Mit siebzehn verliebt sich Edna Akin aus Arkansas in Parker Ford, einen Jungen vom Land mit den durchscheinend hellblauen Ford-Augen. Sie heiraten und beginnen ein Nomadenleben in den Südstaaten Amerikas – Parker arbeitet als Handlungsreisender. Die 30er Jahre ziehen vorbei wie ein langes Wochenende, gemeinsam legen sie ungezählte Meilen zurück, trinken Cocktails und bewohnen ein Hotelzimmer nach dem anderen: New Orleans, Texarkana, Memphis. Die Geborgenheit, die es in ihrer Welt, dem Amerika der Ford- Romane, nicht gibt, finden sie bei einander. Dann kommt ein einziges spätes Kind zur Welt – und alles ändert sich.
In Zwischen ihnen ergründet Richard Ford ein zugleich innig vertrautes und geheimnisvolles Terrain: das Leben der eigenen Eltern. Erzählend und erinnernd lotet er aus, wie sich die Sicht eines Kindes auf die Eltern verändert, welche Rolle Verlust und Hingabe dabei spielen. Ein kluges Buch, geschrieben mit der sprachlichen Präzision und der Menschlichkeit, für die Ford bekannt ist.
Hanser Berlin E-Book
Richard Ford
Zwischen ihnen
Aus dem Englischen von Frank Heibert
Hanser Berlin
Kristina
Beim Schreiben dieser Erinnerungen – mit dreißig Jahren Abstand – habe ich einige Unstimmigkeiten zwischen beiden Teilen bestehen lassen und mir auch erlaubt, einige Ereignisse erneut zu erzählen. Damit hoffe ich den Lesern zu zeigen, dass ich von zwei sehr unterschiedlichen Menschen erzogen wurde, deren verschiedene Perspektiven mich prägten, die sich bemühten, ihr Handeln aufeinander abzustimmen, und durch deren Augen, seine wie ihre, ich die Welt zu sehen versuchte. Einen Sohn lebendig bis ins Erwachsenenalter zu bringen muss Eltern manchmal vorkommen wie ein zähes Wiederholungstraining, ein oftmals vergebliches, aber liebevolles Bemühen um Beständigkeit. Das Eindringen in die Vergangenheit aber ist in jedem Fall eine heikle Sache, weil die Erinnerung uns zu den Menschen machen will, die wir sind, und immer wieder halb daran scheitert.
RF
Teil 1
WEG
Erinnerungen an meinen Vater