Deepak Chopra / Kimberly Snyder

Entdecke deine Schönheit

Der revolutionäre Weg, gesünder und energievoller zu leben

Aus dem Amerikanischen von Horst Kappen

Knaur e-books

Inhaltsübersicht

Über Deepak Chopra / Kimberly Snyder

Dr. Deepak Chopra, Gründer der Chopra Foundation und Mitbegründer des Chopra Center for Well-Being, ist ein weltweit anerkannter Pionier der integrativen Medizin und persönlichen Transformation. Er ist Autor von mehr als 80 Büchern, die in über 43 Sprachen übersetzt wurden.

www.DeepakChopra.com.

 

Kimberly Snyder ist ausgebildete klinische Ernährungswissenschaftlerin und New-York-Times-Bestseller-Autorin. Ihr »Beauty-Detox-Plan« debütierte auf Platz 2 der New-York-Times-Bestsellerliste. Sie berät die Hollywood-Prominenz in Ernährungsfragen.

www.Kimberlysnyder.com

Impressum

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel »Radical Beauty. How to transform yourself from the inside out« bei Harmony Books.

Die in diesem Buch vorgestellten Übungen und Ratschläge wurden von den Autoren und dem Verlag sorgfältig geprüft und haben sich in der Praxis bewährt. Dennoch kann keine Garantie für das Ergebnis übernommen werden. Der Verlag und die Autoren schließen jegliche Haftung für Gesundheits- und Personenschäden aus.

 

© 2016 Deepak Chopra und Kimberly Snyder

This translation published by arrangement with Harmony Books, an imprint of the Crown Publishing Group, a devision of Penguin Random House LLC.

Für die deutschsprachige Ausgabe: © 2017 Knaur Verlag

Ein Imprint der Verlagsgruppe Droemer Knaur GmbH & Co. KG, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit

Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Redaktion: Michaela Zelfel

Covergestaltung: atelier-sanna.com, München

Coverabbildung: © StockFood / Panella, Alexandra

Abbildungen: Fotos im Innenteil und auf den inneren Umschlagklappen von Kimberly Snyder und John Pisani – sofern nicht anders angegeben.

ISBN 978-3-426-44448-1

Hinweise des Verlags

Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.


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Wir freuen uns auf Sie!

Endnoten

Zitiert nach: Stephanie Watson: »Healthy Aging: What Can You Control?«, http://www.webmd.com/healthy-aging/features/healthy-aging.

G. K. Schwalfenberg: »The Alkaline Diet: Is There Evidence That an Alkaline pH Diet Benefits Health?«, Journal of Environmental and Public Health, 2012 (2012): 727630, doi:10.1155/2012/727630.

Zitiert nach: Patrick J. Skerrett: »Is Fructose Bad for You?«, Harvard Health Publications, Harvard Medical School, April 26, 2011, http://www.health.harvard.edu/blog/is-fructose-bad-for-you-201104262425.

T. Colin Campbell/Howard Jacobson: The Low-Carb Fraud, Dallas 2014.

Ebenda, S. 54.

Kimberly Snyder: Der Beauty Detox Plan: Iss dich schön, schlank und glücklich und gib deinem Körper alles, was er braucht. München 2014.

Zitiert nach: Rob Stein: »Study Is First to Confirm That Stress Speeds Aging«, Washington Post, 30. November 2004, A01.

Zitiert nach: Suzanna Wright: »Beyond First Blush: An Up-Close Look at Natural Skin Care Products«, http://www.webmd.com/beauty/skin/beyond-first-blush-an-upclose-look-at-natural-skin-care-products.

»Retinyl Palmitate (Vitamin A Palmitate)«, EWG’s Skin Deep Cosmetics Database, http://www.ewg.org/skindeep/ingredient/705545/RETINYL_PALMITATE_%28VITAMIN_A_PALMITATE%29/#.

»Final Report on the Safety Assessment of Sodium Lauryl Sulfate«, International Journal of Toxicology, 2, no. 7 (Dezember 1983): 127–81, doi:10.3109/10915818309142005.

»Healthy Sleep: Why Do We Sleep Anyway?«, Division of Sleep Medicine, Harvard Medical School, http://healthysleep.med.harvard.edu/healthy/matters/benefits-of-sleep/why-do-we-sleep.

Zitiert nach: »Penn Medicine Researchers Show How Lost Sleep Leads to Lost Neurons: First Report in Preclinical Study Showing Extended Wakefulness Can Result in Neuronal Injury«, Penn Medicine, 18. März 2014, http://www.uphs.upenn.edu/news/News_Releases/2014/03/veasey.

Ebenda.

Zitiert nach: »Annual Sleep in America Poll Exploring Connections with Communications Technology Use and Sleep«, National Sleep Foundation, 7. März 2011, http://sleepfoundation.org/media-center/press-release/annual-sleep-america-poll-exploring-connections-communications-technology-use-.

Zitiert nach: Donald Liu, Bernadette O. Fernandez, Alistair Hamilton et al.: »UVA Irradiation of Human Skin Vasodilates Arterial Vasculature and Lowers Blood Pressure Independently of Nitric Oxide Synthase«, Journal of Investigative Dermatology, 134, no. 7 (2014): 1839–46, doi:10.1038/jid.2014.27.

Michael F. Holick/Mark Jenkins: Schützendes Sonnenlicht – Die heilsamen Kräfte der Sonne. Stuttgart 2005.

