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Bryony Taylor, Lisa Childs, Jo Leigh, Kimberly Van Meter

TIFFANY EXTRA HOT & SEXY BAND 67

IMPRESSUM

TIFFANY EXTRA HOT & SEXY erscheint in der HarperCollins Germany GmbH

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© Deutsche Erstausgabe in der Reihe TIFFANY EXTRA HOT & SEXY
Band 67 - 2017 by HarperCollins Germany GmbH, Hamburg

© 2017 by HarperCollins Germany
Originalausgabe in der Reihe TIFFANY EXTRA HOT & SEXY
Band 67 (7) 2017 by Harlequin Enterprises GmbH, Hamburg

© 2017 by Lisa Childs
Originaltitel: „Hot Pursuit“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Almuth Strote

© 2017 by Jolie Kramer
Originaltitel: „Daring in the City“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Ulrike Pesold

© 2017 by Kimberly Sheetz
Originaltitel: „Tempted“
erschienen bei: Harlequin Enterprises Ltd., Toronto
in der Reihe: BLAZE
Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
Übersetzung: Sandra Roszewski

Abbildungen: Studio10Artur / Shutterstock, alle Rechte vorbehalten

Veröffentlicht im ePub Format in 07/2017 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.

E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

ISBN 9783733752682

Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten.
CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.

Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:
BACCARA, BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY

 

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BRYONY TAYLOR

Sinnlich heiße Backstage-Küsse

Schöne Frauen, die kann Ex-Popstar Lee Jarvis immer haben. Doch der Charme seiner Assistentin Liz weckt in ihm das gleiche Begehren wie damals – bis er entdeckt, was für ein Spiel sie wirklich treibt …

LISA CHILDS

Die Gefahr, dich zu lieben …

Gefährlich! Um das Leben des umwerfenden Feuerwehrchefs Braden zu schützen, muss Sam sich selbst in Gefahr bringen. Aber für seine brennend heißen Küsse riskiert sie noch viel mehr …

JO LEIGH

Großstadtnächte, Liebesträume

Barfuß und in sexy Jeans wirkt Aprils Vermieter sündhaft heiß. Luca hilft ihr in der Not, weil sie ohne Geld in New York gestrandet ist. Aber nur deshalb? Und warum küsst er sie so unfassbar zärtlich?

KIMBERLY VAN METER

Im Zeichen der schwarzen Venus

Die blauen Augen der schönen Harper bringen Teagan um den Verstand – selbst als er fühlt, dass die schwarzhaarige Schönheit berechnend ist. Wie kann er sie nur fühlen lassen, dass Liebe heißer ist als Geld?

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Sinnlich heiße Backstage-Küsse

PROLOG

Alice schluckte hart, als Tyler auf sie zutrat – sehr viel dichter, als er es je zuvor getan hatte. Ihr Gesicht war auf einer Höhe mit seinem Schlüsselbein, das durch den tiefen V-Ausschnitt seines eng anliegenden Shirts hervorblitzte. Der Anblick raubte ihr schier den Atem.

Der Bleistift fährt kratzend über das Papier. Aus raschen, routinierten Linien entstehen die Umrisse eines Mannes. Er trägt enge, tief auf den Hüften sitzende schwarze Jeans und ein T-Shirt mit Guns N’ Roses-Tourneeprint. Rechts neben dem Mann – eine Sprechblase: „Ich hab dich vorhin am Bühnenrand stehen sehen.“

Der tiefe, volltönende Klang von Tylers Stimme ließ ihr einen heißen Schauer den Rücken hinunterrieseln.

Ihr Herz hämmerte wie verrückt.

Er trug noch immer dasselbe Outfit, das er zuletzt mit der Band auf der Bühne getragen hatte. Und der Geruch, der davon ausging – eine Mischung aus frischem Schweiß, Moschus und Sandelholz – machte sie ganz schwindelig.

„Hat dir die Show gefallen?“

Alice nickte. Die Zunge klebte ihr am Gaumen. Doch auch so wäre sie wohl kaum in der Lage gewesen, auch nur einen einzigen zusammenhängenden Satz hervorzubringen. Ihr Gehirn schien seine Arbeit auf halbe Leistung heruntergefahren zu haben – vermutlich, um zu verhindern, dass ihr die Leitungen aufgrund von Überlastung gänzlich durchbrannten.

Sie zwang sich, den Blick von Tylers perfektem rechtem Schlüsselbein zu lösen, und schaute auf.

Ein verhängnisvoller Fehler.

Unter Aufbringung ihrer ganzen Willenskraft gelang es ihr, ein Stöhnen zu unterdrücken. Großer Gott, Tyler war ihr so nah! Seit Jahren träumte sie schon von diesem Augenblick. Wie oft hatte sie nachts in ihrem Bett gelegen und darüber fantasiert, wie es wohl sein mochte. Mit ihm. Doch die Hoffnung, dass sich dieser Traum eines Tages tatsächlich erfüllen würde, hatte sie schon lange aufgegeben.

Sie kniff die Augen fest zusammen und öffnete sie wieder. Aber nein. Er war immer noch da. Und als sie nun zu ihm aufschaute und ihre Blicke sich trafen, atmete sie scharf ein.

In seinen graublauen Augen loderte ein Feuer, das sie zu verzehren drohte. So hatte sie noch nie ein Mann angesehen. Und dass es ausgerechnet dieser Mann nun tat … Tyler Kimble, dessen Tausend-Watt-Lächeln einem von den Covern sämtlicher Musikzeitschriften entgegenstrahlte und der mit seiner Stimme und seinen sexy Tanz-Moves allen Frauen zwischen sechzehn und sechzig den Verstand raubte. Wow! Einfach nur wow!

Das nächste Panel zeigt ihn, wie er die Arme im Nacken verschränkt. Die Bewegung hat den Saum seines Shirts ein Stück nach oben rutschen lassen, sodass ein schmales Stück seines flachen Bauchs hervorblitzt. Einen Moment lang verharrt die Stiftspitze über dem Papier, ehe sie sich wieder herabsenkt. Es folgt ein schmaler Streifen Haare, der in gerader Linie vom Nabel hinunterführt, bis er im Bund der schwarzen Skinnyjeans verschwindet.

„Weißt du …“ Als er wieder zu sprechen begann, musste sie blinzeln, um sich in die Gegenwart zurückzuholen. „Ich beobachte dich schon eine ganze Weile …“

„Ja?“

„Allerdings. Ich beobachte dich, wie du mich beobachtest.“

Ihre Wangen brannten, doch sie merkte es kaum, denn ihr ganzer Körper stand in Flammen. „Ich …“

Er legte ihr einen Finger auf die Lippen, ehe sie weitersprechen konnte. „Schhh. Das muss dir nicht peinlich sein, Alice. Es hat mir gefallen. Sehr sogar.“

Die Seite im Skizzenblock wird umgeschlagen und ein jungfräuliches, neues Blatt kommt zum Vorschein, das jedoch schnell gefüllt wird. Oben links erscheint er, wie er ihr tief in die Augen blickt. Sein Zeigefinger liegt auf ihren Lippen. Obwohl es sich nur um eine recht grobe Skizze handelt, wirkt sie wie paralysiert. Im folgenden Panel hat sie dann den Kopf in den Nacken gelegt und die Augen geschlossen, während er sie küsst.

