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Vor nicht allzu langer Zeit blieb mein Blick einmal an dem Regal in meinem Büro hängen, das vollgepackt ist mit Weber Kochbüchern. Während ich in einigen von ihnen, die bereits in den 1970er-Jahren erschienen waren, herumblätterte, kam mir eine Frage in den Sinn, die man mir oft stellt: Wie wurde Weber eigentlich zum Herausgeber von Grillbüchern?
Ich würde darauf gern antworten, dass wir seinerzeit einen Strategieplan für die Produktion von Kochbüchern aufstellten und diesen dann zielstrebig umsetzten. Aber in Wahrheit sind wir eher zufällig ins Kochbuchgeschäft gestolpert.
1952 erfand George Stephen den Weber Kugelgrill. Er war damals für Weber Brothers Metal Works tätig, mit dem Biegen und Schweißen von Metallen hatte unser Unternehmen also schon immer zu tun. Anfangs war der Holzkohle-Kugelgrill alles andere als ein Erfolg. Die Leute wunderten sich über die ungewöhnliche Form und den Deckel und fragten sich, warum man für so etwas 50 US-Dollar berappen sollte – ein in den 1950er-Jahren ungeheuerlicher Preis. Um diese Skepsis zu besiegen, veranstaltete George in Geschäften Live-Vorführungen, bei denen er interessierten Käufern zeigte, dass seine Erfindung Steaks ohne Flammenbildung und einen Truthahn ohne Drehspieß grillen konnte.
Nachdem die Verkäufe dann so richtig angelaufen waren, gingen zunehmend Anfragen nach Rezepten und Anleitungen zum Garen aller möglichen Arten von Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten ein. Zusammen mit Freunden und der Familie stellte George ein kleines Grillbuch zusammen, das für 50 Cent angeboten wurde. Er war erstaunt, wie oft es nachgedruckt werden musste. So begann einst unser Kochbuchgeschäft.
Als ich 1971 in das Unternehmen eintrat, verwendeten viele, die einfach besser grillen wollten, noch immer regelmäßig jenes kleine Paperback-Grillbuch aus den 1950er-Jahren. Ich erinnere mich an ein Rezept für Baby Back Ribs, das fälschlich das Grillen über direkter Hitze verlangte. Einer meiner ersten Jobs war die Erledigung von Kundenanfragen, und ich wurde mit Beschimpfungen von Grillern überschüttet, die unserer Anleitung gefolgt und deren Ribs dabei verkohlt waren. Durch diese Erfahrung wurde mir klar, dass wir uns nicht allein auf die Herstellung von Grills beschränken durften. Nein, wir mussten den Leuten erklären, wie man richtig mit Deckel grillt, und dazu fehlerfreie Anleitungen und Rezepte bieten. Wie Sie sehen, hatten wir keinen Strategieplan. Aber immerhin hatten wir die Benutzer von Weber Grills, die uns auf den richtigen Weg brachten, indem sie unser kleines Paperback-Grillbuch kauften.
Ich bin weder ein Herausgeber noch ein Autor, sondern ich verkaufe Grills. Schnell erkannte ich, dass es meine Fähigkeiten überstieg, ein Grillbuch mit großartigen Rezepten, schönen Fotos und dazu verständlichen Anleitungen und hilfreichen Tipps auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise lernte ich in Susan Maruyama eine versierte Herausgeberin kennen, über die ich dann mit einem fantastischen Autor, nämlich Jamie Purviance, in Kontakt kam. Ich für meinen Teil wusste, was die Besitzer von Weber Grills von Grillbüchern erwarten, und Susan und Jamie besaßen die Fachkenntnisse und Erfahrung, um solche Bücher zuwege zu bringen.
Der Rest ist, wie man so sagt, Geschichte. Jamie hat Tausende von Rezepten für die Weber Grills und ihr Zubehör entwickelt. Jedes einzelne davon hat er mit akribischer Hingabe mehrfach getestet, um sicherzustellen, dass es den Grillern gleich beim ersten Ausprobieren auch tatsächlich gelingt. Im Lauf der Jahre haben wir Dutzende von Grilltipps und -techniken erarbeitet, die inzwischen zu einem Markenzeichen unserer Bücher geworden sind, und wir haben gelernt, den Lesern unsere Rezepte und Anleitungen mit grandiosen Fotos näher zu bringen. Fotos helfen am besten dabei, ein passendes Rezept auszuwählen und es dann für die Familie und Freunde nachzugrillen.
Mit Stolz kann ich berichten, dass wir inzwischen weltweit Millionen unserer Grillbücher verkauft haben und dass sie in zehn Sprachen übersetzt wurden. Viele Griller besitzen sogar mehrere unserer Bücher, und über die Jahre erreichte uns wiederholt die Bitte, unsere Rezeptfavoriten zu nennen. Irgendwann konnten wir diese zahlreichen Anfragen nicht mehr ignorieren, und so beschlossen wir, die Besten der Besten unserer Rezepte in einem Buch zusammenzufassen.
Herausgekommen ist Weber’s Greatest Hits. Dafür haben wir Besitzer von Weber Grillbüchern und unsere eigenen Mitarbeiter, darunter Küchenchefs unserer Restaurants und Grillakademien, befragt und sie gebeten, uns ihre Lieblingsrezepte zu nennen. Es war ein schwieriges Stück Arbeit, und Jamie hatte das letzte Wort, als es um die Aufnahme in unser Best of Best ging.
Ganze ohne Frage wird Weber’s Greatest Hits in Zukunft das Buch meiner Wahl sein, wenn ich meine Familie und Freunde nach allen Regeln der Grillkunst verwöhnen will. Und ich möchte wetten, dass das Buch auch bei Ihnen im Regal einen Platz in der ersten Reihe erobern wird.
