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ARMIN HERB | DANIEL SIMON

DIE SCHÖNSTEN
E-MTB-TOUREN
IN DEN ALPEN

20 TOUREN – MIT TIPPS ZU AKKULEISTUNG,
REPARATUREN UND FAHRTECHNIK

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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INHALT

Vorwort

Tipps für sicheres E-Mountainbiken

Tipps für die Tour

01 KARWENDEL
Bayern – Tirol

Evergreen für Bergliebhaber
81,2 km – 2350 hm – mittel

02 BLAUBERGE
Bayern – Tirol

Giro am Guffert
41,4 km – 1385 hm – leicht

03 SCHACHEN
Wettersteingebirge

Der Königsweg
37,3 km – 1300 hm – mittel

04 WETTERSTEINRUNDE
Wettersteingebirge

Einmal um den Block
79,4 km – 2183 hm – mittel

05 KENZENHÜTTE
Ammergauer Alpen

Ammergauer Frühlingsgefühle
30,7 km – 870 hm – leicht

06 STRAUBINGER HAUS
Chiemgauer Alpen

Eine kaiserliche Runde
38,3 km – 1277 hm – mittel

07 GOTZENALM
Berchtesgadener Alpen

Hoch über dem Königssee
23,3 km – 1138 hm – mittel

08 PLANAI
Schladminger Tauern

Schladminger Reibn
32,7 km – 1170 hm – leicht

09 OBERSULZBACHTAL
Nationalpark Hohe Tauern

Weit hinein in die Hohen Tauern
34,0 km – 1330 hm – leicht

10 PENKEN
Zillertaler Alpen

Hoch über dem Zillertal
41,2 km – 1590 hm – mittel

11 JAMTAL
Silvretta

Zu den Riesen der Silvretta
42,3 km – 1158 hm – leicht

12 STOANERNE MANDLN
Sarntaler Alpen

Hexentanz und Teufelsritt
24,5 km – 1052 hm – mittel

13 KLAMMLJOCH
Osttirol

Wie eine andere Welt
51,0 km – 1340 hm – mittel

14 PRAGSER WILDSEE/PLÄTZWIESE
Pragser Dolomiten

Nur ein Schritt bis zum Himmel
55,1 km – 1406 hm – mittel

15 FANESRUNDE
Naturpark Fanes-Sennes-Prags

Im Reich der Fanes
32,4 km – 1518 hm – schwer

16 SEISER ALM
Südtiroler Dolomiten

Almdudler
38,2 km – 1078 hm – mittel

17 MONTE PELLER
Brenta Dolomiten

Zu Gast bei Orso Bruno
50,5 km – 1762 hm – schwer

18 MONTE CASALE
Gardaseeberge

Aussichtsreich
35,9 km – 1579 hm – mittel

19 MONTE PASUBIO
Vizentiner Alpen

Krieg und Frieden
31,5 km – 1228 hm – leicht

20 PASSO TREMALZO
Gardaseeberge

Kult-Tour
39,4 km – 1485 hm – schwer

 

 

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Die „Straße der Helden“ auf dem Monte Pasubio

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Bikespaß auf der Seiser Alm.

Vorwort

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Farbenprächtig: der Limosee im Naturpark Fanes-Sennes-Prags.

Es gibt viele Gründe, mit einem E-Mountainbike auf Tour zu gehen: z.B. um endlich mal eine Hütte weit oben in den Bergen zu erreichen, was man ohne Elektroantrieb konditionell nicht geschafft hätte. Oder um einen Ausflug mit der Familie zu machen – mit dem Kinderanhänger am Bike. Oder einfach, um oben am Berg nicht mehr mit hängender Zunge und zitternden Oberschenkeln anzukommen.

Während E-Biker vor gar nicht allzu langer Zeit noch Angst haben mussten, dass die Elektromotoren am Berg heiß laufen und die Akkus schlapp machen, zeigen sich moderne Antriebe von heute robust und ausdauernd. Selbst bei maximaler Unterstützung schaffen aktuelle E-MTBs im Durchschnitt 1000 bis 1400 Höhenmeter. Falls trotzdem mal die Batterie schwächeln sollte, so bieten viele Gasthäuser und Almwirtschaften die Möglichkeit, die Akkus wieder aufzuladen, d.h. sie einfach an die Steckdose anzuschließen. Weitsichtige E-Mountainbiker haben auf längeren Touren deshalb ihr eigenes Ladegerät im Gepäck. Die portablen, kleinen Ladestationen fallen heute mit ihren wenigen hundert Gramm nicht mehr allzu sehr ins Gewicht.

Unsere ausgewählten 20 E-MTB-Touren richten sich in puncto Länge und Schwierigkeit an den klassischen Tourenfahrer, der überwiegend auf Alm- und Karrenwegen unterwegs ist und sich ab und zu auf einen sanften Trail wagt. Anstrengende Schiebe- und Tragestrecken muss auf diesen Touren niemand fürchten. Es stehen der Fahrgenuss und die faszinierende Berglandschaft im Vordergrund.

