Title Page
Olivier
1993, Paris
Olivier
Sommerfest 1993
Imelda und …
1994 Hochzeitsvorbereitungen
Sommerfest & viel mehr
Hochzeitsreise ???
1995 – die englische Krise
Endlich die Hochzeitsreise
1996
Nizza
Schon wieder Weihnachten
Paris, Februar 1997
Und immer kommt es anders …
1998, schon wieder ein Jahr rum
Elisabeth
Endlich Ferien im Schlosshotel Draigons Cleuch
Adi Mira Michaels
F. – FRANCOIS
Psychogramm eines Genies
Band 03: Olivier
Verlag des Instituts Drachenhaus
© 2015 Babenhausen, Süd-Hessen
Autor
Adi Mira Michaels
Titel
F. – Francois, Psychogramm eines Genies
Band 03: Olivier
Verlagsort
Babenhausen, Süd-Hessen
Verlag
Verlag des Instituts Drachenhaus © 2015
Volumen
Als Papierausgabe circa 238 Seiten
Grafik
9 Strichzeichnungen, 9 Fotos
Rechte
© 2015 Alle Rechte beim Verlag. 1. Auflage
© 2016 Alle Rechte beim Verlag. 2. Auflage
Texte
Adi Mira Michaels
Lektorat
Michael Hoffmann, Petra Schirmer
Fotos, Grafiken und Titelgestaltung
Vom Verlag * Lizenzfreie Fotos sind beim Bild gekennzeichnet
Umsetzung zum eBook; Druck & Bindung
Im Verlag
ISBN
978-3-932207- Print -815 Gesamtausgabe aller 4 Bände
ePub -778 (Band 01), -785 (Band 02), -792 (Band 03), -808 (Band 04)
Hörbuch noch unklar
Olivier
1993, Paris
Europa, Paris und die Bank hatten F. wieder. Seine Auslandsverlängerung wurde stillschweigend akzeptiert, er hatte sich natürlich abgemeldet, aber weder einen Grund noch einen anderen Aufenthaltsort genannt.
Im Laufe der intensiven Gespräche mit Alan D., F. wünschte sich seitdem dessen Eloquenz und Überzeugungskraft, war er sich immer mehr darüber klar geworden, dass das Angestelltenverhältnis, wie er es aktuell führte, auf die Dauer nicht für ihn geschaffen sei. Ein bisschen angestellt ja, aber den Rest als freier Mitarbeiter, in die eigene Kasse oder zumindest mit einer erheblich erhöhten Provisionsmarge – er würde einen Teufel tun, der Bank mitzuteilen, was er von Alan D. und in Singapur gelernt hatte. Nur eines war klar: er hatte gelernt. Sein edler Laptop, auch in Singapur noch teuer genug gekauft, quoll über vor Informationen und Excel-Tabellen, genau passend an die jeweiligen Endkundentypen eingerichtet, denen man nun gemeinsam schwierige Finanzderivate schmackhaft machen wollte.
Wer „man“ war? Das wusste F. auch nach dem Besuch im Stadtstaat noch nicht so genau. Manchmal kam es ihm vor, als habe auch der „große Meister Alan D.“ noch keinen der wirklich Mächtigen in diesem Firmengeflecht kennengelernt, manchmal aber auch erschien es ihm – und das festigte sich mit der Zeit – als gäbe es „den großen Boss“ gar nicht, er bezeichnete es für sich eher als eine Art Kartell oder auch Syndikat. Beides keine Begriffe, die man einem Kunden gegenüber auch nur erwähnen sollte und so war ein großer Teil seines Rückfluges nach Paris damit ausgefüllt, dass er sich Argumentationsstrategien überlegte und Erklärungen entwickelte, wie es mit dem „Verbund internationaler Großbanken“ stünde. So falsch er nicht lag, so einen Verband als Syndikat zu bezeichnen, so schrammte er an der Wahrheit noch weniger vorbei. In einem Punkt war Alan D. ihm gegenüber ehrlich gewesen.
„Also, wenn ich Du wäre und eigenes Geld investieren würde, ich hätte erhebliche Zweifel. Muss ich Dir mal so und ganz ehrlich sagen.
Was hier gemacht wird, ist absolut heiß und hyper-riskant. Dafür allerdings auch sehr erfolgreich.
WENN Du es mal eines Tages für Dich selbst ausprobieren willst, ob Du was damit verdienst, mache es wie ich: sichere Dein Überleben vorher durch ganz andere und möglichst nicht mit Dir in Zusammenhang bringbare Vermögensanlagen der sicheren Art ab. Ich habe zum Beispiel einige Millionen Dollar auf den Namen der Cousine meiner Frau angelegt, die natürlich nichts davon weiß. Ich unterstützte sie immer wieder finanziell; wenn die wüsste, wie reich sie auf dem Papier ist, ich glaube, sie fiele in Ohnmacht und würde nie wieder aufwachen.“
F. schüttelte nur leise den Kopf. Auch zwei Jahre Geschäfte in den Geldvermehrungszentren der Banken hatten ihn noch nicht so abgebrüht werden lassen, wie es dieser Job offenbar erforderte. Noch erlaubte er sich, hin und wieder mal einen leisen Skrupel aufkeimen zu lassen.
Leise.
Aufkeimen.
Doch ein Keim musste ja nicht unbedingt auch eine Pflanze werden?
So begann er, neben seiner Arbeit in der Bank auch mit seinen eigenen Geschäften. Langsam und mühsam lief es an. Er kannte ja kaum einen der Kunden wirklich und schon gar nicht persönlich, mit vielen war er nur über irgendwelche Anwälte verbunden, nun aber galt es, den direkten Kontakt so herzustellen, dass es weder der Bank augenfällig, noch der Kunde misstrauisch wurde.
Von Seiten der Bank begrüßte man es lobend, dass F. sich – endlich einmal – auch „gesellschaftlichen“ Verpflichtungen hingab. Etwas, was er im Londoner Jahr und bislang auch in Paris tunlichst zu vermeiden gesucht hatte. Er war, trotz des vielen Geldes, im Grunde seines Herzens immer noch ein einfacher Junge geblieben, dem ordentliche Spaghetti Carbonara lieber waren als Foie gras, Trüffel oder Kaviar, von Austern ganz zu schweigen. Statt Austern schluckte er lieber echtes Sperma, das bewegte sich zumindest nicht mehr so spürbar im Mund.
Trotzdem nahm er nun an Partys, Einweihungen, Eröffnungen, Bällen, et cetera teil, wobei er schon beim zweiten Ball das blöde Gefühl hatte, so alleine wie er war, fehl am Platze zu sein. Jeder andere Gast hatte sein weibliches Pendant dabei, die wenigen hochrangigen Frauen ihre Männer im Schlepptau. F. hatte niemanden, keiner fiel ihm ein, natürlich außer seinen beiden Freunden.