In ihrem Kopf drehte sich alles. Tausende von Gedanken flogen umher, doch sie bekam keinen davon zu packen. Keinen, außer einen einzigen: Lieber Gott, wenn das hier ein Traum ist, dann bitte mach, dass ich nicht mittendrin aufwache!

Ihr Körper schien einen vollkommen eigenen Willen entwickelt zu haben. Wie von selbst schlangen ihre Arme sich um seinen Nacken, vergruben ihre Finger sich in seinem schweißnassen dunklen Haar.

Sie war zweiundzwanzig Jahre alt, und abgesehen von Richard Simmons in der siebten Klasse, der wenig begeistert gewesen war, als das Schicksal beim Flaschendrehen ausgerechnet sie zu seiner Partnerin machte, hatte kein Mann sie je geküsst.

Doch das, was Tyler mit ihr anstellte, ließ sich nicht als einfacher Kuss bezeichnen. Er riss ihr förmlich den Boden unter den Füßen weg.

Zuerst war es nur sein Mund, der sich mit sanftem, aber bestimmtem Druck auf ihren presste. Doch schon bald spürte sie seine Zunge, die zwischen ihre Lippen drängte.

Mit einem leisen Seufzen gewährte sie ihr Einlass. Das Gefühl, als ihre Zungenspitzen aufeinandertrafen, war unglaublich. Alice bebte am ganzen Körper, als winzige Wellen aus Elektrizität durch ihre Adern rasten und ihre Nervenenden Funken sprühten.

Seine Hände legten sich auf ihre Hüften, und er zog sie noch näher zu sich heran. Ein heiseres Stöhnen entfuhr ihr, als sie seine Erektion spürte, die sich hart und eindringlich gegen ihren Oberschenkel drückte.

Ihr zitterten die Knie. Sie musste sich an Tylers breiten Schultern festhalten, um nicht zu Boden zu sinken. Dass er ein fantastischer Sänger und Tänzer war, hatte sie bereits gewusst. Sonst wäre die Band wohl kaum so ein großer Erfolg geworden. Aber er konnte auch verdammt gut küssen. Etwas, von dem, wie sie inständig hoffte, all seine weiblichen Groupies nicht aus Erfahrung sprechen konnten.

Sie konnte sich nicht erinnern, in ihrem ganzen Leben je so angeturnt gewesen zu sein. Ihre Brüste – eigentlich eher klein und zierlich wie der Rest von ihr – fühlten sich schwer und unglaublich empfindsam an. Und sie spürte deutlich, wie ihr Höschen, das sie unter ihren schwarzen Leggins trug, langsam feucht wurde.

Die Zeichnung zeigt Alice mit Blick auf die unverschlossene Tür. Ihre Miene drückt Unsicherheit aus. Neben ihr eine Sprechblase mit den Worten: „Tyler … Was ist, wenn jemand reinkommt?“

Die Ansicht wechselt zu Tyler. Er wirkt selbstsicher. „Es wird niemand kommen. Alle wissen, dass ich nach einem Auftritt allein gelassen werden will, um in Ruhe runterkommen zu können.“

Seine Hände liegen an ihren Schenkeln – im nächsten Panel hat er sie hochgehoben, und sie die Beine um seine Taille geschlungen. Immer schneller und schneller fährt der Stift über das Papier. „Aber wenn du dich dann besser fühlst …“

Er durchquerte den Raum mit ihr in seinen Armen so mühelos, als wäre sie so leicht wie eine Feder. Er presste sie gegen die Wand neben der Tür, während er mit einer Hand nach dem Schloss tastete.

Eine zufallende Tür – daneben ein kleiner Soundeffekt. Klick!

Das folgende Panel: Tyler, wie er Alice leidenschaftlich küsst.

Das Pochen zwischen ihren Schenkeln machte sie fast verrückt vor Verlangen. Durch den Stoff ihrer Leggins spürte sie die deutliche Beule in seinem Schritt. Ihre Hüften bewegten sich wie automatisch, versuchten verzweifelt, den Druck an die Stelle zu lenken, an der sie ihn so dringend brauchte.

Ihre Lippen lösten sich von seinen, ihr Rücken bog sich zu einem Hohlkreuz, und ihre Augen weiteten sich, als sie ihn endlich dort spürte. Ein kehliges Keuchen entfuhr ihr, während sie Tyler wie über das laute Tosen des Bluts in ihren Ohren Fluchen hörte.

Tyler, wie er Alice in seinen Armen hält, entsteht auf dem Papier. Eine leichte Schraffur deutet gerötete Wangen an. Helle Lichtreflektionen in den Pupillen erschaffen die Illusion von strahlenden Augen. Neben ihm eine Sprechblase: „Verdammt, Alice!“, steht dort. „Wenn du so weitermachst, explodiere ich in meinen Hosen wie ein gottverdammter Teenager! Und das will ich nicht. Ich will in dir sein, wenn ich komme …“

Sie zappelte in seinen Armen, bis er die Botschaft verstand und sie zu Boden sinken ließ. Er musterte sie irritiert, fast ein bisschen besorgt. Doch als Alice sich sofort des Tour-Shirts entledigte, dessen neongelber Rückenaufdruck sie als Mitglied der Crew auswies, verstand er.

Mit beiden Händen griff er nach dem Saum seines Shirts und zog es sich mit einer hastig und gleichzeitig geschmeidig wirkenden Bewegung über den Kopf. Alices Herz stockte für einen winzigen Moment, nur um dann mit doppelter Geschwindigkeit weiterzuhämmern.

Sie hatte Tyler noch nie mit nacktem Oberkörper gesehen, aber oft genug davon geträumt. Nun konnte sie mit absoluter Sicherheit sagen, dass die Realität jede Fantasie übertraf.

Er besaß eine schmale Taille und ein Sixpack, für das so mancher Mann gemordet hätte. Seine Brust wirkte wie das Werk eines griechischen Bildhauers – jede Rippe, jeder Knochen, jeder Quadratzentimeter Haut war einfach nur perfekt. Kein Wunder, dass sich Frauen auf der ganzen Welt nach ihm verzehrten. Doch er schien entschlossen, ausgerechnet mit ihr zusammen sein zu wollen. Warum, konnte sie sich beim besten Willen nicht erklären.

Doch jetzt war nicht der Augenblick, um darüber nachzudenken.

In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie fühlte sich seltsam leicht, so als würde sie schweben. Gleichzeitig waren ihre Glieder schwer wie Blei, und ihre Arme hingen nutzlos an ihren Seiten herunter.

