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Bibliografie

(Auswahl)

Neurologie und Psychiatrie für Heilpraktiker (2004)

Anatomie des Psychozirkus (2007)

Total Banane oder wie irre ist der Psychoboom wirklich? (2009)

Kleines Lexikon psychologischer Irrtümer (2012)

Der Ruhestand – das süße Gift (2013)

Deutschland auf dem Weg in die Anstalt (2015)

Albtraum Grenzenlosigkeit (2017)

Der Autor:

Dr. med. Burkhard Voß (* 1963) studierte von 1985 bis 1991 Medizin in Münster. Anschließend folgte die Ausbildung zum Facharzt für Neurologie und Psychiatrie. Von 2001 bis 2004 leitete Burkhard Voß den Sozialpsychiatrischen Dienst der Stadt Krefeld. Nach Erhalt der Zusatzbezeichnung Psychotherapeut arbeitet er seit 2005 in eigener Praxis als Arzt für Neurologie und Psychiatrie in Krefeld.

Das Leitthema seiner bisherigen Veröffentlichungen ist die Kritik der inflationären Ausweitung des Begriffs der psychischen Krankheit. Ein weiteres zentrales Anliegen ist sein Plädoyer für ein Modell lebenslanger Arbeit angesichts der demographischen Entwicklung.

BURKHARD VOSS

ALBTRAUM GRENZENLOSIGKEIT

VOM URKNALL BIS ZUR FLÜCHTLINGSKRISE

MIT EINEM VORWORT VON
JOE BAUSCH

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1.Guido Eckert: Zickensklaven. Wenn Männer zu sehr lieben Solibro 2009; ISBN 978-3-932927-43-0; (eBook:) 978-3-932927-59-1

2.Peter Wiesmeier: Ich war Günther Jauchs Punching-Ball!
Ein Quizshow-Tourist packt aus
. Solibro 2010 (vgl. Nr. 7)

3.Guido Eckert: Der Verstand ist ein durchtriebener Schuft.
Wie Sie garantiert weise werden
. Solibro 2010
ISBN 978-3-932927-47-8 (Druck) 978-3-932927-60-7 (eBook)

4.Maternus Millett: Das Schlechte am Guten. Weshalb die politische Korrektheit scheitern muss. Solibro 2011
ISBN 978-3-932927-46-1 (Druck) 978-3-932927-61-4 (eBook)

5.Frank Jöricke: Jäger des verlorenen Zeitgeists.
Frank Jöricke erklärt die Welt
. Solibro 2013
ISBN 978-3-932927-55-3 (Druck) 978-3-932927-62-1 (eBook)

6.Burkhard Voß: Deutschland auf dem Weg in die Anstalt.
Wie wir uns kaputtpsychologisieren
. Solibro 2015
ISBN 978-3-932927-90-4 (Druck) 978-3-932927-91-1 (eBook)

7.Peter Wiesmeier: Steh bei Jauch nicht auf dem Schlauch!
Survival-Tipps eines Quizshow-Touristen

Solibro 2016 (überarb. Aufl. des Reihentitels Nr. 2)
ISBN 978-3-932927-09-6 (Druck) 978-3-932927-99-7 (eBook)

8.Ralf Lisch: Inkompetenzkompensationskompetenz
Wie Manager wirklich ticken. Geschichten
. Solibro 2016
ISBN 978-3-96079-013-6 (Druck) 978-3-96079-014-3 (eBook)

9.Yvonne de Bark: Mamas wissen mehr
Das geheime Wissen cooler Mütter
. Solibro 2017
ISBN 978-3-932927-00-3 (Druck) 978-3-96079-000-6 (eBook)

10.Rob Kenius: Neustart mit Direkter Digitaler Demokratie
Wie wir die Demokratie doch noch retten können
. Solibro 2017
ISBN 978-3-96079-011-2 (Druck) 978-3-96079-012-9 (eBook)

11.Burkhard Voß: Albtraum Grenzenlosigkeit.
Vom Urknall bis zur Flüchtlingskrise
. Solibro 2017
ISBN 978-3-96079-031-0 (Druck) 978-3-96079-032-7 (eBook)

eISBN 978-3-96079-032-7

© SOLIBRO® Verlag, Münster 2017

Alle Rechte vorbehalten.

verlegt. gefunden. gelesen.    www.solibro.de

Das Übel gedeiht nie besser, als wenn ein Ideal davorsteht.