Zitiert nach: Stephanie Watson: »Skin Care Vitamins and Antioxidants«, http://www.webmd.com/vitamins-and-supplements/lifestyle-guide-11/beauty-skin-care-vitamins-antioxidants?page=1.

C. Xu, J. Zhang, D. M. Mihai et al.: »Light-Harvesting Chlorophyll Pigments Enable Mammalian Mitochondria to Capture Photonic Energy and Produce ATP«, Journal of Cell Science, 127, pt. 2 (Januar 2014): 388–99, doi:10.1242/jcs.134262.

James L. Oschman: »Can Electrons Act as Antioxidants? A Review and Commentary«, Journal of Alternative and Complementary Medicine, 13, no. 9 (2007): 955–67, doi:10.1089/acm.2007.7048.

»Run for Your Life! At a Comfortable Pace, and Not Too Far: James O’Keefe at TEDxUMKC«, TEDx Talks YouTube video, 7:51, 27. November 2012, http://goo.gl/D521F.

B. K. S. Iyengar: Licht auf Yoga, Hamburg 2013.

Dieses Buch ist Ihnen gewidmet, die Sie jetzt diese Zeilen lesen,

und der einzigartigen Schönheit, die in Ihnen ist.

Mögen Sie sie gänzlich annehmen und bejahen.

Erste Säule: Versorgung von innen

In diesem Teilabschnitt werden wir Ihnen das Wissen vermitteln, welche Lebensmittel am besten geeignet sind, Ihre ursprüngliche Schönheit zu entfalten. Dabei wollen wir Ihnen einen ganz neuen Blick auf Nahrungsmittel eröffnen. Unser Ansatz macht Schluss mit peniblem Kalorienzählen und dem Glauben, dass Essen eine angstbesetzte Angelegenheit sein müsse, bei der Sie sich strikt zu kontrollieren haben. Schönheit und Genuss gehören zusammen, und der größte Genuss liegt im Gefühl der inneren Erfüllung. Wir nennen unser Konzept der ursprünglichen Schönheit daher auch Ernährung von innen. Sie besteht aus einer Reihe von Strategien, die Sie in Ihren täglichen Mahlzeiten-Rhythmus integrieren können. Zusätzlich verraten wir Ihnen einige Geheimnisse, die Ihre Schönheit auf wirkungsvolle und ganz natürliche Weise unterstützen.

Auch für die Zusammensetzung unserer Nahrung gibt es keine allgemein verbindliche Regel, ursprüngliche Schönheit ist kein Rechenexempel. Tabellen mit genauen Angaben, in welchem Verhältnis wir Kohlenhydrate, Fette und Eiweiß zu uns zu nehmen haben, gehören der Vergangenheit an. Heute wissen wir, dass jeder Organismus diese Nahrungskomponenten auf individuelle Weise verwertet. Vor- und Nachteile eines Nahrungsmittels lassen sich also nicht pauschal benennen. Es geht vielmehr um die persönliche Balance, um das Zusammenwirken aller Bestandteile im Gesamtbild unserer Ernährung. Man bezeichnet das auch als Synergie, ein dynamisches Geschehen, das sich in jeder einzelnen Zelle wiederfindet.

Wir möchten Sie dazu ermutigen, Mode-Diäten und einseitigen Ernährungstrends für immer Lebewohl zu sagen. Viele von ihnen verteufeln einzelne Inhaltsstoffe oder sogar einen bestimmten Grundnährstoff, sei es Zucker, Salz, Fett, Kohlenhydrate oder wie immer der Übeltäter heißen mag. Die umgekehrte Strategie besteht darin, ein Wunder-Lebensmittel anzupreisen, das angeblich schön, schlank und gesund macht und mit dem wir überdies gegen Krankheit und Alter gefeit sind. Ob aber Verteufelung oder Verherrlichung: Solche Simplifizierungen sind Hirngespinste, ganz abgesehen davon, dass sie ständig einander ablösen.

Wir wollen hier gründlicher vorgehen, indem wir Ihnen zeigen, wie Sie Ihr Essverhalten auf Dauer verändern können. Schon vermeintlich kleine Veränderungen Ihrer Gewohnheiten können erheblich dazu beitragen, Ihr Bewusstsein zu steigern, und Ihnen ganz neue Möglichkeiten eröffnen. Hätte die Titanic ihren Kurs nur um wenige Grad korrigiert, wäre ein großes Unglück zu vermeiden gewesen. Und über eine Strecke von einhundert oder eintausend Meilen macht eine geringfügige Kurskorrektur eine Menge aus.

Genauso kann eine kleine Korrektur in Ihrer Lebensweise über Monate und Jahre enorm viel Gutes bewirken. Der beste Zeitpunkt, damit zu beginnen, ist jetzt. Es ist so leicht, Ihr Wohlbefinden zu verbessern und zu Ihrer ursprünglichen Schönheit zurückzufinden. Worauf warten Sie also noch? Machen Sie sich einfach mit Babyschritten auf den Weg und bleiben Sie dabei in Ihrem persönlichen Wohlfühl-Tempo: Auf diese Weise werden Sie schon bald ermutigende Erfahrungen machen, und es wird sich weder unbehaglich noch mühselig für Sie anfühlen. Beginnen Sie mit kleinen Umstellungen und bauen Sie dann langsam und ohne Zwang auf ihnen auf. Schritt für Schritt. Sie werden es schaffen!