Fröhliches Grillen wünscht
Mike Kempster
VORSTANDSMITGLIED UND BRAND GODFATHER
Als Weber entschied, diese Sammlung der größten Hits zu veröffentlichen, verspürte ich sogleich eine Riesenverantwortung. Der Name »Greatest Hits« erinnerte mich an die LP-Alben und -boxen meiner Jugend, die mich, genau wie Millionen anderer Musikfans, nachhaltig prägten. Ich schleppte meine geliebte Sammlung von einer Bude im Studentenwohnheim in die nächste, dann von einem Apartment zum nächsten und schließlich in mein erstes Haus. Obwohl ich inzwischen all dieses Vinyl durch digitale Versionen ersetzt habe, kann ich mir ein Leben ohne die ikonischen Stücke meiner Lieblingsmusiker einfach nicht vorstellen.
Ich war mir dessen bewusst, dass dieses Grillbuch das Beste aus dem Weber Rezeptrepertoire würde liefern müssen, so wie meine gut gehüteten Schallplatten das Beste einer Band oder eines Solokünstlers geliefert hatten. Eine große Herausforderung! Wie sollte die Rezeptauswahl erfolgen? Wie konnten wir sichergehen, dass die aufgenommenen Rezepte tatsächlich einem solch ehrgeizigen Titel gerecht würden? Ganz einfach: durch Fragen. Man müsste jene Griller fragen, die regelmäßig die von Weber im Lauf der letzten Jahrzehnte veröffentlichten Kochbücher verwendet haben. Sie würden schon sagen, welche Rezepte für sie die Besten der Besten sind. Und genau das taten sie.
Unsere Umfrage unter Besitzern von Weber Grillbüchern ergab, dass der Geschmack eine – natürlich – wichtige, aber nicht die einzige Rolle spielt. Auch ein geringer Aufwand bei der Zubereitung stellt für viele ein entscheidendes Auswahlkriterium dar. Ihre Kommentare zu Rezepten wie Garnelen mit Zitrone und Knoblauch (>) oder Maiskolben mit Basilikum-Parmesan-Butter (>) machen deutlich, dass Unkompliziertheit oft ebenso viel zählt wie der Genusswert. Ein weiterer Faktor ist die Kreativität. Weber Fans stehen nicht auf Innovationen um jeden Preis, doch sie schätzen es sehr wohl, wenn Altbekanntes abgewandelt wird. Deshalb finden sich in dem vorliegenden Buch Rezepte wie Porterhouse-Steaks mit Ingwer und geröstetem Sesamsalz (>), Grüner Spargel vom Grill mit Basilikum-Limetten-Dip (>) und Feuriges Hähnchen mit Yam-Avocado-Orangen-Salsa (>). Diese Zubereitungen gehen ganz neue Wege, ohne dabei abzuheben.
Selbstverständlich kann man über die Auswahl, die wir schließlich getroffen haben, geteilter Meinung sein. Selbst unter meinen Kollegen bei Weber entbrannten hitzige Debatten darüber, welche Rezepte aufgenommen werden sollten. Wie es scheint, hat eben jeder seine eigenen Favoriten. Einigkeit herrschte jedoch am Ende darüber, dass hier nicht fehlen darf, was auch sonst jedes Weber Grillbuch auszeichnet, nämlich brandneue Fotos von den einzelnen Zubereitungen, wie diese sich am Ende tatsächlich präsentieren (von den Tricks, zu denen Foodstylisten zum Aufhübschen von Fotos mitunter greifen, halten wir gar nichts). Außerdem möchten wir Ihnen unbedingt viel dazu verraten, wie Sie noch besser grillen können. Meine Top-Ten-Tipps für perfekte Grillergebnisse (>) sind an sich schon ein wertvoller Wegweiser. Befolgen Sie diese Ratschläge, und Sie werden unter den Grillfreunden in Ihrer Nachbarschaft Furore machen. Falls Sie noch höher hinaus möchten, sehen Sie sich meine Top-Five-Tipps zum Grillen für Experten an (>).
In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat Weber weit über 2500 Rezepte entwickelt, die auf die unterschiedlichsten Grillsituationen und -anlässe abgestimmt sind. Aber wir wissen, dass man sich manchmal einfach nur die Favoriten wünscht, mit denen dann auf jeden Fall alle Gäste glücklich sind. Hier ist das passende Buch für solche Momente – für Gelegenheiten, bei denen das Beste gerade gut genug ist.
1 DEN GRILL VORHEIZEN. Was passiert, wenn Grillgut auf den Rost trifft, macht den Unterschied zwischen einem guten und einem meisterhaften Griller aus. Ist der Rost zu kalt, kann das Grillgut an ihm kleben bleiben mit der Folge, dass es nicht ordentlich bräunt bzw. kein schönes Grillmuster entwickelt. Selbst wenn also ein Rezept mittlere oder schwache Hitze verlangt, muss der Rost zuvor stets auf hoher Stufe erhitzt werden. Dafür den Deckel öffnen, im Grill ein Holzkohlefeuer entfachen bzw. bei einem Gasgrill die Brenner anzünden und den Deckel wieder schließen, bis der Rost nach etwa 10 Minuten glühend heiß ist. Die Grilltemperatur sollte mindestens 260°C erreichen.
2 DEN GRILLROST SÄUBERN, WENN ER HEISS IST . Befinden sich auf dem Rost noch Essensrückstände vom letzten Einsatz, können diese wie ein Klebstoff wirken, der das neue Grillgut anbacken lässt. Entfernen Sie daher, sobald Sie den Grill etwa 10 Minuten vorgeheizt haben, diese Rückstände, sodass der Rost eine völlig saubere und glatte Oberfläche erhält, auf der das neue Grillgut gleichmäßig bräunen kann. Zum Säubern eignen sich am besten Grillbürsten mit stabilem, langem Griff und Edelstahlborsten.
