Table of Contents

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Müssen war gestern

ANOUK CLAES

Müssen

war

gestern

Lebe frei und leicht.
Erschließe die innerste Kraft in dir

Unter Mitarbeit von
Marcus Caluori

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Die in diesem Buch vorgestellten Übungen und Beispiele aus der Praxis dienen der Information und Weiterbildung und sind nach bestem Wissen und Gewissen geprüft. Sie sollen jedoch keinesfalls ärztlichen Rat oder Hilfe ersetzen. Eine Haftung des Verlags oder der Autorin sowie der anderen an diesem Buch beteiligten Personen für etwaige Schäden, die sich aus dem Gebrauch oder Missbrauch der in diesem Buch präsentierten Vorgehensweisen ergeben, ist ausgeschlossen.

E-Book-Ausgabe

© 2017 Allinti Verlag GmbH, Allschwil (Schweiz)

Neuausgabe 2020

Umschlaggestaltung: Guter Punkt, München,

unter Verwendung eines Motivs von © francescoch / gettyimages

Satz und Innengestaltung: C. Schaber Datentechnik, Wels,

mit Anpassungen durch Guter Punkt, München

Technische Umsetzung E-Pub: MBassador, Basel

E-Pub-ISBN 978-3-905836-22-6

Diese unkörperliche Ausgabe des Werks ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes erfordert die Zustimmung des Verlags und ist ohne diese strafbar. Das gilt insbesondere, aber nicht nur für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung sowie die Einspeicherung zwecks Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Nutzer verpflichtet sich, die Urheberrechte anzuerkennen und einzuhalten. Alle Rechte vorbehalten.

www.allinti.ch

Inhalt

Vorbemerkung: Alles ist Bewusstsein

Einführung

Geist, Ego und Gefühle

Der Geist und das Ego

Die Gefühle

Angst

Der innere Bodyguard

Die Angst aus der Steinzeit

Der zweite, bekannte Angsttyp

Verschiedene Formen der Angst

Kommunikation mit der Materie

Die Information und ihr Ursprung

Die Materie ist »lebendig«

Kontakt mit der Materie aufnehmen – die ersten Schritte

Wie wir von der Materie lernen können

Häufige Fragen zur Kommunikation mit der Materie

Verbreitete Vorurteile in der Spiritualität

Anhang 1: Das Energiefeld

Anhang 2: Geistiges Reisen

Anhang 3: Information aus dem Informationspool downloaden

Nachwort

Weitere Titel von Anouk Claes

Hörbuch mit praktischen Übungen

Vorbemerkung: Alles ist Bewusstsein

In diesem Buch verwende ich häufig das Wort »Bewusstsein«. Mit Bewusstsein meine ich das, woraus alles besteht – den Grundstoff oder das Göttliche. Alles ist eine Ausdrucksform des göttlichen Bewusstseins. Es gibt nichts, das mehr oder weniger göttlich ist, alles ist aus dem Gleichen, es zeigt sich nur in unterschiedlichen Formen.

Das Wort »Gott« benutze ich deshalb nicht, weil das Buch für alle Menschen gedacht ist, unabhängig von Religion und Glauben. An nichts zu glauben, ist für mich genauso eine Form des göttlichen Bewusstseins, wie an etwas zu glauben. Es soll niemand ausgeschlossen werden, und daher ist das Wort »Bewusstsein« neutraler. Es kann von jeder Leserin und jedem Leser so in ihr oder sein Denken und Glauben integriert werden, wie sie oder er es gern möchte. Zudem kann ich den Begriff »Gott« nicht definieren, kein einziges Wort und auch kein Bild wären passend dafür.

Um eine gute Lesbarkeit zu gewährleisten, benutze ich ausschließlich die meist übliche männliche Form und verzichte auf Doppelbezeichnungen oder Wortkombinationen aus männlichen und weiblichen Formen. Deshalb sollten sich Leserinnen jedoch keineswegs ausgeschlossen fühlen.

Einführung

In der Einführung zur Erstausgabe dieses Buchs im Jahr 2010 schrieb ich, dass es nicht ganz einfach war, den richtigen Titel dafür zu finden. Heute, ein volles Jahrzehnt später, erscheint er mir aktueller denn je. Wir alle haben gewisse Einschränkungen unseres Alltags hinnehmen müssen. Mehr Freiheit im Inneren zu gewinnen, erleichtert es, mit diesen äußeren Einschränkungen besser umzugehen.

Ich hoffe, dieses Buch wird einige brauchbare Anregungen dazu geben, sich auf den Weg zu machen und weiter innerlich zu wachsen. Die Angst ist immer ein Thema. Und wenn man, wie in der aktuellen Zeit, viel Zeit in den eigenen vier Wänden verbringen muss, ist dieses Buch auch eine Hilfe, sich wohler zu fühlen, indem man die Kommunikation mit der Materie, vor allem mit den Gegenständen seines eigenen Alltags, verbessert und den persönlichen Bezug dazu bewusst empfinden kann.

