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Zum Buch

Vom Anschlag auf Charlie Hebdo über die Attacke auf einen Berliner Weihnachtsmarkt bis hin zu den Attentaten in Manchester und London ist den Terroristen eines gemeinsam: Sie jagen sich selbst in die Luft oder lassen sich von der Polizei erschießen, ohne dass ihr Tod für die Durchführung ihrer Taten zwingend nötig ist. Olivier Roy identifiziert den Nihilismus junger Menschen ohne Halt im Leben als wesentliches Motiv für den Zulauf zum IS. Er sieht ihn als Ausdruck eines besonders heftig ausgetragenen Generationenkonflikts.

In seinem neuen Buch zeigt Roy, dass die Radikalisierung der jungen Männer individuell und psychologisch begründet ist, und widerspricht damit all jenen, die den Terrorismus als eine Folge religiösen Wahns oder sozialer Missstände begreifen.

Zum Autor

Olivier Roy, geboren 1949, ist Forschungsdirektor am Centre National de la Recherche Scientifique (CNRS) und lehrt als Professor am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Er hat zahlreiche Bücher über den politischen Islam und den islamistischen Terrorismus geschrieben. Roy gilt als einer der weltweit führenden Experten für Islamismus. Zuletzt erschienen von ihm bei Siedler Der falsche Krieg. Islamisten, Terroristen und die Irrtümer des Westens (2008) und Heilige Einfalt. Über die politischen Gefahren entwurzelter Religionen (2010).

Olivier Roy

»Ihr liebt das Leben,
wir lieben den Tod«

Der Dschihad und die Wurzeln des Terrors

Aus dem Französischen
von Christiane Seiler

Siedler

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Die französische Originalausgabe erschien 2016 unter dem Titel Le djihad et la mort bei Éditions du Seuil, Paris.

Erste Auflage
September 2017

Copyright © Éditions du Seuil 2016
Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2017
bei Siedler Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH,
Neumarkter Str. 28, 81673 München

Umschlaggestaltung: Rothfos + Gabler, Hamburg
Satz: Ditta Ahmadi, Berlin
ISBN 978-3-641-21434-0
V001

www.siedler-verlag.de

Inhalt

ERSTES KAPITEL
Dschihadismus und Terrorismus: Der Todeswunsch

Die neuen Formen des Terrorismus und des Dschihadismus

Wenn der Dschihadismus den Dschihad ersetzt

Terrorismus als Exkommunikation und Selbstmord

Die neuen Radikalen

ZWEITES KAPITEL
Wer sind eigentlich diese Radikalen?

Das Profil der Terroristen

Freunde, Brüder, Frauen

Jugendkultur, Delinquenz und Revolte

Born again oder Konvertit

Das Fehlen »objektiver« Gründe

Der Zusammenhang mit den Konflikten im Nahen Osten

DRITTES KAPITEL
Das dschihadistische Imaginäre: Islamisierung der Radikalität

Welche Rolle spielt der Islam bei der Radikalisierung?

Der Held als Rächer der leidenden muslimischen Gemeinde

Die Ummah rächen

Der Held und die Ästhetik der Gewalt

Tod und chiliastischer Nihilismus

Der apokalyptische Diskurs

Die Religion der Radikalen: Die Frage des Salafismus

Ist der IS salafistisch?

Sind die jungen Radikalen Salafisten?

Dekulturation des Religiösen und symbolische Gewalt

Jugendgewalt: Rebellen auf der Suche nach Sinn

Warum die generationsbezogene und revolutionäre Radikalität fortbesteht

Der generationsspezifische Nihilismus

VIERTES KAPITEL
Aus Bin Ladens Schatten zur Sonne des IS

Der Mythos von der »dritten Generation« der Terroristen und vom neuen globalen Dschihad

Der IS betritt die Bühne des Nahen Ostens und des Dschihad

Der Bruch mit al-Qaida

Einmischung in den globalen Dschihad

Der (zur Zeit noch) unüberwindliche Widerspruch

Islamisierte Räume, tribalisierte Räume

Die eigene Logik der Geostrategie im Nahen Osten

Warum gibt es den IS dann immer noch?

CONCLUSIO
Warten auf al-Godot

ANHANG

Anmerkungen

Personenregister

Sachregister

ERSTES KAPITEL

Dschihadismus und Terrorismus: Der Todeswunsch