TIPPS FÜR SICHERES E-MOUNTAINBIKEN

VORBEREITUNG

Ein gutes Gefühl fürs Fahrrad bringt mehr Fahrspaß und Sicherheit. Am Anfang muss man sich etwas an das höhere Gewicht des E-MTB gewöhnen. Deshalb gilt: Das Bergfahren möglichst schon vor der Fahrt ins Gebirge zu Hause üben, etwa an Hügeln und auf Feldwegen, dabei vor allem das Bremsen bergab testen. Das E-MTB bietet zwar viel Unterstützung beim Treten, aber eine gewisse Grundkondition und Fahrtechnik auf dem Rad können trotzdem nicht schaden.

FAHRTECHNIK BERGAUF

Die Motorunterstützung verführt gern dazu, hohe Gänge zu treten. Das geht aber auch beim E-MTB mit der Zeit auf die Knie. Für ein flüssiges, gleichmäßiges Treten wählt man bergauf kleine Gänge. Die Devise lautet dabei: Immer vorausschauend fahren, um rechtzeitig auf Löcher und lose Steine reagieren zu können. In steilen Passagen bergauf empfiehlt sich eine stärkere Motorunterstützung, in flacheren eine geringere. Auf diese Weise schont man auch die Batterie und verlängert die Akkuleistung. An besonders steilen Abschnitten den Oberkörper Richtung Lenker neigen und auf dem Sattel leicht nach vorn rutschen, damit das Vorderrad nicht abhebt.

Wer länger bergauf fährt, muss auch mal Gesäß und Muskeln entlasten. Dazu schaltet man möglichst eine Unterstützungsstufe runter sowie einen Gang schwerer und geht in den Wiegetritt, d.h. man fährt quasi im Stehen.

FAHRTECHNIK BERGAB

E-MTBs haben aufgrund ihres Gewichtes ein anderes Fahrverhalten. Deshalb umso wichtiger: Möglichst mit beiden Händen am Lenker immer kontrolliert und mit angepasster Geschwindigkeit fahren. Vermeiden Sie Dauerbremsen, damit die Bremsen nicht zu heiß werden und eventuell an Leistung verlieren. Bremsen Sie immer mit Vorder- und Hinterbremse gleichzeitig. Bei langen Abfahrten, z.B. auf einer Passstraße, sollten Sie ab und zu Stopps einlegen, damit die Bremsen zwischendurch abkühlen können. Bergab schaltet man übrigens den Antrieb aus oder in die niedrigste Unterstützungsstufe.

PACKLISTE FÜR DIE TAGESTOUR

Bike-Rucksack inkl. Regenhaube (12 bis 20 Liter Volumen)

Fahrradhelm

Trinkflasche oder Trinksystem

Mini-Tool, Flickzeug, Taschenmesser und Ersatzschlauch

Kabelbinder und Tape

Bike-Handschuhe (je nach Höhenlage auch mit Langfinger)

Sonnenbrille und Sonnencreme

Armlinge und Beinlinge

Radtrikot zum Wechseln

Funktionsunterhemd zum Wechseln

Windweste

Buff und/oder Unterhelmmütze

Erste-Hilfe-Set

Energieriegel als Notnahrung

Handy

Regenjacke und Regenhose (je nach Wetterprognose)

Isolationsjacke (je nach Temperatur und Höhenlage)

Ladegerät (je nach Tourenlänge)

WETTER

Erfahrene Alpenfahrer kennen die Wetterkapriolen. Der Wechsel von strahlendem Sonnenschein zu Eisregen passiert oft in kürzester Zeit. In großen Höhen können selbst im Hochsommer Schneeschauer und krasse Temperaturstürze drohen. Deshalb hat ein zuverlässiger Wetterbericht elementare Bedeutung. Und umso wichtiger ist eine vorausschauende und umsichtige Planung der Radetappen. Mit folgenden Wetterstationen haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht:

Bayern, Tirol, Salzburg, Kärnten: www.zamg.ac.at

Schweiz: www.meteoschweiz.admin.ch und www.meteonews.ch

Südtirol, Italien: www.provinz.bz.it/wetter/home.asp und www.ilmeteo.it/Italia

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TIPPS FÜR DIE TOUR

MIT KINDERANHÄNGER AUF TOUR

Das E-Mountainbike ermöglicht jungen Familien gemeinsam große Biketouren zu unternehmen. Die Motorunterstützung ist stark genug, das Gespann selbst steilste Rampen hochzuziehen.

