Slavoj Žižek
Der Mut der Hoffnungslosigkeit
Aus dem Englischen von Frank Born
FISCHER E-Books
Slavoj Žižek, geboren 1949, ist Philosoph, Psychoanalytiker und Kulturkritiker. Er lehrt Philosophie an der Universität von Ljubljana in Slowenien und an der European Graduate School in Saas-Fee und ist derzeit International Director am Birkbeck Institute for the Humanities in London. Seine zahlreichen Bücher sind in über 20 Sprachen übersetzt. Im S.Fischer Verlag sind zuletzt erschienen ›Was ist ein Ereignis?‹ (2014) und ›Das Jahr der gefährlichen Träume‹ (2013).
Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de
Die Weltlage ist zum Verzweifeln. Alles wird immer nur schlechter. Doch das hat auch sein Gutes. Der bekannte Philosoph und Kulturkritiker Slavoj Žižek analysiert das aktuelle Elend auf zwei Ebenen: Im ersten Teil geht es um den ökonomisch-politischen Schlamassel, in dem wir stecken, von den vergeblichen Mühen der Syriza-Partei, aus den Zwängen des Kapitalismus auszusteigen, über TTIP, das Internet der Dinge, die weltweite Migration bis zur Rückkehr der Religion als politischem Faktor. Im zweiten Teil, auf der Ebene der Ideologie, analysiert Žižek u.a. die »terroristische Bedrohung«, die politische Korrektheit und den neuen Populismus. Angesichts der Lage zieht es der Philosoph vor, verzweifelt zu sein. Denn erst, wenn es keine Hoffnung mehr gibt, wird der wahre Mut freigesetzt, kann fundamentaler Wandel auf den Weg gebracht werden.
Erschienen bei FISCHER E-Books
Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »The Courage of Hopelessness. Chronicles of a Year of Acting Dangerously« im Verlag Allen Lane, UK
© 2017 by Slavoj Žižek
Für die deutschsprachige Ausgabe:
© 2018 S. Fischer Verlag GmbH, Hedderichstr. 114, D-60596 Frankfurt am Main
Covergestaltung: Andreas Heilmann und Gundula Hissmann, Hamburg
Coverabbildung: De Beeldunie / Visum
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Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
ISBN 978-3-10-490588-4
Im Original deutsch.
Die Seite http://www.aktuel.com.tr/yazar/suheyb-ogut/2015/08/17/butchlezbiyenler-ve-hdpkk, wo der Artikel ursprünglich erschienen war, ist nicht mehr aufrufbar. Mittlerweile hat Öğüt allerdings auf Žižeks Replik reagiert und zitiert in seiner Antwort auch seinen Originaltext in türkischer und englischer Sprache: http://suheybogut.blogspot.de/2017/08/zizek-ve-maymunluklar.html, letzter Zugriff 29.09.2017; Anm. d. Übers.
Im Original deutsch.
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Im Original deutsch.
Alenka Zupančič, »The End« (unveröffentlichtes Manuskript).
George Orwell, Der Weg nach Wigan Pier, Zürich 1982, S. 154.
Wladimir Iljitsch Lenin, »Über unsere Revolution«, in: Ders., Werke, Band 33, Berlin 1962, S. 462–465, hier S. 464.
Göran Therborn, »An Age of Progress?«, in: New Left Review, II/99 (2016), S. 27–38, hier S. 37.
Axel Honneth, Die Idee des Sozialismus. Versuch einer Aktualisierung, Berlin 2015.
Sławomir Sierakowski, »The Five Lessons of Populist Rule«, https://www.project-syndicate.org/commentary/lesson-of-populist-rule-in-poland-by-slawomir-sierakowski-2017-01, letzter Zugriff 23.05.2017.
Laura K. Lawless, »Formal French Negation – Ne … point. Literary and formal negative structures«, http://french.about.com/od/grammar/a/negation_form_2.htm, letzter Zugriff am 30.05.2017.
Vgl. Jean-Claude Milner, Relire la Révolution, Lagrasse 2016, S. 232f.
Zitiert nach http://www.cnbc.com/2016/11/04/elon-musk-ro bots-will-take-your-jobs-government-will-have-to-pay-your-wage.html, letzter Zugriff 03.06.2017.
G.W. F. Hegel, Werke in 20 Bänden, Band 7: Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse. Mit Hegels eigenhändigen Notizen und den mündlichen Zusätzen, Frankfurt/M. 1970, S. 23, Fußnote 7.
Ebd.
Die Art der Berichterstattung westlicher Medien lässt übrigens auf subtile Weise das alte rassistische Klischee über den Balkan als wilde Grenze zwischen dem zivilisierten Westen und dem barbarischen Orient wieder aufleben, als Ort des Chaos und der kaputten Grenzzäune, an dem Horden von Flüchtlingen herumziehen – so als beginne die eigentliche Zivilisation erst in Österreich. Würde dieselbe Menge an Flüchtlingen nach Großbritannien oder Frankreich kommen, kann man sicher sein, dass eine schnelle Lösung gefunden würde.
Peter Sloterdijk, Im Weltinnenraum des Kapitals. Für eine philosophische Theorie der Globalisierung, Frankfurt/M. 2005, S. 26.
Ebd., S. 79.
Ebd., S. 267f.
Ebd., S. 268.
Francesco Martone, »Song-do, the global city without soul«, http://www.other-news.info/2016/06/song-do-the-global-city-without-soul/, letzter Zugriff 26.10.2017.
Pankaj Mishra, »The Twilight of the West«, http://www.adbusters.org/article/the-twilight-of-the-west/, letzter Zugriff 09.06.2017. Das Zitat stammt aus Clifford Geertz, Welt in Stücken. Kultur und Politik am Ende des 20. Jahrhunderts, Wien 1996, S. 19.
Saroj Giri, »Parasitic Anticolonialism« (unveröffentlichtes Manuskript).
Ebd.