Im ersten Teil geht es um das Ego, den Geist und einige unserer Gefühle, das Thema des darauf folgenden Teils ist Angst, und danach wird die Kommunikation mit der Materie beleuchtet. Zudem gibt es Fragen und Antworten rund um die Spiritualität heute. Was diese Teile miteinander verbindet, ist nicht der Inhalt, sondern die Tatsache, dass einfach alles sein darf. Also beispielsweise, dass es nicht falsch ist, wenn man Angst hat, eifersüchtig ist, mit seinem Auto spricht oder an materiellen Dingen festhält.

Ich werde als »hellsichtig« bezeichnet. Selbst kann ich mit diesem Begriff wenig anfangen, ich bevorzuge für dieses Sehen eher die Bezeichnung »Datenverarbeitung« – das Verarbeiten von Information. Dies kann ich schon so lange, wie meine Erinnerung zurückreicht. Was mich dabei von Beginn an immer faszinierte, ist das Licht, das aus allem zu strahlen scheint. Ich habe mir jahrelang alles Mögliche angesehen, um herauszufinden, ob es etwas gibt, das weniger strahlt als etwas anderes. Das war aber nicht der Fall und es dauerte eine Weile, bis ich verstand, was dies eigentlich bedeutet. Viele sprechen in diesem Zusammenhang von geistiger Entwicklung, von Transformation, von positivem oder negativem Denken. Alle diese Vorschläge sind gut. Aber jemand, der seine Wut transformiert hat, strahlt genauso viel Licht aus wie jemand, der das nicht gemacht hat. Und ein Mensch, der weitgehend auf Materielles verzichtet, strahlt genauso viel Licht aus wie jemand, der das nicht tut.

Was ich mit diesem Buch sagen möchte, ist, dass jeder Weg in Ordnung ist, jeder Weg ist eine von unendlich vielen Möglichkeiten. Deswegen ist es auch in Ordnung, wenn man so bleibt, wie man ist.

Zu wissen, dass es okay ist, wie es ist, das kann sehr beruhigend sein. Es kann einem nicht nur das Leben erleichtern, sondern einen unter Umständen auch von vielerlei Beschwerden, Ängsten und Nöten befreien. Was dabei möglich ist und wie Sie vorgehen können, erkläre ich in diesem Buch. Anhand von Praxisbeispielen und Übungen können Sie vieles davon selbst nacherleben. Ich wünsche Ihnen viele neue Erkenntnisse und vor allem auch: Spaß an der Sache und damit am Leben!

Anouk Claes

Basel, im Mai 2020

Geist, Ego und Gefühle

Der Geist und das Ego

Ist das Ego schlecht? Muss man sich bemühen, seine egobezogenen Gedanken zu kontrollieren? Oder gar: Kommt spirituell weiter, wer sein Ego ablegt?

Für mich sind Ego und Geist in gleichem Maße wichtig. Weil wir einerseits aus Materie bestehen, andererseits aus »Nicht-Materie«. Das Ego repräsentiert den Materie-Teil und der Geist den materielosen. Diese zwei Hälften sind Formen des gleichen Bewusstseins, der eine Teil schwingt anders als der andere, deswegen wirkt der eine fest und der andere nicht.

Die Wesensarten von Geist und Ego

Jeder Mensch ist eine Form von Bewusstsein, das sich nicht definieren lässt, sondern alles ist. Als Menschen auf dem Planeten Erde haben wir Helfer, die es uns ermöglichen, hier unsere Erfahrungen zu machen. Unser Geist und unser Ego sind zwei dieser Helfer, so wie auch unser Körper und unsere Gefühle. Es gibt noch viele weitere, etwa unsere Angst und die Materie, die im zweiten und dritten Teil des Buches besprochen werden.

Auf Geist und Ego gehe ich hier separat voneinander ein. Dies ist anfänglich etwas gewöhnungsbedürftig, da es für die meisten fremd ist, sie einzeln und von außen zu betrachten. Häufig schreiben wir dem Geist gute Eigenschaften zu und dem Ego schlechte. Viele Menschen versuchen deshalb, nur im Geist zu sein. Das ergibt eine sehr einseitige Existenz, da wir eben nicht nur Geist sind. Anerkennt man die beiden als zwei Helfer, sieht man, dass das Ego für etwas ganz anderes gedacht ist als der Geist, dass es aber ebenso unentbehrlich ist. Ein Vergleich: Wenn man mit einem Städteführer in einem Urwald nicht viel anfangen kann, weil er sich nicht auskennt, liegt das nicht am Führer – man hätte einfach einen anderen Helfer fragen sollen. So ähnlich verhält es sich mit Geist und Ego: Beide sind grundverschieden, aber jeder ein Experte auf seinem Gebiet. Alle unsere Helfer sind Begleiter, Werkzeuge, Partner.