Nahaufnahme Tyler. Er lächelt verschmitzt, ein wenig herausfordernd. Neben seinem Kopf eine weitere Sprechblase. „… mich berühren, oder reicht es dir, mich anzustarren?“

Wechsel zu Alice. Sie blinzelt. Errötet. Neben ihr zwei Buchstaben auf dem hellen Hintergrund: „Oh …“

Eine weitere Sprechblase. „Ich wollte nicht … Ich …“

Eine neue Seite wird aufgeschlagen. Das erste Panel zeigt Tyler, wie er Alice eine Haarsträhne aus dem Gesicht streicht. Abwechselnd entstehen folgende Sprechblasen. Er: „Hilft es dir, wenn ich dir verrate, dass ich ebenso nervös bin wie du?“ Sie: „Du? Nervös?“ Er: „Allerdings. Ich mag dich, Alice. Ich mag dich wirklich sehr, und das setzt mich ganz schön unter Druck. Ich …“

Dieses Mal war sie es, die ihn zuerst küsste. Dabei versuchte sie, ihre Leggins abzustreifen, ohne das Gleichgewicht zu verlieren. Dann ging sie auf die Knie, sodass ihr Gesicht genau auf Höhe von Tylers Unterleib war, und öffnete mit bebenden Fingern den obersten Knopf seiner Hose. Sie hörte ihn heiser aufstöhnen, als ihre Hand dabei wie versehentlich über die Beule in seinem Schritt strich.

Ein Gefühl unglaublicher Macht durchfuhr sie wie ein Blitzschlag. Sie wollte mehr hören, wollte, dass Tyler ihren Namen flüsterte und …

Seine Finger gruben sich in ihr Haar. Sie spürte, wie sein ganzer Körper vor mühsam in Zaum gehaltener Erregung bebte. Es konnte kein Zweifel daran bestehen, was er am liebsten tun wollte. Doch er hielt sich zurück, wenn es ihm auch offensichtlich schwerfiel.

Ultra-Nahaufnahme: Alices Finger unter dem Bund von Tylers Jeans, die Hose bereits auf halbem Weg zu seinen Knien, während sie vor ihm kniet und die Konturen seiner Erektion durch die eng anliegenden schwarzen Shorts mit den Lippen liebkost.

Dem Laut nach zu urteilen, den der dabei ausstieß, hatte sie etwas richtig gemacht. Sie schaute nach oben, und ihre Blicke trafen aufeinander. In seinen Augen brannte ein Feuer, das ihr gleichzeitig Angst einjagte und sie erregte. Davon angespornt, zog sie nun auch die Shorts ein Stück nach unten und umschloss die harte Eichel mit ihren Lippen.

Tylers Gesicht, vor Lust verzerrt. „Aaaah! Oh Gott, Alice!“

Das nächste Panel: Er umfasst ihre Schultern, hat sie zu sich hochgezogen, um ihren Mund mit seiner Zunge zu erobern. „Ich halte es keine Sekunde länger aus! Ich will dich! Jetzt!“

Seine Hand, wie er alles, was auf seinem Garderobentisch steht, beiseitefegt.

Dann: Sie vor ihm mit dem Po auf der Tischplatte, er zwischen ihren Beinen. Ihr Blick fällt in den Spiegel, der sie beide zeigt. Ihre Augen blitzen vor Erregung.

Ein besonders großes Panel, das über die Hälfte der gesamten Seite geht: Sie liegt jetzt auf dem Tisch, er nimmt sie. Seufzer und Stöhnen als kleine Soundeffekte rings um sie herum.

Noch immer starrte sie ihre Reflexion an. Es war, als würde sie etwas Verbotenes tun. Und als ihre Augen im Spiegel seine fanden, nahm er sie so fest, dass ihre Hüftknochen aufeinandertrafen und eine Welle der Ekstase ihren ganzen Körper schüttelte.

Der pulsierende Ball aus Feuer, der in ihrem Schoß immer weiter herangewachsen war, entlud sich in einem atemraubenden Orgasmus, wie sie ihn noch nie zuvor erlebt hatte. Und während sie noch bebte, hörte sie Tyler ihren Namen stöhnen, ehe er völlig erschöpft auf sie niedersank und …

1. KAPITEL

„Verdammt, das ist doch gequirlte Kacke!“

Wütend und frustriert riss Elisabeth ‚Liz‘ Hunnicut die Seiten mit dem Rohentwurf, an dem sie fast den gesamten Flug über gearbeitet hatte, aus dem Skizzenblock, knüllte sie zusammen und warf sie in die Ecke. Sie konnte froh sein, dass der Verlag eine Reise in der ersten Klasse hatte springen lassen. Ansonsten hätte ihr kleiner Ausbruch wohl größeres Aufsehen erregt.

So kam lediglich die Stewardess zu ihr an den Platz und erkundigte sich höflich, ob sie etwas für sie tun könne. Doch bei dem, was sie im Moment am dringendsten brauchte, konnte Liz niemand helfen. Das musste sie irgendwie allein hinkriegen.

Fragte sich nur wie.

Ihr Versuch, in allerletzter Sekunde noch etwas zu reißen, war jedenfalls gründlich in die Hose gegangen. Mit dem Gekritzel, das sie zu Papier gebracht hatte, würde sie jedenfalls weder Eugene, ihren Agenten, noch ihre Lektorin Rachel überzeugen. Und wenn sie ehrlich war, konnte sie das nur zu gut verstehen. Aber es war einfach wie verhext! Die beiden Hauptfiguren ihres Comics Fangirl – Alice und Tyler –, deren Abenteuer ihr im ersten Band so leicht aus der Feder geflossen waren, verweigerten ihr den Gehorsam. Und je mehr sie versuchte, die Geschichte herbeizuzwingen, umso schwieriger wurde es.

Sie war vollkommen blockiert. Seit mehr als anderthalb Jahren versuchte sie nun schon, etwas Annehmbares zu Papier zu bringen. Erfolglos. Nichts funktionierte so, wie sie es sich vorstellte. Der Plot kam einfach nicht voran – und immer wieder stockte sie bei dieser einen, ersten Liebesszene.

Aber es war ja nicht so, als wüsste sie nicht, woran das lag.

Seufzend fuhr sie sich durchs Haar. Abgesehen von Eugene und ihrer besten Freundin Jennifer wusste so gut wie niemand, dass Fangirl, die Geschichte von Alice, die es schafft, in den Dunstkreis ihres großen Idols Tyler einzudringen, keine Erfindung war.

Es war Liz’ eigene Geschichte.

Nun, genau genommen ihre und die von Lee Jarvis, dem Sänger der mittlerweile nicht mehr bestehenden Boyband Revolution. Während die meisten ihrer Freundinnen nach dem Schulabschluss angefangen hatten, zu studieren oder zu arbeiten, war Liz mit dem Erbe ihrer verstorbenen Großmutter durchgebrannt, um ihrer Lieblingsmusikgruppe nachzureisen.

