Kryptofix
Damit ihr Geheimbotschaften ganz leicht ver- und entschlüsseln könnt, haben meine Spezialisten für euch einen Decoder entwickelt. Er heißt Kryptofix und enthält auch den Detektivausweis mit der Gripspunktetabelle zum Sammeln der Punkte aus der Kommissar Kugelblitz Krimi-Reihe.
Ihr findet ihn auf der Website www.kryptofix.de. Überlegt euch einen Decknamen, mit dem ihr euch als Detektiv anmeldet, und los geht‘s!
Wer ein Tablet oder Smartphone benutzen darf, kann den Kryptofix-Decoder auch als App herunterladen.
Diese App ist kostenlos im Android Play Store erhältlich. Einfach kryptofix in die Suchfunktion eingeben und schon könnt ihr euch diese App herunterladen.
Wer spielt mit?
Kommissar Kugelblitz (KK)
und sein Team in Hamburg
Alex von Borsody, Kriminalschriftsteller, und seine Frau Gräfin Marisa
Prinz Mirza von Jamei, seine Frau Prinzessin Layla und die Kinder Yin und Yang
Kommissar Reindl von der Kripo Wien
Hofrat Scherzl und seine Frau Helene
Pierre Foulard, ein Handelsvertreter
Mme Bischu, Angestellte von Cartier, Paris, seine Freundin
Jim Beam und Jack Daniels, zwielichtige Geschäftsleute aus Chicago, die ursprünglich aus Wuppertal stammen
außerdem: Ballgäste, ein Hoteldetektiv, ein Kostümverleiher, eine Putzmacherin mit Mann und Tochter
Ein Katzensprung nach Wien
Es ist ein sonniger Wintermorgen Anfang Februar. Kommissar Kugelblitz macht auf dem Weg ins Büro einen kleinen Umweg durch den Hamburger Stadtpark. In der klaren Winterluft kommen ihm oft die besten Gedanken. Seine Schritte knirschen im Schnee, der über Nacht gefallen ist. Ein schwarzer Kater huscht ins Gebüsch. Er hinterlässt seine Pfotenabdrücke im Schnee.
Das erinnert Kugelblitz an den Fall Tigertatze, der immer noch ungeklärt auf seinem Schreibtisch liegt: ein international gesuchter Juwelendieb, der statt Fingerabdrücken den schwarzen Abdruck einer Tigertatze am Tatort zurücklässt. Jetzt hat er auch einen Juwelier in Hamburg am Jungfernstieg ausgeraubt. Außer der Tigertatze gibt es keine Spur. Kugelblitz seufzt leise. Nun, selbst ein Superhirn wie Sherlock Holmes konnte nicht alle Fälle sofort lösen!
Als Kugelblitz ins Kommissariat kommt, duftet es nach frischem Kaffee.
Auf dem Tisch im Sitzungszimmer steht eine Kirschtorte, die seine drei Assistenten mit hungrigen Augen umlagern.
„Die hat Zwiebel gebacken. Seine Zwillinge hatten gestern Geburtstag“, erklärt Sonja Sandmann.
„Also eigentlich ein Zwiebelkuchen“, grinst Fritz Pommes.
„Zwillingszwiebelkuchen“, ergänzt Sonja Sandmann.
„Sie trinken doch eine Tasse mit, Chef?“, fragt Peter Zwiebel.
„Na klar!“, brummt Kugelblitz und zieht den Mantel aus. „Und herzlichen Glückwunsch nachträglich für die Zwiebelzwillinge!“
Sonja Sandmann reicht ihrem Chef den Kaffeebecher und die Zeitung. „Juwelenraub in Cannes! Vermutlich wieder unser Freund Tigertatze. Ich hab den Bericht rot angestrichen.“
Kugelblitz setzt die Brille auf und liest: „Juwelenraub in Cannes. Schmuck im Wert von 100 Millionen Euro aus Schmuckausstellung im Carlton Hotel geraubt. Steckt wieder ‚Tigertatze‘ dahinter?“
„Der Bursche gibt keine Ruhe!“, brummt Kugelblitz.
Und dann liest er eine zweite Meldung, die gleich daneben steht: „Wiener Krimiautor erhält Staatspreis“ lautet die Überschrift. Er deutet auf das Foto eines etwa 40-jährigen gut aussehenden Mannes.