Im Folgenden beschreibe ich Geist und Ego in unterschiedlichster Hinsicht, da beide so verschieden sind, aber im Team bestens zusammenarbeiten. Keiner steht dem anderen im Weg, wenn sie das tun können, wozu sie fähig sind.

Leider liegen die zwei – und andere unserer Helfer – im Alltag häufig im Kampf miteinander, weil wir sie nicht als Team arbeiten lassen. Häufig versuchen wir, einige der Teammitglieder loszuwerden, was etwas schwierig werden kann. Es ist ähnlich wie bei unserem Körper, in dem jede Zelle, jedes Organ seine Arbeit macht. Da würde es uns nie in den Sinn kommen, unserem Magen zu sagen: »Okay, Schluss jetzt mit all diesem Verdauen. Du hörst auf damit. Die Leber ist so wundervoll, es reicht, wenn sie arbeitet.« Das klingt absurd, aber es ist das Gleiche, wenn jemand sein Ego ablegen will, um nur noch geistig zu sein.

Geist und Ego in Bezug auf Information

Information versus Struktur

Ego und Geist verarbeiten Informationen oder Daten auf sehr unterschiedliche Weise und haben auch jeder eine andere Struktur. Es ist wie bei einer Maschine, die Päckchen auf ein Band legt. Die Päckchen sind die Information, und wie die Päckchen aufs Band gelegt werden, das ist die Struktur. Geist und Ego haben eine völlig unterschiedliche Art, mit den gleichen Päckchen umzugehen: Der Geist legt sie beliebig nebeneinander, und das Ego reiht sie auf und verbindet sie untereinander.

Betrachtungsweisen der Information

Man kann Information auf sehr viele Arten beschreiben und einteilen. Ich überlegte mir lange, welche Art der Aufteilung für die übersinnliche Arbeit am praktischsten ist. So kam ich auf »sichtbare« und »unsichtbare« Information.

DIE SICHTBARE INFORMATION

Als sichtbare Information bezeichne ich die Art Information, die wir mit den physischen Augen sehen können. In unserer heutigen Gesellschaft sind wir durch Fernsehen, Radio und weitere Medien von solchen Mengen an Information umgeben wie nie zuvor. Jeder hat jederzeit Zugang zur gewünschten Information – insbesondere durch das Internet.

DIE UNSICHTBARE INFORMATION

Mit unsichtbarer Information meine ich Information in dem Stadium, bevor sie eine Form bekommt und sichtbar wird. Nimmt man ein Buch zur Hand und liest darin, ist das sichtbare Information. Doch wo war diese Information, bevor sie aufgeschrieben wurde? Man kann den Ort nicht genau angeben. Ein Vergleich mit dem Internet: Wenn wir über eine Suchmaschine etwas abrufen, erscheint es auf unserem Bildschirm. Aber wo war es vorher? Begnügen wir uns hier einmal mit »irgendwo«. Man hört auch aus der Quantenphysik, dass Information nicht lokal ist, das heißt, sie ist nicht an einen Ort gebunden – und auch nicht an die Zeit.

Unsichtbare Information nenne ich auch Informationswelle, weil ich persönlich sie als wellenförmiges Etwas wahrnehme. Eine weitere passende Bezeichnung ist »Möglichkeitsraum«, denn die unsichtbare Information beinhaltet alles nur Denkbare und Undenkbare. So kann ich sie nur annähernd beschreiben: Unsichtbare Information ist alles, was jeder Mensch je gedacht hat, noch denken wird und hätte denken können; alles, was je passiert ist, noch passieren wird und hätte passieren können – über riesige Zeitspannen hinweg, denn Information hat keinen Anfang und kein Ende und beinhaltet Vergangenheit und Zukunft gleichermaßen. Eine solche Fülle ist für uns sehr, sehr schwer vorstellbar.

Unsichtbare Information sichtbar machen

Man kann es so sagen: Wir sind von einer riesigen Informationsmenge umgeben, und jeder kann aus ihr das herausholen, was er braucht, und in beliebige Worte fassen, ganz wie er möchte. Das ist eigentlich genauso wie beim Beispiel Internet: Wenn wir einen Begriff bei einer Suchmaschine eingeben, machen wir mit einem Klick ein kleines Stückchen Information auf unserem Bildschirm für uns sichtbar. Wir sind ein Teil der Ganzheit und tragen die Ganzheit ebenso in uns, das heißt auch, wir sind ein Teil dieser Informationsmenge und sie ist ein Teil von uns.

Aus der Unterteilung in sichtbare und unsichtbare Information resultiert eine zweite, für unsere Arbeit praktische Aufteilung:

Die Information, die wir bewusst aus der Welle aufgenommen haben: die Information in uns.

Die Information um uns herum: die Informationswelle selbst.

Weil wir Teil der Welle sind, ist dieser Unterschied für uns theoretisch schwer nachzuvollziehen. Deswegen unterscheide ich in der Praxis zwischen dem, was ich bewusst weiß, und dem, was ich nicht weiß.