3 ALLES BEREITSTELLEN. Legen Sie, bevor Sie mit dem Grillen beginnen, in Reichweite parat, was Sie brauchen. Wenn Sie, während Ihre Zutaten über der Glut liegen, nochmals in die Küche rennen müssen, könnten Sie den entscheidenden Moment verpassen, in dem etwas übergart oder vielleicht sogar verbrennt. Also her mit allen benötigten Utensilien, dem bereits geölten und gewürzten Grillgut, etwaigen Würzsaucen oder Glasuren zum Bestreichen, Grillsaucen und Garnituren und – nicht zu vergessen – sauberen Tellern zum Anrichten! Bei Profiköchen heißt diese Vorbereitung des Arbeitsplatzes mise en place (französisch für »an den Platz stellen«).
4 MINDESTENS ZWEI UNTERSCHIEDLICHE HITZEZONEN VORBEREITEN. Wenn Sie Ihren Grill für nur eine Art von Hitze vorbereiten, haben Sie anschließend begrenzte Möglichkeiten. Was wollen Sie tun, wenn etwas schneller gart als gewünscht oder wenn unter dem Grillgut Flammen hochschlagen? Wie wollen Sie zwei unterschiedlich beschaffene Lebensmittel gleichzeitig grillen? Sie benötigen mindestens zwei Hitzezonen: eine für direkte Hitze (die glühenden Kohlen befinden sich direkt unter dem Grillgut) und eine für indirekte Hitze (die Glut liegt seitlich des Grillguts). So können Sie das Grillgut nach Belieben von einer Zone zur anderen bewegen.
5 DAS GRILLGUT ÖLEN, NICHT DEN ROST. Öl ist wichtig, damit das Grillgut nicht am Rost anhaftet, zudem kann ein hochwertiges Öl zum Geschmack beitragen. Die besten Ergebnisse erzielt man, indem man das Grillgut und nicht den Rost dünn mit Öl bestreicht. So erhält das Grillgut einen gleichmäßigen Überzug, ohne dass überschüssiges Öl zwischen den Streben des Rosts auf die Glut tropft (Flammenbildung!). Darüber hinaus wird Öl beim Auftragen auf einen heißen Rost sogleich rauchen und verbrennen, was unschöne Aromen erzeugt. Oder Sie verwenden das Weber Non-Stick Spray, das extra entwickelt wurde, um es auf den Grillrost zu sprühen. Das Wasser verdampft und das Öl bleibt haften.
6
BEWEGUNGSSPIELRAUM IST WICHTIG.
Packt man viel Grillgut dicht an dicht auf den Rost, sind Probleme vorprogrammiert. Besser lässt man zwischen den einzelnen Stücken immer etwas Platz, um sie mit einer Grillzange oder einem Grillwender bei Bedarf jederzeit mühelos bewegen zu können. Für perfekte Ergebnisse muss man häufig mit dem Grillgut auf dem Rost etwas jonglieren, und dafür sollte stets etwa ein Drittel des Grillrosts frei bleiben.
7 DEN DECKEL SCHLIESSEN. Ein Grilldeckel ist nicht nur dazu da, den Regen abzuhalten. Vielmehr lässt sich mit ihm verhindern, dass zu viel Luft in den Grill gelangt und zu viel Hitze und Rauch abgeführt werden. Ein geschlossener Deckel führt zu einem heißeren Grillrost, kürzeren Garzeiten, besseren Raucharomen und weniger Flammenbildung. Nutzen Sie also den Deckel! Aber vergessen Sie dabei nicht, bei einem Holzkohlegrill die Lüftungsschieber im Deckel mindestens zur Hälfte zu öffnen. Denn jedes Feuer braucht, damit es weiterbrennen kann, etwas Luft.
8 GEDULD IST DAS A UND O. Fast alle mögen es, wenn gegrillte Speisen knusprig gebräunt sind. Leider aber bewegen viele Griller die Stücke auf dem Rost so oft, dass diese nicht genügend Zeit bekommen, um die gewünschte Bräunung und Aromaintensität zu entwickeln. Fast immer gilt, dass man die Stücke lediglich ein- oder zweimal wenden sollte. Wer öfter mit ihnen herumhantiert, öffnet dabei auch zu häufig den Deckel, was ein perfektes Ergebnis zusätzlich erschwert.
9 DAS FEUER KONTROLLIEREN. Sich selbst überlassen, erreicht ein Holzkohlefeuer gleich am Anfang seine heißeste Temperatur und verliert dann mehr oder weniger schnell an Hitze, was von der Art der verwendeten Kohle und vor allem auch von Ihnen abhängt. Man muss sich um das Feuer kümmern, indem man Kohle nachlegt, die Glut zwischendrin je nach Bedarf neu anordnet, Asche wegfegt, die eventuell die unteren Lüftungsschlitze verstopft, und die Schieber im Deckel so reguliert, dass die Luftzirkulation im Grill optimal funktioniert. Übernehmen Sie die Kontrolle über das Feuer!
10 DER RICHTIGE SCHLUSSPUNKT. Wann ist es Zeit, das Grillgut vom Rost zu nehmen? Hierzu erhalten Sie verschiedene Hinweise. So können Sie etwa durch die Druckprobe mithilfe einer Fingerspitze feststellen, ob Ihr Hähnchen durchgegart und doch noch saftig ist. Noch zuverlässiger ist das Messen mit einem digitalen Fleischthermometer, dessen feiner Fühler Ihnen genau jenen Moment anzeigt, in dem das Fleisch perfekt gegart ist.
Grillen macht uns einfach Spaß. Wir sind im Freien, können mit dem Feuer spielen und schließlich genießen, was dabei herauskommt. Die Grundidee ist denkbar einfach: Man legt ein Nahrungsmittel über die Glut und gart es. Dabei kann man sich ja wohl weitgehend auf seinen Instinkt verlassen, sollte man meinen. Schließlich hat der Mensch seit den Anfängen der Zivilisation das Feuer genutzt, um Nahrung zuzubereiten. Das stimmt so weit. Allerdings hat sich bei den Grillgeräten und den verfügbaren Brennstoffen in den letzten Jahrzehnten eine Menge getan. Um heute optimale Ergebnisse zu erzielen, sollte man sich über den neuen Stand der Grilltechniken informieren.
