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Tagebucheintrag vom 20. September 1888, in: Arthur Schnitzler, Tagebuch 1879–1892, unter Mitw. von Peter Michael Braunwarth [u. a.] hrsg. von der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1987, S. 238.
Tagebucheintrag vom 9. Mai 1886, ebd., S. 196 f.; vgl. zu seinen frühen, in aller Regel nicht erhaltenen literarischen Versuchen auch Arthur Schnitzler, Jugend in Wien. Eine Autobiographie, hrsg. von Therese Nickl und Heinrich Schnitzler, mit einem Nachwort von Friedrich Torberg, Wien 1968, bes. S. 45–49.
Tagebucheintrag vom 5. Februar 1891, Tagebuch (s. Anm. 1), S. 316.
Tagebucheintrag vom 9. Oktober 1891, ebd., S. 351 f.
Tagebucheintrag vom 26. Februar 1891, ebd., S. 318.
Dazu und allgemein zum kulturgeschichtlichen Hintergrund vgl. z. B. Gotthart Wunberg, »Einleitung«, in: Die Wiener Moderne. Literatur, Kunst und Musik zwischen 1890 und 1910, hrsg. von G. W., Stuttgart 1981, S. 11–89; vgl. außerdem Dagmar Lorenz, Wiener Moderne, Stuttgart 1995, bes. S. 58–154.
Zur möglichen Herkunft dieses Namens und zu den in den Jahren 1889 und 1890 unter dem Pseudonym ›Anatol‹ veröffentlichten Gedichten vgl. Reinhard Urbach, »Schnitzlers Anfänge. Was Anatol wollen soll«, in: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur 33 (2008) S. 113–154, hier S. 129–136. Allgemein zu Schnitzlers »Anatol-Fundus«, zu dem eine ganze Sammlung von »Einfälle[n], Skizze[n], Entwürfe[n], […] frühen Feuilletons und kleinen Erzählungen« gehören, vgl. ebd., bes. S. 141–144.
Zu den jeweiligen Entstehungsdaten dieser Einakter und dazu, dass Schnitzler im Frühjahr 1892, d. h. nach Abschluss der Zusammenstellung des Zyklus, auch noch ein zu Lebzeiten unveröffentlichtes, ebenfalls der Figur des Anatol gewidmetes Dialog-Fragment Süßes Mädel schrieb, vgl. Urbach (s. Anm. 7), S. 136; zu den Details der Entstehung vgl. zuletzt auch Arthur Schnitzler, Anatol. Historisch-kritische Ausgabe, hrsg. von Evelyne Polt-Heinzl und Isabella Schwentner, Bd. I, Berlin 2012, S. 1–3; neben einem Abdruck der erhaltenen Textzeugen präsentiert diese Ausgabe auch die entsprechenden Skizzen und Pläne zu Anatol (vgl. ebd., Bd. II, S. 1169–1179).
Tagebucheintrag vom 5. Mai 1891, Tagebuch (s. Anm. 1), S. 329.
So in einem Brief an Theodor Herzl vom 25. Juli 1892, in: Arthur Schnitzler, Briefe 1875–1912, hrsg. von Therese Nickl und Heinrich Schnitzler, Frankfurt a. M. 1981, S. 123.
Urbach (s. Anm. 7), S. 136.
Tagebucheintrag vom 9. Juni 1891, Tagebuch (s. Anm. 1), S. 335.
Von den bis Ende 1891 geschriebenen Anatol-Einaktern ausgeschieden werden bei dieser Gelegenheit Das Abenteuer seines Lebens und Anatols Größenwahn. Dazu, dass Schnitzler dem S. Fischer Verlag bereits 1888 vier Einakter unter dem Gesamttitel Treue angeboten hatte, vgl. Jugend in Wien (s. Anm. 2), S. 304.
Tagebucheintrag vom 18. Juni 1892, Tagebuch (s. Anm. 1), S. 378.
Vgl. Anatol. Historisch-kritische Ausgabe (s. Anm. 8), S. 10–12; zu den Ausgaben und Übersetzungen vgl. auch Arthur Schnitzler. ›Anatol‹. Anatol-Zyklus – Anatols Größenwahn, Das Abenteuer seines Lebens. Texte und Materialien zur Interpretation, hrsg. von Ernst Ludwig Offermanns, Berlin 1964, S. 146–148.
Alfred Kerr, »Arthur Schnitzler. Bis zur ›Liebelei‹«, in: A. K., Gesammelte Schriften, Bd. I: Die Welt im Drama, Berlin 1917, S. 119–142, hier S. 121.