„Das ist doch unser Wolpi! Alex Wolpertinger aus Wien, der vor längerer Zeit für ein paar Monate als Ermittler bei uns gearbeitet hat.“
„Der hat die Juwelen geklaut?“, staunt Pommes.
„Nein, der hat den Staatspreis für Literatur erhalten“, erklärt Kugelblitz. „Er war Spezialist für digitale Spurenermittlung in Wien, bis er eine reiche ungarische Gräfin aufgespürt und geheiratet hat. Danach hat er seinen Beruf an den Nagel gehängt, um Dichter zu werden.“ Kugelblitz schmunzelt. „Er hat seine kriminalistische Karriere eben auf andere Weise fortgesetzt!“
„Wow! Ein Staatspreis für Kriminalliteratur!“, staunt Pommes. „Aber unter dem Bild steht ein anderer Name.“
„Sein Künstlername?“ vermutet Sonja Sandmann.
„Ich glaub, er hat damals den Namen seiner Frau angenommen“, erinnert sich Kugelblitz.
In diesem Augenblick klingelt das Telefon.
„Für Sie, Chef!“, sagt Zwiebel und reicht Kugelblitz den Hörer. „Ein Herr von Borsody aus Wien!“
„Herr von Borsody, was verschafft mir die Ehre?“, fragt Kugelblitz überrascht.
Ein fröhliches Lachen erklingt am anderen Ende der Leitung. „Ich bin’s, der Alex, oder der Wolpi, wenn dir das lieber ist!“
„Das gibt es nicht: Gerade haben wir über dich gesprochen, meine Assistenten und ich, und in der gleichen Minute rufst du an!“, ruft Kugelblitz verblüfft.
„Magische Gedankenübertragung“, lacht der Krimiautor. „Das ist mir schon oft passiert.“
„Herzlichen Glückwunsch zum Staatspreis!“, sagt Kugelblitz.
„Nicht ganz unverdient“, brummt Wolpi alias Alexander von Borsody. „Aber ehrlich gesagt, hat der Vetter meiner Frau ein wenig nachgeholfen. Der hat enge Beziehungen zum Ministerium.“ Er lacht vergnügt. „Auch das ist das Leben.“
„Und weshalb rufst du an? Kommst du etwa nach Hamburg?“
„Im Gegenteil: Ich möchte dich nach Wien einladen. Zum Opernball. Ich hab eine der heiß begehrten Karten für dich reserviert. Unmittelbar davor findet die Verleihung des Staatspreises statt. Und da sollst du als mein Freund und Förderer unbedingt dabei sein. Ich hab viel gelernt damals bei euch. Vieles, was ich jetzt in meinen Kriminalromanen gut verwerten kann!“
„Opernball? Muss ich da etwa tanzen?“, fragt Kugelblitz erschrocken.
„Höchstens anstandshalber einmal mit meiner Frau“, lacht Alex. „Und die führt beim Walzer. Also keine Bange. Ein alter Bekannter von dir kommt übrigens auch: Prinz Mirza aus Jamei. Er brennt darauf, dich zu sehen. Er braucht dringend deinen Rat. Du kommst doch?“
„Wahrscheinlich hab ich keine Zeit“, weicht Kugelblitz aus.
„Dann schau mal in deinen Terminkalender. Der Ball ist Ende Februar.“
„Ich glaub, da haben wir eine Tagung in Kopenhagen“, zögert Kugelblitz und wirft einen Hilfe suchenden Blick zu seiner Assistentin. „Sehen Sie mal nach, Sandmännchen?“
„Die Tagung in Kopenhagen ist gestern abgesagt worden!“, ruft Sonja Sandmann vergnügt. Die Idee, ihren Chef auf dem Opernball tanzen zu lassen, gefällt ihr ungemein.
Kugelblitz sträubt sich noch ein bisschen, aber schließlich sagt er zu. So kommt es, dass Kugelblitz am 25. Februar um 10.15 Uhr im Flugzeug sitzt und schon nach 95 Minuten auf dem Wiener Flughafen landet.
„Wien ist ja von Hamburg aus schneller zu erreichen als die Nordsee auf der Autobahn“, staunt er nach einem Blick auf die Flughafenuhr und zieht dann schnell seinen kleinen, reiseerprobten Koffer vom Gepäckband.