HOLZKOHLEGRILLS
Mit Holzkohle ein Feuer zu machen und es so in Gang zu halten, dass die Temperatur beziehungsweise Temperaturen zu dem passen, was wir zubereiten wollen, macht immenses Vergnügen. Noch vergnüglicher ist wohl nur später der Genuss der gegrillten Speisen mit ihrem unvergleichlichen Aroma. Sehr entscheidend aber ist bei beiden Erlebnissen, wie Ihr Holzkohlegrill beschaffen ist und mit welchem Brennstoff Sie ihn betreiben.
VERSCHIEDENE BRENNSTOFFE Die meisten Griller verwenden Standard-Holzkohlebriketts. Sie sind preiswert, fast überall erhältlich und bestehen aus gepresstem Sägemehl und Kohle sowie Bindemitteln und Füllstoffen wie Ton und Natriumnitrat. Mitunter werden sie mit einer flüssigen Anzündhilfe getränkt, die jedoch einen Geschmack nach Chemie beziehungsweise Heizöl auf die Speisen überträgt, sofern man diese Anzündhilfe vor dem Beginn des eigentlichen Grillens nicht vollständig verbrennen lässt. Standardbriketts erzeugen über einen längeren Zeitraum eine kalkulierbare, gleichmäßige Hitze. 80 bis 100 solcher Briketts haben eine Brenndauer von etwa 1 Stunde – das ist mehr als ausreichend zum Grillen der meisten Speisen, ohne nachlegen zu müssen.
»Natürliche« Briketts aus fein zerkleinertem Hartholz haben die gleiche kissenähnliche Form wie Standardbriketts, erzeugen aber stärkere Hitze und enthalten keinerlei fragwürdige Füllstoffe und Bindemittel, sondern sind im Regelfall nur unter Zusatz natürlicher Stärken gepresst. Weber Briketts sind natürliche Briketts. Mit ihnen erreicht man mit einer Kaminfüllung (2 kg) und bei der indirekten Grillmethode eine Brenndauer von etwa 3 Stunden.
Holzkohle wird hergestellt, indem man Hartholzscheite unter Luftabschluss, beispielsweise in einem Meiler oder Retortenofen, anzündet. Unter der Hitzeeinwirkung entweichen das im Holz enthaltene Wasser und die Harze, und zurück bleibt Holzkohle. Sie entzündet sich leichter als Briketts und entwickelt höhere Temperaturen, verbrennt aber auch schneller. Dabei knistert sie und erzeugt herrliche Rauchnoten, genau wie echtes Holz.
EIN HOLZKKOHLEFEUER ENTFACHEN
Mit den richtigen Utensilien ist diese
Aufgabe in nur 15 bis 20 Minuten erledigt.
Am einfachsten funktioniert das Ganze mit einem Anzündkamin. Dabei handelt es sich um einen Metallzylinder, der außen mit zwei Griffen und innen mit einem Metallgitter ausgestattet ist. Man gibt in den Hohlraum unterhalb des Gitters einige Anzündwürfel und füllt anschließend die obere Kammer des Zylinders mit Briketts oder Holzkohle.
Zündet man nun die Anzündwürfel an, entwickelt sich eine Thermodynamik, die heiße Luft von unten ansaugt und gleichmäßig durch die Briketts oder Holzkohlestücke leitet.
Sobald die Briketts oder Holzkohlestücke mit einer feinen Ascheschicht überzogen sind, zieht man Grillhandschuhe an, packt den Anzündkamin an den beiden Griffen und schüttet die glimmende Kohle auf den Rost oder in die Kohlekörbe. Dank des beweglichen Griffs lässt sich die Kohle gezielt im gewünschten Bereich platzieren.
DIE ANORDNUNG DER GLUT
Besondere Vielseitigkeit bietet eine
Zwei-Zonen-Glut. Dabei wird die Kohle auf einer Seite des Kohlerosts verteilt, während die
andere Hälfte des Rosts frei bleibt. So können Sie mit direkter und indirekter Hitze
gleichzeitig grillen.
Gelegentlich ist aber auch eine Drei-Zonen-Glut die bessere Wahl. Dafür häufen Sie jeweils die Hälfte der Kohle auf gegenüberliegenden Seiten des Kohlerosts an. Bei dieser Anordnung stehen dann zwei Zonen mit direkter Hitze (stark, mittel bis hoch, mittel oder schwach) zur Verfügung, und in der Mitte haben Sie eine Zone zum Grillen über indirekter Hitze. Diese Anordnung eignet sich besonders gut, um einen Braten über indirekter Hitze zu grillen, weil er von beiden Seiten gleichmäßige Hitze bekommt.
Die Hitze der Glut hängt davon ab, wie viel Kohle Sie verwenden und wie lange sie bereits brennt. Frisch entzündet, strahlt Kohle die größte Hitze ab, dann verliert die Glut allmählich an Heizkraft.
Nach der Verteilung der Glut legen Sie den Grillrost auf, schließen den Deckel und warten etwa 10 Minuten, bis die Temperatur auf mindestens 260°C angestiegen ist. Dann ist der Grillrost so heiß, dass er sich gut säubern lässt und im Anschluss das Grillgut kräftig angebraten werden kann.
SICHERHEIT
Lesen Sie vor der Verwendung eines Grills unbedingt die mitgelieferte Bedienungsanleitung des Herstellers und machen Sie sich mit allen darin enthaltenen Sicherheits- und Warnhinweisen vertraut. Befolgen Sie außerdem die Angaben zum Grillen sowie die Wartungsvorschriften. Falls nach dem Lesen der Bedienungsanleitung noch Fragen zu den Sicherheits- und Warnhinweisen im Zusammenhang mit Ihrem Weber® Grill offen sind oder wenn Sie keine Anleitung für Ihren Grill haben, wenden Sie sich bitte an Weber Stephen Deutschland unter der kostenfreien Servicenummer 06132/8999-0, bevor Sie Ihren Grill verwenden.