Karl Kraus

Inhalt

Vorwort von Joe Bausch

Einleitung

1. Nur das Universum ist grenzenlos – oder?

2. Leben – nur durch ein Häutchen der Begrenzung möglich

3. Vom Baby zum Erwachsenen – Abgrenzung macht’s möglich

4. Grenzen in der Erziehung

5. Inklusion – Mythos der Gleichheit

6. Partnerschaft – mehr Grenze als Verschmelzung

7. Territorialität – eine anthropologische Konstante

8. Tabus – Kultur der Grenze

9. Grenzen im Alltag

10. Die Grenze in der griechischen Mythologie

11. Philosophien der Grenzenlosigkeit

12. Politik –Entgrenzungsideologien und ihre Folgen

13. Genderideologie – der Geschlechterbasar ist eröffnet

14. Finanzmärkte – Gier- und Grenzenlosigkeit

15. Grenzenlosigkeit in Faust II – Goethe hat’s geahnt

16. Tiervergötterung

17. Flüchtlingskrise

18. Entgrenzung in der Medizin

19. Psychiatrie heute – Psyche entgrenzt

20. Quantified Self – Selbstoptimierung im Rausch der Vermessung

21. Digitaler Furor – Barrierefreiheit nicht nur für Behinderte

Schlussbemerkung

Literaturverzeichnis

Für Anna

Vorwort von Joe Bausch

Lieber ozeanisch entgrenzt als spießbürgerlich begrenzt. Als Pubertierender in der Revolte habe ich das auch mal geglaubt. Wenn man wie ich im eher autoritären Nachkriegsdeutschland der 50er und 60er aufgewachsen ist, konnte man solche Gedanken durchaus entwickeln, wirkten sie sogar verführerisch und verheißungsvoll. Mit den 68ern kam der Laissez-faire-Stil in der Pädagogik auf, mit anderen Worten: Grenzen in der Erziehung setzen war irgendwie out. Entgrenzung im Kleinen.

1989 fiel die Berliner Mauer, die Sowjetunion löste sich auf, der US-amerikanische Politologe Francis Fukuyama sah auf lange Sicht die unaufhaltsame und begrüßenswerte Ausbreitung der liberalen Demokratie und die zunehmende Bedeutungslosigkeit von Nationalstaaten und Religionen. Beginnende Entgrenzung im Großen.

Heute wissen wir, dass der Zerfall der Sowjetunion zahlreiche neue Grenzen zur Folge hatte. Und die nach der Laissez-faire-Methode Erzogenen waren nicht gerade die, die das spätere Leben besonders gut bewältigten. Diese beiden Entgrenzungsphantasien können schon jetzt als gescheitert angesehen werden. Das deckt sich gut mit meiner persönlichen Erfahrung. Nach fast 30 Jahren als Gefängnisarzt habe ich nur zu oft erlebt, welch verheerende Wirkung das Aufwachsen in einem schranken- und grenzenlosen Milieu für Täter und deren Opfer hat. Mit Grenzziehungen im Knast sind nicht nur Mauern und Gitterstäbe zum direkten Schutz der Allgemeinheit gemeint. Genauso wichtig sind klare Worte und Grenzziehungen hinter Gittern, wo man ständig mit Menschen konfrontiert ist, die bislang in einer Welt der Grenzüberschreitungen gelebt haben. Wer hier den Konflikt scheut und rote Linien nicht ziehen kann, der hat verloren.

Gerade als Arzt und Humanist weiß ich, wie empfänglich Menschen für verheißungsvolle Ideen sein können. Umso wichtiger ist das vorliegende Buch, das zeigt, was Entgrenzung tatsächlich ist: Eine zurechtgedachte Idee, die an der Mauer der Realität zerbrechen wird.

