Andrew Summers
JEREMY
Liebe in der Ferne
Gay Romance
Copyright © 2017 der deutschen Ausgabe by X-Scandal Books, 59174 Kamen
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Cover: www.malestockphoto.com
Das Model auf dem Coverfoto steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches.
Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet!
Covergestaltung: Davids
Korrektorat: Franke
Originalausgabe: November 2013
2. Auflage: Februar 2017
ISBN: 978-3-944672-23-6
Handlung, Charaktere und Orte sind frei erfunden.
Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.
Im realen Leben gilt verantwortungsbewusster Umgang miteinander und Safer Sex.
Wir weisen daraufhin, dass Meinungen oder Behauptungen unserer Autoren nicht zwingend unsere eigene widerspiegeln.
Wie froh ich doch war, dass endlich die Herbstferien begannen. Tja, dumm nur, dass ich diese ausgerechnet mit meinen Großeltern – irgendwo an der Ostsee – verbringen musste. Ja, genau: musste! Meine Alte zwang mich regelrecht dazu, zu zusagen. Ich hätte meine Mutter schlagen können. Nicht, dass ich das schon jemals getan hätte, aber als sie mir regelrecht befahl, ich müsse dorthin, wären mir fast die Sicherungen durchgebrannt. Nichts gegen Opa und Oma, aber ich war 16 und konnte mir echt Schöneres vorstellen, als mit ihnen eine Woche am Arsch der Welt zu verbringen.
„Du fährst mit ihnen, Punkt!“ Deutlicher hätte Mutter es nicht ausdrücken können. Sie machte auf dem Absatz kehrt.
Brummend ging ich in mein Zimmer und knallte die Tür unabsichtlich laut zu. Es schepperte, und Mutter brüllte sofort wütend meinen Namen: „John!“
„Entschuldigung!“, gab ich im gleichen Tonfall zurück und hockte mich auf mein Hochbett. Ich strich mit den Fingern durch mein mittellanges, braunes Haar und ließ den Kopf hängen.
♂♂
„Christina!“, vernahm ich die erfreute Stimme meines Opas Bernd. „Wie geht es dir?“
„Papa!“, sagte Mama. Ich konnte mir bildlich vorstellen, wie sie sich an der Tür begrüßten. Taten so, als seien sie total überrascht und fielen einander dann in die Arme.
„Na, du?“, hörte ich nun auch Berta, die Zweitfrau meines Großvaters. „Lass dich drücken, mein Kind!“
Die Tür fiel ins Schloss. Das war wohl mein Stichwort, um mich von meinem Bett zu erheben und die beiden ebenfalls freudestrahlend willkommen zu heißen. Eigentlich hatte ich ja keine Lust, aber es musste ja sein. Ich atmete tief durch und öffnete meine Zimmertür.
„Wo ist denn unser John?“, hörte ich Opa fragen.
„Ich bin hier“, sagte ich mit einem Winken und setzte ein fröhliches Gesicht auf.
„Ach …“, meinte er, schaute kurz zu Boden und kam dann hocherfreut auf mich zu. „Mein Enkel!“ Opa herzte mich mit all seiner Kraft und schlug mir mehrfach kameradschaftlich auf den Rücken. „Wie geht es dir?“, wollte er wissen, als er mich losließ.
„Mir geht es gut, und dir?“, lächelte ich und blinzelte kurz zu Berta, die einen ganzen Kopf kleiner war als ich. Dabei war ich gerade mal 170 cm groß – oder klein, wie man es sieht.
„Ja, mir geht es super!“ Bernd war ganz hibbelig. „Ich freue mich so sehr …“, schwafelte er erfreut, während Oma mich an sich drückte, „dass du mit uns nach Großenbrode fährst!“
„Na, mein Kind“, grinste Berta und blickte zu mir hoch. „Wirst auch immer größer, wa?“ Natürlich schielte sie – wie immer – ganz unauffällig auf meine Augen, die ich seit geraumer Zeit mit Kajal betonte.
