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Für das Wohlbefinden des Menschen sind vier Nahrungsmittel unerlässlich: der Weizen, die Traube, die Olive und die Aloe.
Das erste ist Nahrung, das zweite gibt Mut und Kraft, das dritte gibt Gelassenheit und das vierte bringt Heilung.

Christoph Kolumbus (1451 – 1506), der auf seinen Schiffen Aloe vera-Pflanzen mit sich führte

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Wunderpflanze

Aloe vera

von
Katharina Kleinschmidt

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ISBN 978-3-89798-506-3
eISBN 978-3-89798-612-1

© BuchVerlag für die Frau GmbH, Leipzig 2016
Fotos: colourbox.de (S. 2, 7, 17, 73, 76/77, 81, 114/115, 117), fotolia.com (Titel und alle übrigen Fotos)
Einband, Satz, Typografie: Uta Wolf, Quedlinburg

Printed in Germany
www.buchverlag-fuer-die-frau.de

Inhalt

Voll im Trend

Eine Pflanze mit vielen Talenten

Weit gereist – weltweit geschätzt

Das kleine Kraftwerk der Wirkstoffe

Die Hausapotheke für die Haut

Schönheit aus dem Blumentopf

Die Aloe vera auf der Fensterbank

Leicht zu reicher Ernte

Aloe vera richtig anwenden

Rezepte und Kosmetiktipps

Rezeptverzeichnis

Literatur

Voll im Trend

Die Aloe vera teilt das Schicksal vieler Heilpflanzen, die in Mode sind. Drogerien und Supermärkte bieten Regale voller Produkte an, in denen der Wirkstoffanteil und entsprechend die Wirksamkeit teilweise äußerst gering sind. Und dabei handelt es sich nicht nur um Cremes, Shampoos oder Nahrungsergänzungsmittel: Auch Rasierer, Waschmittel, Matratzenauflagen oder Socken schmücken sich mit dem klangvollen Namen.

Der Trend zur Aloe vera kommt nicht von ungefähr. Die zunächst unscheinbare Pflanze besteht aus Hunderten lebenswichtiger Substanzen wie Enzymen, Aminosäuren, Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen. Das Besondere daran ist das Zusammenspiel der einzelnen Wirkstoffe. Seit Tausenden von Jahren ist die Heilkraft der Pflanze bekannt und seit einiger Zeit erlebt sie eine echte Renaissance. Aber immer mehr Menschen besinnen sich darauf, die als „natürlich“ deklarierten konfektionierten Aloe vera-Produkte der Industrie zu meiden und stattdessen die Potentiale der Aloe vera direkt und frisch zu nutzen, was mit diesem Büchlein problemlos gelingt. Es ist an der Zeit, die Wunderpflanze ausführlich vorzustellen.

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Eine Pflanze mit vielen Talenten

Die Familie der Aloen umfasst rund 450 verschiedene Unterarten. Die Verwandtschaft hat so klangvolle Namen wie Aloe eminens, Aloe maculata oder Aloe ericahenriettae. Die prominenteste Vertreterin ist die Aloe vera. Sie zählt zu den ältesten Heilpflanzen der Erde. Originalquellen aus Ägypten, Mesopotamien und Griechenland belegen, dass die Menschen schon vor mehr als 5 000 Jahren die Heilwirkungen der Pflanze kannten. Aufgrund ihrer Kälteempfindlichkeit beschränkt sich der natürliche Lebensraum auf warme oder heiße Regionen der Erde. Man geht davon aus, dass die Aloe vera ursprünglich in Afrika beheimatet war und sich von dort zunächst auf die arabische Halbinsel ausbreitete. Heute ist sie in allen tropischen und subtropischen Gebieten der Erde heimisch. Kulturpflanzen werden weltweit in Haushalten und Gewächshäusern gezüchtet.

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Das größte Talent der Aloe vera ist ihre Genügsamkeit, mit der sie einige Monate ohne Regen auskommen kann. Dafür speichert sie – einem Kaktus ähnlich – in ihren Blättern große Mengen an Wasser.

Die Blätter haben einen halbkreisförmigen Querschnitt, wobei die flache Seite nach oben zeigt. Das bietet bei größtmöglichem Volumen gleichzeitig eine ausreichend große Fläche, um Sonneneinstrahlung aufzunehmen.

Bei längeren Dürreperioden „schrumpfen“ die Blätter, erst wenn es regnet, füllen sie sich wieder auf. Im Gegensatz zu anderen Pflanzen basiert diese Speicherkapazität nicht auf einer wabenartigen Struktur im Inneren der Blätter, sondern auf einem viskoseartigen und glucosehaltigen Gel. Dieses Gel besteht aus einem sogenannten Hydrenchym-Gewebe, das dünnwandige Zellen mit von einer Membran umschlossenen Hohlräumen hat.

Dieses Speichergewebe hat den weiteren Vorzug, sich im Falle einer Verletzung selbst heilen zu können. Das