Gehzeit 4.15 h
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Abwechslungsreicher Küstenspaziergang
Der Narawntapu National Park beschert uns einen vielfältigen Landschaftsmix – Sandstrände mit komplexen Dünensystemen wechseln sich mit felsigen Buchten und Steilküste ab; Heide- und Buschlandschaft bestimmen die küstennahen Bereiche, während im Hinterland Eukalyptuswälder die Höhen der Asbestos Range bedecken. Der Park ist zudem ein hervorragender Platz zur Wildtierbeobachtung; Forester-Kängurus, Wallabies und Wombats zeigen hier recht wenig Scheu. Mit Geduld können wir zudem aus einem eingerichteten Versteck an der Springlawn Lagoon eine Vielzahl von Vögeln beobachten.
Talort: Port Sorell, 5 m. Ausgangspunkt: Parkplatz neben dem Springlawn Visitor Centre, 2 m. Der Nationalpark ist von Devonport aus über die B71 und deren Nebenstraße C740, welche direkt in den Park führt, erreichbar. Höhenunterschied: Etwa 280 m. Anforderungen: Leicht zu folgende Wege oder Strandabschnitte und moderate Aufstiege machen die Tour einfach. Auf dem weglosen Abschnitt um die Lagune ist der Orientierungssinn etwas gefordert. Varianten: 1. Verlängerung der Wanderung von Copper Cove bis Badger Beach (+ 2.30 Std. hin und zurück). 2. Bei Ebbe kann von der Copper Cove entlang der felsigen Küste zurück zum Bakers Beach gegangen werden (+ 20 Min.). 3. Komplette Bewanderung der Nationalparkküste vom Pebbly Beach startend mit Übernachtung auf dem Springlawn Campingplatz und auf demselben Weg wieder zurück (2 Tage) oder bei privat organisiertem Rücktransport als lange Tageswanderung von einem zum anderen Parkende (7 Std.).
Wir starten die Wanderung am Beginn des Nature Walk (1, Schild) neben dem Besucherzentrum und gehen einige Meter über die Rasenfläche Richtung Campingplatz und den bereits zu sehenden Wegweisern. Für den Hinweg folgen wir von hier dem Nature Walk nach rechts, anfangs entlang des Point Vision Track. Markierungen (2) weisen uns nach einigen Minuten von diesem Weg nach links Richtung Springlawn Lagoon. Nun folgt ein wegloser Teil des Nature Walk. Das offene Gelände, gelegentliche Markierungen sowie Informationstafeln machen die Orientierung dabei unproblematisch. Wir laufen in Sichtweite der Lagune (schwankender Wasserpegel); Ziel ist die Nordostseite des Gewässers, wo auf Eisenstangen zu achten ist, die uns wieder zum Hauptwanderweg (3) leiten. Dort setzen wir nach rechts fort, bis wir einem markierten Abzweig (4) nach rechts hinauf zum aussichtsreichen Archers Knob (5), 114 m, folgen. Ein kleiner Rundweg führt uns über diese Anhöhe mit ihren prächtigen Ausblicken und wieder zurück zur beschilderten Kreuzung (4), wo wir jetzt den Weg zum Bakers Beach einschlagen. Hier angekommen, schwenken wir nach rechts und folgen gemütlich dem gelben Sandstrand sowie dem anschließenden Pfad hinauf zum Little Badger Head, wo uns ein schöner Rückblick auf den Westteil des Nationalparks erwartet. Weiter durch jahreszeitlich blütenreiches Heideland geht es dann hinab zur Copper Cove (6). Diese ist eine stille, mit bizarren Steinflächen bedeckte Bucht; ein idealer Platz zum Entspannen oder zum näheren Inspizieren der vielen Felsformationen. Nach kleiner oder großer Pause folgen wir dann unseren Schritten zurück zum Bakers Beach, ignorieren jedoch den Strandzugang des Hinweges und nutzen zur Abwechslung erst den zweiten Ausstiegsweg vom Strand (7); achten Sie auf die Markierung in den Dünen! Zwischen Sandhügeln und über einen kleinen Parkplatz gelangen wir zu einer Wegteilung am Nature Walk (8) und gehen hier nach rechts. Es folgt ein kurzer Nebenweg nach links zur Springlawn Lagoon mit getarntem Versteck zur Vogelbeobachtung (Bird Hide). Hinweistafeln erklären, welche Vögel hier gesehen werden können. Zurück am Hauptweg setzen wir nach links fort, passieren noch ein kleines Sumpfgebiet mit Paperbarks und kommen zurück zum Ausgangspunkt der Tour.
Gehzeit 3.15 h
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Fabelhafte Ausblicke auf die Great Western Tiers
Die Great Western Tiers sind die nordöstliche Abdachung des tasmanischen Central Plateau. Majestätische Steilwände, ausgedehnte Blockfelder, aber auch bewaldete Hänge erheben sich auf einer Länge von etwa 100 km über das zumeist flache Vorland und bieten den Augen der Besucher eine eindrucksvolle Kulisse. Quamby Bluff, einst Teil der Tiers, stellt als nun vorgelagerter Berg einen idealen Aussichtspunkt dar, um die Dimensionen dieser Landschaft zumindest teilweise zu erfassen.
Talort: Deloraine, 250 m. Ausgangspunkt: Kleiner Wanderparkplatz, beschildert mit »Quamby Bluff Walking Track«, an der A5 (Highland Lakes Road), 725 m. Vom Start der A5 in Deloraine folgen wir der Straße ca. 21,5 km Richtung Bothwell und finden linker Hand den Parkplatz. Höhenunterschied: Etwa 510 m. Anforderungen: Einige steile Abschnitte erfordern Kondition; daneben gilt besonders auf den zwei zu überquerenden Blockfeldern Trittsicherheit. Trotz der Markierungen ist Aufmerksamkeit bei der Wegführung nötig. Tipp: Weiter entlang der A5 Richtung Bothwell lohnen kurze Abstecher zu den ausgeschilderten Liffey Falls und Pine Lake.