Boris Buden bemerkte, dass die in manchen osteuropäischen Ländern zu beobachtende postkommunistische Ostalgie nicht etwa eine Sehnsucht nach dem verlorengegangenen emanzipatorischen Potential sei, das in sozialistischen Regimes noch überlebt habe, sondern wie die Nostalgie nach einer verlorenen Kultur, einer früheren Lebensweise strukturiert sei – wir haben es natürlich mit der nachträglich konstruierten Erinnerung an eine mythische Zeit zu tun, in der das Leben bescheiden, aber beständig und sicher war. Sich von der Ostalgie zu befreien sei daher eine unbedingte Voraussetzung für eine neue emanzipatorische Bewegung in diesen Ländern. Die breite Öffentlichkeit, die keine Sympathie für den Kommunismus hege und keine Sehnsucht nach ihm verspüre, betrachte ihn (vom Standpunkt des neoliberalen Universums) wie eine merkwürdige fremde Kultur, deren Prämissen und Rituale unverständlich und irrational seien. Gemeinsam sei diesen beiden gegensätzlichen Haltungen allerdings die Ignoranz der radikalen emanzipatorischen Dimension des kommunistischen Projekts: In beiden Fällen wird der Kommunismus wie eine partikuläre Kultur behandelt (vgl. Boris Buden, Zone des Übergangs. Vom Ende des Postkommunismus, Frankfurt/M. 2009). Was die Lage in den postkommunistischen Ländern politisch interessant macht, ist die Tatsache, dass sich die neue kapitalistische Klasse noch nicht vollständig als Klasse konstituiert hat. Sie bleibt – wie es Louis-Ferdinand Céline vor fast hundert Jahren ausgedrückt hat – »eine Bourgeoisie im Anfangsstadium, die ihren Preis noch nicht gefunden hat«.
Karl Marx, Das Kapital. Kritik der politischen Ökonomie. Erster Band: Der Produktionsprozeß des Kapitals (= Karl Marx und Friedrich Engels, Werke, Band 23, Berlin 1962), S. 189.
Karl Marx, Friedrich Engels, »Manifest der Kommunistischen Partei«, in: Dies., Werke, Band 4, Berlin 1962, S. 459–493, hier S. 476.
Zitiert nach Der Spiegel, 6. August 2012.
Zitiert nach Luciano Canfora, Critica della retorica democratica, Rom, Bari 2002, S. 33.
Auch in Tana Frenchs großartigem Kriminalroman Totengleich (Frankfurt/M. 2010) spielt die unmögliche Wahl eine Rolle. Er handelt von einer Gruppe Studierender, die zusammen ein Haus besitzen und darin eine Art utopische Gemeinschaft errichten, einen sicheren Hafen, um sich vor der brutalen, leistungsorientierten Außenwelt zu schützen. Als eine der Bewohnerinnen beschließt, ihren Anteil zu verkaufen, wird sie von den anderen umgebracht, weil ihr Ausstieg das Ende der Kommune bedeuten würde – sie wird, kurz gesagt, ermordet, weil sie von ihrem Recht auf Wahlfreiheit Gebrauch macht. Der Roman lässt sich gewissermaßen als aktualisierte Version von Agatha Christies Mord im Orient-Express interpretieren: Da der Mord von der gesamten Gruppe der Verdächtigen verübt wird, muss man das Opfer als den eigentlichen Verbrecher ansehen.
Aaron Schuster, The Trouble with Pleasure. Deleuze and Psychoanalysis, Cambridge, Mass. 2016, S. 89.
Lee Williams, »What is TTIP? And six reasons why the answer should scare you«, http://www.independent.co.uk/voi ces/comment/what-is-ttip-and-six-reasons-why-the-answer-should-scare-you-9779688.html, letzter Zugriff 21.06.2017.
George Monbiot, »The transatlantic trade deal TTIP may be dead, but something even worse is coming«, https://www.theguardian.com/commentisfree/2016/sep/06/transatlantic-trade-partnership-ttip-canada-eu, letzter Zugriff 26.10.2017.
Ebd.
Ich stütze mich hier auf Arbeiten von Jela Krečič.
Alain Badiou, persönliche Mitteilung. Einige Linke in Europa und den USA beziehen sich übrigens auf Badiou und seinen Begriff der Subtraktion, um ihren Kampf für zu verteidigende »Autonome Zonen« zu rechtfertigen.
Ebd.
Thomas Piketty, Das Kapital im 21. Jahrhundert, München 2014.
Joseph E. Stiglitz, »Democracy in the Twenty-First Century«, https://www.project-syndicate.org/commentary/joseph- estiglitz-blames-rising-inequality-on-an-ersatz-form-of-capita lism-that-benefits-only-the-rich, letzter Zugriff 27.10.2017.
Alain Badiou, »Prefazione all’edizione italiana«, in: Ders., Metapolitica, Napoli 2002, S. 14.
Vgl. Honneth, Die Idee des Sozialismus.
Peter Sloterdijk, Was geschah im 20. Jahrhundert? Unterwegs zu einer Kritik der extremistischen Vernunft, Berlin 2016.
Vgl. Kojin Karatani, The Structure of World History. From Modes of Production to Modes of Exchange, Durham 2014.
Die besten Beispiele einer solchen »Wiederkehr des Verdrängten« sind radikale millenaristische Religionsgemeinschaften, wie man sie im Christentum (Canudos in Brasilien und andere), aber auch im Islam findet (Alamut im Iran usw.) – kein Wunder, dass Religionen, sobald sie sich als ideologische Institutionen zur Legitimierung der bestehenden Machtverhältnisse etabliert haben, ihren eigenen, innersten Exzess bekämpfen müssen. Die christliche Kirche stand ab dem vierten Jahrhundert, als sie zur Staatskirche wurde, vor einem typischen Problem: Wie lässt sich die feudale Klassengesellschaft, in der reiche Lehnsherren über verarmte Bauern herrschen, mit der egalitären Armut der Gemeinschaft der Gläubigen in Einklang bringen, wie sie in den Evangelien geschildert wird? Die Lösung des Thomas von Aquin besagte, dass geteiltes Eigentum zwar im Prinzip besser sei, dies aber nur für vollkommene Menschen gelte; für die meisten von uns, die in Sünde lebten, seien Privateigentum und Vermögensunterschiede dagegen natürlich, und es sei sogar eine Sünde, in unseren gefallenen Gesellschaften die Abschaffung des Privateigentums oder Egalitarismus zu fordern, denn damit verlange man für die Unvollkommenen, was nur den Vollkommenen gebühre. Dieser innere Widerspruch im Kern der kirchlichen Identität macht die Kirche zur derzeit stärksten antichristlichen Kraft.
Die Idee des kollaborativen Gemeinguts scheint auch ein bürgerliches Grundeinkommen zu implizieren: Produkte sind das Resultat einer Zusammenarbeit, an der wir alle beteiligt sind.
Jeremy Rifkin, Die Null-Grenzkosten-Gesellschaft. Das Internet der Dinge, kollaboratives Gemeingut und der Rückzug des Kapitalismus, Frankfurt/M. 2014, S. 37.
Ebd., S. 35.
Christopher J. Dew, »Post-Capitalism: Rise of the Collaborative Commons«, https://medium.com/basic-income/post-ca pitalism-rise-of-the-collaborative-commons-62b0160a7048, letzter Zugriff 01.07.2017.
Ebd.
Vgl. Carlo Vercellone (Hg.), Capitalismo cognitivo. Conoscenza e finanza nell’epoca postfordista, Rom 2006.