Umstellung 1: Lösen Sie sich von Vorurteilen in Bezug auf das Essen

Die vier häufigsten Gründe für die Auswahl unserer Lebensmittel

Die meisten Menschen entscheiden sich für ein Lebensmittel aus einem (oder mehreren) von vier Gründen. Je nach persönlichem Hintergrund, Verhältnis zum Essen und individueller Zielsetzung gibt es dabei ganz unterschiedliche Prioritäten.

Erster Auswahlgrund: Geschmack

Der Hauptgrund, warum wir bestimmte Dinge essen, ist natürlich ihr Geschmack. Durch jahrelang eingeübte Ernährungsgewohnheiten sind wir alle konditioniert, nach dem zu greifen, was wir als besonders schmackhaft empfinden. Für das Problem der Fettleibigkeit, das insbesondere in den USA alarmierende Ausmaße angenommen hat, werden häufig der übermäßige Verzehr von Fett und Zucker sowie eine insgesamt zu hohe Kalorienzufuhr verantwortlich gemacht. Ebenso gut könnten wir die Ursache in unserem Verlangen nach Salz und Zucker finden, wovon unser Fast- und Junkfood nur so strotzt. Die Werbung hat uns darauf programmiert, dass uns beim bloßen Gedanken an süße oder salzige Leckereien das Wasser im Mund zusammenläuft – oder welche pikanten Geschmackskreationen es immer sind, die unseren Gaumen kitzeln sollen. Gewiss, die Geschmäcker sind verschieden, und viele Menschen bleiben dabei den Lieblingsspeisen ihrer Kindheit treu, sie vermitteln etwas Vertrautes und Tröstliches.

Leider sind es oft gerade die »verbotenen« Lebensmittel wie die gehaltvollen Hamburger und Milchshakes der Fastfood-Ketten, die einem Großteil der amerikanischen Bevölkerung ganz besonders munden – einer Mehrheit, die in ihrer Speisenauswahl auf ein paar eingefahrene Geschmacksgewohnheiten festgelegt bleibt. Das intensive Geschmackserlebnis rangiert hier vor der noch so gut belegten Bedenklichkeit eines häufigen Konsums von besonders salz-, zucker- und fetthaltigen Speisen.

Die Tatsache, dass Sie jetzt dieses Buch in Händen halten, zeigt jedenfalls, dass Sie interessiert sind, mehr über die Nährstoffversorgung durch unsere Lebensmittel zu erfahren. Wenn Sie sich gerne die eine oder andere Gaumenfreude gönnen, mag Ihnen ein Leben ohne diese Genüsse jetzt noch als hart erscheinen. Aber Sie können uns glauben, dass das nicht so bleiben wird. Zunächst einmal müssen Sie keineswegs »unfehlbar« sein. Sie können sich auch in Zukunft etwas gönnen. Außerdem kann (und wird) sich Ihr Appetit mit der Zeit verwandeln. Auch wenn es Sie jetzt noch zu stark salz- oder zuckerhaltigen Fertigprodukten hinzieht, werden Sie nach ein paar kleineren Veränderungen Ihrer Essgewohnheiten einen Hang zu anderen Speisen entwickeln, weil sich auch die biochemischen Prozesse in Ihrem Körper verändern. Seine Fähigkeit zur Selbstreinigung nimmt zu, und Sie spüren das in Form einer gesteigerten Vitalität, die Sie auch in Ihrem Ausdruck lebendiger und dynamischer werden lässt. Zugleich legen sich damit die Heißhungerattacken, von denen Sie in der Vergangenheit möglicherweise heimgesucht wurden, ganz von selbst.

Zweiter Auswahlgrund: Kaloriengehalt

Bei der Essensauswahl gilt der zweite Gedanke meist der Frage, wie eine Mahlzeit auf der Waage zu Buche schlägt. Nach einer raschen Konsultation der Ernährungsphilosophie, der wir uns gerade verschrieben haben, gelangen wir zur Bewertung eines jeden nur erdenklichen Lebensmittels anhand einer schlichten Unterscheidung: Macht es dick oder nicht? Je nachdem, wie ernährungsbewusst wir bisher waren, überschlagen wir vielleicht auch die Nährwertangaben auf der Verpackung und kalkulieren den Gehalt an Kalorien, Kohlenhydraten, Zucker, Eiweiß und so weiter. Nicht wenige unterziehen sich tagein, tagaus dieser mühsamen Rechenarbeit.

Die Vorstellung, dass der Schlüssel zum Abnehmen in einer einfachen Formel liegt – »Kalorienverbrauch größer als Kalorienzufuhr« –, hat etwas so Bezwingendes, dass sie sich im allgemeinen Bewusstsein als erwiesene Tatsache festgesetzt hat. In Wahrheit ist diese Formel eindimensional. Jeder Mensch hat einen anderen Körper, und jeder Körper verdaut anders. Unser Konzept der ursprünglichen Schönheit will Ihnen eine tauglichere Formel an die Hand geben, mit der sich das Kalorienzählen erübrigt.

Chemische Zusätze können dick machen

Aus aktuellen Forschungsergebnissen geht deutlich hervor, dass das Zählen von Kalorien und anderen Nährstoffeinheiten kein verlässliches Mittel zur Gewichtskontrolle ist. Eine in der Zeitschrift Nature veröffentlichte Studie besagt, dass chemische Zusätze in Fertiggerichten und Junkfood die Bakterienbesiedlung des Darms beeinflussen können, was möglicherweise Entzündungsvorgänge auslöst, die ihrerseits eine Gewichtszunahme nach sich ziehen können. Verlassen Sie sich also lieber auf die Natur als den zuverlässigsten Ratgeber in Sachen Ernährung und Schönheit. Und das bedeutet: je naturbelassener ein Lebensmittel, umso gesünder; je stärker verarbeitet, desto ungesünder.