Sie war bei jedem Konzert von Revolution gewesen, hatte nach dem Auftritt am Bühneneingang herumgelungert, stets in der Hoffnung, vielleicht einen Blick auf eines der Bandmitglieder zu erhaschen – in den meisten Fällen ohne Erfolg. Und dann erfuhr sie durch einen Zufall, dass das Management nach einer persönlichen Assistentin mit PR-Erfahrung suchte, und ergriff sofort die Gelegenheit. Für den Lebenslauf übernahm sie kurzerhand die Daten ihrer Freundin Jennifer, die im Gegensatz zu Liz im Bereich Public Relations gearbeitet hatte. Und da sie sich eine gemeinsame Daten-Cloud im Internet teilten, war es auch nicht schwer gewesen, an ihre Zeugnisse heranzukommen und sie mit Photoshop zu manipulieren.

Das Wunder geschah: Liz bekam die Stelle und fing kurz nach ihrem zweiundzwanzigsten Geburtstag an, für ihre Lieblingsband zu arbeiten. Doch rückblickend konnte Liz nicht behaupten, dass es ihr großes Glück gebracht hätte.

Eher im Gegenteil.

Das Flugzeug setzte zur Landung an, und Liz schloss resignierend die Augen. Sie hatte den ersten Teil ihres Comics verfasst, bevor … egal. Jedenfalls kämpfte sie nun schon seit einer kleinen Ewigkeit mit Band zwei. Einen Vertrag und einen beachtlichen Vorschuss hatte sie bereits bekommen, als sich abzeichnete, wie gut Fangirl beim Publikum ankam. Von dem Geld war inzwischen kaum noch etwas übrig – wirklich etwas dafür geleistet hatte sie bisher nicht. Zumindest, wenn man schlaflose Nächte und zahllose frustrierende Stunden am Zeichentisch nicht mitzählte.

Sie hatte ihre Muse verloren. Nein, mehr als das. Ihre Träume. Ihr Selbstbewusstsein.

Ihr Herz.

Mit einem Ruck kam die Maschine auf der Landebahn auf. Der Himmel draußen vor dem Fenster wirkte grau und deprimierend, passend zu ihrer Stimmung.

„… im Namen der Crew herzlich in London willkommen. Wir würden uns freuen, Sie demnächst wieder bei uns an Bord begrüßen zu dürfen.“

Sie nahm ihr Handy aus ihrer Hello-Kitty-Umhängetasche, die so etwas wie ein Talisman war. Oder vielleicht eher eine Erinnerung. Ein Andenken an die beste Zeit ihres Lebens. So hoch war sie geflogen, über den Wolken, der Sonne so nah – doch das hatte ihren Sturz nur umso tiefer gemacht.

Liz gehörte zu den ersten Passagieren, die das Flugzeug verließen. Sie folgte den Hinweisschildern zum Gepäckband und wartete dort auf ihren knallpinken Trolley. Während sie danach Ausschau hielt, wählte sie die Nummer von Eugene – zum einen, um ihn zu informieren, dass sie wohlbehalten angekommen war. Zum anderen aber, weil sie dringend seinen mentalen Beistand benötigte.

„Lizzy?“, erklang die etwas gehetzte Stimme ihres Agenten nach dem dritten Klingeln. „Alles in Ordnung bei dir? Bist du gerade gelandet?“

„Vor knapp einer halben Stunde“, erwiderte sie nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr. „Bist du gerade irgendwie im Stress?“

„Ach, halb so wild. Ich habe übrigens eben mit der Plattenfirma telefoniert. Jemand aus dem Dunstkreis der Band wird zum Flughafen kommen, um dich abzuholen.“

Liz startete einen allerletzten verzweifelten Versuch, Eugene zu überzeugen. „Hör mal, ist das wirklich notwendig? Ich könnte meine Zeit sicher besser vor dem Zeichentisch nutzen, als irgendwelchen verwöhnten Bengeln den Hintern abzuwischen.“

Ihr Agent räusperte sich. „Und ich glaube mich zu erinnern, dass du genau diesen Job früher ganz gern gemacht hast“, entgegnete er wenig taktvoll. „Nun finde dich endlich damit ab, Lizzy. Der Verlag hält es für eine gute Idee, wenn du wieder ein bisschen Backstageluft schnuppern kannst. Und ich bin ehrlich gesagt derselben Meinung.“

„Aber …“

„Kein Aber“, fiel er ihr ins Wort. „Es war gar nicht so leicht, dich bei 5EVA unterzubringen, Lizzy. Die Band ist der aufgehende Stern am Pophimmel, und der Produzent soll ein echtes Genie sein, auch wenn er sich bezüglich seiner Identität bedeckt hält. Du könntest doch einfach versuchen, so viel wie möglich von dieser Erfahrung mitzunehmen und es für den zweiten Band deines Comics nutzen.“

„Du weißt genau, dass das nicht so einfach ist“, entgegnete Liz leise.

Ihr Agent seufzte. „Wenn du meine Meinung hören willst: Du musst endlich versuchen, dir den Typen aus dem Kopf zu schlagen. Das ist damals alles nicht besonders gut gelaufen zwischen euch, zugegeben. Und dein Verhalten war auch sicher nicht astrein. Aber das ist jetzt zwei Jahre her. Revolution hat sich zwischenzeitlich aufgelöst, und kein Hahn kräht mehr nach einem mittelmäßigen Sänger namens Lee Jarvis.“

„Er ist nicht mittelmäßig“, protestierte Liz ganz automatisch, nur um sich im nächsten Moment stöhnend mit dem Handrücken über die Augen zu fahren. „Nicht, dass mich das interessieren würde …“

Aber natürlich interessierte es sie. Und es machte sie vollkommen verrückt, dass Lee sich komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen zu haben schien. Aber fest stand, dass er sich, seit ihr kleiner Identitätsschwindel damals aufgeflogen war, nicht ein einziges Mal bei ihr gemeldet hatte. Dabei waren sie einander so nah gewesen.

So nah wie Alice und Tyler …

Natürlich wusste sie genau, warum sie es einfach nicht schaffte, ihren Charakteren für den zweiten Band ihres Comics Leben einzuhauchen. Es lag schlicht und ergreifend daran, dass sich für die beiden Menschen, die die Vorbilder für ihre Figuren gewesen waren, alles völlig anders entwickelt hatte als gewünscht.

Liz hatte gehofft, dass sie einfach nur Zeit brauchte, um sich an die neuen Gegebenheiten zu gewöhnen. Doch inzwischen waren anderthalb Jahre vergangen, und nichts – rein gar nichts – hatte sich verändert. Sie war noch immer nicht in der Lage, auch nur einen vernünftigen Entwurf zu Papier zu bringen – geschweige denn ein richtiges Script zu verfassen.