Karl Marx, Ökonomische Manuskripte 1857/58 (= Karl Marx und Friedrich Engels, Gesamtausgabe (MEGA), Zweite Abteilung, Band 1), Berlin 1981, S. 581.
Dew, »Post-Capitalism«.
Ebd.
Vgl. Fredric Jameson, An American Utopia. Dual Power and the Universal Army, London 2016.
Vgl. Jean-Pierre Dupuy, Avions-nous oublié le mal? Penser la politique après le 11 septembre, Paris 2002, sowie John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt/M. 1979.
Vgl. Friedrich Hayek, Der Weg zur Knechtschaft, Erlenbach-Zürich 1945.
Ayn Rand, Wer ist John Galt?, Hamburg 1997, S. 232.
Stathis Kouvelakis, »Syriza’s Rise and Fall«, in: New Left Review, 97 (2016), S. 45–70, und Costas Douzinas, »The Left in Power? Notes on Syriza’s Rise, Fall, and (Possible) Second Rise«, http://criticallegalthinking.com/2016/04/11/left-in-power-syriza-pos sible-second-rise/, letzter Zugriff 02.07.2017.
Douzinas, »The Left in Power?«
Kouvelakis, »Syriza’s Rise and Fall«, S. 68f.
Joschka Fischer, »Griechenlands doppelte Tragödie«, https://www.project-syndicate.org/commentary/tsipras-greek-crisis-by-joschka-fischer-2015-04?version=german, letzter Zugriff 26.10.2017.
Yanis Varoufakis, »How I Became an Erratic Marxist«, https://www.theguardian.com/news/2015/feb/18/yanis-varoufakis-how-i-became-an-erratic-marxist, letzter Zugriff 04.07.2017.
Herbert Marcuse, Triebstruktur und Gesellschaft. Ein philosophischer Beitrag zu Sigmund Freud, Frankfurt/M. 1995, S. 40.
Gideon Rachman, »Eurozone’s Weakest Link is the Voters«, in: Financial Times, 29. Dezember 2014.
Alain Badiou, »Pour aujourd’hui: Platon!«, Seminar vom 13. Februar 2008, http://www.entretemps.asso.fr/Badiou/07-08. htm, letzter Zugriff 07.07.2017.
Harry Lambert, »Yanis Varoufakis full transcript: our battle to save Greece«, New Statesman, 13. Juli 2015, http://www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/yanis-varoufakis-full-transcript-our-battle-save-greece, letzter Zugriff 09.07.2017.
Zitiert nach Richard McGregor, Der rote Apparat. Chinas Kommunisten, Berlin 2013, S. 46.
Ebd., S. 44.
Paul Krugman, »Disaster In Europe«, https://krugman.blogs.nytimes.com/2015/07/12/disaster-in-europe/, letzter Zugriff 09.07.2017.
Ebd.
Stathis Kouvelakis, »From the Absurd to the Tragic«, https://www.jacobinmag.com/2015/07/tsipras-syriza-greece-euro-debt/, letzter Zugriff 11.07.2017.
Krugman, »Disaster In Europe«.
https://www.bloomberg.com/news/articles/2015-07-02/de fiant-varoufakis-says-he-ll-quit-if-greeks-endorse-austerity, nicht mehr online.
Slavoj Žižek, »Slavoj Žižek on Greece: The Courage of Hopelessness« in: New Statesman, 24.–30.07.2015, http://www.newstatesman.com/world-affairs/2015/07/slavoj-i-ek-greece-courage-hopelessness, letzter Zugriff 14.07.2017.
Slavoj Žižek, »How Alexis Tsipras and Syriza Outmaneuvered Angela Merkel and the Eurocrats«, in: In These Times, 23. Juli 2015, http://inthesetimes.com/article/18229/slavoj-zi zek-syriza-tsipras-merkel, letzter Zugriff 14.07.2017.
Stathis Gourgouris, »The Syriza problem: radical democracy and left governmentality in Greece«, https://www.opende mocracy.net/can-europe-make-it/stathis-gourgouris/syriza-problem-radical-democracy-and-left-governmentality-in-g, letzter Zugriff 26.10.2017.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
Julia Buxton, »Venezuela After Chavez«, in: New Left Review, 99 (2016), S. 5–25, hier S. 25.
Tariq Ali, »Diary«, in: London Review of Books, 37, 15 (2015), S. 38f., hier S. 38; https://www.lrb.co.uk/v37/n15/tariq-ali/dia ry, letzter Zugriff 15.07.2017.
The Left Platform of Syriza, »The Alternative to Austerity«, https://www.jacobinmag.com/2015/07/tsipras-euro-debt-default-grexit/, letzter Zugriff 16.07.2017.
Gourgouris, »The Syriza problem«.
Man muss übrigens beide optimistischen Mythen verwerfen: den der Linken Plattform, wonach es eine klare und vernünftige Möglichkeit gibt, durch den Grexit neuen Wohlstand zu schaffen, ebenso wie den (unter anderem vom Harvard-Ökonomen Jeffrey Frankel vertretenen) gegenteiligen Mythos, dass Tsipras bei genauer Befolgung des Rettungsplans zu einem neuen Lula werden könne. Vgl. dazu Jeffrey Frankel, »Is Tsipras the New Lula?«, The Guardian, 21.07.2015.
Persönliche Mitteilung von Varoufakis.
Alberto Toscano, »A Structuralism of Feeling?«, in: New Left Review, 97 (2016), S. 73–93, hier S. 93.
Thomas Metzinger, »Phänomenale Transparenz und kognitive Selbstbezugnahme«, in: Ulrike Haas-Spohn (Hg.), Intentionalität zwischen Subjektivität und Weltbezug, Paderborn 2003, S. 411–459, hier S. 417.
Ebd., S. 418.
Thomas Metzinger, Being No One. The Self-Model Theory of Subjectivity, Cambridge, Mass. 2004, S. 169.
Ebd., S. 331.
Ebd., S. 333.
Ernest Mandel, Trotzki als Alternative, Berlin 1992, S. 118.
Wladimir Iljitsch Lenin, »Die nächsten Aufgaben der Sowjetmacht«, in: Ders., Werke, Band 27, Berlin 1960, S. 225–268, hier S. 260–262.
Eine klare Darstellung dieser Haltung findet sich in Martin Jay, »No Power to the Soviets«, in: Ders., Cultural Semantics. Keywords of Our Time, Amherst 1998, S. 64–71.
Isabel Allende, »The End of All Roads«, in: Financial Times, 15. November 2003.
Arthur Miller, »Ein Besuch bei Fidel Castro«, in: Cicero, April 2004, http://cicero.de/weltbühne/ein-besuch-bei-fidel-castro/3 7872, letzter Zugriff 21.07.2017.
Liu Cixin, Die drei Sonnen, München 2017.