Joe Bausch

Einleitung

Dies ist eine Entzauberung – die Analyse einer Idee, die immer rascher immer klarere Formen annimmt und alle Lebenswelten zugleich erobern möchte. Ob in Erziehung, Partnerschaft, Kunst, Alltag, Philosophie, Politik, der Finanz- oder der Flüchtlingskrise, der Medizin oder Psychologie – überall wird das Prinzip Grenzenlosigkeit als Lösungsschlüssel par excellence offeriert. Subtil bis offen kommuniziert soll das kollektive Bewusstsein mit dieser neuen Beglückungsphantasie verzaubert werden. Die Chancen, dass dies wieder einmal klappt, stehen gar nicht so schlecht. Die letzten Beglückungsphantasien oder Ideologien, wie Kommunismus und Faschismus, haben gezeigt, dass so etwas geht und wie so etwas geht. Der französische Schriftsteller Victor Hugo hatte es schon im 19. Jahrhundert treffend formuliert: Nichts ist so mächtig wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist. Also höchste Zeit, sich das Prinzip Grenzenlosigkeit einmal ganz genau anzuschauen. Denn bislang waren alle Utopien Einbahnstraßen zu Dystopien, aus vermeintlich zauberhaften Ideen wurde nur fauler Zauber, der im schlimmsten Fall im Blutbad mündete.

Überall wird das Prinzip Grenzenlosigkeit als Lösungsschlüssel par excellence offeriert.

Dass wir Grenzen brauchen, überall Grenzen existieren und Grenzenlosigkeit irgendwie noch nie so richtig funktioniert hat, ist eigentlich eine Banalität. Anders formuliert: Grenzen sind eine klare und einfache Lösung. Doch gerade die einfachen Lösungen haben einen denkbar schlechten Ruf und für die komplex zurechtgedrechselten Ideengebäude von Linksintellektuellen, zu denen man zur Zeit auch die der Mitte rechnen muss, sind sie das Schmuddelkind schlechthin. Am Beispiel Grenzenlosigkeit lässt sich sehr schön zeigen, wie gerade hier etwas Zurechtgedachtes an der Wirklichkeit zerbrechen wird und die einfache Lösung die richtige ist. Wenn alle Grenzen aufgehoben würden, dann ließen sich die Dinge nicht mehr exakt voneinander unterscheiden und das Schlechte ließe sich nicht mehr vom Guten trennen. Es ist ein Irrglaube, dass sich durch Vermischung mit dem Guten das Schlechte verliere. In einer zunehmend werterelativistischen und orientierungslosen Zeit werden klare Trennungen, Identifizierungen und Identitäten immer wichtiger. Das Konzept der Grenzenlosigkeit würde Orientierungslosigkeit durch grenzenlose Orientierungslosigkeit ersetzen. Und doch hat es die Grenzenlosigkeit geschafft, sich wie ein heimtückischer viraler Kobold in den Köpfen der Menschen einzunisten. Noch längst nicht bei allen Menschen, aber immerhin bei Menschen, die in den Medien Wortführer sind und manchmal auch gesellschaftspolitische Entscheidungen treffen und Fakten schaffen. Von ihnen wird Grenzenlosigkeit als vielgestaltig und verführerisch dargestellt. Doch im Resultat schafft sie noch mehr Probleme als vorher ohnehin schon da waren. Es ist schon erstaunlich, wie ein nicht zu Ende gedachtes Konzept als so erfolgversprechend auftreten konnte und weiterhin kann. Deshalb wird in diesem Buch die Strategie und Vermarktung dieses Konzeptes, insbesondere in Philosophie und Politik, gründlich analysiert. Richtschnur ist dabei nicht Political Correctness, sondern eine faktenbasierte Darstellung in postfaktischen Zeiten.

Dass wir Grenzen brauchen, überall Grenzen existieren und Grenzenlosigkeit noch nie richtig funktioniert hat, ist eigentlich eine Banalität.