„Oder du immer kleiner“, neckte ich sie unbarmherzig. Von ihrem abfälligen Blick ließ ich mich nicht beirren.
Sie spitzte die Lippen und schlug gutmütig die Hand gegen meine Brust. „Kommt halt mit dem Alter“, behauptete sie, dabei war sie schon immer so winzig gewesen. „Und, freust du dich?“
„Aber klar doch“, log ich gekonnt und nickte beschwingt.
„Ach, mein Enkel.“ Opa legte einen Arm um mich. „Du weißt ja gar nicht, wie sehr ich mich freue, dass du mit uns kommst.“
Ich presste die Lippen aufeinander und versuchte, die Mundwinkel anzuheben. Es fiel mir ehrlich gesagt ziemlich schwer, ein natürliches Lächeln hinzubekommen.
„Gepackt haben wir auch schon alles“, warf Mama ein.
„Ach, Kind“, tadelte Oma, „lass uns doch erst einmal Platz nehmen und eine rauchen.“
Immer diese Raucher, dachte ich und spürte, wie die Muskeln um meinen Mund herum zu zucken begannen. Ich lachte echt zu wenig.
„Setz dich!“, forderte Opa forsch. Obwohl er es eigentlich lieb meinte, war sein Ton manchmal echt bestimmend.
„Aber klar doch.“ Ich ließ mich neben ihm nieder. Sofort legte er wieder seinen Arm um meine Schultern. Sein Parfum war echt dick aufgetragen. Den Duft, den er an sich hatte, kannte ich schon seit meiner Kindheit. Schon immer hatte Opa das gleiche Parfum benutzt – Opium (zumindest soweit ich mich erinnern kann). Da war er wie Oma, deren Duft mich manchmal echt umhaute. Ich selbst blieb lieber bei dem natürlichen Aroma. Bis auf Deo unter die Achseln und den Geruch frisch gewaschener Kleidung kam mir nichts auf den Körper. Okay, Duschzeug und Shampoo riechen auch, aber ich übertrieb es einfach nicht. Um ehrlich zu sein, dachte ich nie über Parfums nach. Unnötige Geldausgeberei. Lieber kaufte ich mir etwas Süßes oder neue Kleider.
„Und, freust dich schon?“, fragte Oma mit höhnischem Unterton. Ob sie wohl ahnte, dass ich keine wirkliche Lust hatte?
„Ja, und wie“, schwindelte ich, ohne rot zu werden. „Wie lange fahren wir noch mal?“ Nicht, dass ich es nicht schon gewusst hätte, aber es hätte ja sein können, dass ich mich verhört hatte.
„Wenn die Autobahnen frei sind“, klärte Opa mich auf, „dann gebe ich Vollgas, und wir sind in weniger als vier Stunden da!“
Wow, dachte ich und starrte für einen Moment nach vorn. „Das wird lustig“, nuschelte ich.
„Ab und zu“, plapperte Berta, „machen wir dann auch eine Pause und essen was.“
„Und rauchen“, fügte Opa hinzu. Er wandte sich an mich. „Du rauchst nicht?“
„Quatsch!“, übernahm Mama das Wort.
„John raucht doch nicht“, schwafelte Oma.
„Hätte ja sein können!“, meinte er, wobei er seine Frau ansah. „Kann doch sein.“
„Ach, Papa“, schmunzelte Mutter. „Der ist doch erst 16!“
Sagte ich schon, dass ich Familientreffen hasse? Jeder labert und labert, und man weiß nie, wer gerade wirklich etwas von sich gibt. Auf Weihnachtsfeiern ist das besonders schlimm. Man wird mit Wörtern bombardiert und schwatzt mit zehn Leuten gleichzeitig. Irgendwann verliert man dann den Überblick. Ist echt toll, besonders, wenn man der einzige Enkel seiner Großeltern ist und die zig Tanten sich weigern, ein Baby zu werfen. Mama wollte auch nur ein Kind – traurig. Wenn die gewusst hätten, dass ich nichts für Mädels übrig habe, dann wären die doch allesamt an einem Herzinfarkt gestorben oder sofort aufs Zimmer gegangen, um ein paar schreiende Wesen zu zeugen.