Dritter Auswahlgrund: Gesundheit

Unabhängig von ihren Auswirkungen auf die Figur wählen wir bestimmte Nahrungsmittel auch deshalb aus, weil wir sie für gesund halten. Ein Beispiel ist das berühmte Glas Milch, das wir trinken, weil wir darin eine gesunde Kalziumquelle sehen (was übrigens nicht jedem bekommt, wie wir später noch sehen werden). Natürlich ist Ihre Gesundheit ein guter Grund, bestimmte Lebensmittel zu bevorzugen und andere zu meiden, doch leider gibt es eine Menge Verwirrung und Fehlinformationen darüber, was wirklich gesund ist und was nicht. In diesem Abschnitt wollen wir der Verwirrung ein Ende bereiten.

Unter dem Strich gilt: Naturbelassene, biologisch erzeugte Lebensmittel sind gesund. Das menschliche Verdauungssystem hat sich über einen Zeitraum von Jahrmillionen im ständigen Austausch mit der Umwelt bewährt. Als Jäger und Sammler haben uns unsere Ahnen ein unschätzbares Erbe hinterlassen: die Fähigkeit, aus einer größtmöglichen Vielfalt von Nahrungsmitteln Energie zu gewinnen – wir sind die erfolgreichsten Allesfresser auf dem Planeten. Zum einen ist diese Fähigkeit in unseren Genen begründet, zum anderen in den Tausenden unterschiedlicher Bakterienarten, die unseren Verdauungstrakt besiedeln. Soweit der Wissenschaft bekannt ist, gibt es keine andere Spezies, die sich eines so breitgefächerten Nahrungsangebots bedient wie der Homo Sapiens.

Der Vorteil daran ist, dass wir – solange sie bestimmte Komponenten und Nährstoffe in ausgewogener Form enthält – mit nahezu jeder Kost zurechtkommen, die unserem Lebensraum, unserem Bedarf und unseren Vorlieben entspricht. Der Nachteil besteht in der großen Bandbreite von Möglichkeiten, unseren Körper zu missbrauchen. Koalas können nur überleben, solange ihnen ihre einzige Nahrungsquelle, nämlich die Blätter bestimmter Eukalyptusbäume, zur Verfügung steht. Menschen dagegen können sich an eine sehr ungesunde Ernährung gewöhnen und – wenn auch auf Kosten ihrer Gesundheit – damit jahrzehntelang überleben. Die Quintessenz einer gesunden Ernährung ist also, mit dem Erbe unserer Vorfahren so weise wie möglich umzugehen und den Missbrauch zu vermeiden, zu dem uns Junk- und Fastfood verleiten, inklusive all der Hilfs-, Zusatz- und Aromastoffe, die in einer großen Zahl industriell erzeugter Lebensmittel, wie sie abgepackt in den Regalen der Supermärkte stehen, enthalten sind.

Vierter Auswahlgrund: Aufwand

Schließlich lassen wir uns bei der Entscheidung, was wir zu uns nehmen, davon leiten, wie schnell und einfach eine Mahlzeit zuzubereiten ist. In unserer schnelllebigen Gesellschaft bieten Fertig- und Mitnahmegerichte eine willkommene Möglichkeit der Zeitersparnis. Ob Döner oder Burger, ob Pizza to go oder Salatteller aus dem Supermarkt, ob Mikrowellenmenü oder Paella aus dem Tiefkühlregal: Convenience Food ist für viele Menschen, Singles wie Familien, die Ernährungsform der Wahl.

Auch wenn das Bewusstsein für die Vorzüge natürlicher, biologisch angebauter Lebensmittel wächst – Walmart ist der größte Anbieter von Bioprodukten in den USA –, für unzählige Amerikaner sind Schnellgerichte weiterhin das A und O. Unter den Fastfood-Ketten serviert allein McDonald’s etwa jede zehnte Mahlzeit, die in diesem Land verzehrt wird. Wir werden die Zeit nicht zurückdrehen. Anders als in einem indischen, italienischen oder südamerikanischen Dorf, in dem noch alte Traditionen gepflegt werden, kommen bei unserer Lebensweise nicht mehr alle Mitglieder einer Großfamilie zu einer gemeinsamen Mahlzeit zusammen – die in der Regel von den Frauen zubereitet wird, nachdem sie ihre tägliche Einkaufsrunde beim Bäcker, Gemüsehändler und vielleicht auch Metzger absolviert haben. Die Rollenverteilung innerhalb der modernen Gesellschaft hat sich zu sehr gewandelt, als dass diese traditionelle Lebensform noch anderes und mehr sein könnte als eine romantische Phantasie. Für uns kann die Frage daher nur lauten, wie sich die zeitsparende und dennoch frische Zubereitung eines schmackhaften und nahrhaften Gerichts auf eine Weise bewerkstelligen lässt, die alle zufriedenstellt und niemanden überanstrengt.