„Glaub mir, Liebes, du brauchst das jetzt einfach. Versuch, den Kopf frei zu bekommen, und mach das Beste aus der Situation. Ich weiß, du bist nicht gerade begeistert darüber, dass du die nächsten acht Wochen mit der Band auf Tour gehen sollst. Aber du hast dich wirklich lange genug in deinem stillen Kämmerlein verkrochen. Es mag abgedroschen klingen, aber wenn man vom Pferd fällt, sollte man wirklich so bald wie möglich wieder aufsteigen.“

Vom Pferd fallen? Um ein Haar hätte Liz laut aufgelacht. Wäre es doch nur so gewesen!

Genau in dem Moment holperte ihr Trolley, der sich deutlich von allen anderen abhob, über das Band. „Ich ruf dich nachher zurück, Eugene“, sagte sie und beendete hastig das Gespräch, damit sie ihren Koffer noch erwischte, ehe er wieder in den Eingeweiden des Flughafens verschwand.

Sie steckte ihr Handy in die Hosentasche und zog den Trolley in Richtung Ausgang hinter sich her. Was hatte Eugene gesagt? Jemand von der Band würde sie abholen?

Ein Praktikum als persönliche Assistentin bei einer angesagten Boyband … Nicht wenige Frauen und Mädchen jedes Alters würden für eine solche Chance vermutlich einen Mord begehen. Sie sollte wirklich versuchen, die Sache positiv zu sehen. Und vielleicht hatte Eugene ja recht, und es würde gar nicht so schlimm werden …

Sie trat durch die Zollabfertigung, vorbei an einem Shop in die Empfangshalle hinaus und bemerkte beinahe sofort ein Schild, auf dem in fetten Lettern der Name ihres Verlags stand.

Doch das war es nicht, was ihre Aufmerksamkeit fesselte. Stattdessen starrte sie den Mann an, der das Schild in den Händen hielt. Seine graublauen Augen wurden hart, als er sie bemerkte, und seine gesamte Haltung wurde stocksteif.

Nein, dachte Liz entsetzt. Das kann nicht sein. Nicht er!

Doch es konnte kein Zweifel daran bestehen, dass es sich bei dem Mann, der geschickt worden war, sie abzuholen, um niemand anderen handelte als ihn …

„Lee Jarvis“, stieß sie heiser hervor und fühlte, wie ihre Knie weich wurden.

Nein, Eugene hatte sich getäuscht. Es würde schlimm werden.

Sehr schlimm sogar.

„Das ist hoffentlich ein gottverdammter Scherz!“, stieß Lee fassungslos hervor, während er aus weit aufgerissenen Augen die Frau anstarrte, die ihn nun auch entdeckt hatte.

Liz Hunnicut …

Ihre Miene wechselte innerhalb von Sekunden von Überraschung zu Entsetzen und schließlich zu Panik. Nun, er konnte diese Reaktion nur zu gut nachvollziehen. Seine Finger hielten das Pappschild, auf dem der Name des Verlags stand, den der Boss des Plattenlabels ihm genannt hatte, so fest umklammert, dass er es zu zerreißen drohte.

Er trat auf sie zu. Sie hatte sich in den vergangenen anderthalb Jahren kaum verändert. Ihr Haar war ein bisschen länger geworden und reichte ihr jetzt bis über den halben Rücken. Sie schien einen Hauch mehr Make-up zu tragen, davon abgesehen sah sie noch genauso aus wie damals. Teufel auch, sie hatte sogar das verdammte verwaschene Nirvana-Bandshirt an, in dem sie ständig herumgelaufen war. Der einzige Unterschied war, dass sie statt der üblichen schwarzen Leggins eng anliegende Bluejeans trug.

Nervös fuhr sie sich mit einer Hand durchs Haar – ein Tick, an den er sich nur allzu gut erinnerte. Ebenso wie an viele andere Dinge, die er am liebsten vergessen wollte, aber einfach nicht konnte.

„Was, zum Teufel, willst du hier?“, fuhr er sie an. „Bitte sag mir, dass du nicht die Praktikantin bist, die mir die Plattenfirma aufs Auge gedrückt hat!“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. Dabei fiel ihm ihre Handtasche auf, und für den Bruchteil einer Sekunde sah er wortwörtlich rot.

Er hatte sie ihr geschenkt. Oder vielmehr der Frau, für die er sie gehalten hatte. Doch Liz Hunnicut war nur eine Hochstaplerin und Lügnerin. Alles, was sie gesagt oder getan hatte, war reine Berechnung gewesen. Er war ihr einmal auf den Leim gegangen, und er gedachte nicht, diesen Fehler zu wiederholen.

„Glaub mir, ich habe es mir nicht so ausgesucht. Und hätte ich gewusst, dass du hier sein würdest …“

„Ja, das kann ich mir vorstellen. Meine Anwesenheit muss dir ganz schön gegen den Strich gehen. Immerhin weiß ich, was für ein Mensch du bist. Und du kannst dich darauf verlassen, dass ich die Jungs vor dir warnen werde.“

Sie schnaubte empört. „Wofür hältst du mich eigentlich?“

„Für eine Person, der jedes Mittel recht ist, um an ihr Ziel zu gelangen.“

Im ersten Moment schien sie protestieren zu wollen, doch dann presste sie die Lippen aufeinander und senkte den Blick, sodass ihr das Haar wie ein Vorhang aus schwarzer Seide über die Augen fiel.

Seltsam. Nach all den Monaten wusste er noch immer ganz genau, wie es sich angefühlt hatte. Und wenn er die Augen schloss und sich darauf konzentrierte, konnte er sogar den Duft nach frischen grünen Äpfeln riechen, der ihm anhaftete.

Kurz nachdem ihre Lüge aufgeflogen war, hatte er in seinem Badezimmer eine Flasche von ihrem Shampoo gefunden. Anstatt sie sofort wegzuwerfen, hatte er sie geöffnet und sich unter die Nase gehalten. Der Geruch war so vertraut gewesen, dass seine Knie beinahe unter ihm nachgegeben hätten. Aber nur beinahe. Denn die Frau, in die er sich damals verliebt zu haben glaubte, existierte nicht. Sie war nur ein Trugbild, erschaffen von einer Person, die behauptete, sein größter Fan zu sein.

Ein Fan …

Seit damals hatte der Begriff einen schalen Beigeschmack für ihn bekommen. Es lag sicher nicht nur an dem, was zwischen Liz und ihm vorgefallen war, dass er schließlich beschlossen hatte, seine Musikerkarriere an den Nagel zu hängen. Da gab es mindestens noch ein Dutzend andere Gründe, die ihn am Ende zu der Entscheidung hatten gelangen lassen. Doch ganz unschuldig war Liz daran auch nicht gewesen.

„Komm jetzt“, sagte er. „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit. Ich fahre dich erst mal ins Hotel, danach sehen wir weiter.“

Er warf das Pappschild in den nächsten Papierkorb und ging zum Ausgang, ohne sich zu vergewissern, ob sie ihm folgte. Das war auch gar nicht nötig. Das Rattern der Räder ihres Trolleys war ein beinahe ebenso gutes Indiz dafür wie ihre Blicke, die er wie brennende Pfeile in seinem Rücken fühlte.