„Sag mal, Martin“, klang es eines Abends aus dem Telefonlautsprecher der gräflichen Unter-Wohnung, „meinst Du, Du kannst mir Thomas ab und zu mal ausleihen?“
Martin verschluckte sich gerade an seinem Drink. Es war vor wenigen Tagen Juni des Jahres 1993 geworden. Thomas war noch im Bad, wusch sich den Schweiß von der Tagesarbeit im Schlossgarten ab. Dass die beiden immer und jederzeit nur miteinander duschen müssten, hatte sich im Laufe der immer fester werdenden Beziehung langsam gegeben. So wie die Beziehung mit ihrer steigenden Festigkeit leider auch einen langsam sinkenden Reiz auf beide ausübte. Es war nun kein Thema mehr, wenn Martin oder Thomas am Abend keine Lust auf Sex hatten, schon gar nicht auf eine größere Aktion und Thomas stellte soeben in der Dusche fest, dass sie sich wohl auf das Niveau normaler Ehepaare zubewegten. Er war sich noch nicht im Klaren darüber, ob ihm das gefiel, doch solange er zum einen sich nicht klar war, zum anderen aber auch keine Lösung für dieses „Problem“ hatte – noch betrachtete er es als keines – würde er es als gegeben akzeptieren.
Er hatte mitbekommen, dass F. anrief, bat Martin, schöne Grüße auszurichten – Danke, ebenso – und verschwand im Bad, während F. mit Martin erst einmal die aktuellen Finanzanlagen und deren Ergebnisse besprach. Ein Thema, das Thomas zwar im Ergebnis interessierte, den Weg zu den Einnahmen kapieren zu wollen, er aber schon vor längerer Zeit aufgegeben hatte. Er hatte für sich beschlossen, dass er, der er nicht studiert hatte, das auch nicht unbedingt verstehen müsse. Als ihm dann Martin eines Abends im Vertrauen sagte, dass es ihm trotz Studiums oftmals nicht anders ginge, belohnte ihn Thomas für diese Ehrlichkeit mit einem dicken Kuss.
Nein, Thomas hatte nicht den Eindruck, dass sie sich auseinander lebten, auch, wenn die Ferienzeiten, als die er die ersten Begegnungen gewertet hatte, schon länger dem Alltag gewichen waren. So verliebt sie auch waren, so hatte er auch schon vor dem Zusammenziehen erkannt, dass sich die Gartenarbeit nicht alleine machte und Martin ebenso Zeit für seine juristischen Arbeiten bräuchte. Als sie zusammenzogen und Martins Kanzlei im Hause eingerichtet war, zeigte sich zu seinem leichten Bedauern, dass die nun entfallenden Fahrtzeiten von und zur externen Kanzlei nicht unbedingt mehr Zeit für sie beide bedeuten würde.
Weder Martin noch Thomas hatten einen anderen, auch an Martins unausweichlich in der Zukunft stehende Hochzeit wurde noch nicht gedacht, aber Thomas beschloss, dass er das Eheleben nun doch mal ein wenig aufpolieren sollte.
Er kam gerade rechtzeitig in den gemeinsamen Salon, als Martin in krampfhaften Hustenattacken versuchte, den Manhattan wieder aus der Luftröhre zu befördern. Ein kräftiges Klopfen auf den Rücken half nur bedingt, es dauerte eine Weile und F. kicherte derweil aus dem Telefon.
„WAS wolltest Du wissen?“, fragte Martin nun mühsam als er sich endlich so halbwegs erholt hatte.
„Du hast aktuell nichts im Mund, woran Du Dich wieder verschlucken könntest?“, fragte F. erst mal vorsichtig nach. Martin schüttelte den Kopf und Thomas übersetzte in den Lautsprecher mit einem „Nein“.
„Gut. Ich habe gefragt, ob Du mir Thomas ab und zu mal ausleihen könntest.“
Martin prustete schon wieder los, auch Thomas gelang es nur mit Mühe, ernst zu bleiben und zu fragen. „Oh, Francois, Darling, hat Paris nicht mehr genug Lover für Dich zu bieten?
Ich habe es ja schon immer gesagt, die Franzosen sind weder gute Liebhaber noch ordentliche Schwule!“, ätzte er gleich hinterher.
Nun lachten alle drei, wenigstens verschluckte sich keiner.
„Qui, mon amour“, kam es erotisch aus dem Lautsprecher, „Du ´ascht mehr Rescht als Du denkscht. Aber isch brauchen mal wieder eine Maann.“ F. lachte laut auf, dann: „Aber nicht direkt für mich, wobei dieser böse Gedanke gerade Auswirkungen bei mir zeigt – verdammt, ich dachte, so jung bin ich gar nicht mehr, dass ich bei jeder Gelegenheit noch einen Ständer kriege – aber es geht darum, dass ich mir auf den Partys und Bällen einfach blöd vorkomme. So alleine!“
Nun war es an Thomas, laut aufzulachen. „Und da bist Du der Meinung, ich sei der geeignete Partner dafür? Sind das alles Christopher-Street-Days oder wie stellst Du Dir das vor? Ich sag´s Dir gleich: operieren lasse ich mich nicht!“
Martin kreischte ganz unmännlich auf. „Wehe Dir, das schöne Teil! Das wäre ja jammerschade. Ich hätte ja schon bei meinem größte Bedenken!
Oder“, ihm kam gerade die Idee, „willst Du Dich etwa umbasteln lassen und Thomas soll dann Dein Mann werden? Ich meine, 18x5 ist ja nicht SO wertvoll!“
Es wurde das schönste Tuntengekreische, das dieses Telefon jemals gehört hatte und es dauerte eine ganze Weile, bis sie wieder normal miteinander reden konnten.
„Nun aber mal im Ernst“, meinte Martin als erster. „Was ist denn Dein Problem?“
„Dass ich mir auf den Partys so deplatziert vorkomme, auf Bällen noch viel schlimmer. Alle kommen zu zweit, nur ich, ich bin alleine. Ständig werde ich gefragt, warum ich denn und so …“
„Und da bist Du der Meinung, mit Thomas würdest Du weniger gefragt werden?“
Von der anderen Seite der Leitung hörte man ein tiefes Seufzen.
„Nein, eigentlich nicht. Ihr habt ja recht, war auch nur eine kurze Idee von mir. Ich meine, wenn ich Thomas in so ein Bodybuilder-Outfit oder in Lack und Leder stecken würde, mit sehr elastischer Vorderseite – ich weiß nur nicht, ob ich dann überhaupt noch zu so einer Party eingeladen werden würde.“
Das war allerdings auch die hämische und gar nicht leise Befürchtung unserer beiden Freunde.
Sie plauderten noch über dies und das, natürlich konnten sie F. hier nicht helfen, sie versprachen ihm aber, in den nächsten Wochen mal vorbeizukommen in Paris, wenn die Franzosen alle Ferien haben und F. damit nicht so viel zu tun. Der eigene Arbeitsaufwand von Martin beschränkte sich eh zu 98 % auf die eigene Familie, so war es geplant und so hatte es sich rasch nach Einrichtung seiner Kanzlei auch schon gezeigt. Da war nichts dabei, was ihm nicht mal zwei Wochen Abwesenheit erlaubte und wenn, dann gab es ja immer noch das Telefon für Notfälle.
Außerdem hatten die beiden beschlossen, sich baldmöglichst so ein Mobiltelefon anzuschaffen, nachdem die Tarife langsam aber sicher in eine „bezahlbare“ Region gewandert waren. Zumindest für ihre Verhältnisse. Angeblich sollte man damit auch in Frankreich erreichbar sein.