Oma schaute kurz zu mir, dann zu Boden und versuchte, ihre Frage freundlich und auf keinen Fall abfällig zu stellen. Das tat sie immer. Erst überlegen und dann blöd fragen. „Du sag mal …“, fing sie an und sah mir wieder einmal kurz in die Augen. Sie deutete mit den Händen auf ihr Gesicht und meinte damit wahrscheinlich ihre Augen. „Ist das nicht ein bisschen viel?“
In diesem Moment hätte ich sie ohrfeigen können. Gerade, als ich ihr antworten wollte, übernahm Opa das Wort.
„Ach, quatsch doch nicht immer so einen Mist, Weib!“
Erschrocken sah sie ihn an. „Was denn?“
„Ja, nicht, was denn?! Dass ihr Frauen immer stänkern müsst.“
„Ich wollte doch gar nicht …“
„Ja, ja!“, laberte er ihr dazwischen. „Du willst ja nie etwas.“
Glaubt mir, in diesem Augenblick wünschte ich mir, unsichtbar zu sein. Mama sah grüblerisch zu mir.
„Ach, Weib!“, meckerte Opa weiter.
„Du weißt doch gar nicht, was ich sagen wollte!“, konterte Oma.
Mamas Stirn runzelte sich, als sie mich angaffte. „Ist echt ein bisschen viel.“
Sofort guckte Oma zu ihr. „Sag ich doch. Das ist genau das, was ich sagen wollte. Es ist einfach zu viel.“
Opa starrte auf den Tisch und schien in Gedanken versunken, während ich einfach nur dasaß und versuchte, nichts Unfreundliches von mir zu geben.
„Kannst es ruhig abwischen“, forderte Mama mich mit einem ernsten Blick auf.
„Na, nicht abwischen“, verneinte Oma. „Ich finde nur, dass es ein bisschen viel ist.“
„Wovon redet ihr überhaupt?“, wollte Opa nun endlich wissen.
„Na, von seinen Augen und dem vielen Kajal“, klärte Berta ihn auf.
Verwirrt sah Opa mich an und kam dann mit seinem Gesicht dem meinem immer näher. Aus heiterem Himmel begann er, zu lachen. „Was hast du denn da unter den Augen?“, fragte er mich neckisch.
Ich spürte, wie mein Blutdruck anstieg, mein Gesicht immer wärmer wurde und sich langsam aber sicher Wuttränen bemerkbar machten. Natürlich unterdrückte ich sie und blieb, soweit es mir möglich war, gelassen. „Das ist trendy“, gab ich zurück und zuckte – gespielt selbstbewusst – mit den Schultern.
„Trend hin oder her“, laberte Oma. „Ist wirklich ein bisschen viel.“
„Kannst es ruhig abmachen“, wiederholte Mama anordnend.
„Ja, ist ja gut“, fluchte ich und begab mich ins Badezimmer. Die Wand hätte ich ankotzen können, so wütend war ich. „Mach dies, mach jenes!“, schimpfte ich leise und wusch mir den Kajal ab. Aus Trotz zog ich mir einen neuen Lidstrich. Nur nicht ganz so dick. Dabei fand ich gar nicht, dass er vorher dick gewesen war. Emos haben meist einen dicken Lidstrich, ich nicht. Aber ja nicht auffallen und immer schön männlich bleiben. Ts. Scheiß-Gesellschaft. Sollen die doch mal anfangen, ihre eigenen Scheiß-Fehler zu korrigieren, anstatt immer – angebliche – Fehler bei anderen zu suchen. Die mit ihrem Glauben an Gott und Scheiß-die-Wand an. Ja, als Teenager ist man oft gereizt. In diesem Moment war ich es besonders, doch das legte sich wenige Minuten später wieder. Waren halt meine Hormone, konnte ich auch nicht ändern.