Sein ehemaliger Kollege erwartet ihn schon. Er hält ein Schild hoch auf dem „Wien grüßt Kugelblitz“ steht. Alexander von Borsody deutet lachend auf das Schild und sagt: „Ich war nicht sicher, ob du mich nach so langer Zeit noch wiedererkennst, lieber Isidor!“
„Muss ich jetzt Herr von Borsody zu dir sagen, damit deine Fans nicht enttäuscht sind?“, erkundigt sich Kugelblitz augenzwinkernd.
„Ich bin und bleib der Alex“, lacht Alexander. „Und ich darf dich Isy nennen, wie früher?“
„Das ist doch klar“, sagt Kugelblitz.
„Heute Abend wartet eine Überraschung auf dich. Aber das soll ich noch nicht verraten. Die Einladung liegt auf deinem Zimmer.“
„Da bin ich gespannt“, brummt Kugelblitz. „Und was machen wir jetzt?“
„Ich bringe dich in dein Hotel am Ring. Aber vorher müssen wir gemeinsam einen schwierigen Fall lösen.“
„Und was ist das für ein schwieriger Fall?“, erkundigt sich Kugelblitz gespannt.
„Du brauchst einen Frack“, sagt Alex. Er wirft einen prüfenden Blick auf den kleinen abgenutzten Koffer von Kugelblitz. „Ich nehme an, dass du keinen dabeihast?“
Schmunzelfragen an alle Detektive, die sich in der besseren Gesellschaft tierisch gut auskennen:
1. Welches Tier trägt einen Frack?
a. der Kragenbär
b. der Pinselaffe
c. der Pinguin
2. Wofür braucht KK dieses altmodische Kleidungsstück?
Hier geht‘s zur Lösung
Ein Fall für zwei
„Ein Frack? Muss das sein?“, protestiert Kugelblitz, als sie in Borsodys silbernem Mercedes Richtung Innenstadt fahren.
„So will es die Kleiderordnung des Opernballs. Wir sitzen in einer Ehrenloge. Da kannst du nicht im normalen Anzug kommen“, versichert Alex.
„Ich will doch nicht als Pinguin in die Oper watscheln“, knurrt Kugelblitz.
„Stell dir vor, es wäre Karneval“, lacht Alex. „Da verkleiden sich auch alle.“
„Und wie krieg ich so ein Ding?“, brummt Kugelblitz genervt.
„Schneller, als du denkst“, sagt Alex von Borsody und schaltet die Freisprechfunktion seines Handys ein. „Beim Kostümverleiher Bobby von Reybach. Ein Freund von mir! Wir fahren auf dem Weg zum Hotel gleich bei ihm vorbei. Ich melde uns schon mal an.“
„Servus, Alex“, ruft der Kostümverleiher erfreut, als er die beiden kurz darauf in seinem von oben bis unten mit Kleiderständern vollgestopften Geschäftslokal erblickt.
„Wetten, du brauchst wieder einen Frack für den Opernball?“
„Nein, meine Frau hat mir längst einen eigenen Frack schneidern lassen, Bobby“, lacht Alex. „Aber mein Freund hier braucht das richtige Outfit für den Ball.“
„Döswernmergleiham“, versichert der Kostümverleiher. Er lässt einen abschätzenden Blick über Kugelblitz gleiten und murmelt: „Daschaumermal.“
Er greift nach dem gelben Maßband, das um seinen Hals baumelt, und nimmt Maß.
Dann legt er die Stirn in Falten, murmelt: „Extrakurz und extrabreit“, und verschwindet zwischen den Kleiderständern.
„Dösmüssthinhaun“, brummt er, als er mit einem Arm voller schwarzer Fräcke zurückkommt.
Der erste Anzug ist zu eng, obwohl KK den Bauch einzieht. Der zweite hat zu lange Ärmel. Kugelblitz schlenkert mit den Armen und kommt sich wie ein Gorilla vor. Der dritte hat zu breite Schultern.
In der Nebenkabine bedient ein junger Verkäufer einen Kunden, der ebenfalls einen Frack anprobiert. Kugelblitz hört, wie er sagt: „Größe 52 passt ohne Änderung! Sie haben die perfekte Figur dafür, Mr Beam!“
„Ich nehme gleich zwei davon. Mein Bruder Jack hat die gleiche Größe“, antwortet der Kunde. „Fabelhaft“, freut sich der Verkäufer über das doppelte Geschäft. „Ist ja bequem, wenn immer nur einer probieren muss.“
„Einen, der für mich Klamotten probiert, hätte ich auch gern“, seufzt Kugelblitz.