Vom Parkplatz (1) überqueren wir die Straße und folgen dieser ca. 50 m nach links zum Start eines Fahrweges. Diesem nachgehend passieren wir ein links des Weges liegendes Privatgrundstück, gelangen in Wald und finden den Startpunkt des Wanderweges (Fairy Glade Track). Wenige Schritte weiter passieren wir ein kleines, mit Teebäumen bestandenes Feuchtgebiet, ansonsten variiert der Wald mit Wattles, Leatherwood, Myrtle Beech und zum Teil stattlichen Eukalypten; einige Baumstümpfe zeugen jedoch auch von der forstwirtschaftlichen Vergangenheit. Nach etwa der Hälfte der Strecke im moderaten Anstiegswinkel erreichen wir ein Blockfeld. Ab hier wird der Weg beschwerlicher, erst über Felsen, anschließend kräftig ansteigend durch einen fast reinen Myrtlebestand. Zum Gipfel hin lichtet sich der Wald und wir erreichen einen schmalen Sattel zwischen Gipfelplateau und kleinem Nebengipfel. Nach rechts wendend geht es von hier noch einmal kurz, aber steil über Felstrümmer auf ein mit alpiner Vegetation bewachsenes Plateau. Zum Kulminationspunkt des Quamby Bluff (2), 1228 m, mit trigonometrischem Kreuz sind es von hier noch etwa 400 m. Die reizvollsten Ausblicke bekommen wir jedoch an den Rändern des Gipfelplateaus. Nach der Aussichtspause geht es auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 4.45 h
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Prächtige Wasserfälle inmitten einer urtümlichen Bergwelt
Die Meander Falls zählen zu den beeindruckendsten Wasserfällen in ganz Tasmanien, sowohl in ihrer Höhe als auch Erscheinung. Besonders nach starken Regenfällen erwartet uns ein furioses Schauspiel. Eingebettet in einen Teil des tasmanischen Weltnaturerbegebietes lassen sich hier so typische Landschaftselemente wie kühl-gemäßigter Regenwald, weit in die Höhe ragende Eukalypten oder Doleritklippen aus nächster Nähe erkunden.
Talort: Meander, 295 m. Ausgangspunkt: Parkplatz am Ende der Meander Falls Road, 610 m. Vom Ort Meander an der C167 südlich von Deloraine folgen wir den Wegweisern Richtung Meander Forest Reserve und dort der beschilderten Meander Falls Road bis zu deren Ende; die letzten 8 km sind nicht asphaltiert. Höhenunterschied: Etwa 650 m. Anforderungen: Wurzelwerk und steiniger Grund, aber insbesondere die Querung der Blockfelder (Vorsicht bei Nässe!) am Meander Crag erfordern ein sehr hohes Maß an Trittsicherheit und körperlicher Gewandtheit. Auch wird hier der Orientierungssinn gefordert, ebenso entlang der anderen Wegteile, wo umgestürzte Bäume die Wegfindung wie das Vorankommen erschweren. Tipp: Wer sich die Blockfelder nicht zutraut oder mit schlechten Sichtverhältnissen konfrontiert ist, geht am besten auf demselben Weg zurück zum Ausgangspunkt. Von dort können die Shower Cave- und Split Rock Falls auf einer separaten Wanderung erkundet werden (knapp 2.15 Std. hin und zurück).
Vom Parkplatz (1) aufwärts haltend führt der Weg durch Mischwald mit Eukalypten und Regenwaldarten sehr nah entlang des Meander River, welcher munter über viele Kaskaden ins Tal springt. Wir passieren anfangs etliche kleine Nebenbäche, die beiden Abzweige zum Wood Maynard Loop und dazwischen eine Brücke über den Staggs Creek. Beständig ansteigend entfernt sich der Weg schließlich neben einem ansehnlichen Wasserfall vom Fluss. Der Wald lichtet sich nun zusehends und an einer Stelle bietet sich eine freier Blick zu den Meander Falls und den Felsbastionen der Great Western Tiers. Etwa 5 Minuten weiter passieren wir den Abzweig zum Split Rock Track (2), den wir aber vorerst unbeachtet lassen. Weitere 400 m bringen uns zu einem fotogenen Aussichtspunkt auf den Wasserfall. Von hier führt eine markierte Spur nach links auf das Plateau, doch wir wenden uns nach rechts hinab zum von King Billy Pines umgebenen Wasserbecken am Fuß der Meander Falls (3). Nach einer verdienten Pause geht es zurück zum Abzweig Richtung Split Rock (2), dem wir nun abwärts zum Meander River folgen. Wir überqueren den Fluss (kritisch nach starken Regenfällen), wo uns nun ein weites Blockfeld erwartet. Entlang diesem halten wir in nördlicher Richtung aufwärts, Ziel ist der Sattel zwischen Plateau und dem vorgelagerten Meander Crag. Steinhaufen helfen hier bei der Orientierung, doch seinen Weg über die Felsbrocken muss jeder selber wählen. Lohn der Mühe sind beständige Ausblicke auf die wilde Landschaftskulisse und zurück zum Wasserfall. Die Markierungen führen uns schließlich zu einem gelben Dreieck an einem kleinen Baum. Ab jetzt durch Heidevegetation, halten wir Ausschau nach Eisenstangen mit farbigen Dreiecken und gelangen kurz darauf auf den Sattel (4). Wieder absteigend wird der Weg nun deutlicher, bis wir ein nächstes, jedoch kleineres Blockfeld zu queren haben. Danach durch von Eukalypten und Teebäumen dominierten Wald, erreichen wir eine beschilderte Weggabelung (5) und lassen den nach links führenden Dell Track unbeachtet. Nach und nach an Höhe verlierend, finden wir nach ca. 1 km die nächste Wegteilung (6) und gehen hier nach rechts Richtung Split Rock Falls. Kurz vor Ankunft am Wasserfall wird der Abstieg steiler und es gilt eine kurze, unangenehme Felspartie zu überwinden. Plötzlich sind wir von prächtigen Felsüberhängen umgeben und durch hoch aufragenden Regenwald gelangen wir schnell zu den etwa 20 m hohen Split Rock Falls (7). Flussabwärts haltend wandern wir zu den etwas kleineren, aber ebenfalls über eine große Felswand fließenden Shower Cave Falls. Hier verlassen wir den Wasserlauf wieder, passieren gleich einen weiteren Wasserfall an einem Nebenbach sowie große Felsblöcke und kommen zur Wegteilung am Split Rock (8), einem mit Wurzeln überzogenen Durchlass zwischen den Felsen. Hier wenden wir uns nach rechts. Anfangs steil bergab kommen wir bald in einen wunderschönen Waldabschnitt mit dichtem Unterwuchs aus Farnbäumen. Kurz vor Ende der Tour wird der Meander River nochmals mittels einer Hängebrücke überquert und wenige Schritte weiter sind wir zurück am Ausgangspunkt.
