Der Angstexperte Klaus Bernhardt stellt die hierzulande gängigen Therapieformen gegen Angst auf den Prüfstand und gleicht sie mit den Erkenntnissen der modernen Hirnforschung ab. Sein Ergebnis ist ernüchternd: Die meisten dieser Therapieformen sind seit Jahrzehnten veraltet und neurowissenschaftlich nicht mehr haltbar.
Mit seiner Methode stellt er eine völlig neue Art der Angsttherapie vor, die die Verarbeitungsprozesse unseres Gehirns gezielt nutzt, um Angst- und Panikpatienten schnell wieder in ein normales Leben zurückzuführen. Einer bemerkenswert hohen Zahl seiner Patienten hat er mit diesen Übungen und Techniken bereits nach wenigen Wochen die Rückkehr in ein angstfreies Leben ermöglicht.
KLAUS BERNHARDT
PANIKATTACKEN
und andere Angststörungen
LOSWERDEN
Wie die Hirnforschung hilft, Angst und Panik für immer zu besiegen
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Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek
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© 2016 Klaus Bernhardt
© der überarbeiteten Neuausgabe 2017 Ariston Verlag
in der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH,
Neumarkter Straße 28, 81673 München
Alle Rechte vorbehalten
Redaktion: Helga Linsbauer
Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, München – Zürich
unter Verwendung eines Motivs von fotolia.com: Human mind © Sergey Nivens
Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering
ISBN: 978-3-641-21683-2
V003
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Kapitel 1:
Panikattacken – welche Ursachen gibt es?
1.1. Missachtete Warnsignale
1.2. Substanzen, die Panikattacken auslösen können
1.3. Negatives Denken und die drastischen Folgen für das Gehirn
1.4. Secondary gain – wenn Panikattacken geheime Vorzüge haben
1.5. Fallbeispiel für den secondary gain
1.6. Zusammenfassung: Entlarven Sie die wahren Auslöser Ihrer Angst
Kapitel 2:
Warnsignale erkennen und richtig darauf reagieren
2.1. Die Macht des Unterbewusstseins
2.2. Panikattacken: Ein Liebesdienst der Psyche
2.3. Neurotransmitter: Die mächtigen Handlanger unserer Psyche
2.4. Bauchgefühl und bewusster Verstand, ein ständiger Kampf
2.5. Medizinisch durchgecheckt und doch nichts gefun den
2.6. Zusammenfassung: Warum Sie nicht krank sind, auch wenn es sich so anfühlt
Kapitel 3:
Angsterkrankungen, die durch äußere Einflüsse ausgelöst werden, stoppen
3.1. Alternativen in der Medikation können die Rettung sein
3.2. Schutzmechanismen: Übelkeit, Hitzewallungen und Schwindel
3.3. Psychopharmaka: Mehr Fluch als Segen?
3.3.1. Antidepressiva
3.3.2. Starke Beruhigungsmittel (Benzodiazepine)
3.4. Schlüssel zur Gesundheit: Selbstverantwortung und Selbstwertgefühl
3.5. Spaß und Entspannung statt Aufputschen und Betäuben
3.6. Zusammenfassung: Panikattacken durch äußere Einflüsse schnell stoppen
Kapitel 4:
Fehlgeleitete Gehirnautomatismen rückgängig machen
4.1. Angst ist ein erlerntes Verhalten
4.2. Warum Standardtherapien oft mehr schaden als helfen
4.2.1. Konfrontationstherapie
4.2.2. Psychoanalyse
4.2.3. Gruppentherapie
4.2.4. Ablenkung
4.3. Die zwei Ebenen einer erfolgreichen Angsttherapie
4.4. Die 10-Satz-Methode: So programmieren Sie Ihr Gehirn neu
4.5. Die 5-Kanal-Technik: Der Turbolader für psychische Gesundheit
4.6. Erste Erfolge und was Sie tun können, damit es noch schneller geht
4.7. Zusammenfassung: Mit der 10-Satz-Methode endlich angstfrei
Kapitel 5:
Notfalltechniken: Schnelle Hilfe binnen Sekunden
5.1. Die Sinneskanäle der Angst
5.2. Musterunterbrecher: Die Geheimwaffe gegen Angst und Panik
5.3. Test zur Identifizierung Ihrer persönlichen Angstauslöser
5.4. So entlarven Sie die Schwachstellen Ihrer Angst
5.5. Stopp-Techniken für visuell ausgelöste Ängste
5.5.1. Die visuelle Schiebe-Technik
5.5.2. Alternative zur visuellen Schiebe-Technik: Die Zoom-Technik
5.5.3. Die Slow-Motion-Technik
5.6. Stopp-Technik für Ängste, die durch innere Dialoge ausgelöst werden
5.6.1. Die auditive Schiebe-Technik
5.6.2. Die Pitching-Technik
5.7. Stopp-Technik für Ängste aufgrund von Körperempfindungen
5.7.1. Gegenimpulse setzen
5.7.2. Embodiment – einfache Übung mit großer Wirkung
5.7.3. Powerposen nutzen
Kapitel 6:
