Pascal Voggenhuber
Zünde
dein inneres
Licht an
Wie du der Schöpfer
deines Lebens wirst
Giger Verlag
1. Auflage 2014
© Giger Verlag GmbH, CH-8852 Altendorf
Telefon 0041 55 442 68 48
www.gigerverlag.ch
Lektorat: Susanne Dieminger
Umschlaggestaltung und Motive:
Hauptmann & Kompanie Werbeagentur, Zürich
Layout und Satz: Roland Poferl Print-Design, Köln
1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2015
ISBN 978-3-905958-42-3
Cover
Titel
Impressum
Einleitung
Wer ich bin und was ich mache
»Zünde dein inneres Licht an«
Kerzen-Meditation »Zünde dein inneres Licht an«
Erlebnis mit einem Verstorbenen an Weihnachten
Schreibe einen Brief an einen Verstorbenen
Zeichen von Verstorbenen, dass es ein Leben nach dem Tod gibt
Meditation »Zeichen eines Verstorbenen«
Schicke mithilfe deines Geistführers lieben Menschen Licht
Positives Denken, aber richtig
Heilung von destruktiven Situationen
Die Spiegel-Übung
Inspirierte Texte für dich selbst
Kritisieren und jammern ja, aber dann richtig
»Loslassen«
Was-willst-du-wirklich-Übung
Der Einfluss der Ernährung auf das innere Licht
Gesundheit
Lade deinen Geistführer ein und segne
Raus aus der Komfortzone
Umgib dich mit Lichtvollem
Die Welt als Spiegel und Impuls
Auf Zeichen achten
Kreiere eine lichtvolle Persönlichkeit und einen Missing Link
Schlusswort und Ende mit den Ausreden
Danke
Über den Autor und Kontakt
Pascal Voggenhuber im Giger Verlag
Es war ursprünglich eine Idee meiner Verlegerin Sabine Giger, ein Buch zur Weihnachtszeit zu machen. Mit dieser Idee hatte ich erst einmal meine Probleme, weil ich nicht wusste, was ich zu diesem Thema beitragen könnte, doch mein Geistführer, der große Bär, gab mir gleich zu verstehen, dass ich zusagen soll. So begann ich, an diesem Buch zu arbeiten. Während des Schreibens entfernte ich mich jedoch immer mehr vom Thema Weihnachten, sodass plötzlich ganz andere Themen in den Vordergrund rückten, nämlich: Wie kann ich mein inneres Licht entzünden? Wie komme ich zu meinem wahren Kern und wie kann ich mein Potenzial zum Ausdruck bringen?
Schließlich postete ich das geplante Cover auf Facebook und fragte meine Follower, was sie von einem Buch mit diesem Cover erwarten würden. Ich war überrascht, dass fast alle die Richtung erwarteten, die mein Buch tatsächlich mehr und mehr einschlug, und niemand sich ein »Weihnachtsbuch« wünschte. Mir wurde bewusst, dass wohl mal wieder mein Geistführer seine Finger im Spiel hatte. Jedes meiner Bücher nimmt erst während des Schreibens seine endgültige Form an und ist am Ende oft ein Buch mit einem ganz anderen Inhalt als dem, der anfangs geplant war. Weil ich mich beim Schreiben meiner Bücher aber nicht von meinem Kopf, sondern von meinem geistigen Team leiten lasse, akzeptiere ich einfach, dass dem so ist.
Nach dem Ergebnis meiner Facebook-Umfrage war ich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein, und dass kein typisches »Weihnachtsbuch« entstehen soll, sondern genau das Buch, das du jetzt in Händen hältst. So rief ich meine Verlegerin an und gestand ihr, mich vom Thema Weihnachten mehr und mehr entfernt zu haben, und dass ich stattdessen nun tiefer gehen möchte, als ursprünglich beabsichtigt. Sabine Giger war wie immer sehr verständnisvoll und meinte: »Du weißt, ich mache dir keine Vorschriften. Wenn sich etwas anderes in den Vordergrund drängt, dann schreibe das. Ich stehe wie immer hinter dir und für mich ist es absolut okay, dass es anders wird als geplant.«
Ich fühlte, wie sofort mein inneres Licht zu strahlen begann und meine Inspiration bereits während des kurzen Anrufs beim Verlag angeregt wurde. Immer wieder bin ich zutiefst dankbar, dass ich meine Bücher in diesem Verlag veröffentlichen darf. Oft werde ich gefragt, warum meine Bücher so erfolgreich sind, und ich denke, eins der Geheimnisse dieses Erfolges ist, dass ich eine Verlegerin an meiner Seite habe, die mich unterstützt und mich die Bücher so schreiben lässt, wie ich es für richtig halte, die mir nichts aufdrückt, was nicht zu mir passt oder gegen meinen Willen ist. So kann ich mich ganz entfalten. Vielen Dank dafür, Sabine, das ist für mich unglaublich wertvoll.
