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Buch
© 2017 by Bund-Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Umschlag: Neil McBeath, Stuttgart
Satz: Dörlemann Satz, Lemförde

 

E-Book:
© 2017 by Bund-Verlag GmbH, Frankfurt am Main
Produktion: Satzweiss.com, Saarbrücken
ISBN 978-3-7663-8358-7

 

Alle Rechte vorbehalten,
insbesondere die des öffentlichen Vortrags,
der Rundfunksendung
und der Fernsehausstrahlung,
der fotomechanischen Wiedergabe,
auch einzelner Teile.

 

www.bund-verlag.de

Vorwort

Im Dezember 2016 fand mit der Verabschiedung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) eine langjährige Debatte über die Weiterentwicklung der rechtlichen Grundlagen für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen einen vorläufigen Abschluss. Zur Vorbereitung des Gesetzgebungsverfahrens gab es eine breite Beteiligung der Zivilgesellschaft und der Verbände der Menschen mit Behinderung, die den Prozess kritisch begleiteten. Der Gesetzgeber hat diese Anregungen teilweise aufgegriffen.

Diskutiert wurden verschiedene Varianten, wie z.B. die Einführung eines SGB XIII. Beschlossen wurde nun eine umfangreiche Änderung bestehender Regelungen im gesamten Sozialrecht durch das BTHG als ein Artikelgesetz. Die Grundstrukturen des Rehabilitations- und Teilhaberechts wurden dabei weitgehend beibehalten, doch ist das Gesetz für die Rechtsanwender mit vielen Neuerungen verbunden, die gestaffelt zwischen dem 30. Dezember 2016 und 01. Januar 2023 in Kraft treten. Das SGB IX wird grundlegend neu geordnet. Die bisherige Eingliederungshilfe wird aus dem SGB XII als neuer Teil 2 in das SGB IX überführt und punktuell weiterentwickelt. Neben einem neuen, an die UN-Behindertenrechtskonvention ausgerichteten Behinderungsbegriff werden weitere Normen überarbeitet.

Inklusion von Menschen mit und ohne Behinderung betrifft grundsätzlich alle Lebensbereiche, findet aber wesentlich im Arbeitsleben, in den Betrieben und Dienststellen vor Ort statt. Damit die gleichberechtigte Einbeziehung von Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern mit einer Behinderung gelingt, sind alle betrieblichen Akteure gefordert. Eine unverzichtbare Unterstützung leisten hier die betrieblichen Interessenvertretungen. Hervorzuheben ist dabei die Rolle der Schwerbehindertenvertretung. Ihre Aufgaben sowie allgemein die Rechtsposition von Beschäftigten mit einer Behinderung wurden durch das Bundesteilhabegesetz erweitert und gestärkt.

Die teils grundlegenden und im »Regelungsdickicht« verworrenen Neuerungen bieten Anlass genug, das neue und alte Recht der Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen im Arbeitsleben kompakt darzustellen. Dies betrifft nicht nur die Änderungen, die mit dem Bundesteilhabegesetz einhergehen, sondern ebenso weitere Gesetze, Verordnungen und andere Rechtsvorschriften, die für das Behindertenrecht im Betrieb relevant sind. Besondere Praxisrelevanz haben die Vorschriften des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes und das dort verankerte Verbot der Benachteiligung behinderter Menschen. Gleichberechtigte Teilhabe am Arbeitsleben erfordert zudem Barrierefreiheit. Damit ist nicht nur ein rollstuhlgerechter Zugang zum Arbeitsplatz gemeint, sondern über bauliche Maßnahmen hinaus z. B. auch ein barrierefreies Intranet. Für Arbeitsstätten existieren hier besondere Vorschriften. Auch das im Jahr 2016 weiterentwickelte Behindertengleichstellungsgesetz und seine Verordnungen bieten wertvolle Anknüpfungspunkte.

Der vorliegende Band soll insbesondere für die betriebliche Praxis, aber auch darüber hinaus eine kompakte Sammlung relevanter Rechtstexte bieten und damit bestehende Gesetzessammlungen wie die »Arbeits- und Sozialordnung« mit Fokus auf die Situation behinderter Beschäftigter und ihrer Vertretungen ergänzen. Vorangestellt sind jeweils Einführungen in die jeweiligen Regelungswerke, in denen die wesentlichen Inhalte und deren Bedeutung für die betriebliche Praxis hervorgehoben werden. Außerdem werden Wege zur Rechtsdurchsetzung aufgezeigt. Der Schwerpunkt liegt auf dem Bundesteilhabegesetz, dessen Änderungen am SGB IX in einer Synopse übersichtlich und mit dem Zeitpunkt ihres Inkrafttretens dargestellt werden. Speziell für die Schwerbehindertenvertretung finden sich im Anhang zudem Musterformulare zu den neuen Regelungen. Als Einstieg und für eine schnelle Übersicht zu den Änderungen stehen Folien am Ende des Bandes zur Verfügung. Wir hoffen, mit dem »Behindertenrecht im Betrieb« einen Beitrag zur Schärfung des Rechtsbewusstseins für eine bessere Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben und in der Gesellschaft zu leisten und wünschen in diesem Sinne eine erfolgreiche Arbeit.

Die Herausgeber
Nils Bolwig, Maren Giese, Henning Groskreutz, Daniel Hlava und Diana Ramm

Abkürzungsverzeichnis

AGG

Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz

ArbstättV

Arbeitsstättenverordnung

Art.

Artikel

Artt.

Artikel (plural)

AsA

Assistierte Ausbildung

ASR

Technische Regel für Arbeitsstätten

ASTA

Ausschuss für Arbeitsstätten

BAG

Bundesarbeitsgericht

BetrVG

Betriebsverfassungsgesetz

BGBl

Bundesgesetzblatt

BGG

Behindertengleichstellungsgesetz

BGleiSV

Behindertengleichstellungsschlichtungsverordnung

BITV

Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung

BMAS

Bundesministerium für Arbeit und Soziales

BPersVG

Bundespersonalvertretungsgesetz

BT-Drs.

Bundestags-Drucksache

BTHG

Bundesteilhabegesetz

Buchst.

Buchstabe

BudgetV

Budgetverordnung

bzw.

beziehungsweise

e. V.

eingetragener Verein

EG

Europäische Gemeinschaft(en)

EinglHVO

Eingliederungshilfe-Verordnung

etc.

et cetera

EuGH

Europäischer Gerichtshof

f., ff.

folgend(e)

GE

Gemeinsame Empfehlung

GG

Grundgesetz

i. S. d.

im Sinne des

i. S. v.

Im Sinne von

i. V. m.

in Verbindung mit

ICF

Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit

KfzHV

Kraftfahrzeughilfe-Verordnung

KHV

Kommunikationshilfeverordnung

lit.

littera

LTA

Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben

Nr.

Nummer

RehaAnglG

Rehabilitations-Angleichungsgesetz

SchwbAV

Schwerbehinderten-Ausgleichsabgabeverordnung

SchwbAwV

Schwerbehindertenausweisverordnung

SchwbG

Schwerbehindertengesetz

SchwbVWO

Wahlordnung Schwerbehindertenvertretungen

SGB

Sozialgesetzbuch

sog.

sogenannt

u. a.

unter anderem; und andere

UAbs.

Unterabsatz

UN.Doc.

Dokument der Vereinten Nationen

UN-BRK

UN-Behindertenrechtskonvention

VBD

Verordnung über barrierefreie Dokumente

VwGO

Verwaltungsgerichtsordnung

WfbM

Werkstatt für behinderte Menschen

WVO

Werkstättenverordnung

z. B.

zum Beispiel