„Wann wollen wir fahren?“, fragte Thomas, als sie aufgelegt hatten.
Martin zuckte mit den Schultern.
„Ich glaube, das hängt mehr von Dir und dem Garten ab als von mir. Und natürlich dann auch von F.. Also sicher nicht vor den französischen Ferien, das heißt, ab irgendwann Mitte Juli.“
Thomas nickte. „Gut, dann kann ich die Koffer also wieder auspacken?“ Kreischend rannte er durch die Wohnung und durch die Verbindungstür in die eine, auf der Flucht vor einigen plötzlich fliegenden Sofakissen.
„Puh“, kam er naserümpfend zurück, „Ich glaube, ich muss dringend mal in meiner Wohnung lüften. Es riecht so abgestanden darin. Es bekommt ihr gar nicht gut, dass ich nie drin bin.“ Er hatte recht. Wie wenig Zeit hatte er in den letzten Monaten überhaupt in seiner Alibi-Wohnung verbracht, einer Wohnung, die jeder sozial schwachen Familie mit vier Kindern wie ein Traum erschienen wäre, so stand sie eigentlich leer. Nicht wortwörtlich, natürlich war sie gut und gediegen, wenn auch nicht kostbar möbliert, doch auf kostbare Möbel legte auch Martin keinen Wert. Das war was für die öffentlichen Empfangsräume. Er selbst mochte eher gemütliche Standardware guten Designs, in einem Zimmer hatten sie sogar reine Naturholzmöbel verwendet und zusammen mit einer rustikalen Holzverbretterung ein alpines Gefühl erzeugt – wenn bei jedem Sonnenaufgang vor dem Fenster auch wirklich die Alpen und nicht das Rheintal erschienen wären.
Thomas´ Wohnung war nur seine offizielle Wohnung, aktuell in Ermangelung großer externer Besucherscharen eher zur Blendung von Martins Bruder Victor gedacht, später, wenn Martin wirklich richtig heiraten würde, könnte man darauf verweisen, dass Thomas „schon immer“ seine eigene Wohnung gehabt hatte.
Den Gedanken an diese Hochzeit schob Thomas immer so schnell wie möglich wieder beiseite, versteckte ihn in der Besenkammer im Regal „DAS HAT NOCH ZEIT“. Noch war keine Frau in Aussicht, mit der das passieren könnte und was dann wirklich geschehen würde, darüber wollte Thomas erst gar nicht nachdenken. Trotzdem, immer, wenn er „seine“ Wohnung betrat, überfiel ihn dieser Gedanke wie ein grauer Schleier und er musste sich oft mehrfach schütteln, um ihn wieder los zu werden. Wenn es nach ihm ginge, er würde es am liebsten verhindern, doch ihm war auch klar, dass dies von Anfang an zu ihrer Abmachung gehört hatte. Martin würde standesgemäß heiraten müssen. Hoffentlich war sie lesbisch!
Thomas und Martin hatten bis zu ihrer Reise, die sie fix mit F. vereinbart hatten, noch viel zu tun. Sie mussten sich natürlich nicht um ein Hotel kümmern, F.s Wohnung bot mehr als genug Platz und mit einem Stellplatz fürs Auto konnte er auch aufwarten. Damit war die Reise kein logistisches Problem und alle drei freuten sich auf das baldige Treffen. Außer ein paar Telefonaten hatte man im vergangenen halben Jahr keinen Kontakt gehabt.
Thomas forcierte die anstehende Automatisierung der Gartenbewässerung, „überredete“ Martin, eine kleine Grabenfräse für den Garten zu kaufen, wobei die komplizierte Überredungsaktion aus einem dicken Kuss bestand. Nachdem ihm Thomas einen Prospekt gezeigt hatte.
Martin hatte Sachverstand und Durchsicht genug, um zu erkennen, wie viel Arbeitszeit das Gerät sparen würde, so teuer würde sie auch nicht werden, die benötigten Gräben für die unterirdischen Bewässerungsrohre hätten ja auch keine Meter-Tiefen, sondern wären eher flach und klein. Dementsprechend auch die Maschine.
„Thomas!“
Der laute Schrei hallte ganz und gar ungräflich durch das alte, gräfliche Gemäuer. Nicht, dass es dabei geblieben wäre, er wiederholte sich auch – es war nicht das Echo der hallenden Gänge und der leeren Hallen – er wurde zudem auch noch vom schnellen Lauf kräftiger Männerschritte begleitet. Und er kam näher.
Thomas räkelte sich gerade noch in Martins Armen, ein schönes Bild wie von einem Sohn, der mit Papa schmust. Natürlich nur, wenn man nicht so genau hinsah, denn Thomas war nur ein Jahr jünger als Martin. Das Vater-Sohn-Design machte nur der Größenunterschied aus.
Ihre Gemächer waren wie die meisten anderen Räume des Hauses, weitgehend schalldicht. Das von außen nahende Geplärre war also eher sinnlos, es hörten die Wenigsten im Haus und schon gar nicht der, dem es galt. Die beiden fuhren erst aus dem Bett, als es nachhaltig an ihre Wohnungstür klopfte. Martin, verschlafen, aber schon im Bademantel, machte gähnend die Tür auf.
„Wo ist dieser Hundesohn?“, schrie eine sich sicher bald überschlagende Stimme in die Wohnung und Martin, verdutzt wie er war, ließ seinen Vater erst mal ein. Er gähnte erneut, bevor er sich leise und höflich nach Befinden und Begehr des werten Herrn Papas erkundigte.
„Wie es mir geht? B E S C H I S S EN !
Was ich begehre? Hast Du schon mal aus dem Fenster gesehen? Heute Morgen?“
Martin verneinte, aber düster schwante ihm, was los war. Thomas war erst recht spät am Abend mit Eintritt der Dunkelheit in die Wohnung gekommen, schwer durchgeschwitzt und begehrte nur noch, nach einer reinigenden Dusche das perlende Wasser des Whirlpools zu sehen. Erst ein Glas Prosecco – den französischen Champagner mochten beide nicht so sehr und hoben ihn lieber für versnobte Gäste auf – brachte den im warmen, wohligen Wasser fast eindösenden Thomas noch mal kurz zum Leben, doch außen war es nun richtig finster und so berichtete er nur, dass die Gräben großteils fertig seien. „Dank Dir, mein Schatz, beziehungsweise dank der kleinen Maschine. Sie ist wirklich gut, ich hätte sonst Tage dafür gebraucht.
Was nicht heißt, dass mir nicht dennoch das Kreuz weh tut.“
Martin bedauerte ihn für rund zweieinhalb Sekunden, spendierte ihm aber nachher im gemeinsamen Bett eine Rückenmassage mit dem elektrischen Massagestab. Auf eine Massage noch weiter unten und mit einem nicht elektrischen Stab angesprochen, war Thomas auch schon entschlafen. Martin legte sich lächelnd neben seinen geliebten Partner und schon bald klang einheitliches Sägen durch die Räume.