Jetzt aber, mein lieber Leser, lass uns auf die Reise gehen. Ich hoffe und wünsche mir, dass du Spaß haben und viele neue Dinge für dich entdecken wirst, damit du dein inneres Licht beziehungsweise das, was längst schon in dir ist, zum Leuchten bringen kannst. Mein Buch möchte dir helfen, zum Schöpfer deines eigenen Lebens zu werden. Manche Methoden wirst du schon kennen oder darüber gelesen haben. Ich werde das Rad nicht neu erfinden, aber ich möchte versuchen, dir vieles so zu erklären, dass du es vielleicht noch besser verstehen kannst. Dabei habe ich darauf geachtet, dass alle Übungen einfach durchzuführen sind und im Alltag ohne große Probleme angewendet werden können. Mir ist Effektivität enorm wichtig, deshalb lasse ich alles Unnötige beiseite. Im Buch findest du Übungen und Anregungen, Geschichten und Erlebnisse, die ich persönlich sehr schön und spannend finde und für die ich dich, mein lieber Leser, begeistern möchte. Einiges wird neu sein, vieles wirst du schon kennen; doch selbst wenn du es schon kennst, ist Wissen allein nichts wert, solange du es nicht ausprobierst und in deinen Alltag integrierst.
Wie du merkst, werde ich dich in diesem Buch mit »du« ansprechen, und ich verwende durchgehend die männliche Form, weil ich es stimmiger finde, als immer »Liebe Leserin und lieber Leser« zu schreiben. Wenn du meine Bücher bereits kennst, bist du das gewohnt und weißt, dass es nicht diskriminierend gemeint ist. Ich schätze Frauen, sie sind immer mitgemeint, aber der Lesefluss wird weniger unterbrochen, wenn man sich auf eine Form beschränkt.
Du wirst hier viele persönliche Beispiele aus meinem Leben finden, es geht mir jedoch nicht darum, mich in den Mittelpunkt zu stellen oder Werbung für mich zu machen, ich möchte dir damit vielmehr meine Methode erklären und verständlich machen.
Hier noch ein Hinweis: Viele »Fachleute« haben mir vom Thema dieses Buches abgeraten. »Die Zeit mit den Erfolgsmethoden von The Secret und Bestellungen beim Universum ist vorbei, das ist nicht mehr im Trend, schreibe etwas anderes!«, begründeten sie ihre Meinung. Solche Argumente spielen für mich keine Rolle, ich schreibe und lebe nicht für irgendwelche Trends, und mir ist bewusst, dass ich mit diesem Thema nicht etwas komplett Neues erfinde. Für mich gibt es kein Unmöglich oder den falschen Zeitpunkt, daher ist meine Motivation für dieses Buch noch größer und ich möchte damit zeigen, dass mich Trends nicht interessieren. Obschon die Zeichen von außen scheinbar nicht ideal sind für ein solches Buch, wird es ziemlich sicher ein Bestseller werden – falls meine Methode funktioniert!
Alles, was ich in diesem Buch schreibe, ist meine persönliche Wahrheit und mein persönliches Erlebnis, ich habe keinen Anspruch auf die absolute Wahrheit – und auch du sollst dir aus dem Buch nur das herausziehen, was dein Herz erfüllt, was dich glücklich macht. Wenn du etwas anders siehst oder dir etwas keinen Spaß und kein Glück bereitet, lass es einfach weg. Nimm nur das heraus, was dich von deinem Herzen her erfüllt.
Danke, dass es dich gibt und wir uns nun gemeinsam auf den Weg machen.
»Wenn du weißt, wer du bist und was dich erfüllt,
wirst du Zufriedenheit erleben. Sowohl innerlich
wie äußerlich.«
Ich werde hier ganz kurz über mich schreiben, es gibt vielleicht einige Leser, die mich oder meine Arbeitsweise noch nicht kennen. Falls du mit mir und meiner Arbeit vertraut bist, kannst du dieses Kapitel gern überspringen. Da ich jedoch mit diesem Buch auch einen kleinen Wechsel vollziehe und mein Hauptgebiet, für das ich bekannt bin, verlasse, bin ich mir sicher, dass einige neue Leser hinzukommen, die vielleicht mit einigen Begriffen überfordert sind oder denken: »Wie kommt der Typ jetzt auf diese oder jene Aussage?«
Wie du bestimmt schon weißt, bin ich ein Medium und wurde nach dem englischen Spiritismus ausgebildet. Mein Kerngebiet sind Jenseitskontakte, das heißt Kontakte zu Verstorbenen. Im englischen Spiritismus ist der Kernglaube der, dass es ein Leben nach dem Tod gibt, und das Medium versucht, diese Aussage mit Jenseitskontakten zu beweisen. Die Hauptaufgabe eines Mediums ist – laut englischem Spiritismus – im Grunde derjenigen eines Priesters ähnlich. Man gestaltet und feiert Gottesdienste, Beerdigungen, Hochzeiten, Taufen und so weiter.