GASGRILLS
Es gibt Tage, an denen man lieber bequem einen Knopf an einem Gasgrill bedient, als sich mit den Launen eines Holzkohlefeuers zu befassen. Bei einem Gasgrill lassen sich die Flammen ganz leicht kontrollieren, insbesondere, wenn das Gerät mit moderner Technik ausgestattet ist, die Fett ableitet und Flammenbildung weitgehend verhindert. Mittels bereits eingebauter oder einsetzbarer Räucherboxen können überdies Holzraucharomen erzeugt werden. Eine Reihe von weiterem Zubehör wie Grillplatten, Pizzasteine und Woks verwandelt einen Gasgrill in eine vollwertige Freiluftküche.
EINEN GASGRILL IN BETRIEB NEHMEN
Den Deckel öffnen, das Gasventil öffnen und
die Brenner anzünden – mehr ist in der Regel nicht zu tun. Richten Sie sich bei der
Inbetriebnahme Ihres Gasgrills stets an die Bedienungsanleitung des Herstellers. Nun zünden
Sie nacheinander die Brenner an und stellen sie jeweils auf die höchste Stufe. Der Deckel wird
geschlossen und der Grill 10 bis 15 Minuten vorgeheizt. Wie bei einem Holzkohlegrill lässt
sich anschließend der Grillrost mühelos säubern und das Grillgut kann danach kräftig
angebraten werden.
Falls Sie Gas riechen, könnte ein Leck am Anschluss des Gasschlauchs oder auch im Schlauch selbst vorliegen. Schalten Sie sofort alle Brenner aus, schließen Sie dann das Ventil der Gasflasche und nehmen Sie den Schlauch ab. Nach einigen Minuten den Gasschlauch wieder anschließen und den Grill erneut nach Herstelleranweisung in Betrieb nehmen. Riechen Sie noch immer Gas, das Ventil sofort schließen und den Hersteller kontaktieren.
DIE HITZE EINSTELLEN
Für das Grillen über direkter Hitze
alle Brenner anlassen und auf die gewünschte Hitze einstellen. Wenn Sie beispielsweise über
direkter mittlerer Hitze grillen wollen, regulieren Sie alle Brenner auf die mittlere Stufe
herunter und warten, bis das Thermometer eine Temperatur zwischen 175 und 230°C anzeigt.
Für das Grillen über indirekter Hitze schalten Sie einen oder zwei Brenner aus, die übrigen bleiben an.
FÜR GAS- UND HOLZKOHLEGRILLS
Sobald der Grillrost vorgeheizt ist, wird er mit einer langstieligen Grillbürste gründlich gesäubert, sodass noch anhaftende Essensreste vollständig entfernt werden. Den Grillrost nicht einölen, denn das aufgetragene Öl würde nur auf die Glut heruntertropfen und wahrscheinlich Flammenbildung verursachen. Man erhöht seine Chancen, das Grillgut zuletzt problemlos vom Rost zu bekommen, indem man die Speisen, nicht den Rost ölt (Alternative: Weber Non-Stick Spray, >, Punkt 5). Wenn der Grill vorgeheizt und der Rost gesäubert wurde, das Grillgut und alles, was sonst benötigt wird, in Reichweite des Grills legen. Alle Zutaten sollten im Vorfeld nach Bedarf zerkleinert und abgemessen sein. Vermeiden Sie für eine reibungslose Zubereitung auf jeden Fall, dass Sie zwischendrin zurück in die Küche hasten müssen. Und vergessen Sie nicht saubere Teller bzw. Platten zum Servieren.
Wichtig ist, den Grilldeckel immer nur so kurz wie möglich zu öffnen. Der Deckel vermindert die Sauerstoffzufuhr zum Feuer und verhindert dadurch Flammenbildung. Außerdem trägt er dazu bei, dass das Grillgut von oben und unten gart. Zwar ist die Unterseite intensiverer Hitze ausgesetzt als die Oberseite, doch wird auch Hitze vom Deckel zurückgestrahlt, was den Garprozess insgesamt beschleunigt. Ohne Deckel würde die Glut viel schneller an Hitze verlieren; die Zutaten müssten länger garen und könnten austrocknen.
1 DAS GRILLGUT GLASIEREN. Eine der zuverlässigsten Methoden, um Grillgut einen Geschmack zu verleihen, dass man meinen könnte, es sei von einem gefeierten Kochprofi zubereitet worden, besteht darin, etwas Megaköstliches aufzustreichen. Dies kann zum Beispiel wundervoll aromatisiertes Fett sein. Dafür ganze Knoblauchzehen in Butter oder Olivenöl anbräunen, dann frische Kräuter, den Saft einer halben Zitrone und Ihre Lieblingsgewürze dazugeben und alles einige Minuten köcheln lassen. Ein Töpfchen mit diesem »Balsam« neben dem Grill ist Ihr kleines Geheimnis, mit dem Sie einer Grillspeise zu aromatischem – und buchstäblichem – Glanz verhelfen.
2 AUCH SEITLICH BRÄUNEN. Üblicherweise werden Fleischstücke wie Steaks oder Schweinefilets auf der Ober- und Unterseite gegrillt, bis diese Seiten eine goldbraune Kruste entwickeln. Aber natürlich gibt es auch noch die schmalen Ränder, und je mehr diese ebenfalls gebräunt werden, desto besser schmeckt das Ganze am Ende. Wenn Sie die Stücke mithilfe einer Grillzange halten und die Ränder über direkter Hitze bräunen, entwickeln sich nicht nur herrliche neue Aromaverbindungen, sondern auch noch mehr von der unwiderstehlichen Kruste.