Sokrates hat einmal gesagt, dass man jemandem nur die richtigen Fragen stellen müsse, um das Wissen aus ihm hervorzuholen. Ich bin davon überzeugt, dass das stimmt. Mit vielen richtigen Fragen könnte man beispielsweise das Wissen aus mir herausholen, wie sich ein Motor zusammenbauen lässt. Aber ich bin mir im Klaren darüber, dass ich das jetzt bewusst nicht weiß.

Aus dem Blickwinkel von sichtbarer und unsichtbarer Information sowie dem bewussten Wissen und dem Nicht-Wissen, teilen sich die Rollen von Geist und Ego wie folgt auf:

Geist:
Manager der »unsichtbaren« Information mit Zugang zum bewussten Wissen

Ego:
Manager der »sichtbaren« Information und des bewussten Wissens

Geist und Ego – ihre Charakteristik

In den folgenden, steckbriefartigen »Persönlichkeitsbeschreibungen« finden sich detaillierte Darstellungen über die Wesenszüge, Merkmale, Eigenarten und Besonderheiten unserer beiden Helfer Geist und Ego.

»Persönlichkeit« und »Lebenslauf« des Geistes

Größe:

Mit zurzeit existierenden Messgeräten nicht messbar, jedenfalls größer als der Körper des Menschen. Der Geist wird ungern ausgemessen, da er Vergleiche nicht ausstehen kann; er findet reale Messwerte schwer fassbar.

Augenfarbe:

Beliebig; er nimmt Farben eher als Schwingung wahr, und mit etwas Übung ist die Schwingung veränderbar.

Gewicht:

Schwerelos.

Geburtstag:

Unbekannt, da er schon immer vorhanden ist und ewig existiert.

Wohnort:

Überall zu Hause, er kann sich aber auch fühlen, als wäre er nirgendwo zu Hause, wenn der Ausgleich durch das Ego fehlt.

Arbeitsort:

Überall; wenn ein Mensch aber an seinem Arbeitsort unzufrieden ist, kann er im Geist woanders hingehen und dann abwesend wirken.

Ausbildung:

Er hat Zugang zur sichtbaren und unsichtbaren Information, also zu allem, was es zu wissen gibt. Er befasst sich meistens zuerst mit dem, was in seinem Umfeld an Wissen geglaubt wird; entweder bleibt es dabei oder aber er eignet sich auch ganz anderes Wissen an, dem sind keine Grenzen gesetzt.

Wesenszüge:

träumt sehr gern, unter anderem von den endlosen Möglichkeiten, die von ihm wahrgenommen werden können,

ist am liebsten ausgeglichen,

braucht sehr viel Freiraum,

kein Interesse an Vergleichen oder Wettbewerb,

kann alles annehmen, wie es ist,

ist sehr neugierig,

hat ein schlechtes Gedächtnis für die sichtbare Information,

kennt sich mit Raum und Zeit nicht aus, nimmt alles gleichzeitig wahr,

denkt sich gern die schönsten Bilder aus, hat Visionen für die Zukunft in allen Lebensbereichen; kann eine große Vision haben und benötigt vor allem in diesem Bereich Hilfe vom Ego. (Betrachten wir zum Beispiel das Fliegen: Der Geist eines Menschen hatte seinerzeit diese Vision und übergab diesen Traum dem Ego, was am Ende zum Bau eines Flugzeuges führte. In sehr vielen Dingen auf dieser Welt, die außergewöhnlich und einzigartig sind, ist die Größe des menschlichen Geistes zu sehen und die Kraft des Egos, das diese Dinge sichtbar machte. Es gibt viele Errungenschaften, an die wir uns in unserem Alltag gewöhnten, die es vor zweihundert Jahren aber noch nicht gab. Alle neuen, sichtbaren Dinge sind aus dem Traum eines Menschen entstanden, der etwas wollte und es mit der Kraft seines Egos in die Materie umsetzte.)

Wahrnehmung:

Nimmt die Materie nur sehr vage wahr, kennt sich besser mit unsichtbarer Information aus; nimmt die Schwingungen der sichtbaren Dinge sehr gut wahr, aber kaum ihre tatsächliche Form. Er hat auch große Mühe, Gegenstände voneinander zu unterscheiden, für ihn sieht alles sehr ähnlich aus, weshalb es auch so mühsam ist, praktische materielle Entscheidungen mit dem Geist zu treffen.

Spezialgebiet in der Wahrnehmung:

Außersinnliche Wahrnehmungen – die Kommunikation mit Verstorbenen oder sonstigen Wesen sowie mit der Natur oder mit Gegenständen gehören in den Bereich des Geistes. Über den Geist steht uns alles Wissen zur Verfügung, das wir benötigen. Dieses Wissen kann aber auch (unaufgefordert) zu uns kommen – statt wir zu ihm – und damit eine ziemliche Verwirrung verursachen. In solch einem Fall ist es gut, wenn man zum Ego wechseln kann, weil dieser Helfer diese Information nicht wahrnimmt.