Ich habe mich damals entschieden, als Medium für Jenseitskontakte zu arbeiten, zu versuchen, den Hinterbliebenen Trost und Heilung zu schenken und ihnen die Möglichkeit zu geben, durch einen solchen Kontakt noch offene Fragen mit einem Verstorbenen zu klären. Das darf nicht verwechselt werden mit einem »Hellseher«, der in die Zukunft schaut. Ich bin zwar hellsichtig, aber ich mache keine Zukunftsprognosen, sondern Trauerarbeit. Falls du mehr darüber erfahren möchtest, findest du viele Bücher zu diesem Thema von mir.
Ich konnte schon immer die Geistige Welt wahrnehmen und sehe schon seit meiner Kindheit Verstorbene und Auren. Während der acht Jahre meiner intensiven Ausbildung habe ich diese Fähigkeit weiter trainiert und verfeinert.
Da ich in diesem Buch öfter Bezug zur Aura nehme, möchte ich dir hier ganz kurz erklären, was eine Aura ist. Allerdings werde ich das Thema nur sehr oberflächlich behandeln, gerade einmal so weit, wie es für mein Buch entscheidend ist. Die Aura ist das Energiefeld um unseren Körper. Ein Mensch, der die Aura sehen oder spüren kann und sich in dieser Fähigkeit ausgebildet hat, kann darin zum Beispiel erkennen, wie gesund ein Mensch ist, welche Gedankenstruktur er hat und welche Probleme, Muster oder Blockaden jemand mit sich trägt. Er erkennt aber auch das Potenzial und die Talente eines Menschen und kann durch Aura-Reading helfen, dessen wahres Potenzial zu entdecken und dessen Leben damit eine neue Richtung zu geben. Aus meiner Sicht geht es bei einer Aura-Lesung nie um Zukunftsprognosen, sondern vielmehr darum, das gesamte Potenzial eines Menschen aufzuzeigen, sodass er aktiv und als Schöpfer sein Leben gestalten kann. Ich kann in einer Aura sehr schnell erkennen, ob jemand die Energie mitbringt, die er braucht, um in Zukunft sein Leben zu leben, oder ob jemand in Mustern und Blockaden gefangen ist und sich, quasi außengesteuert, als Opfer seines Schicksals fühlt.
Genau darum geht es in diesem Buch: dass wir unser inneres Licht zum Strahlen bringen, dass wir ins Schöpferbewusstsein kommen und die Energie der Aura verändern, sodass wir eine neue Resonanz und damit neue konstruktive Umstände um uns herum erschaffen. Bedenke, die Aura ist der Spiegel deiner Seele und es ist die Energie, die dein Umfeld durch die Resonanz beeinflusst. Veränderst du durch dein inneres Leuchten deine Aura, dann veränderst du auch dein Umfeld. Die Aura ist sehr komplex, ich könnte viel darüber schreiben, doch ich habe das Thema nur so weit angeschnitten, wie es für dich im Moment in Bezug auf dieses Buch wichtig ist.
Ein anderes Wort, das du oft lesen wirst, ist das Wort Geistführer. Im Grunde ist das nicht so wichtig für dich in diesem Buch, um dein Licht zum Leuchten zu bringen. Aber einige der Übungen finden zusammen mit dem Geistführer statt und an manchen Stellen erzähle ich von meinem Geistführer. Deswegen erkläre ich hier kurz, was das ist: Ein Geistführer ist ein Wesen aus der Geistigen Welt; es gibt auch noch diverse andere Bezeichnungen dafür, im Schamanismus zum Beispiel ist es das Krafttier. Jeder von uns hat mindestens einen Geistführer, im Laufe des Lebens kommen immer mal wieder einige hinzu und andere gehen, aber einer bleibt von der Geburt bis zum Tod oder, wenn du an mehrere Inkarnationen glaubst, von der ersten Inkarnation bis zu deiner letzten. Ich nenne ihn den Hauptgeistführer, wir haben alle einen, ob wir daran glauben oder nicht, genauso wie wir alle einen Schutzengel haben. Doch der Geistführer ist anders als ein Engel. Im Unterschied zum Engel war ein Geistführer früher als Mensch auf der Erde inkarniert und kennt daher alle Themen, Sorgen, Probleme und Freuden, die wir als Menschen so erleben. Die Engel hatten nie eine körperliche Daseinsform als Mensch, das ist der Hauptunterschied. Ich arbeite persönlich lieber mit meinem Geistführer, er hat vieles selbst erlebt und kann mir klarere, verständlichere Hilfe geben als ein Engel. Ein Engel kennt zum Beispiel keinen Schmerz; der Geistführer hingegen kennt diese Empfindung genau, da er selbst einen Körper hatte. Ich stand schon als Kind in Kontakt zu meinem Geistführer und er war mir immer ein liebevoller Begleiter.