Neue Gründe für die Auswahl unserer Lebensmittel

So viel also zu den üblichen vier Hauptgründen unserer Essensentscheidungen, zu denen es, wie wir meinen, bessere Alternativen geben muss. Wir hoffen, dass Sie mit Hilfe dieses Buches eine völlig neue Grundlage für Ihre Lebensmittelauswahl in Betracht ziehen, nämlich die Entfaltung Ihrer wahren, lebendigen Schönheit. Die Auswahl der Lebensmittel hat nicht nur tiefgreifenden Einfluss auf Ihre Gesundheit, sondern auch auf die Qualität Ihres Gewebes und damit auch auf Ihr äußeres Erscheinungsbild. Ursprüngliche Schönheit und Gesundheit gehören untrennbar zusammen.

Diesen Zusammenhang zu verstehen hat etwas Befreiendes und Ermutigendes zugleich. Es liegt bei Ihnen. Tagtäglich, mit jeder Mahlzeit, die Sie zu sich nehmen, haben Sie es in der Hand, diese Einsicht in die Tat umzusetzen. Wonach Sie im Supermarkt greifen, was Sie sich auf den Teller füllen und auch die Art und Weise, wie Sie Ihr Essen zubereiten und verspeisen: All das sind Weichenstellungen auf dem Weg zu ursprünglicher Schönheit.

Leider herrscht über den Zusammenhang zwischen Ernährung und Schönheit weitgehend Unklarheit, und trotz aller Bücher zum Thema fällt es vielen schwer, die entsprechenden Konzepte umzusetzen. Da wird zu künstlichen Süßstoffen gegriffen, um die Lust auf Zucker zu überlisten, obwohl die Süßungsmittel noch ungesünder sind als der gefürchtete Zucker. Wegen ihrer vielen Kohlenhydrate und ihres natürlichen Zuckergehaltes sind Bananen verpönt, stattdessen greift man zu abgepackten Eiweißriegeln mit stark verarbeiteten Zutaten wie Molkenproteinisolaten, fraktioniertem Palmkernöl und Invertzuckersirup.

Du bist nicht, was du isst, sondern wie du es verdaust.

Wenn auch Sie sich im Labyrinth der Ernährungsphilosophien verloren fühlen, ist das also nicht verwunderlich. Angesichts all der oft widersprüchlichen Informationen entwickeln viele Menschen eine geradezu furchtsame Haltung gegenüber natürlichen Lebensmitteln und wenden sich lieber vermeintlich »sicheren« Produkten der Nahrungsmittelindustrie zu, deren Etiketten sie die akkurat aufgelistete Nährstoffzusammensetzung entnehmen können. Sie gewöhnen sich daran, ihren ständig aufgeblähten Bauch zu übersehen, das Gerumpel im Gedärm zu überhören und auch das saure Aufstoßen zu ignorieren, bemüht, vor anderen die peinliche Tatsache zu verbergen, dass sie keineswegs mehr täglich die Toilette aufsuchen. Dann wundern sie sich über ihre dunklen Augenringe, über Hautirritationen und rote Flecken, ihr zunehmend sprödes und stumpfes Haar.

In Wahrheit hängt all das miteinander zusammen. Unsere Nahrung und mit ihr die gesamte Basis für ihre Umsetzung und Aneignung – kurz: unsere Verdauung – muss daher unser Thema sein. Der Ayurveda, das älteste uns bekannte Heilsystem, misst der Verdauung unter der Bezeichnung Agni eine zentrale Bedeutung für Gesundheit und Schönheit bei. Wir sind nicht das, was wir essen, sondern wie unser Körper es verdaut, also was er davon wie aufnimmt, umsetzt und zu seiner Versorgung verwertet. Zahlen allein werden niemals ein zutreffendes Bild von diesem komplexen Geschehen vermitteln können.

Chronische Erkrankungen und vorzeitiges Altern – weder naturgegeben noch unabwendbar

In traditionellen Gesundheitslehren wie dem Ayurveda oder der Traditionellen Chinesischen Medizin haben auf Zahlen beruhende Diätempfehlungen keinen Platz. Auch im Westen erfreuen sich beide Systeme seit einigen Jahrzehnten zunehmender Beliebtheit, nicht zuletzt, weil die Menschen hier immer dicker werden und aufgrund ihrer ungesunden Lebensweise leichter erkranken und schneller altern. Andererseits ist es die Überalterung der Gesellschaft, die im Verbund mit schädlichen Lebensgewohnheiten zu einer rapiden Verschlechterung der Volksgesundheit führt. Etwa bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs waren die Haupttodesursachen noch Infektionskrankheiten wie Tuberkulose, Grippe, Lungenentzündung und Cholera. Degenerative Erkrankungen, mit denen eine Schädigung der Gewebsstruktur oder -funktion einhergeht, wie Typ-2-Diabetes, waren eher selten. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war ein Patient mit Angina pectoris, dem typischen Brustschmerz bei der koronaren Herzkrankheit, für einen Arzt der Allgemeinmedizin noch ein höchst ungewöhnlicher Anblick.

Seither hat eine dramatische Verschiebung stattgefunden. Mit der Verbesserung von Hygiene und medizinischer Versorgung ist der Anteil der Infektionserkrankungen stark zurückgegangen. Die nicht übertragbaren, chronischen und degenerativen Erkrankungen hingegen nehmen jetzt unter den Todesursachen die Spitzenplätze ein. Bei den am meisten verbreiteten Zivilisationskrankheiten – wie Herzerkrankungen, Fettleibigkeit, Typ-2-Diabetes und einigen vermeidbaren Formen von Krebs – lassen sich die Anfänge schon Jahre vor dem ersten Auftreten der Symptome vermuten.