„Nein, habe ich nicht.“ Martin näherte sich ein ebenfalls in einen Bademantel gekleideter Thomas mit schuldbewusstem Gesicht. Gemeinsam gingen sie mit dem fliegenden Schrittes vorauseilenden Grafen-Vater ans Fenster und selbst Martin traf erst einmal der Schlag, bevor er lauthals zu lachen begann:
Der schöne Rasen des Schlossgartens war, soweit man ihn überblicken konnte, mit einem regelmäßigen Raster aus lauter kleinen, dunklen Gräben mit danebenliegenden kleinen, dunklen Erdhaufen überzogen. Sauber und akkurat, gerade Streifen wechselten sich mit kleinen Biegungen um Baumgruppen herum ab, in etwaigen Beeten waren auch Querkanäle zu erkennen.
„Was soll denn das werden? Bauen wir hier den Suezkanal nach oder ist dies eine Neuauflage vom Blaumilchkanal von Ephraim Kishon?“
Immer noch lacherschüttert bat Martin seinen Vater, auf der bequemen Couch Platz zu nehmen, holte trotz der frühen Tageszeit drei Drinks, in Anbetracht der frühen Stunde jedoch mit viel Soda und wenig Alkohol.
Es besänftigte den Alten nicht unbedingt, dass Martin und Thomas gemeinsam den Sinn erklärten, doch als Thomas versicherte, dass bis zum Sommerfest alles wieder aussehe wie bisher, schien er sich doch zu beruhigen. Das Sommerfest war in diesem Jahr aus familiären Gründen auf Ende August verschoben, ebenso auch die offizielle Geburtstagsfeier für den Grafen; Victors Frau Imelda erwartete ihr nächstes Kind, es sollte in ihrem Schloss in Frankreich geboren werden. Um den Termin der bisherigen Sommerfeste herum wäre es an der Zeit. Imelda war dem alten Grafen dankbar, dass er sie nicht zu einer Reise so kurz nach der Geburt drängte. Abgesehen davon waren die Ultraschallbilder nicht ganz eindeutig, es könnten auch Zwillinge werden.
Die Idee an sich, den ganzen Gartenbereich nun automatisch über Nacht in Gebietsabschnitten beregnen lassen zu können, ohne wie bisher, kilometerlange und schwere Schläuche zu den hässlichen Weitwurf-Regnern zu ziehen, die noch dazu gerne die Terrasse in ihrer Arbeit nicht ausließen, war ihm schon vermittelbar. Er meinte am Ende nur noch matt, ob dies denn unbedingt JETZT und nicht erst nach dem Fest hatte sein müssen.
„Natürlich hätte Thomas das auch später machen können, doch wir wollen in rund einem Monat mal ein paar Tage zu F. nach Paris und ich vermute richtig, dass Du wenig Lust darauf hättest, den Garten in diesen Tagen selbst zu gießen. Einen zweiten Gärtner haben wir ja nicht.“
Thomas schaute ihn schief von der Seite an, der Blick sagte „bin ich Dir nicht mehr genug“, der Mund aber blieb geschlossen. Der Alte hob seufzend die Hände. „Wenn ihr mir also versprecht, dass das nicht mehr so schrecklich aussieht? So große Schachfiguren gibt es gar nicht, dass wir dieses Raster als Riesenschach verkaufen könnten.“
Nach der nun einsetzenden Lachparade erhob er sich. „Ich muss nun mal wieder nach Deiner Mutter sehen. Als ich vorhin die Wohnung verlassen habe, lag sie ohnmächtig und ohne Puls vor einem der Fenster!“
Sie lachten weiter und waren immer noch heiterster Laune, als sich alle zum Frühstück im Speisesaal trafen.
Die Zeit verging schnell. Für alle drei mit Arbeit, F. hatte noch die eine oder andere Sommerparty zu absolvieren. Seit dem Gespräch mit den beiden hatte er sich keine weiteren großen Gedanken mehr um eine Partybegleitung gemacht.
Es war Samstag, in einer Woche würden Martin und Thomas kommen, F. freute sich schon drauf. Auch, wenn er heute noch die vor dem Besuch letzte Einladung wohl oder übel annehmen musste. Er war nach dem Gelingen einer Transaktion seines neuen Portfolios von seinem Kunden eingeladen worden in einer Art, der er schlecht absagen kann.
„Hören Sie, Francois, es gibt nicht nur Kaviar und Austern, Hummer und Langusten, sondern auch eine ganze Reihe deftiger Elsässer Spezialitäten. Das ist doch was für Sie?
Außerdem kommen eine ganze Menge Leute mit viel zu viel Geld auf dem Konto dazu, die sicherlich auch an Ihren Produkten interessiert sind. Sie MÜSSEN also kommen.“
Auch, wenn F. alleine bei dem Wort „Austern“ schon wieder leicht grünlich im Gesicht geworden war – seit einer schlechten Erfahrung war seine Abneigung nur noch gewachsen – die Aussage über deftiges Essen ließ seine Geschmacksnerven nervöse Signale an Speicheldrüsen, Magen und Gehirn senden. Er vermisste nicht selten wirklich gutes Essen. Wenn auch die bankeigene Kantine ohne Zweifel sehr gute Speisen servierte, so war es doch im Ende immer die gleiche Geschmacksrichtung. Der Chefkoch hatte hier überall seine Abschmeck-Kompetenz durchgesetzt und mit der Zeit wurde auch gutes Futter damit langweilig.
F. begann also, sich langsam auf diese Feier zu freuen und noch ein bisschen mehr darüber, dass es bis September wohl die letzte sein würde.
Wie gesagt, die Bedenken bezüglich seines Solo-Auftritts hatte er archiviert, spätestens mit dem Gespräch mit den beiden in Deutschland war ihm die Lächerlichkeit jedwedes aktiven Unterfangens klar geworden.
Es war ja nicht so, dass er nicht einige weitere Überlegungen angestellt hatte. Sollte er sich eine Dame mieten, an seine Seite? Geld spielte keine Rolle, doch als sich F. die in Frage kommenden Ladies in einer Agentur ansah, erkannte er schnell, dass sie entweder intelligent oder wirklich gut aussehend waren. Beides zusammen war offenbar zumindest hier in Paris nicht gefragt. Er wollte weder mit einem hirnlosen „Babe“, noch einer streng frisierten „Staatsanwältin“ auftauchen, zumindest diese Agentur bot nichts Passendes und eine weitere zu besuchen, hatte er die Lust verloren.
Eine andere Option kam ihm in den Kopf. Eines Morgens, als die ersten Sonnenstrahlen des Tages sein Appartement fluteten, auf der vergeblichen Suche nach goldbestickten Bordüren, Vorhängen oder Wandverkleidungen, in denen sie sich glitzernd spiegeln konnten und sich daher beleidigt wieder zurückzogen. F. lag mit den Händen unter dem Kopf verschränkt im Bett, genoss, dass er nicht sofort losrasen musste, sein erster Termin war erst gegen 13 Uhr und fand in einem der Randbezirke der Großstadt statt, bei so etwas erschien er erst gar nicht in der Bank.