Zhang Weiwei, The China Wave. Rise of a Civilizational State, Hackensack, NJ 2012.
Ebd., S. 71f.
Ebd., S. 72.
Ebd., S. 105.
Ebd., S. 164.
Ebd., S. 122.
Ebd., S. 124.
Vgl. den Artikel der BBC »Xinjiang city bans Islamic dress on public transport« vom 6. August 2014, http://www.bbc.com/news/world-asia-china-28670719, letzter Zugriff 27.07.2017.
Zhang, The China Wave, S. 123
Ebd., S. 120.
Ebd., S. 155.
Jonathan Clements, The First Emperor of China, Stroud 2006, S. 34.
Vgl. Claude Lefort, Essais sur le politique. XIXe–XXe siècles, Paris 1986.
Vgl. ebd.
»Soul-searching in China as bystanders ignore woman being attacked in hotel«, http://www.theguardian.com/world/2016/apr/08/china-woman-attacked-hotel-video-bystanders-ignore, letzter Zugriff 17.08.2017.
Zhang, The China Wave, S. 156.
McGregor, Der rote Apparat, S. 36.
Ein weiteres Beispiel: In den letzten Tagen der Deutschen Demokratischen Republik sangen die protestierenden Massen oft die offizielle Nationalhymne der DDR – warum? Weil es aufgrund der Zeile »Deutschland einig Vaterland« seit den späten 1950er Jahren verboten war, ihren Text öffentlich zu singen. Die Hymne war 1949 komponiert worden und spiegelte die Parteilinie jener Zeit wider (ein vereintes sozialistisches Deutschland). Sie passte somit nicht mehr zu der geänderten Auffassung der DDR als neuer sozialistischer Nation. Bei offiziellen Zeremonien wurde folglich nur noch die Orchesterversion gespielt, und die DDR war damit das einzige Land, in dem das Singen der Nationalhymne eine Straftat war.
Es gab noch ein anderes ungeschriebenes Gesetz in der jugoslawischen Armee. Von allen Soldaten wurde erwartet, mit Kameraden anderer Nationalitäten in Kontakt zu treten und dabei serbokroatisch zu sprechen (wenn etwa eine Gruppe Slowenen erwischt wurde, wie sie untereinander slowenisch sprach, wurde ihr nationalistischer Separatismus und die Zerstörung der Brüderlichkeit und Einheit der jugoslawischen Armee vorgeworfen). Dies galt für alle Soldaten – bis auf die albanischen, die als hoffnungslose Fälle galten (die anderen Soldaten erhielten lediglich den Auftrag, genau im Auge zu behalten, ob sich Albaner irgendwie verdächtig verhielten).
Immanuel Kant, Zum ewigen Frieden. Ein philosophischer Entwurf, in: Ders., Werke in zwölf Bänden, Band 11: Schriften zur Anthropologie, Geschichtsphilosophie, Politik und Pädagogik 1, hrsg. v. Wilhelm Weischedel, Frankfurt/M. 1977, S. 216.
»Even What’s Secret is a Secret in China«, in: The Japan Times, 16. Juni 2007, S. 17.
McGregor, Der rote Apparat, S. 30.
Rick Yancey, Die fünfte Welle, München 2013.
Toscano, »A Structuralism of Feeling?«, S. 76.
»Xinjiang Party Chief Calls for the ›Sinicization‹ of Religion«, http://chinadigitaltimes.net/2015/06/xinjiang-official-sinicize-religion-to-combat-hostile-forces/, letzter Zugriff 28.10.2017.
»Warning Over Religious Believers in Chinese Communist Party Ranks«, http://www.rfa.org/english/news/china/china-re ligion-05252015112309.html, letzter Zugriff 24.08.2017.
Ebd.
Vgl. Karl Marx, »Die Klassenkämpfe in Frankreich 1848–1850«, in Karl Marx und Friedrich Engels, Werke, Band 7, Berlin 1960, S. 9–107, hier S. 58f.
Zorana Baković, »Kako bo bog postal Kitajec?«, in: Delo, 17. Juni 2015, http://www.delo.si/svet/globalno/kako-bo-bog-postal-kitajec.html, letzter Zugriff 24.08.2017.
»Unraveling China’s Campaign Against Western Values«, in: China Digital Times, 5. März 2015, http://chinadigitaltimes.net/2015/03/unraveling-chinas-campaign-western-values/, letzter Zugriff 28.10.2017.
Sam Harris, Das Ende des Glaubens. Religion, Terror und das Licht der Vernunft, Winterthur 2007, S. 231.
Ebd., S. 265, Fn. 30. Wenn ich in meinen Bücher versuche, den Kern des christlichen Erbes zu rehabilitieren, werden mir von Kritikern übrigens regelmäßig zwei ähnliche Vorwürfe gemacht: Ich liege (als Vertreter der christlichen Substitutionstheologie) falsch in Bezug auf das Judentum, ganz besonders aber in Bezug auf den Buddhismus.
Vgl. »Orthodoxe Juden bezahlen Demonstranten gegen Homo-Ehe«, in: Süddeutsche Zeitung, 30.06.2015.
Gregory Tomlin, »God gave the land to the Jews, Israeli diplomat says of disputed West Bank«, http://www.christiane xaminer.com/article/israeli-foreign-minister-bible-says-the-land-is-ours/49013.htm, letzter Zugriff 26.08.2017. Das Zitat stammt aus »Raw Frand zu Parschat Bereschit 5764 (Beitrag 1)«, http://www.juefo.com/parascha/12-bereschit/85-raw-frand-zu-parschat-bereschit-5764-beitrag-1.html, letzter Zugriff 26.08.2017. Vgl auch Slavoj Žižek, Der neue Klassenkampf. Die wahren Gründe für Flucht und Terror, Berlin 2015, S. 21f.
»Netanjahu gibt Palästinenser-Mufti Verantwortung für Holocaust«, http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-10/israel-ben jamin-netanjahu-adolf-hitler-holocaust-mufti, letzter Zugriff 27.08.2017.
»Anger at Netanyahu claim Palestinian grand mufti inspired Holocaust«, http://www.theguardian.com/world/2015/oct/21/netanyahu-under-fire-for-palestinian-grand-mufti-holocaust-claim, letzter Zugriff 27.08.2017.
»Netanjahu: Mufti von Jerusalem drängte Hitler zum Ho locaust«, http://www.dw.com/de/netanjahu-mufti-von-jerusa lem-dr%C3%A4ngte-hitler-zum-holocaust/a-18794874, letzter Zugriff 27.08.2017.
Ebd.
»Netanjahu macht Palästinenserführer für Holocaust verantwortlich«, http://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/naher-osten/umstrittene-aeusserung-netanjahu-macht-palaestinenserfuehrer-fuer-holocaust-verantwortlich-13869114.html, letzter Zugriff 27.08.2017.