3 AUF DER GLUT GRILLEN. Wer gern mit dem Feuer spielt, weiß wahrscheinlich schon, wie viel Spaß und welche Gaumenfreuden es bereitet, wenn man Steaks »dreckig«, also direkt auf den heißen Kohlen grillt. Aber da geht noch mehr! Man kann sich den Holzkohlerauch etwa auch für Jakobsmuscheln oder andere kleine Grillgutstücke, zu denen Raucharomen passen, optimal zunutze machen, indem man die Zutaten in einer gusseisernen Pfanne direkt auf die heiße Glut stellt. So reichern Profis ihre Speisen beim Bräunen und Garen zugleich mit würzig-erdigen Rauchnoten an.
4 RÜCKWÄRTS GRILLEN. Traditionell werden dicke Steaks zuerst über direkter Hitze scharf angebraten und anschließend über indirekter Hitze fertig gegart (Sear-n-Slide-Methode). Doch zunehmend wenden Grillprofis die sogenannte Reverse-Sear-Methode an: Die Steaks werden über indirekter schwacher Hitze zunächst etwa 20 Minuten gegart und erst zum Schluss über direkter sehr starker Hitze gebraten. Das Fleisch nimmt beim Rückwärtsgrillen im Inneren durchgängig eine rosarote Farbe an und nicht mehr den von der traditionellen Methode her bekannten grauen, weil übergarten Fleischrand.
5 DIE MINION-RING-METHODE. Ein Holzkohlefeuer so zu kontrollieren, dass es eine gleichbleibend niedrige Temperatur liefert, ist für manche Rezepte unerlässlich. Allerdings ist die Entscheidung, wie viels Briketts man vor Beginn des Grillens anzünden und wann man weitere nachlegen sollte, um die Temperatur konstant zu halten, nicht immer ganz einfach. Umgehen kann man diese Frage mit der Minion-Ring- oder Snake-Methode: Man legt die Briketts am Rand des Kohlerosts halbkreisförmig an und zündet sie nur an einem Ende an. So entzündet sich die »Kohleschlange« nur nach und nach, ähnlich wie eine Zündschnur, und man muss stundenlang keinen Brennstoff nachlegen.
Das Räuchern ist viel einfacher, als man glaubt, und es setzt auch keine High-End-Grillanlage voraus. Im Grunde handelt es sich um eine Form des Würzens, vergleichbar dem Einreiben von Fleisch mit Gewürzen oder dem Einlegen in eine Marinade. Stellen Sie sich vor, Sie würden Ihre Speisen in einer aromatischen Rauchwolke garen. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Wahl des passenden Gewürzes – hier also der Holzart – und der richtigen Dosierung.
WAHL DES HOLZES Wie Kräuter und Gewürze besitzen auch verschiedene Holzarten jeweils charakteristische Aromen und Intensitäten. Obstbäume etwa wie Apfel oder Kirsche liefern Holz mit sanften Aromen, daher passen Apfel- und Kirschholz gut zu dem milden Geschmack von Hähnchen oder Fisch. Die Intensität von Zedernholz ist der von Obsthölzern vergleichbar, wie die lange Tradition, Zedernholz und Lachs zu kombinieren, aufs Köstlichste belegt. Falls Sie auf erdige und eher kräftige Aromen aus sind, kommen Hickory, Eiche und Ahorn in Betracht. Diese Hölzer sind eine gute Wahl für Rind- und Schweinefleisch. Wer schließlich Rauch mit fast pikanter Schärfe mag, sollte Mesquiteholz probieren. Es hat das kräftigste Aroma von allen und wird daher sehr häufig in Texas und im Südwesten der USA für Fleisch wie Lammkeule oder Rindersteaks verwendet.
Wohlgemerkt geht es hier um persönliche Vorlieben, es gibt also fast kein Richtig oder Falsch bei der Wahl des Holzes. Von gewissen Holzarten wie Pinie oder Espe sollte man jedoch die Finger lassen, da sie so weich und harzreich sind, dass sie einen bitteren, eventuell sogar giftigen Rauch erzeugen. Verwenden Sie Harthölzer und halten Sie sich zunächst an die hier empfohlenen Kombinationen, die Sie dann nach Geschmack variieren können. Weber bietet darüber hinaus extra abgestimmte Räucherchips-Mischungen an für Schweinefleisch- (Pork Smoking Blend) und Rindfleischgerichte (Beef Smoking Blend) sowie zum Räuchern von Fisch und Meeresfrüchten (Seafood Smoking Blend).
DOSIERUNG DES HOLZES Holzaromen sollten die Speisen nur zart bereichern und nicht etwa ihren Geschmack übertönen. Erreicht wird dies unter anderem durch die richtige Räucherdauer. Eine zu lang bemessene Räucherzeit ist ein häufiger Fehler, der besonders deutlich bei Fisch und Meeresfrüchten sowie hellem Fleisch zum Tragen kommt: Sie können den Rauch binnen Minuten in sich aufnehmen. Wenn ab einem gewissen Punkt die Raucheinwirkung das richtige Maß überschreitet, ergeben sich statt angenehm würziger aggressiv bittere und rußige Aromen. Um dies zu vermeiden, legt man stündlich einige Handvoll gewässerter Holz-Chips nach, stoppt aber den Räucherprozess, wenn die Hälfte der jeweils anzusetzenden Garzeit vorüber ist.
FÜR FISCH UND MEERESFRÜCHTE:
ERLEN- ODER ZEDERNHOLZ
FÜR HÄHNCHEN:
KIRSCH- ODER APFELHOLZ
FÜR SCHWEINEFLEISCH:
HICKORY- ODER PEKANHOLZ
FÜR RIND- UND LAMMFLEISCH:
EICHEN- ODER MESQUITEHOLZ
WAS WIRD BENÖTIGT? Bei Verwendung eines Holzkohlegrills muss man lediglich die Holz-Chips mindestens 30 Minuten wässern. Anschließend die Chips aus dem Wasser nehmen, abtropfen lassen und mit einer Grillzange auf der Glut verteilen. Viele Räucherrezepte sind tatsächlich Barbecue-Rezepte, bei denen die Zutat einige Stunden oder noch länger über indirekter schwacher Hitze liegt. Während einer solchen Zubereitung muss man zwischendrin weitere gewässerte Chips (und auch Kohle) nachlegen, um eine kontinuierliche Rauchbildung in Gang zu halten.