Dazu und zu den Uraufführungsdaten und -orten im Einzelnen vgl. Offermanns (s. Anm. 15), S. 184–186.
Sie erfolgt mit nur wenigen Folge-Aufführungen 1893 in Prag-Smichow; vgl. ebd., S. 186.
Zu den Hintergründen der beiden Aufführungen und zu Belegen für eine insgesamt positive Rezeption durch Publikum und Kritik vgl. ebd., S. 187–192.
Dazu und allgemein zu Schnitzlers Lyrik vgl. Peer Trilcke, »Gedichte«, in: Schnitzler-Handbuch. Leben – Werk – Wirkung, hrsg. von Christoph Jürgensen, Wolfgang Lukas und Michael Scheffel, Stuttgart [u. a.] 2014, S. 260–262.
Heinz Politzer, »Diagnose und Dichtung. Zum Werk Arthur Schnitzlers«, in: H. P., Das Schweigen der Sirenen. Studien zur deutschen und österreichischen Literatur, Stuttgart 1968, S. 110–141, hier S. 136.
Detailliert dazu und zu den entsprechenden Belegen vgl. z. B. Gotthart Wunberg, »Fin de Siècle in Wien. Zum bewußtseinsgeschichtlichen Horizont von Schnitzlers Zeitgenossenschaft«, in: Arthur Schnitzler, hrsg. von Heinz Ludwig Arnold, München 1998 (Text + Kritik, 138/139), S. 3–23.
Schnitzlers Brief an Otto Brahm vom 1. Oktober 1905, in: Briefe (s. Anm. 10), S. 518–522, hier S. 520.
Ebd.
Konstanze Fliedl, Arthur Schnitzler, Stuttgart 2005, S. 77.
Dazu und zu Schnitzlers Verhältnis zum Konversations- und Boulevardtheater seiner Zeit vgl. Wolfgang Sabler, »Moderne und Boulevardtheater. Bemerkungen zur Wirkung und zum dramatischen Werk Arthur Schnitzlers«, in: Arnold (s. Anm. 22), S. 89–101; vgl. zuletzt auch Urbach (s. Anm. 7).
Nur in dem aus dem eigentlichen Zyklus ja ausgeschiedenen Einakter Anatols Größenwahn treten mehr als drei sprechende Figuren auf (sieht man von einer kurzen Frage des Dieners Franz in Anatols Hochzeitsmorgen ab).
Vgl. hier z. B. das Hin und Her der Pakete, die Anatol für Gabriele in Weihnachtseinkäufe (nicht) tragen darf, oder aber die Bedeutung von »Vanillencreme« und »Zigarettenschachtel« in Abschiedssouper.
Vgl. Fliedl (s. Anm. 25), S. 76.
Schnitzlers Tagebucheintrag vom 26. Mai 1983, in: Arthur Schnitzler, Tagebuch 1893–1902, unter Mitw. von Peter Michael Braunwarth [u. a.] hrsg. von der Kommission für literarische Gebrauchsformen der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1989, S. 33.
Hartmut Scheible, Arthur Schnitzler in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, Reinbek b. Hamburg 1976, S. 43.
Arthur Schnitzler, Aphorismen und Betrachtungen, hrsg. von Robert O. Weiss, Frankfurt a. M. 1967, S. 53.
Ebd.
Thorsten Valk, »Anatol. Impressionistisches Lebensgefühl und existenzieller Orientierungsverlust«, in: Interpretationen. Arthur Schnitzlers Dramen und Erzählungen, hrsg. von Hee-Ju Kim und Günter Saße, Stuttgart 2007, S. 19–30, hier S. 29.
Ebd., S. 19 f.
Gerhard Neumann, »Die Frage an das Schicksal. Das Spiel von Wahrheit und Lüge in Arthur Schnitzlers Einakter-Zyklus ›Anatol‹«, in: Austriaca 39( 1994) S. 51–67, hier S. 59.
Allgemein zu Schnitzlers Verhältnis zur Gruppe von Jung Wien und ihren Autoren vgl. Dominik Orth, »Schnitzler und Jung Wien«, in: Jürgensen [u. a.] (s. Anm. 20), S. 18–27.
Tagebucheintrag vom 20. Februar 1892, Tagebuch (s. Anm. 1), S. 366.