Gehzeit 3.00 h
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Felsüberhänge, Höhlen und ein betörender Wasserfall
Meander Forest Reserve hat eine Vielzahl exzellenter Wandermöglichkeiten, und die hier beschriebene Tour macht keine Ausnahme. Auf jeder Wanderung in diesem Gebiet lassen sich neue Naturschönheiten entdecken, seien es die bezaubernden Wälder, die unzähligen Wasserfälle oder imposante Felsformationen aus Sandstein oder Dolerit. Als Besucher darf man sich daher wundern, warum dieses Reservat noch nicht zum Nationalpark erklärt wurde, zudem auch der Status als Weltnaturerbegebiet eine deutliche Sprache spricht.
Talort: Meander, 295 m. Ausgangspunkt: Aufgelassener Steinbruch an der Quarry Road, 580 m. Von der Ortschaft Meander folgen wir den Wegweisern Richtung Meander Forest Reserve und hier weiter entlang der Meander Falls Road, bis rechter Hand die Quarry Road startet, die bis zum Steinbruch führt; viele Parkmöglichkeiten. Die letzten 6 km sind ungeteert. Höhenunterschied: Etwa 400 m. Anforderungen: Einige steile Passagen testen die Fitness. Besonders Abschnitte entlang des Bastion Creek sind oft feucht und rutschig und erfordern daher Trittsicherheit. Daneben sorgen einige über den Weg gestürzte Bäume für Orientierungsprobleme; achten Sie hier besonders auf die farbigen Markierungen.
Am Nordrand des Steinbruchs (1) nutzen wir einen aufwärtsführenden Jeeptrack und folgen diesem für etwa 1 km, bis wir einen Wegweiser finden, welcher rechter Hand den Start des Stone Hut Track (2) anzeigt, auf dem wir nun fortsetzen. Stetig durch Wald ansteigend erreichen wir eine erste Felswand mit regensicherem Überhang, weiter an Höhe gewinnend gelangen wir schließlich zu noch größeren Felsgruppen und entdecken hier zur Überraschung eine winzige Höhle mit einem einzelnen herauswachsenden Baum. Nur wenige Schritte von dieser Stelle, neben den Wegweisern, die uns nach links zwischen den Felsen aufwärtsweisen, finden wir eine größere, spannend ausgeformte Höhle, genannt Stone Hut (3). Diverse Überbleibsel deuten auf eine frühere Nutzung als Unterschlupf hin, gelegentlich dient sie wohl auch heute noch als Quartier für Wanderer. Weiter entlang des Hauptweges stehen wir oberhalb der Felsen plötzlich in trockenem Eukalyptuswald, welcher einen Kontrast zum Rest der Wanderung mit feuchtem Mischwald und einigen ausgeprägten Regenwaldabschnitten bildet. Gleich darauf gelangen wir an eine Wegteilung (4) und folgen dem Croft Track nach links. Anschließend passieren wir den Scheitelpunkt der Wanderung, bevor wir zum Fuß weiterer mächtiger Sandsteinwände gelangen, die wir nun für ein gutes Stück begleiten. Eine der größten Formationen ist dabei mit Schild als Crowden’s Croft markiert. Danach geht es deutlich bergab und wir erreichen den Bastion Creek und können vom Weg aus schon den obersten Teil der Bastion Cascades erspähen. Um zum Fuß der Wasserfälle zu gelangen, bedarf es aber noch weiterer Anstrengungen, da teils senkrechte Felswälle keinen direkten Weg hinab erlauben. Einige Minuten weiter entlang des Wanderpfades gelangen wir zu einem steilen Durchgang zwischen den Felsen. Hier gilt es, hinabzusteigen, wobei ein installiertes Seil Hilfestellung gibt. Anschließend geht es am Fuß der Felsen entlang zu weiteren beeindruckenden Sandsteinüberhängen, wo wir schließlich auf eine nächste Weggabelung treffen. Der Pfad flussaufwärts bringt uns dabei in wenigen Minuten zu den ebenso malerischen wie fotogenen Bastion Cascades (5). Am Wasserfall heißt es dann wieder umzukehren, zur letzten Wegteilung zurückzulaufen und nun dem Pfad bachabwärts zu folgen. Schließlich verlässt unser Weg den Flusslauf und führt im leichten Auf und Ab zum Ende eines Jeeptracks, den wir nach einigen Schritten, am Start des Stone Hut Track (2), als Auftaktweg unserer Wanderung wiedererkennen. Von hier gehen wir auf nun bekanntem Weg zurück zum Steinbruch.