♂♂
„Wollen wir?“, fragte Oma nach einer gefühlten Ewigkeit.
Fragend sah Opa zu mir. „Bereit?“
War ich das? Am liebsten hätte ich den Kopf geschüttelt. „Klar, sicher.“
„Dann lass uns mal.“ Oma versuchte, sich zu erheben, doch sie scheiterte und fiel wie eine Besoffene zurück auf die Couch.
„Warte“, kicherte Mama. Sie half Berta hoch.
„Ach, mein Kind“, stöhnte Oma. „Manchmal verfluche ich die Hersteller von Möbeln.“ Ja, sobald Berta sich hinsetzte, erreichten ihre Füße den Boden meistens nicht mehr. Erwähnte ja bereits, dass sie wirklich klein war. Doch egal, wie groß Oma auch war, die 55jährige Frau mit den kurzen, blond gefärbten Locken hatte es echt faustdick hinter den Ohren! Genau wie mein Opa, der sich von niemandem etwas gefallen ließ. Vielleicht hatte er deswegen schon mehrere Herzinfarkte hinter sich. Lustig auf jeden Fall, dass er die gleiche Frisur wie Berta hatte, nur in dunkelbraun. Meine Mutter beneidete ihren Vater immer um seine volle Haarpracht. Sie konnte nicht verstehen, dass ein fast 60jähriger Mann mehr Haare auf dem Kopf hatte als sie selbst.
„Dann lass uns“, freute Opa sich und stand auf. Er sah zu mir. „Alles gepackt?“
Ja, manchmal vergaß Opa halt ein paar Dinge. „Ja, aber natürlich“, antwortete ich. „Ich hole eben mein Zeugs.“
„Lass dir Zeit“, hörte ich Oma sagen, während ich zu meinem Zimmer lief. Sofort verschloss ich die Tür hinter mir und lehnte mich dagegen. Ich atmete tief durch. Nur noch wenige Sekunden, heulte ich innerlich.
♂♂
„Auf Wiedersehen!“, rief Mama von der Haustür aus und winkte uns zu.
„Mach´s gut, mein Kind“, gab Oma zurück und stieg ein.
Noch einmal sah ich zu Mama, dann zur Straße und öffnete schließlich die hintere Tür des Wagens. Langsam stieg ich ein – hatte ich eine Lust.
„Und kommt ja heil an!“, meinte Mutter noch zu Opa, bevor er einstieg.
„Werden wir!“ Bernd machte es sich auf dem Fahrersitz gemütlich, während Oma eine Lesebrille aus ihrer kleinen Handtasche nahm.
Lächelnd blickte Opa über die Schulter. „Dann wollen wir mal ein paar Fische fischen!“
„Ja, Fische!“, sagte ich erfreut, dabei gab es nichts auf der Welt, was ich mehr hasste als Meerestiere. Egal, ob Fisch oder sonst was. Ich hasste diese Viecher und essen würde ich diese Dinger auch niemals. Bäh!
Der Wagen startete, und wir sausten davon.
♂♂
„Pass doch auf!“, fluchte Oma hin und wieder, wenn Opa blitzartig um eine Ecke bog oder wieder einmal ein Auto überholte.
„Dann soll der eben schneller fahren!“, waren Opas Worte meistens. „Autos sind zum Fahren da, nicht zum Schieben!“
Ja, es war eine recht langweilige Fahrt. Oma war die meiste Zeit über in ein Buch vertieft.
„Was liest du da eigentlich?“, wollte ich irgendwann wissen.
Berta klappte das Buch zu, den Finger zwischen den Seiten, die sie gerade las, und hob das Werk ein Stückchen hoch, damit ich das Cover sehen konnte.