Schnitzlers Brief an Richard Beer-Hofmann vom 11. März 1892, in: Arthur Schnitzler – Richard Beer-Hofmann. Briefwechsel 1891–1931, hrsg. von Konstanze Fliedl, Wien 1992, S. 34 f.; seine Erfahrungen mit Jung Wien und dem Café Griensteidl hat Schnitzler nur wenig später auch in einem im Wesentlichen 1894 entstandenen Novellenentwurf verarbeitet, der unveröffentlicht blieb und erst vor kurzem unter dem Titel Später Ruhm aus dem Nachlass veröffentlicht wurde; vgl. Arthur Schnitzler, Später Ruhm, hrsg. von Wilhelm Hemecker und David Österle, Wien 2014; vgl. dazu auch Michael Scheffel, »Später Ruhm«, in: Jürgensen [u. a.] (s. Anm. 20), S. 245–247. Zu der etwa zeitgleich entstandenen, wie ein Seitenstück zum Anatol-Zyklus angelegten Erzählung Die kleine Komödie (1895) vgl. Michael Scheffel, Arthur Schnitzler. Erzählungen und Romane, Berlin 2015, S. 44–48.
Anatol. Historisch-kritische Ausgabe (s. Anm. 8), S. 7.
So z. B. in einem Brief an Dora Michaelis vom 22. November 1920, in: Arthur Schnitzler, Briefe 1913–1931, hrsg. von Peter Michael Braunwarth [u. a.], Frankfurt a. M. 1984, S. 221.
Hohe Gitter, Taxushecken,
Wappen, nimmermehr vergoldet,
Sphinxe, durch das Dickicht schimmernd …
… Knarrend öffnen sich die Tore. –
Mit verschlafenen Kaskaden
Und verschlafenen Tritonen,
Rokoko, verstaubt und lieblich
Seht … das Wien des Canaletto,
Wien von Siebzehnhundertsechzig …
… Grüne, braune, stille Teiche,
Glatt und marmorweiß umrandet,
In dem Spiegelbild der Nixen
Spielen Gold- und Silberfische …
Auf dem glattgeschornen Rasen
Liegen zierlich gleiche Schatten
Schlanker Oleanderstämme;
Zweige wölben sich zur Kuppel,
Zweige neigen sich zur Nische
Für die steifen Liebespaare
Heroinen und Heroen …
Drei Delphine gießen murmelnd
Fluten in ein Muschelbecken …
Duftige Kastanienblüten
Gleiten, schwirren leuchtend nieder
Und ertrinken in dem Becken …
… Hinter einer Taxusmauer
Tönen Geigen, Klarinetten …
Und sie scheinen den graziösen
Amoretten zu entströmen,
[8]Die rings auf der Rampe sitzen
Fiedelnd oder Blumen windend,
Selbst von Blumen bunt umgeben,
Die aus Marmorvasen strömen:
Goldlack und Jasmin und Flieder …
… Auf der Rampe, zwischen ihnen
Sitzen auch kokette Frauen,
Violette Monsignori …
Und im Gras, zu ihren Füßen,
Und auf Polstern, auf den Stufen:
Kavaliere und Abbati …
Andre heben andre Frauen
Aus den parfümierten Sänften …
… Durch die Zweige brechen Lichter,
Flimmernd auf den blonden Köpfchen;
Scheinen auf den bunten Polstern,
Gleiten über Kies und Rasen,
Gleiten über das Gerüste,
Das wir flüchtig aufgeschlagen.
Wein und Winde klettert aufwärts
Und umhüllt die lichten Balken.
Und dazwischen, farbenüppig
Flattert Teppich und Tapete,
Schäferszenen, keck gewoben,
Zierlich von Watteau entworfen …
Eine Laube statt der Bühne,
Sommersonne statt der Lampen,
Also spielen wir Theater,
Spielen unsre eignen Stücke,
Frühgereift und zart und traurig,
Die Komödie unsrer Seele,
[9]Unsres Fühlens Heut und Gestern,
Böser Dinge hübsche Formel,
Glatte Worte, bunte Bilder,
Halbes, heimliches Empfinden,
Agonien, Episoden …
Manche hören zu, nicht alle …
Manche träumen, manche lachen,
Manche essen Eis … und manche
Sprechen sehr galante Dinge …
… Nelken wiegen sich im Winde,
Hochgestielte, weiße Nelken,
Wie ein Schwarm von weißen Faltern …
Und ein Bologneserhündchen
Bellt verwundert einen Pfau an …
Herbst 1892
Loris