Seit langem ist bekannt, dass die Entstehung von Hautkrebs mit dem Ausmaß der UV-Belastung in der Kindheit in Zusammenhang steht, auch wenn die Krankheit in den meisten Fällen erst im Erwachsenenalter ausbricht. Umgekehrt bieten eine gesunde Ernährung und sportliche Betätigung in frühen Jahren einen guten Schutz vor dem späteren Auftreten einer Osteoporose. Es erscheint inzwischen mehr als wahrscheinlich, dass ein ähnlicher Zusammenhang für die meisten chronischen Erkrankungen gilt, und bei manchen Krankheitsbildern wie Autismus, Schizophrenie und Alzheimer fällt der Zeitraum für eine wirkungsvolle Prävention und Therapie möglicherweise in die ersten Lebensjahre oder gar -monate.

Heute wird uns zunehmend bewusst, wie stark sich unsere Lebensweise auf unsere ganze Gesundheit auswirkt. Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO waren im Jahr 2012 nicht übertragbare Krankheiten, allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes und Lungenerkrankungen, weltweit für 68 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. James Pacala von der University of Minnesota meint dazu: »Zwar treten in manchen Familien gehäuft Herzerkrankungen auf, aber in Wahrheit ist es eine Anhäufung ungesunder Verhaltensweisen wie Rauchen, übermäßiges Essen und Bewegungsmangel. Und wer in dieser Hinsicht in die Fußstapfen seiner Eltern tritt, kann erwarten, irgendwann auch ihre gesundheitlichen Probleme zu bekommen.«[1]

Die meisten degenerativen Erkrankungen sind alles andere als naturgegeben. Wenn das zuträfe, wären sie auch in früheren Geschichtsabschnitten mit der gleichen Häufigkeit aufgetreten. Wenn die Bedingungen andere werden, wie Ernährungsweise, Hygiene, Luft- und Wasserqualität, werden auch die Krankheiten andere. Im Verlauf der letzten fünfzig Jahre ist der Anteil der »unnatürlichen« Krankheiten förmlich explodiert, weil viele Menschen die elementaren Regeln der Gesundheitsvorsorge missachten: ausgewogene Ernährung, ausreichende Bewegung und Abbau von Stress. Unsere durchschnittliche Lebenserwartung ist zwar gestiegen. Zugleich aber ist die Lebensqualität vieler Menschen gesunken – während sie ihre ungesunde Lebensweise mit Hilfe einer Vielzahl von Medikamenten und Therapien aufrechterhalten, deren Nebenwirkungen sie zusätzlich in Kauf zu nehmen haben.

Chronische Erkrankungen sind ebenso wenig »natürlich« wie die vielen Formen vorzeitigen oder beschleunigten Alterns, ob es sich in matter Haut, trüben Augen oder ständiger Müdigkeit zeigt. Auch wenn uns diese Symptome der Voralterung überall begegnen, sind sie keineswegs unausweichlich. Gewiss wird unsere Haut im Lauf der Jahrzehnte faltiger und runzliger; deshalb muss es aber nicht vorzeitig geschehen. Während manche Frauen schon mit dunklen Augenringen, Krähenfüßen und dünner werdendem Haar zu kämpfen haben, noch bevor sie dreißig sind, gibt es andere, die sich ihre Lebensenergie, ihre klaren Augen, eine gesunde, elastische Haut und straffe Muskulatur bis weit über die fünfzig bewahren können. Zwar spielen die Gene dabei eine Rolle, zu einem großen Teil jedoch können wir das Tempo des Alterungsprozesses durch unsere Lebensweise selbst bestimmen.

Vorzeitiges Altern, wie es sich auch am Zustand der Haare und der Haut ablesen lässt, kann man als das Erlahmen der Selbstheilungskräfte des Körpers betrachten. Indem Sie Ihrer Ernährung eine gesunde Strategie zugrunde legen, führen Sie dem Immunsystem, dem Selbstheilungspotenzial und damit der Schönheit Ihres Körpers neue Kräfte zu. Mit der richtigen Auswahl Ihrer Nahrungsmittel können Sie sich in jedem Alter Ihre natürliche Schönheit und Gesundheit bewahren.

Umstellung 2: Unterstützen Sie Ihre natürlichen Körperfunktionen

Beim zweiten Veränderungsschritt geht es darum, sich mit der natürlichen Fähigkeit Ihres Körpers zur Selbsterneuerung vertraut zu machen. Leben ist beständige Erneuerung, und folglich gilt das auch für Schönheit. Auch wenn Sie ihn nicht wahrnehmen können, ist in Ihrem Körper doch ein ständiger Erneuerungsprozess im Gange. Einige Zelltypen wie die Zellen der Darmzotten, die der Nährstoffaufnahme dienen, oder die Geschmacksknospen in Ihrem Mund werden innerhalb weniger Tage ersetzt, während die Zellerneuerung in anderen Körperteilen wie zum Beispiel den Knochen sehr viel mehr Zeit beansprucht. Aber auch in den noch so stabil wirkenden Teilen Ihres Körpers findet ein ständiger Austausch von Molekülen statt, in jeder einzelnen Zelle. Einige Forscher gehen davon aus, dass das durchschnittliche Zellalter im Körper eines Erwachsenen sieben bis zehn Jahre beträgt. Das bedeutet aber nicht, dass Sie so lange warten müssen, um Resultate zu sehen. Vielmehr ist alles in Ihrem Körper relativ neu, selbst Ihr so dauerhaft und unveränderlich erscheinendes Knochengerüst. In Wirklichkeit erneuern Sie sich unablässig. Und das ist eine ausgesprochen gute Nachricht, denn sie bedeutet, dass Sie noch heute damit beginnen können, sich buchstäblich kerngesunde neue Zellen zuzulegen.