Verständnis von Schmerz:

Der Geist ist derjenige, der weiß, dass Schmerzen eine Bedeutung haben und der Körper auf diese Art etwas mitteilen möchte. Der Geist spielt auch eine große Rolle bei der Heilung von Schmerzen. Wenn er jedoch damit beschäftigt ist, das Ego – das eben ganz andere Gedanken hat – zum Schweigen zu bringen, bleibt nicht viel Zeit für Überlegungen, was die Schmerzen bedeuten könnten.

Thema Bewertung:

Der Geist ist eine Struktur, die über die Möglichkeit verfügt, nicht zu bewerten, obwohl er meistens Wertvorstellungen hat, zum Beispiel darüber, wie das Idealbild des Menschen aussehen sollte. Wichtig ist, alle Wertungen dem Ego zu überlassen. Viele Menschen, die auf dem spirituellen Weg sind, versuchen nicht mehr zu werten. Dies ist eigentlich ebenso ein Werten – es wird sozusagen das Werten bewertet. Diese Menschen machen technisch gesehen genau dasselbe wie vorher, als sie noch werteten. Der Geist teilt Gedanken nicht in positive oder negative ein, das macht allein das Ego. Für den Geist spielt es in diesem Sinne keine Rolle, was der Mensch denkt.

Beschäftigungen, die nicht zur Bestimmung gehören und die dazu führen, dass der eigene Aufgabenbereich beeinträchtigt wird:

das Ego zum Schweigen bringen,

Entscheidungen treffen, zum Beispiel welches Sofa gekauft werden sollte,

das Körperliche verdrängen,

bewerten.

Lebenslauf:

Der Geist ist eigentlich ständig und gleichbleibend vorhanden, fällt aber in den ersten zehn Lebensjahren weniger auf. Dies hängt auch vom Ego ab. Wird es schon früh verdrängt, kann es sein, dass der Mensch sich im Geist zurückzieht, träumt und abwesend wirkt (was natürlich auch möglich ist, wenn das Ego nicht verdrängt wird). Auch bei sehr schwierigen Lebensumständen bietet der Geist ein Refugium, in den sich das Individuum zurückziehen kann, wenn es auf der Handlungsebene zu unangenehm oder schwierig wird. Je nach Wesensart des Menschen gibt es noch viele weitere Möglichkeiten: Manchmal ist der Geist schon sehr früh aktiv und überaus neugierig, dann kann es sein, dass ihm die Umgebung zu wenig Stoff bietet und er sich langweilt. Dies kommt häufig bei Kindern vor, die dann als hyperaktiv eingestuft werden. In diesem Fall braucht der Geist viel mehr Beschäftigung – in Form von mehr Bildern oder mehr gleichzeitigen Aktivitäten.

»Persönlichkeit« und »Lebenslauf« des Egos

Größe:

Entsprechend der Körpergröße des Menschen, was für Probleme sorgen kann, wenn der Körper in seinen Abmessungen zu klein oder zu groß ist oder generell von dem abweicht, was zurzeit in der Gesellschaft als Norm gilt. Das Ego sorgt für große Unzufriedenheit, wenn die Größe nicht für gut befunden wird; es vergleicht sich sehr gern mit anderen.

Augenfarbe:

Wie die des physischen Körpers, zum Glück jederzeit veränderbar mit gefärbten Kontaktlinsen …, also eher kein Grund zur Unzufriedenheit.

Gewicht:

Entspricht dem des Körpers. Häufig, nämlich wenn von der Norm abweichend, Grund zur Unzufriedenheit.

Geburtstag:

Am selben Tag wie der Körper, es teilt den Jahrgang manchmal nur sehr ungern mit; wenn es noch klein ist, möchte es größer sein, wenn es schon älter ist, möchte es jünger sein. Daher ist das Alter häufig ein Grund zur Unzufriedenheit; das Ego tröstet sich aber gern mit Behauptungen über die anderen Helfer – sehr beliebt ist es, beispielsweise über den Geist zu sagen, wie alt er schon sei, oder über den Körper, wie jung er noch aussehe.

Wohnort:

Am gleichen Ort wie der Körper.

Arbeitsort:

Derselbe, an dem der Mensch arbeitet; falls der Arbeitsort Grund für Unzufriedenheit ist, kann es nicht weg wie der Geist, und so wird es anfangen, unangenehme Gedanken zu generieren. Wenn dies keine Veränderung bringt, kann es sich zusammen mit dem Körper etwas einfallen lassen, um sich die Arbeit zu erschweren (zum Beispiel Schmerzen oder eine Krankheit, um den Menschen darauf aufmerksam zu machen, dass die Umgebung nicht passend ist). Es ist ein sehr sensibles Barometer dafür, ob einem etwas gefällt oder nicht.