Gehzeit 4.30 h
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Wandertraum zwischen sagenhafter Berg- und Flusskulisse
Mother Cummings Peak ist Teil der Great Western Tiers und des Central Plateau, durch den Mother Cummings Rivulet jedoch teilweise von diesen separiert. Dadurch bieten sich vom Rand des Gipfelplateaus gute Ausblicke auf die Tiers und einige Bereiche des Central Plateaus. Smoko Creek mit seinen Chasm Falls bietet in Wirklichkeit eine Serie von Fällen, glasklaren Wasserbecken, Felsüberhängen und Klammen. Die Kombination aus Bergbesteigung und Wasserspielen macht diese Wanderung höchst attraktiv.
Talort: Meander, 295 m. Ausgangspunkt: Kleiner Parkplatz am Ende der Smoko Road, 600 m. Vom Ort Meander folgen wir den Wegweisern Richtung Meander Forest Reserve und hier weiter entlang der Meander Falls Road, bis rechter Hand die Smoko Road startet (die letzten 7,5 km sind ungeteert). Höhenunterschied: Etwa 800 m. Anforderungen: Viele steinige Abschnitte und reichlich Wurzelwerk verlangen besonders bei Nässe Trittsicherheit, Länge und Höhenunterschied dagegen körperliche Fitness. Aufmerksamkeit gilt bei der nicht immer offensichtlichen Wegführung.
Am Start (1) der Wanderung finden wir einige Hinweisschilder. Diesen gegenüber führt ein Pfad hinab zum Mother Cummings Rivulet; es muss daher nicht der steile Weg im Bereich der ehemaligen Brücke hinabgestiegen werden! Nach Überschreitung des Flusses folgen wir der seit Jahren nicht mehr befahrenen Fortsetzung der Smoko Road, bis diese nach gut 1 km auf einer größeren Freifläche (2) endet. Hier starten die Wege zum Mother Cummings Peak und nach links zu den Chasm Falls, zu denen wir als Erstes wandern. Anfangs noch durch Eukalyptuswald, dominieren bald Myrtle-Buchen das Waldbild. Bald erreichen wir den Smoko Creek mit einem ersten Wasserfall. Wir halten uns nun flussaufwärts, und nach wenigen Minuten führt ein kurzer Seitenweg zu einem weiteren namenlosen, paradiesisch anmutenden Wasserfall. Oberhalb dieses Falls deuten sich Felsüberhänge an, die sich bei Fortsetzung unserer Wanderung als weit in die Luft ragende, wie mit einem riesigen Messer sauber abgeschnittene Sandsteinwände entpuppen. Ein weiteres Stück Flussaufwärts-Wandern führt uns schließlich zu den Chasm Falls (3). Ein abenteuerlich anmutender Baumstamm liegt hier über der Klamm mit dem Wasserfall und bietet den besten Blick auf dieses Naturschauspiel. Das Betreten und Überqueren ist jedoch nur schwindelfreien Personen empfohlen, und besonders bei Nässe gilt größte Vorsicht! Áuf demselben Weg geht es danach zurück zur Wegteilung am Ende der alten Smoko Road, wo wir nun den Pfad Richtung Gipfel einschlagen. Schnell gelangen wir zum Mother Cummmings Rivulet, wo uns die Markierungen kurz darauf zum Überqueren auffordern. Auf der anderen Uferseite finden wir eine Wegteilung (4), die Spur nach rechts ist unser späterer Rückweg. Wir halten jetzt jedoch flussaufwärts. Je nach vorausgegangenen Regenfällen fließt das Wasser teilweise unterirdisch und der Flusslauf kann sich abschnittsweise trocken präsentieren. Der Regenwald, mit auffällig vielen King Billy Pines, das felsige Flußbett und zum Teil riesige Felswände auf der linken Uferseite sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente. Bei Erreichen der kleinen, doch attraktiven Smoko Falls (5) verlassen wir den Flussbereich; ein Weg führt nahe des Wasserfalles steil nach rechts hinauf. Erst durch Wald, dann durch Buschvegetation, gelangen wir zum Gipfelplateau des Mother Cummings Peak; ein besonders großer Steinhaufen (6) kennzeichnet hier das Ende bzw. den Beginn des Wanderpfades. Kleine Steinhaufen markieren Routen über das bis zu 1260 m hohe Gipfelplateau, wer dieses erkunden will, muss sich die Hauptmarkierung für den Rückweg merken. Nach der obligatorischen Aussichtspause folgen wir unseren Schritten zurück zur Wegteilung (4) an der Flussüberquerung, wo wir nun der hinwärts ignorierten Wegspur nachgehen. Diese begleitet den Fluss erst stromabwärts, dann, zumeist mit farbigen Dreiecken gekennzeichnet, geht es entlang gemütlicher Waldpfade und schließlich über einen alten Forstweg hinab zum Ausgangspunkt (1) der Tour.