In diesem Buch geht es zwar nicht darum, deinen Geistführer kennenzulernen, doch wir werden deinen Begleiter, den auch du hast, in gewisse Übungen mit einbeziehen. Du musst ihn dafür weder sehen, noch Botschaften von ihm empfangen, noch daran glauben, dass es ihn wirklich gibt. Du musst mir nur vertrauen, dass auch du einen Geistführer hast, und falls dir das zu esoterisch ist, lass einfach die Übungen mit dem Geistführer weg. Für meine Methode brauchst du keine Verbindung zu ihm und auch nicht unbedingt die Übungen. Ich persönlich empfinde das allerdings als wunderbare Hilfe, denn er kann uns enorm darin unterstützen, unser inneres Licht zum Leuchten zu bringen. Es ist natürlich auch möglich, dass Kontakte zu deinem Geistführer stattfinden, sobald du dein inneres Licht »anzündest«. Falls du mehr über Geistführer erfahren möchtest, schau in mein Buch Entdecke deinen Geistführer. Aber, wie schon gesagt, für dieses Buch darfst du mir einfach vertrauen, dass du einen Begleiter in der Geistigen Welt hast, der dich unterstützt und immer an deiner Seite ist. Für mich ist er mein bester Freund aus der Geistigen Welt.
Eine Anmerkung noch: Wenn ich in den Seminaren von meiner Methode erzähle oder ich auf gewisse Kapitel eingehe, die ich hier geschrieben habe, höre ich von den Zuhörern immer mal wieder: »Klar, bei dir funktioniert das, du bist ja auch erfolgreich! Ist ja logisch, dass du dieses oder jenes bekommst, du bist eine öffentliche Person, aber bei uns funktioniert das nicht!« Das ist erstens Mangeldenken und zweitens nicht richtig! Der einzige Unterschied besteht darin, dass ich angefangen habe, mit dieser Methode zu arbeiten. Dort, wo ich heute stehe, stand ich in der Vergangenheit überhaupt nicht. Ich werde dir hier einige Stationen aus meiner Vergangenheit erzählen. Damit möchte ich mich nicht über meine Vergangenheit beklagen, doch sie zeigt dir, dass meine Grundvoraussetzungen nicht wirklich ideal waren. Wenn ich es also geschafft habe, dann kannst du das auch! Ich möchte dich damit motivieren und dich ermuntern, an dich selbst zu glauben.
Meine Eltern haben sich getrennt, als ich ein Jahr alt war und ich bin ohne Vater groß geworden. Folglich war meine Mutter alleinerziehend und wir hatten wenig Geld zur Verfügung. Bei uns war Sparen angesagt und den ersten richtigen Urlaub konnten wir uns erst leisten, als ich 16 Jahre alt war. Trotz dieses permanenten Geldthemas habe ich aber keinen wirklichen Mangel kennengelernt, denn unsere Mutter war uns immer ein Vorbild und es hat uns nie an Zuneigung und Anerkennung gefehlt. Dennoch musste ich mit zunehmendem Alter meine Einstellung zum Geld ändern und mich von bisherigen Glaubenssätzen lösen.
In den ersten Jahren meiner Schulzeit war ich nicht besonders beliebt bei meinen Mitschülern. Ich hatte oft körperliche Auseinandersetzungen, zum Teil waren heftige Prügeleien an der Tagesordnung, sodass ich auch schon mal mit ausgeschlagenen Zähnen heimkam. Mein Selbstvertrauen wurde dadurch ziemlich in Mitleidenschaft gezogen, und in dieser Zeit fehlte mir mein Vater sehr, denn alle meine Mitschüler hatten einen starken Vater. Ich hatte zwar eine starke Mutter, aber die Jungs, die mich verprügelten, sagten immer wieder, ihre Väter seien so stark, dass sie einen Lastwagen in die Luft heben könnten. Naja, heute lache ich über so etwas, aber damals machte es mir Angst. Weil ich es für möglich hielt, weil ich nicht wusste, was ein Vater so alles kann. Aus diesem Grund begann ich dann mit neun Jahren mit Kampfsport und das half mir enorm: Es förderte mein Selbstvertrauen, und schon bald waren Schläge kein Thema mehr.
