bis 1761. Auch einige der Beulen gehören in diesen Zeitraum, andere nicht.
Um den Lesern die Orientierung zu erleichtern, folgt an dieser Stelle eine detaillierte Chronologie der einzelnen Elemente im Rahmen der Handlung. Allerdings möchte ich anmerken, dass die kürzeren Romane und die Kurzgeschichten alle so angelegt sind, dass man sie für sich lesen kann, ohne ihren Zusammenhang untereinander oder im Gefüge der enormen Wälzer zu berücksichtigen – falls Sie in der Stimmung für eine leichte literarische Zwischenmahlzeit sind statt des Neun-Gänge-Menüs mit passendem Wein und Dessert-Buffet.
Unschuldsengel (Kurzgeschichte) – Diese nachträglich [in der Anthologie Königin im Exil] veröffentlichte Kurzgeschichte entführt die Leser nach Frankreich, wohin sich Jamie vor den Nachstellungen Jonathan Randalls geflüchtet hat und wo er gemeinsam mit seinem besten Freund Ian als Söldner dient. (1740)
Feuer und Stein (Roman) – Wenn Sie die Serie noch gar nicht kennen, schlage ich vor, mit diesem Buch anzufangen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es etwas für Sie ist, schlagen Sie das Buch irgendwo auf und lesen Sie drei Seiten; wenn Sie es wieder weglegen können, bekommen Sie von mir einen Dollar. (1946/1743)
Feuer und Stein (Graphic Novel) – Einen etwas anderen Blickwinkel auf die Ereignisse zu Beginn der Saga eröffnet die Graphic Novel, die die Geschichte in Han Nguyens wunderschönen Illustrationen aus Jamies und Murtaghs Sicht erzählt. (1743)
Die geliehene Zeit