Anders Behring Breivik, 2083. A European Declaration of Independence, London 2011, https://sites.google.com/site/breivikarchiv/2083.
Zitiert nach Heinz Höhne, The Order of the Death’s Head. The Story of Hitler’s SS, London 2000, S. 333 [In der deutschen Version fehlt das entsprechende Kapitel; vgl. Ders., Der Orden unter dem Totenkopf. Die Geschichte der SS, Gütersloh 1967; Anm. d. Übers.].
Vgl. Höhne, Der Orden unter dem Totenkopf, S. 309f.
Menachem Begin, The Revolt. Story of the Irgun, New York 1977, S. 100f.
Zitiert nach Time, 24. Juli 2006.
Caroline B. Glick, The Israeli Solution. A One-State Plan for Peace in the Middle East, New York 2014.
Dies., »There Should Be No Palestinian State«, in: New York Times, 5. Dezember 2014, https://www.nytimes.com/room fordebate/2014/10/16/should-nations-recognize-a-palestinian-state/there-should-be-no-palestinian-state-23.
»Netanyahu ›told New Zealand backing UN vote would be declaration of war‹«, https://www.theguardian.com/world/2016/dec/28/netanyahu-told-new-zealand-backing-un-vote-would-be-declaration-of-war, letzter Zugriff 28.08.2017.
Michael Cooper, »Protests Greet Metropolitan Opera’s Premiere of ›Klinghoffer‹«, https://www.nytimes.com/2014/10/21/arts/music/metropolitan-opera-forges-ahead-on-klinghoffer-in-spite-of-protests.html, letzter Zugriff 28.08.2017.
»Hamas wants Israel completely destroyed«, http://www.isra elhayom.com/site/newsletter_article.php?id=19195, letzter Zugriff 28.08.2017.
»Jon Voight Pens Letter to ›Ignorant‹ Javier Bardem, Penelope Cruz on Israel: ›Hang Your Heads in Shame‹«, http://www.hollywoodreporter.com/news/jon-voight-pens-letter-igno rant-723007, letzter Zugriff 28.08.2017.
Zur gewalttätigen, dunklen Seite des Buddhismus siehe Brian Daizen Victoria, Zen War Stories, London 2003, sowie Michael Jerryson und Mark Juergensmeyer (Hg.), Buddhist Warfare, Oxford 2010.
Die zitierten Textstellen kursieren im Netz unter Araeens Freunden und Mitarbeitern.
Vgl. Ernst Bloch, Avicenna und die Aristotelische Linke, Berlin 1952.
Vgl. Joseph M. Bocheński, Der sowjetrussische dialektische Materialismus (Diamat), Bern 1950.
Buden, Zone des Übergangs. Vom Ende des Postkommunismus, Frankfurt/M. 2009.
Fethi Benslama, La psychanalyse à l’épreuve de l’Islam, Paris 2002, S. 320.
Ebd.
»Politics as indispensable for the realization of Islam«, https://www.al-islam.org/imam-khomeini-ethics-and-politics-sayyid-hasan-islami/politics-indispensable-realization-islam, letzter Zugriff 29.10.2017.
Zitiert nach Bernard Lewis, »Islamic Revolution«, http://www.nybooks.com/articles/1988/01/21/islamic-revolution/, letzter Zugriff 29.10.2017.
Buden, Zone des Übergangs, S. 146.
Ebd.
Ebd., S. 118.
Ebd., S. 61.
Die zitierten Textstellen kursieren im Netz unter Araeens Freunden und Mitarbeitern.
Jacques-Alain Miller, »France Loves Its Cops«, Blogeintrag vom 13. Januar 2015, veröffentlicht auf lacan.com unter http://www.lacan.com/actuality/lamour-de-la-police/, letzter Zugriff 30.10.2017.
Ebd.
Vgl. »Attivista stuprata da un migrante ›Gli altri mi chiesero di tacere‹«, http://www.corriere.it/cronache/15_settembre_25/attivista-stuprata-un-migrante-mi-chiesero-tacere-non-creare-scandali-496d3388-6370-11e5-9954-7c169e7f3b05.shtml, letzter Zugriff 30.08.2017.
Vgl. »Wer wollte, dass ›Vergewaltigung‹ nicht auftaucht?«, https://www.welt.de/regionales/nrw/article154977277/Wer-wollte-dass-Vergewaltigung-nicht-auftaucht.html, letzter Zugriff 31.08.2017.
»Norwegian rape survivor ›feels guilty‹ the man who assaulted him was deported«, http://www.independent.co.uk/news/world/europe/norwegian-rape-victim-feels-guilty-the-man-who-raped-him-was-deported-a6975041.html.
»Norway syndrome: a new condition for Western victims of rape«, https://blogs.spectator.co.uk/2016/04/norway-syndro me-a-new-condition-for-western-victims-of-rape/, letzter Zugriff 31.08.2017.
»Norwegian rape survivor ›feels guilty‹«.
Simon Jenkins, »Charlie Hebdo: Now is the Time to Uphold Freedoms and Not Give In to Fear«, in The Guardian, 7. Januar 2015.
Kevin McDonald, »Isis jihadis aren’t medieval – they are shaped by modern western philosophy«, https://www.thegu ardian.com/commentisfree/2014/sep/09/isis-jihadi-shaped-by-modern-western-philosophy, letzter Zugriff 30.10.2017.
Sayyid Qutb, Zeichen auf dem Weg, Köln 2005, S. 128f.
Aristoteles, Metaphysik, Jena 1907, S. 179.
Genau dieselbe Logik wendet übrigens Friedrich August von Hayek bei seinem Eintreten für die Märkte an: »Hayek argumentiert, dass das Unheil aus der Tyrannei der persönlichen Abhängigkeit erwächst, aus der Unterwerfung eines Menschen unter die Willkür eines anderen. Dieser Zustand der Unterordnung lasse sich nur vermeiden, wenn sich jedes Gesellschaftsmitglied bereitwillig einer abstrakten, unpersönlichen und allgemeinen Herrschaft unterwerfe, die es selbst absolut übersteigt.« (Jean-Pierre Dupuy, Economy and the Future. A Crisis of Faith, East Lansing, Mich. 2014, S. 81). Qutbs Gott nimmt somit genau denselben Platz ein wie Hayeks Markt: Beide garantieren die persönliche Freiheit.