Ausbildung:

Es lernt in der Schule, so wie der Mensch selbst auch; hat keinen Zugang zur unsichtbaren Information. Es weiß gern mehr als die anderen und ist sehr ehrgeizig.

Wesenszüge:

denkt linear: eins nach dem anderen,

kann sehr gut analytisch denken und äußerst präzise sein,

hat Freude am Spaßen,

ist zielstrebig,

kann sehr großzügig sein (wenn es gut gelaunt ist),

typische Gedanken: Ich bin der/die Schönste, der/die Beste,

sieht sich selbst gern im Mittelpunkt. Viele haben Angst vor dem eigenen Ego, weil es sich selbst in den Mittelpunkt stellt. Ein zufriedenes Ego sagt: Ich möchte das Beste sein, was ich sein kann. Ein unzufriedenes Ego sagt: Ich möchte besser sein als die anderen. Es ist quasi eifersüchtig auf die anderen Egos, die mehr Freiraum haben.

hat ein Elefantengedächtnis für Fehler und Erfolge,

ist der schnellste Helfer, den wir haben. Das Ego ist vergleichbar mit einer Zeitung: Es weiß alles zuerst und hat zu allem einen Kommentar. Es ist daher auch häufig an sehr vielem interessiert.

wertet alles, was ihm unterkommt, gern auch das, was es gar nicht gesehen hat,

ist die erste Instanz, die einen darauf aufmerksam macht, wenn etwas nicht stimmt. Doch häufig wird nicht auf diese innere Stimme gehört.

Wahrnehmung:

Das Ego nimmt die Materie am klarsten wahr. Es ist eine Gedankenstruktur, die wertet. Das Ego kann nicht anders, sonst könnte der Mensch kaum überleben. Es wertet, ob etwas gut oder schlecht ist, ob etwas gefällt oder nicht. Das Ego sieht nur das, was die physischen Augen auch sehen; es erkennt den größeren Rahmen der Dinge nicht. Es lebt in Raum und Zeit und organisiert den Alltag des Menschen, geht einkaufen, zahlt Rechnungen. Das Ego hat den besten Bezug zur »sichtbaren« Welt, es kann die Zukunftsvisionen des Geistes sehr klar in machbaren, realistischen Schritten ausformulieren. Es plant, rechnet und stellt Motivation und Energie zur Verwirklichung der Dinge zur Verfügung. Weil es die Materie sehr klar wahrnimmt, kann es all diese Aufgaben sehr gut erledigen. Da es im Rahmen dieser Funktionen aber ständig bewertet, wird es für viele Menschen zum Problem.

Außersinnliche Wahrnehmungen:

Das Ego nimmt Außersinnliches nicht wahr und glaubt meistens auch nicht daran. Es kann dem Menschen sehr gut helfen abzuschalten, ihn aber auch ziemlich entmutigen, mit dem Trainieren dieser Wahrnehmungen überhaupt zu beginnen, weil es sich dann leicht ausgeschlossen fühlen würde. Allerdings wird das Ego immer helfen, die außersinnlichen Wahrnehmungen bestmöglich zu sortieren. Es muss dabei aber in Kauf genommen werden, dass es sie weiterhin stark anzweifeln wird.

Spezialgebiet in der Wahrnehmung:

Das Ego repräsentiert das Individuum in Raum und Zeit. Es kennt seine Stärken und seine Schwächen. Es weiß, was zu ihm passt und was nicht. So ist es wie ein Trainer oder Coach, der hilft, ein Ziel zu erreichen.

Verständnis von Schmerz:

Das Ego will nie Schmerzen haben. Es zeigt kein Interesse an irgendwelchen spirituellen Ideen oder Lösungsansätzen über den Schmerz, denn es möchte die Schmerzen einfach nur möglichst sofort los sein, meist unter Wehklagen und mit der Frage: »Wieso gerade ich?« Dieses Denken ist für das Ego völlig normal, und im Idealfall können diese Gedanken des Egos im Geist angenommen werden, ohne dass in die Bewertung gegangen wird.

Bewertung:

Das ist der Bereich des Egos. Es ist seine Aufgabe, die persönlichen Vorlieben zum Ausdruck zu bringen. Das Ego ist für den »Geschmack« des Menschen zuständig. Es befähigt ihn, einen eigenen Stil zu entwickeln, zum Beispiel bei der Kleidung, der Inneneinrichtung, bei Musik und Kunst. Es probiert gern aus und kann den Geschmack häufig wechseln (oder auch lange bei einer Richtung bleiben). Das Ego ermöglicht es, die Einzigartigkeit des Individuums zum Ausdruck zu bringen. Durch die Wertungen »gut« und »schlecht« bewirkt es die unglaublichen Höhen im Leben, aber ebenso die Tiefen – die Superlative in beiden Richtungen, von fantastisch gut bis miserabel schlecht. Ohne die Wertungen des Egos ist alles langweilig, es wirkt eintönig, die Interessen fehlen. Das Ego ist das Salz in der Suppe, es bringt Farbe und Leben in die Dinge. Es sorgt für sehr starke Begeisterung, aber genauso für sehr starke Ablehnung. Es ermöglicht jedem, die Welt heute so zu erleben, als ob er gestern noch nicht gelebt hätte, und damit die Erfahrung, die Dinge immer wieder als neu zu betrachten. Obwohl von der geistigen Perspektive aus Zeit nicht existiert, macht es das Ego dem Menschen möglich, dieses Raum-Zeit-Erlebnis in vollen Zügen zu leben – jedem auf seine eigene Art.