Er ließ alle Frauen, die ihm in seinem Leben begegnet waren, einmal Revue passieren. Interessanterweise begann der Film mit seiner Schwester bei seinem letzten Besuch im Zirkus. Er erkannte mit nur mäßig schlechtem Gewissen, dass er sich dieses Jahr gar nicht bei seiner Familie zu Weihnachten oder Neujahr gemeldet hatte, allerdings war auch sein Anrufbeantworter oder Briefkasten von einer entsprechenden Nachricht verschont geblieben. Weiterhin erkannte er, dass er das letzte Mal den Zirkus vor seinem Abitur besucht hatte, das war nun auch schon fast zehn Jahre her! – und doch, ein wirklich schlechtes Gewissen wollte sich nun trotz einiger Bemühungen bei ihm immer nicht einstellen.
Nach seiner Schwester folgte Ivette, seine Entjungferung im heterosexuellen Verkehr, dann erst seine Mutter, dann Priscilla. Mit ihr hatte er zumindest so etwas wie ein Verhältnis gehabt, das erste mit einer Frau überhaupt. Er vermisste es aktuell und sie schon gleich gar nicht.
Ein breites Grinsen machte sich automatisch von einem Ohr zum anderen auf, als er an noch eine weitere Frau in seinem Leben denken musste: an Lucienne. DAS wäre doch DIE Idee! Er würde Lucienne bitten, mit auf so eine Party zu kommen. Zu Hause könnten sich die beiden dann mal wieder so richtig als F. und Lucien vergnügen, nach außen – Lucienne sah immer noch recht passabel aus, wenn sie sich bemühte und dafür recht lange im Bad saß. Er erinnerte sich an ihre letzte Begegnung im Schloss und wie froh sie waren, so viele Bäder zu haben.
Genauso grinsend verwarf er den Gedanken wieder. Lucien/ne war 17 Jahre älter als er und das war selbst mit bester Schminke nicht mehr zu übersehen. Also auch nichts für diese Gelegenheiten, immerhin wollte er sich zu dem vermuteten Getratsche über ihn nicht noch zusätzlich nachreden lassen, er stünde auf erheblich ältere Frauen mit stark behaarten Armen und zu tiefer, spermageschmierter Stimme.
An diesem Samstag, also eine Woche vor dem Besuch, machte sich F. wie üblich partytauglich. Er hatte Übung damit, im Wohnzimmer lieferte der CD-Spieler flotte Melodien, er pfiff mehr laut als richtig mit – es war unübersehbar, F. hatte gute Laune. Selten bei so einem Ereignis.
So nahm er auch beschwingt die Metro, um an sein Ziel zu kommen, in Paris ein eigenes Auto zu nutzen, nein danke, das musste er sich nicht antun. DAS wäre auch keine Bemerkung der anderen Gäste wert, wer sich nicht gerade vom Chauffeur herankarren ließ, nahm ebenfalls die Öffentlichen und sparte sich so mindestens die Hälfte der Fahrzeit.
Die Party fand auf dem Flachdach eines der großen Geschäftshäuser statt. Das Dach beherbergte einen richtigen kleinen Garten und das dazugehörige Gartenhäuschen entpuppte sich als luxuriöser Zweit- oder Drittwohnsitz seines Kunden; bescheidene 140qm als Penthouse. Die Küche war von weißbekittelten, profimäßig aussehenden Köchen bevölkert, dürre junge Mädchen in schwarzen Blusen und schwarzen, kurzen Röckchen mit weißer Schürze und weißem Häubchen im Stil von 1920 kredenzten Champagner, Säfte und kleine Happen zur Begrüßung. Lächelnd nahm F. diese Selbstverständlichkeiten entgegen.
Das breite, verbindliche Dauer-Lächeln hatte er sich schon in seiner frühesten Jugend im Zirkus bei seinen Eltern abgeguckt, selbst bei wütenden Gästen, kotzenden Pferden in der Manege oder einem wieder mal misslungenen Kunststück behielten sie ein freundliches, verbindliches Lächeln auf. Es war ihm also keine Mühe.
Der leichte Smalltalk, der die Wartezeit bis zur unvermeidlichen Eröffnungsansprache des Gastgebers überbrückte, füllte zwar weder Zeit noch Gehirn aus, doch an diesem Samstag war es so warm, dass die meisten Gespräche sich um das Wetter, die Hitze, die Trockenheit (unter der Zunge) und das akute Urlaubsziel drehten. F. konnte hier problemlos mithalten. Übung machte den Meister und so redete er viel, sagte aber so gut wie gar nichts und statt vom Besuch seiner Freunde zu berichten, fabulierte er die wenigen Erlebnisse seiner letzten beruflichen Nordfrankreich-Reise zu einem Sommerurlaub um. Kein Problem.
Die Eröffnungsansprache kam, sie war angenehm kurz und knapp und als der Gastgeber dann empfahl, auch die Herren dürften sich gerne ihrer viel zu warmen Jacketts, Blazer und Fräcke entledigen, wurde dies viel enthusiastischer aufgenommen als die Ansprache an sich.
Der Gastgeber verwies auf einige spezielle Gäste, F. wurde diesmal nicht gezielt genannt, es war ihm recht so, doch sein Kunde hatte die in Frage kommenden anderen Gäste bereits auf ihn angesetzt.
Und so kam es, dass F. die ersten beiden Stunden zwischen Ansprache und Eröffnung des Buffets überwiegend Neukundenkontakte hatte, die er in der nächsten Woche oder auch erst am Ende der Ferienzeiten beleben könnte. Wieder redete er viel und versprach wenig, schon gar keine Gewinnmargen oder andere brauchbare Zahlen, wer das wissen wollte, musste bei F. erst mal selbst die Karten auf den Tisch legen. Das war nichts für diesen Tag.
Das Büffet mundete nicht nur ihm. Erstaunt erkannte er bei näherer Betrachtung, dass die „Pärchen“, die er während der Anfangsgespräche auszumachen geglaubt hatte, beim Essen nicht mehr unbedingt zusammen waren. Im Gegenteil. Er erkannte zum ersten Mal auf so einer Veranstaltung, dass er zwar als Single Gast war, dieses Stigma beileibe aber nicht als einziger trug. War es ihm bisher nie aufgefallen? F. schalt sich selbst der Unachtsamkeit, achtete er doch sonst peinlich genau auf solche Details, von denen er und seine Branche an sich lebten. Oder war es wirklich die erste Party mit mehr als nur zwei alten Witwen, die nur der Tradition wegen noch invitiert waren? Oder war es ihm heute nur deshalb so gut aufgefallen, weil dies eine der ersten Partys war, auf die er gerne gegangen war, mit fröhlichem Pfeifen schon am Morgen? Noch dazu fröhlich aus unbekanntem Grunde?
Er wusste es nicht und beschloss daher, in Zukunft besser aufzupassen, nun aber seine Überlegungen in dieser Richtung zu beenden. Er schaute sich um. Nicht mehr so diskret wie sonst immer, sondern – er musste ein leises Lachen unterdrücken – er kam sich plötzlich so vor, wie bei einem seiner selteneren Besuche in einer Bar. Egal, ob schwul oder hetero, alle in diesen Bars waren an Neuem und vor allen neuen Leuten interessiert, jedes Mal, wenn die Tür aufging. Hier ging die Türe nicht mehr auf, aber F. kam es so vor, als würde plötzlich die gesamte Gästeschaft noch einmal an ihm vorbeidefilieren, sich besichtigen lassen.