In einem Artikel seines Online-Magazins rechtfertigt der IS die Entführung von Frauen als Sexsklavinnen unter Berufung auf die islamische Theologie (wobei seine Interpretation von der gesamten muslimischen Welt als Perversion des Islam zurückgewiesen wird): »Man sollte sich erinnern, dass es ein fest etablierter Aspekt der Scharia – des islamischen Rechts – ist, die Familien der Kāfir – der Ungläubigen – zu versklaven und ihre Frauen als Konkubinen zu nehmen.« Die Überschrift des Artikels fasst den Standpunkt des IS zusammen: »Die Wiederbelebung der Sklaverei vor der Zeit« (wobei mit der »Zeit« der Jüngste Tag gemeint ist). Vgl. »ISIS states its justification for the enslavement of women«, http://edition.cnn.com/2014/10/12/world/meast/isis-jus tification-slavery/index.html?hpt=imi_c2, letzter Zugriff 02.09.2017.
Zitiert nach https://www.goodreads.com/quotes/686461-we-re-not-afraid-of-sanctions-we-re-not-afraid-of-military, letzter Zugriff 03.09.2017.
»Putin kritisiert Conchita Wurst«, http://derstandard.at/ 2000001655221/Vladimir-Putin-kritisiert-Conchita-Wurst, letzter Zugriff 03.09.2017.
»Russische Politiker über den ESC: Das ist das Ende Europas«, http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/russische-politiker-ueber-den-esc-das-ist-das-ende-europas-12934077.html, letzter Zugriff 03.09.2017.
»Mufti gibt Unverschleierten Schuld an Vergewaltigungen«, http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/skandal-pre digt-in-australien-mufti-gibt-unverschleierten-schuld-an-ver gewaltigungen-a-444869.html, letzter Zugriff 03.07.2017.
Anastasiya Melnychenko, »In Russia and Ukraine, women are still blamed for being raped« https://www.theguardian.com/world/2016/jul/12/in-russia-and-ukraine-women-are-still-blamed-for-being-raped, letzter Zugriff 03.09.2017.
Vgl. dazu das CNN-Blog von Daniel Burke, »Atheists in the Bible Belt: A survival guide«, http://religion.blogs.cnn.com/2014/05/24/atheists-in-the-bible-belt-a-survival-guide/, letzter Zugriff 09.09.2017.
Vgl. Peter Manseau, »When Buddhists were Public Enemy No. 1«, http://edition.cnn.com/2015/02/04/us/buddhism-us-ene my/index.html, letzter Zugriff 09.09.2017.
Graeme Wood, »What ISIS Really Wants«, https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2015/03/what-isis-really-wants/384980/, letzter Zugriff 09.09.2017.
Vgl. Peter Münch, »Streit-Kräfte«, http://www.sueddeutsche.de/politik/israel-streit-kraefte-1.3077089, letzter Zugriff 09.09. 2017.
Ich stütze mich hier auf Kenneth Reinhard und Julia Reinhard Lupton, »The Subject of Religion: Lacan and the Ten Commandments«, in: Diacritics, 33, 2 (2005), S. 71–97.
Talad Asad, Wendy Brown, Judith Butler und Saba Mahmood, Is Critique Secular? Blasphemy, Injury, and Free Speech, New York 2013, S. 31 u. 34.
Ebd., S. 34.
Ebd., S. 40.
Ebd.
»Schwedens Grüne und ihre Nähe zu den Islamisten«, https://www.welt.de/print/die_welt/politik/article154827165/Schwe dens-Gruene-und-ihre-Naehe-zu-den-Islamisten.html, letzter Zugriff 09.09.2017.
Vgl. Sloterdijk, Was geschah im 20. Jahrhundert?, Berlin 2016.
»Munich shooting: killer was bullied teen loner obsessed with mass murder«, https://www.theguardian.com/world/2016/jul/ 23/munich-shooting-loner-facebook-ali-sonboly-bullied-kil ler, letzter Zugriff 11.09.2017.
Den gesamten Wortwechsel kann man sich auf YouTube anhören unter https://www.youtube.com/watch?v=NEnv1rU npQY.
Im Internet zweisprachig nachlesbar unter http://www.im presario.ch/libretto/libberwes.htm, letzter Zugriff 11. September 2017.
Vgl. Étienne Balibar, »Die Gewalt – Grausamkeit und Idealität«, in: Ders., Der Schauplatz des Anderen. Formen der Gewalt und Grenzen der Zivilität, Hamburg 2006, S. 259–280.
Diesen Denkansatz verdanke ich Engin Kurtay, Istanbul.
Zitiert nach »Hunderte Flüchtlinge stürmen Eisenbahntrasse bei Idomeni«, http://www.zeit.de/politik/ausland/2016-02/grie chenland-fluechtlinge-grenze, letzter Zugriff 14.09.2017.
Gilbert Keith Chesterton, Der unsterbliche Mensch, Bremen 1930, S. 41f.
Vgl. Robert A. Heinlein, Fremder in einer fremden Welt, München 2009.
Dante Alighieri, Die Göttliche Komödie, übers. v. Karl Witte, Berlin 1916, S. 33.
Alenka Zupančič, »Back to the Future of Europe« (unveröffentlichtes Manuskript).
Jacques Lacan, Das Seminar, Buch V: Die Bildungen des Unbewußten, Wien 2006, S. 598.
Vgl. dazu ausführlich Slavoj Žižek, Absoluter Gegenstoß. Versuch einer Neubegründung des dialektischen Materialismus, Frankfurt/M. 2016, S. 561–565.
Jerry A. Coyne, »Life Is ›Triggering.‹ The Best Literature Should Be, Too«, https://newrepublic.com/article/121790/life- triggering-best-literature-should-be-too, letzter Zugriff 25.09. 2017.
Ebd.
Zitiert nach Lucie Kim-Chi Mercier, »Benjamin in Ramallah«, Radical Philosophy, 196 (2016), https://www.radicalphilosophy.com/conference-report/benjamin-in-ramallah, letzter Zugriff 25.09.2017.
Nikki Johnson-Huston, »The Culture of the Smug White Liberal«, http://www.huffingtonpost.com/nikki-johnsonhuston-esq/the-culture-of-the-smug-w_b_11537306.html, letzter Zugriff 25.09.2017.
»Kim Jong-un versteht keinen Spaß. Ohne Witz: Nordkorea verbietet Sarkasmus«, http://www.mopo.de/24713784, letzter Zugriff 26.09.2017.
»38th Annual Vancouver Pride Parade and Celebrations«, http://www.thegsba.org/events/event-details/2016/07/31/com munity-events/38th-annual-vancouver-pride-parade-and-cele brations, letzter Zugriff 30.10.2017.
Diese Information verdanke ich Rebecca Carson, London.
»More groups choose to sit out Vancouver’s pride parade«, http://www.cbc.ca/news/canada/british-columbia/pride-para de-vancouver-protest-1.3694172, letzter Zugriff 26.09.2017.
Graham Harman, Immaterialism. Objects and Social Theory, Cambridge 2016, S. 122f.
Ebd.