Ihre roten Blutkörperchen, die auch Ihre Haut mit Sauerstoff versorgen, durchströmen nahezu 100 000 Kilometer Arterien, Venen und Kapillargefäße, bevor sie – nach einer Lebensdauer von nur etwa 120 Tagen – in Ihrer Milz abgebaut werden. Beim Lebenszyklus der Zellen unserer Leber – dieses so bedeutsamen Filters für Schadstoffe, Pestizide und pharmazeutische Wirkstoffe – sind sich die Forscher offenbar nicht ganz einig. Je nach Quelle umfasst der Zeitraum, in dem sich die Leberzellen komplett erneuern, zwischen 150 und 500 Tage.

Die Beschaffenheit Ihrer Haut

Ein frisches, gleichmäßiges Hautbild ist für jede schönheitsbewusste Frau von großer Bedeutung. Darüber hinaus ist Ihre Haut aber gewissermaßen die Visitenkarte Ihrer Gesundheit. Wenn Sie es auf diese Weise betrachten, wird das Erscheinungsbild Ihrer Körperhülle für Sie zur Botschaft Ihrer Zellen, die Ihnen viel über Ihren Körper und seine Befindlichkeit verrät.

Die Regeneration von Haut und Haar

Die Beschaffenheit Ihrer Haut und Ihrer Haare ist, wie gesagt, die Visitenkarte Ihrer Gesundheit. Nach der Umstellung ihrer Lebensweise, wie unser Konzept sie empfiehlt, haben schon viele Menschen an sich selbst erfahren, wie ihr glanzloses, schütteres Haar an Kraft und Fülle gewann. Aber dazu braucht es Geduld. Gerade beim Haar können Sie keine Verwandlung über Nacht erwarten. Anders bei der Haut: Die oberste Hautschicht erneuert sich etwa alle vier Wochen. Es ist also sehr wohl möglich, dass Sie schon einen Monat nachdem Sie sich für eine gesündere Lebensweise entschieden haben, die Ergebnisse in Form eines klareren und vitaleren Hautbildes sehen. Es kann auch durchaus sein, dass Ihre Haut schon nach wenigen Tagen ein »frischeres« Aussehen annimmt, weil Ihr Körper entschlackt und sich die Blut- und Nährstoffversorgung Ihrer Haut verbessert.

Die Regeneration Ihres Haares dagegen kann, je nachdem, wie lang es ist, zwischen drei und sechs Jahren in Anspruch nehmen. Durchschnittlich wächst es zehn bis zwölf Millimeter im Monat. Sie können zwar jetzt damit beginnen, Ihre Haarwurzeln besser zu versorgen, müssen aber eine ganze Weile warten, um die Ergebnisse in Form von gesünderem und schönerem Haar zu sehen.

Bevor wir Ihnen konkrete Hinweise zur Umstellung geben, möchten wir Sie um eine kurze Einschätzung Ihres Hauttyps beziehungsweise Ihres Hautbildes bitten.

Haben Sie trockene Haut?

Trockene Haut kann ein Hinweis auf eine tiefgreifende Dehydratation sein, gegen die Sie von innen und außen etwas unternehmen sollten – und zwar mit Hilfe richtig temperierter Getränke und Speisen (mehr zum Thema in Umstellung 5) sowie geeigneter Hautpflegemittel. Eventuell nehmen Sie gute »Schönheitsfette« nicht in der richtigen Auswahl und in ausreichender Menge zu sich. Auch eine mangelhafte Zufuhr oder Verwertung anderer Nährstoffe kann eine Rolle spielen.

Haben Sie fettige Haut?

Übermäßig fettige Gesichtshaut kann darauf hindeuten, dass Ihre Leber überlastet ist und Unterstützung braucht. Möglicherweise ist auch Ihr Stoffwechsel oder Ihre Nährstoffaufnahme gestört. Leiden Sie unter Darmträgheit? Eventuell ist Ihre Ernährung zu fettreich und enthält zu viele »schlechte« und stark erhitzte Fette. Möglicherweise weist sie auch zu viele verstopfungsfördernde, allergieauslösende oder unverdauliche Anteile auf.

Haben Sie unreine Haut?

Hautirritationen können ein Hinweis auf eine zu hohe Schadstoffbelastung Ihres Körpers sein. Vielleicht sind Ihre Ausscheidungsorgane überlastet, so dass Sie stärker über die Haut »entschlacken«. Auch an eine starke Verschleimung durch zu häufigen Verzehr schwer verdaulicher und verstopfungsfördernder Lebensmittel (wie Milchprodukte) wäre zu denken. Möglicherweise ist auch Ihr Verdauungssystem nicht ganz in Ordnung.

Haben Sie gerötete Haut?

Gerötete und gereizte Haut oder Hautausschläge können darauf hindeuten, dass Sie häufig Dinge essen, die allergische Reaktionen hervorrufen oder Entzündungsprozesse auslösen. Denkbar ist auch, dass die Nahrung, die Sie zu sich nehmen, Ihr System zu stark »befeuert«. Im Ayurveda kennt man dieses Phänomen als innere »Überhitzung« oder ein Übermaß an Pitta, das dort als Hauptgrund für beschleunigtes Altern gilt.