Sie erreichten den Wagen. Lee öffnete den Kofferraum, nahm ihr den Trolley aus der Hand und warf ihn hinein. Er war nicht gut auf Liz zu sprechen, aber seine Mutter hatte ihn zur Höflichkeit erzogen, und dieses Erbe konnte er nicht einfach so abschütteln.

Schweigend nahmen sie nebeneinander im Wagen Platz. Lee gestattete sich einen kurzen Seitenblick, schaute aber sofort wieder weg. Verdammt, sie ließ ihn noch immer nicht kalt. Und das nach allem, was geschehen war.

Wütend über sich selbst und das Schicksal, welches dafür gesorgt hatte, dass sich ihre Wege erneut kreuzten, rammte er den Schlüssel ins Zündschloss seines Wagens. Es war ein unauffälliger alter Kombi, der schon bessere Tage gesehen hatte. Doch genau so war es ihm am liebsten. Er wollte keine Aufmerksamkeit. Davon hatte er während seiner Zeit bei Revolution für den Rest seines Lebens genug bekommen.

Er steckte sein iPhone in die Freisprecheinrichtung und wählte die Nummer seines Kontakts bei der Plattenfirma. Es klingelte mehrfach, ehe sich am anderen Ende der Leitung jemand meldete. Doch zu Lees Enttäuschung handelte es sich nicht um Rod Buchanan, sondern um dessen Sekretärin, die ihm mitteilte, dass ihr Chef sich in einer Besprechung befand.

„Möchten Sie eine Nachricht hinterlassen?“

Lee lag da so einiges auf der Zunge, doch er schluckte die scharfen Worte herunter und beendete leise vor sich hin fluchend das Gespräch.

„Nur dass wir uns richtig verstehen“, wandte er sich an Liz, als sie an einer roten Ampel halten mussten. „Ich bin der Produzent von 5EVA und absolut nicht damit einverstanden, dass du mit uns auf Tour gehst, und ich werde alles versuchen, damit es nicht so weit kommt. Aber sollte ich am Ende in den sauren Apfel beißen müssen, dann versichere ich dir eines: Schaust du einen meiner Jungs auch nur schief an, wirst du dein blaues Wunder erleben!“

Sie drehte sich halb zu ihm um. Ihre Augen sprühten Funken, und er musste erneut feststellen, dass sie noch immer eine gewisse Wirkung auf ihn hatte. Er zwang sich, still sitzen zu bleiben.

„Du bist verrückt, wenn du denkst, dass ich deswegen hier bin.“

„Ach ja?“ Er musterte sie eindringlich. „Und was dann? Du kennst doch das Sprichwort, oder? Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht.“

Liz verzog das Gesicht, verschränkte die Arme vor der Brust und blickte starr zum Fenster hinaus.

Diesen Schlagabtausch hatte er ohne jeden Zweifel gewonnen. Aber warum, verdammt noch mal, fühlte es sich dann wie eine Niederlage an?

2. KAPITEL

Lee hatte sie am Hotel abgesetzt und war mit quietschenden Reifen davongebraust, kaum dass sie die Wagentür hinter sich zugeworfen hatte. Es kümmerte ihn ganz offensichtlich nicht, ob Liz allein zurechtkam. Und im Grunde wunderte sie das auch nicht sonderlich.

Die ganze Fahrt über hatte er kein einziges Wort mit ihr gewechselt. Das Radio war ausgeschaltet und die Stille im Inneren des Fahrzeugs so durchdringend gewesen, dass man sie mit einem Messer hätte schneiden können. Unruhig war Liz auf dem Beifahrersitz hin und her gerutscht, so als hätte sie Ameisen in der Hose. Und das wäre ihr tatsächlich lieber gewesen als die Realität.

Lee Jarvis …

Sie konnte es noch immer nicht fassen. Als sie jetzt mit ihrem Trolley das Zimmer betrat, das der Verlag für sie gebucht hatte, nahm sie ihr Handy aus der Handtasche und ließ sich dann mit einem Ächzen aufs Bett fallen. Die Nummer, die sie wählte, stand ganz oben in ihrer Anrufliste, und als Eugene sich am anderen Ende meldete, hatte sie nur eine Frage an ihren Agenten.

„Hast du davon gewusst?“

Es dauerte einen Moment, ehe er etwas erwiderte, und die Verwirrung war seiner Stimme deutlich anzuhören. „Gewusst – was? Wovon sprichst du, Liz?“

„Lee ist hier, Eugene!“ Sie vermutete, dass sie wie ein hysterischer Teenager klang, aber das ließ sich nicht ändern. Und es passte im Grunde auch ziemlich gut zu ihrer derzeitigen Gefühlslage. „Lee Jarvis.“

Einen Moment lang herrschte am anderen Ende der Leitung betroffenes Schweigen. Als Eugene dann endlich etwas sagte, hörte man ihm seine Überraschung deutlich an. „Ist nicht dein Ernst!“

„Glaubst du wirklich, ich würde, was dieses Thema betrifft, Witze machen?“

„Aber ich verstehe das nicht. Ich meine, er ist ganz offensichtlich kein Mitglied von 5EVA – nichts für ungut, aber aus dem Alter dürfte er inzwischen raus sein. Was hat er mit der Band zu tun?“

„Er ist der Produzent, wenn ich das richtig verstanden habe.“

„Oh …“

„Ja.“ Sie lachte bitter auf. „Das kannst du laut sagen.“ Sie machte eine kurze Pause. „Du hast also wirklich nichts davon gewusst?“

„Um Himmels willen, nein! Ich kenne doch eure gemeinsame Geschichte. Glaubst du wirklich, ich würde dir so etwas antun?“

Eugene hatte recht. Sie traute ihm einen solchen Verrat tatsächlich nicht zu. Er mochte sonst bereit sein, so ziemlich alles zu tun, damit sie endlich den zweiten Band von Fangirl fertigstellte. Aber er kannte auch seine Grenzen – und ihre. So weit, Lee mit in die Sache hineinzuziehen, würde selbst er nicht gehen.

Dummerweise machte das die Situation für sie auch nicht leichter. Ganz im Gegenteil. So hatte sie nicht einmal jemanden, auf den sie sauer sein konnte.

Abgesehen von sich selbst vielleicht.

Letztendlich lief es doch immer wieder darauf hinaus. Diese alte Geschichte würde sie vermutlich für den Rest ihres Lebens begleiten. Sie konnte nur hoffen, dass sie irgendwann verblasste und ein wenig in den Hintergrund trat. Doch in den vergangenen anderthalb Jahren hatte sich in der Hinsicht überhaupt nichts getan.

Und nachdem sie Lee nun wiedergesehen hatte, würde sich daran wohl vorerst auch nichts ändern …

Seufzend fuhr sie sich mit der freien Hand durchs Haar und zerwühlte es vollkommen. Nicht, dass das irgendetwas ausmachte. Sie hatte nicht vor, ihr Zimmer heute noch zu verlassen. Oder morgen. Oder sonst irgendwann.

