Zuerst (aber inzwischen habe ich es mir anders überlegt) wollte ich jedem dieser Gedichte eine kleine Vorbemerkung voranstellen, genau wie William Wordsworth, der seinen Lesern immer gern mitgeteilt hat, wo er sich gerade aufhielt und mit welchem seiner Freunde er eben spazieren ging und worüber er just nachgedacht hatte, als ihm die Idee zu dem jeweiligen Gedicht kam. Hier in diesem Buch werdet Ihr, falls Ihr überhaupt so weit kommt, ein paar Zeilen über einen Schwan finden, und in der Vorbemerkung hätte ich Euch erklären müssen, dass Christopher Robin diesen Schwan, den er übrigens jeden Morgen füttert, auf den Namen »Pu« getauft hat. Das ist ein sehr schöner Name für einen Schwan, denn wenn man ihn ruft und er kommt nicht (was Schwäne ja nun einmal so an sich haben), kann man so tun, als hätte man bloß mal »Pu!« gesagt, einfach so, damit der Bursche sieht, dass er einem herzlich schnuppe ist. Und dann hätte ich Euch noch erzählen müssen, dass zu dem See, auf dem dieser Pu ist, jeden Nachmittag sechs Kühe kommen, um dort zu saufen, und die sagen natürlich »Muh«, wenn sie da sind. Und eines schönen Tages, als ich mit meinem Freund Christopher Robin spazieren ging, hab ich so bei mir gedacht: Muh, das reimt sich auf Pu! Da müsste sich doch ein kleines Gedicht draus machen lassen. Ja, und dann habe ich über den Schwan auf seinem See nachgedacht; und als Erstes habe ich gedacht, so ein Glück aber auch, dass er Pu heißt; und dann

Und noch etwas. Ihr mögt Euch mitunter fragen, wer eigentlich aus diesen Versen spricht. Ist es der Verfasser, jenes zwar merkwürdige, aber vollkommen uninteressante Wesen, oder ist es Christopher Robin oder irgendein anderes Kind, oder ist es vielleicht die Nörsie, unsere Kinderfrau, die man eigentlich Nurse schreibt, oder ist es etwa der Hu? Ich weiß ja nicht, ob Ihr dem Hu schon mal begegnet seid, aber der gehört zu diesen seltsamen Kindern, die am Montag aussehen, als ob sie vier sind, am Dienstag wie acht und am Samstag sind sie in Wirklichkeit schon achtundzwanzig; das ist so einer, bei dem man nie weiß, ob er heute das R richtig aussprechen kann. Er hat großen Anteil an diesen Gedichten. Ja, wirklich, man könnte fast sagen, dieses Buch ist ganz allein das Werk von Christopher Robin, Hu und Mr. Shepard, der die Bilder gezeichnet hat. Sie haben sich mehrfach höflich beieinander bedankt, und jetzt möchten sie Euch dafür danken, dass sie bei Euch zu Hause sein dürfen. »Tausend Dank, dass Ihr uns eingeladen habt. Wir sind schon zur Stelle.«

A.A.M.

Vorne, wo die schmale Gasse

Mündet in die breite Straße

Und die Füße, Schritt für Schritt,

Machen »Twitt-twitt-twitt«,

Wer kommt denn da? Ich hör’s am Schritt:

Ein Paar Schnürschuh, das ist Nörsie,

Ein Paar Slipper, das ist Percey …

Twitt! Twitt! Twitt!

Wachablösung vorm Buckingham Palace –

Christopher Robin war da mit Alice.

Alice heiratet mal einen Soldat,

»Weil so ein Soldat nichts zu lachen hat«,

Sagt Alice.

Wachablösung vorm Buckingham Palace –

Christopher Robin war da mit Alice.

Die Soldaten haben nicht mit der Wimper gezuckt.

»Der Major hat bloß auf die Socken geguckt«,

Sagt Alice.

Wachablösung vorm Buckingham Palace –

Christopher Robin war da mit Alice.

Der König kam nicht raus. Der blieb drinnen sitzen.

»Der liebe Gott soll ihn trotzdem beschützen«,

Sagt Alice.

Christopher Robin war da mit Alice.

Im Park gibt’s oft Feste, da trifft sich die Welt.

»Ich wär nicht gern König, nicht für noch so viel Geld«,

Sagt Alice.

Wachablösung vorm Buckingham Palace –

Christopher Robin war da mit Alice.

Da war wer am Fenster, doch nicht Majestät.

»Der unterschreibt Akten von früh nur bis spät«,

Sagt Alice.

Wachablösung vorm Buckingham Palace –

Christopher Robin war da mit Alice.

»Sag, ob der König wohl weiß, wer ich bin?«

»Na klar! Doch jetzt trink deinen Tee; setz dich hin!«,

Sagt Alice.

John hat

Ganz, ganz hohe

Wasserdichte

Gummistiefel;

John hat einen

Ganz, ganz großen

Wasserdichten

Hut;

John hat einen

Ganz, ganz weiten

Wasserdichten

Regenmantel –

Und das

(Sagt John)

Ist

Gut.

Fällt euch denn kein Name ein

Für den Bilch, den ich heut fing?

Seine Augen sind sehr klein,

Doch sein Schwanz – ein Riesending.

Manchmal, da nenn ich ihn Schlimmer Joe,

Weil, sein Schwanz geht erst so

Und dann so –

Und dann so.

Und manchmal, da nenn ich ihn Schlimmer Jack,

Weil, sein Schwanz geht vom Po noch sooo lang weg.

Und manchmal, da nenn ich ihn Schlimmer Jim,

Weil ich weiß, er hört’s gern, sag ich Schlimmer zu ihm …

Ach was, ich taufe ihn einfach Tim,

Ich find ihn nämlich gar nicht schlimm.