Zitiert nach »Die Brüste der Marianne«, http://www.zeit.de/kultur/2016-09/frankreich-manuel-valls-burkini-marianne-symbol, letzter Zugriff 30.10.2017.
http://www.huffingtonpost.de/2016/08/30/premierminister-marianne-_n_11779302.html, letzter Zugriff 26.09.2017.
Zitiert nach der offiziellen Veranstaltungswebsite, http://go topless.org/gotopless-day, letzter Zugriff 28.09.2017.
Mladen Dolar, »The Art of the Unsaid« (unveröffentlichtes Manuskript).
»Selbst schuld!«, http://www.spiegel.de/panorama/leute/karl-lagerfeld-kim-kardashian-traegt-selbst-schuld-an-dem-ueber fall-a-1115180.html, letzter Zugriff 28.09.2017.
Zitiert nach Slavoj Žižek, »Frauen und Männer«, in: Der Spiegel, 20 (2016), S. 126–129, hier S. 126.
Ebd.
»First Nations community grappling with suicide crisis: ›We’re crying out for help‹«, https://www.theguardian.com/world/2016/apr/16/canada-first-nations-suicide-crisis-attawa piskat-history, letzter Zugriff 29.09.2017.
»Kanadas verlorene Kinder«, http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.misshandelte-ureinwohner-kanadas-verlorene-kin der.acf92288-3cb7-437b-9831-7d4db2ddd763.html, letzter Zu- griff 29.09.2017.
Das Kürzel HDPKK ist eine böswillige Verdichtung von HDP (die legale politische Partei, die sich für die kurdische Minderheit in der Türkei einsetzt und mit über 80 Abgeordneten im Parlament vertreten ist) und PKK (die illegale kurdische Widerstandsbewegung, die von der türkischen Regierung als Terrororganisation eingestuft wird); der Autor will damit offenbar signalisieren, dass die HDP nichts anderes ist als das öffentliche Gesicht der Terroristen.
Der hier verwendete türkische Ausdruck delikanli bedeutet »(unerschrockener) junger Mann, Bursche« und wird nie für Frauen verwendet. Er zeigt an, dass der Mann stark genug ist, um die Wahrheit zu sagen, ähnlich wie dobra, was so viel heißt wie »fähig, die Wahrheit zu sagen«.
Der im Original verwendete türkische Begriff köleleştirmenin bedeutet wörtlich »Versklavung«.
Jacques Lacan, »Das Drängen des Buchstabens im Unbewußten oder die Vernunft seit Freud«, in: Ders., Schriften II, Olten 1975, S. 15–55, hier S. 24.
Aaron Schuster, »The Third Kind of Complaint« (unveröffentlichtes Manuskript).
Zupančič, »Back to the Future of Europe«.
Der andere große Antagonismus ist bekanntlich der Klassengegensatz. Könnten wir uns also nicht eine entsprechende kritische Ablehnung der Klassenbinarität vorstellen? Auch der »binäre« Klassenkampf und die Ausbeutung müssten demnach um eine »schwule« Position ergänzt werden (Ausbeutung innerhalb der herrschenden Klasse selbst: Banker und Anwälte, die die »ehrbaren« produktiven Kapitalisten ausbeuten), eine »lesbische« Position (Bettler, die ehrliche Arbeiter bestehlen usw.), eine »bisexuelle« Position (als Freiberufler bin ich Kapitalist und Arbeiter zugleich), eine »asexuelle« Position (ich bleibe außerhalb der kapitalistischen Produktion) und so weiter.
Alenka Zupančič, persönliches Gespräch.
Louis Althusser, »Ideologie und ideologische Staatsapparate«, in: Ders., Ideologie und ideologische Staatsapparate, 1. Halbband, Hamburg 2010, S. 37–102, hier S. 88f.
Ich fasse hier eine ausführlichere kritische Auseinandersetzung mit Althussers Ideologiebegriff im dritten Kapitel von Slavoj Žižek, The Metastases of Enjoyment. Six Essays on Woman and Causality, London 2006, zusammen.
Ich schließe mich hier den scharfsichtigen Beobachtungen an, die Henry Krips in seinem ausgezeichneten Manuskript »The Subject of Althusser and Lacan« (unveröffentlicht) angestellt hat.
Zu Kierkegaards »Einteilung der Menschheit in Offiziere, Dienstmädchen und Schornsteinfeger« vgl. Žižek, Absoluter Gegenstoß, S. 503–519.
Es besteht natürlich ein entscheidender Unterschied zwischen dem (antisemitischen Konstrukt des) Juden und dem (Hegel’schen) Pöbel: Während »der Jude als Eindringling, der die gesellschaftliche Harmonie stört«, nicht der echte Jude, sondern ein Produkt der antisemitischen Phantasie ist, ist der Pöbel tatsächlich eine »Klasse der Klassenlosen«, eine Gruppe, die keinen rechten Platz im Sozialgefüge hat. Den Juden wird unterstellt, die heimlichen Herren zu sein, die hinter den Kulissen die Fäden ziehen, der Pöbel ist dagegen so, wie er erscheint: ein ungeordneter Haufen orientierungsloser Akteure. Hätte man den Verdacht, dass hinter dem chaotischen Treiben des Pöbels eine geheime Instanz die Fäden zieht, käme für diese Rolle wieder nur eine judenähnliche Figur in Frage. (Und würde der Pöbel sich tatsächlich selbst organisieren, so wäre dies natürlich ein bedeutendes radikales Ereignis.)
Bülent Somay, L’Orient n’existe pas. The Oriental Transvestite in Transition, Diss. London 2014.
»›Nice Bag!‹ Discussing Race, Class, and Sexuality in Examining Street Harassment«, http://www.sociologylens.net/topics/culture/nice-bag-discussing-race-class-and-sexuality-in-examining-street-harassment/14032, letzter Zugriff am 01.10.2017.
Ebd.
Zu bemerken ist auch, dass die Idee eines »Mittelwegs« zwischen zwei Extremen üblicherweise von Konservativen vorgebracht wird, angefangen mit dem Faschismus, der sich als organischer Mittelweg zwischen den beiden Extremen bürgerlicher Individualismus und kommunistischer Kollektivismus sah. Gleiches gilt heute für den Islam und die russische Orthodoxie, die sich beide als Mittelweg zwischen aktivem westlichem Individualismus und passiver orientalischer Trägheit begreifen.
Vgl. Catherine Millot, Horsexe. Essays on Transsexuality, New York 1990.
Vgl. Nancy Fraser, Fortunes of Feminism. From State-Managed Capitalism to Neoliberal Crisis, London 2013.
Vgl. Jean-Claude Michéa, Notre ennemi, le capital. Notes sur la fin des jours tranquilles, Paris 2017, S. 151.
Gabriel Chevallier, Clochemerle, Frankfurt/M. 1971.