Es ist ein Irrglaube, dass sich durch Vermischung mit dem Guten das Schlechte verliere.

1. Nur das Universum ist grenzenlos – oder?

Schöpfungsmythen und moderne Naturwissenschaften sind in ihren Kernaussagen ähnlicher als man zunächst vermuten möchte. Zum Beispiel der zweite Hauptsatz der Thermodynamik: dieser wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts formuliert und besagt im Wesentlichen, jenseits von physikalischen Formeln und mathematischen Gleichungen, dass ein System ohne Zufuhr von äußerer Energie immer zum Zustand der maximalen Unordnung strebt. Das kann man in der Lebenswirklichkeit auf Schritt und Tritt beobachten. Wird ein Haus oder eine Villa nicht regelmäßig gesäubert und renoviert, werden nicht Unwetterschäden ausgebessert, so kommt es über Jahre und Jahrzehnte zu Verstaubungen, Verschmutzungen, und am Ende stehen Verrottung und Verfall. Im Zeitraffer illustriert dies die gleichnamige Verfilmung von H. G. Wells Roman „Die Zeitmaschine“. Die Reise durch die vierte Dimension Zeit beginnt in einer Londoner Villa Silvester 1899. Jahrzehnte später beherrschen Zentimeter dicke Staubschichten und Spinnweben das Bild und das Gebäude wird durch ein Abbruchunternehmen dem Erdboden gleichgemacht. Jahrtausende später ist auch die zellulosehaltige Grundstruktur von übrig gebliebenen Büchern völlig aus der Form geraten, ein kleiner Händedruck reicht aus und ein Buch zerbröselt in Millionen kleine Partikel. Eben das christliche Vergänglichkeitsmantra von Asche zu Asche, Staub zu Staub. Genauso prognostiziert es auch die moderne Physik. Diese überall zu beobachtende wachsende Unordnung, wenn die Dinge sich selbst überlassen werden, heißt im Fachjargon Entropie. Letztlich ist sie es, die für Krankheit und Tod verantwortlich ist. Um diesen zunehmenden Grad an Unordnung abzubremsen ist immer Energie notwendig, die auf zellulärer Ebene in molekularen Reparaturprozessen transformiert wird. Das funktioniert eine gewisse Zeit, Unsterblichkeit ist nicht vorgesehen, sieht man einmal von bestimmten Einzellern und pathologischen Krebszellen ab.

Was das alles mit Schöpfungsmythen zu tun hat? Auch hier bedarf es Energie, um in einen ungeordneten, chaotischen Urzustand mit hoher Entropie eine gewisse Struktur hineinzubringen, den Verfall gewissermaßen umzukehren. Bei Naturvölkern sind es mythologisch überhöhte Tiere, die aus amorpher Erde oder Lehm die Erdkugel und weitere Himmelskörper erschaffen. In der griechischen Mythologie erzeugt die Erdgöttin Gaia Meer und Himmel, bei den alten Griechen Pontos und Uranos genannt. Aus der Verbindung Gaia und Uranos entstanden die zwölf Titanen, die Vorläufer der Götter. Im Alten Testament ist es Gott, der Himmel und Erde schuf. Er ist es auch, der Tohu (wüst) und Bohu (wirr) – daher das Wort Tohuwabohu – in geordnete Verhältnisse umwandelt. Ob mythisch überhöhte Tiere oder Götter, das Prinzip ist nicht nur die Schaffung von Neuem aus dem Nichts oder aus dem Chaos durch übernatürliche Energie, sondern die damit unmittelbar verbundene Grenzziehung. Denn nur so kann das eine von dem anderen überhaupt qualitativ unterschieden und erkannt werden.

Ursuppen sind unterschiedslos, erst die Grenzen ermöglichen Vielfalt. Und das von Anfang an.