Beschäftigungen, die nicht zur Bestimmung gehören und dazu führen, dass der eigene Aufgabenbereich beeinträchtigt wird:

Probleme entstehen, wenn sich das Ego mit geistigen Themen befasst. Es nimmt sich selbst als von allem getrennt war, weil es das Individuum repräsentiert. Ebenso nimmt es sich vom Bewusstsein getrennt wahr und kann Theorien entwickeln, wie man sich an dieses Bewusstsein annähern könnte. Da es nur die Handlungsebene kennt, geht es hierbei meistens um Handlungen, die der Mensch sich selbst vorschreibt, um mehr oder ein höheres Bewusstsein oder eine höhere Schwingung usw. zu bekommen. Das Ego behauptet gern, es sei eine ältere Seele (obwohl Zeit nicht existiert …), es verwendet generell, aber auch bei geistigen Themen gern Worte wie »mehr«, »höher« oder »weiter«. Nun, ich kann einen höheren Baum in meinem Garten haben als mein Nachbar, aber eine »höhere« geistige Schwingung? Das Ego braucht für die materielle Existenz des Menschen ein Volumen- und Mengendenken. Es muss beispielsweise die Anzahl der Backsteine bemessen können, damit ein Haus gebaut werden kann. Probleme entstehen, wenn ein solches »Bemessen« bei geistigen Inhalten angewendet wird. Dann wird auch auf der Bewusstseinsebene etwas als »höher« oder »niedriger«, »mehr« oder »weniger« eingestuft. Dies trägt dazu bei, dass sich viele Menschen sehr schlecht fühlen, weil sie denken, dass sie eine bestimmte Stufe noch nicht erreicht haben. Doch wir sind in unserem Kern alle gleich, wir machen einfach unterschiedliche Erfahrungen. (Ich bin mir bewusst, dass ich damit etwas drastisch anderes behaupte als viele spirituelle Lehrer und Buchautoren. Ich kann nur empfehlen, den Verstand zu benutzen und selbst zu entscheiden, was man glauben möchte.)

Lebenslauf:

In den ersten Lebensjahren hat das Ego Hochkonjunktur, danach hängt es stark von der persönlichen Umgebung ab, ob es gefördert wird und somit weiter wächst, oder ob es lernen muss, was »man« alles nicht darf.

Die Notwendigkeit von Geist und Ego

Die Persönlichkeitsbeschreibungen von Geist und Ego zeigen klar, wie unterschiedlich die beiden sind – und wie sehr wir sie beide benötigen, um hier auf unserem Planeten Erde leben zu können. Betrachtet man beide Instanzen und ihre jeweiligen Stärken und Schwächen, wird sofort klar, was passiert, wenn man versucht, das Leben ohne den einen oder anderen dieser Helfer zu meistern. Es ist unerlässlich, die Unterschiede zwischen den beiden zu kennen, um auf Fragen und Themen wie die Folgenden eingehen zu können.

»Positives« und »negatives« Denken

Schaden negative Gedanken? Nun, das ist schwer zu beantworten: Bewertet man die eigenen Gedanken, schadet man meistens nur sich selbst, weil man in diesem Fall einen Teil von sich selbst ablehnt. Bewertet man sie nicht, sind es keine negativen Gedanken mehr.

Das Ego wird werten, weil es nicht anders kann, der Geist macht das nicht. Auf die Frage, ob es negative Gedanken gibt, kann die Antwort also nur heißen: Ja und nein, je nach Perspektive.

Regt sich jemand über seine eigenen Gedanken auf, befindet er sich im Ego und versucht aus ihm heraus, diese Bewertungen loszuwerden. Das geht natürlich nicht, was zu echter Verzweiflung führen kann. Versucht man, nicht mehr zu werten, regt sich aber über wertende Menschen auf, ist man ebenso im Ego.

Das Ego setzt sich sehr gern Ziele und möchte sie dann natürlich auch erreichen. Der Geist hingegen hat kein Ziel, er ist zeitlos und kann die Wertungen komplett weglassen. Kann man das Werten seines eigenen Egos annehmen, spielt es keine Rolle mehr, wer wertet und wer nicht.