Endlich frei von Angst und Panikattacken
6.1. Alles wieder gut! Was können Sie tun, damit es so bleibt?
6.2. Bleiben Sie dran, es lohnt sich!
6.3. Alte und neue Ratgeber, aus Erfahrung klug
6.4. Warum arbeiten nicht viel mehr Therapeuten mit dieser Methode?
6.5. Wählen Sie die richtige Motivationsstrategie!
6.6. Abschließender Gedanke
Bleiben Sie gut informiert
Danksagung
Quellenverzeichnis
Vorwort
Alleine im deutschsprachigen Raum leiden mehr als 14 Millionen Menschen an einer diagnostizierten Angsterkrankung, über zwei Millionen davon werden von ständig wiederkehrenden Panikattacken geplagt. Diese Menschen wünschen sich nichts sehnlicher, als schnellstmöglich wieder in ein normales Leben zurückzukehren, in ein Leben ohne die Angst vor der Angst.
Ich habe mich vor vielen Jahren aufgrund eigener Erfahrungen dazu entschieden, alles in meiner Macht Stehende zu tun, um Menschen mit Panikattacken schneller und umfassender zu helfen, als das bislang möglich war. In unserer Praxis für Psychotherapie in Berlin haben wir uns deshalb auf die Behandlung von Angsterkrankungen spezialisiert. Meine Frau und ich arbeiten dabei mit einer vollkommen neuen Art von Therapie, die ihren Ursprung in der modernen Hirnforschung hat. Unsere Methode hat nur noch wenig mit dem zu tun, was Angstpatienten für gewöhnlich als Behandlung erwartet. Bei uns gibt es keine Konfrontationstherapie (Exposition), keine Atemübungen, keine progressive Muskelentspannung und auch kein Graben in der Kindheit. Auch die Einnahme von Antidepressiva und Tranquilizern lehnen wir bis auf ganz wenige Ausnahmen strikt ab. Entsprechend oft werden wir deshalb gefragt, warum denn unsere Form der Therapie so radikal anders ist als die unserer meisten Kollegen. Ich zitiere dann gerne Albert Einstein, der einmal so treffend sagte:
»Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.«
Bedauerlicherweise beschreibt dieses kluge Zitat in weiten Teilen die Art und Weise, wie heutzutage mit Angstpatienten umgegangen wird. Dieselben Therapieformen werden wieder und wieder praktiziert, obwohl sie oft gar nicht oder nur sehr schleppend helfen. Gleichzeitig werden neue, bahnbrechende Erkenntnisse der Hirnforschung anscheinend links liegen gelassen. Anstatt dieses Wissen zu nutzen, um endlich bessere Therapiestandards zu etablieren, werden weiterhin Antidepressiva verschrieben und Methoden verwendet, die sich zum Teil seit Jahrzehnten nicht wesentlich weiterentwickelt haben. Dabei haben wir gerade in den letzten 20 Jahren viele neue Erkenntnisse über das Gehirn und seine Funktionsweise gewonnen. Dank bildgebender Verfahren können wir unseren grauen Zellen beim Denken zusehen. Wir können testen, welche Gedanken und mentalen Übungen welche Reaktionen auslösen, und Experten haben die Möglichkeit, sich über das Internet weltweit auszutauschen.
All das hat dazu geführt, dass wir heute recht genau wissen, was im Gehirn passieren muss, damit Panikattacken überhaupt auftreten können, und auch, was getan werden kann, um diese Angst wieder zu beenden. Alle Techniken, die in diesem Buch beschrieben sind, haben wir selbst über Jahre in unserer Praxis getestet und immer wieder verfeinert. Vermutlich können Sie sich das kaum vorstellen, aber mittlerweile benötigen über 70 Prozent unserer Patienten weniger als sechs Sitzungen, um ihre Panikattacken vollständig loszuwerden.
Natürlich kann und soll ein Buch nicht die Arbeit mit einem erfahrenen Arzt oder Therapeuten ersetzen. Dennoch kann dieses Buch Ihnen helfen zu verstehen, was Ihre Panik wirklich ausgelöst hat. Zudem bietet es eine Reihe spannender und einfach erlernbarer Techniken, mit denen es vielen unserer Patienten bereits gelungen ist, wieder in ein Leben ohne Angst und Panik zurückzufinden.
Ich hoffe sehr, dass die folgenden Kapitel auch Ihnen dabei helfen werden, dieses Ziel so schnell wie möglich zu erreichen.
Ihr
Klaus Bernhardt
Wissenschafts- und Medizinjournalist, Heilpraktiker für Psychotherapie und Mitglied der Akademie für neurowissenschaftliches Bildungsmanagement AFNB