Das Penthouse besaß nach außen überwiegend Glaswände, doch sie reichten ihm nicht, sein eigenes Erscheinungsbild ausreichend zu beurteilen, zu erkennen, wie er denn heute wirkte. Also beschloss er, auch den mehreren Gläsern Saft und dem einen Glas Sekt in seiner Blase zu folgen, suchte die Toilettenräume auf.
Ein leiser Pfiff der Überraschung stahl sich unbeabsichtigt von seinen Lippen als er das Herrenklo betrat. Zum einen war dieses Penthouse offenbar weniger auf Wohnen, denn auf Party und Gäste eingerichtet und bot somit mehrere Kabinen und auch mehrere Pissoirs an, zum anderen – und so etwas hatte er noch nie gesehen – war der gesamte Raum vom Boden bis zur Decke in einem einheitlichen, sehr dunklen Blauton gehalten, in den große Mengen goldenen Staubs eingesprenkelt war. Fasziniert trat er an eine Wand heran, fasste sie an, sie ließ sich kühl und glatt berühren, die Sprenkel waren wirklich nur in der Farbe, ja eigentlich in dem Lack enthalten. Mit dem Kontrast zum blendend weißen Sanitärporzellan, das zudem noch jeweils mit eigenen Scheinwerfern angestrahlt war, wirkte der Raum ungeheuer. Ungeheuer kühl und sachlich und doch zugleich wohnlich und – es fiel ihm erst auf dem Nachhauseweg ein – wie der Weltraum.
Ein leises Lachen einer einzelnen männlichen Stimme aus der Richtung der Waschbecken erreichte sein Bewusstsein und riss ihn aus seinem Erstaunen. Fast erschrocken drehte er sich um, die Quelle des Lachens lächelte ihn freundlich an.
„Ich freue mich immer wieder, wenn die Leute so auf meine Installationen reagieren wie Sie. Monsieur Quack, wenn ich mich nicht irre?
Olivier TrèsChic“, stellte er sich vor und reichte dem immer noch verdutzten F. die Hand. F. ergriff sie eher automatisch, schüttelte sie, er kam langsam wieder zu sich und schob sofort hinterher „Enchantée, Monsieur TrèsChic, nennen Sie mich doch bitte einfach Francois, das reicht.“
Lächelnd erwiderte der Fremde den festen Händedruck. „Olivier reicht ebenfalls, TrèsChic ist nur mein Künstlername. Ich bin Raumdekorateur. Eigentlich heiße ich Leon Kowaltschik.“
„Oh, Leon? Und nicht Sugar?“
Olivier brauchte einen Moment, dann hellte sich seine Miene zu einem erneuten Lachen auf. „Oh, nein, nein. So schlank bin ich nicht, ich kann auch nicht singen und naturblond, na, das würde mir einiges an Friseurkosten im Monat ersparen!“
„Nobody is perfect“, ergänzte F. aus dem Fundus des Films „Manche mögen´s heiß“.
Sie lachten nun beide.
„Was führt Sie auf diese öde Party?“, fragte Olivier frech und F. sah ihn leicht erstaunt an.
„Das Gleiche wie Sie, vermute ich mal. Die Geschäfte. Bei mir ist es das Geldgeschäft.“
Olivier nickte. „Ja, habe ich schon vernommen. Ich bin hier, weil es aktuell in tout Paris dank der begonnen Ferien wenig Abwechslung gibt und zum anderen, weil ich es liebe, in den von mir gestalteten Räumen solche Reaktionen wie die Ihre zu sehen.“
F. grinste ihn an. „Sie haben mit der Toilette aber wirklich ein Meisterwerk abgeliefert. Sind Sie hier in dem Haus sonst noch wo tätig gewesen?“
Olivier schüttelte leicht den Kopf. „Nein, nicht in dem für Sie sichtbaren Bereich. Ich habe noch die Toiletten der Mädels gemacht, die sind in tiefes Weinrot getaucht, sieht ebenfalls gut aus, wie im Uterus.“
F. und er lachten gemeinsam los. „Wo Sie überall schon waren“, meinte F.
Olivier sah ihn an. „Wieso? Sie doch auch!“
„Ja, aber ich erinnere mich nicht mehr dran.“
„Ich auch nicht, leider“, lachte Olivier zurück. „Manchmal würde ich es gerne noch. Als meine Schwester zum letzten Mal schwanger war, habe ich zumindest gerne an ihrem Bauch gehört, das weckte in mir so etwas wie eine Erinnerung.
Aber ich habe im Internet etwas entdeckt: da gibt es doch tatsächlich einen Film in die Fruchtblase hinein. Dauert zwar ewig, bis der runtergeladen ist, ist aber hoch interessant.“
„Internet? Ach ja, ich habe davon auch schon gehört. Diese neue Computertechnik, die hier irgendwann einmal Minitel ablösen will. Ich habe davon keine Ahnung.“
„Ja, genau. Nur das mit dem Irgendwann: ich versichere Ihnen, das wird schneller gehen als Sie denken!“
Die nächste halbe Stunde sog F. einen fachlichen wie auch verständlichen Vortrag über das neue Internet in sich auf und beschloss, dass diese Technik nicht nur einen Blick aus technischer, sondern auch aus finanzieller Sicht würdig sei. Während Olivier ihm die notwendige Hardware dafür erläuterte, konnte er sich den Mann einmal ansehen.
„Ich muss vielleicht einmal zusammenfassen, dass ich damals bald 28 Jahre alt war. In der Blüte meiner Jahre und mit allem versehen, was man in diesem Alter haben kann: Geld, eine eigene Wohnung, Gesundheit, eine gewisse Macht, die einem zumindest die Einladung zu so einer illustren Party brachte.
Ich hatte nicht alles, was ich auch haben wollte: ich fühlte mich – in Grenzen – einsam, mir fehlte ein Lebewesen und in diesem Moment beschloss ich, mich einmal nach einer Katze umzusehen. Einer richtigen Hauskatze, nicht so einer Katze, wie wir sie im Zirkus gerne gehabt hatten und uns kaum leisten konnten.“
F. machte eine kleine Pause und grinste mich an. Ich grinste zurück, also machte das Gesicht, das eine Perserkatze machen kann, wenn sie grinst, ich verstand, dass er damit eine der wilden Großkatzen meinte, Tiere, die mit mir zwar verwandt sein sollen, aber das ist ja ein Rinnsteinkater auch. Mit so was wollte ich nichts zu tun haben. Nein, gar nichts!
„Dieser Olivier war in ungefähr meinem Alter, wenn auch ein ganz anderer Typus. Eigentlich alle auf dieser Feier waren konservativ gekleidet, im Ein- oder Zweireiher, grau, schwarz oder blau über weißem oder hellblauem Hemd, dazu Krawatte, die wir aber fast alle schon auf Geheiß unseres Gastgebers abgelegt hatten. Manager-Drillich eben. Selbst die Damen hielten sich an konservativen Richtlinien fest.