Werten ist nicht gleich Verurteilen

Über unseren Geist sind wir mit allem verbunden, mit der ganzen Welt und auch mit allem Unsichtbaren. Dies ist der natürliche Zustand. Das Ego achtet auf einen persönlichen Bezug, indem es die Dinge bewertet. Es geht nicht, etwas zu bewerten, ohne einen Bezug dazu herzustellen. So gesehen sind Geist und Ego gleichermaßen eins mit allem – wenn auch auf eine ganz andere Art.

Eine Verurteilung findet für mich im Geist statt und wirkt, wie wenn etwas getrennt wird. Wenn man etwas wahrnimmt und dabei denkt, dass man dies nicht sei, also dies nicht als einen Teil von sich betrachtet, trennt man sich im Geist davon. Weil jedoch die Außenwelt ein Teil von uns ist, trennt man sich in dem Sinne letztlich auch von sich selbst.

Beobachtet man im Außen etwas Ungutes, denkt der Geist: Das bin auch ich. Das Ego hingegen denkt: Das gefällt mir überhaupt nicht. Dies sind zwei unterschiedliche Perspektiven, die nebeneinander existieren können.

Die Weiterentwicklung des Menschen

Müssen wir uns weiterentwickeln und zu vollkommenen Wesen werden? Von der Perspektive des Egos aus gesehen: Ja. Denn das Ego lebt in Zeit und Raum, es hat in diesem Erdenleben noch eine ganze Menge vor und möchte viele Ziele verfolgen.

Von der Perspektive des Geistes aus: Nein. Der Geist kennt keine Zeit, also auch keine Entwicklung; er war schon immer und wird immer sein. Vergangenheit und Zukunft existieren jetzt und gleichzeitig. Er sagt: Wir sind schon längst vollkommen.

Das Ego ablegen

Soll man versuchen, ohne Ego zu leben? Meine persönliche Meinung aus der geistigen Perspektive heraus ist dazu: Es ist ein Weg wie jeder andere auch, er ist nicht besser und nicht schlechter. Aber es ändert nichts daran: Wir sind so oder so schon vollkommen. Wenn wir versuchen, das Ego abzulegen, macht uns das nicht zu besseren Menschen und ebenso nicht zu schlechteren, weil es diese Wertung aus der geistigen Sicht nicht gibt. Das Ego ablegen zu wollen, das ist einfach ein Weg, der uns zum Ausprobieren zur Verfügung steht.

Aus der Perspektive des Egos heraus würde ich sagen: Schade …

Fazit

Mein Geist und mein Ego ermöglichen mir enorm viel: Ich kann mich selbst als ein Teil der Ganzheit und ebenso als Individuum empfinden – beides zur gleichen Zeit. Mein Geist gibt mir eine grenzenlose Auswahl an Möglichkeiten, aus denen ich als Individuum auswählen und mit denen ich Erfahrungen sammeln kann.

Mein Geist ermöglicht mir die Erfahrung der Ewigkeit.

Mein Ego ermöglicht mir die Erfahrung der Einmaligkeit.

Die Gefühle

Wegweiser zur Selbsterkenntnis

In jedem Menschen nehme ich fünf Hauptgefühle wahr: Trauer, Glück, Liebe, Wut und Eifersucht. Für mich sind diese Emotionen alle gleichwertig. Sie sind weder gut noch schlecht, sondern einfach ein Teil von uns Menschen. Ich sehe sie farbig, aber die Farben sind nicht immer dieselben. Trauer erscheint in Blau, ich sehe sie einfach meistens so. Liebe ist gelb, wobei ich sie häufig auch weißgelb oder rosa wahrnehme. Glück ist auch eher gelb, aber um es von der Liebe klar unterscheiden zu können, gebe ich dem Glück eine orange Farbe, wenn ich es aufmale. Wut sehe ich meistens in roter und Eifersucht in grünlicher Farbe.

Die Gefühle können sich – wie eine Art Flüssigkeit – im Körper hin und her verschieben, aber ein Teil des Gefühls bleibt immer an seinem ursprünglichen Ort. Diesen nenne ich den »Sitz« des Gefühls. So sitzt das Gefühl der Trauer im Brustbereich, das Gefühl der Liebe in der Herzregion, Wut im Bauchbereich, Glück in der Mitte zwischen Wut und Trauer, und das Gefühl von Eifersucht nehme ich seitlich auf beiden Seiten des Körpers wahr. Zum Gefühl der Eifersucht gehören auch Neid und Bewunderung.

Häufig werde ich gefragt, wo ich Angst einordne. Für mich unterscheidet sich Angst von den anderen Emotionen, weil sie keinen festen Sitz hat. Angst kann sich überall »hinsetzen« und sich auch vergrößern, bis man nur noch Angst fühlt. Deswegen ist für mich Angst kein Gefühl wie die anderen, sondern ein Schutzmechanismus, der zum Körper gehört – ich werde im zweiten Teil ausführlich dazu kommen.