Mit zehn Jahren hatte ich einen ziemlich schweren Verkehrsunfall, bei dem ich mir sehr viele Knochenbrüche zuzog. Danach war ich von heftigen Schmerzen geplagt – es war so schlimm, dass ich jeden Tag Schmerzmittel brauchte und gezwungen war, meinen geliebten Kampfsport für 18 Monate aufzugeben. Ich konnte mich kaum noch bewegen und musste am Anfang sogar wieder laufen lernen. Während dieser Zeit hatte ich das Glück, das erste Mal mit einer Heilerin in Kontakt zu kommen. Sie befreite mich durch geistiges Heilen von meinen Schmerzen, die klassische Schulmedizin fand damals keine Lösung für mein Problem. Es war eine sehr prägende Zeit für mich.
Mein Interesse für das Übersinnliche wurde also mit zehn Jahren geweckt und die Heilerin zeigte mir damals bereits einige Übungen. Von dem Tag an gehörte das Übersinnliche für mich dazu. Obwohl ich schon vorher immer mal wieder Verstorbene wahrgenommen hatte, war dies der erste Schritt meiner Ausbildung. Das Thema fesselte mich und ich las viel darüber. Auch beim Kampfsport war mein Interesse vor allem auf die CHI-Entwicklung gerichtet und ich war fasziniert von den »übersinnlichen« Kräften der Shaolin Mönche. Doch alle hielten mich für verrückt, und wenn ich dann noch von meinen Geistfreunden erzählte, wurde ich erst recht nicht ernst genommen. So lernte ich, darüber zu schweigen, und habe erst mit 19 Jahren wieder bewusst damit angefangen, mich mit diesen Themen zu beschäftigen. Ich begann damals mit Kursen, Weiterbildungen und Ausbildungen. Kaum jemand in meinem Alter interessierte sich für diese Themen, so war ich in diesem Bereich wieder ein Außenseiter, doch das störte mich nicht wirklich.
Zu der Zeit begann ich auch die Ausbildung an einer Schauspielschule in Deutschland, was sich, ehrlich gesagt, als der reinste Psychoterror herausstellte. Ich war ein paar Mal kurz davor aufzugeben, mein Lehrer konnte mich nicht ausstehen und wir wurden ständig kritisiert. Statt dass man uns Selbstbewusstsein beigebracht hätte, wurde ständig etwas an unserem Körper beanstandet – zu dick, zu dünn, zu unbeweglich, zu wenige Muskeln, zu hässlich für die Rolle … und so weiter. Ich bekam noch zusätzlich mein Fett weg, weil sich mein Hochdeutsch damals anhörte wie das von DJ Bobo (sorry, ist nicht böse gemeint). Jeden Tag prophezeite mir mein Lehrer, mein Deutsch sei so schlecht, ich würde nie eine Rolle bekommen. Ich war oft krank und meiner Psyche ging es wirklich nicht gut damals. Doch ich konnte nicht aufgeben, weil meine Mutter ihr Erbe eingesetzt hatte, um mir die Schauspielschule zu ermöglichen. Das konnte ich ihr nicht antun. Nach zwei Jahren hatte ich das Glück, dass ich neben der Schauspielschule Aufträge als Schauspieler bekam, in den Ferien in Fabriken, im Verkauf und für Umzugsunternehmen arbeiten und auch Putzjobs erledigen konnte. Damit finanzierte ich vor allem meine mediale Schule, die ich gegen Ende meiner Zeit in der Schauspielschule begann, da ich immer mehr merkte, dass das nicht mein Weg war. Hinter den Kulissen sah ich zu viele kaputte Existenzen, die kein Geld hatten, alkoholkrank waren oder drogenabhängig. Die lachenden Gesichter waren oft nur auf der Bühne oder vor der Kamera zu sehen, und obendrein war der Umgang unter den Kollegen meist rau und nicht gerade freundschaftlich.
Meine Ausbildung zum Medium begann ich zunächst nur, um mit meiner Hellsichtigkeit umgehen zu lernen, die mir, seit ich 21 war, mehr Probleme bereitete als half. Ich wollte nie Medium werden, doch während der Ausbildung, ich war 23