Vielleicht konnte sie sich ja hier einschließen und sich weigern, überhaupt jemals wieder durch diese Tür zu treten. Wer sollte sie schon zwingen – gut, abgesehen von der Hotel-Security. Aber darüber konnte sie sich immer noch Sorgen machen, wenn es so weit war.

Ja, das war ein guter Plan. Ein exzellenter Plan sogar. Mit dem kleinen Schönheitsfehler, dass sie sich eigentlich gar nicht wie ein jämmerlicher Feigling aufführen wollte. Schon gar nicht vor Lee. Er sollte bloß nicht denken, dass sie sich von ihm verjagen ließ.

Wie sie die gemeinsame Zeit durchstehen sollte, war ihr allerdings ein echtes Rätsel.

„Bist du noch dran?“, fragte Eugene und riss sie damit aus ihren Grübeleien.

„Natürlich.“ Sie seufzte. „Wo soll ich denn sonst sein? Hast du irgendeinen Tipp für mich, wie ich mit der Situation umgehen soll? Ich habe da nämlich keinen blassen Schimmer.“

„Ich würde ja vorschlagen, dass du ihm so weit wie irgend möglich aus dem Weg gehst, aber das wird nur schwer gehen. Und ich kann dir nicht raten, das ganze Praktikum seinetwegen hinzuwerfen. Dir wird klar sein, dass der Verlag dich jederzeit wegen Vertragsbruch belangen kann, oder? Du bist schon so weit über deinen ursprünglichen Abgabetermin hinaus, dass es nicht mehr feierlich ist. Wir können froh sein, dass man sich bisher so geduldig gezeigt hat. Aber ich fürchte, dass sich das ändern könnte, solltest du dich weigern, mit der Band auf Tour zu gehen.“

Es war nicht so, dass ihr der Gedanke nicht schon selbst gekommen wäre. Sie war nicht dumm – nur verzweifelt. Und sie wusste, dass ihr keine andere Wahl blieb, als die Zähne zusammenzubeißen und gute Miene zum bösen Spiel zu machen. So wenig ihr das auch gefallen mochte.

„Erzähl mir was, was ich noch nicht weiß“, stöhnte sie.

„Okay, folgender Vorschlag: Du gehst jetzt runter in die Hotelbar und genehmigst dir einen Drink – auf meine Kosten. Versuch erst mal, wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich überleg mir unterdessen, was ich tun kann, um dir zu helfen.“

Zwar hatte Liz keine Ahnung, was das sein sollte, trotzdem wusste sie die guten Absichten ihres Agenten zu schätzen. Und vielleicht war ein Drink, um ihre Nerven zu beruhigen, gar keine so schlechte Idee. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, einfach die Minibar zu plündern. Doch sie hatte sich vorgenommen, nicht Verstecken mit Lee zu spielen. Also konnte sie auch gleich damit anfangen, ihr Vorhaben in die Tat umzusetzen.

Sie stand auf und öffnete ihren Trolley. Wenn sie sich schon in der Öffentlichkeit blicken ließ, dann wollte sie wenigstens nicht so aussehen, wie sie sich im Augenblick fühlte – mies. Ihre Garderobe war zum größten Teil einfach und praktisch gehalten, weil es ihr so am besten gefiel. Und so trug sie, als sie knapp zwanzig Minuten später die kleine Bar betrat, die über die Lobby erreichbar war, auch nur Bluejeans und ein einfaches marineblaues T-Shirt. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass der einzige andere Gast – ein Mann Mitte bis Ende vierzig, mit dünnem Haar und hoher Stirn – sich beinahe den Hals verrenkte, nur um sie von seinem Platz an der Theke besser sehen zu können.

Ganz automatisch suchte sie sich eine Sitzgelegenheit möglichst weit von dem Typen entfernt; eine kleine, eher dunkle Nische ganz am Ende des Raumes. Und zunächst glaubte sie auch, mit dieser Strategie gut gefahren zu sein. Zumindest bis kurz nachdem der Kellner ihr ihre Bestellung – einen Wodka Cranberry – gebracht hatte.

Sie brauchte gar nicht aufzublicken, als plötzlich ein Schatten über sie fiel. Na wunderbar, dachte sie, tat aber, als hätte sie ihn gar nicht bemerkt. Jeder, der auch nur ein bisschen etwas von Körpersprache verstand, hätte sicher gemerkt, dass sie absolut nicht an Gesellschaft interessiert war. Das bedeutete, der Typ hatte entweder absolut kein Gespür für andere Menschen, oder er ignorierte die Signale, die sie aussandte, einfach. Jedenfalls ließ er sich mit einem leisen Seufzen ihr gegenüber auf die Sitzbank fallen und stützte sich mit den Ellenbogen auf der Tischplatte ab.

Jetzt konnte Liz ihn wirklich nicht mehr länger ignorieren. Sie schaute auf. Der durchdringende Blick, mit dem er sie musterte, verursachte ihr eine Gänsehaut. Und sein Lächeln, das vermutlich verführerisch sein sollte, wirkte auf sie alles andere als einnehmend.

Sie begegnete seinem Blick. „Kann ich irgendetwas für Sie tun?“

„Das würde ich schon sagen, meine Schöne“, säuselte er, und sein Lächeln wurde noch eine Spur süßlicher. Liz hatte schon immer herzhafte Sachen bevorzugt. Na gut, das war gelogen. Sie liebte Schokolade und brauchte mindestens eine Tafel alle zwei Tage, wenn sie sich irgendwie über Wasser halten wollte. Aber dieser Typ war mit Schokolade nicht zu vergleichen. Nicht einmal mit neunzigprozentiger Bitterschokolade. Wenn sie schon Lebensmittel heranzog, um ihn zu beschreiben, dann erinnerte er sie am ehesten an diese widerlichen rosa Softmarshmallows mit Kokosflocken, die so klebrig süß waren, dass einem davon ganz übel werden konnte.

Sie seufzte. „Hören Sie, ich möchte ja nicht unhöflich sein, aber ich wäre wirklich lieber allein.“

„Ach, komm schon, Schätzchen“, sagte er, erhob sich und setzte sich unmittelbar neben Liz. Der säuerliche Geruch von altem Schweiß, den er verströmte, drehte ihr den Magen um. Jetzt wollte sie wirklich nur noch weg. Doch dazu musste sie erst einmal an ihrem Kavalier vorbei – und der machte nicht den Eindruck, als wolle er sich allzu schnell wegbewegen. „Ich lade dich auf einen Drink ein, und wir unterhalten uns ein bisschen. Schau dich doch mal um, wir sind ganz allein hier – und in Gesellschaft trinkt es sich doch gleich viel besser, findest du nicht?“

Inzwischen bereute sie es, auf Eugenes Vorschlag gehört und ihr Zimmer verlassen zu haben.

