Heißluftfrittieren: heiße Luft statt heißes Fett
Heißluftfritteusen sind eine tolle Sache, denn sie können mehr als nur frittieren und damit Geschmack und Textur von Fettfrittiertem erzeugen. Die gleichmäßige trockene Hitze ist geradezu ideal für andere tägliche Küchenaufgaben. Durch die spezielle Heiztechnik (bei bestimmten Modellen entfällt sogar das Vorheizen) mit zirkulierender heißer Luft herrscht im Garraum eine einheitliche Temperatur ohne heißere und kühlere Bereiche. Dadurch kann das Gargut gleichmäßiger und schneller garen – perfekt, um Fleisch, Fisch und Gemüse zu braten, aber auch, um bei unterschiedlichsten Zutaten von Garnelen über Hamburger bis hin zu Fischfilets Grillaromen zu erzeugen.
Wenn Sie knusprige Backwaren wie frisch vom Bäcker haben wollen, ist die extraschnelle Zirkulationshitze einer Heißluftfritteuse geradezu ideal: Das Wasser im Fett von Blätterteig verdampft schnell und sorgt so dafür, dass der Teig schön aufgeht und blättrige Schichten bildet; der Zucker in Plätzchen- oder Muffinteig bräunt schneller und entwickelt dadurch sein volles Aroma sowie eine knusprige Kruste. Backen in der Heißluftfritteuse ist in der Regel 15–20 Prozent schneller als in einem konventionellen Ofen.
Heißluftfritteusen sind auch bestens dafür geeignet, Reste vom Vortag aufzuwärmen. Dafür muss die Fritteuse einfach nur auf 150 °C eingestellt werden. Man gibt die Reste in den Garkorb (ohne ihn zu überfüllen) und erhitzt sie 10–15 Minuten.
Tipps zum Garen in der Heißluftfritteuse
Mit den folgenden Tipps wird das Garen in der Heißluftfritteuse noch einfacher:
Überfüllen vermeiden. Ist zu viel Gargut im Garkorb, kann es nicht gleichmäßig garen und bräunen. Das Ergebnis wird weniger knusprig.
Gargut schütteln. Gelegentliches Durchschütteln des Garguts sorgt dafür, dass es gleichmäßiger gart und rundum knusprig wird. Das Gargut sollte nur geschüttelt oder gewendet werden, wenn es im Rezept angegeben ist. Dafür den Garkorb mit Ofenhandschuhen oder Toplappen am Griff aus dem Gerät nehmen und schütteln. Bei manchen Geräten erübrigt sich dieser Schritt, da sie über ein Rührelement verfügen, das dafür sorgt, dass das Gargut ständig bewegt und dadurch gewendet wird.
Einfetten. Damit die Textur leicht und knusprig wird, ist es bei vielen Gerichten von Vorteil, das Gargut dünn einzufetten. Besonders geeignet dafür ist Backtrennspray, welches das Gargut mit einem dünnen, gleichmäßigen Fettfilm überzieht. Halten Sie sich an entsprechende Vorgaben in den Rezepten.
Früh prüfen. Prüfen Sie schon kurz vor dem Ende der angegebenen Garzeit, ob das Gargut gar und kross ist.
Geeignetes Kochgeschirr. Man kann in vielen Heißluftfritteusen nicht nur frittieren, sondern auch backen oder braten. Dafür eignet sich Geschirr aus Glas, Metall, Keramik und Silikon in passenden Größen. Runde oder quadratische Formen sollten nicht größer als 15 cm (Durchmesser oder Kantenlänge) sein, damit rundum noch etwas Platz im Garkorb bleibt, und nicht höher als 7,5 cm. Zum Backen von Muffins oder anderen kleinteiligen Backwaren eignen sich doppelwandige Alu- oder Papierbackförmchen und Silikonbackförmchen.
Alufolie richtig einsetzen. Alufolie lässt sich sehr gut in Heißluftfritteusen verwenden. In einigen Rezepten in diesem Buch wird der Garkorb mit Alufolie ausgelegt. Dabei sollten Sie unbedingt darauf achten, dass der Boden des Korbs nie vollständig mit Alufolie bedeckt ist, sondern dass ein mindestens 1 cm breiter Rand frei bleibt. Dadurch ist genug Platz für die Luftzirkulation und der Garprozess wird nicht beeinträchtigt. Falls Ihr Gerät vorgeheizt werden muss, darf die Alufolie erst nach dem Vorheizen in den Garkorb gelegt werden, sonst kann sie an das Heizelement angesaugt werden und Feuer fangen.
Sicherheitstipps
Heißluftfritteusen sind wesentlich sicherer als Fettfritteusen. Dennoch gilt es, einige Sicherheitsmaßnahmen zu treffen und einige Aspekte zu beachten:
Hitze. Heißluftfritteusen können sehr heiß werden, insbesondere wenn bei Maximaltemperatur gegart wird. Verwenden Sie deshalb zum Öffnen und Schließen des Geräts oder beim Entnehmen und Wiedereinsetzen des Garkorbs Ofenhandschuhe oder Toplappen.
Dampf. Im Betrieb werden heiße Luft und Dampf aus dem Gerät abgeführt. Achten Sie darauf, dass das Gerät frei steht, und seien Sie besonders vorsichtig beim Öffnen: Lassen Sie erst die Dampfwolke entweichen, bevor Sie den Garkorb entnehmen.
Heißer Garkorb. Wenn das Garprogramm beendet ist, ist insbesondere der Garkorb sehr heiß. Stellen Sie ihn deshalb nie ohne Untersetzer auf hitzeempfindliche Flächen. Dadurch vermeiden Sie Brandlecken oder verschmorte Stellen.
Nicht überfüllen.