Nur Olivier war anders. Ich erinnere mich plötzlich an den Anfang des Abends, schon da war mir der in creme-weiß gekleidete Schönling aufgefallen. Als er seine Jacke beiseitelegte, sah man erst recht sein knallrotes Hemd. Eine Krawatte hatte er gar nicht getragen, dafür aber die oberen drei Knöpfe des Hemdes offen gelassen, unter denen eine gebräunte, haarfreie Brust zu erkennen war. Mir fielen gerade auch da die erregt-überraschten Gesichter einiger der Damen auf, deren Interesse an Olivier sich aber sehr bald verflüchtigte.
Mir wurde da gerade klar, warum.“
F. ging es wie eine Seifenblase auf. Olivier war kein Schönling, er war einfach gut aussehend. Und er stand nicht auf Frauen.
F. begann plötzlich, ein weitaus interessanteres Interesse an dem jungen Mann zu haben, als an allen seinen anderen Gesprächspartner dieses Abends zusammen. Sein Teil in der Hose hatte sich gemeldet, teilte ihm mit, dass es immer noch pinkeln müsse (die Toiletten hatte er zwar besichtigt, darüber aber den Sinn und Zweck ihres Besuchs vergessen), auf der anderen Seite aber rein gar nichts dagegen hätte, dabei nicht von F. gehalten zu werden. Um dieser Information Nachdruck zu verleihen … F. beeilte sich, mit einer winzigen Entschuldigung, die Toiletten noch einmal aufzusuchen und entgegen seines üblichen Pinkelverhaltens, sich nicht an eines der Becken zu stellen, sondern eine Kabine aufzusuchen. Darin entspannte er seinen Kleinen per Hand und mit dem Gedanken, dass sie beide heute Nacht vielleicht nicht alleine sein müssten. Sein Kleiner akzeptierte diese Hoffnung und versprach, bis dahin möglichst brav zu sein.
F. musste sehr erleichtert dreingeblickt haben, denn Olivier als nicht feixend zu bezeichnen, wäre gelogen. „War wohl sehr drückend gewesen?“, meinte er zweideutig, doch F. konnte schon wieder denken und antwortete daher schlagfertig.
„Ja, denn eigentlich hatte ich ja vorhin schon so einen Drang, als Sie mich mit Ihrem Design überraschten.“
Olivier nahm die beiden Zweideutigkeiten mit einem Augenzwinkern entgegen. „Ja, ja, dieser Drang und dieser Druck immer. Es ist schon schrecklich. Das kann ja richtig weh tun.
Und dann war ich so böse und habe Sie mit meinem Aussehen davon abgehalten!“
F. prustete los. „Sie sind mir ja ein ganz ein Schlimmer, Monsieur. Was sagt denn Ihre Familie dazu, wenn Sie dort solch böse Aussagen treffen?“
„Das weiß ich nicht. Ich habe sie seit vielen Wochen nicht mehr gesehen. Sie wollen so viel von mir nicht mehr wissen. Außer natürlich, ich würde ihnen monatlich einen Scheck für ihren nichtsnutzigen Unterhalt schicken.“
F. nickte versonnen. „Ja, das könnte meiner auch so passen. Meine Familie hat einen kleinen Zirkus, wandert vom Süden Frankreichs nach Italien und zurück. Geld könnten die immer brauchen. Es ist nur gut, dass sie keine Ahnung haben, ob oder wie viel ich davon habe. Ich glaube, die würden sogar hier in Paris ihr Zelt aufbauen.“
Olivier lachte leise. „Ja, die Familien. Schon schrecklich. Bei mir ist es nur nicht so einfach wie bei Ihnen, mein Einkommen zu verschweigen. Wenn man immer wieder in den angesagten Wohnmagazinen genannt wird, dämmert auch der dümmsten Mutter und dem alkoholisiertesten Ex-Vater, dass da was zu holen sein könnte. Da haben Sie es vermutlich leichter. Und da Sie hier auf dieser Veranstaltung sind, ist mir auch klar, dass Sie nicht am Hungertuch nagen.“
F. nickte. „Mais bien sûr1, ich habe es da wirklich leichter. Ich glaube, die wissen noch nicht mal, was ich beruflich mache. Es hat sie auch nie so interessiert, dass ich ihnen Lügen auftischen musste. Vor ein paar Tagen ist mir aufgefallen, dass ich sie vor knapp zehn Jahren das letzte Mal gesehen habe. Seitdem nur ab und zu mal ein Telefonkontakt.
Mit dem Hungertuch haben Sie natürlich recht. Doch was nützt ein nicht hungerndes Tuch, wenn man alleine zu Tische sitzt und einem das Essen dann auch nicht schmeckt?“ F. hatte beschlossen, aufs Ganze zu gehen, mal mehr aus sich herauszulassen. Dass er Single war, dürften hier die Allerwenigsten wissen. Wer heute gefragt hatte, den hatte er mit ausweichenden Antworten in der Richtung „Freundin schon in der Bretagne“ versorgt. Bei Olivier, so beschloss er und erinnerte sich an die Hoffnung, die er seinem Kleinen gemacht hatte, würde er diese ganze Vorsicht fallen lassen.
„Sie sind also auch ganz alleine?
Das kommt mir so bekannt vor. Eine schöne Wohnung, aber wenn einen niemand begrüßt, wenn man kommt …“
Sie nickten beide langsam mit dem Kopf wie zwei alte Herren, die gemeinsam der lang vergangenen Jugend nachhingen.
F. erhob seinen Kopf als Erster. „Aber das muss ja nicht so bleiben. Nicht wahr?“ Funkelnd sah er dabei Olivier an und in dessen Augen spiegelte sich der Wunsch.
Es waren nicht die Funken der Liebe, sondern nur das Funkeln des Begehrs nach dem anderen. Doch auch das kann man ja als guten Anfang bezeichnen.
1 Aber, natürlich
Olivier
F. konnte sich nicht daran erinnern, dass er schon einmal so glücklich gewesen war. Er und Olivier hatten die Party nach einer Anstands-Stunde, okay, es wurde nur eine sehr knappe Stunde, gemeinsam verlassen und Olivier hatte F. angeboten, ihn im Auto heimzufahren.
F. gingen die Augen etwas über. Olivier führte ihn zu einem goldfarbig lackierten Maserati Cabrio. Er lachte. „Ja, ich weiß, es ist eigentlich Irrsinn, in Paris ein Auto zu haben und damit auch zu fahren, doch ich bin das meinen Kunden schuldig. Das Gold ist im Übrigen eine Sonderlackierung. Passt am besten zu meinen Haaren!“
Sie lachten wie die Irren als Olivier mit „standesgemäß“ quietschenden Reifen den Wagen auf die Straße lenkte und dann – ordentlich, wie F. es sich erbat – nach Hause fuhr. Zu F. nach Hause.
„Wow, hier wohnst Du? In dieser Gegend? Mann, das hätte ich wissen müssen, dass hier noch eine Wohnung frei war. Dagegen wohne ich ja fast in den Slums von Paris!“
F. lachte und knipste erst mal gemütliche Beleuchtung an, bevor er zwei Drinks mixte. Beide leicht, weder wollte er alkoholschwer ins Bett sinken, noch wünschte er dies von Olivier.