Grenzen und Grenzenlosigkeit spielen auch eine wichtige Rolle in der aktuellen kosmologischen Forschung. Das Universum ist unendlich. Der Kosmos gilt als Synonym für Unendlichkeit. Oder ist das Universum vielleicht doch nicht unendlich? Hat es am Ende sogar Grenzen, wie letztlich alles, woraus der Kosmos besteht? Galaxien, Planetensysteme, einzelne Planeten, Sterne, die in der Frühphase der Entstehung als rote Riesen, in der Endphase als weiße Zwerge bezeichnet, Asteroiden, Sternschnuppen, Gesteinssplitter, einzelne Moleküle oder Atome – sie alle haben Grenzen, sind endlich. Wenn sie hinaus zum nächtlichen Sternenhimmel blicken, sind fast alle Menschen davon überzeugt, in die Unendlichkeit zu schauen. Wenn irgendetwas unendlich sein soll, dann das Universum. Dass es Unendlichkeit theoretisch gibt, beispielsweise in Form einer unendlichen Zahlenfolge, davon sind nicht nur Mathematiker überzeugt. Beim Universum war sich nicht nur Albert Einstein nicht so ganz sicher. Auch einige seiner heutigen Kollegen haben Zweifel. Viele Kosmologen sind von dessen Unendlichkeit überzeugt. Auf die Frage: „Woher wissen wir denn, dass das Universum unendlich ist?“ antwortete Prof. Dr. Achim Feldmeier vom Institut für Physik und Astronomie der Universität Potsdam: „Das wissen wir gar nicht. Es gibt sogar die Vermutung, dass es – da es um 13. Mrd. Jahre alt ist – möglich auch nur 13. Mrd. Lichtjahre groß ist … wir können nur so weit sehen, wie sich das Licht seit dem Urknall zu uns hat ausbreiten können. Und das sind eben die 13. Mrd. Lichtjahre.“ Also auch hier wieder eine Grenze, der sogenannte Ereignishorizont (event horizon). Wir können aus physikalischen Gründen prinzipiell nicht dahinterschauen.

Ursuppen sind unterschiedslos, erst die Grenzen ermöglichen Vielfalt.

Damit der Mensch metaphysisch eine klare Orientierung und ein festes Bezugssystem habe, ging schon Aristoteles (384-322 v. Chr.) von einem endlichen Universum aus. Doch wenn der Kosmos eine Mauer oder einen Rand hat, was ist dahinter? Hier eine Endlichkeit zu postulieren, ist dem gesunden Menschenverstand nur schwer bis gar nicht nachvollziehbar. Das haben jedoch viele Erkenntnisse der modernen Physik – wie die Einstein’sche Relativitätstheorie und die Quantenphysik – gemeinsam. Trotzdem stimmen sie. Zum Beispiel Zeit und Lichtgeschwindigkeit: Dass die Zeit bei Erreichen der Lichtgeschwindigkeit (ca. 300.000 km/s) stehenbleiben soll, ist für uns Menschen nicht vorstellbar. Das liegt wahrscheinlich daran, dass solche Geschwindigkeiten jenseits unseres Erfahrungshorizonts liegen. Unabhängig vom gesunden Menschenverstand ist diese Aussage der Relativitätstheorie jedoch experimentell exakt nachgewiesen. Schwer vorstellbar auch, dass es eine Minustemperatur geben soll, die prinzipiell nicht weiter unterschritten werden kann. Dies ist jedoch ein Faktum, wird absoluter Nullpunkt genannt und liegt bei -273,15 0C. Vorstellbar wird es, wenn man Temperatur immer im Kontext von Reibung und insbesondere von Bewegung sieht, je höher die Bewegung von Teilchen, umso höher die Temperatur und umgekehrt. Noch stiller stehen als bei völligem Stillstand geht einfach nicht. Der völlige Stillstand liegt temperaturmäßig eben bei -273,15 0C. Ein nachvollziehbarer Gedanke. Deutlich mehr Gehirnakrobatik erfordert jedoch der Gedanke, dass das Universum eine Grenze hat, nach der sich per definitionem nur noch das Nichts befinden kann. Nach der Zahlen- und Formelakrobatik für viele Astrophysiker in sich logisch und plausibel. Andere Astrophysiker und der gesunde Menschenverstand kommen zu gegenteiligen Ergebnissen.