2 Tage
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Gipfeltour im biblischen Teil Tasmaniens
Die Landschaft um die Walls of Jerusalem ist von betörender Schönheit und daher für Wanderer ein gesuchtes Ziel. Dabei bleibt das Gebiet, vermutlich aufgrund der nicht so guten Verkehrsanbindung, glücklicherweise von den großen Touristenströmen verschont. Die interessante Namensgebung »Walls of Jerusalem« initiierte der Entdecker James Scott im Jahre 1849, doch die meisten Ideen für detailliertere Namen der Gipfel oder Seen lieferte Reg Hall, ein Mitglied des Launceston Walking Club, erst gut 100 Jahre später.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Walls of Jerusalem Track, 700 m. Aus Richtung Sheffield oder Deloraine kommend folgen wir den Ausschilderungen Richtung Lake Rowallan und Walls of Jerusalem National Park. Die C171 (Mersey Forest Road) führt uns schließlich am Stausee vorbei und weiter zum linker Hand startenden Walls of Jerusalem Track, welchem wir bis zum ausgeschilderten Parkplatz folgen; die letzten 11 km sind ungeteert und teils rau. Höhenunterschied: Etwa 1560 m. Anforderungen: Die Wege am 1. Tag und zum Mt Jerusalem sind meist gut ausgebaut und leicht zu folgen. Eine Ausnahme ist der Abstecher zum King David Peak, der wie Abschnitte am 2. Tag gelegentlich Orientierungssinn in weglosem Gelände bedingt. Insbesondere die Gipfelwege verlangen auch Trittsicherheit. Einige Passagen am 2. Tag können schlammig sein. Tourenlänge und die zahlreichen Aufstiege erfordern Kondition. Unterkunft: Übernachtung im Zelt. Die Hütten am Weg sollten ihres historischen Wertes wegen nur im Notfall genutzt werden.
1. Tag: 1180 Hm Aufstieg, 620 Hm Abstieg, 6.15 Std. Vom Parkplatz (1) nur wenige Minuten entfernt passieren wir einen Stand zur Selbstregistrierung und halten nun stetig aufwärts durch lichten Eukalyptuswald zur Trappers Hut, eine einst von Fallenstellern gebaute Hütte. Kurz darauf erreichen wir eine Weggabelung (2); der Pfad nach rechts Richtung Lake Adelaide ist unser späterer Rückweg. Wir aber halten uns links durch eine nun offenere Landschaft mit verstreut wachsenden Snow Gums, Alpine Yellow Gums oder Pencil Pines; die dazwischenliegende Serie von verträumten Tümpeln und kleinen Seen tragen den Namen Solomons Jewels; im Hintergrund ragt bereits der King Davids Peak markant empor. Unterhalb der Walls of Jerusalem gibt es das mit Holzplattformen ausgebaute Wild Dog Creek Camp nebst Toiletten. Der Zeltplatz ist eine gute Basis, wenn keine Rundtour angestrebt wird. Von hier halten wir aufwärts und überschreiten einen Pass, genannt Herods Gate, nahe dem Abfluss des Lake Salome, welcher geschützt unterhalb des stolz aufragenden West Wall liegt. Der Weg führt uns nun durch einen weitläufigen Kessel. Hier bilden im Frühsommer die blütenreichen Scoparia-Pflanzen den Blickfang, während zwischen den Wasserlachen herausragende Steine mit den scheinbar weichen, grünen Polstern von unzähligen kleinen Cushion Plants überzogen das Auge faszinieren. Über einen kurzen Nebenweg können wir den kleinen Pool of Bethesda besuchen, bevor wir zum nächsten Pass, dem Damascus Gate (3), hinaufsteigen. Von diesen Punkt starten zwei der drei Gipfelwege. Nur mit leichtem Gepäck steigen wir zuerst nach links auf The Temple (4), 1446 m. Wieder zurück, folgen wir dann dem gegenüber startenden Pfad hinauf zum Solomons Throne (5), 1465 m. Steht noch genügend Tageszeit zur Verfügung, lohnt ein weiteres Gipfelziel. Dafür gehen wir von hier auf Wegspuren (mit Steinhaufen markiert) sowie abschnittsweise weglos über Blockfelder in nordwestlicher Richtung entlang des West Wall zum King Davids Peak (6), 1499 m, dem höchsten Berg im Nationalpark. Alle drei Gipfel bieten fabelhafte Ausblicke und sind die Aufstiege unbedingt wert. Wir folgen unseren Spuren zurück zum Damascus Gate (3), von wo der Weiterweg nun abwärts durch ein Waldstück mit einem sehr alten Reinbestand von Pencil Pines führt. Wälder dieser Art sind besonders durch unkontrollierte Feuer selten geworden und stehen daher unter strengem Schutz. Wir gelangen schließlich zur winzigen Dixons Kingdom Hut (7) mit guten Zeltplätzen im Umkreis, auch gibt es hier Toiletten. Wasser finden wir östlich der Hütte an einem kleinen Bach. 2. Tag: 400 Hm Aufstieg, 960 Hm Abstieg, 6.00 Std. An diesem Tag erklimmen wir auf einem gut zu folgenden Weg den Gipfel des Mount Jerusalem (8), 1459 m. Hier erwartet uns erneut ein grandioser Ausblick, u. a. auf die Hunderte von winzigen bis großen Seen des Central Plateau. Wieder zurück an der Hütte (7) können wir nun auf selber Strecke zurück zum Ausgangspunkt laufen oder – wie hier vorgeschlagen – für eine Rundwanderung einem unmarkierten Pfad am Waldrand entlang Richtung Südwesten folgen. Sollten wir den manchmal vagen Pfad verlieren, halten wir uns einfach am westlichen Rand der