Sie hob die Hand, um die Aufmerksamkeit des Kellners zu erregen. Doch sie erstarrte in der Bewegung, als sie sah, wer eben in diesem Moment die Bar betrat.

Oh nein, das kann doch wohl nicht wahr sein …

Warum sollte sie auch wenigstens dieses eine Mal Glück haben? Von dem Neuankömmling konnte sie jedenfalls keine Hilfe erwarten. Denn es handelte sich – natürlich! – um niemand anderen als Lee.

Verdammt!

Lee hatte den Abend damit verbracht, dem Chef des Plattenlabels hinterherzutelefonieren, bei dem seine Jungs unter Vertrag waren. Erst gegen neun hatte er ihn endlich erreicht, und das Gespräch dauerte dann noch einmal gut eine halbe Stunde. Jetzt war es zehn, und Lee war so frustriert wie selten zuvor in seinem Leben.

Craig Bartholomew, der Plattenboss, war in einem Punkt absolut deutlich gewesen: Wenn die Tournee von 5EVA stattfinden sollte, dann nur wenn Lee die Füße stillhielt und akzeptierte, dass Liz mit von der Partie sein würde.

Ausgerechnet Liz!

Natürlich hatte er Bartholomew nicht erklärt, warum er sich so dagegen sträubte. Irgendwie war es seinem Management damals gelungen, die ganze Geschichte unter Verschluss zu halten, wofür er ewig dankbar sein würde. Schlimm genug, dass er sich detailliert an alles erinnerte, was vor anderthalb Jahren passiert war. Es musste nicht unbedingt sein, dass auch der Rest der Welt darüber Bescheid wusste, ließ es ihn doch wie einen naiven Idioten dastehen.

Und wenn er ehrlich sein wollte, dann war er auch genau das gewesen: ein naiver Idiot.

Als er damals für Revolution gecastet worden war, hatte er einen Vertrag unterschrieben, in dem er zusicherte, für die Dauer seiner Mitgliedschaft in der Band – zumindest nach außen hin – Single zu bleiben. Von daher war bereits die Tatsache, dass er sich überhaupt auf irgendeine Art von Beziehung eingelassen hatte, eine große Dummheit gewesen. Noch dazu etwas mit einem weiblichen Fan anzufangen, war der absolute Supergau.

Nicht, dass er sich damals darüber im Klaren gewesen war. Für ihn war Liz – oder Jessie, wie sie sich damals nannte – ein Mitglied der Crew gewesen. Mädchen für alles. Bei seinen Bandkollegen und allen anderen gleichermaßen beliebt, ganz einfach, weil sie unglaublich freundlich und zuvorkommend war.

Am Anfang war sie ihm gar nicht groß aufgefallen. In seiner direkten Umgebung gab es ständig neue Gesichter, und nur selten blieb jemand lange dabei. So war das Musikbusiness nun mal: schnelllebig und gleichgültig. Um einen prägenden Eindruck zu hinterlassen, musste schon einiges passieren.

Nun, dachte er ironisch – immerhin das hatte Liz wirklich ohne jeden Zweifel geschafft …

Er atmete tief durch und schüttelte den Kopf, als unwillkommene Erinnerungen über ihn hereinzubrechen drohten. Er würde sich wohl an die Vorstellung gewöhnen müssen, Liz jetzt eine ganze Weile lang öfter zu sehen. Diese Tournee war für seine Jungs die Gelegenheit, wirklich ganz groß rauszukommen. Und er als ihr Produzent und Gründer konnte ihnen diese einmalige Chance nicht einfach so nehmen. Zumindest nicht, weil er noch immer nicht mit seinem Fehltritt von vor anderthalb Jahren klarkam.

Dem Fehltritt namens Liz Hunnicut.

Er musste endlich vergessen, was sie getan hatte. Oder wenigstens halbwegs professionell damit umgehen. Das konnte doch so schwer nicht sein!

Trotzdem war er so unruhig, dass er nach dem Gespräch mit Bartholomew beschlossen hatte, noch einmal in die Hotelbar hinunterzugehen, um sich einen Drink zu genehmigen. In seinem Zimmer würde er über kurz oder lang die Wände hochgehen, und auch wenn Alkohol keine Lösung war, würde er zumindest dabei helfen, seine Nerven ein wenig zu beruhigen.

Das hatte er zumindest gehofft. Doch ganz offensichtlich meinte es das Schicksal nicht gut mit ihm, denn Liz saß in einer Nische im hinteren Bereich der Bar. Zusammen mit einem Mann – natürlich. Noch dazu einem, der ganz eindeutig nicht in ihrer Liga spielte. Aber vermutlich legte sie es ohnehin nur darauf an, sich ihre Drinks von ihm bezahlen zu lassen. Der arme Kerl konnte einem echt leidtun. Er ahnte ja nicht, was für eine durchtriebene Person sich hinter ihrem engelsgleichen, unschuldigen Äußeren verbarg.

Bemüht, sich nicht anmerken zu lassen, dass er sie gesehen hatte, trat er an den Bartresen und bestellte sich einen Bourbon. Doch obwohl er mit dem Rücken zu Liz saß, entkam er ihr auch hier nicht. Die Wand hinter dem Barkeeper war verspiegelt, sodass er zwischen den verschiedenen Flaschen hindurch genau verfolgen konnte, was sich hinter ihm abspielte.

Er wollte nicht hinsehen. Ja, er zwang sich sogar, den Blick auf sein Glas zu richten, so als sei die goldfarbene Flüssigkeit darin eine Offenbarung für ihn. Doch sosehr er sich auch bemühte, er ertappte sich immer wieder dabei, wie er unwillkürlich in ihre Richtung sah. Und je öfter er das tat, umso klarer wurde ihm, dass er die Situation falsch eingeschätzt hatte. Es war nämlich ganz offensichtlich, dass Liz nicht glücklich über die Aufmerksamkeit war, die der Fremde ihr zuteilwerden ließ.

„Ich sage es Ihnen jetzt zum allerletzten Mal“, hörte er sie plötzlich so laut sagen, dass es durch den ganzen Raum schallte. „Lassen Sie mich in Ruhe! Ich will nicht, dass Sie mir einen Drink ausgeben, ich will auch nicht mit Ihnen ausgehen, und ganz bestimmt will ich nicht, dass Sie Ihre verschwitzten Griffel auf meine Oberschenkel legen!“

Der letzte Teil ließ Lee zusammenzucken. Er erinnerte sich noch gut an Liz’ Oberschenkel. Verdammt gut sogar. Und er konnte den Wunsch, sie zu berühren, in gewisser Weise auch nachvollziehen. Aber was er da hörte, ging nun wirklich zu weit.

Er war weiß Gott kein großer Freund von Liz Hunnicut, und bei mehr als einer Gelegenheit hatte er ihr die Pest an den Hals gewünscht. Auf der anderen Seite aber war er zu gut erzogen, um bei so etwas einfach wegzusehen – oder zu hören.