Vgl. Michéa, Notre ennemi, le capital, S. 138.
Che Gossett, »Žižek’s Trans/gender trouble«, https://larevie wofbooks.org/article/zizeks-transgender-trouble/, letzter Zugriff 03.10.2017.
Arthur Conan Doyle, Die Memoiren des Sherlock Holmes, Zürich 1985, S. 31.
»Are The Wal-Mart Closings In Jade Helm 15 States A Sign We’ve Sold Them The Rope They’ll Use To Hang Us With By Shopping At Wal-Mart All These Years?«, http://allnewspipe line.com/What_Martial_Law_Will_Look_Like.php, letzter Zugriff 04.10.2017.
»Donald Trump mocks Hillary Clinton over ›disgusting‹ toilet break«, http://www.independent.ie/world-news/americas/donald-trump-mocks-hillary-clinton-over-disgusting-toilet-break-34309620.html, letzter Zugriff 04.10.2017.
David Mitchell, »Don’t ban Donald Trump. Just keep on laughing at him«, https://www.theguardian.com/commentis free/2015/dec/13/dont-ban-donald-trump-just-laugh-at-him, letzter Zugriff 05.10.2017.
Diese Unkenntnis ist unter quasi-linken Verteidigern des alten Jugoslawiens weit verbreitet. Ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich daran denke, wie Michael Parenti im Zuge der Verurteilung der Bombardierung Serbiens durch die NATO über den sinnlosen Angriff auf die Autofabrik Crvena Zastava wetterte, die, wie er behauptete, keine Waffen produzierte … Nun ja, als ich zwischen 1975 und 1976 für ein Jahr in der jugoslawischen Armee diente, hatte ich selbst ein Automatikgewehr der Marke Crvena Zastava!
John Pilger, »Don’t Forget What Happened in Yugoslavia«, in: New Statesman, 14. August 2008.
Ebd.
Aber selbst wenn man die absurde Prämisse der deutsch-vatikanischen Verschwörung zur Zerstörung Jugoslawiens akzeptiert, bleibt die Frage: Waren die USA wirklich daran beteiligt, das heißt, waren sie der Idee der Auflösung Jugoslawiens wirklich von Anfang an zugeneigt? Als Slowenien im Juni 1991 ankündigte, es werde bald seine Unabhängigkeit erklären, flog US-Außenminister James Baker nach Belgrad und erklärte vor der Presse, sollten die Slowenen die Abspaltung von Jugoslawien offen vorantreiben, würden die USA keinen Einspruch einlegen, wenn die Bundesarmee zur Bewahrung der Einheit Jugoslawiens hinzugezogen würde – und, welche Überraschung, gleich am nächsten Tag entsandte Ante Marković, der letzte Ministerpräsident des Landes, die Bundesarmee nach Slowenien. Die USA unterstützten somit Markovićs »Engagement für eine marktorientierte Wirtschaftreform und den Aufbau eines demokratischen Pluralismus« als Teil seines umfassenden Projekts, zu dem auch die »starke Unterstützung der Unabhängigkeit, Einheit und Souveränität Jugoslawiens« gehörte.
Vgl. Thomas De Quincey, Der Mord als eine schöne Kunst betrachtet, Frankfurt/M. 1977, S. 87.
Vgl. Alex Shephard, »Slavoj Zizek is auditioning to be on a CNN roundtable«, https://newrepublic.com/minutes/138412/slavoj-zizek-auditioning-cnn-roundtable, letzter Zugriff 30. 10.2017.
Frédéric Lordon, Willing Slaves of Capital. Spinoza and Marx on Desire, London 2014, S. 78.
Ebd., S. 86.
Ebd., S. 91.
Baruch de Spinoza, Politischer Traktat. Tractatus politicus. Lateinisch-Deutsch, Hamburg 1994, S. 225.
Blaise Pascal, Pensées. Über die Religion und über einige andere Gegenstände, Gerlingen 2001, S. 151.
Lordon, Willing Slaves of Capital, S. 80.
Ebd., S. 84.
Ebd., S. 84f.
Ebd., S. 85.
Ebd.
Ebd.
Ebd., S. 89. Eine ähnliche Denkfigur findet sich in Haim Hazans Buch Against Hybridity. Social Impasses in a Globalizing World, Cambridge 2015: Das »früher gefürchtete und daher marginalisierte Hybride, der Verursacher moralischer Panik und Unordnung, hat sich in das legitime Zentrum der sozialen Interaktion verlagert. […] Hybridität begann bei der Rassentheorie, wandte sich dann gegen den Kolonialismus und wurde schließlich zu einem Pfeiler der globalen Populärkultur.« Heute »geht die endlose Toleranz gegenüber der Hybridisierung mit Null-Toleranz gegenüber der Nichthybridität einher.« Auch wenn viele seiner Argumentationslinien problematisch sind, betont Hazan zu Recht den Zusammenhang zwischen dem globalen Kapitalismus und dem politisch korrekten Multikulturalismus. Man sollte sich stets vor Augen halten, dass Hybridität ein loser Begriff ist, unter den sich so unterschiedliche Phänomene wie Globalisierung, Konsumismus, Kulturtheorie, Multikulturalismus und so weiter fassen lassen.
Für eine kurze Darstellung ihrer Position siehe Chantal Mouffe, »Pour un populisme de gauche«, in: Le Monde, 20. April 2016, S. 22.
Noam Chomsky, Necessary Illusions. Thought Control in Democratic Societies, Boston 1989, S. 69 [In der deutschen Übersetzung des Buches (Media Control. Wie die Medien uns manipulieren, Hamburg, Wien 2003) wurde dieser Satz weggelassen; Anm. d. Übers.].
Eric Santner, persönliche Mitteilung.
»Lawyer asks Israel to destroy homes of Palestinian’s killers«, https://apnews.com/b80f7fd3e15e4add9b5ad7a417a73e3b/lawyer-asks-israel-destroy-homes-palestinians-killers, letzter Zugriff 31.10.2017.
Theodor W. Adorno, Else Frenkel-Brunswik, Daniel J. Levinson, R. Nevitt Sanford, The Authoritarian Personality, New York 1950.
Ich stütze mich hier auf Alenka Zupančič, »AIMO« (in slowenischer Sprache), in: Mladina (Winter 2016/2017).
Dieses und die folgenden Zitate stammen aus Bernard Brščič, »George Soros ist einer der verkommensten und gefährlichsten Menschen unserer Zeit« (in slowenischer Sprache), in: Demokracija (25. August 2016), S. 15.
Yuval Noah Harari, Homo Deus. Eine Geschichte von Morgen, München 2017, S. 339.
Kant, Zum ewigen Frieden, S. 216.
Yanis Varoufakis, persönliche Mitteilung.