Freifläche. Schließlich blockiert ein Waldstück unsere Laufrichtung und wir nehmen einen der Pfade oder halten weglos hindurch. Der Wald endet an einer sumpfigen Freifläche mit Blick auf den malerischen Lake Ball. Hier finden wir nun einen deutlichen Pfad, der die baumlose Fläche nahe ihres westlichen Randes umgeht und uns direkt zum Ufer des Sees (9) führt. Überraschenderweise treffen wir hier auf Wegzeichen (Eisenstangen mit orangefarbenen Dreiecken), die einen nun leicht zu folgenden Weg nahe am See entlang Richtung Westen markieren. Auf diesem entlang durch Wald aus Pencil Pines und Südbuchen überwinden wir eine kleine Anhöhe und gelangen zur rustikalen Lake Ball Hut; direkt am See gibt es hier auch geeignete Plätze zum Zelten. Weiter durch etwas felsigeres Terrain mit guten Ausblicken auf den See gelangen wir zum westlichen Ende des Lake Ball. Von dort geht es erst durch offenes Gelände, dann recht steil durch Eukalyptuswald hinab zu einer Wegteilung. Hier gehen wir kurz nach links zum nördlichen Ufer des großen Lake Adelaide (10), wo es ebenfalls attraktive Stellen zum Zelten gibt. Zurück an der Wegteilung folgen wir nun dem geradeaus führenden Pfad für mehrere Kilometer Richtung Norden. Dieser idyllische, allerdings teils feuchte Weg leitet uns überwiegend durch waldfreie Täler, vorbei an etlichen kleinen Tümpeln und Wasserflächen; den Horizont dominiert dabei bald das Massiv des Culmner Bluff. Schließlich passieren wir den Lake Loane zu unserer Rechten, bevor wir auf die erste Weggabelung (2) vom Vortag treffen. Von hier nach links, vorbei an der Trappers Hut, geht es auf bekannter Strecke zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 2.15 h
7
Kurzweilige Wanderung zu zwei mächtigen Wasserfällen
Der wasserreiche Mersey River ist mit einer Länge von 158 km der sechstlängste Fluss in Tasmanien. Dessen Wasser wird an mehreren Kraftwerken zur Stromerzeugung genutzt, und mit dem Lake Rowallan sowie Lake Parangana gibt es zwei große Stauseen im Mittellauf des Flusses. Mehrere Flussabschnitte eignen sich zum Rafting, während der Oberlauf überwiegend von Wildnis umgeben ist und mit einigen prächtigen Wasserfällen lockt. Zu zwei dieser Wasserschauspiele führt diese gemütliche Tour.
Ausgangspunkt: Parkstreifen an der Mersey Forest Road, 565 m. Anfahrt wie zur Tour 6, wobei wir jetzt den Walls of Jerusalem Track ignorieren und der hier sehr rauen Mersey Forest Road für weitere knapp 9 km zu einem Fahrweg auf der rechten Seite mit dunkelgrüner Schranke folgen; Parkstreifen auf der gegenüberliegenden Seite. Höhenunterschied: Etwa 140 m. Anforderungen: Einfache Tour, doch es gilt Vorsicht an den Wasserfällen, da es keine gesicherten Aussichtspunkte gibt. Gelegentliche Abschnitte mit Wurzeln, Steinen und Schlamm verlangen etwas Trittsicherheit. Tipp: Knapp 2 km weiter, am Ende der Mersey Forest Road, lohnt es, dem unbeschrifteten Weg zum Chapter Lake und den daneben herabstürzenden Grail Falls zu folgen (4 Std. hin und zurück). Eine zweitägige Rundtour via Chapter Lake, Junction Lake, Lake Meston und Lake Myrtle ist ebenfalls möglich.
Von der Mersey Forest Road (1) laufen wir entlang des beschrankten Fahrweges hinab zum Mersey River und überschreiten eine Hängebrücke zur anderen Flussseite. Ein Pfad bringt uns von hier nach ca. 100 m zu einem recht ausgewaschenen Jeeptrack (2). Diesem folgen wir jetzt nach links, vorbei an der privaten Pine Hut und über die durch Rodung entstandene offene Pine Hut Plain. Das hier stark erodierte Flussufer zeigt, welche Folgen Entwaldung an Flussufern haben kann. Kurz bevor wir wieder von Bäumen umgeben sind, teilt sich der Weg, wir halten uns rechts. Der Wald wandelt sich nun zusehends in Regenwald und es gilt, aufmerksam auf die Markierungen (Steinhaufen, farbige Bänder) für den kurzen Nebenweg (3) nach links zu den Lewis Falls (4) zu achten. Am Hauptweg fortsetzend, passieren wir ein kleines baumfreies Areal ohne erkennbaren Weg, halten uns hier etwas Richtung Fluss und stoßen schnell wieder auf den Wanderpfad. Nun gilt es, den wenige Minuten später folgenden, ähnlich markierten Nebenweg (5) zu den Oxley Falls (6) nicht zu verpassen. Beide Wasserfälle sind selbst nach längeren Trockenzeiten ein eindrucksvoller Blickfang. Auf selber Strecke geht es dann zurück zum Ausgangspunkt (1).
Gehzeit 3.00 h
87
Urwald, Wasserfälle und eine tiefe Schlucht
Der Cradle Mountain – Lake St Clair National Park ist einer der meistbesuchten Nationalparks Tasmaniens. Wer etwa das Bilderbuchpanorama am Lake Dove zum ersten Mal erblickt, wird das schnell verstehen. Dieser Tourenvorschlag am nördlichen Einlass des Parks verknüpft drei Kurzwanderungen um das Cradle Mountain Interpretation Centre zu einer vielseitigen Tagestour. Uralte Bäume, ein abwechslungsreicher Flusslauf und ein spektakulärer Tiefblick verheißen spannende Wanderstunden.