Bei Verwendung eines Gasgrills wird ein Behälter zum Verräuchern der gewässerten Holz-Chips benötigt. Eine solche Räucherbox aus Edelstahl ist bei manchen Gasgrills bereits eingebaut, alternativ stellt man eine Räucherbox auf den Grillrost oder die Aromaschienen. Chips werden nachgelegt, solange die bereits vorhandenen Chips noch glimmen und so die neuen Chips entzünden können.
Bei Verwendung eines Räuchergrills sind etwa faustgroße Chunks (Hartholzstücke) eine gute Wahl. Sie brennen erstens viel langsamer als Holz-Chips und müssen folglich nicht so oft nachgelegt werden. Zweitens erfordern sie kein vorheriges Wässern. Obwohl sie trocken sind, schlagen Chunks nicht in dem Maße Flammen, wie es bei Chips manchmal der Fall ist.
1. BURGER
GUTES FLEISCH. Abgepackte Pattys enthalten oft Hackfleisch fragwürdiger Qualität. Und da das Fleisch beim Formen der Rohlinge zusammengepresst wurde, können die fertig gegrillten Pattys niemals so locker und zart sein, wie es sich eigentlich gehört. Viel besser beraten sind Sie mit Rinderhackfleisch oder, wenn Sie die Gourmetklasse anstreben, mit Rindfleisch aus der Schulter, das Sie bei einem Metzger Ihres Vertrauens kaufen und von ihm frisch durch den Fleischwolf drehen lassen.
GEKONNT ABGEFLACHT. Pattys wölben sich während des Grillens gern in der Mitte etwas auf, sodass es später schwierig wird, sie mit weiteren Zutaten zu belegen. Um dieses Problem zu umgehen, drückt man in die Mitte der rohen Pattys mit dem Daumen oder Rücken eines Teelöffels eine kleine Vertiefung. Beim Garen gleicht sich diese Vertiefung wieder aus, sodass sich am Ende eine schön ebene Oberfläche ergibt.
RICHTIG DOSIERTE HITZE. Der Grill muss vorgeheizt sein auf mittlere bis starke Hitze (200–260°C) bzw. für Lammburger auf mittlere Hitze (175 bis 230°C), und der Grillrost muss sauber sein. Sobald die Pattys auf dem Rost liegen, schließen Sie den Deckel und üben sich in Geduld. Denn 2 cm dicke Pattys benötigen 8–10 Minuten, bis sie über mittlerer bis starker Hitze den Gargrad halb durch (medium) erreicht haben. Währenddessen die Pattys nur ein-, höchstens zweimal wenden, nicht öfter, da sonst die Oberfläche aufreißt, bevor sich eine schmackhafte Kruste gebildet hat. Und noch etwas: Drücken Sie Pattys beim Grillen niemals flach, dabei treten Fett und Fleischsaft aus!
2. STEAKS
KÖSTLICH MARMORIERT. Steaks sollten durchgehend – nicht nur am Rand – eine ausgeprägte, feine milchweiße Fettmaserung aufweisen. Bei nur spärlicher Marmorierung oder gelblichem bis bräunlichem Fett (ein Indiz für überlagertes, trockenes Fleisch) sollten Sie vom Kauf absehen. Die feinen weißen Fettadern schmelzen beim Grillen, wodurch das Fleisch herrlich saftig wird.
REICHLICH SALZ. Bestreuen Sie Steaks 15–30 Minuten vor der Zubereitung großzügig mit Salz. Mit dieser einfachen Maßnahme lässt sich ihr Geschmack erheblich verbessern, da sich das Salz mit dem Fleischsaft mischt, was dann während des Grillens zur Bildung einer köstlichen Fleischkruste beiträgt. Naturbelassenes grobes Meersalz ist dabei erste Wahl, weil es sich aufgrund seiner großen Kristalle normalerweise nicht vollständig auflöst und sein reiner, charakteristischer Geschmack so erhalten bleibt.
HITZE JE NACH DICKE. Steaks unter 4 cm Dicke werden über direkter starker Hitze scharf angebraten und fertig gegart. Dickere Steaks sollte man über direkter Hitze anbraten und dann in der indirekten Zone fertig grillen, damit sie innen garen können ohne außen zu verbrennen.
3. HÄHNCHEN
GESCHMACK HAT SEINEN PREIS. Wer bereit ist, für Hähnchen aus Bio-Freilandhaltung tiefer in die Tasche zu greifen, bekommt dafür deutlich mehr Genuss. Hühner, die sich in einem begrünten Auslauf frei bewegen und Nahrung suchen können, entwickeln festeres, jedoch nicht zähes Fleisch, das einen intensiveren Geschmack aufweist.
GLEICHMÄSSIGE STÄRKE. Hähnchenbrustfilets sind in der Mitte dicker als an den Enden. Dagegen muss man vor dem Grillen etwas tun. Falls sich auf der Unterseite eines Brustfilets ein kleiner loser Streifen Fleisch befindet, lösen Sie dieses sogenannte Innenfilet heraus (es wird dann später gegrillt). Anschließend die Brustfilets einzeln zwischen zwei Lagen Frischhaltefolie mit einem Fleischklopfer oder einer schweren Pfanne auf eine gleichmäßige Dicke von gut 1 cm plattieren.