„Criminal“, las ich und starrte auf das abgebildete Pärchen. Wow, dachte ich. Der Typ auf dem Bild war verdammt heiß, auch der Titel „Lucys nasses Schlamassel“ klang sehr interessant. „Um was geht es da?“, fragte ich.
Oma legte das Buch auf den Schoß und erzählte: „Es geht um Lucy, die von Zuhause raus und sich einen Job suchen muss. Sie hat …“, sie hielt inne und brach unmittelbar in Gelächter aus, „sie hat Sex mit ihrem besten Freund …“
„Und was ist daran so lustig?“, wollte Opa ernsthaft von ihr wissen. „Ist doch nichts dabei.“
„Ja, aber“, sie stoppte und rückte ein wenig näher zu ihm. „Ihr bester Freund ist schwul“, flüsterte sie kichernd.
„Ach, na und?“, meinte Opa nur. „Ob hetero oder schwul, lesbisch oder sonst was! Hauptsache, man ist glücklich.“ Er guckte in den Rückspiegel. „Nicht?“, fragte er mich eindringlich.
Verwirrt schüttelte ich den Kopf, zuckte die Achseln und lächelte unsicher. „Natürlich.“ Was hätte ich sonst sagen sollen? Hätte ich zur Sprache gebracht, dass ich selbst schwul war, hätten die mich doch aus dem fahrenden Auto geworfen – egal, was sie vorher behauptet hatten. Glaubt mir, ich kenne solche Leute. Sie sagen dir, dass sie nichts gegen Homosexuelle haben, aber sobald jemand aus dem Bekanntenkreis der Betroffene ist, dann sieht das Ganze total anders aus.
„Dagegen sage ich doch gar nichts“, erwiderte Oma. „Nur finde ich das sehr lustig.“
„Und das war es?“, stutzte ich.
„Nein“, antwortete sie. „Ich bin ja erst bei Kapitel 3 und gerade will Lucy eine Wohnung ergattern. Lässt sich echt leicht lesen, das Buch.“ Oma schaute auf das Cover. „Es war reiner Zufall, dass ich dieses Buch entdeckt habe. Von dem Autor selbst hatte ich bis vor Kurzem noch nie etwas gehört. Scheint aber ein Deutscher zu sein.“
„Ach“, meckerte Opa mit einer wegwerfenden Handbewegung, „die meisten Bücher, die du im Buchhandel findest, stammen doch alle aus den Staaten!“
„Stimmt. Da hast du wirklich recht. Wenn du bedenkst …“
Und schon diskutierten die beiden über Geld, Habgier und deutsche Arbeiter. Irgendwann hörte ich nicht mehr zu, denn mir war das Gerede über Billiglöhne und Co. einfach zu langweilig. Nicht, dass es mich nicht interessiert hätte, aber all diese Themen kamen schon in der Schule vor, und da ich Ferien hatte und eigentlich vorhatte, auszuspannen, äußerte ich mich nicht dazu.
♂♂
Nach knapp einer Stunde Fahrt machten wir an der ersten Raststätte Halt. Opa hatte Hunger und Oma wollte unbedingt eine Zigarette qualmen. Bernd öffnete den Kofferraum und holte die Tiefkühlbox heraus.
„Warte.“ Oma half ihm. Sie trugen die Box zu einer Bank, während ich den Kofferraum schloss.
Langsam lief ich zu ihnen und schaute mich um. Rasende Autos auf der linken Seite und Totenstille auf der rechten Seite. Nur Bäume und leichter Wind. Irgendwie war mir das unheimlich.
„Wo ist John?“, hörte ich Opa fragen. Er schaute über die Schulter. „Da bist du ja. Komm her und iss!“
Ich setzte mich ihnen gegenüber und lächelte.
„Iss, mein Kind“, forderte Opa mich auf und streckte mir die Packung mit den Mettwürstchen entgegen. Dabei hatte ich gar keinen Hunger. „Damit du endlich was auf die Rippen bekommst.“
„Später vielleicht“, lehnte ich freundlich ab.
„Nun iss schon“, wiederholte er.