Ausgangspunkt: Cradle Mountain Interpretation Centre, 800 m. Der Nationalpark ist allerorts ausgeschildert, die C132 (Cradle Mountain Road) ist der finale Zugang zum Nordteil des Parks. Der Parkplatz am Ausgangspunkt liegt an der C132 gut 2 km hinter dem Cradle Mountain Visitor Centre, dieser kann aber besonders in der Hauptsaison belegt sein. Alternativ gibt es vom Visitor Centre den regelmäßigen und kostenlosen Cradle Shuttle der u. a. am Interpretation Centre hält. Tassielink stoppt auf der Linie Launceston – Strahan (via Devonport) am Visitor Centre. Höhenunterschied: Etwa 290 m. Anforderungen: Enchanted Walk, King Billy Track und Dove Canyon Track bis Knyvet Falls sind mit Holzstegen ausgebaut, sehr einfach zu begehen und auch bestens für Familien mit kleineren Kindern geeignet. Der Bereich entlang des Dove River ist etwas steiler, wurzelreich oder steinig und bedingt mehr Trittsicherheit. Kurze steilere Abschnitte testen hier auch die Kondition und es können die Hände zum Einsatz kommen. Einkehr: Tavern Bar & Bistro in der Cradle Mountain Lodge.
Vom Haltepunkt des Shuttlebusses (1) folgen wir dem Fußweg zurück zur Brücke über den Pencil Pine Creek. Von hier aus können wir einen ersten Wasserfall, die Pencil Pine Cascades, sehen. Auf der südlichen Flussseite startet der kurze Enchanted Walk, führt uns nahe am munteren Fluss entlang, überquert diesen auf einer zweiten Brücke und läuft am anderen Ufer wieder zurück, bis linker Hand der King Billy Track (2) startet. Den Hinweisschildern für diesen Weg folgen wir jetzt vorbei an mehreren Wegteilungen. Der Track führt dabei durch einen besonders schönen Myrtle-Beech-Wald und als zusätzlichen Höhepunkt gibt es einige sehr alte King Billy Pines zu bestaunen; zu einem besonders prächtigen Exemplar führt ein kurzer Nebenweg (3). Vorbei am Abzweig zum Speeler Track führt uns der Rundweg schließlich zu einigen Ferienhäusern; hier gehen wir entlang des Fahrweges hinab zur Cradle Mountain Road und finden auf der anderen Straßenseite den Start des Dove Canyon Track (4). Dieser Weg führt zugleich zum Wasserbecken unterhalb der hübschen Pencil Pine Falls (kurzer Nebenweg) und wenige Minuten weiter zu den ähnlich hohen Knyvet Falls. Kurz darauf überschreiten wir den Pencil Pine Creek ein zweites Mal und folgen nun auf unbefestigtem Pfad dem rauschenden Flusslauf bis zu einer Weggabelung (5). Ein kurzer Seitenweg führt uns an diesem Punkt hinab zum Zusammenfluss (6) von Dove River und Pencil Pine Creek. Kleine Kaskaden fließen hier in ein tiefes, von Felsen eingerahmtes Wasserbecken, ein willkommener Picknickplatz. Wieder zurück am Hauptweg, folgt das anstrengendste Teilstück, an dem wir uns nun nahe des Dove River stetig aufwärtshalten. Die beste Chance, den Dove Canyon zu sehen, bietet sich am Beginn der Drahtabsperrung. Mit Vorsicht und Schwindelfreiheit können wir hier von einer recht sicheren Felsplattform (7) Blicke in die Tiefe werfen. Uns von der Schlucht verabschiedend, schreiten wir etwas steiler über einige Felsen hinauf, dann durch ein kurzes Waldstück und treffen in offenem Knopfgrasbestand auf den Cradle Valley Boardwalk (8), auf dem wir rechts bequem zum Ausgangspunkt (1) kommen.
2 Tage
8
Königsetappe auf und um Tasmaniens Vorzeigeberg
Aus der Vielzahl der Wege und Kombinationsmöglichkeiten im Cradle-Mountain-Gebiet ist die hier vorgestellte Tour mit Sicherheit der Höhepunkt. So führt uns die Wanderung nicht nur auf den Berg, sondern umrundet ihn gleichzeitig zur romantisch gelegenen Scott Kilvert Hut. Da die Hütte nicht auf dem Overland Track und gleichzeitig zu abseits für Tagesausflügler liegt, finden wir hier oft entspannende Ruhe vor. Für Wanderer, die nicht den gesamten Overland Track machen möchten, bietet sich mit dieser Tour zudem eine hervorragende kürzere Alternative an, und es kann ohne Vorausbuchung sofort gestartet werden.