Der restliche Abend war nicht mehr lang und beide waren sich stillschweigend einig gewesen. F. war dies mehr als recht, fühlte er sich doch dank mangelnder Übung in Gesprächen über seine Wünsche oder Bedürfnisse sehr beklommen, wurde immer noch leicht rot – etwas, was ihm ihn vertrauter Umgebung wie zum Beispiel bei Martin, Thomas, Max oder Lucien nie passierte. Auch in London, in Soho hatte er sich nicht sonderlich wohl gefühlt, doch seine dortigen Eroberungen fanden immer in den ausgewiesenen Bars statt – da wusste jeder vom anderen, dass auch der wollte.
Insofern war dieser Abend in Paris eine Premiere. In der geräumigen Dusche erkundigten ihre flinken Hände sanft ihre Körper, F. gefiel, was er sah und fühlte und Olivier offenbar ebenso. Sie waren beide nicht mehr so jung, dass sie gleich in der Dusche ein erstes von vielen Malen abspritzen mussten, aber beider Ständer zeigten erregte Standfestigkeit. Sich von der Größe von Oliviers Standarte offiziell beeindruckt zu zeigen, wäre F. nicht im Traum eingefallen. Ebenso wie er bei Kunden seltenst deren stilvolle (oder oftmals auch stillose) Einrichtung lobte – zumindest nicht, bevor es nicht zu einem annehmbaren Vertragsabschluss gekommen war, doch die 24x7 von Olivier waren beeindruckend, nichts aber, was er aber nicht schon mal gesehen oder in sich gespürt hatte. Ein leichter Aufschwung in seinem Schwanz zeitigte sich als Erinnerung an Ralph. Doch F. fiel ein, dass Olivier kein Mietjunge war, daher brummte er gerade noch rechtzeitig sehr zufrieden, als er Oliviers Prachtstück in der Hand wog und Olivier strahlte ihn an. Gerade noch so geschafft, dachten sich wohl beide, doch beide waren Schauspieler genug, diese kleine ungute Regung vor sich zu verbergen.
Olivier wollte es vermutlich ebenso wenig zugeben wie F., dass ihm gefiel, was er sah. Er hatte in Paris ausreichend viele Bekanntschaften und kleine Liebschaften gehabt, um genau zu wissen, dass dieses Teil und alles, was an dem Schwanz sonst noch dranhing, von besonderer Güte war. Selten hatte er einen Mann erlebt, der von Anfang an so sauber war, wie er es für sich reklamierte, noch dazu jemanden mit Geist und Stil – ja, auch mit einem Stiel, der ihm ebenso gefiel – kultiviert, gute Manieren beim Essen, kein Trunkenbold und zudem nicht arm. Vermutlich zumindest. Die Wohnung auf alle Fälle, ihre Größe und ihre Lage, zeugten von Geld, wenn auch die Einrichtung eher mager war. Doch nachdem er sich später in Grundzügen F.s Geschichte angehört hatte, erkannte er auch, dass F. es gar nicht anders wusste.
F.s Stiel war Olivier genau richtig. Sein eigener wäre ihm viel zu dick gewesen, auch bei F.s fünf Zentimetern würde er schon Probleme bekommen, es aber gerade noch so durchhalten. Vorausgesetzt, dieser Schwanz zeigte nicht noch irgendwelche Überraschungen in Form von zusätzlichen Schwellkörpern. Ein breites Grinsen zog über sein Gesicht, als er des letzten Males mit einem Dickschwanz gedachte. Nicht nur, dass er fast eine Woche nicht gehen konnte, es fiel ihm noch viel schwerer, ständig auf den Leitern auf und ab zu steigen, die sein Beruf so oft mitbrachte. Wäre damals nicht gerade Hauptsaison für seinen Job gewesen, er hätte seinen brennenden Arsch gerne in den kühlenden Fluten des Mittelmeeres gekühlt – im November. Doch es ging einfach nicht. Kühlende Salben halfen nur kurzfristig und mit dem Eispack, den er sich in einer verzweifelten Nacht auflegte, rupfte er sich nach einer halben Stunde die zarten Härchen im Hintern ab, was dann ähnlich schmerzvoll weitere vier Tage das Jammern des engen Loches ergänzte.
F. konnte das Grinsen nicht sehen und musste sich daher keine Gedanken um eine Deutung machen. Er war gerade schon mal in die Knie gegangen, wohlweislich den Schwanz näher betrachtend und vor allen Dingen unter die Vorhaut zu sehen. Der Dampf in der Dusche hätte ihm eine wohlfeile Begründung für seine Aktion gegeben, doch Olivier dachte nicht mal daran, sich über mehr Gedanken zu machen als daran, dass er nun wohl bald eine Zunge um seine empfindliche Glans herum spüren würde – etwas, was er auf allen Häuten seines Körpers sehr liebte und auch gerne von sich aus machte.
F. tat ihm den Gefallen und nahm den Schwanz in den Mund. Seine Erkundung war zu seiner Zufriedenheit ausgefallen, Olivier war auch hinten sauberer als befürchtet und gerne nahm er den Prachtkolben soweit in sein großes Maul, wie ihm dies bei sieben Zentimetern möglich war. Dankbar gedachte er seiner Erfahrungen und der leider schon wieder lange vergangenen Übung mit Thomas´ Kolben.
Ach, Thomas, der würde nächste Woche hier mit Martin aufschlagen und seine plötzlich aufsteigende Freude ließ ihn mit dem fremden Schwanz mehr machen als er ursprünglich zu tun gedachte. Ein leichtes Aufjapsen oberhalb von ihm, gefiltert durch brausendes Duschwasser des gerade hoch aktuellen Regenwald-Brausekopfes, zeigte ihm, dass es nun wohl unfair wäre, gleich wieder aufzuhören und so umrundete seine Zunge die nasse Eichel, für ein Unterfahren der Vorhaut war selbst in seinem Mund kein Platz mehr und er stellte sich schon mal auf den gleich folgenden Erguss in seinen Mund ein; ein Ausstoß, der nur noch schwerlich in der Mundhöhle Platz gefunden hätte und daher gleich in Richtung Magen abtransportiert wurde. Dort könnte er sich, vermischt mit den ganzen leckeren Sachen des Nachmittags, gemütlich verdauen lassen.
„Mon cher, Du ´ast es geschafft, ihn über´aupt in die Mund zu bringen – alle Achtung. Tut mir ja leid, dass ich Dir nicht vorwarnen konnte.“ F. grinste von unten herauf, leckte sich langsam die Lippen und Olivier erkannte, dass F. es so beabsichtigt hatte. „Du bist mirr ja eine ganz eine Schlimmer!“ F. liebte es, wenn zu dem üblichen Klang der französischen Sprache noch so eine erotische Betonung aufgelegt wurde. Er strahlte wie Cattenom.
Sie trockneten sich gegenseitig ab, F. inspizierte dabei den Gast noch ein bisschen genauer, fand auch keine alten oder neuen Pickel vor – er wusste genau, wonach er zu sehen hatte, seine spärlichen Erfahrungen in Frankreich hatten ihn das genaue Hinsehen gelehrt. Bei Olivier fand er auch bei genaustem Hinsehen nichts, was ihn den Abend von sich aus auf einmalig beschränken ließ.