KNOCHEN SIND EIN KNACKPUNKT. Ausgelöste Hähnchenteile sind dünn genug, um sie über direkter Hitze im Ganzen zu grillen. Sind dagegen noch die Knochen vorhanden, erfordern die Teile eine längere Garzeit, weshalb man mit direkter und indirekter Hitze arbeiten muss.
4. WÜRSTE
SANFT IST SICHERER. Kräftig gebräunte Würstchen vom Grill schmecken köstlich, keine Frage. Gart man aber frische Bratwürste über starker Hitze, können sie aufplatzen und geben dann eine Menge ihres wertvollen Saftes ab. Dies erkennt man auch daran, dass während des Grillens Flammen hochschlagen. Viel besser gelingen frische Würste auf dem Grill, wenn man sie über direkte mittlere oder sogar mittlere bis schwache Hitze legt.
BIER HER! Eine andere empfehlenswerte Möglichkeit besteht darin, frische Würste zunächst zu pochieren. Man lässt sie etwa in köchelndem Bier gar ziehen, um sie dann auf dem heißen Rost zu bräunen. Oder man bräunt sie erst über direkter mittlerer Hitze und gart sie danach in heißem Bier.
GRANDIOSE HOT DOGS. Bereits gegarte feine Brühwürste für Hot Dogs gewinnen die perfekte leichte Bräunung, wenn man sie zum Aufwärmen über direkte mittlere oder mittlere bis starke Hitze legt. Man kann sie auch längs aufschneiden, aufklappen und mit der Schnittfläche nach unten über direkter Hitze grillen.
5. RIPPCHEN
ORDENTLICH FLEISCH AUF DEN RIPPEN. Bei Rippenleitern, deren Knochen stellenweise bloß liegen, hat der Metzger allzu sparsam geschnitten. Rippchen sollten von reichlich Fleisch umgeben sein, und im Idealfall ist dieses gleichmäßig von feinen weißen Fettadern durchzogen.
DIE DÜNNE HAUT ABZIEHEN. Rippenleitern sind auf der Knochenseite von einer zähen Haut überzogen, die entfernt werden muss. Dafür das stumpfe Ende einer Messerklinge entlang einem Knochen unter die Haut schieben, bis sie reißt. Nun den Rand der Haut mit Küchenpapier festhalten und die Haut abziehen.
IMMER SCHÖN SACHTE. Barbecue-Ribs müssen in der Regel mindestens 3 Stunden bei 110–120°C garen. Es ist ganz wichtig, diese niedrige Temperatur über die gesamte Zeit konstant aufrechtzuerhalten. Wenn sich auf dem Fleisch eine dunkelbraune Kruste gebildet hat, werden die Ribs mit einer Würzsauce (oder wenigstens mit Wasser) bepinselt, dann einzeln zuerst in Backpapier und dann in Alufolie gewickelt und in der eingeschlossenen Feuchtigkeit weitergegrillt, bis das Fleisch so zart ist wie gewünscht.
01
Ein Schale Nüsse, Kerne & Co. als Appetizer zu reichen könnte leicht den Eindruck erwecken, man hätte sich nicht besonders ins Zeug für seine Gäste legen wollen. Peppt man sie aber mit etwas Zucker, einigen würzenden Zutaten und vor allem dem intensivem Raucharoma von Hickoryholz auf, werden die Gäste begeistert zugreifen.
ZUBEREITUNGSZEIT
5 MINUTEN
GRILLZEIT
20–30 MINUTEN
1 TL Rohrohrzucker
1 TL getrockneter Thymian oder Rosmarin (oder je ½ TL von beiden)
¼ TL Cayennepfeffer
¼ TL Senfpulver
250 g gemischte gesalzene Nüsse und Kerne (Mandeln, Pekannüsse, Cashewkerne usw.)
2 TL Olivenöl
2 Handvoll Hickoryholz-Chips, mind. 30 Min. gewässert
ERGIBT 250 G NÜSSE
1 In einer kleinen Schüssel Zucker, Kräuter, Cayennepfeffer und Senfpulver vermischen.
2 Die Nüsse in eine etwa 23 x 33 cm große feuerfeste Auflaufform geben. Das Öl und die Gewürzmischung hinzufügen und die Nüsse gleichmäßig darin wenden. Nüsse in der Form in einer Lage ausbreiten.
3 Den Grill für indirekte schwache Hitze (120–175°C) vorbereiten.
4 Den Grillrost mit der Bürste säubern. Die gewässerten Holz-Chips abtropfen lassen und auf die Glut geben. Wenn sie zu rauchen beginnen, die Auflaufform über indirekte schwache Hitze stellen und die Nüsse 20–30 Min. bei geschlossenem Deckel räuchern, bis sie knusprig sind und einen angenehm rauchigen Geschmack angenommen haben. In dieser Zeit die Form gelegentlich mithilfe einer Grillzange rütteln, damit die Nüsse nicht ansetzen oder verbrennen.
5 Die Auflaufform vom Grill nehmen und die Nüsse darin vollständig abkühlen lassen; sie werden beim Abkühlen noch knuspriger. Die Nüsse zimmerwarm servieren. Übrig gebliebene Nüsse luftdicht verschlossen aufbewahren.
Während die Auberginen auf dem Grill über direkter Hitze außen schwarz anlaufen, wird ihr Fruchtfleisch ganz weich und und ergibt mit auf dem Grill gebackenem Knoblauch, Zitronensaft und Oregano ein wunderbar cremiges Püree.
ZUBEREITUNGSZEIT
10 MINUTEN
GRILLZEIT
42–52 MINUTEN
1 ganze Knoblauchknolle
1 TL Olivenöl
2 Auberginen (etwa 500 g)
1 EL frisch gepresster Zitronensaft
1 TL Oreganoblätter
½ TL grobes Meersalz
½ TL frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
FÜR DIE BAGEL-CHIPS
2 Bagel-Brötchen
2 EL Olivenöl
¼ TL grobes Meersalz
FÜR 8–10 PERSONEN ALS VORSPEISE