Ausgangspunkt: Parkplatz am Ronny Creek, 870 m. Der Cradle Mountain – Lake St Clair National Park ist allerorten ausgeschildert und die C132 (Cradle Mountain Road) der finale Zugang zum Nordteil des Parks. Kfz sollten am Cradle Visitor Centre geparkt und der regelmäßige, kostenlose Cradle Shuttle zum Startpunkt genutzt werden. Tassielink stoppt auf der Linie Launceston – Strahan am Visitor Centre. Endpunkt: Parkplatz am Dove Lake, 945 m. Der Cradle Shuttle bringt uns zurück zum Cradle Visitor Centre. Höhenunterschied: Etwa 1230 m im Aufstieg und 1160 m im Abstieg. Anforderungen: Die steilen Anstiege zum Crater Peak und Cradle Mountain erfordern eine gute Kondition. Abschnittsweise steinige oder wurzelreiche Wege verlangen Trittsicherheit, die Blockfelder zum Gipfel des Cradle Mountain zusätzlich den gelegentlichen Einsatz der Hände und besondere Vorsicht bei Nässe. Unterkunft: Scott Kilvert Hut. Die Hütte ist recht groß, kleine Wandergruppen finden in der Regel immer Schlafplätze. Zelten ist im Umkreis ebenfalls möglich. Einkehr: Am Start oder Ende der Tour in der Bar & Bistro der Cradle Mountain Lodge oder dem Café am Cradle Visitor Centre. Varianten: 1. Als Tagestour nur bis Cradle-Mountain-Gipfel mit Rückweg z. B. über Overland Track und via Crater Lake oder Dove Lake oder 2. länger über Face Track via Lake Wilks oder Hansons Peak. 3. Verlängerung der Wanderung am zweiten Tag bis Ronny Creek via Lake Lilla (+ 50 Min.). Tipp: Eine beliebte und leichte, auch mit Kindern gut geeignete Wanderung ist die Umrundung des Dove Lake (1.30 Std.).
1. Tag: 920 Hm Aufstieg, 860 Hm Abstieg, 5.45 Std. Wir folgen dem auf der gegenüberliegenden Straßenseite startenden Overland Track (1) durch eine Knopfgrasebene und wechseln nach diesem leichten Auftakt auf den rechts wegführenden Horse Track (2) Richtung Crater Peak. Wer möchte, kann zuvor noch dem Overland Track zu den Crater Falls und zum Ufer des Crater Lake nachgehen (+ 30 Min. hin und zurück). Am Horse Track geht es nun steil bergauf, bis wir schließlich den kurzen Nebenweg zum Crater Peak (3), 1270 m, erreichen. Hier begeistert besonders der Blick hinab zu dem in einen Felsenkessel eingebetteten Crater Lake. Zurück am Hauptweg treffen wir wenig später wieder auf den Overland Track und gelangen kurz darauf zur Kitchen Hut (4, Übernachtung nur in Notfällen). In der Hütte können wir unsere Rucksäcke hinterlassen und mit leichtem Gepäck zu dem wenige Schritte weiter startenden Gipfelweg zum Cradle Mountain aufbrechen. Besonders die im Gipfelbereich zu querenden Blockfelder sind kein leichtes Terrain zum Wandern und wir müssen einige Male unsere Hände bemühen. Die faszinierenden Dolerittürme beim Aufstieg und besonders der fantastische Ausblick vom Gipfel des Cradle Mountain (5), 1545 m, lassen die Mühen dann aber schnell vergessen. Vom Berg zurück, folgen wir weiter dem Overland Track, jetzt entlang der Westseite des Cradle-Mountain-Massivs. Nach Westen blickend bieten sich hier Ausblicke auf die tief eingeschnittene Fury Gorge. Wenn die Doleritausläufer des Cradle Mountain enden und der Barn Bluff unsere Blicke im Süden auf sich zieht, startet linker Hand der Lake Rodway Track (6), welchem wir nun folgen. Bevor sich der Weg steil ins Tal senkt, öffnet sich aber noch ein wunderbarer Panoramablick über Lake Rodway und die umgebende Bergwelt. Nun geht es auf teils feuchten Pfaden deutlich abwärts; zum See hin wird der Weg jedoch wieder flacher und angenehmer zu laufen. Nach einem abwechslungsreichen Tag erreichen wir schließlich unser Nachtquartier, die Scott Kilvert Hut (7). Im Westen dominiert die massive Silhouette des Cradle Mountain den Horizont, und im Osten, nur wenige Meter von der Hütte entfernt, breitet sich der malerische Lake Rodway aus, bei schönem Wetter verlockend für eine kurze Schwimmpartie am Abend und Morgen. 2. Tag: 310 Hm Aufstieg, 300 Hm Abstieg, 2.15 Std. Von der Hütte führt der Weg anfangs noch ein Stück nahe am See entlang, bevor wir diesen mit schönen Rückblicken verlassen. Als nächste Höhepunkte folgen der fotogene, vor dem Hintergrund der Felskulisse des Cradle Mountain gelegene Flynns Tarn und weiter entlang des Tracks der winzige, von alten Pencil Pines umgebene Artists Pool. Weitere Pencil Pines sowie Deciduous Beeches säumen dann die Wegfortsetzung zu einem namenlosen Pass unterhalb des Little Horn, bevor wir die Kreuzung (8) mit dem Face Track nahe der Ranger Hut, einer Notfallunterkunft, erreichen. Hier folgen wir den Wegweisern zum Hansons Peak, ignorieren dabei den Abzweig zu den Twisted Lakes, welche wir beim Anstieg zum Berg sehen können. Vom Hansons Peak (9), 1185 m, erwartet uns nochmals ein wunderbarer Ausblick auf die umgebenden Seen und ein ergreifender Rückblick auf den Cradle Mountain. Den Berg wieder verlassend, gibt es eine letzte steile Passage, an der Eisenketten zur Hilfestellung installiert sind. Mit Blick auf den Lake Hanson vereint sich unser Weg wieder mit dem Twisted Lakes Track, führt nun hinab zum großen Dove Lake und trifft dort auf den Dove Lake Circuit (10, Variante 3). Hier nach rechts können wir wenige Schritte weiter einen kurzen Abstecher nach links zum Glacier Rock machen, einem großen Aussichtsfelsen direkt am See. Jetzt ein letztes Stück am Wasser entlang, dann über den Dove River und kurz nach rechts und wir treffen auf den Dove Lake Carpark nebst Haltestelle des Cradle Shuttle (11).