Wir haben alle Touren extra gekennzeichnet, die mit klassischen, zweispurigen Kinderanhängern gefahren werden können. Mit einspurigen, vollgefederten Anhängern am E-MTB (z.B. dem Singletrailer von tout terrain) kann jede Biketour im Buch problemlos in Angriff genommen werden. Auch holprige, schmale Trails sind damit kein Problem. Sein persönliches Können sollte jeder Pilot wegen seines kleinen Passagiers aber sehr genau einschätzen. Das Kind sollte bereits gut allein sitzen können. Kinder müssen im Anhänger immer einen gut sitzenden Helm tragen. Wenn die Kleinen an den Hütten oder Rastplätzen ihre Spielpausen bekommen, hat die ganze Familie in den Bergen einen Riesenspaß.

Der Energieverbrauch des E-MTB mit Anhänger ist spürbar höher. Unser Tipp: Wenn beide Eltern den gleichen Akkutyp nutzen, bei halbem Verbrauch des stärker beanspruchten Akkus tauschen. So schaffen beide Bikes die gleiche Strecke. Außerdem, nachladen wo immer möglich.

PANNEN UNTERWEGS

Die gute Nachricht vorneweg: Moderne Elektromotoren sind ziemlich robust. Wir hatten auf unseren vielen Touren keine einzige Panne. Gefährdet sind auf Tour zu allererst elektrische Leitungen zur Stromversorgung, vor allem wenn die Kabel nicht auf ganzer Länge eng am Rahmen anliegen.

Deshalb schon vor der Tour checken, ob man eventuelle Kabeldurchhänger mit Kabelbinder fixieren kann. Außerdem: Den Akku auf festen Sitz kontrollieren, ebenso die Befestigung von Display und Bediensatellit am Lenker. Hilfe zur Selbsthilfe:

• Gebrochene Akku- oder Display-Halterungen lassen sich mit Tape und Kabelbinder notdürftig reparieren.

• Motorausfall: Kabel und Stecker sowie Display und Halterung auf Beschädigung untersuchen. Kontakte ggf. trocknen und säubern. In manchen Fällen hilft auch ein Neustart des Systems. Dazu den Motor ausschalten und den Akku kurz aus der Halterung entnehmen.

• Wenn der Motor nur noch ganz leicht unterstützt, kann der Speichenmagnet des Geschwindigkeitssensors (meist am Hinterrad) verrutscht sein. Neu auf Empfänger an der Kettenstrebe ausrichten und festziehen.

REICHWEITE STEIGERN

Das E-Bike verleitet dazu, mit schweren Gängen und viel Motorunterstützung zu fahren. Das macht Spaß, aber die Tagestour schafft der Akku so nicht. Mit ein paar Maßnahmen steigern Sie die Reichweite enorm:

• Fahren Sie stets in leichten Gängen an.

• Eine Trittfrequenz um die 80 Umdrehungen pro Minute mit wenig Kraftaufwand ist am effizientesten.

• Ein gleichmäßiger, „runder“ Tritt schont den Akku.

• Vermeiden Sie Stop-and-go. Bremsen und wieder Anfahren verbraucht viel Energie.

• Kontrollieren Sie die Motorunterstützung am Display. Das hilft, die Effizienz zu steigern.

• Wann immer möglich, mit kleinster Unterstützungsstufe fahren oder das System (z.B. bergab) ganz abschalten.

• Auf längeren Touren in Pausen den Akku nachladen.

• Ein Ersatzakku verdoppelt die Reichweite.

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VERHALTENSTIPPS FÜR BIKER IM GEBIRGE

Nur geeignete und erlaubte Wege benutzen

Querfeldein ist tabu! Eignung der Wege je nach Steilheit, Beschaffenheit, Fahrbahnbelag, Witterung und Wandererfrequenz beurteilen. Notfalls bitte schieben!

Wanderer und Spaziergänger haben Vorrang

Dieser Grundsatz gilt überall. Aus diesem Grund Pfade möglichst nur nutzen, wenn keine Wanderer unterwegs sind.

Rücksicht nehmen

Wanderer und andere Mountainbiker nicht durch hohe Geschwindigkeit oder blockierende Reifen erschrecken. Auf schmalen Pfaden notfalls absteigen und zur Seite gehen.

Keine Spuren hinterlassen

Bremsen mit blockierenden Reifen ist tabu wegen zu starker Erosion.

Rücksicht nehmen auf Wildtiere und Weidevieh

Möglichst leise unterwegs sein, um Wild- und Weidetiere nicht in Panik zu versetzen. Weidegatter nach der Durchfahrt unbedingt wieder richtig schließen.

Wichtig

Mountainbiken ist wie jeder Sport mit gewissen Risiken behaftet. Bitte behalten Sie jederzeit Ihre Kondition, Ihr Fahrkönnen und den technischen Zustand Ihres Sportgerätes im Auge! So setzen die in diesem Buch beschriebenen Touren auch ein gewisses Grund-Level an Fahrtechnik, Erfahrung und Ausdauer voraus. Im Gebirge ist zudem maximale Vorsicht im Hinblick auf Wetterwechsel angebracht.

 

AKKU NACHLADEN