 

Wenn Sie sich mit Ihrem Hauttyp beziehungsweise Ihrer Hautbeschaffenheit in einer dieser Beschreibungen wiederfinden, ist das kein Grund zur Sorge. Es geht uns nur darum, dass Sie zu Beginn Ihrer Diätumstellung eine realistische Einschätzung des Status quo vornehmen. All diese Hautprobleme sind mit einer langfristigen Umstellung der Ernährung und Lebensweise in den Griff zu bekommen. Legen wir also los.

Kurbeln Sie Ihre Nährstoffzirkulation an

Tatsächlich sind es zwei Kreislaufsysteme, die in Ihrem Körper zusammenarbeiten, um ihn gesund zu erhalten: der Blutkreislauf und der Lymphkreislauf. Mit dem Lymphsystem werden wir uns an anderer Stelle befassen (siehe Umstellung 7). Hier konzentrieren wir uns zunächst ganz auf die Frage, welche Lebensmittel besonders geeignet sind, Ihren Blutkreislauf in seinen Funktionen zu unterstützen.

 

Eine optimale Nährstoffzirkulation ist für jeden Organismus von elementarer Bedeutung. Denken Sie an einen stattlichen Apfelbaum. Seine Wurzeln reichen tief in den Boden, um dort Wasser und Mineralstoffe aufzunehmen und sie durch den knorrigen Stamm und die breit ausladenden Äste bis hin zu den Knospen der kleinsten Zweige und schließlich in die langsam reifenden Früchte zu transportieren. Ohne dieses weitverzweigte Versorgungssystem blieben die Äpfel ohne die Nährstoffe, die sie zum Reifen brauchen, und wären gewiss nicht so schön saftig und aromatisch.

Dasselbe gilt auch für uns Menschen. Unser Blutkreislauf sorgt dafür, dass die Nährstoffe zielgerichtet in jeden Winkel des Körpers gelangen – bis hin zu den Haarwurzeln, um jedes einzelne Haar auf Ihrem Kopf mit dem zu versorgen, was es braucht. Auf die gleiche Weise gelangt Sauerstoff zu den zahllosen Zellen Ihres Körpers und ermöglicht so eine gesunde Zellfunktion und -erneuerung. Auch die Gewebeheilung ist ein komplexer Vorgang, der auf diesem Zirkulationssystem beruht. Zugleich erfolgen auf diesem Wege der Abbau von Fett, das in Ihren Fettzellen eingelagert ist, und ein ständiger Abtransport von Schadstoffen.

Kehren wir noch einmal zu unserem Gleichnis vom Apfelbaum zurück. Die »Früchte« einer von innen kommenden Schönheit sind die sichtbaren Teile Ihres Körpers. Aber es wäre zu viel von Ihrem Körper verlangt, gesundes, volles Haar und eine schöne, ebenmäßige Haut aufzuweisen, wenn er nicht über ein gut funktionierendes Versorgungs- und Entsorgungsnetz verfügt.

Schnelltest Zirkulation

Nehmen Sie einmal Ihre Fingernägel in Augenschein. Sind die kleinen weißen Halbmonde an der Nagelbasis gut zu erkennen? In diesem Fall werden die Nähr- und Vitalstoffe in Ihrem Körper wahrscheinlich gut zirkulieren. Sind die Halbmonde teilweise oder ganz unsichtbar, kann das bedeuten, dass Ihre Zirkulation nicht optimal ist. In jedem Fall gibt es aber eine Menge, was Sie tun können, um Ihre Zirkulation zu verbessern, was zugleich Ihrer Schönheit zugutekommt. Schauen Sie sich also, während Sie unsere Vorschläge umsetzen, in nächster Zeit immer mal wieder Ihre Fingernägel daraufhin an, ob die Halbmonde stärker hervortreten und Ihnen damit anzeigen, dass Sie mit Ihren Bemühungen auf dem richtigen Weg sind.

Ein schönes Äußeres ist aber nicht der einzige Aspekt ursprünglicher Schönheit, der von einer optimalen Nährstoffzirkulation abhängt. Auch Ihre persönliche Aura, Ihre energetische Präsenz ist Teil dieser Schönheit und auf innere Versorgungsprozesse angewiesen. Ist Ihnen schon einmal ein Mensch begegnet, der so voller Lebendigkeit und Intensität war, dass Sie sich wie magisch von ihm angezogen fühlten? Vom Licht in seinen Augen und seinem einnehmend natürlichen Lächeln? Von der Anmut und lebendigen Ausdruckskraft in seinen Gesten und seinem Gang? Jeder von uns fühlt sich von dieser Art von Energie angezogen. Energie stammt aus Verbrennungsvorgängen, die nicht ohne Sauerstoff ablaufen können. Auch Prana – oder Lebenskraft – zirkuliert in uns über das Blut – oder Rakta. Je besser die Zirkulation in Ihrem Organismus funktioniert, umso mehr Sauerstoff steht seinen Zellen zur Verfügung und umso deutlicher werden Sie spüren, wie die Energie auf natürliche Weise in Ihnen fließt. Und Ihre zunehmende Schönheit ist wiederum der natürliche Ausdruck dieses Zuwachses an positiver Energie.